Groupread Persuasion Kap 15-18

Wenn man so will, wäre Cousin Elliot gegen ein Mündel von Sir Walther doch chancenlos? Gesetzt den Fall, der Baron würde die Kinder von Mrs. Clay anerkennen, wären die dann die Erben als SEINE Kinder? Mr. Elliot musste also Mrs. Clay für sich aus dem Rennen werfen?
Aber gesetzt den Fall, der Baron würde eine andere Frau ehelichen, dann hätte Cousin Elliot doch das gleiche Problem wieder?
Irgendwie finde ich diese Ränke um das Erbe Kellynch schwer zu durchschauen.

Ich glaube nicht, dass Mrs Clays Kinder auch nur die geringste Chance hatten, erbberechtigt zu werden. Ein Titel und alles, was dazugehört, wurde doch übers Blut vererbt und nicht übers Anheiraten oder Anerkennen/Adoptieren. Denke ich zumindest. Vielleicht gab es da aber auch Möglichkeiten...?

Unter bestimmten Voraussetzungen ging das schon. Siehe auch Jane Austen's Bruder, der von weitläufiger(?), allerdings kinderloser Verwandtschaft adoptiert wurde und erbte. Sorry, ich kann mich nicht daran erinnern, ob Mrs. Clay Söhne oder Töchter hatte. Bei Söhnen wäre es eventuell gegangen sie an "Kindes statt" auch als Erben anzuerkennen.

Dazu hätte Sir Walter aber wahrscheinlich adoptieren müssen - und das kann ich mir kaum vorstellen: schließlich muss der Erbe von Kellynch von edlem Geblüt sein. Die Befürchtung von Mr Elliot richtet sich auch eher darauf, dass er mit der zweiten Lady Elliot womöglich noch einen Erben produziert.

Ausdrücklich wird im Buch nur an einer Stelle gesagt, dass Mr. Elliot eine Ehe zwischen Mrs. Clay und Sir Walter verhindern will, um selbst Baronet zu werden, glaube ich. In Kap 22 sagt Mrs. Smith: "Er kann den Gedanken, nicht Sir Walter zu werden, nicht ertragen." Deshalb wolle er Mrs. Clay "ausschalten" (in Kap 24 bestätigt die Erzählstimme diesen Plan). Dass das ein fortwährendes Geschäft werden müsste, stellt Mrs. Smith ja auch fest: Sir Walter könnte ja später einfach eine andere heiraten, z.B. Schwester Rooke, wie Mrs. Smith durchaus böse witzelt.
Wie auch immer, ich denke auch, dass Mr. Elliot sich in Anne verliebt hat, dabei wäre es so unendlich viel einfacher, sich Elizabeth zu angeln. Dann hätte er all seine Pläne leicht umsetzen können. Letztlich ist es also (ironischerweise) die Liebe, die seinen Umtrieben ein Ende bereitet...
Dabei finde ich das Verhältnis zwischen ihm und Mrs. Clay bis zuletzt sonderbar. Bis kurz vor Schluss heißt es, bei Mrs. Smith, dass Mrs. Clay Angst vor ihm habe, es nicht wage, in seiner Gegenwart ihren Plan zu verfolgen. Dann plötzlich scheint es eine Beziehung zwischen den beiden zu geben, sie folgt ihm nach London und steht unter seinem Schutz (was immer das heißen mag), offenbar hat sie ihn also rumgekriegt? D.h. Austen deutet in Kap 24 ja an, dass sie sich in ihn verliebt haben könnte - und er das zu seinem Vergnügen ausnutzt. Klingt nicht sehr moralisch.

Unter bestimmten Voraussetzungen ging das schon. Siehe auch Jane Austen's Bruder, der von weitläufiger(?), allerdings kinderloser Verwandtschaft adoptiert wurde und erbte.

Ich denke ja auch, dass erben grundsätzlich durch Adoption möglich war, aber ob ein Adelstitel an Adoptivkinder vererbt werden konnte oder obs da eine Blutsverwandtschaft braucht, weiss ich ned. Oder hat Edward nebem dem Besitz auch einen Titel geerbt? Bin da nicht so bewandert...

Wie auch immer, ich denke auch, dass Mr. Elliot sich in Anne verliebt hat, dabei wäre es so unendlich viel einfacher, sich Elizabeth zu angeln. Dann hätte er all seine Pläne leicht umsetzen können. Letztlich ist es also (ironischerweise) die Liebe, die seinen Umtrieben ein Ende bereitet...

Das hast du wunderbar bemerkt und ausgedrückt

Dabei finde ich das Verhältnis zwischen ihm und Mrs. Clay bis zuletzt sonderbar. Bis kurz vor Schluss heißt es, bei Mrs. Smith, dass Mrs. Clay Angst vor ihm habe, es nicht wage, in seiner Gegenwart ihren Plan zu verfolgen. Dann plötzlich scheint es eine Beziehung zwischen den beiden zu geben, sie folgt ihm nach London und steht unter seinem Schutz (was immer das heißen mag), offenbar hat sie ihn also rumgekriegt? D.h. Austen deutet in Kap 24 ja an, dass sie sich in ihn verliebt haben könnte - und er das zu seinem Vergnügen ausnutzt. Klingt nicht sehr moralisch.

Aber Anne sieht es ja eher so, als ob er sich Allen angenehm macht, auch Mrs. Clay ist von ihm angetan, er kann also durchaus schon länger auf diese für ihn angenehme Lösung hingearbeitet haben. Daß er mit ihr von Mary Musgrove gesehen wird, könnte man ja auch so deuten. Was sie Anne gegenüber darüber sagt, muß ja nicht wirklich stimmen.

Elanor

Aber Anne sieht es ja eher so, als ob er sich Allen angenehm macht, auch Mrs. Clay ist von ihm angetan, er kann also durchaus schon länger auf diese für ihn angenehme Lösung hingearbeitet haben. Daß er mit ihr von Mary Musgrove gesehen wird, könnte man ja auch so deuten.

Du meinst, er ist von Anfang an zweigleisig gefahren? Könnte sein, es heißt ja später auch, es sei unklar, wessen Durchtriebenheit größer sei. Dagegen spricht nur die Info von Mrs. Smith, dass Mrs. Clay Angst vor ihm gehabt habe. Aber klar, das heißt nicht, dass er nicht auch schon Plan B verfolgt hat - von dem kann Mrs. Smith natürlich nichts wissen. Ein übler Bursche, dieser Mr. Elliot... Und sein Kumpel Oberst Wallis ist auch merkwürdig: Einerseits soll er sehr vernünftig usw sein, andererseits hilft er Mr. Elliot tatkräftig bei seinen finsteren Plänen.