Alethea hat geschrieben:
Caro hat geschrieben:
Aber vielleicht habt ihr recht, und Newcastle war einfach sooo schön weit weg (nahe an der schottischen Grenze) und Jane benannte den Earl mit dem Namen eines Fischverkäufers oder Vikars aus Bath den sie zufällig nett fand, denn zumindest der Colonel hat ja einen guten Charakter ...
Caro hat geschrieben:
Sorry, wollte euch nicht auf die Schippe nehmen, aber ihr tut es mit mir ja auch ... Peace !!!
(die du in der Tat lächerlich gemacht hast, obwohl sie --- seien wir doch mal ehrlich --- weniger weit hergeholt ist, als die deine)
Ich hatte mich entschuldigt, mit dem Fischverkäufer hab ich überzogen, was mir leid tut!
Alethea hat geschrieben:
Was mich weiterhin bei der Theorie stört, ist die Tatsache, dass Nachnamen nicht NUR auf Adelshäuser beschränkt waren. Das erkennt man schon allein, wenn man hinten den Namensindex in meiner Ausgabe von Jane Austens Briefen durchliest. Da tauchen diverse Namen auf, die manchmal auch mit Jane Austens Verwandschaft in Bezug stehen (z.B. Willoughby), wo es sich um stinknormale Mr. und Mrs. handelt, und deren Nachnamen ebenfalls in Adelsregistern zu finden sind. Und es ist nicht nur einer, sondern recht viele.
Ja, aber die Austen-Eltern selbst sind (beide!) aus der Aristokratie und haben keine Titel, sind auch zu weit weg um einen Anspruch auf einen Courtesy-Titel zu haben. Die Briten handhaben das ja schon immer anders, als es in Deutschland der Fall war, wo die Tochter eines Barons in jedem Fall eine Baroness war. Der Namensindex allein sagt nichts über die Familienzugehörigkeit.
Alethea hat geschrieben:
Jane Austen hat außerdem wiederholt bewusst gemacht, dass sie KEINE Ähnlichkeit mit lebenden Personen aufzeigen wollte (was immer ihre Hintergedanken gewesen sein mögen) --- wenn sie nicht mal das Regiment von Wickham verraten will, und total übervorsichtig ist, warum sollte sie dann so deutlich auf die Adelsnamen hinweisen?? Die Übereinstimmungen sind ja in der Tat augenfällig.
Was verständlich ist, nachdem sogar zu ihren Lebzeiten Spekulationen aufgekommen waren, es handle sich um Mitglieder der Königsfamilie.
Andererseits, wenn sie jeglicher Diskussion aus dem Weg gehen wollte, bzw. keine tieferen Absichten verfolgte, warum wählte sie dann bekannte Namen aus der englischen und irischen Geschichte (vor allem Brandon, Willoughby, Wentworth, Fitzwilliam, Gardiner, Elliot)? Genausogut hätte sie Namen wie Brown, Hastings, Miller, Thunder, Cook oder ähnliche, am besten sogar französische nehmen können, um über jeden Verdacht erhaben zu sein? Eben weil sie die Namen der Peers und deren Titel kannte, kann ihr das nicht "aus Versehen" passiert sein. Dazu arbeitete sie zu akribisch und in dem Bemühen nichts zu schreiben, worin sie sich nicht auskannte.
Alethea hat geschrieben:
Dass die Namen irischen Ursprungs sind, finde ich ebenfalls interessant.
Bei Fitzwilliam mag es ja wirklich sein, dass sie für eine Familie mit Adelstouch auch einen Namen wählte, der im Adel häufig vorkam --- bei ihrer Nichte Fanny Knight hat sie ja auch auf solche Details und Formalien wertgelegt, da die dem Publikum auffallen würden.
Das passt zu obiger Vermutung, daß Jane auch keinen Namen aus ihrem Umfeld genommen hätte, wenn man einen Bezug zum Adel hätte stellen können, außer es wäre geplant gewesen. Es wird ein königliches Spiel für sie gewesen sein abzuwarten, ob selbst jemand aus der Familie auf den tatsächlichen Charakter käme. Ich weiß ja, daß hier häufiger Spekulationen bezüglich der Cavendishes und Pemberley aufkamen. Nun sind die Cavendishes aber eindeutig Aristokraten! Wie verträgt sich diese Theorie, wenn meine ja so unrealistisch ist?
Alethea hat geschrieben:
Wenn du dich da auf die Sache mit Google beziehst, so haben wir(zugegeben mit ironischem Beigeschmack) als Gegenargument die Frage gestellt, ob und wie Jane Austen überhaupt von diesen verwickelten Familienverhältnissen und -ursprüngen wissen konnte. Nicht, um die Diskussion abzuwürgen, sondern um einen Teil dazu beizutragen. Diese Frage stellt sich nämlich in der Tat!
Siehste, da kam ich mir nun "dumm" und lächerlich gemacht vor.
Aber ich hätte der ersten Regung, den Spieß umzudrehen nicht folgen dürfen. Das war kindisch und kleinlich, wofür ich mich in aller Form entschuldige. Bin wohl heute extrem empfindlich (Nein, es sind nicht die Hormone!)
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Grüsse, Caro
Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)
Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit