Caro hat geschrieben:
Liebe Nili,
was sollte die Strafe sein, wenn derjenige ja tot ist?
Spaß beiseite, Tatsache ist , dass Selbstmörder nicht in geweihter Erde bestattet wurden, also nicht im offiziellen Friedhof lagen und es zumeist (immer?) auch keine Totenmesse gab, weil strikt verurteilt wurde, dass ein Selbstmörder damit Gott ins Handwerk gepfuscht und das Geschenk des Lebens verworfen hatte.
Ich wüsste da keine Ausnahme. Kein Selbstmörder hatte das Recht in "geweihter Erde", das heisst hinter einer Kirche begraben zu werden.
Auch wurde in vielen Fällen die ganze Familie danach gemieden und es war schwer bis unmöglich zu heiraten wenn man aus einer "Selbstmörderfamilie" stammte.
Es gab, soviel ich weiss, gewisse Fälle wo der Selbstmord als eine Art von "Kavaliersdelikt" angesehen wurde, dann zum Beispiel wenn ein Gentleman seine Spielschulden nicht mehr bezahlen konnte.
Ein Thema was zum Beispiel auch in Athur Conan Doyles Sherlock Holmes Geschichten zweimal ein Thema war. Allerdings beide Geschichten wurden zwischen 1889 und 1900 geschrieben, also bereits schon in der "modernen".
Wenn ich mich recht entsinne hat aber z.B. auch bei Elizabeth Gaskell N&S
im Buch der Vater von Thornten Selbstmord begonnen, weil er durch Spekulationen sich und die Familie in den Ruin getrieben hatte.
Aber ganz egal ob es Gesellschaftlich als mehr oder weniger dem Irrsinn zugeschrieben wurde. Ein solcher Mensch wurde nicht "offiziell" begraben und es war klüger für seine Hinterbliebenen ihn für den Rest ihres Lebens "tot zuschweigen", da man überzeugt war, dass ein Fluch auf solch einer Familie laste.