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BeitragVerfasst: Mittwoch 27. August 2008, 15:29 
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Austenbegeistert
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Nili hat geschrieben:
also mir is Fanny zu tugendhaft. Eine zu große Zimperliese als das ich sie mögen könnte.... Und irgendwie... zu.... perfekt.


Langweilig,sag es nur laut, sie ist schlicht und ergreifend furchtbar langweilig. :D

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Allen ist das Denken erlaubt. Vielen bleibt es erspart.
Curt Goetz


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mittwoch 27. August 2008, 15:29 


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BeitragVerfasst: Mittwoch 27. August 2008, 15:41 
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Austenbegeistert
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Es stimmt schon auf eine gewisse Art und Weise ist sie schon langweilig, im Gegensatz zu den meisten anderen Figuren und vor allem Hauptpersonen aus den anderen Werken...

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"It is a truth universally acknowledged, that a single man in possession of a good fortune, must be in want of a wife."


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BeitragVerfasst: Mittwoch 27. August 2008, 15:57 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Trianon hat geschrieben:
Es stimmt schon auf eine gewisse Art und Weise ist sie schon langweilig, im Gegensatz zu den meisten anderen Figuren und vor allem Hauptpersonen aus den anderen Werken...

Dabei geht sie ihren Weg und weiss genau, was sie will und was sich gehört. Sie lässt sich (wie Lizzy) durch nichts und niemanden davon abbringen. Eigentlich eine starke Frau, wenn man so will ... :)

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:blume: Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


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BeitragVerfasst: Mittwoch 27. August 2008, 16:00 
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Austenbegeistert
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Registriert: Dienstag 19. August 2008, 19:00
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Ja stimmt, aber das eine schließt ja das andere nicht aus. Auf den ersten Blick wirkt sie doch recht langweilig, wenn man aber wie Caro hinter diese Fassade sieht, kann man wirklich eine starke Frau erkennen...

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BeitragVerfasst: Mittwoch 27. August 2008, 19:02 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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6 mal Lizzy Bennet wäre auch ziemlich langweilig. (Anne Eliot ist auch nicht unbedingt das schärfste Messer im Besteckkasten.) :wink:
Man muss Fanny nicht mögen, um "Mansfield Park" zu mögen ...


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BeitragVerfasst: Mittwoch 27. August 2008, 19:14 
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Austenbegeistert
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Registriert: Mittwoch 25. Juni 2008, 16:30
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Caro hat geschrieben:
Trianon hat geschrieben:
Es stimmt schon auf eine gewisse Art und Weise ist sie schon langweilig, im Gegensatz zu den meisten anderen Figuren und vor allem Hauptpersonen aus den anderen Werken...

Dabei geht sie ihren Weg und weiss genau, was sie will und was sich gehört. Sie lässt sich (wie Lizzy) durch nichts und niemanden davon abbringen. Eigentlich eine starke Frau, wenn man so will ... :)


Aber sie so schrecklich moralinsauer .... und langweilig, irgendwie unerotisch.

*ich weiß ich bin seltsam* :heul:

Julia hat geschrieben:
6 mal Lizzy Bennet wäre auch ziemlich langweilig. (Anne Eliot ist auch nicht unbedingt das schärfste Messer im Besteckkasten.) :wink:
Man muss Fanny nicht mögen, um "Mansfield Park" zu mögen ...


Da reißen es eben die anderen Figuren heraus. :Thanks heaven for little girls:

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Curt Goetz


Zuletzt geändert von Julia am Mittwoch 27. August 2008, 19:25, insgesamt 1-mal geändert.
Doppelpost zusammengefügt


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BeitragVerfasst: Donnerstag 28. August 2008, 19:28 
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Admin, FF-Meisterin, Glorfindelgutfinderin & Literaturjunkie
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So ich bin mit dem Buch fertig und ich weiß noch nicht genau was ich davon halten soll.

Meistens hat es mir gefallen aber es gab Momente *ahhh* da war ich unzufrieden.
Das Ende empfand ich ebenfalls als etwas schnell. Zum Schluss ging doch alles Schlag auf Schlag.

Fanny...nun gut. Sie ist ein liebes nettes Mädel und man versteht dass sie sich immer allen verpflichtet fühlt.
Aber manchmal...wünscht man sich etwas mehr Mut. Nicht viel, aber doch etwas.
Etwas mehr Selbstbehauptung täte ihr wirklich gut.

Übrigens bzgl. der Frage ob Fanny kränlich ist...ich denke nicht dass sie kränklich ist, aber so wie sie beschrieben wurde, habe ich sie mir als recht zart vorgestellt. Nicht sonderlich robust, wenn ihr versteht was ich meine.

Wer mich stört: Edmund
Er ist ein Fähnchen im Wind. Erst wille rnicht bei dem Theaterstück machen, dann tut er es doch.
Erst denkt er er liebt Mary Crawford, dann nachdem sie ihn enttäuscht hat wendet er sich so mir nichts dir nichts Fanny zu.
Er hält Fanny für so "dear" und begreift nicht, dass es in ihr in ihrer Ablehnung von Henry Crawford absolut ernst ist. :rolleyes:

Wobei ich sagen muss dass ich Henry Crawford doch irgendwie sympathisch finde. Gut, er ist ein notorious flirt, aber irgendwie nehm ich im ab, dass er wirklich Gefühle für Fanny hat. Nur lässt er sich ablenken, ist in seinem männlcihen Stolz gekränkt ehatever und beginnt was mit Maria...

Ich denke nicht, dass MP mein Lieblingsbuch wird (darum streiten sich Emma, Persuasion und P&P) aber es hat mir doch ganz im Großen und Ganzen gut gefallen.

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Zita-Bekehrerin (direkt/indirekt): Angelika - Kerstin - Aslan - Magdalena - Sachmet - Udo


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BeitragVerfasst: Donnerstag 28. August 2008, 19:46 
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Austenbegeistert
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Registriert: Mittwoch 25. Juni 2008, 16:30
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Dieser Einschätzung kann ich voll und ganz zustimmen, sehr treffend. :top:

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Curt Goetz


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BeitragVerfasst: Donnerstag 28. August 2008, 19:47 
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Austenbegeistert
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Beiträge: 71
Wohnort: Chur/Zürich (Schweiz)
In der Gefahr, dass alles was ich sage sowieso schon irgendwo steht^^, riskiere ich es es trotzdem.
Ich habe Mansfield Park jetzt schon mehrere Male gelesen und trotzdem weiss ich nicht ganz genau was ich davon halten soll.
Während ich es lese, gefällt es mir eigentlich ganz gut, ich muss mich nicht dazu zwingen weiterzulesen oder so...aber irgendwie kann ich auch nicht behaupten, dass es mich so richtig begeistert.
Und das liegt vor allem an Fanny. Sie scheint einfach fehlerlos zu sein. Im Ganzen Buch weicht sie nie von ihren Prinzipien ab, sie verhält sich immer und überall richtig. Kurz gesagt, sie begeht keinen einzigen Fehler. Rund um sie herum machen alle Dinge, die falsch sind, die zu Schwierigkeiten führen, nur sie selbst bleibt fehlerlos.
...Sie ist für meinen Geschmack einfach etwas zu gut. Welcher Mensch verhält sich schon immer und überall so selbstlos?
Es ist viel interessanter einem Charakter dabei zusehen zu können,wie er Fehler macht, daraus lernt und sich schliesslich dadurch ändert; kurzum, wie er an (selbstverursachten) Problemen wächst.
Sowie Emma (mein Liebling^^), oder Lizzy.
Fanny wirkt für mich irgendwie auch passiv, dadurch, dass es jeweils nicht sie ist, die für Unglück verantwortlich ist...oder dafür dass dieses sich wieder hinbiegt.
Sie ist immer einfach nur da, macht genau das was richtig und moralisch ist und weicht keinen Zoll davon ab. (Wobei sie am Schluss dann ja auch dafür belohnt wird, weil alle um sie herum (also Edmund) endlich einsichtig wurden).

Zudem finde ich Schade, dass der Schluss der Geschichte in Mansfield Park nur durch indirekte Rede vermittelt wird.

Das war jetzt viel Kritik und Mansfield Park wird sicherlich auch nie mein Liebling unter den Büchern von Jane Austen, trotzdem werde ich es von Zeit zu Zeit immer wieder mal lesen^^.

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BeitragVerfasst: Samstag 17. April 2010, 19:15 
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Austenfrischling

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Hab das Buch nun erstmals gelesen und hatte oftmals das Bedürfnis und den Wunsch allen Protagonisten mal kräftig in den Hintern zu treten.

Fanny lässt sich munter mies behandeln udn meint das müsste so sein.
Dann ist sie ja sooo schwach. Kann nicht mal zünftig spazieren gehen, die arme.
Ist selbstlos wie nix gutes und tut nur das richtige und ist, so kam es mir vor, nur der Notnagel für Edmund, weil grad nix anderes da war.

Meine Herren.

Ich finde, das Buch ist ziemlch "faselig". Ich hab seitenweise nur quergelesen, weil irgendwie mit viel Worten nur wenig gesagt wurde.

MP war jetzt nicht ganz so "meins".

Leider

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BeitragVerfasst: Dienstag 29. Juni 2010, 14:35 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Pneumonie hat geschrieben:
Hab das Buch nun erstmals gelesen und hatte oftmals das Bedürfnis und den Wunsch allen Protagonisten mal kräftig in den Hintern zu treten.

Fanny lässt sich munter mies behandeln udn meint das müsste so sein.
Dann ist sie ja sooo schwach. Kann nicht mal zünftig spazieren gehen, die arme.
Ist selbstlos wie nix gutes und tut nur das richtige und ist, so kam es mir vor, nur der Notnagel für Edmund, weil grad nix anderes da war.

MP war jetzt nicht ganz so "meins".

Leider



:top: Dem kann ich absolut nichts hinzufügen.

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BeitragVerfasst: Dienstag 29. Juni 2010, 19:56 
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Austenexperte

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richtiger Name: Julia
Pneumonie hat geschrieben:
Hab das Buch nun erstmals gelesen und hatte oftmals das Bedürfnis und den Wunsch allen Protagonisten mal kräftig in den Hintern zu treten.

Fanny lässt sich munter mies behandeln udn meint das müsste so sein.
Dann ist sie ja sooo schwach. Kann nicht mal zünftig spazieren gehen, die arme.
Ist selbstlos wie nix gutes und tut nur das richtige und ist, so kam es mir vor, nur der Notnagel für Edmund, weil grad nix anderes da war.

Meine Herren.

Ich finde, das Buch ist ziemlch "faselig". Ich hab seitenweise nur quergelesen, weil irgendwie mit viel Worten nur wenig gesagt wurde.

MP war jetzt nicht ganz so "meins".

Leider


Sehe ich genauso :P Danke, du sprichst mir aus der Seele

... jedes mal wenn ich es lese, wirklich jedes mal wünsche ich mir, Fanny kommt mit Crawford zusammen. Irgendwie kommt mir die Moral von der Geschichte etwa so vor: Ein herzensguter Mensch der immer nur das richtige tut, niemals hinterfragt und alles Leiden über sich ergehen lässt, hat nichts anderes verdient als nur der "Notnagel" für jemand anderes zu sein. Den "coolen" Typen bekommt man nur, wenn man auch mal was riskiert.

Oh... eine Prämisse....

Grüße

Julia

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BeitragVerfasst: Dienstag 29. Juni 2010, 21:28 
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Austenbegeistert
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Fanny Price ist sicher zu Beginn des Buches, das was wir eine graue Maus nennenn und bleibt immer die stille doch moralische Instanz ( Das meine ich ohne Spott)

Ein Vergleich mit Lizzie wird Gestalt Fannys nicht gerecht, da sie nicht die Tochter eines Gentleman ist.
Was ihre Figur jedoch auszeichnet und Austen beschreibt dies auch im Buch als die Abwesenheit von sozialem Ehrgeiz, wenn dieser sich als verwerflich herausstellt, als Einsicht von Sir Thomas, dass gesellschaftlicher Ehrgeiz und Stellung nichs bedeuten, wenn die Einstellung dem nicht entspricht, (Siehe Tom Bertram /Mr. Yates/ Geschwister Crawford )
Am Ende kristalisiert sich heraus, das ehrenhaftes und moralisch einwandfreies Verhalten zusammen nmit Leistungsbereitschaft Fort - und Weiterkommen bedeuten. ( Leutnant Price / FAnny / Susan und der Rest der Pricefamilie )

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(Ingrid Bergman)


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BeitragVerfasst: Dienstag 29. Juni 2010, 21:47 
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Austenexperte

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Gräfin hat geschrieben:
Am Ende kristalisiert sich heraus, das ehrenhaftes und moralisch einwandfreies Verhalten zusammen nmit Leistungsbereitschaft Fort - und Weiterkommen bedeuten. ( Leutnant Price / FAnny / Susan und der Rest der Pricefamilie )


Bei Fannys Bruder seh ich das ja noch ein, aber bei Fanny? Wo ist da das Weiterkommen? Die Figur der Fanny entwickelt sich nicht weiter. Ja, am Ende bekommt sie, was sie will - Edmund, aber das hat einen faden Beigeschmack - weil es eben fade ist. Ja, Fanny leidet, als Edmund was mit der Crawford anfängt, aber sie hält still. Sie bäumt sich nicht auf, stellt nicht in Frage, versucht nicht etwas zu ändern, herauszustechen. Sie versucht einfach nicht an ihr Ziel zu kommen. und das macht den Menschen doch aus. Ans Ziel kommen zu wollen. Dafür haben wir uns früher in der Schule angestrengt und dann im Job.
Und Fannys Bruder strengt sich an, man merkt, dass er hart dafür arbeitet ans Ziel zu kommen. Aber dieses "hart arbeiten" sehe ich bei Fanny ab. Fanny ist... der Stille Punkt in der Geschichte. Er steht fest. Alles andere dreht sich um diesen Punkt, tanzt, bewegt sich weg oder wieder hin. Nur der Punkt bleibt da wo er ist, er wird nicht größer, nicht kleiner. Und irgendwann, kommt Edmund zu diesem Punkt. Nein... Fanny ist fade. Eine Figur, die kein Herzblut vergießt. Und Leistungsbereitschaft seh ich bei ihr auch nicht.

Grüße

Julia

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BeitragVerfasst: Dienstag 29. Juni 2010, 22:01 
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Nili hat geschrieben:
Und Fannys Bruder strengt sich an, man merkt, dass er hart dafür arbeitet ans Ziel zu kommen. Aber dieses "hart arbeiten" sehe ich bei Fanny ab. (...) Nein... Fanny ist fade. (...) Und Leistungsbereitschaft seh ich bei ihr auch nicht.


Ein Mann hatte in der damaligen Zeit deutlich mehr Möglichkeiten "hart zu arbeiten" als eine Frau, die noch dazu finanziell abhängig war. Das kann man doch gar nicht vergleichen ...

Zitat:
Fanny ist... der Stille Punkt in der Geschichte. Er steht fest. Alles andere dreht sich um diesen Punkt, tanzt, bewegt sich weg oder wieder hin. Nur der Punkt bleibt da wo er ist, er wird nicht größer, nicht kleiner. Und irgendwann, kommt Edmund zu diesem Punkt.


Das finde ich sehr schön gesagt - nur was ist daran schlecht? Abgesehen davon, dass sich Fanny meiner Meinung nach schon sehr verändert im Laufe des Buches. Eben auf andere Art als die Heldinnen in "P&P", "Emma" oder auch "S&S". Sie ist ja auch ein anderer Charakter in einer anderen Situation.

Zitat:
Ja, am Ende bekommt sie, was sie will - Edmund, aber das hat einen faden Beigeschmack - weil es eben fade ist. Ja, Fanny leidet, als Edmund was mit der Crawford anfängt, aber sie hält still. Sie bäumt sich nicht auf, stellt nicht in Frage, versucht nicht etwas zu ändern, herauszustechen. Sie versucht einfach nicht an ihr Ziel zu kommen.


Meinst Du, Fannys "Ziel" im Buch ist es "Edmund zu kriegen"? Dann ist Deine Frustration verständlich (aber auch nicht gerade realistisch in Bezug auf Fannys Persönlichkeit) - meiner Meinung nach ist das hier aber nicht Bridget Jones. :wink:

Ich kann ja nachvollziehen, dass manche (viele?) MP und seine Protagonisten nicht so spannend finden. Aber allein die Tatsache, dass JA hier einfach mal eine andere Geschichte schreiben wollte (die so anders letztendlich eigentlich gar nicht ist - wer Lizzie vermisst kann sich ja an Mary Crawford halten :wink: ), ist für mich schon ein Pluspunkt. Nicht dass ich den suchen müsste - ich finde MP großartig. Fanny muss man dafür nicht "mögen" oder "nicht mögen".


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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. Juni 2010, 07:04 
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Austenbegeistert
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Nili hat geschrieben:
Bei Fannys Bruder seh ich das ja noch ein, aber bei Fanny? Wo ist da das Weiterkommen? Die Figur der Fanny entwickelt sich nicht weiter. Ja, am Ende bekommt sie, was sie will - Edmund, aber das hat einen faden Beigeschmack - weil es eben fade ist. Ja, Fanny leidet, als Edmund was mit der Crawford anfängt, aber sie hält still. Sie bäumt sich nicht auf, stellt nicht in Frage, versucht nicht etwas zu ändern, herauszustechen. Sie versucht einfach nicht an ihr Ziel zu kommen. und das macht den Menschen doch aus. Ans Ziel kommen zu wollen. Dafür haben wir uns früher in der Schule angestrengt und dann im Job.
Und Fannys Bruder strengt sich an, man merkt, dass er hart dafür arbeitet ans Ziel zu kommen. Aber dieses "hart arbeiten" sehe ich bei Fanny ab. Fanny ist... der Stille Punkt in der Geschichte. Er steht fest. Alles andere dreht sich um diesen Punkt, tanzt, bewegt sich weg oder wieder hin. Nur der Punkt bleibt da wo er ist, er wird nicht größer, nicht kleiner. Und irgendwann, kommt Edmund zu diesem Punkt. Nein... Fanny ist fade. Eine Figur, die kein Herzblut vergießt. Und Leistungsbereitschaft seh ich bei ihr auch nicht.




Fanny ist in einer anderen Situation, es stimmt , dass Männer im Allgemeinen in dieser Zeit mehr erreichen konnten.
Gleichwohl es Ausnahmen gab
Lady Hester Stanhope (* 12. März 1776 in Kent; † 23. Juni 1839) war eine Abenteurerin. Sagenumwoben und exzentrisch herrschte sie über ein lokales “Reich” in den Drusenbergen des Libanon.
Doch diese Dame hatte die ensprechenden Mitel und gehörte dem Adel an.
Fany hingegen, arme Verwandte, eingeschüchtert durch Tante Cousinen, nicht wahrgenommen von ihrem Onkel, hat nichts außer der eigenen Kontiniutät. Dieses, nennen wir es Be-oder Verharren auf einem Stamndpunkt ( hier fast wörtlich zu nehmen) ist die Stärke dieser Figur.
Diese Stärke bemerkt Sir Thomass nach seiner Reise und erkennt deren Wert nach den desaströsen Zuständen in seiner Familie. Es ist ein stiller, doch sehr effektiver, da kräfteschonender Widerstand.
Fanny ist eine Frau, die sich ihresWertes bewußt, im Hintergrund arbeitet und dort Dinge bewegt, richtet und ihre Lieben motiviert. Sie hat das was unserer Zeit abgeht, Demut. Aus dieser Bescheidung der eigenen Person zieht Fany Price ihre unwahrscheinliche ( moralische ) Kraft, die sie gegen das System, erfolgreiche Heirat, angehen läßt.
Ich denke Fanny ist gleich Lizzie mutig, nur auf eine stille verhaltene Weise.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. Juni 2010, 07:54 
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:gnade: Schon komisch, bei mir kommt Fannys Art eher Hochmütig und von oben herab an (besonders, wenn sie ihre Gedanken ausspricht), auch wenn sie sich natürlich immer wieder entschuldigt und bescheiden auftritt. Sorry, bei mir kommt sie halt völlig anders an.
:wall: :gnade:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. Juni 2010, 10:44 
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Austenbegeistert
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Warum sorry, wenn du so denkst, dann ist das Dein Universum :top:

Grüße Gräfin

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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. Juni 2010, 11:29 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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:danke:

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BeitragVerfasst: Freitag 2. Juli 2010, 12:57 
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Habe auch noch mal darüber nachgedacht, was mir an Mansfield Park nicht richtig gefällt. Natürlich ist es auch Fanny, die sich ja nicht nur nach heutigen Maßstäben sehr passiv verhält, sich scheinbar widerstandslos in die Opferrolle begibt, sondern schon zu Jane Austens Zeiten auf einigen Widerspruch gestoßen ist. Aber klar muss man Fanny nicht mögen, um das Buch gut zu finden - und gut ist es ganz sicher, finde ich. Trotzdem gibt es einige Brüche und Ungereimtheiten, die ich so in anderen JA-Romanen nicht unbedingt finden kann. Nicht nur die Rolle von Edmund, der sehr schwach gezeichnet ist, dessen plötzliche Hinwendung zu Fanny kaum vermittelt ist und der in seiner pädagogisierenden Art das schlechte Gegenstück zu Mr. Knightley ist, finde ich. Da sind, wie schon häufig erwähnt, auch Henry und Mary, die ebenso abrupt zu schlimmen Gesellen werden. Einiges passt da nicht richtig zusammen.
Und was mir jetzt noch mal bei Fanny aufgefallen ist: Es heißt immer, ihre große Stärke zeige sich darin, dass sie ihren Standpunkt unverrückbar und unbeirrbar beibehalte. Aber eigentlich stimmt das ja gar nicht so ganz. Denn am Ende des 18. Kapitels gibt sie ihre ablehnende Haltung gegen das Theaterspielen ja relativ zügig auf - sie will definitiv mitspielen, als Sir Thomas plötzlich aufkreuzt. Standhaft bleibt sie wirklich nur in einem Punkt: Sie will sich auf niemanden einlassen, den sie nicht liebt - und sie kann niemanden lieben, der ihren moralischen Ansprüchen nicht vollständig genügt. Zumindest was den ersten Punkt betrifft, trifft sie sich immerhin mit praktisch allen JA-Heldinnen.


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BeitragVerfasst: Samstag 3. Juli 2010, 11:57 
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Austenexperte

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mich beschäftigt im Moment eine Frage... hat Crawford Fanny wirklich geliebt? Und war er "nur" frustriert und ist deswegen mit Maria durchgebrannt?

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BeitragVerfasst: Samstag 3. Juli 2010, 12:24 
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Die Frage wird man kaum endgültig beantworten können, schätze ich. Ich glaube, dass er sie geliebt hat, dafür spricht auch sein späteres Bedauern über seinen Fehltritt. Auf jeden Fall hat er offenbar geglaubt, dass er sie liebt. Aber wenn man gewisse Maßstäbe an "Liebe" und "lieben" anlegt, kann man natürlich trocken feststellen, dass er sie nicht geliebt haben kann, denn sonst hätte er auf jeden Fall die Finger von der anderen Dame gelassen. Ist halt alles subjektiv.... Aber mein Eindruck ist, dass Austen Henry eine Entwicklungschance gibt: Aus der anfänglichen Spielerei wird doch großer Ernst für ihn (jedenfalls im Rahmen seiner Möglichkeiten), und tatsächlich ist Fanny ja nah dran, weich zu werden, aber dann....


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BeitragVerfasst: Samstag 3. Juli 2010, 19:34 
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Austenexperte

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Mich beschäftigt auch noch, warum Henry diese "Entwicklungschance" bekommt, dann aber diesen Fehltritt machen lässt und Fanny Edmund gibt.

In meiner Welt bekommt Fanny Henry :P

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BeitragVerfasst: Samstag 3. Juli 2010, 20:12 
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Henry hat Fanny nicht geliebt, er war in sie verliebt. Darum auch die kurzzeitige Bemühung, ihr zu gefallen. Aber das allein reichte einfach nicht, sonst hätte er nicht direkt zu Maria gewechselt. Die wollte und das genügte ihm.
Wären sie ein Paar geworden, wie lange hätte es wohl gedauert, bis er in sein altes Verhaltensmuster verfallen wäre? Irgendwann wäre es ihm sicher zu langweilig geworden, den anständigen Ehemann zu spielen.

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"I think that we like those kind of entertainment just to have the opportunity to become a child again during 42 minutes."


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BeitragVerfasst: Samstag 3. Juli 2010, 20:53 
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Austenexperte

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mh... wenn das so ist, wieso find ich Henry dann so toll? Leide ich unter der unter Frauen weit verbreiteten Krankheit Bad-Boys gut zu finden?

Oh man, Mansfield Park ist echt ne harte Nummer....


Btw. Weiß einer was die Prämisse von MP ist?

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BeitragVerfasst: Sonntag 4. Juli 2010, 09:45 
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Kerstin hat geschrieben:
Henry hat Fanny nicht geliebt, er war in sie verliebt. Darum auch die kurzzeitige Bemühung, ihr zu gefallen. Aber das allein reichte einfach nicht, sonst hätte er nicht direkt zu Maria gewechselt. Die wollte und das genügte ihm.

Siehste, da gehts schon los mit den Gefühsldifferenzierungen. Wenn Henry in Fanny "nur" verliebt war, wie war denn das mit Marianne Dashwood? Abgesehen davon, dass Willoughby ein um einiges schlimmerer Bursche ist als Henry, glauben wir doch, dass Marianne ihn wirklich total geliebt hat, oder nicht? Und wieso glaubst du Henry das nicht? Weil er ein wenig flatterhaft ist?
Wo fängt überhaupt das eine an und hört das andere auf? Da gibt es die Schwärmerei, das Verliebtsein, die Liebe - und alles auch noch in vielen Abstufungen (hemmungslose Schwärmerei, Bis-über-beide-Ohren-Verliebtsein, leidenschaftliche Liebe, rein körperliche Liebe, weiß der Himmel was noch alles)... Mein Motto ist: Wenn jemand absolut überzeugt ist, irgendwas zu fühlen, dann wird es wohl schon so sein. Und Henry, das schreibt jedenfalls JA, ist ganz sicher, dass er sie liebt, sein Heiratsantrag mag übereilt sein, aber kommt nicht von ungefähr, dafür ist Henry nicht der Typ.
Übrigens haben wir uns ja auch bei Willoughby gefragt, ob er sie denn geliebt habe - ich glaube, nicht wenige meinten, seine Gefühle seien echt (und er sagt ja auch, dass das nach der anfänglichen Tändelei so gewesen sei). Und dann lässt er Marianne wegen des Geldes fallen! Das ist ja fast noch schlimmer als ein amouröser Fehltritt, oder? Hat also Willoughby Marianne auch nicht geliebt?
Also ich frage mich, warum JA das in MP so dargestellt hat. Entweder wollte sie zeigen, dass Henry Potenzial hat, es aber dann am Ende eben doch nicht reicht - das könnte man auch als Strafe für Henrys unstete Lebensführung deuten, denke ich. Zu dieser Deutung neige ich jedenfalls. Oder es ging nur darum, Henry vorzuführen, ein Mann auf Abwegen, der sich alles Mögliche einbildet, dem man aber nie trauen darf - dann wäre seine Rolle in MP vor allem, sowas wie ein Prüfstein für Fannys Tugendhaftigkeit zu sein. Auch das könnte ich mir gut vorstellen. Denn tatsächlich bringt er sie ja sehr in Versuchung, am Ende widersteht sie aber und wird belohnt mit ihrem Edmund (wenn man das als Lohn bezeichnen will :wink: ).
Nili hat geschrieben:
Leide ich unter der unter Frauen weit verbreiteten Krankheit Bad-Boys gut zu finden?

Ist das so?? Interessant... :fies_sei:
Zitat:
Btw. Weiß einer was die Prämisse von MP ist?

Was meinst du mit Prämisse? Eine Moral von der Geschicht, die es zu zeigen gilt? Oder die Voraussetzungen für die Geschichte?


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BeitragVerfasst: Sonntag 4. Juli 2010, 12:29 
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Udo hat geschrieben:
Oder es ging nur darum, Henry vorzuführen, ein Mann auf Abwegen, der sich alles Mögliche einbildet, dem man aber nie trauen darf - dann wäre seine Rolle in MP vor allem, sowas wie ein Prüfstein für Fannys Tugendhaftigkeit zu sein. Auch das könnte ich mir gut vorstellen. Denn tatsächlich bringt er sie ja sehr in Versuchung, am Ende widersteht sie aber und wird belohnt mit ihrem Edmund (wenn man das als Lohn bezeichnen will :wink: ).


wieso "widersteht" sie denn? Sie hat gezögert, wäre fast dabei gewesen nachzugeben ... und dann kurz davor, erfährt sie, dass er mit Maria durchgebrannt ist. Hätte er das nicht getan, hätte Fanny ihn geheiratet. Hat Austen nicht so etwas angedeutet? Danach hat Fanny einfach nur das getan was jede gut erzogene Frau (und das ist sie) getan hätte. Ihn nicht genommen. Familienehre bla bla bla... irgendwie das selbe wie mit Lydia und Wickham. Ja, sie hatte vorbehalte gegen ihn... und ja, sie fühlte sich bestätigt, als raus kam wer da mit wem durchgebrannt ist (.... für die Charakterbildung fatal) aber wäre das nicht geschehen... dann wäre es doch ziemlich wahrscheinlich gewesen das sie Henry ehelichte, nicht Edmund

Udo hat geschrieben:
Nili hat geschrieben:
Leide ich unter der unter Frauen weit verbreiteten Krankheit Bad-Boys gut zu finden?

Ist das so?? Interessant... :fies_sei:

:yingyang:


Udo hat geschrieben:
Zitat:
Btw. Weiß einer was die Prämisse von MP ist?

Was meinst du mit Prämisse? Eine Moral von der Geschicht, die es zu zeigen gilt? Oder die Voraussetzungen für die Geschichte?


Nein... weder die Voraussetzung, noch die Moral. Es ist eher die These die der Roman beweisen muss. In "Der Pate" ist es z.B. "Loyalität der Familie gegenüber führt zu einem kriminellen Leben".

Aber bei Mansfield Park... da finde ich die Prämisse nicht, da sich ja (wie ich schon mal anmerkte) Fanny nicht wirklich weiter entwickelt. Und so eine Weiterentwicklung muss für eine Prämisse gegeben sein. Also hat jemand eine Idee? Liegt die Prämisse vielleicht bei Edmund?

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BeitragVerfasst: Sonntag 4. Juli 2010, 13:56 
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Nili hat geschrieben:
wieso "widersteht" sie denn? Sie hat gezögert, wäre fast dabei gewesen nachzugeben ... und dann kurz davor, erfährt sie, dass er mit Maria durchgebrannt ist. Hätte er das nicht getan, hätte Fanny ihn geheiratet. Hat Austen nicht so etwas angedeutet? (...) aber wäre das nicht geschehen... dann wäre es doch ziemlich wahrscheinlich gewesen das sie Henry ehelichte, nicht Edmund

Nun ja, er wirbt doch ziemlich lange ziemlich heftig um sie - und sie bewegt sich kaum. Stimmt, die Sache mit Maria macht der Angelegenheit ein schnelles Ende, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie Henry ohne die Affäre tatsächlich genommen hätte. Austen hat sowas meines Wissens nicht angedeutet. Es war ihre Schwester Cassandra, soweit ich mich erinnere, die gemeint haben soll, Fanny und Henry hätten ein Paar werden sollen. Bin mir da aber nicht sicher, vielleicht waren es auch andere Familienmitglieder.

Zitat:
Nein... weder die Voraussetzung, noch die Moral. Es ist eher die These die der Roman beweisen muss. In "Der Pate" ist es z.B. "Loyalität der Familie gegenüber führt zu einem kriminellen Leben".

Muss es denn unbedingt eine solche These geben?


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BeitragVerfasst: Sonntag 4. Juli 2010, 15:03 
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Austenexperte

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Udo hat geschrieben:
Nili hat geschrieben:
wieso "widersteht" sie denn? Sie hat gezögert, wäre fast dabei gewesen nachzugeben ... und dann kurz davor, erfährt sie, dass er mit Maria durchgebrannt ist. Hätte er das nicht getan, hätte Fanny ihn geheiratet. Hat Austen nicht so etwas angedeutet? (...) aber wäre das nicht geschehen... dann wäre es doch ziemlich wahrscheinlich gewesen das sie Henry ehelichte, nicht Edmund

Nun ja, er wirbt doch ziemlich lange ziemlich heftig um sie - und sie bewegt sich kaum. Stimmt, die Sache mit Maria macht der Angelegenheit ein schnelles Ende, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie Henry ohne die Affäre tatsächlich genommen hätte. Austen hat sowas meines Wissens nicht angedeutet. Es war ihre Schwester Cassandra, soweit ich mich erinnere, die gemeint haben soll, Fanny und Henry hätten ein Paar werden sollen. Bin mir da aber nicht sicher, vielleicht waren es auch andere Familienmitglieder.


Kapitel 48:

"Das schlechte Beispiel seines Onkels und allzufrühe Selbstständigkeit wurden Henry Crawford zum Unheil. er hatte für einmal zu oft den Einflüsterungen seiner herzlosen Eitelkeit nachgegeben. Einmal hatte sie ihn unverhofft und unverdient auf den Weg zum wahren Glück geführt, und alles sprach dafür, dass er sein Ziel erreichen würde - hätte er sich nur damit begnügt, die Zuneigung einer liebenswerten Frau zu erringen, wäre er es nur zufrieden gewesen, Fannys Sträuben zu überwinden und sich ihre Achtung und Liebe redlcih zu erarbeiten. Einiges hatte er bereits erreicht. Der Einfluß, den sie auf ihn ausübte, verlieh ihm schon etwas Einfluß auf sie, und hätte er mehr verdient, wäre ihm zweifellos mehr gewährt worden - besonders wenn es zu der Heirat gekommen wäre, die es Fanny zur Gewissenspflicht machen musste, ihre erste Liebe zu überwinden, und die ein häufiges Zusammentreffen begünstigt hätte. Hätte er Ausdauer und Aufrichtigkeit bewiesen, dann wäre ihm nicht allzulange nach der Hochzeit von Edmund und Mary Fanny als Belohnung zugefallen, und zwar als willig gewährte Belohnung."

Also ich versteh das schon so in etwa... hätte Crawford den Arsch in der Hose gehabt und Fanny weiter umworben, und nicht den Skandal mit Maria angezettelt, hätte Edmund Mary Crawford geheiratet. Und dann wäre die nächste Hochzeit die zwischen Fanny und Crawford gewesen.

Udo hat geschrieben:
Zitat:
Nein... weder die Voraussetzung, noch die Moral. Es ist eher die These die der Roman beweisen muss. In "Der Pate" ist es z.B. "Loyalität der Familie gegenüber führt zu einem kriminellen Leben".

Muss es denn unbedingt eine solche These geben?


Laut James N. Frey hat jeder verdammt gute Roman eine Prämisse. Und unter den meisten Schriftstellern ist dies ebenfalls die gängige Meinung. Ganz gleich ob sie vom Autoren bewusst oder unbewusst formuliert hat. Die Prämisse greift das Ende vor. Das Ende bei MP wäre die Hochzeit zwischen Edmund und Fanny. Was führt dazu? ... Stillstand?

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BeitragVerfasst: Sonntag 4. Juli 2010, 15:06 
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Austenfan

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Ich gehöre zu der offensichtlich kleinen Schar, denen "Mansfield Park" sehr gut gefällt und ich habe auch Fanny und Edmund ins Herz geschlossen.

Nein... weder die Voraussetzung, noch die Moral. Es ist eher die These die der Roman beweisen muss. In "Der Pate" ist es z.B. "Loyalität der Familie gegenüber führt zu einem kriminellen Leben".

Ich weiß nicht, welche These der Roman beweisen muss. Rein offensichtlich ist es die Liebesgeschichte zwischen Edmund und Fanny, die sich sofort zueinander hingezogen fühlen, sich aber erst nach einigen Verführungen des Lebens bekommen, eingebettet in eine Familiensaga mit einigen hübsch schrulligen Charakteren.

Unterschwelliger ging es Jane Austen meiner Meinung nach wieder um Schein und Sein, um den Unterschied zwischen "verliebt sein" (Edmund) und "zu lieben" (Fanny), zwischen "lebhaft" (Mary Crawford) und "lebendig" (Fanny).


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