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BeitragVerfasst: Sonntag 26. April 2009, 20:21 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Mrs. Gardiner meint ja auch, Darcys eigentlicher Fehler wäre sein Eigensinn. Ob sie das ernst meint? Oder will sie damit nur sagen, dass er dickköpfig darauf bestanden hat, alles allein zu regeln?

Und hier steht ja auch, dass Darcy Wickhams Offizierspatent für 1000 Pfund gekauft hat. Er ist also schon kräftig dabei, dem Paar ein Auskommen zu verschaffen. Im Grunde hätte er das auf keinen Fall tun müssen, das ist schon sehr großzügig.


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Sonntag 26. April 2009, 20:21 


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BeitragVerfasst: Montag 27. April 2009, 07:54 
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Begeistertes Missionierungsopfer
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Udo hat geschrieben:
Mrs. Gardiner meint ja auch, Darcys eigentlicher Fehler wäre sein Eigensinn. Ob sie das ernst meint? Oder will sie damit nur sagen, dass er dickköpfig darauf bestanden hat, alles allein zu regeln?



Für mich klingt das wie ein verstecktes Lob seitens Mrs Gardiners! :ja:

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BeitragVerfasst: Montag 27. April 2009, 08:38 
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Piratensüchtige Administratorin, ebenfalls Seriensuchti mit Mittelalterpräferenz und spätes Girlie
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Es war den Gardiners sicher auch ein wenig peinlich, dass ein quasi Fremder so viel Geld investiert, um den Fehltritt eines Mädchens zu beheben.
So viel Geld hätten die Gardiners sicher gar nicht aufbringen können.
Vielleicht hätten sie gerne mehr getan als nur die angeblichen Zahler zu sein, aber Darcy wollte halt partout nicht hören! ;)
Grüße
Kerstin

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BeitragVerfasst: Dienstag 28. April 2009, 19:28 
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Austenfan
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Kerstin hat geschrieben:
Mrs. Gardiner habe ich immer für eine sehr aufmerksame Frau gehalten. ;) Ich denke, sie war sich schon in Pemberley sicher, dass das mehr läuft. Erst Lizzys Abneigung in Longbourn, dann hat sie vermutlich so gut wie gar nichts mehr über ihn gesagt, ihre Aufregung, ihn grade NICHT treffen zu wollen und dann die Reaktion auf das unerwartete Wiedersehen. Da wird sich die Gute ihren Teil gedacht haben. Als dann noch Darcy sich fast überschlagen hat vor Freundlichkeit und sie fast nicht mehr gehen lassen wollte... :rolleyes:
Sie wird angenommen haben, er hat feste Absichten. Vermutlich war es da leicht, ihren Mann ebenfalls von zu überzeugen.

Ich glaube auch Mrs. Gardiner unterstellt Darcy Heiratsinteressen. Nur von Elisabeth´s Absichten ist sie nicht überzeugt. In Kap. 48 heißt es: „Frau Gardiner reiste ab und war sich über Elisabeth Verhältnis zu ihrem Freund aus Derbyshire noch genauso unklar wie damals in Derbyshire selbst. Ihre Nichte hatte seinen Namen von sich aus niemals vor den anderen erwähnt, ...“
Die Anspielungen im Brief sollen Elisabeth sicherlich zu einer Stellungnahme drängen.


Elisabeth scheint angst vor Enttäuschungen zu haben. Sie bemüht sich, sich keine Hoffnungen zu machen.
A) Ihre Zuneigung zu Fitzwilliam Darcy gesteht sie sich erst nachdem sie überzeugt ist, er würde sich nie wieder ihr zuwenden.
B) Sie glaubt seine Ausrede „er sei selber schuld daran, daß Wickhams Nichtswürdigkeit nicht so bekannt geworden sei, dass es jedem anständigen jungen Mädchen unmöglich geworden wäre, ihm zu vertrauen und ihn zu lieben.“
Dies kann ich überhaupt nicht glauben. Was hätte Darcy denn hätte tut können. Den Fehltritt seiner eignen Schwester publik machen? Und was sollte ihn das Schicksal von Lydia interessieren, er hat ja bereist schon eine schlechte Meinung von ihr.
C) Sie erfährt das Darcy der Trauzeuge von Wickham ist, glaubt dennoch das Darcy Wickham nicht als Schwager ertragen könnte. Falls man über das Umfeld von jemanden tratscht, würde ich bewerten: (Angeheiratete) Verwandte kann man sich nicht aussuchen; Trauzeuge wird man nur von Freunden oder guten Bekannten.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 29. April 2009, 09:53 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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53. Kapitel

Wickham und Lydia reisen ab. Mr. Bingley kehrt nach Netherfield zurück. Bingley und Darcy besuchen die Bennets, wobei Darcy sich sehr zurückhaltend verhält. Elizabeth schämt sich für das Verhalten ihrer Mutter.


Gegen Ende des letzten Kapitels hat Elizabeth eine neue Form von Stolz entdeckt: Sie ist stolz auf Mr. Darcy, weil er über seinen Schatten gesprungen ist. Ausgerechnet er, dessen Stolz sie so übel fand... Wie eng muss eine Bindung sein, damit man anfangen kann, stolz auf das Verhalten eines anderen Menschen zu sein?
Lustig finde ich, dass Mr. Bennet hier im Kapitel sagt, er sei ungeheuer stolz auf Mr. Wickham. Ich weiß nicht, ob das Zufall ist, dass so kurz nacheinander zwei Bennets ihren Stolz auf zwei der männlichen Hauptfiguren äußern - und es so 100% anders meinen. Lustig ist es jedenfalls.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 29. April 2009, 15:56 
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Begeistertes Missionierungsopfer
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Oh ja, Mr Bennet trieft mal wieder von Sarkasmus! :lach: :
He is as fine a fellow,'' said Mr. Bennet, as soon as they were out of the house, ``as ever I saw. He simpers, and smirks, and makes love to us all. I am prodigiously proud of him. I defy even Sir William Lucas himself to produce a more valuable son-in-law.''
Die Frage ist , wer ist denn nun tatsächlich schlimmer - Wickham oder Mr Collins? :wink:

Ein Abschnitt ist JA wieder ganz wunderbar gelungen, finde ich:
The colour which had been driven from her face, returned for half a minute with an additional glow, and a smile of delight added lustre to her eyes, as she thought ....
- so kann man sich Lizzie gut vorstellen! :ja:

Mrs Bennet ist peinlich wie immer, und dass Darcy deswegen kaum ein Wort sagt, wundert mich nicht .
Der Ärmste. Er muss Lizzie schon sehr lieben, um so was auszuhalten! :fies_sei:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 29. April 2009, 17:52 
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Emsige Missionarin für Jane Austen
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Ich verstehe ja Mr. Darcys grundsätzliche Zurückhaltung bei diesem Antrittsbesuch. Aber wieso kann er Elizabeth nicht – für andere kaum wahrnehmbar – einmal anlächeln? Ihr irgendein Zeichen von Zuneigung senden? Die Arme muss ja völlig verwirrt sein ob seines gänzlich anderen Verhaltens seit ihrer letzten Begegnung. Ja, natürlich gab es zwischenzeitlich diese Sache mit Lydia, aber mittlerweile weiß Elizabeth ja, was Mr. Darcy auf sich genommen hat, damit Lydia und Wickham heiraten können. Umso merkwürdiger muss ihr sein fast schon unterkühltes Verhalten vorkommen. Wieso ist er so total zugeknöpft? :?:
Dies hier bietet zwar eine schöne Erklärung: "Aber vielleicht konnte er sich in Anwesenheit ihrer Mutter nicht so geben wie in der ihres Onkels und ihrer Tante. Es war ein schmerzlicher, aber keineswegs unwahrscheinlicher Gedanke." Trotzdem könnte er anders auftreten. Er soll ja nicht mit Mrs. Bennet Small Talk plaudern, sondern lediglich einen warmherzigen Blick Richtung Elizabeth schicken. Ist das tatsächlich zuviel verlangt von einem Mr. Darcy? Stattdessen blickt er die meiste Zeit auf den Boden. Merkt er nicht, dass sein jetziges Verhalten im Widerspruch zu seinem Auftreten in Pemberley steht?

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"To read ist to translate, for no two person's experiences are the same."
(W. H. Auden)

"Lesen heißt übersetzen, denn keine zwei Menschen teilen die gleichen Erfahrungen."


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BeitragVerfasst: Mittwoch 29. April 2009, 17:56 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Miranda hat geschrieben:
...und dass Darcy deswegen kaum ein Wort sagt, wundert mich nicht .
Der Ärmste. Er muss Lizzie schon sehr lieben, um so was auszuhalten! :fies_sei:


Ah, Amadea war schneller... :D Trotzdem lasse ich meinen Beitrag mal, wie geschrieben:

Trotzdem ist er sehr zurückhaltend, oder? Ist ihm nur Mrs. Bennet peinlich? Da könnte er doch trotzdem mal ein freundliches (und nicht nur höfliches) Wort an Lizzy richten. Oder sie mal freundlich ansehen, vielleicht gar ein wenig lächeln? Oder steht er noch unter Schock, weil er ausgerechnet Wickham aus der Patsche helfen musste? Oder, was mir am wahrscheinlichsten vorkommt, ist er so tief in Gedanken versunken, weil er halt erwägt, ob er unter diesen Umständen überhaupt noch versuchen/hoffen sollte, die Verbindung mit Lizzy zu vertiefen? Erst die Wickham-Keule und jetzt der Mrs-Bennet-Tiefschlag... Er steht aber vor allem vor der sehr schweren Frage, ob er sich auf eine familiäre Verbindung mit Wickham einlassen will. Dass er all das erwägt und es am Ende doch tut - empfindet ihr das als romantisch?


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BeitragVerfasst: Mittwoch 29. April 2009, 20:05 
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Austenbegeistert
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Mr Darcys Verhalten in diesem Kapitel ist eigentlich wirklich rätselhaft. Wie ihr schreibt, ein freundliches Wort oder auch nur ein Lächeln wäre doch wirklich drin gewesen.

Zitat:
Udo hat geschrieben:
Oder, was mir am wahrscheinlichsten vorkommt, ist er so tief in Gedanken versunken, weil er halt erwägt, ob er unter diesen Umständen überhaupt noch versuchen/hoffen sollte, die Verbindung mit Lizzy zu vertiefen? Erst die Wickham-Keule und jetzt der Mrs-Bennet-Tiefschlag... Er steht aber vor allem vor der sehr schweren Frage, ob er sich auf eine familiäre Verbindung mit Wickham einlassen will. Dass er all das erwägt und es am Ende doch tut - empfindet ihr das als romantisch?


Ich kann nicht glauben, dass er wirklich noch erwägt die Beziehung mit Lizzy nicht zu vertiefen. Jedenfalls nicht wegen dem was mit Lydia war, oder wäre er sonst überhaupt nach Hertfordshire zurückgekehrt? Nur als Beistand für Bingley, das kann ich nicht glauben.
Vielleicht fürchtet er eher, dass Lizzy ihn immer noch ablehnen würde, er hat Angst, dass ihre Gefühle sich nicht geändert haben und weicht ihrem Blick deshalb aus. So was deutet sich dann doch später auch an, allerdings geht das in diesem Kapitel zu weit.

Die Tatsache, dass er alles ausser Acht lässt, die Sache mit Wickham, Mrs. Bennet...das ist jedenfalls ein deutliches Zeichen seiner Liebe, also schon irgendwie romantisch. Er scheint nur mit dem Herz zu entscheiden und nicht mit dem Kopf, sonst könnte er all diese Gründe wohl kaum einfach ausser Acht lassen.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 29. April 2009, 20:53 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Wir können es zwar jetzt noch nicht wissen ( :wink:), aber als Elizabeth ihn später darauf anspricht, sagt er, er wäre verunsichert gewesen weil sie so ruhig und scheinbar desinteressiert gewesen wäre.

Spoiler: anzeigen
Kapitel 60:

"(...)Why, especially, when you called, did you look as if you did not care about me?"
"Because you were grave and silent, and gave me no encouragement."
"But I was embarrassed."
"And so was I."


Verliebte, vorallem unausgesprochene verstehen sich doch schnell mal falsch. Und Elizabeth muss schließlich auch noch etwas auf die Folter gespannt werden - bisher ist es ja vorallem Darcy gewesen, der an zurückgewiesener Zuneigung knabbern musste. :wink:


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BeitragVerfasst: Mittwoch 29. April 2009, 20:57 
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Vermutlich ist auch ein Darcy einfach mal unsicher? Ich seh das ähnlich wie Sachmet. :)
...

Hab eben Julias Beitrag erst gelesen.. :wink:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 29. April 2009, 22:38 
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Okay, ein gutes Beispiel, wo spoilern hilfreich ist. :D
Ich hatte so die Vorstellung eines total hin- und hergerissenen Darcy, der innerliche Kämpfe ausficht, sich nachts schlaflos auf dem Kissen hin und her wälzt, sich tagsüber die Haare rauft und alle drei Minuten mit der Faust gegen seine Brust schlägt und ruft: Ich weiß, es ist falsch, aber ich kann einfach nicht anders! :D
Im Ernst: Ich finde, das ist schon extrem großmütig und jenseits aller rationalen Erwägungen, dass er offenbar keinerlei Zweifel hat, dass er Elizabeth heiraten will. Ist das plausibel? Immerhin war er sich in seiner Antragsszene all der Risiken und Nebenwirkungen voll bewusst - und seine Gefühle dürften nicht unbedingt noch deutlich gestiegen sein. Dafür sind die Umstände zwar viel, viel schlimmer geworden, er macht sich aber keine Gedanken mehr? Hm. Na ja, auf jeden Fall ist es egal, JA wollte es so. Und vielleicht hat sie recht: wer hat schon Lust, sich seitenlang das Leiden eines Darcy anzutun? Oder es ist halt die Liebe - und damit tatsächlich romantisch, wie Sachmet meint. Pfui, Miss Austen...


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BeitragVerfasst: Donnerstag 30. April 2009, 12:36 
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Udo hat geschrieben:
Okay, ein gutes Beispiel, wo spoilern hilfreich ist. :D
Ich hatte so die Vorstellung eines total hin- und hergerissenen Darcy, der innerliche Kämpfe ausficht, sich nachts schlaflos auf dem Kissen hin und her wälzt, sich tagsüber die Haare rauft und alle drei Minuten mit der Faust gegen seine Brust schlägt und ruft: Ich weiß, es ist falsch, aber ich kann einfach nicht anders! :D .

:gruebel: Ich habe langsam den Eindruck, du schaust dir die falschen Filme an... :aetsch: :wech:

Das letzte Zusammentreffen der beiden endete ja auch nicht so, wie sie es gehofft hatten ( Darcy wollte da doch sicher mal "vorfühlen", ob noch was geht. ) Und dann wurde es wieder nichts und jetzt steht man sich quasi "unter Beobachtung" wieder gegenüber. Mich wundert es nicht, dass dann eher peinliches Schweigen herrscht.
Bei Lizzy sowieso, denn sie weiß ja, was er alles für ihre Familie getan hat ( und muß sich auch noch für das Verhalten ihrer Mutter fremdschämen). Aber Darcy hat das letzte Mal auch keinen guten Abgang gemacht und weiß einfach nicht, wie man den Faden wieder anknüpfen soll.
Grüße
Kerstin

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BeitragVerfasst: Donnerstag 30. April 2009, 13:14 
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Kerstin hat geschrieben:
Das letzte Zusammentreffen der beiden endete ja auch nicht so, wie sie es gehofft hatten ( Darcy wollte da doch sicher mal "vorfühlen", ob noch was geht. ) Und dann wurde es wieder nichts und jetzt steht man sich quasi "unter Beobachtung" wieder gegenüber. Mich wundert es nicht, dass dann eher peinliches Schweigen herrscht.
Bei Lizzy sowieso, denn sie weiß ja, was er alles für ihre Familie getan hat ( und muß sich auch noch für das Verhalten ihrer Mutter fremdschämen). Aber Darcy hat das letzte Mal auch keinen guten Abgang gemacht und weiß einfach nicht, wie man den Faden wieder anknüpfen soll.


Vielleicht ist es tatsächlich so, verständlich wäre es auf jeden Fall, das stimmt. Und dass wir nichts über mögliche Bedenken bei Darcy erfahren, heißt ja nicht zwingend, dass er sie nicht in irgendeiner Weise noch gehabt haben kann. Tatsache ist offenbar, dass er sie überwunden hat. Die Szene zeigt ja übrigens sehr nett, wie schüchtern der stolze Darcy ist - wieder was für seine Charakterisierung.

Beim Nachgrübeln ist mir außerdem noch eingefallen, dass es für die Story total fatal gewesen wäre, wenn Mr. Darcy sich richtig nett und freundlich verhalten hätte: Mit größter Wahrscheinlichkeit wäre Lizzy, die sich ja vorher schon kaum einkriegte vor Begeisterung und Rührung wegen seines edlen Verhaltens, das Herz vollends übergelaufen. Darcy hätte das bemerkt und ich schätze, innerhalb von einem oder zwei Tagen hätte er seinen Antrag wiederholt und das Buch wäre zu Ende. Das wäre jedoch ein total rührseliges Ende, gar nicht JA-like. So spielt sie noch ein bisschen mit den Protagonisten und mit uns Lesern, hält die Spannung am Köcheln und verschafft uns noch ein paar Kapitel Spaß am Lesen.


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BeitragVerfasst: Freitag 1. Mai 2009, 17:41 
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Wieso ist es Lizzy eigentlich so peinlich, dass ihre Mutter Mr. Bingley einlädt, auf ihrem Gut Vögel zu schießen? Wieso ist das eine "unnötige, aufdringliche Liebenswürdigkeit"? Bzw. andersherum: Wieso war es das bei Mr. Darcy nicht, als der Mr. Gardiner zum Fischen eingeladen hat? Geht es darum, dass niedere Klassen höhere nicht zu sowas einladen dürfen?


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BeitragVerfasst: Freitag 1. Mai 2009, 18:29 
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Piratensüchtige Administratorin, ebenfalls Seriensuchti mit Mittelalterpräferenz und spätes Girlie
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Ich vermute fast ja. Abgesehen davon hat Bingley auf Netherfield sicher ausreichend Vögel, die er erschießen kann und er ist nicht darauf angewiesen, auf einem kleinen Gut wie Longbourn auch noch jagen zu dürfen.
Darcy hat ja einem "niederem Stand" angeboten, auf seinem Land zu fischen. Das war eine generöse Geste.
Grüße
Kerstin

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BeitragVerfasst: Freitag 1. Mai 2009, 22:11 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
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In den Anmerkungen meiner Ausgabe steht dazu:

Part of the reason Mrs Bennet's offer is so officious is that guns at this time, despite some recent innovations, were fairly inaccurate; being muzzle (i.e. front) loaders, they were also slow to reload. This meant that hunters would be able to shoot only limited numbers of birds. Thus it is unlikely that Bingley would kill all his birds and need use of someone else's land, especially since, given the grandeur of Netherfield, he probably has the use of ample property. In making the offer, Mrs Bennet is seeking any way possible to be generous and polite to Bingley, but is in fact only making herself ridiculous.

("The Annotated Pride & Prejudice")

Grob zusammengefasst: Aufgrund der vergleichsweise ungenauen Schusswaffen und der wahrscheinlichen Größe Netherfields ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass Bingley "alle" seine Vögel schießt und so ein Angebot wie Mrs Bennets braucht. Es wird eher noch offensichtlicher, dass sie jede noch so absurde Gelegenheit wahrnimmt, höflich und großzügig zu Bingley zu sein.


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BeitragVerfasst: Samstag 2. Mai 2009, 09:06 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Verstehe. So macht das Sinn.

54. Kapitel

Darcy und Bingley kommen zur Abendgesellschaft nach Longbourn. Für Jane und Bingley ist es ein netter Abend, Elizabeth und Darcy finden dagegen keine Gelegenheit, miteinander zu reden. Mrs. Bennet ich hoch zufrieden.

Dieses Kapitel zeigt mir mal wieder, wie groß die Hemmnisse sind, die damals durch gesellschaftliche Konventionen entstanden. Da sind Darcy und Elizabeth einen ganzen Abend zusammen und schaffen es nicht, mehr als zwei Sätze miteinander zu reden. Ein Grund dafür ist ja, dass Darcy sich neben Mrs. Bennet setzt - ist das Zufall, eine Auszeichnung für Mrs. Bennet als Gastgeberin (hätte er sich nicht eher neben Mr. Bennet setzen sollen?) oder war es einfach so, dass der ranghöchste Gast neben der Gastgeberin sitzen musste? Wie auch immer: Lizzy ist weit weg. Etwas merkwürdig ist, dass die beiden, als sie endlich nebeneinander stehen, immer noch nichts sagen. Dass Lizzy wirklich nicht mehr einfällt, als ihn nach seiner Schwester zu fragen, ist erstaunlich. Sie ist doch sonst nicht auf den Mund gefallen. So steht er also "minutenlang" (!!) schweigend neben ihr. Die beiden müssen echt total gehemmt oder verwirrt oder verunsichert sein, schließlich ist so ein Schweigen im Grunde doch sehr unhöflich.


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BeitragVerfasst: Samstag 2. Mai 2009, 11:19 
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Udo hat geschrieben:
Die beiden müssen echt total gehemmt oder verwirrt oder verunsichert sein, schließlich ist so ein Schweigen im Grunde doch sehr unhöflich.
Und kann auch ganz schön peinlich sein. :/ Elizabeth's Schlagfertigkeit scheint wirklich auf der Strecke geblieben zu sein. Je mehr sie für Mr. Darcy empfindet, desto unsicherer wird sie oder wie darf ich das verstehen?
Als Jane am Ende des Kapitels sagt: "Wie schwer es manchmal ist, glaubwürdig zu sein." antwortet Elizabeth: "Und manchmal ganz unmöglich." Aha, sie fand sich also während dieses Dinners nicht glaubwürdig? Stimmt, sie wirkte ganz anders als sonst.

Mrs. Bennet ist und bleibt unverbesserlich. "Und dich, meine liebe Jane, habe ich nie schöner gesehen. Mrs. Long fand es auch, denn ich habe sie extra danach gefragt." :lach:
"...und ihre Nichten sind so gut erzogene Mädchen und überhaupt nicht hübsch. Sie gefallen mir prächtig." Ja, das hebt doch die Laune einer Mrs. Bennet. :rolleyes:

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BeitragVerfasst: Samstag 2. Mai 2009, 13:17 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Amadea hat geschrieben:
Als Jane am Ende des Kapitels sagt: "Wie schwer es manchmal ist, glaubwürdig zu sein." antwortet Elizabeth: "Und manchmal ganz unmöglich."


Die Stelle fand ich auch heiter. Wie Jane sich beharrlich einzureden versucht, dass sie alles im Griff hat... Und: "... ich bin ganz sicher, dass er niemals im Sinn hatte, meine Zuneigung zu gewinnen." Wenn man da an das nächste Kapitel denkt... :D
Überhaupt die beiden Schwestern: Jede ist in Gedanken mit ihrem Traummann und sich beschäftigt, jede deutelt jedes Detail zurecht. Jane ist jetzt ruhig und sicher, Lizzy will Darcy nie wieder sehen, wenn er nicht wenigstens einmal das Wort an sie richtet. :D Verliebtsein wirkt sich doch recht negativ auf die Hirnfunktionen aus, zeigt sich immer wieder. Lizzy ärgert sich immerhin noch über ihr "kindisches Verhalten", Jane glaubt dagegen möglicherweise sogar, was sie da sagt. Bei aller Not der Damen ist das doch irgendwie ein lustiges Kapitel - bzw. eben deshalb.


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BeitragVerfasst: Samstag 2. Mai 2009, 18:57 
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Udo hat geschrieben:
oder war es einfach so, dass der ranghöchste Gast neben der Gastgeberin sitzen musste?.


Kurz vorher steht das Mrs. Bennet, aus taktischen Gründen, darauf verzichtet Bingley den Platz neben sich anzubieten. Es scheinen also keine gesellschaftlichen Zwänge zu geben. Aber da weder Darcy noch Mrs. Bennet von einander zugetan sind, ist es schon merkwürdig das sie zusammen sitzen :gruebel:

Darcy und Elisabeth reden nicht miteinander, dafür scheinen sie sich häufen (andauernd) anzuschauen. Elisabeth ist in ihren Gesprächen doch ein wenig "frech". In ihrer jetzigen Situation fehlt es ihr vielleicht einfach an einem gefälligen Gesprächsthema.


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BeitragVerfasst: Samstag 2. Mai 2009, 19:09 
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Ich finde das auch recht nachvollziehbar ... bisher hat sie sich bei Darcy doch immer hinter ihrem Sarkasmus und ihrer (wenn auch spielerischen) Angriffslustigkeit verschanzt, im Gespräch nicht wirklich etwas von sich gezeigt. Da muss erst eine neue Art der Kommunikation "nachwachsen" - was ja auch bald passiert. In Lambton war es vielleicht leichter für sie, mit ihm zu sprechen, weil er so entgegenkommend war ... Jetzt schweigt er, und sie weiß nicht, was sie sagen soll. Dann noch die etwas peinliche Situation mit seiner Rolle in Lydias Hochzeit - Elizabeth wird hier nochmal richtig in die Mangel genommen.


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BeitragVerfasst: Sonntag 3. Mai 2009, 08:27 
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Kapitel 55
Mr Bingley macht seinen Antrag, alle Bennets sind happy. Und ganz Meryton hält sie für die glücklichste Familie der Welt.

Das ging dann ja doch schnell mit Bingleys Antrag, und Jane ist mal wieder zu gut um wahr zu sein: ...to know that what I have to relate will give such pleasure to all my dear family! Sie denkt fast mehr an die Familie als an sich selber.
Aber immerhin wird ihre Beziehung zu Bingleys Schwestern nie mehr so sein wie zuvor! :lach:

Lustig fand ich die Szene, wie Mrs Bennet es schafft, Bingley und Jane allein zu lassen! :wink: War das nun schicklich oder nicht?
Und dass Lizzie auf einen neuen Mr Collins zu hoffen wagt! Ihren Humor hat sie jedenfalls nicht verloren - sie sollte es Mr Darcy nur auch zeigen demnächst! :ja:

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BeitragVerfasst: Sonntag 3. Mai 2009, 23:02 
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Wird hier Sarah zum ersten und einzigen Mal erwähnt?

Das ist schon wieder ein lustiges Kapitel, da geht es ganz schön beschwingt zu. Wie Miranda schon schreibt: Ratzfatz ist Jane unter der Haube und das Glück der Bennets perfekt - und alles nur dank Mr. Darcy. Warum eigentlich hat Elizabeth Jane nichts von Darcys Einsatz für Lydia erzählt? Im Grunde muss ihr doch klar sein, dass Darcys Rolle in der Sache unmöglich auf Dauer geheim bleiben dürfte.
Was ich mich auch frage: Warum ist Elizabeth so sehr darauf bedacht, Bingley und Jane nicht allein zu lassen? Und Jane scheint das ja auch anfangs auf keinen Fall zu wollen. Ist das wirklich sooo unschicklich? Wie sonst soll man(n) denn seinen Antrag loswerden? Oder war ihnen das zu platt, weil Mrs. Bennet das so offensichtlich einfädeln wollte? Also da wäre ich an Janes Stelle doch mal ein wenig eigennützig gewesen.


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BeitragVerfasst: Montag 4. Mai 2009, 17:53 
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Bingley nutzt die erste Gelegenheit in denen die beiden einen längeren Zeitraum allein sind, um ihr einen Antrag zu machen. Was ich noch interessant finde ist das Bingley und Mr. Bennet sich vor dem Antrag noch näher bekannt werden.

Udo hat geschrieben:
Wird hier Sarah zum ersten und einzigen Mal erwähnt?
Ich glaube es ist sogar die einzige Stelle im Buch wo angedeutet wird, das die Frauen sich nicht alleine zurecht machen.


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BeitragVerfasst: Montag 4. Mai 2009, 21:39 
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George hat geschrieben:
Bingley nutzt die erste Gelegenheit in denen die beiden einen längeren Zeitraum allein sind, um ihr einen Antrag zu machen.


Und genau das war doch klar - warum also wollten Elizabeth und Jane diese Gelegenheit vermeiden?

Über diese Stelle bin ich noch gestolpert:
"Freilich war er verliebt, doch dank Janes scharfem Verstand und edler Wesensart und der Übereinstimmung beider in Gefühl und Geschmack hielt Elizabeth seine Erwartungen auf eheliches Glück für vernünftig und begründet."

Eine Seite später sagt Mr. Bennet über das Paar:

"Ihr seid euch gar nicht unähnlich. Beide seid ihr so nachgiebig, dass ihr nie zu einem festen Entschluss kommen werdet, so arglos, dass euch jeder Hausknecht betrügen wird, und so großzügig, dass ihr ständig über eure Verhältnisse leben werdet."

Zwei ziemlich unterschiedliche Sichtweisen - und beide sind irgendwie richtig. Wobei ich Mr. Bennets Einschätzung für zutreffender halte. Wie kommt Elizabeth darauf, Jane einen "scharfen Verstand" zu bescheinigen?! Mein Eindruck ist, dass beide eher schlichte Gemüter sind (meine ich jetzt gar nicht so negativ, wie es sich vielleicht liest) und auch sonst tatsächlich gut zueinander passen, daher könnte Elizabeth schon recht haben mit dem ehelichen Glück. Im Grunde sagen die Einschätzungen von Elizabeth und Mr. Bennet fast genau so viel über die beiden aus wie über das Paar - das hat JA schon recht nett gemacht.


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BeitragVerfasst: Montag 4. Mai 2009, 22:26 
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Begeistertes Missionierungsopfer
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Udo, da kann man mal wieder sehen, was eine Übersetzung ausmachen kann!
Original heißt es:

Elizabeth really believed all his expectations of felicity to be rationally founded, because they had for basis the excellent understanding, and super-excellent disposition of Jane, and a general similarity of feeling and taste between her and himself.

Ich würde das als "Wesensart" verstehen, nicht als "scharfen Verstand". Demnach wäre der Unterschied zu Mr Bennet gar nicht so groß. :)
Wie sagen es denn die anderen Übersetzer?

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BeitragVerfasst: Montag 4. Mai 2009, 22:36 
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Miranda hat geschrieben:
Udo, da kann man mal wieder sehen, was eine Übersetzung ausmachen kann!
Original heißt es:

Elizabeth really believed all his expectations of felicity to be rationally founded, because they had for basis the excellent understanding, and super-excellent disposition of Jane, and a general similarity of feeling and taste between her and himself.

Ich würde das als "Wesensart" verstehen, nicht als "scharfen Verstand". Demnach wäre der Unterschied zu Mr Bennet gar nicht so groß. :)
Wie sagen es denn die anderen Übersetzer?


Danke für die Originalstelle, Miranda! Aber wie übersetzt Du "excellent understanding"? "Scharfer Verstand" ist da vielleicht tatsächlich nicht optimal. Aber wie sonst?


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BeitragVerfasst: Montag 4. Mai 2009, 23:31 
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Begeistertes Missionierungsopfer
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Stimmt, eigentlich war es excellent understanding, auf das es ankam.
Meinem Gefühl nach würde ich es mit Einfühlungsvermögen, Empathie, oder auch für Verständnis für andere interpretieren. :nixweiss:
"Scharfer Verstand" - nee, das find ich nicht passend. Aber ich bin ja keine Übersetzerin. :fies_sei:

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BeitragVerfasst: Dienstag 5. Mai 2009, 00:26 
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Emsige Missionarin für Jane Austen
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Udo hat geschrieben:
Wird hier Sarah zum ersten und einzigen Mal erwähnt?
Ja, da bin ich mir ziemlich sicher, weil ich extra auf die Erwähnung der Dienerschaft geachtet hatte, seit du am Anfang des Groupreads danach fragtest.

Udo hat geschrieben:
Was ich mich auch frage: Warum ist Elizabeth so sehr darauf bedacht, Bingley und Jane nicht allein zu lassen? ... Wie sonst soll man(n) denn seinen Antrag loswerden?
Das schoss mir an dieser Stelle auch sofort durch den Kopf. Mag sein, dass Elizabeth ganz gerne die zu offensichtliche Absicht ihrer Frau Mutter durchkreuzen möchte, aber dennoch verstehe ich Lizzys Verhalten hier nicht, denn das Glück ihrer Schwester liegt ihr doch so sehr am Herzen. Und ohne Heiratsantrag nun mal kein Glück. :nixweiss:

Hier ist die Grawe-Übersetzung:
"... und obwohl man ihm bei seiner Verliebtheit eine gewisse Überschwänglichkeit zugute halten musste, war Elizabeth doch fest davon überzeugt, dass all seine Zukunftserwartungen realistisch waren, weil sie sich auf Janes außergewöhnliche Einsicht und noch außergewöhnlichere Anlagen und ihrer beider Gemeinsamkeit in Empfindung und Geschmack gründeten."
Na ja, ob nun "Einsicht" das Gelbe vom Ei ist? Ich sehe das "understanding" hier als Übereinstimmung im Wesen. Allerdings bezieht es sich ja genau genommen nur auf Jane und dann passt Übereinstimmung natürlich nicht. (Die armen Übersetzer können sich aber auch nicht an jedem dritten Satz ausgiebig auslassen, sonst kämen sie ja nicht voran - wenn man bedenkt, wie schlecht der Job bezahlt wird. :/ )

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"To read ist to translate, for no two person's experiences are the same."
(W. H. Auden)

"Lesen heißt übersetzen, denn keine zwei Menschen teilen die gleichen Erfahrungen."


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