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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Montag 15. Dezember 2008, 16:28 
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Austenbegeistert
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Arrrrrrgh - Romeo und Julia kam am letzten Samstag im Fernsehn und ich habe es heute erst im Programm gelesen - :wall: :<

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Gruß
rafael :tach:


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Montag 15. Dezember 2008, 16:28 


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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Januar 2009, 14:15 
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Romantikversessene Satiriopsychosophin
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So, gestern Abend habe ich mal meine erste Bildungslücke, bezüglich Shakespeare-Verfilmungen, mit Laurence Olivier's "Hamlet" geschlossen und war einfach nur enttäuscht davon. :(

Ich muss noch einräumen, dass die DVD die ich von einer Kollegin geliehen bekam, nur die deutsch synchronisierte Fassung enthielt, was natürlich bereits schon einen ziemlichen Noten Abzug zur Folge hatte. Aber bitte, ich hab mir dann meine deutsche Shakespeare Übersetzung geschnappt und fleissig mitgelesen. Ich wollte der Verfilmung wirklich jede erdenkliche Chance geben.

Auch liess ich mich nicht davon beirren, dass die lang gezogenen Kameraeinstellungen auf eine Burg, die von Rauch und Nebelschwaden nur so gestrotzt hat, viel Filmzeit beanspruchte die man mit Handlung hätte füllen können. Ich als alter "Film Noir" Liebhaber kann diesbezüglich einiges wegstecken. :D Hatte dann auch Freude als Horatio, Marcellus und Bernardo das erstemal zusammen dem Geist begegnen, der durchaus für das damalige Publikum wahrscheinlich ganz schön erschreckend rübergekommen sein musste. Doch die Freude hielt nicht lange an.

Ich weiss nicht, aus welchem Grund Olivier darauf bestand mit seinem ohnehin bleichen und eher nichtssagenden Gesicht, eine blonde Perücke tragen zu müssen, während seine Mutter und auch sein Oheim dunkles Haar hatten. :rolleyes: Aber bitte, an solchen Details wollte ich den Film nicht aufhängen, also schaute ich tapfer weiter.
Doch dann kam der erste faux pas den ich weder für nötig erachtete, noch filmtechnisch verstehen konnte. Kaum dass sich der Saal leert, sehen wir plötzlich Laertes Verabschiedung nach Frankreich, was erst in der dritten Szene der Fall ist und erst danach der erste brühmte Monolog Hamlets, die "Trauerrede". Sehr schade, weil es die Stimmung, die eigentlich sehr gut eingefangen war im Königssaal, unnötig aufbrach mit der fröhlich gehaltenen Abschiedsrede des Laertes um danach fast künstlich wieder zur Melancholie eines sehr müde wirkenden Hamlet zurückzukehren.

Diese Sprünge wurden in der Verfilmung zur Gewohnheit. Ich werde sie nicht alle nennen. Aber aus meiner, natürlich vollkommen laienhaften Filmkenntnis, waren sie alle vollkommen überflüssig. But never mind.

Was ich aber wirklich der Verfilmung übel nehme sind zwei Dinge:
Erstens, die beiden veräterischen Freunde von Hamlet, Ronsenkrantz und Güldenstern, wurden vollkommen wegrationalisiert. Dabei sind sie ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte. Das Argument, dass man einen Kinofilm nicht auf drei Stunden ausdehnen kann lasse ich bei den stolzen 150 Film Minuten nur insofern gelten, als dass man die beiden ohne weiteres hätte thematisieren können, wenn dafür weniger langatmige Kameraeinstellungen in und rund um das Schloss gemacht worden wären.

Zweitens, Olivier kam während der ganzen Verfilmung nicht über einen einzigen Gesichtsausdruck hinaus, ausser beim "Spiel im Spiel" als er die Schauspieltruppe bei sich begrüsst und später, als er seinen Oheim beim Beten umbringen will, sich dann aber aus bekannten Gründen dagegen entscheidet. Da hat er doch tatsächlich einen Anflug von Grimm auf seinen ebenmässigen Zügen. Kam mir fast vor, wie das letzte kurze aufflackern von Leben in einem Sterbenden, bevor er gänzlich das Zeitliche segnet. :wink: Nichts von der Dynamik eines jungen Mannes, der innerlich von Selbstzerwürfnis und schierem Wahnsinn (wenigstens gespielten Wahnsinn) fast zerrissen wird. Nein, nur ein tiefer See von der schwärzester Melanchlolie eines alten Greisen - schrecklich.

Ausserdem enthielt diese Interpretation des Textes keinen Funken Ironie oder Humor wie sie Shakespeare durchaus im Sinn hatte. Selbst Polonius andauernde Vergesslichkeit und Hang zu umständlichen Wortspielen, wo er mittendrin andauernd den Faden verliert, wurde hier bar jeder Komik umgesetzt - im Gegenteil, man war beinahe versucht den armen Mann von Herzen zu bemitleiden was wohl kaum Shakespeares Absicht gewesen sein dürfte.

Ich werde mir nächstens nun Kenneth Branagh's Hamlet noch ansehen. Bin sehr gespannt wie der auf mich wirken wird nach allem was ich darüber schon an positiven Kritiken lesen durfte. Aber ich fürchte, trotzallem wird für mich Shakespeare immer der Bühne gehören, deren Magie und Charme eben mit nichts vergleichbar ist. :)

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Zuletzt geändert von Melody Joy am Donnerstag 29. Januar 2009, 20:37, insgesamt 2-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Januar 2009, 16:06 
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Austenfan
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Danke für die schöne ausführliche Review! Ich hab mir auch schon überlegt, ob ich mir den Olivier-Hamlet kaufen soll, aber ich denke, ich lass es lieber. Besonders was du über den Humor sagst, macht mir da Angst - ein Hamlet ohne Witz und Humor ist doch nur halb so interessant. Gerade dieses Wechselspiel aus Humor und Tragik macht doch erst die Tragik und Schwere der Geschichte so bewegend - wenn das alles in einem dahin gelitten wird, kann man da doch nicht so gut mitfühlen. :/

Den Hamlet von Kenneth Branagh kann ich dir aber schon empfehlen. Man muss halt Branagh mögen. Und bei aller Liebe für Hamlet, ich glaub nicht, dass ich den Branagh-Film an einem Stück anschauen könnte, die gut 4 Stunden sind halt doch einfach lang - aber toll ist er schon. Mit wirklich vielen tollen Schauspielern, allen Facetten des Stücks (bspw der politischen Ebene, die ja mit dem ganzen Fortinbras-Plot bei so vielen Verfilmungen ganz ignoriert wird), zum Glück ohne ödipale Konnotationen (was mich beim Mel-Gibson-Hamlet immer stört), und einer herrlich opulenten Ausstattung. Sicher hat die Verfilmung auch ihre Fehler, und Branagh ist jetzt nicht mein idealer Hamlet - aber sehenswert ist sie auf alle Fälle.

Wir haben heute übrigens in einer Vorlesung ein paar Ausschnitte aus der "Midsummer Night's Dream"-Verfilmung von 1999 geschaut und herzlich gelacht - ich muss den Film auch unbedingt mal wieder sehen. :D

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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Januar 2009, 17:41 
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Romantikversessene Satiriopsychosophin
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Mariakaefer hat geschrieben:
...ein Hamlet ohne Witz und Humor ist doch nur halb so interessant. Gerade dieses Wechselspiel aus Humor und Tragik macht doch erst die Tragik und Schwere der Geschichte so bewegend
Sehr schön ausgedrückt, Mariakaefer. Genauso sehe ich das auch. :ja:

Übrigens, was ich noch vergass zu erwähnen, auch in dieser Verfilmung ist Fortinbras kein Thema, nicht mal angedeutet wird er, dabei spielt auch er eine so tragende Rolle in dem Stück und es wäre nicht weiter schwierig, wenn man ihn auch nicht auftreten lässt, ihn doch wenigstens durch Worte ins Stück einfliessen zu lassen. Etwas was ich auch in der RSC Aufführung sehr geschätzt habe. Dass ausgerechnet Horatio zum Schluss der Verfilmung die Aufbahrung Hamlets als würdigen König Dänemarks befiehlt, fand ich ehrlich gesagt der Gipfel da es unterschwellig die Botschaft suggeriert, als würde Horatio danach zum neuen König über Dänemark ausgerufen. :<

Mariakaefer hat geschrieben:
Sicher hat die Verfilmung auch ihre Fehler, und Branagh ist jetzt nicht mein idealer Hamlet - aber sehenswert ist sie auf alle Fälle.
Ganz ehrlich, das ist das, was mich bisher am meisten davon abgehalten hat, diesen Hamlet anzusehen. Ich mein, wie alt war Branagh als er diese Rolle spielte? Sechsunddreissig? Und er hat nicht den körperlichen Vorteil eines David Tennant der zwar auch schon 37 Jahre alt ist dabei aber dermassen dünn und quirlig, das er in Röhrchen Jeans und T'Shirt locker als zwanzigjähriger durchging. Wobei die Meinungen ja dahingehend sind, dass Hamlet durchaus dreissig Jahre alt gewesen sein könnte.

Trotzdem werde ich mir die Verfilmung in nächster Zeit antun und hoffe von Herzen, dass es nicht wirklich in ein "antun" ausartet. ;D

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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Januar 2009, 18:16 
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Austenfan
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Gerade den Schluss find ich bei Branaghs Hamlet sehr großartig, voller schickem Symbolismus. Und Fortinbras ist besonders toll - wobei ich das vielleicht auch deswegen finde, weil er von Rufus Sewell gespielt wird, den ich sowieso großartig finde :wink:

Ja, Hamlets Alter ist wohl ein ewiges Thema - ich habe gerade ein Hauptseminar zu Hamlet, und da haben wir auch lange darüber diskutiert. Der Totengräber meint einmal, dass es 30 Jahre her ist, dass Hamlet geboren wurde, allerdings könnte es auch ein Druckfehler sein, und das "sexton" darüber könnte eigentlich für "sixteen" stehen, damit wäre unser Hamlet grad mal 16. Oder Shakespeare hat Hamlet nachträglich älter gemacht, weil der Schauspieler der ihn gespielt hat, Richard Burbage, halt auch schon so alt war...

Allerdings hab ich mit einem älteren Hamlet eigentlich kaum Probleme, hauptsache er spielt gut. Und Branagh spielt schon auch gut - und kann auch durchaus kindisch und albern sein, besonders wenn er wahnsinnig spielt, was trotz seinem Alter nicht völlig aufgesetzt wird. Du kannst dir ja mal vorsorglich ein paar Szenen des Films auf Youtube anschauen - das hier zum Beispiel:
http://de.youtube.com/watch?v=vmNzw8joHQY

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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Januar 2009, 20:40 
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Ich hatte hier ja schon mal erwähnt, dass ich Branaghs Hamlet-Verfilmung recht gut fand - auch wenn sie etwas lang ist. Durchhalten!

Im September hatte ich mir vorgenommen, Baz Luhrmanns RuJ-Verfilmung eine zweite Chance zu geben nach manchem Lob hier. Beim ersten Mal hatte ich nach ca. 10-15 Min. aufgegeben, auch wg. Leo. Weil ich den inzwischen nicht mehr schlimm finde, habe ich es sogar bis zu Julias erster Szene geschafft - und dann locker durchgehalten. Das kommt bei Filmen so oft nicht vor, aber ich schätze, ich muss mein erstes Urteil komplett revidieren. Der Film ist ziemlich gut! Gut gespielt, interessante Bilder, passende Musik - und überhaupt eine geniale Idee, das Ganze so umzusetzen, dass es einerseits näher am originalen Shakespeare und andererseits total modernisiert ist. Wirklich, ich bin leicht beeindruckt... Auch das Bonusmaterial der DVD ist interessant. Beim Gucken habe ich mich gefragt, wie sie den Rundumdreh im Aufzug hingekriegt haben - total simpel, aber auch wieder genial.
Mist, jetzt muss ich wohl auch Titanic noch mal gucken...


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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Januar 2009, 23:21 
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Romantikversessene Satiriopsychosophin
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Mariakaefer hat geschrieben:
Du kannst dir ja mal vorsorglich ein paar Szenen des Films auf Youtube anschauen - das hier zum Beispiel:
http://de.youtube.com/watch?v=vmNzw8joHQY
Herzlichen Dank für obigen Link. Hab, kaum nach dem ich untenstehenden Clip entdeckt habe, den Film geordert und kann ihn nun kaum mehr erwarten. Doch, ich denke mit diesem Hamlet könnte ich mich tatsächlich anfreunden - obwohl losgelöst von den Brettern die die Welt bedeuten.


Sobald ich ihn gesehen habe, werde ich meine Meinung dazu hier posten. :)

Udo hat geschrieben:
Weil ich den inzwischen nicht mehr schlimm finde, habe ich es sogar bis zu Julias erster Szene geschafft - und dann locker durchgehalten. Das kommt bei Filmen so oft nicht vor, aber ich schätze, ich muss mein erstes Urteil komplett revidieren.

Ich habe diese Verfilmung tatsächlich einmal gesehen (hab ich ganz vergessen oder vielleicht vielmehr verdrängt :rolleyes: ). Auch auf die Gefahr hin mich damit hier sehr unbeliebt zu machen, ich konnte diese Verfilmung nicht ausstehen. Hat sicher auch damit zu tun, dass ich selbst die Welt zu klein finde um genügend Raum zwischen mir und einem "Leonardo" zu haben - sorry. Aber auch die Story selbst hat mich weder überzeugt noch gerührt, im Gegenteil, ich fand sie nichts anderes als ein Geniestreich degradiert zur Schmonzette und gerade R&J darf diesen Erzähl-Grund nie berühren. Wenn der Film aber gerade junge Leute dazu gebracht hat, sich tiefer mit Shakespeares Werken auseinanderzusetzen, dann will ich schweigend über meine persönliche Meinung hinweg sehen und mich stattdessen am Resultat erfreuen. :)

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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Freitag 23. Januar 2009, 09:17 
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Udo hat geschrieben:
Im September hatte ich mir vorgenommen, Baz Luhrmanns RuJ-Verfilmung eine zweite Chance zu geben nach manchem Lob hier. Beim ersten Mal hatte ich nach ca. 10-15 Min. aufgegeben, auch wg. Leo. Weil ich den inzwischen nicht mehr schlimm finde, habe ich es sogar bis zu Julias erster Szene geschafft - und dann locker durchgehalten. Das kommt bei Filmen so oft nicht vor, aber ich schätze, ich muss mein erstes Urteil komplett revidieren. Der Film ist ziemlich gut!


Ich sags ja, man darf sich von der ersten Viertelstunde nicht abschrecken lassen (was im übrigen für alle Baz-Luhrman-Filme zutrifft). Ein Fan von Leonardo di Caprio bin ich auch nicht, aber er hat seine Sache sehr ordentlich gemacht, wenngleich mir die Julia von Claire Dane mehr in Erinnerung blieb (und von der ich seitdem selten einen Film verpasse).

Dazu kommt, daß ich mit dem Stück eigentlich überhaupt nichts anfangen kann bzw. stinklangweilig finde, das war schon in der Schule so und hat sich bis heute nicht geändert. Aber hier in dieser Verfilmung war ich doch immerhin berührt von der Geschichte, weil dieses zähe Gefühlsgedusel mit Leben erfüllt wurde.


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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Freitag 23. Januar 2009, 09:36 
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Melody Joy hat geschrieben:

Ich mein, wie alt war Branagh als er diese Rolle spielte? Sechsunddreissig? Und er hat nicht den körperlichen Vorteil eines David Tennant der zwar auch schon 37 Jahre alt ist dabei aber dermassen dünn und quirlig, das er in Röhrchen Jeans und T'Shirt locker als zwanzigjähriger durchging. Wobei die Meinungen ja dahingehend sind, dass Hamlet durchaus dreissig Jahre alt gewesen sein könnte.


Mich stören solche Dinge irgendwie selten. Ein 25jähriger Hupfer ist vielleicht nur bedingt befähigt, diese Rolle zu spielen und Branagh ist mit seinen Mitte 30 ja nun kein Greis. Wäre er steifleinen und deutlich behäbiger wirkend, dann ließe sich über das Alter des Schauspielers vielleicht streiten, wenngleich es dann ja eher an seiner Darstellung denn am Alter läge. Mich stört eigentlich eher, daß ein Schauspieler immer und unbedingt so alt sein muß, wie seine Rolle lt. Autor ist. Natürlich ist es albern, wenn 40jährige Romeo und Julia spielen oder ein 50jähriger Hamlet. Aber an 5 oder 10 Jahre verschwende ich keinen Gedanken, zumal zu Shakespeares Zeiten ein 30jähriger schon recht mittelalterlich gewesen sein dürfte. Für mich zählt die Darstellung und wenn die überzeugend ist, dann stören mich 5 Falten oder 5 Kilo mehr einfach nicht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Freitag 23. Januar 2009, 10:44 
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Romantikversessene Satiriopsychosophin
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Ulli hat geschrieben:
Aber an 5 oder 10 Jahre verschwende ich keinen Gedanken, zumal zu Shakespeares Zeiten ein 30jähriger schon recht mittelalterlich gewesen sein dürfte.
Wobei eben die Meinung, wie alt Hamlet wirklich war, weit auseinander gehen. Einerseits gibt es eben diese Anspieleung des Totengräbers auf die dreissig Jahre, andererseits gibt es auch viele Textpassagen die so gar nicht zu einem dreissig jährigen Mann passen wollen. Auch sein Studium in Wittberg wäre für einen dreissigjährigen eher ungewöhnlich. Dies ist auch der Grund, weshalb viele Theaterproduktionen "ihren" Hamlet irgendwo in den zwanzigern ansiedeln. :wink: Aber natürlich sollte das Alter keinen Hindernisgrund sein, sofern der Darsteller nicht zu behäbig, und damit schon zusehr dem mütterlichen Schoss entwachsen rüberkommt.

Ich muss gestehen, für mich ist Branagh bisher vorallem als Wallander ein Begriff gewesen, und diesen Hamlet konnte ich mir einfach unter keinen Umständen als überzeugend vorstellen. Aber youTube und Mariakaefer sei Dank, durfte ich ja gestern Abend dieses Vorurteil ablegen und freu mich nun auf vier Stunden intensiv Hamlet.
Bin schon sehr gespannt darauf, ob mir die opulente Ausstattung des Films nicht fast ein bisschen zuviel des Guten wird. Aber wie gesagt, wenn ich den Film gesehen habe, werde ich gerne meine persönlichen Eindrücke davon hier posten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Freitag 23. Januar 2009, 11:41 
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Austenexperte
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Melody Joy hat geschrieben:
... damit schon zusehr dem mütterlichen Schoss entwachsen rüberkommt.


:lach: Du hast Formulierungen drauf :D .

Melody Joy hat geschrieben:
Ich muss gestehen, für mich ist Branagh bisher vorallem als Wallander ein Begriff gewesen...


Die Filme hätten mich interessiert, sind die auf DVD erhältlich?

Seinen "Hamlet" habe ich vor ca. 10 Jahren mal im Kino gesehen. Es lief die Originalfassung mit Pause. Hat mich zwar beeindruckt, aber ich fand den Film doch etwas bombastisch. Branaghs spätere Filme - so er die Hauptrolle spielt - umweht etwas der Hauch der Egomanie. Ich habe mich vor allem über das Wiedersehen mit Papa Blessed, natürlich Kate Winslet sowie der wunderschönen Julie Christie und Derek Jacobi (der schon in Branaghs Henry V mitspielte) gefreut.

In gleich mehreren Anfällen von Wahnsinn habe ich mir die Hamlet-Fassungen von Olivier, Branagh und Gibson gekauft und konsequenterweise noch nicht gesichtet, wenn auch alle vor zig Jahren schon einmal gesehen. Dabei finde ich die Geschichte noch nicht einmal besonders spannend. Vielleicht sollte ich doch irgendwann mal einen Anlauf nehmen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Freitag 23. Januar 2009, 14:13 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 15:07
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Melody Joy hat geschrieben:
Ich habe diese Verfilmung tatsächlich einmal gesehen (hab ich ganz vergessen oder vielleicht vielmehr verdrängt :rolleyes: ). Auch auf die Gefahr hin mich damit hier sehr unbeliebt zu machen, ich konnte diese Verfilmung nicht ausstehen. Hat sicher auch damit zu tun, dass ich selbst die Welt zu klein finde um genügend Raum zwischen mir und einem "Leonardo" zu haben - sorry. Aber auch die Story selbst hat mich weder überzeugt noch gerührt, im Gegenteil, ich fand sie nichts anderes als ein Geniestreich degradiert zur Schmonzette und gerade R&J darf diesen Erzähl-Grund nie berühren. Wenn der Film aber gerade junge Leute dazu gebracht hat, sich tiefer mit Shakespeares Werken auseinanderzusetzen, dann will ich schweigend über meine persönliche Meinung hinweg sehen und mich stattdessen am Resultat erfreuen. :)


Dass Du den Film doof findest, kann ich gut verstehen - wie gesagt, ging mir auch anfangs so. Unbeliebt machst Du Dich damit sowieso keineswegs. Und wenn Du Leo trotz enormer Steigerungen in seiner Schauspielkunst immer noch nicht magst, gibt es für Baz und Dich sicher auch keine Hoffnung...
Wenn ich mir Deinen Avatar so ansehe, sind wir uns aber ja sicher einig, dass man Shakespeare total modernisieren darf, oder? Du hast auch sicher recht, dass dieser Film einer ist, der sich eher an jüngeres Publikum wendet. Und da er an den Kinokassen ein großer Erfolg war, dürfte er sicher auch die verkaufte Auflage des Buches ein wenig gesteigert haben - so wie bei P&P 05. Soweit so gut.
Was mich bei diesem Film am meisten stört, ist der bombastische religiöse Symbolismus. Dann fand ich die Szenen in Zeitraffer nicht nötig. Und auch die schrille Tanzszene war mir zu viel des Guten oder Schlechten. Über die kurzen Schlenker in die Medienkritik am Anfang und Ende kann ich da schon eher hinwegsehen, war ja immerhin Mitte der 90er - der ganze Film präsentiert ja ein Stück Zeitgeist.
Aber über diese Kleinigkeiten kann ich gut hinwegsehen. Im Vordergrund steht, dass Luhrmann einen an sich guten Film gemacht hat, mit guten schauspielerischen Leistungen, gut inszeniert, mit durchaus bemerkenswerten Bildern und Symbolen (eben nicht nur das Religiöse). Und vor allem: Es ist wahrlich ein innovativer Film! Shakespeare im Original so umzusetzen ist mutig. Nun hab ich es ein wenig mit Filmen, deshalb ist mir dieser Aspekt vielleicht besonders wichtig. Aber wenn ich mal zwei weniger gelungene Beispiele nennen darf: "10 Dinge, die ich an dir hasse" ist ein netter Teeniefilm (den ich durchaus auch gern gesehen habe, so das nicht). Und "Bridget Jones" mag ja ganz heiter sein, aber ein guter Film ist das nicht, finde ich. Du siehst: Es geht auch viel schlechter als bei Mr. Luhrmann. Hat dir "Moulin Rouge" auch nicht gefallen?
(So also wird man vom Verächter zum Verfechter...)


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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Freitag 23. Januar 2009, 15:20 
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Romantikversessene Satiriopsychosophin
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Registriert: Freitag 13. April 2007, 20:37
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Udo hat geschrieben:
Wenn ich mir Deinen Avatar so ansehe, sind wir uns aber ja sicher einig, dass man Shakespeare total modernisieren darf, oder?
Oh, dagegen hab ich nicht das mindeste einzuwenden, solange der Ursprüngliche Geist des Werks nicht entstellt wird und wie gesagt, ich bin da grundsätzlich sehr tolerant eingestellt. Solange ein Film wenigstens einen Teil des Puplikums neugierig auf das Originalwerk macht, ist mir quasi jedes Mittel zur Missionierung recht. :wink: :D So empfand ich auch die P&P05 Verfilmung als einen grossen Erfolg, auch wenn sicher vieles darin fragwürdig umgesetzt war aus Sicht eines angefressenen JA Fans. Wenn ich allein die vielen Mitglieder hier sehe, die nur aufgrund dieser Verfilmung begonnen haben sich für das Original zu interessieren, so muss ich doch sagen, darf sich unter dem Strich jeder "wahrer" JA-Fan darüber freuen, nicht?

Aber zurück zu Shakespeare:
Zitat:
Und vor allem: Es ist wahrlich ein innovativer Film! Shakespeare im Original so umzusetzen ist mutig.
Ja, es ist mutig, da gebe ich dir Recht. und sicher gehöre ich auch nicht zum Ziel-Publikum dieser Verfilmung. Ein Aspekt den man fairerweise bei Kritiken an einer Verfilmung nie ausser Acht lassen sollte. Ich habe den Film vor einigen Jahren gesehen und nicht mehr im Detail vor Augen aber ich weiss einfach noch, wie ich zum Schluss da sass (habe von Anfang bis zum Schluss tapfer durchgehalten) und dieses Gefühl von Übersüssung gemischt mit einem zuviel an aufgesetzter Dramatik kaum mehr abschütteln konnte. (Wie man allerdings sieht, ist mir dies im nachhinein nur desto besser gelungen, denn ich konnte mich noch nicht mal mehr daran erinnern den Film überhaupt gesehen zu haben. ;D ) Gerade R&J beschreitet hier aber ohnehin einen sehr schmalen Grat, der selbst auf der Bühne schon zur Farce verkommen ist, da das Stück von Feinheiten in der Betonung und ausgeklügelten Dialogwechseln lebt die bei falscher Handhabung sehr schnell ins schmonzettige abdriften können. :wink:

Udo hat geschrieben:
Es geht auch viel schlechter als bei Mr. Luhrmann. Hat dir "Moulin Rouge" auch nicht gefallen?

Das es noch schlechter als bei Luhrmann geht, davon bin ich felsenfest überzeugt. :lach: Meine Güte, ich bin direkt versucht eine Liste solcher Reinfälle zu posten, aber das gehört definitiv nicht hierher.
Und sorry, ja, auch "Moulin Rouge" hat mir keineswegs gefallen auch wenn es nicht dem gleichen Veriss anheim fallen würde, wie R&J.

Zitat:
(So also wird man vom Verächter zum Verfechter...)
Ja, so schnell kann das passieren. Geht mir selbst nicht selten so. :) Aber ich finde dies immer ein beruhigendes Zeichen von Veräderung und Reifung. Sturheit ist Unbeweglichkeit und Starre gehört für mich ins Totenbett, niemals aber in den natürlichen Lauf des Lebens. Ein denkender Mensch ist fähig abzuwägen und eigene Positionen bei Bedarf auch zu verändern und neu zu deklarieren. Und ist nicht dies auch das so spannende im Zusammenleben? Dass wir uns eben verändern wie auch die Menschen um uns herum?
Da muss ich spontan an diesen Ausspruch Hamlets denken:
"For there is nothing either good or bad, but thinking makes it so."
(Denn an sich ist nichts weder gut noch böse; das Denken macht es erst dazu.)

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Grüsschen, MJ


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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Freitag 23. Januar 2009, 15:40 
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Austenexperte
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Registriert: Montag 24. Oktober 2005, 12:19
Beiträge: 2088
Wohnort: Fürth
Ja, mit Baz Luhrmann kommt nicht jeder klar. Man mag ihn oder man haßt ihn. Aber R&J halte ich jetzt nicht ausschließlich für zielgruppenorientiert, wenn Du damit Teenies oder andere wenig literaturanfällige Kino- und Di-Caprio-Fans meinst. Ich komme eher aus der konservativen Ecke und bis auf ein paar wenige mir heute noch peinliche Kicheranfälle (die, wenn ich Glück hatte, sich mit der Leier "Winnetour stirbt, Winnetou stirbt" eindämmen ließen) ging die Pubertät unbeachtet an mir vorbei. Mir hat damals vor allem die ganz andere Herangehensweise gefallen, obwohl mir Bombast sonst nicht liegt und mir manch engl. Film so wohltuend auffällt, weil ich mir denken kann, was die Amis daraus gemacht hätten.

Melody Joy hat geschrieben:
Aber ich finde dies immer ein beruhigendes Zeichen von Veränderung und Reifung. Sturheit ist Unbeweglichkeit und Starre gehört für mich ins Totenbett, niemals aber in den natürlichen Lauf des Lebens. Ein denkender Mensch ist fähig abzuwägen und eigene Positionen bei Bedarf auch zu verändern und neu zu deklarieren.


Ich bin fast geneigt, dies als Wort zum Sonntag zu betrachten. Trefflich und schön formuliert.

(Habe etliche Versuche unternommen, meinen Senf dazuzugeben, blieb aber bloßer Abklatsch des von Dir schon Gesagten und wurde deshalb immer gleich wieder gelöscht :/ .)


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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Dienstag 5. Januar 2010, 09:23 
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Austenexperte

Registriert: Samstag 22. Oktober 2005, 21:38
Beiträge: 919
Hat schon jemand die neue Hamlet-Verfilmungmit David Tennant (den man zur Zeit ständig im englischen Fernsehen sieht :wink:) und Patrick Stewart gesehen? Ich habe sie teilweise gesehen und finde sie sehr gut gemacht. (Irgendwie habe ich bisher keine Zeit gefunden sie mir ganz anzusehen...)


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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Dienstag 5. Januar 2010, 17:18 
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passionierte MM-Agentin
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Meli, geh doch mal auf die Webseite von Mariakaefer, die bespricht gerade einen ganzen Schwall von Hamlet-Verfilmungen, darunter wird in Kürze auch die DT-Version sein.

http://www.mariakaefer.de/tag/hamlet/

URL gleich mit entsprechendem Tag! :wink:

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Ein Tropfen Liebe ist mehr als ein Ozean Verstand - (Blaise Pascal)


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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Mittwoch 6. Januar 2010, 15:32 
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Austenexperte

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Beiträge: 919
Vielen Dank!!! Die Seite ist wirklich sehr gut! :top:

Wie gefällt Dir die Aufmachung des Stückes?


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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Donnerstag 7. Januar 2010, 15:54 
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passionierte MM-Agentin
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Registriert: Freitag 3. März 2006, 10:10
Beiträge: 1286
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet
meli hat geschrieben:
Vielen Dank!!! Die Seite ist wirklich sehr gut! :top:

Wie gefällt Dir die Aufmachung des Stückes?


Kann noch nix Genaues dazu sagen, ich habe bislang nur einen Trailer davon gesehen. :/

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Ein Tropfen Liebe ist mehr als ein Ozean Verstand - (Blaise Pascal)


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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Dienstag 1. November 2011, 16:58 
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Bald kommt ein neuer Film über Shakespeare in die Kinos. Es ist zwar keine Verfilmung von einem Stück, aber sieht trotzdem irgendwie cool aus -


Zuletzt geändert von Kerstin am Dienstag 1. November 2011, 17:42, insgesamt 1-mal geändert.
You Tube Video verschönert


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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Dienstag 1. November 2011, 20:57 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Ich wanke noch etwas, ob ich mir den wegen Kostümen und Aufmachung anschauen oder wegen der Schwachsinns-Story und dem unverschämten Marketing boykottieren soll. Wahrscheinlich letzteres.


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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Dienstag 1. November 2011, 21:33 
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Wahrscheinlich muss man ihn nicht gucken... Aber ich finde es erfrischend, dass Emmerich ganz locker sagt, dass er natürlich historisch gesehen Schwachsinn gedreht hat, weil er halt eine "gute" Geschichte erzählen wollte. Shakespeare Stücke seien ja auch nicht historisch korrekt gewesen... Emmerich ist übrigens 100 % überzeugt, dass Shakespeare keins "seiner" Stücke geschrieben hat, sondern dieser Earl, der da immer genannt wird. Ein Fall für Thursday Next, schätze ich...


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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Dienstag 1. November 2011, 23:37 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Die bräuchte es gar nicht, denn die Fakten sind ziemlich eindeutig. Verschwörungstheorien sind halt meist attraktiver ...

Ich hätte weniger ein Problem damit, wenn der Film die Oxford-Theorie als eine Phantasie oder ein Gedankenspiel präsentiert. Bebilderter Geschichtsunterricht muss auch nicht sein. "Shakespeare in Love" hat sich auch viele Freiheiten erlaubt - war aber in sich als Unterhaltungsfilm stimmig, fand ich, auch weil sich der Film selbst nicht so wirklich ernst genommen hat.
Sich aber wie hier hinzustellen mit dem Anspruch, man würde den unkundigen Massen die Wahrheit offenbaren, ist was anderes.

Erinnert mich an das Marketing zu "Becoming Jane".


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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Mittwoch 2. November 2011, 10:45 
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Ja, mit sowas Nettem wie Shakespeare in Love oder Stage Beauty darf man wohl auf keinen Fall rechnen. Emmerich macht kaum einen Hehl daraus, dass er nur einfach irgendeinen Unsinn (so direkt sagt er das nicht) drehen wollte - und dass es sein Name ist, der den Erfolg garantieren dürfte. Der Film hat nur 25 Mio gekostet, Emmerich erwartet 60-80 Mio Einnahmen - das ist doch schon ne ordentliche Rendite.
Und was man ihm hoch anrechnen muss: Endlich, endlich lässt er die ganze Welt mal nicht mit Kawumm explodieren! Das ist immerhin ein Fortschritt... :wink:
Und überhaupt: Wenn der Film dazu führt, dass sich wieder mehr Leute mit Shakespeare befassen, wäre das ja auch schon ein Erfolg (man ist ja gewöhnt, kleine Brötchen zu backen). Ich denke in letzter Zeit manchmal, dass es auch mal wieder Zeit wäre für eine große Austen-Verfilmung...


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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Mittwoch 2. November 2011, 10:47 
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Udo hat geschrieben:
Und was man ihm hoch anrechnen muss: Endlich, endlich lässt er die ganze Welt mal nicht mit Kawumm explodieren! Das ist immerhin ein Fortschritt... :wink:

Warte ab.. vielleicht ist Shakespeare ja ein Außerirdischer! :lach:

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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Mittwoch 2. November 2011, 13:25 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Zitat:
Wenn der Film dazu führt, dass sich wieder mehr Leute mit Shakespeare befassen (...).


Wegen einem Film, der behauptet, es hätte ihn nie gegeben? :wink: :niwi: Egal, ich werd den Unsinn nicht per Eintrittsgeld unterstützen.

Es treibt übrigens schon Blüten, das Bamberger Theater hat entweder kuriosen Humor oder eine akute Profilneurose:

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Zuletzt geändert von Angelika am Mittwoch 2. November 2011, 20:36, insgesamt 1-mal geändert.
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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Donnerstag 3. November 2011, 10:53 
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Austenexperte

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Zitat:
Emmerich ist übrigens 100 % überzeugt, dass Shakespeare keins "seiner" Stücke geschrieben hat, sondern dieser Earl, der da immer genannt wird. Ein Fall für Thursday Next, schätze ich...


So ein Quatsch...selbstverständlich hat Shakespeare seine Stücke selbst geschrieben.
Es gibt da ein sehr schönes Buch dazu: Charlotte Lyne: "Alles über Shakespeare". Und bei GeoEpoche gab es vor ein paar Monaten eine schöne DVD über Shakespeare (leider etwas gekürzt, aber trotzdem immer noch sehenswert).


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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Donnerstag 3. November 2011, 18:37 
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Das GEO-Epoche ist auch als Heft äußerst lesenswert! :top:

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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Dienstag 10. Juli 2012, 19:14 
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Administratorin, die über den großen Teich gegangen ist.
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Von der BBC gibt es neue Verfilmungen, die unter dem Gesamttitel "The Hollow Crown" zusammen gefasst sind. Es umfasst vier Teile, Richard II, Henry IV 1 & 2, und Henry V, es scheint wohl ein bisschen ein Staraufgebot, mit Jeremy Irons, Tom Hiddleston, James Purefoy, Ben Winshaw, Patrick Stewart... Hat jemand davon gehört? Vllt sogar einen Blick rein geworfen?

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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Dienstag 10. Juli 2012, 19:27 
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Begeistertes Missionierungsopfer
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Beiträge: 1755
Angelika hat geschrieben:
Von der BBC gibt es neue Verfilmungen, die unter dem Gesamttitel "The Hollow Crown" zusammen gefasst sind. Es umfasst vier Teile, Richard II, Henry IV 1 & 2, und Henry V, es scheint wohl ein bisschen ein Staraufgebot, mit Jeremy Irons, Tom Hiddleston, James Purefoy, Ben Winshaw, Patrick Stewart... Hat jemand davon gehört? Vllt sogar einen Blick rein geworfen?


Bisher nicht - aber danke für den Hinweis! :top: Ich werd mal reinschauen.

Hier schon mal ein Trailer:


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 Betreff des Beitrags: Re: Shakespeare-Verfilmungen
BeitragVerfasst: Dienstag 10. Juli 2012, 20:06 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 15:07
Beiträge: 3093
Oh, Captain Picard ist auch dabei!
Aber ich dachte, die BBC wolle vorerst keine historischen Stoffe mehr verfilmen?? Oder war das auf Austen und Bronte usw. bezogen?


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