Julia hat geschrieben:
Meinst Du, Du schätzt die "Harmlosigkeit" an Jane Austens Romanen?
Ich glaube, ich hatte es in meinen Gedanken nie so formuliert. "Harmlosigkeit" fällt mir in Verbindung mit JA auch nicht zwingend ein. Vielmehr geht es mir um die Kunst der Autorin: Seit meiner "Bekanntschaft" mit Austen kommen mir Dinge wie Spannung, Phantasie, Übertreibung etc. wie "recht
grobe" Hilfsmittel des jeweiligen Autors/der Autorin vor, den Leser/die Leserin "bei der Stange zu halten". Ich möchte diese damit auch gar nicht abwerten: Wie arm wäre es um unsere Buchhandlungen bestellt, gäbe es nicht all die verschiedenen Genres und ihre jeweiligen Liebhaber! Und doch: Wenn man fiebert, was im nächsten Kapitel wohl passieren mag, wird die Aufmerksamkeit des Lesers /der Leserin davon in Anspruch genommen. Und in gewisser Weise bleibt dabei wenig Aufmerksamkeit für die "Feinheiten" übrig, die vielfältigen Beziehungen der Menschen. Und selbst in den Fällen, wo in jenen spannungsgeladenen Romanen die Beziehungen der Menschen geschildert werden (z. B. V. Hugo: "Die Elenden" (Les Misérables)), sind sie dann nur ein Thema von mehreren, was die Bedeutung der menschlichen Beziehungen im Rahmen der Gesamtheit des Romans relativiert.
Gerade in ihrer Beschränkung auf eigentlich unspektakuläre Handlungen und Orte schafft JA (erst) den Raum, die Beziehungsgeflechte mit all ihren Nuancen in den Mittelpunkt zu stellen und ihnen entsprechendes Gewicht zu geben.
Aber nun sind wir ja schon mitten im Thema - geht das aber schnell bei Euch
- Eigentlich heißt das Forum ja "Willkommen" ... Ich schaue mal, ob ich nicht ein passenderes Forum finde für meine Ansichten zu unserer geschätzten Ms. Austen
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