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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Februar 2007, 22:20 
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@Julia

Meine Stellungnahme bezieht sich darauf, dass Emma vor allem bei Mr Knightley wohlwollend und durch und durch nur positiv auffallen will. Sie will von ihm besonders gelobt und für gut und gütig gehalten werden da sie weiß, dass er mit seinem Lob oft nur spärlich rausrückt.

Für viele Menschen ist sie die gute Emma, aber viele würden sie auch nie ernsthaft kritisieren (hängt mit ihrer Stellung zusammen, etc.). er schon, sie weiß, dass sie sich sein Lob erst erarbeiten muss. Deshalb ist sie meiner meinung nach bei ihm etwas unsicherer als bei anderen.

Und NEIN, das wird kein Emma-Bashing schade, dass du unsere Kommentare so aufgefasst hast

(Ich habe das Buch schon mindestens vier mal gelesen nur so am Rande) :)

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Verfasst: Mittwoch 21. Februar 2007, 22:20 


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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Februar 2007, 22:23 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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@Pixie: So wars auch. Es wird im Text erwähnt, dass Frank und Mr Weston sich regelmäßig in London getroffen haben, zumindest seit ersterer alt genug war, dort zu verkehren.

Mir ist gerade beim Lesen aufgefallen, dass Miss Churchill ja auch von ihrem Bruder und dessen Frau aufgezogen wurde, also nicht von ihren Eltern. Die werden nicht mal erwähnt.
Sehr auffällig, dass so viele Personen in dem Buch gerade nicht die eigenen Eltern als hauptsächliche erwachsene Bezugsperson haben.
Emma, Frank, Jane und Harriet ja auch nicht.


Zuletzt geändert von Julia am Mittwoch 21. Februar 2007, 22:37, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Februar 2007, 22:26 
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Ich finde vor allem an der Entwiklung der einzelnen Charaktere wird das deutlich.

Jede von ihnen (Emma, Harriet) sucht sich eine Bezugsperson, die sie im gewissen Sinne führt. Harriet lernt von Emma wie man sich verhält, mit Männer spricht, was sich gehört,etc.
Und Emma hat alle ihre guten Eigenschaften sicherlich auch von Mrs Weston erworben.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Februar 2007, 22:32 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Ich würde nicht sagen, dass alle vier nach einer Person suchen, die sie führt. Weder Emma, noch Frank, noch Jane tun das. Lediglich Harriet. Aber das wohl primär aus anderem Grund als nur ihrer familiären Situation.

Im Gegenteil: Miss Churchill, Emma und Jane (und vielleicht noch Frank) zeichnet doch eher aus, dass sie emotional sehr unabhängig und eigenständig sind. Vor allem was ihr Verhalten und ihre Entscheidungen betrifft.
(Aber das kommt ja alles erst später im Buch, greifen wir nicht zu weit vor.)


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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Februar 2007, 22:37 
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Natürlich hängt Harriet sich total an Emma ran, kann ja gar nicht eigenstädige entscheidungen fällen ohne Emma zu rate zu ziehen

....aber Emma hat von Mrs Weston viel gelernt, diese war ja für ihre Erziehung zuständig. Und Mrs Weston versucht ihr ja auch jetzt noch gute Ratschläge zu geben, ihr die Kupplerei auszureden zum Beispiel. Außerdem hat sie für Emma ja immer eine große Rolle in ihrem Leben gespielt, als Mutterersatz sozusagen. Sie legt sehr viel Wert auf ihr gutes Urteil.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Februar 2007, 22:42 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Guinivere hat geschrieben:
Meine Stellungnahme bezieht sich darauf, dass Emma vor allem bei Mr Knightley wohlwollend und durch und durch nur positiv auffallen will. Sie will von ihm besonders gelobt und für gut und gütig gehalten werden da sie weiß, dass er mit seinem Lob oft nur spärlich rausrückt.
(...) Deshalb ist sie meiner Meinung nach bei ihm etwas unsicherer als bei anderen.


Ja, das sehe ich auch - ist ja klar, dass einem das Lob und Wohlwollen von jemandem der kritischer ist als alle anderen wichtig ist.
Aber ich kann Deine Schlussfolgerung "unsicher" nicht nachvollziehen. Ich habe gerade das erste Kapitel nochmal gelesen und schon da wirken Emma und Mr Knightley total gleichberechtigt und auf einer Augenhöhe. Emma ist "frech" und offen zu ihm - ich kann da einfach keine Unsicherheit rauslesen?! Und auch die späteren Szenen im Buch zwischen den beiden machen doch immer wieder sehr deutlich, wie gut die beiden sich verstehen (im Sinn von: kommunizieren) und wie vertraut sie miteinander sind.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Februar 2007, 22:48 
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Für mich ist Emma bei Gesprächen mit Mr Knightley unsicher, weil sie so oft auf ein Lob von ihm wartet, sie versucht ihn immer zu einem Kompliment zu bewegen. Eigentlich müsste sie sich doch seiner Anerkennung als Gesprächspartnerin und gute Freundin sicher sein, zumal er ja gerne und oft Zeit mit ihr verbringt. Ich verstehe nur nicht wieso anstatt sich gewohnt kockett mit ihm zu unterhalten so wie sie mit allen redet, sie von ihm immer einen bewundenden Komentar will.

Vielleicht sollten wir unsere kleine Diskussion auf später verschieben, nicht dass wir denen die das Buch zum ersten Mal lesen etwas vorweg nehmen. :)

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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Februar 2007, 22:50 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Guinivere hat geschrieben:
Außerdem hat sie für Emma ja immer eine große Rolle in ihrem Leben gespielt, als Mutterersatz sozusagen. Sie legt sehr viel Wert auf ihr gutes Urteil.


Eben nicht! Schon im ersten Kapitel wird doch scherzhaft angedeutet, dass Emma zwar viel von Mrs Westons Urteil hält, sich aber ausschließlich nach ihrem eigenen richtet. "(...) highly esteeming Miss Taylors judgement, but directed chiefly by her own." Und es gibt später noch einige Situationen in den Mrs Weston genau den Rat gibt, den Emma gerne hätte.

Emma schätzt Mrs Weston sehr, ohne Frage. Aber sie ist niemand, der sie führt und stützt. Dazu finden sich im ersten Kapitel auch sehr deutliche Worte: "She had been a friend and companion such as few possessed: intelligent, well-informed, useful, gentle, knowing all the ways of the family, interested in all its concerns, and peculiarly interested in herself, in every pleasure, every scheme of hers—one to whom she could speak every thought as it arose, and who had such an affection for her as could never find fault."
Eine wohlmeinende, hingegebene, an allem interessierte Freundin und Vertraute der Familie - aber meinem Eindruck nach niemand, der großen Einfluss auf Emma hat, wenn es darauf ankommt.


Zuletzt geändert von Julia am Mittwoch 21. Februar 2007, 22:54, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Februar 2007, 22:52 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Guinivere hat geschrieben:
Vielleicht sollten wir unsere kleine Diskussion auf später verschieben, nicht dass wir denen die das Buch zum ersten Mal lesen etwas vorweg nehmen. :)


O.k., ich gedulde mich. :wink: (Und ich bin gespannt auf die entsprechenden Stellen, denn ich finde schon, das Emma sehr kokett mit Mr Knightley umgeht... aber wie gesagt: später dann. :) )


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 Betreff des Beitrags: Kapitel 3
BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 09:19 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Ich finde auch, dass von Anfang an klar beschrieben wird, dass Emma sich als gleichberechtigt mit Mr. Knightley betrachtet. Er sagt ihr offen seine Meinung, auch wenn sie gegensätzlich ist, aber Emma macht "ihr Ding" und steht zu ihrer Meinung.
Und auch Mrs. Weston ist wohl eher die gute Freundin als Mutterersatz geworden. Sicher berät sich Emma auch mit ihr, aber wie bei Mr. Knightley bleibt Emma bei ihrer Meinung.
Und Harriet hat sich Emma meiner Meinung nach "ausgesucht", wie auch die "Opfer" für ihre Heiratsvermittlungen. Sie will ihrer Freundin nacheifern und einen anderen Menschen ebenso belehren und anleiten. Und Harrie lässt sich leiten. Bei mir taucht da eher die Frage auf, ob sie nicht ob der Ehren, die Emma ihr zuteil werden lässt, geschmeichelt ist, ihre bis dahin gewohnten Werte und Sitte- und Anstandsregeln über Bord wirft, ihre Erwartungen denen von Emma anpasst, obwohl die Schuhe einige Nummern zu groß für sie sind.

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Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
Clemens Bittlinger


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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 09:23 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Kapitel 3

gewährt einen kleinen Einblick in den Kreis der Woodhouses und Highbury.
Mrs Bates und ihre Nichte Miss Bates werden erwähnt und ihre bescheidenen Lebensumstände. (Aber erst im zweiten Band bekommen sie auch tatsächlich eine Stimme.)
Mrs Goddard ist die Vorsteherin eines Mädchenpensionats in Highbury. Eine unprätentiöse Einrichtung, in der die Mädchen die zu Hause "aus dem Weg" sein sollen, sich "ein bißchen Bildung zusammenkratzen".
Diese drei Damen besuchen dank Emmas Bemühungen Mr Woodhouse regelmäßig und spielen zusammen mit ihm Karten.
Am beschriebenen Abend bringt Mrs Goddard noch eine ihrer Schützlinge mit - Harriet Smith, eine uneheliche Tochter unbekannter Abstammung.
Emma ist eingenommen von ihrer Attraktivität und ihrer Begeisterung für Hartfield und die Dankbarkeit, dorthin eingeladen zu werden.
Dank ihrer so geschmeichelten Eitelkeit beschließt sie, Harriet "an die Hand zu nehmen".

An dieser Stelle verwendet Austen zum ersten mal eine Technik, die das gesamte Buch und die Handlung trägt, und durch die das kommende Verwirrspiel erst so richtig funktioniert. Die Erzählstimme gibt vor, diesselbe wie Emma's zu sein: "(...) Encouragement should be given. Those soft blue eyes, and all those natural graces, should not be wasted on the inferior society of Highbury and its connexions. The acquaintance she had already formed were unworthy of her. The friends from whom she had just parted, though very good sort of people, must be doing her harm."
Die Sätze sind nicht als Emmas Gedanken gekennzeichnet, sondern wirken wie die des Erzählers.
"Free Indirect Discourse" nennt man das (im deutschen weniger bildhaft "erlebte Rede"), und Jane Austen gilt als eine der Begründerinnen dieser Technik - auf jeden Fall in der englischsprachigen Literatur.
Hier ging es schonmal um das Thema und ist noch etwas ausführlicher erklärt, warum das für "Emmma" wichtig ist.

Später gibt es noch prägnantere Beispiele, aber ich wollte trotzdem jetzt schonmal darauf aufmerksam machen. :wink:[/url]


Zuletzt geändert von Julia am Donnerstag 22. Februar 2007, 09:38, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 09:29 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Das ist mir übrigens auch bei MP und Fanny aufgefallen! :ja:
Aber ich finde es klasse, wie man so einen Einblick in die Gedanken von Emma erhält. Und ich frage mich, ob sich Emma nicht vom äußeren Erscheinungsbild Harriets hat blenden lassen? Und weniger von ihrem Wesen? Aber ich bin mir da selbst noch nicht schlüssig, aber irgendwie komme ich durch deine Textstelle darauf, Julia.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 09:45 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Meine Textstelle war auch eher als Beispiel für FID (Erlebte Rede) gedacht. :wink:

Im Satz davor wird aber sehr lustig deutlich gemacht, was Emma an Harriet schätzt: "Sie drängte sich nicht vor, sondern war so zurückhaltend und bescheiden, für die Einladung auf Hartfield so dankbar, auf naive Weise von dem ihrer eigenen Häuslichkeit so überlegenen Lebensstil so beeindruckt, dass sie durchaus verständig sein musste (das englische "must have sense" ist prägnanter) und Förderung verdiente."

Und davor heißt es noch "Miss Smith' Unterhaltung fiel ihr nicht als besonders geistreich auf" und es wird ihr Aussehen beschrieben, welches "genau der Typ Schönheit" sei, den Emma bewundert.

Also ziemlich klar zu lesen, was Emma für Harriet einnimmt.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 09:48 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Ich verstehe die Textstelle so, daß Emma nicht wollte, dass Harriets Wesen und Talente, ihre natürliche Anmut "wie Perlen vor die Säue geworfen würden". Sie wollte Harriet bewußt in die standesgemäß höhere Gesellschaft einführen und dort verheiraten, weil sie es schade gefunden hätte, wenn Harriet auf dem niederen Stand ihrer Geburt bliebe ...
Das ist ungewöhnlich und einer von Emmas netten Zügen. Ich finde im Gegenteil, daß das nicht von einem ausgeprägten Standesdünkel spricht, wie ihn z.B. Caroline Bingley oder Lady Catherine haben. Selbst Lady Catherine in P&P, die ja auch stellenweise als "Gönnerin" auftritt, sorgt aber immer dafür, daß die Standesgrenzen gewahrt bleiben. Bei Emma ist das anders, sie zieht durchaus Befriedigung daraus, andere Menschen auch zu "erhöhen", also ihrem Fortgang behilflich zu sein ...

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Zuletzt geändert von Caro am Donnerstag 22. Februar 2007, 09:51, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 09:51 
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Ich denke auch, dass Emma sich allein von Harriets Erscheinungsbild beeindrucken lässt (ich kann das allerdings nur schwer nachvollziehen, weil ich leider ständig die Harriet aus der Verfilmung mit Toni Collette vor Augen habe, die ich überhaupt nicht "hübsch" finde). Sie sieht Harriet, wie sie sie sehen WILL und beschließt quasi, das Innere Harriets an ihr hübsches Äußeres anzupassen, ob das nun zur Person Harriets passt oder nicht. Und Harriet ist wiederum so beeindruckt von Emma ("glückselig", dass sie zu Wachs in deren Händen werden wird, weil sie es kaum fassen kann, von so einer wichtigen und angesehenen Person beachtet zu werden (schon allein der Händedruck am Ende des Abends beeindruckt sie ja unheimlich).
Und auch in "Emma" taucht wieder mal das Thema Vorurteil auf: Emma geht einfach davon aus, dass Miss Smiths Freunde, die Martins, ungehobelt sind, ohne sie zu kennen. Hier zeigt sich doch ein gewisser Standesdünkel, denn Martins sind Bauern und Bauern, so denkt jedenfalls Emma, sind eben ungehobelt und ungebildet.
Bei mir taucht noch eine Frage auf: Um welche Uhrzeit fanden denn solche Abendgesellschaften statt? Es ist die Rede davon, dass am Ende des Abends ein Imbiss gereicht wird, also kann es vermutlich nicht allzu spät sein. Dafür spricht auch dieser Satz: Emma "empfahl das Hühnerfrikassee und die überbackenen Austern so nachdrücklich, dass die Gäste angesichts der frühen Stunde ihre höflichen Skrupel überwanden." Andererseits findet Mr. Woodhouse eine Mahlzeit "zu so später Stunde" ungesund. Weiß einer von Euch, wie spät damals Abendgesellschaften stattfanden? Wahrscheinlich ist die "späte Stunde" von Mr. Woodhouse sehr subjektiv, weil er ja ein Hypochonder ist, oder?

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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 09:53 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Caro hat geschrieben:
Ich verstehe die Textstelle so, daß Emma nicht wollte, dass Harriets Wesen und Talente, ihre natürliche Anmut "wie Perlen vor die Säue geworfen würden". Sie wollte Harriet bewußt in die standesgemäß höhere Gesellschaft einführen und dort verheiraten, weil sie es schade gefunden hätte, wenn Harriet auf dem niederen Level bliebe ...


Ja, das ist ja ganz deutlich im Text. Aber ich finde es ebenso wichtig und interessant, woher diese Sorge für Harriet rührt.
Dann erscheint Emma nämlich nicht mehr ganz so großherzig und eigennützig. :wink:
Diese Art Eitelkeit, die die "Freundschaft" zwischen Harriet und ihr überhaupt erst begründet wirft Mr Knightley ihr ja später auch vor.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 09:57 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Pixie hat geschrieben:
Bei mir taucht noch eine Frage auf: Um welche Uhrzeit fanden denn solche Abendgesellschaften statt? Es ist die Rede davon, dass am Ende des Abends ein Imbiss gereicht wird, also kann es vermutlich nicht allzu spät sein. Dafür spricht auch dieser Satz: Emma "empfahl das Hühnerfrikassee und die überbackenen Austern so nachdrücklich, dass die Gäste angesichts der frühen Stunde ihre höflichen Skrupel überwanden." Andererseits findet Mr. Woodhouse eine Mahlzeit "zu so später Stunde" ungesund. Weiß einer von Euch, wie spät damals Abendgesellschaften stattfanden? Wahrscheinlich ist die "späte Stunde" von Mr. Woodhouse sehr subjektiv, weil er ja ein Hypochonder ist, oder?


Ja! An spätere Stelle wird erwähnt, dass es ungefähr um 16 Uhr Dinner in Hartfield gibt. Danach kommt der Tee und später noch das "supper" (das eigentliche "Abendessen" im heutigen Sinn), von dem hier die Rede ist - ich vermute mal so gegen 7 Uhr abends vielleicht?
Und es wird ja früher im Kapitel schon von Mr Woodhouse' Abneigung gegen "späte Stunden" gesprochen und das seine Besucher sich nach seinen Gewohnheiten richteten. Man kann also davon ausgehen, dass sie selbst (zu Hause) in der Regel später essen. Wenn Emma später bei den Coles zu Besuch ist, gibt es zum Beispiel erst kurz vor Mitternacht "supper".


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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 10:03 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Jein. Du darfst nicht vergessen, daß zur damaligen Zeit die Kinder von Bauern und Pächtern (zumindest solchen, die selbst arbeiteten) wohl kaum in die Schule gingen. Insofern konnten die meisten weder lesen, noch schreiben, waren also ungebildet in diesem Sinne. Emma wollte Harriet vor einem Leben als Bäuerin bewahren, weil sie naturgemäß davon ausging, daß eine solche Ehe keinerlei postive Aspekte hatte.
Wobei sie naürlich Martins guten Charakter außer Acht ließ und nur über seine weiteren Möglichkeiten nachdachte, die ja nun wirklich nicht die besten waren.
Da kommt ja noch die Stelle mit dem Buch, das Harriet Martin zum Lesen vorgeschlagen hatte, was er nicht tat, aber ich will nicht vorgreifen ...

Nur ist das wieder eine Bestätigung für Emmas Erkenntnis, daß ein Bauer (wie Martin) von Bildung nicht viel hält ...

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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 10:06 
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An dieser Stelle im Buch geht es doch noch gar nicht um eine eventuelle Ehe mit dem Sohn der Martins. Es geht rein um die Freundschaft zur Familie, und diese bezeichnet Emma als ungehobelt, ohne sie zu kennen. Und das finde ich nicht gerade sympathisch.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 10:08 
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(Bezieht sich das auf meine Antwort, Caro?)

Zu diesem Zeitpunkt ist aber noch gar nicht die Rede von Mr Martin und der "Gefahr" die von ihm ausgeht. Es werden lediglich Freunde erwähnt, die Harriet besucht hat. Und die Emma gleich als "ungehobelt" und "ungebildet" abtut, obwohl Mr Knightley viel von ihnen hält - was ja eigentlich Empfehlung genug für Emma sein könnte, wenn sie nicht schon mit ihren eigenen Schlüssen und Gedanken davongaloppiert wäre.

*edit: Ah, Pixie war schneller. :wink: *


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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 10:12 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Julia hat geschrieben:
Caro hat geschrieben:
Ich verstehe die Textstelle so, daß Emma nicht wollte, dass Harriets Wesen und Talente, ihre natürliche Anmut "wie Perlen vor die Säue geworfen würden". Sie wollte Harriet bewußt in die standesgemäß höhere Gesellschaft einführen und dort verheiraten, weil sie es schade gefunden hätte, wenn Harriet auf dem niederen Level bliebe ...


Ja, das ist ja ganz deutlich im Text. Aber ich finde es ebenso wichtig und interessant, woher diese Sorge für Harriet rührt.
Dann erscheint Emma nämlich nicht mehr ganz so großherzig und eigennützig. :wink:
Diese Art Eitelkeit, die die "Freundschaft" zwischen Harriet und ihr überhaupt erst begründet wirft Mr Knightley ihr ja später auch vor.


Ja, aber so völlig selbstlos handelt der Mensch selten, fürchte ich. Denn auch Handlungen im Namen der Freundschaft oder Liebe, und sei es das Glück des anderen, bringen auch uns oft Befriedigung, Dankbarkeit oder Anerkennung. Insofern kann ich das auch Emma nicht vorwefen.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 10:18 
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Amüsantes Boardmitglied und Reisetrulla
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Ich frage mich, ob man hier schon von Freundschaft und Liebe sprechen kann. Okay, Harriet ist Emma sympathisch. Aber dass sie Harriet "formen" will, geschieht doch auch aus Eigennutz, quasi als netter Zeitvertreib, genauso wie das Ehestiften. Es macht Emma einfach Spaß.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 10:21 
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Genau.
Prinzipiell hast Du natürlich recht, Caro. Aber auf diese Situation kann man das nicht anwenden, meiner Meinung nach.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 10:36 
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Pixie hat geschrieben:
Ich frage mich, ob man hier schon von Freundschaft und Liebe sprechen kann. Okay, Harriet ist Emma sympathisch. Aber dass sie Harriet "formen" will, geschieht doch auch aus Eigennutz, quasi als netter Zeitvertreib, genauso wie das Ehestiften. Es macht Emma einfach Spaß.


Da muß ich irgendwie an Knightley und Emma denken. :wink:


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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 10:38 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
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Julia hat geschrieben:
(Bezieht sich das auf meine Antwort, Caro?)

Nein, das vorhin bezog sich auf Pixies Poste zu Emmas Dünkel den Bauern gegenüber.

Ich glaube viele Dinge sind für uns heute schwer nachzuvollziehen, weil sich die Lebensvoraussetzungen, Werte und Maßstäbe völlig verändert haben. Mr. Knightley kennt Martin als arbeitsamen, verlässlichen Pächter, was ihn für ihn zu einem guten Menschen macht. Mr. Knightley findet auch nicht, daß Harriet unbedingt "aufsteigen" müsse ...

Die Betrachtungen und Wünsche von Emma und knightley müssen an dieser Stelle differieren. Mr. Knightley sieht Martin als Mann und Pächter, Emma sieht ihn als möglichen bzw. unmöglichen Gatten für Harriet. Natürlich ist hier, noch nicht, die Rede von einer Ehe, aber letztendlich dreht sich doch alles darum.

Emma wollte eine engere Freundschaft Harriets mit den Martins verhindern, da diese in "höheren" Kreisen nicht akzeptiert würde, was automatisch eine Ablehnung Harriets bedeudet hätte. Die Gesellschaft war damals eben sehr eng gefasst und eingeschränkt. Man hätte gesagt" wenn sich Harriet bei Bauern wohl fühlt, soll sie dort bleiben, sie ist ja ohnhin keine von uns"...
Versteht ihr, was ich meine ...?

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Zuletzt geändert von Caro am Donnerstag 22. Februar 2007, 10:55, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 10:46 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Das sehe ich auch so, Pixie. Harriet ist einfach da und "braucht" Emma. Und teilweise hat Emma ziemliche Vorurteile. Auch Bauern können durchaus gebildet sein. Bauern konnten auch einen gewissen Wohlstand sich erwirtschaftet haben, die Kinder selber unterrichten usw. Bauern die nicht schreiben und lesen können, müssen nicht für alle Bauern gegolten haben.

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Caro hat geschrieben:
Mr. Knightley sieht Martin als Mann und Pächter, Emma sieht ihn als möglichen bzw. unmöglichen Gatten für Harriet. (...) Emma wollte eine engere Freundschaft Harriets mit den Martins verhindern, da diese in "höheren" Kreisen nicht akzeptiert würde, was automatisch eine Ablehnung Harriets bedeutet hätte. Die Gesellschaft war damals eben sehr eng gefasst und eingeschränkt. Man hätte gesagt "wenn sich Harriet bei Bauern wohl fühlt, soll sie dort bleiben, sie ist ja ohnhin keine von uns"...


Der Punkt ist aber doch, dass Emma davon überzeugt ist, dass Harriet für "Besseres" bestimmt ist. Woraus schließt sie das? Nicht aus ihren Charaktereigenschaften, ihrer Bildung, ihren Lebensumständen sondern allein aufgrund ihrer eigenen (Emma's) Wünsche: Harriet ist hübsch und dankbar für Aufmerksamkeit, also muss sie es wert sein. Alles was sie bisher gesehen und gehört hat ist minderwertig, erst das was Emma für sie tun kann, bringt sie wirklich voran. Zwangsläufig und nur deshalb lehnt sie die Martins ab. Nicht allein weil sie Bauern sind.

Was weiß sie denn über Harriet's Herkunft und Stand? Der ist ihr ja auch egal bzw. sie stellt ihn sich so vor, wie sie ihn gerne hätte. Deshalb glaube ich nicht, dass die Ablehnung der Martins soviel mit Standesdünkel zu tun hat.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 11:06 
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@Tina
Wir sprechen hier über ein Jahrhundert, wo die arbeitende Bevölkerung, Bauern und Pächter, die ihre Felder selbst bewirtschafteten auf der sozialen Leiter ganz unten standen ... die Kinder von Bauern mit 5-8 Jahren schon mit auf Feld mußten, Arbeiterkinder im Alter von 8 Jahren bereits 10 Stunden am Tag in Fabriken arbeiten mußten etc. Die meisten hatten leider gar keine Chance etwas zu lernen ...

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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 11:08 
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Naja, aber wenn sie meint, Harriet, die standesmäßig, weil unehelich, eh fragwürdig, könnte mit den Martins nicht akzeptiert werden (was Mr. Knightley jedoch tut) und wäre somit "tabu" als Freundin für Emma, hat das dann nichts mit Standedünkel zu tun?

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Clemens Bittlinger


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BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 11:23 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Caro hat geschrieben:
@Tina
Wir sprechen hier über ein Jahrhundert, wo die arbeitende Bevölkerung, Bauern und Pächter, die ihre Felder selbst bewirtschafteten auf der sozialen Leiter ganz unten standen ... die Kinder von Bauern mit 5-8 Jahren schon mit auf Feld mußten, Arbeiterkinder im Alter von 8 Jahren bereits 10 Stunden am Tag in Fabriken arbeiten mußten etc. Die meisten hatten leider gar keine Chance etwas zu lernen ...


Moment mal, soweit unten sind die Martins aber nicht angesiedelt. Miss Martin geht mit Harriet ja in Mrs Goddards Schule. Und Mr Knightley bezeichnet Mr Martin als "gentleman farmer" und sieht seine mögliche Ehe mit Harriet als großen Vorteil für sie.

Soweit "unten" sieht nur Emma die Martins, weil sie sie eben dort haben will. Weit weg von ihrem Schützling.


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