Ich bin auf einen spannenden Artikel (Edward Copeland - "Jane Austen and the Silver Fork Novel") gestoßen, der ein paar erstaunliche Beispiele dafür zusammenträgt, wie sich zeitgenössische bzw. unmittelbar nachfolgende Autoren bei Austen bedient haben. Nicht nur Figurenkonstellationen oder Plotkonstruktionen wurden teilweise detailliert übernommen, sondern auch fast wortwörtliche Zitate. Die Autor(in)en sind heute nahezu unbekannt, weil sich die englische Literaturwissenschaft nach Austen und Scott meist erst wieder mit der viktorianischen Literatur beschäftigt und viele Romane der 1820er und 1830er Jahre später kaum verlegt wurden.
Besonders "Sense and Sensebility", "Pride and Prejudice" und "Mansfield Park" wurden plottechnisch auffällig detailfreudig "geplündert", z.B. hinsichtlich eines privat inszenierten Theaterstückes (z.B. Catherine Gore - "Women as they are", 1830 und Thomas Lister - "Arlington"), das Eifersüchteleien und sonstiges grenzübertretendes Verhalten ermöglicht: Fannys "east room" kommt genauso vor wie ein Mrs Elton-Verschnitt mit "barouche landau". Die hitzige Elizabeth/Darcy-Kombination wurde auch gelegentlich verwurstet (z.B. Catherine Gore - "The Opera" 1832). Auch "Northanger Abbey" bzw. Henry Tilneys Ball-Geplänkel wurde diese Ehre zuteil (Thomas Lister - "Granby", 1826).

Ein, wie ich finde, besonders augenfälliges Textbeispiel:
"(...) what sort of person is she? I am curious to know, for hitherto I have only heard of her as a woman whom everybody praises, but nobody seems to care for." (Charlotte Bury - "The Devoted" 1836)
S&S (Kapitel 10): "Brandon is just the kind of man," said Willoughby one day, when they were talking of him together, "whom every body speaks well of, and nobody cares about; (...)."