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 Betreff des Beitrags: Groupread "Emma" / Start 20.02.2007
BeitragVerfasst: Dienstag 20. Februar 2007, 08:34 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Hallo, alle zusammen!

Bevor es richtig losgeht, wollte ich noch mal an ein paar „Regeln“ erinnern, um die beim Northanger-Abbey-Groupread wiederholt gebeten wurde, die sicherlich allen Beteiligten nur von Vorteil sein können… :wink:

1) Bitte zitiert (wenn’s irgendwie geht) diejenige Person, auf deren Beitrag ihr euch bezieht, mit Namen.
Wenn deren Beitrag länger ist, löscht all jene Teile des Zitats raus, und lasst nur die Passage stehen, auf die ihr euch genau bezieht. Es erleichtert Mitlesern das Diskutieren enorm, wenn immer klar ist, um was es eigentlich geht, und unnötige Missverständnisse (und Streits) werden vermieden…

2) Meli hat beim Groupread NA darum gebeten, den Beiträgen Titel zu geben, entweder in der Titelleiste, oder im Beitragsfenster selbst --- das erleichtert ebenfalls das Lesen, wie beim NA-Groupread eindeutig bewiesen wurde…

3) Wenn’s geht, dann bitte längere Passagen aus dem Roman in deutscher Sprache posten (ich hab’ selbst nur die englische Version zur Hand und bin noch am Knobeln, wie ich selbst meine Bitte in die Tat umsetzen werde… :biggrin: ), damit sich diejenigen, die mit Englisch weniger bewandert sind, nicht stundenlang hinsetzen und Wörter nachschlagen müssen…Bei wenigen Sätzen dürfte das hingegen hoffentlich kein Problem sein…

Mehr „Regeln“ fallen mir so spontan auch nicht ein… :gruebel: Wenn jemand noch einen Vorschlag hat, kann er den ja gerne vorbringen…

So, nun werde ich mal mit gutem Beispiel vorangehen und wie versprochen den ersten Beitrag zu unserem Emma-Groupread posten!
Ich hoffe, dass wir alle viel Spaß haben werden und bis zum Schluss des Romans durchhalten! :biggrin:

Liebe Grüße,
eure Alethea

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Es ist besser den Mund zu halten und dumm zu erscheinen, als ihn zu öffnen und jeden Zweifel zu zerstreuen.
(Verfasser (mir) unbekannt --- Angelika meint, es sei Mark Twain... :biggrin: )


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Verfasst: Dienstag 20. Februar 2007, 08:34 


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 Betreff des Beitrags: Emma --- Kapitel 1
BeitragVerfasst: Dienstag 20. Februar 2007, 08:34 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Registriert: Mittwoch 14. Juni 2006, 20:11
Beiträge: 3007
Kapitel 1

Das erste Kapitel zeichnet sich (wie bei allen Romanen von JA) genau durch das aus, was ich an Jane Austen so liebe: Sie holt nicht erst fünf Kapitel lang aus, sondern kommt gleich auf der ersten Seite zur Sache, stellt ihre Heldin vor, deren familiären Hintergründe und gibt einen leisen Hinweis darauf, wie es demnächst weiter gehen wird…

Emma Woodhouse von Hartfield wird gleich im ersten Satz als „hübsch, intelligent und reich“ eingeführt. Sie kommt aus gutem Haus, gehört der wohlhabendsten Familie von Highbury an und besitzt eine gehörige Portion Selbstgefälligkeit. Die Erzählerin macht deutlich, dass Emma von Kindheit an zu viel Freiheit gelassen wurde und sie daher fast immer nur das getan hat, was sie selbst für richtig hielt (ob das immer so gut ist…? :pfeif: )
Jane Austen schreibt, dass „die Gefahr“, die von dieser Wesensart ausgehen kann, bisher noch keinen Schaden verursacht und somit dies auch niemand bisher beklagt habe.

Ich betone: NOCH („yet“ schreibt JA im Englischen)

Weiterhin wird Emmas Familie vorgestellt: Emmas Mutter starb, als Emma sehr klein war, ihr Vater hat danach nicht mehr geheiratet, sondern sich zu einem recht schwierigen, aber sehr liebenswürdigen und herzensguten Mann entwickelt.
Emmas ältere Schwester, Isabella, ist inzwischen verheiratet und lebt in London (am Brunswick Square). Seit ihrer Hochzeit hat sich eine enge Freundschaft zwischen Emma und ihrer Gouvernante, Miss Taylor, entwickelt, die schon immer eine Vorliebe für Emma gehabt hat. Beide sind zu vertrauten Freundinnen geworden.
Am Schluss des Kapitels wird noch Mr Knightley eingeführt, ein alter Freund der Familie, noch dazu Emmas Schwager, da sein Bruder Emmas Schwester Isabella geheiratet hat. Er wird von Jane Austen als einer der wenigen Menschen beschrieben, die Fehler an Emma entdecken können --- und er zögert nicht, sie auf diese Fehler hinzuweisen.

Der Roman beginnt mit dem Abend nach Miss Taylors Hochzeit. Emma und ihr Vater sitzen allein beim Tee und vermissen Miss Taylor, die sich mit einem wohlhabenden Witwer, Mr Weston, vermählt hat. Mr Knightley kommt aus London, um ihnen Nachricht von Isabella zu geben, und erkundigt sich nach der Hochzeit. Emma schreibt es stolz sich zu, dass die beiden geheiratet haben, und behauptet, dass ohne ihre dezente Nachhilfe niemals etwas daraus geworden wäre, doch Mr Knightley gibt zu bedenken, dass es nicht immer nur gut ausgehen könnte, wenn sie sich in die Angelegenheiten anderer einmischt --- einen Ratschlag, den Emma gleich darauf in den Wind schlägt, als sie verkündet, sie wolle ihr Talent im Ehestiften in Bezug auf den jungen Pfarrer der Gemeinde, Mr Elton, bemühen.

Damit gibt Jane Austen ein geschicktes „Foreshadowing“, denn genau darum wird es ja in EMMA gehen --- ums Ehestiften (und noch einige Verwicklungen mehr… :wink: )

Doch für all jene, die EMMA womöglich zum ersten Mal lesen, will ich nichts verraten!

Das war’s von mir --- jetzt seid ihr dran! :biggrin:

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BeitragVerfasst: Dienstag 20. Februar 2007, 08:48 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
Beiträge: 4781
Noch eine Frage vorweg: Gibt es jemanden, der "Emma" zum ersten Mal liest und der sich am Group Read beteiligt?
Ich finde es nämlich sehr schwer, gerade bei diesem Buch, bei einer ausführlichen Besprechung (die wir ja vorhaben), nicht vorzugreifen. Zumal das der Text ja geradezu herausfordert. :wink:
Was meint Ihr?

zu Kapitel 1

Was das erwähnte "Foreshadowing" betrifft: Es ist wie immer interessant, sich diesbezüglich den ersten Satz des Romans anzuschauen.
"Emma Woodhouse, handsome, clever and rich seemed to unite some of the best blessings of existence."
Denn "Schein" und "Sein" ist ja ein wichtiges Thema im Roman... und das zeichnet sich, wie Alethea schon schrieb, schon in den ersten Sätzen ab.

Mr Woodhouse ist wahrscheinlich eine eigene Diskussion wert, denn obwohl er eingangs als liebenswürdig und herzensgut beschrieben wird, bin ich mir nicht so sicher, ob man das wirklich für bare Münzen nehmen soll/muss. Emma schätzt und liebt ihn als ihren Vater, egal was er sonst für Fehler hat, und das ist ein großer Pluspunkt für ihren Charakter, denn ich finde Mr Woodhouse unausstehlich und die Abneigung wird mit jedem Lesen größer. (Aber dazu dann vielleicht mehr an entsprechender Stelle.)


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BeitragVerfasst: Dienstag 20. Februar 2007, 09:00 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Julia hat geschrieben:
Mr Woodhouse ist wahrscheinlich eine eigene Diskussion wert, denn obwohl er eingangs als liebenswürdig und herzensgut beschrieben wird, bin ich mir nicht so sicher, ob man das wirklich für bare Münzen nehmen soll/muss. Emma schätzt und liebt ihn als ihren Vater, egal was er sonst für Fehler hat, und das ist ein großer Pluspunkt für ihren Charakter, denn ich finde Mr Woodhouse unausstehlich und die Abneigung wird mit jedem Lesen größer. (Aber dazu dann vielleicht mehr an entsprechender Stelle.)


:biggrin: Ich gebe nur wider, was Jane Austen geschrieben hat! :biggrin:

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 Betreff des Beitrags: Kapitel 1
BeitragVerfasst: Dienstag 20. Februar 2007, 09:17 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Beiträge: 6322
So, jetzt lese ich wieder Emma und mir fällt erst jetzt auf, dass Emma eigentlich von Klein auf zu viele Freiheiten hatte und wahrscheinlich in zu vielem von Miss Taylor bestätigt wurde, so dass sie die ältere Frau als beste Freundin empfindet und nicht als eine mütterliche Freundin, wie es gut auch hätte sein können.
Emma denkt ja bereits, dass ohne ihre Hilfe und Vermittlung Miss Taylor und ihr Ehemann Mr. Weston nicht zusammen gekommen wären. Das sie da eigentlich gar nichts bei zu tun hatte, sieht sie nicht und führt sie gleich auf die Idee, weiterhin so erfolgreich glückliche Paare zu verkuppeln. Stimmt, Alethea. Man kann sich schon denken, dass es nicht so leicht wird und zu mancher verwickelter Situation kommen kann.
Und ich finde man sieht schon Anzeichen von Selbstgefälligkeit an Emma. Das sie sich den "Erfolg" zuschreiben will. Was hat sie denn groß getan? Leider erzählt JA nichts darüber und ich muss raten. Hat Emma die beiden miteinander bekannt gemacht? Das würde eher ihrem Vater zustehen oder Mr. Knightley, wenn dem überhaupt? Das Miss Taylor Bedenken hatte, ihren Schützling und dessen Vater alleine zu lassen? Irgendwie kann ich mir das auch nicht vorstellen, da Emma doch erwachsen war und Mrs. Weston in allernächster Nachbarschaft leben würde. Worin, frage ich mich, lag der Verdienst von Emma? Hätten sie und Miss Taylor die Zweifel und Ängste von Miss Taylor besprochen, hätte JA das bestimmt in Emmas Gedanken einfließen lassen. Ich kann einfach keinen Anhaltspunkt finden, worauf Emma nun eigentlich so stolz ist? Und hat sie Recht damit oder bildet sich nur etwas ein??? Dann wären diese "Vorschusslorbeeren" auf ihre "Arbeit" als Kupplerin nichts wert...?

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BeitragVerfasst: Dienstag 20. Februar 2007, 09:53 
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Emsige Missionarin für Jane Austen
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Also ich hab' mich gewundert, dass gleich im ersten Kapitel zahlreiche Charaktereigenschaften genannt werden. (In anderen Romanen bekommt man die nicht immer präsentiert, sondern muss sich die auch schon mal "erarbeiten".)
Ich hätte nicht erwartet, dass gleich bei der Einführung auch Emmas Schwächen genannt werden: ("eigentliche Problem..., dass Emma zu leicht ihren Willen bekam...dazu neigte, eher zu viel von sich zu halten.") . Wenn man dann auch schon auf die in diesen Charakterzügen "lauernden Gefahren" hingewiesen wird, kann man sich ausmalen, dass der eitel Sonnenschein, von dem Emma bestrahlt wird, bald vorbei sein wird. Dass Jane Austen ihre Leser derart deutlich darauf hinweist, finde ich halt bemerkenswert. Sie kommt also gleich im 1. Kapitel richtig zur Sache.

Zu Mr. Woodhouse:
Immerhin sagt er ja bereits im 1. Kapitel, "Ich fürchte, manchmal bin ich wirklich launisch und anspruchsvoll." Um beurteilen zu können, ob diese Aussage auf wahrer Einsicht oder eher auf Koketterie beruht, kennen wir ihn nach dem 1. Kapitel noch nicht gut genug.

An Mr. Knightleys Einführung habe ich – nach der Beschreibung von Emmas Charakterzügen - sofort als wohltuend empfunden, dass er Emma die Meinung sagt und an ihr auch mal was auszusetzen hat. Vor allem, nachdem ich erfahren hatte, dass Emmas Vater seine Tochter scheinbar gänzlich unkritisch sieht.


So, das war jetzt auf die Schnelle mein Eindruck vom ersten Kapitel. Jetzt habe ich leider erst mal keine Zeit mehr. Ich habe heute zwar Urlaub, werde aber den ganzen Tag abwesend sein. Wenn ich arbeite, kann ich sowieso nur abends hier sein. Aber zum Glück gibt es ja noch Wochenenden.

Amadea

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(W. H. Auden)

"Lesen heißt übersetzen, denn keine zwei Menschen teilen die gleichen Erfahrungen."


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BeitragVerfasst: Dienstag 20. Februar 2007, 10:00 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Ich hatte ähnliche Gedanken zu Mr. Knightley. Er steht zu seiner eigenen Meinung. Nur Emma ist so sehr von sich eingenommen, (zu sehr?) dass sie von ihrer felsenfesten Überzeugung und dem daraus resultierenden Entschluss nicht abweicht. Und ihr Vater platzt fast vor Stolz über seine kluge Tochter. Ich frage mich auch, ob er sie auch mal kritisiert oder ob wirklich nur Mr. Knightley diesen Job übernommen hat. Denn auch Miss Taylor, pardon Mrs. Weston, ist zu sehr wohlmeinende Freundin als Emma zu erziehen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kapitel 1
BeitragVerfasst: Dienstag 20. Februar 2007, 12:29 
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Tina hat geschrieben:
Das sie sich den "Erfolg" zuschreiben will. Was hat sie denn groß getan? Leider erzählt JA nichts darüber und ich muss raten. Hat Emma die beiden miteinander bekannt gemacht? Das würde eher ihrem Vater zustehen oder Mr. Knightley, wenn dem überhaupt? Das Miss Taylor Bedenken hatte, ihren Schützling und dessen Vater alleine zu lassen? Irgendwie kann ich mir das auch nicht vorstellen, da Emma doch erwachsen war und Mrs. Weston in allernächster Nachbarschaft leben würde. Worin, frage ich mich, lag der Verdienst von Emma? Hätten sie und Miss Taylor die Zweifel und Ängste von Miss Taylor besprochen, hätte JA das bestimmt in Emmas Gedanken einfließen lassen. Ich kann einfach keinen Anhaltspunkt finden, worauf Emma nun eigentlich so stolz ist? Und hat sie Recht damit oder bildet sich nur etwas ein??? Dann wären diese "Vorschusslorbeeren" auf ihre "Arbeit" als Kupplerin nichts wert...?

Nun, möglichereise verwechsle ich mal wieder Buch und Verfilmung, aber ich habe es so in Erinnerung, dass Emma Mr. Weston zu seinen Besuchen im Haus der Woodhouses ermutigt. Als Dame des Hauses kann sie Einladungen aussprechen. Und dadurch hatte Mr. und Mrs Weston halt Gelegenheit einander unverfänglich kennenzulernen. Und sie behauptet zumindest, dass dies der Antrieb hinter ihren Einladungen war. Und na ja, ohne diese Einladungen wäre es vermutlich tatsächlich nicht zu einer Ehe zwischen beiden gekommen, weil es sonst eben keine Gelegenheit gegeben hätte, sich näher zu beschnuppern. Und schließlich waren ja auch beide keine heurigen Hasen mehr, die nun um jeden Preis auf Brautschau waren, wie etwa Mr. Elton.

Gruß

Sonja

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Gruß Sonja
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein

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BeitragVerfasst: Dienstag 20. Februar 2007, 12:39 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Tina hat geschrieben:
Und ich finde man sieht schon Anzeichen von Selbstgefälligkeit an Emma. Das sie sich den "Erfolg" zuschreiben will. Was hat sie denn groß getan? Leider erzählt JA nichts darüber und ich muss raten. Hat Emma die beiden miteinander bekannt gemacht?


Nein, direkt raten muss man eigentlich nicht. Emma geht zwar nicht besonders ins Detail, wenn sie ihre kupplerischen Versuche beschreibt, jedoch sagt sie eindeutig, dass sie Mr Westons Besuche begünstigt hat, vielleicht mal kurz den Raum verlassen hat, um irgendetwas zu holen oder zu erledigen...eben diese unauffälligen Tricks, um zwei Menschen ganz zufällig allein miteinander im selben Zimmer zurückzulassen... :wink:

Mr Knightley lässt ja gleich seine Zweifel sprechen, ob solche Versuche vonseiten Emmas wirklich zum Ziel geführt haben, oder ob die beiden sich nicht sowieso, auch ohne Emmas angebliche Hilfe, verliebt hätten...

Was Mr Woodhouse betrifft, so schreibt Jane Austen doch ganz deutlich, dass in seinen Augen Emma ohne Fehl und Tadel ist:

Mr. Knightley, in fact, was one of the few people who could see faults in Emma Woodhouse, and the only one who ever told her of them: and though this was not particularly agreeable to Emma herself, she knew it would be so much less so to her father, that she would not have him really suspect such a circumstance as her not being thought perfect by every body. (Emma, Kap. 1)

PS: Sorry, ich habe nur eine englische Version bei mir... :eek:

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BeitragVerfasst: Dienstag 20. Februar 2007, 12:45 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Ok, Emma hat Mr. Weston ermutigt sie zu besuchen. Nur, zu DEM Zeitpunkt wollte sie doch noch nicht Ehen anbahnen? Dann meinte sie, als führende Personen in Hartfield müssten sie den Neuankömmling quasi in die Gesellschaft einführen? Aber diesen "Erfolg" sich auf die Fahne zu schreiben...ich weiß ja nicht. Da schließe ich mich lieber Mir. Knightleys Bedenken an ob Emmas Geschick zum Verkuppeln. :wink:

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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Ich auch! :wink:

Obwohl Emma ja behauptet, sie habe schon vier Jahre vorher gewusst (als Mr Weston ihnen zwei Regenschirme besorgte... :lach: ), dass die beiden einmal heiraten würden... :gruebel:

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BeitragVerfasst: Dienstag 20. Februar 2007, 13:22 
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[url]Vorsicht Erstleser! Stop! Stop! Stop![/url]

Ich habe mir beim Lesen so wie auch beim Schauen der Verfilmungen gleich am Anfang immer die Frage gestellt, ob Mr. Knightley schon zu Beginn in Emma verliebt ist bzw. ob er sich seiner besonderen Zuneigung zu ihr schon bewußt ist? Ich habe eher den Eindruck, dass er sie am Anfang noch als schwesterlichen Backfisch ansieht und erst im Verlaufe des Romans die Frau seines Lebens in Emma entdeckt! Was meint Ihr?

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... uns hilft kein Gott, uns're Welt zu erhalten...( Karat in "Der blaue Planet")


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Emma (Darling Emma) will eben von allen geschätzt und gelobt werden. Sie ist finde ich zumindest geradezu süchtig nach Aufmerksamkeit. Wobei diese sich nicht auf sie selbst beziehen soll sondern auf ihr "Erfolge" beim Verkuppeln. Ich denke wenn sich Menschen wirklich näher mit ihr beschäftigen, wie Mr Knightley, dann wirkt sie oft eher unsicher, zumal sie ja Kritik nicht ausstehen kann.

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BeitragVerfasst: Dienstag 20. Februar 2007, 15:21 
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Ich denke aber, dass Mr. Knightley (erfährt man eigentlich je seinen Vornamen???!!!) eher liebevolle denn brüderliche Gefühle für Emma hat als Henry für Catherine (meine subjektive Meinung, ihr könnt da gerne anderer Meinung sein). Vielleicht war es ihm nicht gleich bewusst, aber ich meine, er sagt es auch zu Emma, dass es bei ihm schon weitaus früher bereits Liebe war.

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Ja, den Vornamen erfährt man, aber nur einmal, ziemlich am Schuß des Buches. Und für die neugierigen Erstleser wollen wir den hier mal noch nicht verraten.

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Tina hat geschrieben:
Mr. Knightley (erfährt man eigentlich je seinen Vornamen???!!!) ...


Jepp, bin mir aber auch nicht mehr sicher wie der lautete. John?

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Nein, es war nicht John :lach: Den Fehler hat auch Bruki schon gemacht ;D

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Sonja hat geschrieben:
Nein, es war nicht John :lach: Den Fehler hat auch Bruki schon gemacht ;D


Oder wars George? :D

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Ich finde Sonjas Vorschlag ganz gut, wegen der Erstleser den Namen erst an passender Stelle zu verraten. Auch wenn's mir schwer fallen wird! :wink:

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Magdalena hat geschrieben:
Sonja hat geschrieben:
Nein, es war nicht John :lach: Den Fehler hat auch Bruki schon gemacht ;D


Oder wars George? :D


Frederick, Henry, James, Dagobert...??? :aetsch:

(Ich weiß es, aber ich verrat's nicht, HIHI! :lach: )

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Ha, ich mache auf Sherlock Tina Holmes und finde es selber heraus! :wink:

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Tina hat geschrieben:
Ich finde Sonjas Vorschlag ganz gut, wegen der Erstleser den Namen erst an passender Stelle zu verraten. Auch wenn's mir schwer fallen wird! :wink:


Sorry, aber wenn man Mr Knightleys Vornamen verrät greift man ja nun wirklich nicht essentiell in die Spannung beim Lesen ein, oder? :lol: :wink:

Guinivere hat geschrieben:
Ich denke wenn sich Menschen wirklich näher mit ihr beschäftigen, wie Mr Knightley, dann wirkt sie oft eher unsicher, zumal sie ja Kritik nicht ausstehen kann.


Woraus schließt Du das?
Mir erscheint Emma nämlich auch im Umgang mit Mr Knightley sehr selbstbewusst. Ich sehe da irgendwie keine Unsicherheit.

Ich hoffe, der Group Read verkommt nicht zum Emma-Bashing. :/ Das klingt bisher ja nicht so wohlwollend, was ihr so geschrieben habt.
Ihr Verhalten ist doch zumindest sehr logisch für jemanden, der sein ganzes Leben lang immer nur Lob bekommen hat, für alles was er getan hat. Keine Kritik, keine Unterscheidung zwischen "gut" und "weniger gut". Dass diese Art Erziehung kaum gut tut, kann man ja auch heute an vielen Kindern sehen, bei denen jedes Krikelkrakel (egal ob auf Papier oder der Tischplatte :wink:) gelobt und beklatscht wird.
Insofern finde ich es eher erstaunlich, dass sie sich zu so einer klugen und differenzierten Person entwickelt hat.

Was das "Verkuppeln" betrifft: Ich glaube, Emma ist sehr einsam. Wird es zumindest jetzt erst recht, wo Miss Taylor verheiratet ist. Eine nachvollziehbare Beschäftigung, allen anderen "Gutes" tun zu wollen um nicht daran denken zu müssen, wie sehr man es eigentlich selbst bräuchte.


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BeitragVerfasst: Dienstag 20. Februar 2007, 19:37 
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Nein Julia, es verdirbt sicher nicht die primäre Spannung, wenn man ihn verrät - aber andererseits ist es vielleiht auch wie ein kleines Rätsel, was die Spannung für den einen oder anderen ein klitzekleines bißchen noch erhöht. Und ich bekenne es ehrlich - beim ersten Lesen habe ich ihn auch nicht registriert, weil man gerade an dieser Stelle so schnell weiterlesen möchte. Mir ging es jedenfalls so.

Und Emma wird in mir immer eine glühende Verteidigerin haben. Ich mag sie nämlich sehr, trotz ihrer wirklich manchmal haarsträubenden Fehler. Vielleicht nicht so sehr wie Lizzie, aber sicher mehr als Marianne, Anne, Elinor, Catherine oder gar Fanny. Aber ihre Fehler machen sie so menschlich. Und was ich wirklich ganz stark finde (sorry, aber nun muss ich wohl doch ein kleines bißchen vorgreifen), ist die Tatsache, dass sie ihre Fehler erkennt und versucht sie abzustellen. Wer kann das schon von sich behaupten. Ich jedenfalls meistens nicht. Von JAs weiblichen Hauptfiguren ist sie für mich die, mit dem ausgefeilsten Charakter.

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BeitragVerfasst: Dienstag 20. Februar 2007, 19:49 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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^Na Gott sei Dank... :) :wink:

Wegen dem Vorgreifen nochmal die Frage: Wer liest denn das Buch zum ersten Mal?? Fände ich wichtig zu wissen ob wir überhaupt darauf Rücksicht nehmen sollen, denn wie gesagt - besonders bei dem Buch macht es ja erst beim zweiten Lesen so richtig Spaß, wenn man all die Andeutungen entdeckt.


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BeitragVerfasst: Dienstag 20. Februar 2007, 20:07 
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Amüsantes Boardmitglied und Reisetrulla
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Emma ist doch irgendwie eine beneidenswerte Person so wie sie vorgestellt wird: hübsch, reich, gebildet, geliebt und - naja - etwas verzogen, was sie wohl aber selbst zuerst mal nicht als Makel ansieht, da sie es wohl selbst nicht wahrnimmt (?). Dass Knightley in ihrem Leben mal eine größere Rolle spielen wird, kann man sich schon nach dem ersten Kapitel denken, gerade weil er sie kritisiert. Alles andere wäre - sowohl für Leser als auch für Emma - langweilig. Auf jeden Fall wird es für Emma Zeit, dass sie mal eine andere Bezugsperson außer Mrs. Weston oder ihren Vater bekommt.

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BeitragVerfasst: Dienstag 20. Februar 2007, 21:01 
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Emsige Missionarin für Jane Austen
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Also ich lese "Emma" zum ersten Mal. Als ich erfuhr, es wird ein Group Read dazu gestartet, hatte ich irgendwo mittendrin (so bei Kapitel 20) aufgehört, weil ich dachte, dass ich dann im Rahmen des Group Reads weiterlesen könne.
Es macht mir nichts aus, wenn vorab schon was verraten wird. Allerdings sollten sich Argumente möglichst auf die Stellen beziehen, die im Group Read bereits tangiert wurden und nicht mit Textstellen belegt werden, die erst weiter hinten im Buch kommen werden.

"Emma-Bashing"? Oh nein, Julia, ganz bestimmt nicht! Emma ist sehr sympathisch, weil sie so real wirkt. Wer hat schon nur positive Eigenschaften? Perfekte Leute kann man bewundern. Aber findet man sie auch uneingeschränkt sympathisch? Wirkt Perfektionismus nicht aus dem Grund ein wenig abschreckend, weil er so unerreichbar für normale Menschen ist?

Die genannte Kritik an Emma kommt doch von der Autorin selbst. Und solche Charakterzüge wie ich sie weiter oben aufzählte, sind doch weitaus interessanter, als wenn man lediglich erwähnte, die Protagonistin sei schön, aufgeweckt und reich. Zumindest sind die Schönheit und der Reichtum nicht Emmas Verdienst und daher als Vorzüge nicht besonders hervorzuheben.
Es ist doch für gewöhnlich so, dass man Menschen, die man mag, an höheren Maßstäben misst als solche, die einem nicht am Herzen liegen. Das war bei mir der Grund, weshalb ich nur ihre schlechten Eigenschaften erwähnte. Positive Eigenschaften, die man sowieso erwartet, um jemanden mögen zu können, setzt man vielleicht ganz einfach voraus?

Aber Du hast Recht, man kann ja ruhig auch mal die positiven Eigenschaften benennen. So wird bereits im ersten Kapitel klar, dass Emma liebevoll, feinfühlig und sensibel ist. Sie setzt alles daran, ihren Vater nur positiven Gesprächsatmosphären auszusetzen. Und als Mr. Woodhouse zu Mr. Knightley sagt, dass der Verlust von Miss Taylor Emma sehr nahe gehe, heißt es, "Emma wandte sich, zwischen Lachen und Weinen schwankend, ab."

@ Guinivere:
Unsicherheit im Gespräch gegenüber Mr. Knightley kann ich bei Emma allerdings nicht entdecken. (...Dann tun Sie mir leid. Ich hatte Sie für klüger gehalten...) Nein, diese Äußerung empfinde ich einem 16 Jahre älteren Mann gegenüber eher als forsch, aber bestimmt nicht als unsicher. (Natürlich kennt Emma Mr. Knightley auch schon sehr lange. Aufgrund seiner langjährigen Freundschaft zur Familie ist er ihr vertraut.)

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"To read ist to translate, for no two person's experiences are the same."
(W. H. Auden)

"Lesen heißt übersetzen, denn keine zwei Menschen teilen die gleichen Erfahrungen."


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 Betreff des Beitrags: KJapitel 1+2
BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Februar 2007, 08:45 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Stimmt genau, Amadea! :ja: Ich mag Emma auch sehr gerne und denke auch, dass es gerade auch ihre Fehler sind, die sie so liebenswert machen.
Das merkt man doch auch an Filmen und Serien. Wer ist besonders beliebt beim Zuschauer? Die Fieslinge und die, die ihre Ecken und Kanten haben. Die "nur" lieben, unauffälligen, "braven" Charaktere sind weniger beliebt. Oder ein Beispiel von Lucy Maud Montgomery (Anne of Green Gables): Auf der Farm werden Geschwister (Junge und Mädchen) aufgenommen. Dora ist höflich, eifrig, packt mit an, hält ihre Sachen in Ordnung und fällt nie unauffällig auf. Davy dagegen stellt ständig irgend etwas an und fällt auf. Anne und Marilla unterhalten sich irgendwann über die beiden und stellen etwas beschämt fest, dass ihnen, obwohl es doch eigentlich ungerecht ist, Davy lieber ist als Dora. Dora ist schon erwachsen und würde sie nicht so brauchen, wie Davy es tut, findet Anne. Deshalb wächst er ihnen so ans Herz, im Gegenteil zu Dora, die ihren Weg auch so schon gehen kann. Oder so ähnlich.
Und so sehe ich es auch bei Emma. Ihre kleinen und größeren "Macken" sind es, die sie liebenswert machen. Und übrigens habe ich noch mal nachgelesen: Emma hatte schon zu Miss Taylors Zeiten Kuppelversuche unternommen und sah sich da schon als Heiratsvermittlerin.
Aber egal, Bühne auf für Familie Weston und wie sehr der Verlust der Freundin Emma noch mehr in ihre Tätigkeit als Erzieherin treibt. Und ihr erstes "Opfer" in Person des Pfarrers. :wink:

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Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
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 Betreff des Beitrags: Emma --- Kapitel 2
BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Februar 2007, 08:58 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Ich mag Emma ebenfalls sehr gerne! Ich liebe dieses erste Kapitel von Jane Austen, weil Emma so plastisch und real wirkt. Wie schon die anderen vor mir geschrieben haben, haben gerade ihre kleinen Fehler ihren Reiz --- wer weiß schon immer, ob das, was er gerade tut, wirklich richtig ist! :wink: Ich sicherlich nicht. Und Emmas Wunsch, Mr Elton zu verkuppeln ist ja eine sehr liebenswerte Idee, (auch wenn sie ein wenig ins Wasser fällt) --- was meiner Ansicht nach aber nicht daran liegt, dass Emma sich mit dem Verkuppeln vergnügt, sondern dass sie in späteren Situationen wirklich Tomaten auf den Augen hat... :drool:

Kapitel 2

Im zweiten Kapitel wird Mr Westons Lebensgeschichte aufgewickelt.
Mr Weston heiratete Jahre zuvor eine reiche, junge Dame --- Miss Churchill --- jedoch gegen den Willen ihrer Eltern, sodass ihr Erbe flöten ging. Nach ihrem Tod versöhnte sich Mr Weston mit den Schwiegereltern und überließ seinen kleinen Sohn Frank den Churchills, die ihm an Reichtum wesentlich mehr zu bieten hatten als er. Achtzehn oder zwanzig Jahre vergingen, ohne dass Frank Churchill jemals nach Highbury gekommen wäre, obwohl das gesamte Städtchen ihn als einen der ihren zu betrachten scheint. Anlässlich Mr Westons Hochzeit jedoch schreibt Frank seiner neuen Stiefmutter einen reizenden Brief, der ganz Highbury in Verzückung bringt. :biggrin:

Frank Churchills Brief
Ich finde diese kurze Stelle im zweiten Kapitel einfach köstlich, als alle von Franks "handsome letter" (hübschem Brief) sprechen, obwohl keiner, neben Mrs und Mr Weston, außer Mr Woodhouse hat ihn jemals selbst gelesen. :lach:

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Es ist besser den Mund zu halten und dumm zu erscheinen, als ihn zu öffnen und jeden Zweifel zu zerstreuen.
(Verfasser (mir) unbekannt --- Angelika meint, es sei Mark Twain... :biggrin: )


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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Februar 2007, 09:19 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Ja, der gesamte Ort erwartet ihn wie den lange vermissten und schmerzaft entbehrten Sohn! :ja: Und das obwohl ihn keiner kennt und Briefe können viel erzählen. Der Inhalt muss ja nicht wirklich stimmen... :wink:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Februar 2007, 10:23 
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Amüsantes Boardmitglied und Reisetrulla
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Was mir im zweiten Kapitel auffällt: Mr. Weston ist quasi ein "Neureicher" ohne einflussreiche Familie oder adlige Herkunft und heiratet eine Gouvernante ohne Mitgift. Das ist ein Paar, über das Figuren in anderen JA-Romanen die Nase rümpfen würden (z. B. Caroline Bingley). Hier aber verkehrt dieses Paar mit der angesehensten Familie im Ort, und das sehr eng und häufig, da sie sich jeden zweiten Abend besuchen. Ansonsten achtet Emma - wenn ich mich recht erinnere - ja immer sehr darauf, wer vom Ansehen her über oder unter ihr steht. Hier aber setzt die Freundschaft zu Mrs. Weston das wohl außer Kraft, denn im Normalfall wäre sie wohl kaum mit einer Frau befreundet, die sich als Gouvernante ihr Brot verdienen muss.

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