War es nicht sogar so, daß man wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses bestraft wurde bzw ins Gefängnis kam? Das konnte einem doch mindestens bis in unsere Zwanziger passieren? Mir war jedenfalls so, als hätte ich das mal gelesen. Natürlich gab es immer welche, die sich über die öffentlichen Regeln hinwegsetzten und Strafe bedingte ja dass es Moralisten gab, gab, welche nur allzu gern die Obrigkeit von dem "Frevel" in Kenntnis setzten. Andererseits gab es sicher auch viele, die wegsahen, oder sich im stillen amüsierten.

Zudem darf man nicht vergessen, dass ein öffentlicher Kuss mit dem Besudeln des Mädchens/der Frau gleichkam. Es musste danach umgehend geheiratet werden.

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Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit

Daran hatte ich eigentlich eher gedacht.

Wie heißt es so schön in "Jane Austen's Guide to Good Manners"...?

Rule 3. Maintain you dignity.

Even within the family circle, ladies should behave with decorum ... All forms of touching a member of the opposite sex should be kept to a minimum. Putting a lady's shawl about her shoulders, or assisting her to mount a horse, enter a carriage &c., is of course entirely acceptable; and it is indeed absolutely correct for a gentleman to take a lady's arm through his, to support her while out walking. (Kissing --- even for an engaged couple --- is, of course, out of the question.)

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Es ist besser den Mund zu halten und dumm zu erscheinen, als ihn zu öffnen und jeden Zweifel zu zerstreuen.
(Verfasser (mir) unbekannt --- Angelika meint, es sei Mark Twain... )

Da finde ich den Kuss im neuen Persuasion allerdings weitaus unpassender als den in der alten Verfilmung. Zumal da noch der Zirkus als Ablenkung gelten konnte Und wenn man die beiden nicht sehr genau beobachtet hätte, wäre dieser Kuss gar nicht aufgefallen. Sehr behutsam und vorsichtig, schön umgesetzt!

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Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
Clemens Bittlinger

Zum einen gab es damals nur eine Sense zum Schneiden. Bei kleinen Flächen, z.B. auch an Rasenrändern wurde vielleicht die kleine, gebogene Handsense (Sichel?) benützt, aber sonst?

Eine Sense verwandte man üblicherwesie auch nicht zum Wenden. Da bevorzugte man Rechen oder Heugabel

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Grüsse, Caro

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Stimmt, Caro. Aber ich muss gestehen, dass mir das bisher auch nicht aufgefallen ist...

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Clemens Bittlinger

@ Amadea
@Miranda
Nachtrag:
Na klar bleibt das geschnittene Gras erst mal liegen. Nicht nur in GB!
Feuchtes Gras gärt nämlich und führt bei Weidetieren zu Koliken. Ist ja auch der Grund, warum es vor dem Regen eingefahren werden sollte. Deshalb lässt man es erst mal trocknen. Machen wir sogar im Garten so, weil's dann auch besser riecht. Das Heu meine ich.

Die angesprochene Szene gehört eigentlich in unsere Rubrik der Filmfehler!

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Grüsse, Caro

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Tina, das sehe ich genauso wie Du.
Ich hatte mich bei meinem zweiten Posting zu einer Persuasion-Verfilmung nur darüber gewundert, dass die Regisseure bzw. Drehbuchschreiber scheinbar gar keine Hemmungen hatten, die Paare in einem Regency-Drama auf der Straße küssend darzustellen, obwohl es doch für damalige Verhältnisse ziemlich ungebührlich war, sich in der Öffentlichkeit zu küssen.
Meine Verwunderung wäre im Thread zu Persuasion 2007 allerdings viel passender platziert gewesen. Das war unaufmerksam von mir, weil ich den Kuss in Persuasion 1995 auch sehr viel passender finde als in der 2007er Verfilmung.

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"To read ist to translate, for no two person's experiences are the same."
(W. H. Auden)
"Lesen heißt übersetzen, denn keine zwei Menschen teilen die gleichen Erfahrungen."

Bei der 1995-Verfilmung wird, meiner Meinung nach, eben der Blick des Zuschauers deutlicher auf die umgebende Straße und die Menschen gelenkt, die (rein theoretisch) den Kuss unweigerlich mitbekommen müssen, während man bei der neuen Verfilmung leicht vergisst, dass er ja genauso auf der Straße stattfindet. Doch da konzentriert sich alles so sehr auf die beiden, dass man das leicht aus den Augen verliert.

Ich würde sagen, das war beides mal "Erregung öffentlichen Ärgernisses"...

PS: Übrigens habe ich gelesen, dass der Regisseur von P2007 ursprünglich mit dem Gedanken spielte, gar keinen Kuss zu zeigen. Letzlich entschied man sich aber dann doch dafür, weil das als Abschluss von Annes "Leiden" den ganzen Film hindurch irgendwie einfach sein MUSS... Ich bin froh, dass sie ihn zeigen. Es würde etwas fehlen. In beiden Verfilmungen!

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Obwohl ich dann erst recht nicht nachvollziehen kann, wieso der Regissuer dann so einen derart leidenschaftlichen öffentlichen Kuss daraus gemacht hat. Und das ganz OHNE Ablenkung eines turbulenten Umzuges wie im alten Film.

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Clemens Bittlinger

Ehrlich gesagt, sieht man in der neuen Verfilmung rein gar nichts vom drumherum. Man sieht in erster Linie nur sie und ihre Erwartung auf DEN KUSS, der dann doch eher kurz ist. ( Soll ich mal die Zeit stoppen, die es braucht, bis die zwei sich ÜBERHAUPT küssen und die eigentlich Lippenberührzeit? )
Ich denke, in puncto Leidenschaftlichkeit tun sich da beide Filmküsse nichts.

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"I think that we like those kind of entertainment just to have the opportunity to become a child again during 42 minutes."

Als "leidenschaftlichen" Kuss würde ich den Kuss in der neuen Verfilmung auch nicht gerade bezeichnen. Wie Kerstin sagt, wird allmählich Spannung aufgebaut, während die beiden sich einfach nur anschauen, der eigentlich Kuss fällt ganz kurz und unauffällig aus, ebenso sachte und behutsam wie in der alten Verfilmung...

Aber worüber diskutieren wir hier eigentlich...?

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Möchtest du jetzt eine Aufklärung übers Küssen? Ich dachte immer, in deinem Alter sollten gewisse Dinge geklärt sein?

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"I think that we like those kind of entertainment just to have the opportunity to become a child again during 42 minutes."

Nö. Ich stelle mal nur die gewagte These auf, dass es diskussionswürdigere Aspekte bei einer Literaturverfilmung gibt, als die Länge und Intensivität der Küsse am Schluss... (Obwohl es ja durchaus seinen Reiz hat... :fies_sei: )

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Am schönsten an der Szene finde ich nicht den Kuss, sondern die Art, wie Wentworth ihre Hand nimmt *dahinschmelz*.
Und auch, wie Charles Musgroves Blick zwischen den beiden hin- und hergeht und er dann abdampft ist einfach nur herrlich.

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Welch triste Epoche, in der es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil!
Albert Einstein

Ja, diese Blicke machen eigentlich schon alles klar, eine herrliche Szene!

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Clemens Bittlinger

Könnt ihr mir sagen, ob bei der deutschen DVD von Persuasion auch gekürzt wurde, so wie bei vielen anderen Filmen auch? Würde es sich von daher lohnen, sich den UK Import zu kaufen oder ist das hier egal?

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m

Im Roman wird es auch angedeutet, dass die Familie auf einmal Wert auf die Nähe zum Captain legt. Und mit Sicherheit nicht, weil er mit ihren Mietern verwandt ist! So wie Elisabeth und ihr Vater auf Rang, Stellung und Geld achten, glaube ich kaum, dass es ihnen auf einmal um Anne gehen soll. Nein, ich glaube schon, zumindest Kontakt wird "genehmigt". Und warum nicht, wenn es nicht doch um evtl. nähere Beziehungen zu ihm gehen soll?
Aber ich muss dir Elisabeth betr. zustimmen, ihre Darstellung gefällt mir auch nicht. Ich empfinde sie auch so wie du es schilderst. Und auch ihr Vater gefällt mir in der neuen Verfilmung sehr viel besser!

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m

Arrogant und eitel wie ein aufgeblähter Pfau, aber leider völlig überzogen in seiner Darstellung. Diese beiden sind für meinen Geschmack die einzigen, die mich stören. Ansonsten finde ich die Charaktere einfach wunderbar passend besetzt und ihr Zusammenspiel einfach genial! Aber ich liebe sowie diese Verfilmung, wie dir sicher aufgefallen sein dürfte...

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m

Tja, auf mich wirkte jene Szene eher romantisch ungeduldig. Irgendwie fast anrührend. Er hat soviele Jahre auf seine Anne gewartet und was die Gesellschaft von ihm und ihr hielt war ihm sowieso noch nie wichtig gewesen, dass er jetzt eben einfach nicht noch länger warten will. Er will sie heiraten, am liebsten gleich auf der Stelle.

Du hast durchaus Recht mit deinen Einwänden VannNique, aber dennoch ergeht es mir ähnlich wie Tina, diese Verfilmung brachte mir die ganze Stimmung die diese Geschichte umgibt irgendwie näher als die 07 Version. Und das, obwohl ich beide, Sally Hawkins und sowieso Rupert Penry-Jones einfach gerne sehe. Aber die erste war und bleibt für mich die "glaubwürdigere", wenn man so will.

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Grüsschen, MJ


„Wenn Frauen unergründlich erscheinen, dann liegt es am fehlenden Tiefgang der Männer.“

Katharine Hepburn

Ich spüre in diese Szene die unbändige Freude und den Stolz von Wentworth, wenn er um die Hand seiner Anne anhält und könnte am liebsten losweinen vor Freude und Rührung! Ciaràn Hinds bringt diese Emotionen so lebendig rüber, dass es mich immer wieder aufs neue bewegt. Und das strahlen von Anne!!!!! Und wie Cousin Elliot aufgeht, dass er ausgespielt hat! Das ist alles in dieser Szene so wunderbar eingeflochten, einfach schön!

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Clemens Bittlinger

Das hast du einfach traumhaft zusammengefasst!

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Grüsschen, MJ


„Wenn Frauen unergründlich erscheinen, dann liegt es am fehlenden Tiefgang der Männer.“

Katharine Hepburn

Ich glaube, wir zwei sollten uns den Film unbedingt mal zusammen anschauen!!!

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Clemens Bittlinger

Oh ja, und gleich noch ein paar andere! Das wäre wirklich herrlich.

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Grüsschen, MJ


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Aber eigentlich ist das doch gar keine Abweichung vom Buch! Im Gegenteil!

Das ist ja der Witz dabei und Jane Austen streicht Sir Elliots und Elizabeths Eitelkeit und Eigendünkel besonders gut heraus!!
Sir Elliot und Elizabeth erkennen plötzlich, dass aus Mr Wentworth eine gute Partie geworden ist, und Elizabeth begegnet ihm mit ausgesuchter Höflichkeit, um ihm zu signalisieren, dass sie als älteste Tochter noch zu haben ist. Da sie davon ausgehen, dass alle in den Bahnen von Geld und Standesdünkel denken, glauben sie, Mr Wentworth würde sich natürlich für die älteste Tochter interessieren, und nicht für Anne! Als Wentworth am Schluss dann Anne heiraten möchte, ist die eitle Elizabeth natürlich vor den Kopf gestoßen!

Hier, im 22. Kapitel, ist eine Stelle, wo das sehr deutlich wird. Leider habe ich spontan nur den englischen Text zur Hand, ich hoffe, das ist kein Problem. Wenn nicht, tippe ich gerne eine deutsche Übersetzung ab...

Their preparations, however, were stopped short. Alarming sounds were heard; other visitors approached, and the door was thrown open for Sir Walter and Miss Elliot, whose entrance seemed to give a general chill. Anne felt an instant oppression, and wherever she looked saw symptoms of the same. The comfort, the freedom, the gaiety of the room was over, hushed into cold composure, determined silence, or insipid talk, to meet the heartless elegance of her father and sister. How mortifying to feel that it was so!

Her jealous eye was satisfied in one particular. Captain Wentworth was acknowledged again by each, by Elizabeth more graciously than before. She even addressed him once, and looked at him more than once. Elizabeth was, in fact, revolving a great measure. The sequel explained it. After the waste of a few minutes in saying the proper nothings, she began to give the invitation which was to comprise all the remaining dues of the Musgroves. "To-morrow evening, to meet a few friends: no formal party." It was all said very gracefully, and the cards with which she had provided herself, the Miss Elliot at home," were laid on the table, with a courteous, comprehensive smile to all, and one smile and one card more decidedly for Captain Wentworth. The truth was, that Elizabeth had been long enough in Bath to understand the importance of a man of such an air and appearance as was nothing. The present was that Captain Wentworth would move about well in her drawing-room. The card was pointedly given, and Sir Walter and Elizabeth arose and disappeared.


Ich finde diese Wendung in beiden Verfilmungen gut dargestellt.
Generell sind mir Elizabeth und Sir William in der 1995er-Fassung aber auch ein wenig zu überzogen dargestellt. In der neuen Verfilmung ist das etwas subtiler und feinsinniger gemacht und dadurch glaubwürdiger, wie ich finde. Allerdings ist mir Elizabeth (in der neuen Verfilmung) irgendwie zu unansehnlich mit ihrem Pferdegesicht. Im Buch steht ja, sie sei von ausgesprochener Schönheit! Das passt irgendwie nicht so ganz...

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...in beiden Verfilmungen nicht, wie ich finde! Ich frage mich da, ob sie es dem Publikum mal wieder nicht zugetraut haben (wahrscheinlich sogar zurecht ), dass der Zuschauer fähig ist, die inner Schönheit und Stärke einer Anne zu sehen ohne sich von den äusseren atraktiven Attributen einer Elizabeth blenden zu lassen.

Und danke für den Ausszug! Ich hab vorhin genau nach demselben gesucht und ihn einfach nicht wiedergefunden.

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Grüsschen, MJ


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Katharine Hepburn

Da muss ich dir Recht geben. In beiden Verfilmungen wird sie der Beschreibung von Jane Austen nicht gerecht, obwohl sie in der 1995er-Verfilmung immerhin noch ein kleines bisschen hübscher ist.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass du mit deiner Vermutung Recht hast.



Gern geschehen. (Ich musste auch ein bisschen suchen; wusste nur noch, dass es gegen Ende war!)

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