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BeitragVerfasst: Dienstag 20. Juni 2006, 19:24 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Wegen Maeve/Mab... Kerstin, bist Du sicher, dass das dieselben sind? Bei mir steht was von einer Fee. Von Königen/Königreichen ist nichtmal ansatzweise die Rede. ?? hm...


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Verfasst: Dienstag 20. Juni 2006, 19:24 


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BeitragVerfasst: Dienstag 20. Juni 2006, 22:38 
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Piratensüchtige Administratorin, ebenfalls Seriensuchti mit Mittelalterpräferenz und spätes Girlie
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Doch, das ist schon korrekt.
Wiki schreibt:
Medb (auch: Medbh, Maeve, Königin Maeve, irisch-gälisch: Méabh, d.h. berauschend) ist eine zentrale Figur der irischen Mythologie. Mebd war die schöne und kriegerische Königin von Connacht. Ihr Charakter wird als stark und unerbitterlich beschrieben.

Medb war ursprünglich Conchobar versprochen, verließ diesen jedoch für Ailill. Sie war für ihre Mannstollheit bekannt und berüchtigt, wobei sie nicht wählerisch war.

Mebd ist neben Cú Chulainn eine der Schlüsselfiguren des Ulster-Zyklus. Von ihr handelt auch das wohl bekannteste irische Epos Táin Bó Cúailnge („Rinderraub von Cooley“), in dem Medb versucht, den großen Stier Donn Cuailgne in einem Krieg gegen Ulster zu erobern, um mit ihrem Mann, der einen gleichstarken Stier besitzt, gleichzuziehen.

Königin Medb soll in einer großen Steinpyramide begraben sein, die in der Eisenzeit auf dem Gipfel des Knocknarea erbaut wurde und von einem Grabhügel mit 55 Metern Durchmesser und 10 Metern Höhe bedeckt ist.

Im Altertum galt Medb möglicherweise als irdische Personifikation der Sovereignty.

Und
Mab (auch kymrisch "Mabb") ist eine Gestalt der britischen Volkssage.

Sie wird mit Albträumen in Verbindung gebracht, war wahrscheinlich ursprünglich jedoch die britannische Entsprechung der irischen Medb oder Maeve.

Bei Shakespeare wird sie in Romeo und Julia als "Queen Mab" als eine Feen-Königin erwähnt.

Mab ist auch außerdem der Name eines im Jahr 2003 entdeckten kleinen Uranus-Monds.

Bei der keltischen Mythologie vermischt sich das Irdische mit dem Mystischen. ;)
Grüße,
Kerstin

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BeitragVerfasst: Dienstag 20. Juni 2006, 23:39 
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Piratensüchtige Administratorin, ebenfalls Seriensuchti mit Mittelalterpräferenz und spätes Girlie
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Hier ist noch etwas über Queen Maeve, was dann auch durchaus als Grundlage für diese "freie Liebe" Geschichte herhalten kann! ;)
Beim englischen Wiki steht, dass Shakespeare Queen Mab vermutlich der keltischen oder walisischen Sage entliehen hat.
Zitat:
Mab's origins are uncertain. Shakespeare may have borrowed her name from a Celtic goddess, the Irish Medb or her Welsh counterpart Mabb both being possible candidates. After her literary debut in Romeo and Juliet, she appears in works of seventeenth-century poetry, notably Ben Jonson's "Queen Mab" and Michael Drayton's "Nymphidia".


Abgesehen davon gibt es ein Gedicht von Percy Bysshe Shelley, einem Zeitgenossen Jane Austens, mit dem Titel Queen Mab.
Zitat von Shelley: "Kein System konnte erdacht werden, das mit mehr Eifer das menschliche Glück befehdet hat, als die Ehe." ;D
Hier ist das ganze Gedicht.
Grüße,
Kerstin

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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Juni 2006, 07:33 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Danke für die Infos und den Link! ....
(Nachdem Jane Austen das Tier nach der Shakespeare-Variante benannt hat, halte ich mich glaube ich eher an diese Version... :wink:)

Ab nächster Woche bin ich im Urlaub, also fix weiter:

Kapitel 48
Gleich zu Beginn ein schöner Satz, den man sich glatt hinter den Spiegel klemmen könnte: Elinor now found the difference between the expectation of an unpleasant event, however certain the mind may be told to consider it, and certainty itself.
Ein paar Zeilen später wird aber genau diese "Sicherheit" erschüttert, wenn Edward auftaucht und sich alles aufklärt. Lucys Zuneigung ist auf seinen (nun finanziell abgesicherten) Bruder Robert "übergegangen", sie hat die Verlobung mit Edward gelöst. Elinor ist völlig überwältigt vor Freude.

Kapitel 49
Edward macht Elinor endlich den Heiratsantrag. (Ich glaube so nebensächlich wurde die Szene in keinem anderen Roman behandelt. Völlig ohne direkte oder indirekte Rede. Oh, in "Mansfield Park" ist es auch so, glaube ich.) Die näheren Umstände der Verlobungsauflösung werden bekannt und sie vervollständigen nur das Bild, was wir schon von Lucy haben. Elinor wird jetzt auch die Episode in Exeter mit ihrem Diener klar. Lucy war es sicher nicht unrecht, noch ein paar Steine in Elinors und Edwards Weg geworfen zu haben. Wenns nicht gar ganz absichtlich geschah.
Colonel Brandon kommt nach Barton und die beiden Herren reisen einige Zeit später nach Delaford, um alles Nötige auf den Weg zu bringen.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Juni 2006, 08:45 
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Kerstin hat geschrieben:
... Abgesehen davon gibt es ein Gedicht von Percy Bysshe Shelley, einem Zeitgenossen Jane Austens, mit dem Titel Queen Mab. ...

Wunderbare Zusammenstellung, Kerstin... Großmeisterin des Googlens... :ja:

Shelleys "Queen Mab" als Verweis fällt jedoch aus, da das Gedicht erst nach dem Erscheinen von S&S veröffentlicht wurde...

Ich möchte jedoch an einen weiteren möglichen Zusammenhang erinnern: zum Jahreswechsel 1795/96 verliebte sie sich in Tom Lefroy, der deswegen von seinen Verwandten umgehend nach Irland geschickt wurde... und dem sie jahrelang nachtrauerte... Sie sammelte z.B. eifrig Irische Lieder: ... Und so wurde Tom Lefroy weggeschickt, Jane Austen zurücklassend, die sich in ihrem Schutzmantel aus witzigem Gleichmut hüllte. Sie verbrachte ihre Zeit mit dem Sammeln und Kopieren Irischer Lieder, vielleicht für die Zeit, wenn er zurückkäme, eingeladen oder sonst wie. ... (Ashton Dennis, Jane Austens elfter Brief)

Das war im Jahr 1796, als sie die erste Fassung von S&S ("Elinor und Marianne") schrieb, und möglicherweise kam ihr "Queen Mab" eher als irische Sagengestalt in den Sinn denn als Verweis auf Shakespeares "Romeo und Julia"? ... Evtl. war aber "Queen Mab" auch allgemein bekannt und volkstümlich... und wurde im von Kerstin o.g. Sinn sprichwörtlich als romantische, entfesselte, wild-erotische Frau gesehen, womit Jane Austen diesen besonderen Aspekt der Beziehung zwischen Marianne und Willoughby dezent anzudeuten versuchte...

Und vielleicht ist ja auch nicht alles, was Jane Austen über Mariannes Leiden sagt, aus zweiter Hand...

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Juni 2006, 11:15 
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Das Gemeine ist.. ich hatte letztes Jahr einen Feenkalender und dort war auch Queen Mab erklärt.. nur dieses Blatt habe ich natürlich weggeworfen. Mußte Google herhalten. ;)
Ich dachte allerdings, dass es zwar sicher Zufall ist, wenn die Figur sowohl in einem Gedicht als auch in einem Roman dieser Zeit auftaucht. Vielleicht erlebte die Figur in dieser Zeit eine Art Renaissance?

Noch als kleiner Hinweis ( auch wenn sich Jane Austen nicht auf Shelley bezog.) Die Tochter von Mary Wollstonecraft heiratete eben jenen Percy Bysshe Shelley. ;) Vielleicht kommt daher seine Idee über die Ehe.
Grüße,
Kerstin

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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Juni 2006, 11:51 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Jane Austen soll "jahrelang" Tom Lefroy nachgetrauert haben?? Ich wäre vorsichtig mit solchen Formulierungen...
Das kann man so oder so interpretieren, da ihre Briefe sehr wenig Aufschluss darüber geben, wie ernst ihre Gefühle für ihn waren. Sie behandelt die ganze Affaire ja eher als Witz - ob sie es tatsächlich so leicht genommen hat, kann man ja gerne bezweifeln, aber ich würde da nicht soviel Dramatik reinlegen.
Und die irischen Lieder, die sie "für seine Rückkehr sammelt"... (:roll:)... die waren doch zur damaligen Zeit generell sehr in Mode.
Schwimmst Du etwa schon auf der "Becoming Jane"-Welle, Bruki? :wink:


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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Juni 2006, 13:12 
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Archivarius

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Kerstin hat geschrieben:
... Ich dachte allerdings, dass es zwar sicher Zufall ist, wenn die Figur sowohl in einem Gedicht als auch in einem Roman dieser Zeit auftaucht. Vielleicht erlebte die Figur in dieser Zeit eine Art Renaissance? ...

Bei den bis ins Detail durchkomponierten Romanen Jane Austen kann man das sicher so oder so sehen, doch eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht auf jedem Fall, dass sie sich bei der Wahl des Pferdenamens was gedacht hat... :D

Kerstin hat geschrieben:
... Noch als kleiner Hinweis (auch wenn sich Jane Austen nicht auf Shelley bezog.) Die Tochter von Mary Wollstonecraft heiratete eben jenen Percy Bysshe Shelley. ;) Vielleicht kommt daher seine Idee über die Ehe. ...

... möglich ist alles, er war ja ein Anhänger Godwins und betrieb die Vielweiberei sicher auch schon bevor er die junge Mary im Haus seines Freundes Godwin kennenlernte... Shelleys erste Frau brachte sich übrigens hochschwanger um, seine spätere 2. Frau (Mary) verführte er, als sie 16 Jahre alt war, auf dem Friedhof, wo sie das Grab ihrer toten Mutter besuchte (die Chaperone, eine jüngere Schwester(?) Marys wurde praktischerweise gleich mit vergewaltigt...)... Das klingt für mich alles sehr nach Willoughby/Wickham/Crawford und Co. ... Shelleys Verhältnis mit Mary reichte schon in die Zeit zurück, als er noch mit seiner ersten Frau verheiratet war... und deren Selbstmord hat möglicherweise auch damit zu tun, dass sie mit dem Konzept der "freien Liebe" nicht zurechtkam... Er war ein "Todesengel" für die Frauen seiner Umgebung...

Solche Lebenskonzepte, wie sie die Byrons, Shelleys, Godwins vertraten, waren völlig unterschiedlich zu denen der Austens (einschließlich der schillernden Eliza)...

Bruki

PS: Hier ist ein Text von Ashton Dennis für Leute, die sich für weitere Einzelheiten des Kuddelmuddels um Percy und Mary Shelley interessieren (die Fakten sind den Claire Tomalins Wollstonecraft- und Shelley-Biografien entniommen worden)...

After the death of Mary Wollstonecraft, the ever-clueless Godwin persisted in railing against the institution of marriage, even after he had married for the second time. He had the responsibility for the infant Mary Wollstonecraft (some say "Mary Godwin") and Fanny Imlay, and that prospect compelled him into a marriage with his neighbor who had some children of her own to raise. It is one thing to eschew the institution of marriage, but quite another to turn down some much-needed assistance.

Godwin's new stepdaughter was Jane Clairmont (she would call herself "Claire" Clairmont). She would prove to be a disaster in herself.

Percy Shelley and Free Love

Daughter Mary was sixteen when disaster struck; Godwin received an admiring letter from another atheist and political radical who wished, very much, to meet the great man. The letter writer had something that Godwin did not - money. In fact, the writer was to become a baronet someday at six thousand a year! Before that though, the writer would become a famous poet - some say the greatest English poet, Percy Shelley. Shelley and his young wife, Harriet, would dine often with the Godwins, and Shelley would bring some money with him. Godwin must have enjoyed those meals, the meals where he would expound his philosophies to an enraptured audience and then there was that gratuity.

A good reference here is another Claire Tomalin biography, Shelley and His World, Scribners, 1980 [Tomalin-S]. It is short and sweet, and Ms. Tomalin selected a large number of interesting illustrations.

Shelley had married Harriet when she was sixteen, but now she had aged three years and so could not compare with the sixteen year old Mary seated at the Godwin table. Shelley was in his early twenties at the time. There was a ridiculous tradition in the Godwin family in which Mary was sent every day to the tomb of the mother she had never known. Shelley would often accompany her there while chaperoned by Claire Clairmont. Chaperoned at sufficient distance to allow Shelley to seduce the daughter near the mother's grave. Meanwhile Fanny Imlay had also fallen in love with Shelley - he had a beautiful countenance, he was a wonderful poet, and he was to be very rich someday.

Even a Godwin can figure things out eventually, so Shelley absconded to the Continent with Mary and Claire. He was a generous man, so he wrote to both Fanny and wife Harriet with permission for each to join his party if she so chose. Why do you not love him? Neither woman accepted his invitation; in fact, both Fanny and Harriet were a bit inconvenient - inconvenient in everything except their suicides which occurred soon and only a couple of months apart.

Perhaps the experiences of Percy Shelley, Mary Shelley, and Harriet Shelley are excellent examples of why "free love" arrangements can never work. Mary was all for it when she was the outsider and Shelley was married to Harriet. But, after she became the alpha female and mother, and after Shelley began to sleep with her stepsister, Claire, Mary became proprietary. Shelley became depressed at Mary's newfound unreasonableness and then at Harriet's suicide (Harriet killed herself in an advanced stage of pregnancy with another man's child.) At that point it might be said that Mary Shelley was also disillusioned with her own parents' advocacy of free love. That supports my view that Mary Shelley evolved to reject a number of the radical prescriptions that were her birthright. ...

Shelley's good friend, the married but lordly Byron impregnated Claire, and he was gracious enough about that: "I suppose the brat is mine".

It all ended horribly [Tomalin-MS]. Everyone who knew Percy Shelley tells us that he had a sweet nature and, of course, his superb poetic vision is there for all of us to discover. In his biography, however, we can discover that he was also an angel of death. Following the suicides of his wife and Mary's half sister, there would be the deaths of Mary's children from illness and Mary would hold him responsible because of his carelessness. Mary withdrew from Percy sexually and emotionally in the months just prior to his own death from accidental drowning. There is a strong possibility that he had a child by Claire, a child that was abandoned and who would also die in infancy. Byron wouldn't send his child by Claire to her for a visit because of the "poor record" of the Shelley household in the matter of children's health. That child died soon after as well.

Don't bother posting to me to explain the high mortality rates "of those times" - I have heard all that - things didn't have to be like that. For example, eight children were born to the Austen family and all survived well into adulthood. I don't recall that Jane Austen ever suffered the loss of a single niece or nephew. Jane and her sister were once sent away to a school where they both almost died; Jane's parents responded by putting an end to their daughters' schooling outside the home. (I admit that one child did die in the Austen home, Mr. Austen's first pupil, the seven-year old George Hastings, of diphtheria in 1764.)

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Zuletzt geändert von Bruki am Mittwoch 21. Juni 2006, 13:35, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Juni 2006, 13:29 
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Archivarius

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Julia hat geschrieben:
Jane Austen soll "jahrelang" Tom Lefroy nachgetrauert haben?? Ich wäre vorsichtig mit solchen Formulierungen...
Das kann man so oder so interpretieren, da ihre Briefe sehr wenig Aufschluss darüber geben, wie ernst ihre Gefühle für ihn waren. Sie behandelt die ganze Affaire ja eher als Witz - ob sie es tatsächlich so leicht genommen hat, kann man ja gerne bezweifeln, aber ich würde da nicht soviel Dramatik reinlegen.
Und die irischen Lieder, die sie "für seine Rückkehr sammelt"... (:roll:)... die waren doch zur damaligen Zeit generell sehr in Mode.
Schwimmst Du etwa schon auf der "Becoming Jane"-Welle, Bruki? :wink:

Hast Du eine bessere Deutung für ihren 11. Brief, so wäre ich erfreut sie zu erfahren... ansonsten bin ich entsetzt über den Mangel an Einfühlungsvermögen, den Du an den Tag legst :nein: ... nur weil Jane Austen einen "Witz" macht, muss sie Sache ja nicht "leichtgenommen" haben :eek: Du kannst sie ja als gefühllose vertrocknete Jungfer ansehen, die über Liebesschmerz nur in ihren Büchern geschrieben hat, ihn aber nie am eigenen Leibe kennengelernte... Ich seh das jedoch nicht so... Und zwischen den Briefen, die Tom Lefroy betreffen, liegt im Übrigen ein Zeitraum von fast drei Jahren, sodass man schon von "jahrelang" sprechen kann... :ja:

Ob ich auf einer Becoming-Jane-Welle reite, werde ich entscheiden, wenn ich den Film gesehen habe, nicht vorher... Spekulation ist eher nicht meine Sache...

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Juni 2006, 13:53 
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Julia hat geschrieben:
Sie behandelt die ganze Affaire ja eher als Witz - ob sie es tatsächlich so leicht genommen hat, kann man ja gerne bezweifeln, aber ich würde da nicht soviel Dramatik reinlegen.

Den ganzen Satz lesen, Bruki....
Bruki hat geschrieben:
Du kannst sie ja als gefühllose vertrocknete Jungfer ansehen, die über Liebesschmerz nur in ihren Büchern geschrieben hat, ihn aber nie am eigenen Leibe kennengelernte...

Hat Julia ja nie behauptet... ich weiß nicht, wo du das immer herausinterpretierst? :gruebel:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Juni 2006, 14:14 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Bruki hat geschrieben:
Spekulation ist eher nicht meine Sache


Meine auch nicht... deshalb lag mir ja auch daran, die von Dir oben zitierte Darstellung dieser Episode etwas zu relativieren. :wink:
Relativieren wohlgemerkt, nicht abstreiten oder kleinreden.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Juni 2006, 07:27 
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Sie behandelt die ganze Affaire ja eher als Witz...

Ja klar, das ist eben auch die hohe Kunst, die Julia beherrscht, sich immer wieder mit gewundenen Formulierungen rauszuwieseln... Wahrscheinlich weiß niemand so recht, wa sie eigentlich sagen wollte...

Bruki

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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Juni 2006, 10:02 
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Bruki hat geschrieben:
Sie behandelt die ganze Affaire ja eher als Witz...

Ja klar, das ist eben auch die hohe Kunst, die Julia beherrscht, sich immer wieder mit gewundenen Formulierungen rauszuwieseln... Wahrscheinlich weiß niemand so recht, wa sie eigentlich sagen wollte...

Bruki

Hö? Entschuldige bitte, aber ich hatte einfach den ganzen Satz von Julia gelesen und nicht nur den ersten Teil.

Sie hat es lediglich vermutet und dann aber hinterhergeschoben, dass man sich nicht sicher sein kann.
Julia hat geschrieben:
Das kann man so oder so interpretieren, da ihre Briefe sehr wenig Aufschluss darüber geben, wie ernst ihre Gefühle für ihn waren. Sie behandelt die ganze Affaire ja eher als Witz - ob sie es tatsächlich so leicht genommen hat, kann man ja gerne bezweifeln, aber ich würde da nicht soviel Dramatik reinlegen.

Wir können es ja nicht wissen, weil wir nicht mit Jane Austen darüber gesprochen haben. Man kann nur ihre Briefe interpretieren und das ist über eine Strecke von 200 Jahre schwierig. Einer liest aus ihren Briefen eine tiefgreifende Liebe, die dann über Jahre hinweg noch schwelte und andere sehen ihren sarkastischen Blick auf die Geschichte.
Als "gewundene" Formulierung würde ich Julias Satz aber sicher nicht sehen.
Grüße,
Kerstin

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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Juni 2006, 20:12 
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?? Soll ich jetzt nur noch in Hauptsätzen schreiben, Bruki? :wink:
Ich finde eigentlich, dass ich mich ziemlich eindeutig ausgedrückt habe und ganz klar geschrieben habe, dass man es so oder so sehen kann.
Vielleicht liegts ja auch daran, dass Du nicht wirklich aufmerksam/vorurteilsfrei liest?? No offense.

Mal weiter:

Kapitel 50

Das letzte Kapitel. Alles löst sich in "Wohlgefallen" auf. Edward versöhnt sich soweit mit seiner Mutter, dass doch noch etwas Geld für ihn und Elinor abfällt. Zumindest das, was ihm laut Erbvertrag ohnehin zusteht.
Immerwieder schön, wie Jane Austen zum Schluss dann noch einige Szenen erwähnt und Andeutungen fallen lässt, so dass man sich richtig gut vorstellen kann, wie es weitergeht. Nicht explizit vorstellen vielleicht (außer man schreibt fanfictions :wink: ), aber der letzte Blick geht doch irgendwie in die "Ferne". Alles ist offen. Schön.

Zum Schluss muss ich doch noch eine kleine(?) Colonel-Brandon-Diskussion anzetteln. Ich stolper immerwieder über diesen Satz:
(...) and to see Marianne settled at the mansion-house was equally the wish of Edward and Elinor. They each felt his sorrows, and their own obligations, and Marianne, by general consent, was to be the reward of all.
Ich finde den so .... herzlos: Der Colonel liebt Marianne (und hat Edward die Pfarre verschafft), also hat er sie auch verdient. Besonders das Wort "reward" - Belohnung/Preis.
Ich empfinde es irgendwie als "unnötig" (<--- Anführungszeichen!), diese Liason in den letzten Sätzen noch unterzubringen. Jane Austen hätte es ja auch offen lassen können - warum war es ihr so wichtig? Nur damit "alle untergebracht" sind? Oder gibts Gründe/Argumente, die ich nur nicht sehe?


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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Juni 2006, 22:32 
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Amüsantes Boardmitglied und Reisetrulla
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Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum JA das am Ende alles noch so "auswalzt". Der Satz klingt tatsächlich merkwürdig. Ich interpretiere ihn mal so: Zwar sagt der Satz aus, dass Elinor und Edward Marianne als "Belohnung" für Brandon sehen. Ich denke aber, dass sie die Beziehung als Gewinn für beide Seiten betrachten. Brandon hat sie verdient, weil er ein guter Mensch ist. Marianne ist bei Brandon gut "untergebracht", weil er ihr gut tun wird und nur das Beste für sie will. Marianne weiß das anfangs noch nicht, aber Elinor kennt ihre Schwester und weiß, dass sie "nie halbherzig liebt". Also wird aus Achtung später Liebe. Tja, so ganz zufrieden bin ich mit meiner Interpretation nicht, denn es läuft auf "Alle wollen nur das Beste" hinaus, und das ist meiner Ansicht nach nicht immer gut. In dem Fall klappt es aber.


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BeitragVerfasst: Sonntag 25. Juni 2006, 22:40 
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Austenkenner
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Beiträge: 288
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Tja, das Ende, alles löst sich in Wohlgefallen auf. Wer hätte das gedacht?
Die Vernünftige, beherrschte, vom Verstand gelenkte Jane heiratet aus Liebe, folgt also ganz ihrem Gefühl und die überschwängliche, ihre Gefühle nie verbergende Marianne geht eine Vernunftehe ein.
Das ist eine völlige Umkehrung der Erwartungen des Lesers. Vielleicht was das die Absicht von Jane Austen?

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