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BeitragVerfasst: Sonntag 1. April 2007, 21:12 
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Bruki hat geschrieben:
PS: Falls jemand mit mir "Jane Eyre" oder deren Verfilmungen ventilieren will, können wir uns ja in den Thread mit den bösen B.s verziehen...

die kleine Jane Eyre gesagt haben will - mal abgesehen von ihrer Franzosen-/Deutschen- und Kinderfeindlichkeit - ist sie eine gutgemachte Romanheldin



okay bruki. dann leg mal los. kinder- franzosen- und teutonenfeindlich. klingt nach einem strahlenden vorbild.

ich glaube, an so antiteutsche anklänge kann ich mich - trotzdem sie doch unsere hochsprache so fleißig lernt, die kleine jane - noch dunkel erinnern. meine ich zumindest. aber was die "blagen und froschfresser" angeht, müßte dein frisch belesener geist mir doch noch mal etwas auf die sprünge helfen... :ja:


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Verfasst: Sonntag 1. April 2007, 21:12 


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BeitragVerfasst: Montag 2. April 2007, 16:42 
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Nun ja, an die nicht gerade kinder- und franzosenfreundliche Art der "lieben kleinen Jane" :rolleyes: kann ich mich nur zu deutlich erinnern, obwohl kein Fan des Buches. Die ganze französische Nation ist gewissenlos und leichtsinnig. Und das arme Kind hatte nun eine französische Mutter, womit sie natürlich auch voller Defizite steckt. Oder man denke nur an die Zeit als Jane Lehrerin in einem engl. Dorf war. Auch da strotzte es nur so vor Vorurteilen.

Und zu Sturmhöhe; ja das trifft es sehr gut. Es ist wie Waten durch ein dunkles kaltes Moor - und das hat nun so gar keinen Reiz für mich.

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Gruß Sonja
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein

Nach der EM ist vor der WM :aetsch:

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BeitragVerfasst: Montag 2. April 2007, 19:18 
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Archivarius

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Sonja hat geschrieben:
... Und zu Sturmhöhe; ja das trifft es sehr gut. Es ist wie Waten durch ein dunkles kaltes Moor - und das hat nun so gar keinen Reiz für mich.

O ja, Sturmhöhe --- gnadenlos - mitleidlos... wie es nur die Tochter eines Pfarrers ersinnen kann :wink: ... allein die Öffnung der Särge... wer sollte auf sowas kommen, als jemand, der auf einem Friedhof aufgewachsen ist und dem der Geruch verwesender Leichen nichts fremdes ist...

Aber es gibt eben auch die schöne Szene, wo Cathy ihrem Hareton die Blumenblüten in den Breinapf drapiert... wenn jemand was von romantischen Liebeserklärungen verstand, dann Emily :hearts: ... oder wo Catherine ihrem Vater frech anfährt, sie würde eine gute Tochter sein, wenn er ein besserer Vater wäre :aetsch: ... Emily ist die Größte der Brontes für mich... :ja:

btw. ich hab gerade die 78ger "Wuthering Heights"-Verfilmung der BBC gesehen, welche ich nur empfehlen kann. Solche Angst hatte ich vor Heathcliff noch nie, wie beim Ansehen dieser TV-Serie...

Bruki :cool:

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"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
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Zuletzt geändert von Bruki am Freitag 13. April 2007, 15:26, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Montag 2. April 2007, 19:43 
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Sonja hat geschrieben:
Nun ja, an die nicht gerade kinder- und franzosenfreundliche Art der "lieben kleinen Jane" :rolleyes: kann ich mich nur zu deutlich erinnern, obwohl kein Fan des Buches. Die ganze französische Nation ist gewissenlos und leichtsinnig. Und das arme Kind hatte nun eine französische Mutter, womit sie natürlich auch voller Defizite steckt. Oder man denke nur an die Zeit als Jane Lehrerin in einem engl. Dorf war. Auch da strotzte es nur so vor Vorurteilen. ...

Ich hab jetzt genau darauf geachtet, aber in der deutschen Übersetzung, die ich las, waren diese Stellen fein säuberlich geglättet worden... der judenfeindliche "Ausrutscher" Janes Eyres sowieso, wie wir damals schon mal zusammen herausbekamen...

Aber beim Ansehen der vielen Jane-Eyre-Verfilmungen (ich sah sie mir chronologisch an) fiel mir auch auf, dass die Abneigung Rochesters zu seinem Mündel mit den Jahren sauber wegretuschiert wurde, so wie die religiösen Beweggründe Jane Eyres - und Helen Burns' sowieso... auch St. John Rivers wurde meist weichgespült - und seine gnadenlose Härte gegen sich und Jane Eyre aus dem Plot rausgenommen...

Außerdem wurden - insbesondere in der aktuellen Verfilmung - die Reeds und die Ingrams (und die anderen Besucher Rochesters) stark verändert (sehr ärgerlich: Tara Fitzgerald - deren Rolle man wohl "aufplustern" musste, um die Schauspielerin mit ins Boot zu bekommen?)... --- Das war nicht mehr, das, was Jane Eyre sah und im Buch beschrieb... die Gäste auf Thornfield Hall waren eher eine Version der Cumnors aus Gaskells W&D... incl. des "Naturforschers"...

Da hat man in den letzten 60 Jahren Jane Eyre offenbar "modernisiert" und dem Geschmack der heutigen jungen Damen angepasst, die wie man so hört und liest - bei Toby Stephens Rochester hinschmelzen :aetsch: ...

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Freitag 6. April 2007, 11:40 
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Eben schaue ich mir die "Jane Eyre" DVD mit Ruth "froggy" Wilson noch mal an... und jetzt weiß ich auch, warum die Partyszene auf Thornfield Hall mich an The Towers erinnerte... Es ist die Musik (oder die Toneffekte, dieses Glasglockenspiel) mit der die Gäste auf Thornfield eingeführt werden... ganz genau so wie die Eingangsszene von "Wives and Daughters"... außerdem dieselben verschwommenen Bildeffekte und die leichte slowmotion, die Molly Gibson dort in den Traum wiegten...

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Freitag 13. April 2007, 10:42 
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Bruki hat geschrieben:
Da hat man in den letzten 60 Jahren Jane Eyre offenbar "modernisiert" und dem Geschmack der heutigen jungen Damen angepasst, die wie man so hört und liest - bei Toby Stephens Rochester hinschmelzen :aetsch: ....

Jaaaaaaaaaaa... :D
=> Ich finde aber, fernab aller Äußerlichkeiten, dass T.St. Mr. Rochester sehr gut verkörpert. Rochesters Zynismus nimmt man ihm doch ohne weiteres ab. William Hurt zum Beispiel war dagegen meiner Meinung nach etwas lahm...


Bruki hat geschrieben:
sehr ärgerlich: Tara Fitzgerald - deren Rolle man wohl "aufplustern" musste, um die Schauspielerin mit ins Boot zu bekommen?

Inwiefern wurde ihre Rolle denn "aufgeplustert"? :confused: Ich finde, dass sie im ersten Teil ein bißchen übertrieben geschauspielert hat. Aber angesichts der Tatsache, dass sie sowieso nur ein paar Minuten zu sehen ist, kann ich das verkraften. Und als sterbendes Biest macht sie sich doch ganz gut!? Ich habe selten eine Schauspielerin so schön röcheln gehört.^^

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Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde. - I.Kant


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BeitragVerfasst: Freitag 13. April 2007, 15:03 
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neofelis hat geschrieben:
Bruki hat geschrieben:
Da hat man in den letzten 60 Jahren Jane Eyre offenbar "modernisiert" und dem Geschmack der heutigen jungen Damen angepasst, die wie man so hört und liest - bei Toby Stephens Rochester hinschmelzen :aetsch: ....

Jaaaaaaaaaaa... :D => Ich finde aber, fernab aller Äußerlichkeiten, dass T.St. Mr. Rochester sehr gut verkörpert. Rochesters Zynismus nimmt man ihm doch ohne weiteres ab. William Hurt zum Beispiel war dagegen meiner Meinung nach etwas lahm...

Allgemein wird Timothy Daltons Rochester sehr gelobt... Ich fand jedoch den Rochester aus der amerikanischen Verfilmung am besten gelungen (den spielte George C. Scott) --- und obwohl man den Plot des Spielfilms sehr kürzen musste, kam doch auch alles wichtige in dem Film vor... Teilweise zwar etwas sprunghaft... Aber ich denke, die haben sich damals darauf verlassen können, dass die Filmkucker das Buch kannten - anders als heute :wink: ...

Von der Maske her fand ich Daltons Rochester am erschreckendsten... Die haben dem halbverbrannten Gesicht eine dermaßen schreckliche Prothese aufgeschminkt, dass einem ganz schlecht wird...

neofelis hat geschrieben:
Bruki hat geschrieben:
sehr ärgerlich: Tara Fitzgerald - deren Rolle man wohl "aufplustern" musste, um die Schauspielerin mit ins Boot zu bekommen?

Inwiefern wurde ihre Rolle denn "aufgeplustert"? :confused: Ich finde, dass sie im ersten Teil ein bißchen übertrieben geschauspielert hat. Aber angesichts der Tatsache, dass sie sowieso nur ein paar Minuten zu sehen ist, kann ich das verkraften. Und als sterbendes Biest macht sie sich doch ganz gut!? Ich habe selten eine Schauspielerin so schön röcheln gehört.

Genau... aber leider wird im ersten Teil versucht, dem irrationalen Hass Mrs. Reeds (denn so erscheint er Jane Eyre - aus deren Sicht der Roman ja erzählt wird) einen "Sinn" zu geben (die junge "überforderte" Mutter) und das erzeugt unangebrachte Sympathie für die Figur der Mrs. Reed und relativiert deren Verhalten zur kleinen Jane... das nimmt dem Verhalten Mrs. Reeds den Schrecken des Unerklärlichen, denke ich, den der Leser des Buches an der Stelle empfindet...

Die Sterbeszene Mrs. Reeds war ohne Zweifel große Schauspielkunst - röchel, I hate you, röchel... und die Maske auch - so alt hab ich Tara Fitzgerald noch nie gesehen :wink:

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Freitag 13. April 2007, 15:35 
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Bruki hat geschrieben:
Allgemein wird Timothy Daltons Rochester sehr gelobt... Ich fand jedoch den Rochester aus der amerikanischen Verfilmung am besten gelungen (den spielte George C. Scott)

Kenne ja leider beide Verfilmungen noch nicht und kann das deshalb nicht beurteilen. :nein:


Bruki hat geschrieben:
Genau... aber leider wird im ersten Teil versucht, dem irrationalen Hass Mrs. Reeds (denn so erscheint er Jane Eyre - aus deren Sicht der Roman ja erzählt wird) einen "Sinn" zu geben (die junge "überforderte" Mutter) und das erzeugt unangebrachte Sympathie für die Figur der Mrs. Reed und relativiert deren Verhalten zur kleinen Jane... das nimmt dem Verhalten Mrs. Reeds den Schrecken des Unerklärlichen, denke ich, den der Leser des Buches an der Stelle empfindet...

Hast Du das wirklich so empfunden? Komisch, bei mir hatten die Jugendszenen genau den gegenteiligen Effekt: Mitleid hatte ich mit Mrs. Reed gar nicht - ich fand ihr Benehmen absolut überspitzt und nicht nachvollziehbar. Also eigentlich genauso, wie es ja wohl auch sein sollte.

Allerdings kann ich bemängeln, dass die gesamte Jugend Jane Eyres in der Verfilmung ein bisserl fix bzw. oberflächlich abgehandelt wurde. Damit meine ich weniger den zeitlichen Aspekt (wobei man sich, wenn man schon eine Mini-Serie aus dem Buch macht, auch ein wenig mehr Zeit für einzelne Einstellungen hätte nehmen können) - denn die Zeit mit Rochester ist natürlich viiiel interessanter ;D . Aber alle Szenen haben emotional gesehen überhaupt keinen Eindruck auf mich gemacht. *Ein wenig Gezeter von den Reeds - dann ab nach Lowood und "in Schande" auf den Stuhl stellen - plötzlich taucht Helen auf und ist ruck, zuck auch schon wieder tot...* Nee, also die ersten paar Minuten war ich wirklich nicht so überzeugt von der Verfilmung. Da ist sie ein wenig an mir "vorbeigerauscht".
=> Hängt aber vielleicht auch damit zusammen, dass diese Georgie Henley in meinen Augen ÜBERHAUPT nicht schauspielern kann! Sie ist für mich das perfekte Beispiel dafür, dass das berüchtigte Kindchenschema (Kulleraugen, Sommersprossen und Stupsnase) eben doch nicht alles sein kann. :/

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BeitragVerfasst: Freitag 13. April 2007, 16:11 
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neofelis hat geschrieben:
Allerdings kann ich bemängeln, dass die gesamte Jugend Jane Eyres in der Verfilmung ein bisserl fix bzw. oberflächlich abgehandelt wurde. ...

Genau, das ist auch meine Sicht auf die Dinge... stattdessen hätte man lieber etwas in den späteren Zufügungen weglassen sollen... :tot:

Wie man auf der DVD sehen kann, gab es ursprünglich mehr Szenen in Gateshead Hall und Lowood, die man leider gestrichen hat (die meisten gestrichenen Szenen stammen aus der ersten Episode)... Ich denke, durch die Kürzung der Kindheit und Jugend Jane Eyres wurde die Entwicklung ihres Charakters, zu dem, was sie war, aus der Geschichte eliminiert.

Ich denke, das ist einer der Punkte, den ich meinte: Sandy Welch romantisiert die Geschichte... Da ist die brutale und lieblose Umgebung in Lowood nicht passend - und auch Miss Temple und Helen Burns passen da nicht rein - wahrscheinlich hielt Sandy Welch das für "sentimantal" oder abtörnend oder heute nicht mehr für vorzeigbar? ... weshalb sie so schnell wie möglich in medias res gehen wollte und: Auftritt Mr. Rochester :D

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BeitragVerfasst: Freitag 13. April 2007, 16:34 
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Bruki hat geschrieben:
Sandy Welch romantisiert die Geschichte... Da ist die brutale und lieblose Umgebung in Lowood nicht passend - und auch Miss Temple und Helen Burns passen da nicht rein - wahrscheinlich hielt Sandy Welch das für "sentimantal" oder abtörnend oder heute nicht mehr für vorzeigbar? ...

Ja, da liegst Du wohl richtig und das wird sicherlich, wie Du schon gesagt hast, mit dem heutigen Publikum zusammenhängen: Auch wenn sich die Zuschauer löblicherweise eine Litearturverfilmung zu Gemüte ziehen, sollte es dann doch nicht zu viel Historie sein. Die Liebesgeschichte zwischen Jane und Rochester ist eben der tatsächlich zeitlose Teil in dem Buch, in die sich jeder (oder vornehmlich jede :rolleyes: ) hineinversetzen kann. Aber eine Kinheit/Jugend Ende des 18. bzw. Anfang des 19. Jhd. nachzuempfinden, ist für viele (jüngere) Leser/Zuschauer heutzutage wahrscheinlich ziemlich schwierig oder einfach "langweilig". Deshalb wurden diese Abschnitte eben drastisch gekürzt - in dieser Verfilmung aber eindeutig ein bißchen zu sehr.


Bruki hat geschrieben:
Auftritt Mr. Rochester :D

:heiss:

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BeitragVerfasst: Freitag 13. April 2007, 18:47 
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neofelis hat geschrieben:
... Aber eine Kinheit/Jugend Ende des 18. bzw. Anfang des 19. Jhd. nachzuempfinden, ist für viele (jüngere) Leser/Zuschauer heutzutage wahrscheinlich ziemlich schwierig oder einfach "langweilig". ...

Weißt Du, das durchgehende Merkmal eines Jane Austen Romans ist, dass man zu keinem Teil der Story sagen kann: "Um das zu verstehen, muss man den Kontext der damaligen Zeit betrachten..." --- Große Romane sind immer zeitlos...

Wobei ich mit Charlotte Brontes "Zeitlosigkeit" nicht so harsch umgehen würde... auch ihre Lowood-Szenen haben heute noch Bedeutung... Ich weiß nicht, ob es in Deiner Schule solche Arme-Sünder-Stühle wie im Lowood Institute gab - in meiner schon: Da nannte man das "Selbstkritik" und "Herausbildung sozialistischer Schülerpersönlichkeiten" --- und ich fand Trost darin, dass schon Charlotte Bronte mit solchen verbohrten Holzköpfen und Heuchlern wie Brocklehurst umgehen musste... und wenn die kleine Jane diesem Philister entgegenschleudert: "Gesund zu bleiben und nicht sterben!" war das eine Inspiration für mich, ähnliche Antworten in ähnlichen Situationen zu ersinnen :wink: ...

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Freitag 13. April 2007, 20:06 
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Bruki hat geschrieben:
Wobei ich mit Charlotte Brontes "Zeitlosigkeit" nicht so harsch umgehen würde... auch ihre Lowood-Szenen haben heute noch Bedeutung...

Dann bleibt doch die Frage, weshalb derartige Szenen heutzutage stark gekürzt oder verändert werden "müssen".

CB wollte ich gar nicht kritisieren (wie käme ich denn dazu :eek: :wink: ) - ich finde ihren Roman so wie er ist perfekt und möchte keine Seite davon missen. Trotzdem glaube ich, dass (z.B.) in diesem Forum nicht unbedingt ein repräsentativer Querschnitt des heutigen Fernsehpublikums vorhanden ist.

Bruki hat geschrieben:
"Um das zu verstehen, muss man den Kontext der damaligen Zeit betrachten..."

Es ging mir auch weniger um das Verständnis als viel mehr um das Empfinden.
Du ziehst (durchaus begründete) Parallelen zwischen Lowood und Deiner eigenen Schulzeit...ich und andere User hier werden das bestimmt auch tun. Aber der durchschnittliche 15-, 16- oder 17jährige, der eben nicht von vorneherein literaturbegeistert ist? Kann er (oder sie) sich wirklich noch mit Klein-Jane identifizieren? Also ich weiß nicht...
Vielleicht tue ich dem Publikum damit ja auch Unrecht, aber ich habe das Gefühl, dass so ein Thema eher Kommentare wie "Das war früher, was geht mich das heute an?" hervorrufen würde. Während, seien wir ehrlich, eine Schmonzette à la "arme Heldin trifft reichen, geheimnisumwitterten Mann" eben doch eher bei allen ankommt und in diesem Sinne also tatsächlich "zeitlos" ist. :rolleyes:

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BeitragVerfasst: Freitag 13. April 2007, 20:26 
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Dina hat geschrieben:
Bruki hat geschrieben:
Allgemein wird Timothy Daltons Rochester sehr gelobt... Ich fand jedoch den Rochester aus der amerikanischen Verfilmung am besten gelungen (den spielte George C. Scott)

Kenne ja leider beide Verfilmungen noch nicht und kann das deshalb nicht beurteilen. :nein:

Hängt aber vielleicht auch damit zusammen, dass diese Georgie Henley in meinen Augen ÜBERHAUPT nicht schauspielern kann! Sie ist für mich das perfekte Beispiel dafür, dass das berüchtigte Kindchenschema (Kulleraugen, Sommersprossen und Stupsnase) eben doch nicht alles sein kann. :/


Ich habe auch sämtliche JE- Verfilmungen seit 1934 gesehen und finde (mal abgesehen von der von 1934, die ich bewußt nicht mit bewerte :wink: ) die mit George C. Scott mit Abstand die schlechteste Verfilmung! Das liegt vor allem an Scott selber, er entspricht am wenigsten dem Rochester aus dem Buch von allen Rochesters überhaupt! Die Timothy Dalton Version finde ich auch nicht besonders gelungen.

Und Georgie Henley hat mir eigentlich sehr gut gefallen und ich finde auch, dass sie Talent hat. Natürlich kam sie ein wenig zu kurz und konnte vielleicht nicht alles zeigen was sie kann. Sie sieht Ruth Wilson erstaunlich ähnlich, das war auch sehr gut an der neuen Verfilmung.

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The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid. -HenryTilney
„Das Rationale am Menschen sind seine Einsichten, das Irrationale, daß er nicht danach handelt.“
Friedrich Dürrenmatt

What is written without effort
is in general read without pleasure-
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BeitragVerfasst: Freitag 13. April 2007, 20:49 
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simone1512 hat geschrieben:
Und Georgie Henley hat mir eigentlich sehr gut gefallen und ich finde auch, dass sie Talent hat. Natürlich kam sie ein wenig zu kurz und konnte vielleicht nicht alles zeigen was sie kann. Sie sieht Ruth Wilson erstaunlich ähnlich, das war auch sehr gut an der neuen Verfilmung.

Ach nö... :P :) Ich habe bei ihr immer das Gefühl, dass sie ständig lachen muss - soll sie gerne tun, ist ja auch ein Kind - nur in einem (dramatischen) Film ist das dann doch eher unpassend. Schon bei der "Narnia"-Verfilmung kam es mir so vor, als hätte sie ihre Gesichtszüge nicht so ganz unter Kontrolle und jetzt, bei JE, war es wieder so. :/ Irgendwie hat mir Anna Paquin in der 1996-Verfilmung besser gefallen.

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BeitragVerfasst: Freitag 13. April 2007, 21:15 
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Dina hat geschrieben:
Irgendwie hat mir Anna Paquin in der 1996-Verfilmung besser gefallen.


Da kann ich dir zustimmen, Anna Paquin war zumindest einer der wenigen Lichtblicke in dieser Verfilmung!

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BeitragVerfasst: Freitag 13. April 2007, 21:35 
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 08:04
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Dina hat geschrieben:
... Aber der durchschnittliche 15-, 16- oder 17jährige, der eben nicht von vorneherein literaturbegeistert ist? Kann er (oder sie) sich wirklich noch mit Klein-Jane identifizieren? Also ich weiß nicht...

Na ja, Du wärst überrascht, wie wenige Janeiten sich mit ihrem Pendant Fanny Price identifizieren können :wink:

Bezüglich "perfection" schau mal hier: Da hat jemand mal Fanny Price und Jane Eyre verglichen... und ein paar fiese Mängel in "Jane Eyre" herausgekitzelt :D (ist leider nur eine Übersetzung, da die Originalseite aus dem Web genommen wurde)...

Dina hat geschrieben:
... Vielleicht tue ich dem Publikum damit ja auch Unrecht, aber ich habe das Gefühl, dass so ein Thema eher Kommentare wie "Das war früher, was geht mich das heute an?" hervorrufen würde. Während, seien wir ehrlich, eine Schmonzette à la "arme Heldin trifft reichen, geheimnisumwitterten Mann" eben doch eher bei allen ankommt und in diesem Sinne also tatsächlich "zeitlos" ist. :rolleyes:

Komisch, am Thema der Vergangenheit allein kann es nicht liegen... sonst wären doch solche "Historienbücher" keine Bestseller in der Spiegel-Liste? Was geht uns heute das Leben Jesu an, oder ob Leonardo der Führer eines Geheimbundes war? -- Das amüsiert einen, aber was davon wird die nächsten 200 Jahre überdauern?

Nein, zeitlos ist nicht die Frage, ob der Graf das Bauernmädchen heiratet... solche Romane werden gelesen - und vergessen... Stell Dir mal vor: Auch zu Jane Austens Zeiten waren die Büchereien voll von solchen Groschenromanen --- und was hat davon überdauert?

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Freitag 13. April 2007, 22:44 
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Austenbegeistert
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Bruki hat geschrieben:
Da hat jemand mal Fanny Price und Jane Eyre verglichen... und ein paar fiese Mängel in "Jane Eyre" herausgekitzelt :D

Schon der Unterpunkt "Die Weise und der Schwätzer" hat mich (natürlich) entsetzt :eek: Und anschließend wird es ja noch radikaler. Wie kann man die arme Charlotte so fertigmachen?:willnicht: Zustimmen kann ich nur der Kritik, dass Charlotte an Jane Austen "herumgenörgelt" hat, nachdem diese sich nicht mehr "wehren" konnte - aber so etwas verbuche ich unter "kleine Sticheleien zwischen Kollegen/Konkurrenten". :wink: So:
Zitat:
aus meiner eingeschränkten und unakademischen Sicht war Charlotte Brontë nur dazu gut, um Jane Austens Federkiele zu schneiden.

würde ich das dann aber definitiv nicht ausdrücken!

Ansonsten stützen Aussagen wie:
Zitat:
Ich mag Jane Eyre, Charlotte Brontë machte mich zu ihrem Fan. Ich bewundere ihren Mut, ihren Eifer, und ihre Besonnenheit. Jedoch amüsiert mich ihr Mangel an Leidenschaft und ihre freudlose Prüderie.

nur meine These, dass das mit dem "sich in eine andere Zeit hineinversetzen" manch einem heutzutage eben doch etwas schwerfällt. Ich stelle mir vor, dass gerade diese "freudlose Prüderie", die momentan nicht mehr en vogue ist, doch wohl in der damaligen Zeit nicht allzu unbekannt gewesen sein dürfte!?



Bruki hat geschrieben:
Komisch, am Thema der Vergangenheit allein kann es nicht liegen... sonst wären doch solche "Historienbücher" keine Bestseller in der Spiegel-Liste? Was geht uns heute das Leben Jesu an, oder ob Leonardo der Führer eines Geheimbundes war? -- Das amüsiert einen, aber was davon wird die nächsten 200 Jahre überdauern?

Beim genauen Durchlesen dieser "Historienbestseller" wirst Du aber auch feststellen, dass es wohl eher selten historische Gegebenheiten sind, die die Leser interessieren. Im Gegenteil, auch hier findest Du häufig weibliche Protagonistinnen, die (vorzugsweise) im Mittelalter in irgendwelche unglaubwürdigen Abenteuer und Verbrechen verwickelt werden (*die Masse liebt Krimis*) und meist noch ganz nebenbei ihren Traumprinzen in Form eines einsamen Ritters, Gutsherren, o.ä. finden (*die Masse liebt Romanzen*). Solche Bücher liest man aber doch wohl kaum, um einen tatsächlichen Einblick in das damalige Leben zu erhalten (tue ich ja auch nicht :rolleyes: ).



Bruki hat geschrieben:
ob der Graf das Bauernmädchen heiratet... solche Romane werden gelesen - und vergessen... Stell Dir mal vor: Auch zu Jane Austens Zeiten waren die Büchereien voll von solchen Groschenromanen --- und was hat davon überdauert?

Darüber besteht gar kein Zweifel: Jane Eyre ist kein Groschenroman, deshalb hat sie überdauert und wird es auch in Zukunft!!! Nichtsdestotrotz hat Ch. Bronte in ihrem Buch die Romantik (fein verwoben) letztlich in den Vordergrund gestellt. Genauso wie Jane Austen übrigens auch. Und meiner Meinung nach haben beide Damen auch heute noch eine treue Fangemeinde, weil sie das Bedürfnis nach hochwertiger Literatur und Romantik befriedigen. Wieviele ebenso gute Bücher versinken mehr oder weniger im Mülleimer der Geschichte, weil genau der zweite Aspekt fehlt? :wink:

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BeitragVerfasst: Samstag 14. April 2007, 07:43 
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 08:04
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Dina hat geschrieben:
... Zustimmen kann ich nur der Kritik, dass Charlotte an Jane Austen "herumgenörgelt" hat, nachdem diese sich nicht mehr "wehren" konnte - aber so etwas verbuche ich unter "kleine Sticheleien zwischen Kollegen/Konkurrenten". :wink: ...

Na ja, eine "kleine(?) Stichelei", die nicht auf Gegenseitigkeit zu beruhen scheint?! - Du wirst noch feststellen, dass andere Janeiten in dieser Angelegenheit weniger Gleichmut zeigen als Du... so wie ich zum Beispiel... :wink:

Und Jane Austen hat - soweit ich weiß - ihre berühmten (besser verdienenden) Kolleginnen nicht so runtergeputzt wie Charlotte das mit Our Lady tun zu müssen glaubte...

Dina hat geschrieben:
... Nichtsdestotrotz hat Ch. Bronte in ihrem Buch die Romantik (fein verwoben) letztlich in den Vordergrund gestellt. Genauso wie Jane Austen übrigens auch. ...

Na ja, Jane Austen war keine Romantikerin - da unterschied sie sich von Charlotte Bronte...

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Samstag 14. April 2007, 08:33 
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Austenbegeistert
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Bruki hat geschrieben:
Na ja, Jane Austen war keine Romantikerin - da unterschied sie sich von Charlotte Bronte...

:confused: :confused: :confused:

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BeitragVerfasst: Samstag 14. April 2007, 08:37 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Bruki hat geschrieben:
Na ja, Jane Austen war keine Romantikerin


Ha! Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich für genau diese Feststellung mal ordentlich eine übergebraten bekommen von Dir, Bruki. Von wegen prüde und gefühlskalt. :roll:

So schnell kanns gehen... :lol:


Zuletzt geändert von Julia am Samstag 14. April 2007, 08:55, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Samstag 14. April 2007, 08:45 
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Austenexperte

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Diesen Vergleich mit Fanny Price und Jane Eyre finde ich doch sehr weit hergeholt. Nach meiner Meinung kann man diese beiden nicht vergleichen. Es sind zwei sehr unterschiedliche Personen. Fanny Price ist auch eindeutig die stillere Person. Jane Eyre ist nicht schüchtern, sie sagt fast immer, was ihr nicht passt.


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BeitragVerfasst: Samstag 14. April 2007, 08:49 
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Austenbegeistert
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meli hat geschrieben:
Diesen Vergleich mit Fanny Price und Jane Eyre finde ich doch sehr weit hergeholt. Nach meiner Meinung kann man diese beiden nicht vergleichen. Es sind zwei sehr unterschiedliche Personen.

:bindafür:

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BeitragVerfasst: Samstag 14. April 2007, 09:07 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Ich finde auch, dieser "Aufsatz" wird uns hier ein wenig zu oft um die Ohren gehauen. Ich vermisse da irgendwie eine schlüssige Argumentation. Der Autor wirft Charlotte Bronte's Abneigung gegen Jane Austen's Stil mit Kritik an einer Szene in "Jane Eyre" und formellen Parallelen zu Fanny Price durcheinander und es ist nicht wirklich schlüssig, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Am Ende des Textes dann eine abfällige Äußerung über CB als Fazit und ich weiß irgendwie nicht, was genau er denn nun eigentlich sagen wollte.

Als persönliche Meinungsäußerung auf einer privaten Website völlig legitim, aber ich versteh nicht ganz, warum dieser Text in jeder Jane Eyre- oder Fanny Price-Diskussion hier auftauchen muss. Das gibt dem Text meiner Meinung nach ein Gewicht, das dem eigentlichen Gehalt dessen nicht standhält.


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BeitragVerfasst: Sonntag 15. April 2007, 19:39 
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Archivarius

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Julia hat geschrieben:
Ich finde auch, dieser "Aufsatz" wird uns hier ein wenig zu oft um die Ohren gehauen.

Ich hoffe, Du empfindest nicht jeden Link auf einen Text, der mit Jane Austen zu tun hat, als "Haue auf die Ohren"... das ist auf Dauer sicher nicht gesund :wink: ... und falls es nur bei Ashton Dennis so ist, den ich eben gut finde - und Du nicht, dann rat ich Dir, diese Links einfach zu übergehen und meine Besessenheit zu ignorieren...

Julia hat geschrieben:
Ich vermisse da irgendwie eine schlüssige Argumentation. Der Autor wirft Charlotte Bronte's Abneigung gegen Jane Austen's Stil mit Kritik an einer Szene in "Jane Eyre" und formellen Parallelen zu Fanny Price durcheinander und es ist nicht wirklich schlüssig, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Am Ende des Textes dann eine abfällige Äußerung über CB als Fazit und ich weiß irgendwie nicht, was genau er denn nun eigentlich sagen wollte.

Ja, nun was denn? der Autor vergleicht verschiedene Aspekte Jane Eyres mit denen von Mansfield Park und versucht deren Heldinnen zu analysieren... Dabei zieht er Parallelen zu den Lebensumständen der Autorinnen und würdigt Charlotte Brontes dummes Verdikt über Jane Austen? Was ist daran unklar, unschlüssig oder verworren?

Julia hat geschrieben:
Als persönliche Meinungsäußerung auf einer privaten Website völlig legitim, aber ich versteh nicht ganz, warum dieser Text in jeder Jane Eyre- oder Fanny Price-Diskussion hier auftauchen muss. Das gibt dem Text meiner Meinung nach ein Gewicht, das dem eigentlichen Gehalt dessen nicht standhält.

Die einen sagen so, die andern anders :juggle: ... Jeder darf seine Ansichten vertreten... und warum darf man sich an passender Stelle nicht mal wiederholen? Andere sagen ja auch immer dasselbe, ohne dass ihnen jemand über den Mund zu fahren versucht?!

Bruki :cool:

PS: Bezügliche der "Geschwätzigkeit" Rochesters, die Dina ansprach: Ich hab mir gestern mal zur Entspannung 2 h "Jane Eyre", gelesen von Sophie Rois, angehört - die Stelle um den ersten Hochzeitsantrag - und mich dabei mal bewusst auf Rochester konzentriert... Und: Mann, war der ein Schwätzer! Ich denke, Dina, wenn Du das Buch bewusst liest, wird Dir schon auffallen, dass Rochester die ganze Zeit redet, redet, redet und ewig braucht bis er mal zur Sache kommt, während Jane Eyre meist nur "Ja, mein Herr" und "Nein, mein Herr" beisteuert... (dass er bei seinem ganzen Wortschwall um den Heiratsantrag herum das wichtigste vergisst, nämlich seine Ehefrau auf dem Dachboden, sei nur am Rande erwähnt :wink: )

PPS: Zur "Prüderie", die hier jemand mit "Romantik" in einen Topf warf... Ich finde, Jane Eyre wie auch Fanny Price mussten in ihrem Leben lernen, ihre Gefühle zu unterdrücken und zu verbergen... Ihre moralischen Ansprüche an sich und ihre Umgebung wurden durch den äußeren Druck immer höher... das zusammen erscheint dann als Prüderie... Jane Eyre lässt ja ihren Gefühlen nie so recht freien Lauf... immer kontrolliert sie sich (z.B. als Rochester sie mit Schmuck und Kleidern zu überhäufen versucht, das streicheln des Haares nach dem Regenguss ist dann schon eine ziemlich intime Angelegenheit für sie)... Ich denke schon, dass "Prüderie" oder sagen wir mal "politische Korrektheit" auch heute noch weit verbreitet ist und uns Sündern das Leben sauer machen kann (Gnade uns Gott, wenn die mal nicht von einem kleinen Heuchler, sondern einer Fanny Price oder Jane Eyre kommt :wink: )... Doch ich vermute, ein Film (oder Buch), in dem uns das eingerieben wird, werden wir nicht so lieben... wie die neuste Jane-Eyre-Verfilmung oder MP99 :wink:

PPPS: Doch noch was zur "Romantik" und zum "Realismus" --- Ich kenne eigentlich nur eine wirklich romantische Szene bei Jane Austen - und die ist aus einer Verfilmung :wink: - nämlich die wo am Ende von Persuasion95 Anne und Frederick in den Sonnenuntergang segeln... Bestimmt ging es darum, oder, Julia? Mir ist der Romantikvorwurf gerade nicht gegenwärtig... könntest Du mich mal dahinlenken? (Im obigen Posting verwendete ich "Romantik" und "Realismus" als Literaturgattung - nicht im Sinne als "Romanze" - was evtl. zur Verwirrung führte?)

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BeitragVerfasst: Sonntag 15. April 2007, 21:05 
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Bruki hat geschrieben:
Jeder darf seine Ansichten vertreten... und warum darf man sich an passender Stelle nicht mal wiederholen? Andere sagen ja auch immer dasselbe, ohne dass ihnen jemand über den Mund zu fahren versucht?!


Ich spreche Dir weder das Recht zur Meinungsäußerung ab noch will ich Dir über den Mund fahren.
Das sollte lediglich mal eine konstruktive Rückmeldung sein. Ob Du darüber nachdenkst und/oder sie ernst nimmst oder nicht ist natürlich Dir überlassen.

Zitat:
Doch noch was zur "Romantik" und zum "Realismus" (...) Mir ist der Romantikvorwurf gerade nicht gegenwärtig... könntest Du mich mal dahinlenken? (Im obigen Posting verwendete ich "Romantik" und "Realismus" als Literaturgattung - nicht im Sinne als "Romanze" - was evtl. zur Verwirrung führte?)


Ja, das war aus Deinem Post nicht ersichtlich. Ich weiß nicht mehr, worum es damals ging und ob das Wort "romantisch" überhaupt fiel, aber es ging genau um das Thema, was Dina angeschnitten und dem Du widersprochen hast. Hab jetzt keine Lust danach zu suchen, sorry. Aber ich bin mir sicher, dass es nicht um eine Verfilmung sondern um eine Buchstelle ging. Wahrscheinlich P&P. :wink:


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BeitragVerfasst: Montag 16. April 2007, 11:56 
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Austenbegeistert
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Julia hat geschrieben:
Bruki hat geschrieben:
Doch noch was zur "Romantik" und zum "Realismus" (...) Mir ist der Romantikvorwurf gerade nicht gegenwärtig... könntest Du mich mal dahinlenken? (Im obigen Posting verwendete ich "Romantik" und "Realismus" als Literaturgattung - nicht im Sinne als "Romanze" - was evtl. zur Verwirrung führte?)

Ja, das war aus Deinem Post nicht ersichtlich.

Kann mich Julia nur anschließen - ich habe das auch anders verstanden. Wenn man es aber genau betrachtet, ist das egal, denn auch aus literaturhistorischer Sicht würde ich JA nicht ausschließlich als Vertreterin des Realismus ansehen. Ihr Werk nicht auch gleichzeitig der Spätromantik zuzuordnen, finde ich etwas unzureichend. Da zudem beide Strömungen phasenweise parallel verliefen, sehe ich dabei historisch betrachtet auch kein Problem.



Bruki hat geschrieben:
Bezügliche der "Geschwätzigkeit" Rochesters, die Dina ansprach: Ich hab mir gestern mal zur Entspannung 2 h "Jane Eyre", gelesen von Sophie Rois, angehört - die Stelle um den ersten Hochzeitsantrag - und mich dabei mal bewusst auf Rochester konzentriert... Und: Mann, war der ein Schwätzer! Ich denke, Dina, wenn Du das Buch bewusst liest, wird Dir schon auffallen, dass Rochester die ganze Zeit redet, redet, redet und ewig braucht bis er mal zur Sache kommt, während Jane Eyre meist nur "Ja, mein Herr" und "Nein, mein Herr" beisteuert...

Ich habe mir (genau diese Stelle) natürlich auch gleich noch einmal durchgelesen :wink: und kann nicht im mindesten verstehen, was daran geschwätzig sein soll?! => Ich finde JA toll, keine Frage, aber Männerfiguren in der Literatur jener Zeit können doch schließlich nicht nur aus wortkargen Colonel Brandons, Edmunds, Darcys & Co. bestehen? Und gerade die Tatsache, dass Rochester sich ausgerechnet Jane gegenüber so mitteilsam (um das "böse" Wort nich noch einmal zu benutzen ^^) zeigt, ist doch schließlich nur ein Ausdruck seiner "überbrodelnden" Gefühle... :rolleyes:



Bruki hat geschrieben:
Zur "Prüderie", die hier jemand mit "Romantik" in einen Topf warf...
... Ich denke schon, dass "Prüderie" oder sagen wir mal "politische Korrektheit" auch heute noch weit verbreitet ist und uns Sündern das Leben sauer machen kann
Doch ich vermute, ein Film (oder Buch), in dem uns das eingerieben wird, werden wir nicht so lieben... wie die neuste Jane-Eyre-Verfilmung oder MP99 :wink:

Also den Teil der Diskussion habe ich wohl noch nicht mitbekommen, stimme Dir aber überwiegend zu. Aber dass die beiden genannten Verfilmungen frei von Prüderie wären, würde ich ja nun wieder nicht behaupten. Und ich kann nicht sagen, dass mich das stört - im Gegenteil, es steigert die Romantik! :D

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BeitragVerfasst: Montag 16. April 2007, 11:58 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Und wie bereits geschrieben habe ich in einem Aufsatz über die verschiedenen Stile JA unter der Romantik aufgelistet gefunden...?

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Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
Clemens Bittlinger


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BeitragVerfasst: Montag 16. April 2007, 16:50 
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Archivarius

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Dina hat geschrieben:
Bruki hat geschrieben:
Bezügliche der "Geschwätzigkeit" Rochesters, die Dina ansprach...

Ich habe mir (genau diese Stelle) natürlich auch gleich noch einmal durchgelesen :wink: und kann nicht im mindesten verstehen, was daran geschwätzig sein soll?! => ... Männerfiguren in der Literatur jener Zeit können doch schließlich nicht nur aus wortkargen Colonel Brandons, Edmunds, Darcys & Co. bestehen? Und gerade die Tatsache, dass Rochester sich ausgerechnet Jane gegenüber so mitteilsam (um das "böse" Wort nich noch einmal zu benutzen ^^) zeigt, ist doch schließlich nur ein Ausdruck seiner "überbrodelnden" Gefühle... :rolleyes:

Was war gleich das böse Wort nochmal? :eek: --- Aber bleiben wir mal dabei: Was "teilt" er eigentlich in den Tagen nach der Rückkehr auf Gateshead Hall Jane Eyre "mit"? Er redet zwar ununterbrochen, aber was sagt er? --- das ist nicht "mitteilsam" -- er lässt es einfach nur plätschern... das Bächlein... Das Hauptproblem des Rochesterschen Redestroms ist (neben der Tatsache, dass er "vergisst", den einzigen wichtigen Fakt zu erwähnen) doch, dass Jane eigentlich meist nur "Bahnhof" versteht, seine Anspielungen und Rededrechseleien kann (oder will) sie nicht einordnen... weswegen sie meist schweigt... bis zuletzt ist sie überzeugt, dass er zwar nicht in Miss Ingram verliebt ist, diese aber heiraten werde...

Sie weiß zwar, das sie ihn liebt (was ich immer für eine Art Affenliebe hielt, wie sie Charlotte selbst für ihren Professor in Brüssel empfand), aber über seine Absichten und Gefühle tappt sie total im Dunkel... Rochester treibt das seltsame "Spiel" dann auf die Spitze - und Jane, völlig an die Wand gequetscht, macht, was sie immer in diesen Situationen tut: Sie explodiert - und wie wunderbar sie das tut, ist ganz Charlottes Werk und Kunst...

Aber irgendwie kommt mir das ganze Rochestersche "Werben" nicht "romantisch" vor... eher wie ein sadomasochistisches Ritual... --- und nach der versemmelten Hochzeitszeremonie wird es sogar noch schlimmer, wenn er Jane in der Bibliothek packt und ihr das Leben rausschütteln will...

Das ist doch ganz was anderes als das, was im hier diskutierten Film daraus gemacht wurde...

Dina hat geschrieben:
... dass die beiden genannten Verfilmungen frei von Prüderie wären, würde ich ja nun wieder nicht behaupten. Und ich kann nicht sagen, dass mich das stört - im Gegenteil, es steigert die Romantik! :D

Du meinst, wenn Miss Crawford der verblüfften Fanny ans nasse Chemisett geht? :rofl:

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Montag 16. April 2007, 17:02 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Tina hat geschrieben:
Und wie bereits geschrieben habe ich in einem Aufsatz über die verschiedenen Stile JA unter der Romantik aufgelistet gefunden...?


Ja, sie wird manchmal dazu gezählt, weil sie eben zur selben Zeit gelebt hat. Aber ihr Werk markiert den Umbruch zum Realismus, zumindest was den Roman betrifft.


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BeitragVerfasst: Montag 16. April 2007, 18:40 
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Austenbegeistert
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Julia hat geschrieben:
Ja, sie wird manchmal dazu gezählt, weil sie eben zur selben Zeit gelebt hat. Aber ihr Werk markiert den Umbruch zum Realismus, zumindest was den Roman betrifft.

Kennt jemand das Buch:
Romancing Jane Austen
Scheint sich genau mit dieser Frage auseinanderzusetzen und wäre bestimmt interessant. Kostet aber fast 60€...! :eek:
Amazon hat geschrieben:
Synopsis
We celebrate Jane Austen as the mother of the English realist novel, but have you ever wondered why she insists on giving her mature heroines the 'perfect happiness' that can only be realized in the romance? "Romancing Jane Austen" asks the reader to consider Austen's happy endings as a 'prophetic' rather than merely 'illusory' answer to the contradiction that feminine subjectivity represents for history. It has a happy ending for the feminine subject. But that would be against all the empirical odds...



Bruki hat geschrieben:
Das Hauptproblem des Rochesterschen Redestroms ist (neben der Tatsache, dass er "vergisst", den einzigen wichtigen Fakt zu erwähnen) doch, dass Jane eigentlich meist nur "Bahnhof" versteht, seine Anspielungen und Rededrechseleien kann (oder will) sie nicht einordnen... weswegen sie meist schweigt...

Aber das ist doch nun wahrlich kein Stilmittel, das Charlotte Bronte allein einsetzt. Derartige Stellem könnte man mit Sicherheit auch bei JA und anderen finden (nein, ich kann jetzt leider keine aus dem Ärmel schütteln - ich behaupte das einfach mal :D ). Sinn eines "realistischen" (nicht aus litearturhistorischer Sicht ^^) Romans ist es doch nicht, dass die Charaktere hölzerne Dialoge führen und sich die Bälle permanent zuwerfen können. Die Missverständnisse / Unverständnisse, die die sprachliche Kommunikation hervorbringen kann, dürften uns doch allen bekannt sein. Und indem Charlotte uns an diesen teilhaben lässt, macht sie Jane und Rochester doch viel sympathischer und menschlicher.

Bruki hat geschrieben:
Sie weiß zwar, das sie ihn liebt (was ich immer für eine Art Affenliebe hielt, wie sie Charlotte selbst für ihren Professor in Brüssel empfand), aber über seine Absichten und Gefühle tappt sie total im Dunkel...

Was heißt denn hier "Affenliebe". Oder ist das Deine Umschreibung für eine etwas unrealistische, weibliche Schwärmerei. :cool: ([Ironie an] Aber wie uns CB und auch JA immer wieder gezeigt haben: Diese Träumereien können wahr werden - frau muß nur ganz fest daran glauben - bestimmt! [/Ironie aus])

Bruki hat geschrieben:
Aber irgendwie kommt mir das ganze Rochestersche "Werben" nicht "romantisch" vor... eher wie ein sadomasochistisches Ritual...
Das ist doch ganz was anderes als das, was im hier diskutierten Film daraus gemacht wurde...

Na ja, das der Film viele Stellen "weichgezeichnet" hat, ist schon klar... Aber ich finde sowohl den Film, als auch das Buch trotzdem romantisch - und als SM-Anhängerin würde ich mich dann eher doch nicht bezeichnen. :wink: Was wer als romatisch empfindet, dürfte wohl sowieso nur sehr subjektiv zu beantworten sein.



Zitat:
Du meinst, wenn Miss Crawford der verblüfften Fanny ans nasse Chemisett geht? :rofl:

:oops: :rolleyes:

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