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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 07:58 
Bruki hat geschrieben:
Jane Austen vermittelt uns diese Absicht jedoch so subtil, dass keiner es merkt, wie er „belehrt“ wird... – „subtle“ ist, glaub ich, der Fachausdruck dafür...

Das mag, wie Ulli geschrieben hat, für einige Bücher gelten. P&Phabe ich auch sonniges Buch in Erinnerung, bei Emmawar Mr. Knightley, der sie subtil lenkte, Persuasion hab ich noch nicht gelesen. Aber in Mansfield Park hatte ich den Eindruck, dass JA den Leser sehr stark lenkte. Jetzt kann ich auch verstehen, warum manche das Buch nicht mögen.


Zuletzt geändert von Hazel am Donnerstag 23. März 2006, 08:22, insgesamt 1-mal geändert.

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Verfasst: Donnerstag 23. März 2006, 07:58 


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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 08:07 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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"Mansfield Park" ist sowieso ein Kapitel für sich (irgendwie ein Stiefkind, schade). Das Buch ist ernsthafter als die anderen, das finde ich auch. Aber lenken?? Man ist sich eigentlich lange nicht sicher, wie es ausgehen wird, zumindest unsicherer als in "Pride and Prejudice", wo schon ab dem fünften Kapitel klar ist wer wen "kriegt" und die einzige Frage ist "wie und wann". ( :wink: ich hör Euch schon aufschreien)
Ich fand die Anekdote immer sehr hübsch, nach der sogar Cassandra Austen selbst ihre Schwester dazu überreden versucht hat, Henry Crawford Fanny "bekommen" zu lassen. Und wir haben ja selbst im Groupread festgestellt, dass es einen Punkt im Buch gibt, wo "alles" möglich zu sein scheint.

Und was ist mit "Lady Susan"?? Das ist ja doch ziemlich amoralisch, ums mal vorsichtig auszudrücken.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 08:23 
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Also ich fand nicht, dass Mansfield Park große Überraschungen bot. Irgendwie war schon klar, dass Fanny Edmund bekommt. Ja, eine Stelle gibt es, wo es so scheint, als ob sie doch Henry Crawford heiratet.
Ich weiß noch, wie ich entsetzt im Film meine beste Freundin gefragt habe, dass die doch wohl nicht zusammenkommen.
Aber ich fand zum Beispiel Persuasion von der Handlung her allgemein überraschender.
Und nachdem ich bei Mansfield Park den Film kannte, hatte das Buch auch nur noch wenig Abwechslung zu bieten und alles, was ich an der Film-Fanny mochte, hatte die Buch-Fanny nicht. Sie war einfach nur superschüchtern, hatte keine Ahnung von nichts und war langweilig.
Ich bin kein großer Fan von Lady Susan, aber ich muss sagen, dass mir dieses Buch auf jeden Fall besser gefallen hat als Mansfield Park. Ich fand zwar die Hauptperson völlig unsympathisch, aber es war witzig, kuerzweilig und ironisch. Naja, vielleicht wäre Mansfield Park mit mindestens 100 Seiten weniger auch besser gewesen. :wink:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 11:43 
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Becci hat geschrieben:
... Naja, vielleicht wäre Mansfield Park mit mindestens 100 Seiten weniger auch besser gewesen. :wink:


:eek: Schäm Dich was, Becci! :tot: da würde ich doch lieber auf 1000 Seiten Fännficktion verzichten als auf eine Seite Jane Austens... :wink:

Aber mir fällt eben ein, dass auf der Jane-Austen-County-DVD der Kommentator zu ihrem Roman MP anmerkt, dass seit Menschengedenken die Leserschaft scharf in 2 Gruppen gespalten ist: Die Fanny-Hasser und diejenigen, welche Fanny über alle Maßen lieben (ich zähle, falls das jemanden unklar sein sollte, zur 2. Gruppe)... Aber ich hoffe, niemand von uns bringt es übers Herz, aus einem Roman Jane Austens Seiten herauszureißen... :<

Bruki

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"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)


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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 12:05 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Bruki hat geschrieben:
Aber mir fällt eben ein, dass auf der Jane-Austen-County-DVD der Kommentator zu ihrem Roman MP anmerkt, dass seit Menschengedenken die Leserschaft scharf in 2 Gruppen gespalten ist: Die Fanny-Hasser und diejenigen, welche Fanny über alle Maßen lieben


Ja, das sieht man ja schon an den Kommentaren, die Jane Austen noch zu Lebzeiten selbst über "Mansfield Park" gesammelt hat. Fand ich sehr lustig... Ich glaube, Cassandra war die einzige, die Fanny bzw. das Buch richtig toll fand.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 12:06 
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Tja, und ich gehöre zur ersteren Gruppe, wie man unschwer erkennen. Fanny ist ja sowas von tröge. :nein: Nee, ich muss zugeben, auch wenn ich mich damit mit dir anlege: Ich habe mich durch Mansfield Park gekämpft, in der irrigen Hoffnung, das Buch würde irgendwann interessanter, was leider nicht der Fall war. Ich habe meine ganzen Osterferien an diesem Buch gelesen und es war einfach nur langweilig. :tot:
Auf dieses Buch von Jane Austen hätte ich gut und gerne auch verzichten können!

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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 13:57 
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Ich gehöre ja auch zur ersten Fraktion, aber ich möchte nicht missen, das Buch gelesen zu haben. Auch wenn ich Fanny nun überhaupt nichts abgewinnen kann, hat das Buch an sich ja durchaus seine hellen Momente und die beiden Crawfords sind ein durchaus belebendes Geschwisterpaar.

Übrigens gerade weil ich Fanny nicht mag, liebe die ich letzte MP- Verfilmung. Dort darf Fanny ihren Verstand - zunächst nur ihrem Vertrauten, später auch den anderen - zeigen, darf Temperament und Witz haben, darf zerrissen sein und letztlich ihrem Verständnis von Moral und richtigem Handeln mit allen Konsequenzen folgen, ohne deshalb moralinsauer zu wirken.

Ich weiß auch immer noch nicht, was Austen mit dieser Figur eigentlich bezwecken wollte. Ihre weiblichen Helden schließt man sonst leicht ins Herz, selbst die zu bekritelnden wie Emma. Warum aber hier eine Fanny ohne Charme und Charisma? Vielleicht ist diese Figur ja die Anti-These zu ihren sonstigen Heldinnen?


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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 14:14 
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Ja, konnte der Film-Fanny auch mehr abgewinnen als der Buch-Fanny. Dann machte ich mich motiviert an das Buch und dachte: DER Film war okay, nicht so der Überflieger, aber das Buch wird sicher besser sein. Und dann war das Buch so langweilig und Fanny total ohne jeglichen Charakterzug, der Intelligenz, Witz oder irgendwas in der Art aufgewiesen. Ich konnte nur den Kpf schütteln über sie kam mir soe vor, wie dieses arme Mädchen in den ganzen Schmachtromanen, auf dem jeder rumhackt und das ständig nur dies und jenes erleidet und mit dem Man irgendwann nicht einmal mehr Mitleid hat, weil es einen so nervt. So war Fanny für mich, aber naja, liegt vielleicht auch nur daran, dass sie so vollkommen anders ist als ichselsbt und ich Heldinnen mag, mit denen ich mich indentifizieren kann, zumindest teilweise. Aber sogar Elinor und Anne, die für mich zu vernünftig und/oder zu still und bedacht sind, mochte ich lieber als diese blasse Fanny, die irgendwie nichts richtiug war außern schüchtern, verängstigt und naiv-dumm.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 15:05 
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:versteck:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 15:37 
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Was will mir das jetzt genau sagen??? :/

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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 16:03 
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1. Bin mit Dir einer Meinung.

2. In Deckung, falls Bruki liest.

2. Bruki hat gelesen. Reaktion.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 16:03 
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Austenexperte
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Ach ja und natürlich

;D


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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 16:30 
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Austenexperte
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Hihi, achja, nach netten Diskussionen im "Stolz&Vorurteil"-Group-Read habe ich vor Bruki keine Angst mehr. Bin da ganz mutig! ;D
Nene, ich tue Fanny vielleicht auch Unrecht, aber ich werde ganz frech behaupten: Mit diesem Jane-Austen-Werk konnte ich nichts anfangen und das ist nun mal so und das wird sich wohl auch net mehr ändern. Naja, und dafür liebe ich andere Werke umso mehr. So verteilt sich alles im Leben! :D

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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 17:21 
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das nimmt hier ganz interessante Züge an. Dabei ging es doch anfangs nur um Versuche sich im Allgemeinen über Jane Austen zu unterhalten...

Aber da wir hier bei Mansfield Park angekommen sind, mag ich mich nochmal einklinken.
Ich bin zwar noch ein grüner Frischling, habe erst Stolz&Vorurteil und Mansfield Park gelesen und bin gerade bei Verstand&Gefühl angelangt (frischster GroupRead). Aber im Augenblick bin ich davon überzeugt, dass MP mein absolutes Lieblingsbuch werden wird (in meinem Herzen ist es das bereits). Ich liebe alle Figuren und besonders Fanny (bitte steinigt mich nicht dafür) weil ich mich mit ihr überhaupt nicht identifizieren kann. Becci schreibt ja gerade das Gegenteil, was zugegebener Maßen auch viel mehr Sinn macht! Aber mir geht es ganz anders. Ich habe mich während des Lesens immer wieder beim stummen Bewundern dieser Figur erwischt. Ich wünschte ich selbst wäre auch dazu in der Lage einmal mehr zu schweigen und meinen Prinzipien treu zu sein. Ich konnte allerdings auch alles was ich bisher von andernen (nicht nur an dieser Stelle) über Fanny gelesen habe erstaunlicher Weise gut verstehen. Im Prinzip ist sie ja sowas wie eine Anti-Heldin. Sie ist, im Gegensatz zu den Hauptfiguren die ich bisher in den Romanen kennen gelernt habe, mit keinerlei ("gesellschaftlichen") Talenten gesegnet. Sie kann weder musizieren, noch ist sie besonders gebildet oder beredtsam. Sie hat ein wenig von Aschenputtel (ganz platt ausgedrückt) nur dass sie am Ende nicht den Prinzen (in Gestalt von Mr. Crawford) bekommt... sie will ihn ja auch gar nicht. Sie wünscht sich einen Mann wie ihren Cousin, der einfach bodenständig und den sie liebt weil sie zu ihm aufschauen kann. Außerdem ist sie in der Ehe mit ihm nicht zu dem gesellschaflichen Leben mit großen Bällen gezwungen, das ihr einfach nicht liegt. (Ich finde es übrigens toll, dass sie nicht den Prinzen wählt obwohl Jane Austen mich während der Geschichte immer wieder dazu bringt, dem damaligen konventionellen Denken zu folgen und zu sicher zu sein, dass es besser sei sich doch für Henry zu entscheiden, weil er (finanziell) so eine gute Partie ist und sie und ihre Familie so gut absichern könnte. Ich glaube es liegt auch an der Symphatie, die ich für ihre Geschwister entwickle und von denen ich mir wünsche, dass Fanny sie "rettet". Natürlich lässt sich darüber streiten ob sie gerettet werden müssen. Der Gegensatz zwischen dem Leben in Mansfield Park und dem Leben bei Familie Price tritt allerdings mehr als deutlich in Erscheinung, so dass die Verhältnisse mir ganz schrecklich erschienen sind. Außerdem hat mich Mansfield Park zum Weinen gebracht, was ich bei einem Buch sehr selten erlebt habe. Das macht mich natürlich auch voreingenommen. Ein Buch dass mich zu Tränen rührt hat mich natürlich in tiefster Seele angesprochen.
Um das Ganze nochmal abzuschließen und mich den Forenmitgliedern zu überlassen:
Ich liebe Fanny Price und ich liebe Mansfield Park :bindafür:
so und jetzt bin ich auch wieder ganz ruhig :lach:


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 Betreff des Beitrags: Sorry... ich habe was vergessen
BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 17:27 
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Austenfan
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ich schon wieder... einen Satz noch...
Vielleicht wollte Jane Austen "nur" das erreichen. Das man die damalige Denkweise versteht, dass dem Leser klar wird warum eine gute Partie trotz andersartiger Gefühle so wichtig war und warum sie für die vernünftigste Wahl gehalten wurde.
Gut... dagegen kann natürlich gehalten werden, dass JA nicht wissen konnte, dass man ihre Romane noch in einer Zeit lesen wird in der diese Konventionen unwichtig geworden sind... außerdem heiratet Fanny schließlich ja auch einen anderen... aber...
Ach ich habe das noch nicht zu Ende gedacht... überspringt das doch einfach!
:kaffe:


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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 17:46 
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Archivarius

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Julia hat geschrieben:
... Ich glaube, Cassandra war die einzige, die Fanny bzw. das Buch richtig toll fand.


Ja ja, träum mal ruhig weiter, Julia... :lach: - Ich behaupte: außer den 3-4 Hardcore-Hassern, die immer losposten, wenn sie irgendwo "MP" und "Fanny" lesen, lieben alle Janeiten die engelsgleiche, gute, kleine, wunderbare Fanny... :ja:

Ich vermute, dass nachdem genannte Fanny-Price-Basher ihre massive "Einschüchterungstour" im Groupread-Thread starteten, hat sich keiner, der noch bei klarem Verstand ist, getraut, noch was "pro Fanny" zu posten... (falls jemand jetzt was über meinen Verstand posten will: kann er/sie knicken, denn ich kenne schon alle diesbezüglichen Witzeleien aus meinen "traurigen Versuchen mich über Jane Austen zu unterhalten" :wink: )

Ihr könnt mich alle kein bisschen beeindrucken, solange ihr Fanny Price nicht herzlich lieb habt... :aetsch:

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 18:29 
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Piratensüchtige Administratorin, ebenfalls Seriensuchti mit Mittelalterpräferenz und spätes Girlie
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Ich hasse sie nicht, ich liebe sie nicht, ich finde sie einfach nur langweilig.
Zu langweilig zum Hassen... zu uninteressant und von daher ist diese Diskussion, ob alle Janeites sie lieben... :gaehn: :zzz:

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"I think that we like those kind of entertainment just to have the opportunity to become a child again during 42 minutes."


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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 18:46 
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Hardcore Hasser bin ich zwar keiner :wink: , aber ich hatte auch so meine Schwierigkeiten mit MP und vor allem auch Fanny!
Als sich die Gesellschaft auf Mansfield Park endlich dem Theater spielen zu gewandt hat, dachte ich mir, so jetzt geht´s endlich los! Und....das ging es eigentlich dann auch. Mir hat das Buch schon gefallen, aber begeistert war ich davon nicht. Fanny möchte man doch ständig in den A.... treten, damit sie mal in die Gänge kommt, und Edward ist so blind vor Liebe, das es auch schon nicht mehr schön ist. Wären die Crawfords nicht als erfrischender Gegenpol mit von der Partie, wären die beiden "Helden" schon fade.

Was die Identifizierung mit den Helden betrifft, halte ich es eher wie Becci.
Kann ich mich in Jemanden reinfühlen, ist es einfacher diesen jemanden zu mögen, und zu verstehen ( eh klar :rolleyes: ). Bei Fanny ist das quasi unmöglich, und ich möchte auch auf keinen Fall so sein wie Fanny :nein:
Sie ist doch das ganze Buch hindurch ängstlich, und folgedessen auch oft unglücklich. Sie bekommt zwar am Schluß was sie will, aber hätte sie ein so offenes Wesen wie Miss Crawford gehabt, hätte sie nicht so lange drauf warten müssen.
Hohe moralische Ansprüche, schließen doch kein geselliges Wesen aus. Sie hält zwar ständig an ihren Prinzipien fest, und zeigt damit Stärke, aber sie schafft es z. B. nicht auch mal so stark zu sein um aus sich raus zu gehen.

Nein, mein Fall ist Fanny auch nicht!!

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Anscheinend lebe ich in einem Zustand tiefer Hypnose, und jedes Mal, wenn ich eine Postkarte abschicke, könnte ich Euphorie als Absender angeben.....Helene Hanff


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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 18:51 
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Austenexperte
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Ach, Bruki, ich war in keinem MP-Groupread und finde Fanny dennoch schrecklich, und zwar ohne, dass ich da von irgendwem in eine bestimmte Richtung gelenkt worden wäre.
Tja, aber ich sag ja nichts mehr, sie hat ja auch keine schlechten Eigenschaften, sie ist nur einfach langweilig. :zzz:
Naja, und zu dem Prinzen, ich empfand Henry Crawford nie als Prinz oder etwas in der Art. für mich war er von vorneherein ein Wickham/ ein Willoughby, einer von der schlimmsten Sorte, und ich glaubte auch nie wirklich, dass er sich geändert hätte. Nene, der war nur ein guter Schauspieler. :nein:
Aber den Vergleich zu Aschenputtel finde ich gut. Fanny ist wirklich in dieser Art gestrickt, aber es macht auch alles so langweilig, dass sie sich nicht wehren kann und alle auf ihr rumhacken. Es war einfach zuviel. Da gefiel mir Anne aus Persuasion besser, sie war zwar auch in gewisser Weise das Stiefkind der Familie, aber sie war nicht ganz so naiv und einfältig wie Fanny.
Aber ich höre schon auf, es gibt ja offensichtlich auch Menschen, die sie lieben. Also bleibe ich bei meiner Meinung und ihr bei eurer! :wink:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 19:15 
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Bruki hat geschrieben:
Julia hat geschrieben:
... Ich glaube, Cassandra war die einzige, die Fanny bzw. das Buch richtig toll fand.


Ja ja, träum mal ruhig weiter, Julia... :lach: - Ich behaupte: außer den 3-4 Hardcore-Hassern, die immer losposten, wenn sie irgendwo "MP" und "Fanny" lesen, lieben alle Janeiten die engelsgleiche, gute, kleine, wunderbare Fanny... :ja:


Wer da wohl die seltsameren Träume hat von uns beiden... ?? :lach:

Im Übrigen hast Du das Zitat völlig aus dem Zusammenhang gerissen - ich bezog mich lediglich auf die Kommentare, die Jane Austen selbst gesammelt hat. Und da ist Cassabdra eine von zwei Fanny-Liebhabern (hab grad nochmal nachgelesen), aus einer Liste von mindestens 20 Personen.

Und nur zur Erinnerung: ICH mag "Mansfield Park" sehr sehr gern. Aber Fanny ist trotzdem nicht unbedingt meine austensche Lieblingsheldin


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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 19:25 
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Austenfan
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ich wollte nun wirklich keine Grundlagendiskussion entfesseln... wollte nur meine Gefühle bezüglich dieser Figur beschreiben. Und natürlich interessiert mich auch was ihr von meinen Laien-Theorien haltet... Ich habe ja schon gewusst wie die Grundstimmung ist. Und ich werde sicher nicht darauf bestehen dass meine Einschätzung die Richtige ist... schließlich habe ich nicht mit Jane Austen gesprochen und konnte sie nicht fragen was sie mir mit der Figur oder der Handlung sagen will. Also schätze ich einfach... genau wie die meisten hier... ich schätze nur mit weniger Grundkenntnis. :nixweiss:


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BeitragVerfasst: Donnerstag 23. März 2006, 20:59 
Ach, das Posting, das ich heute Mittag schicken wollte, ist flöten gegangen. Und jetzt, nach GreenEmilis ergreifendem Statement, halte ich auch meinen Mund.

GreenEmili hat geschrieben:
Also schätze ich einfach... genau wie die meisten hier... ich schätze nur mit weniger Grundkenntnis. :nixweiss:


:top:

Gruß Hazel


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BeitragVerfasst: Freitag 24. März 2006, 09:39 
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Es geht hier doch gar nicht darum, wer die "richtige" und wer die "falsche" Meinung über Fanny Price hat. Irgendwie scheinen sich da diesbezüglich immer Mißverständnisse zu ergeben. Nur was soll dieses Board, wenn wir nicht auch entgegengesetzte Meinungen äußern können?
Also nochmal: Wir haben alle nicht über das Werk von Jane Austen promoviert oder habilitiert, sondern sind alle - begeisterte - Laien. Wir sind wie alle Menschen fehlbar und es gibt keine höhere Instanz, die beurteilt, wer nun Recht und wer Unrecht hat. Also um Himmels willen immer gerade raus mit der eigenen Meinung.

Mangelnde gesellschaftliche Fähigkeiten sind für mich nicht ausschlaggebend für die Beurteilung einer Figur (eher im Gegenteil, mir sind die Eigenbrötler immer lieber), moralische Standfestigkeit bewundere ich. Diese Seite ist an Fanny Price sicher bewundernswert.

Und ob einer ein Märchenprinz oder eine Märchenprinzessin - da halte ich es wie Mrs. Dashwood - ist, ergibt sich bei mir aus dem Charakter und nicht aus dem Bankkonto. Andererseits was soll man von einem Mann halten, der monatelang eine Frau liebt und überhaupt nicht mitbekommt oder nicht mitbekommen will, daß sie zumindest recht unkonventionelle Meinungen vertritt. Und erst alls es selbst beim besten Willen nichts mehr zu übersehen gibt, schnappt er sich die zweitbeste. Na toll.


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BeitragVerfasst: Freitag 24. März 2006, 13:28 
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Becci hat geschrieben:

Da gefiel mir Anne aus Persuasion besser, sie war zwar auch in gewisser Weise das Stiefkind der Familie, aber sie war nicht ganz so naiv und einfältig wie Fanny.


Und genau da sehe ich Fannys Problem. Sie ist kein Mitglied der Familie sondern nur geduldet. Sie wurde von Kindheit an dazu erzogen, zu tun, was man ihr sagt und ansonsten den Mund zu halten und dankbar zu sein.
Ihre schwache Konstitution tut sein übriges dazu. Wie sollte sie unter solchen Voraussetzungen Selbstvertrauen entwickeln? Und als sie einmal, ein einziges Mal aufbegehrt, indem sie sich weigert Crawford zu heiraten, bekommt sie die Folgen dieses "Ungehorsams" drastisch zu spüren.
Diese Romanfigur kann man eigentlich mit keiner anderen vergleichen, sind diese doch im Schoße der Familie geborgen, ob nun die vernünftige Elinor oder die von allen geliebte und hofierte Emma. Und auch Anne, von ihren direkten Angehörigen zwar wenig beachtet, ist trotz allem ein Mitglied der Familie und hat somit einen ganz anderen Status.

P.S. Ich mag zwar Fanny auch nicht besonders, aber die Figur ist für mich sehr wertvoll. Ich glaube zu Zeiten Jane Austens gab es viele Fannys, deren Situation für uns heute kaum vorstellbar ist.

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Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele
(Cicero)


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BeitragVerfasst: Freitag 24. März 2006, 14:09 
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Austenfan
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Ich sehe das nicht so, daß unsere Fanny Price ein hilfloses Wesen war - in eine Familie, zu der sie nicht richtig dazugehört hineingesteckt und unterdrückt und nur geduldet.. diese Betrams mögen ein arrogantes, unsensibles Völkchen sein (außer den lieben blinden Edmund natürlich - den in allen Ehren), aber sie sind keine Drachen und Diktatoren - sie merken bloß, daß es klappt mit Fanny so umzuspringen und nutzen das ein wenig aus. Ab der Theatersache sind sie sogar relativ freundlich zu Fanny, fordern sie auf mitzuspielen, fragen sie nach ihrer Sicht der Dinge etc.
Fannys Problem ist doch, daß sie alles in sich hineinfrisst und nicht mit der Art und Mentalität ihrer Verwandten umgehen will, sondern sich lieber in die arme schüchterne Rolle vergräbt, die meiner Meinung nach durchaus nicht ihr innerstes Wesen wiederspiegelt! Wir haben als Leser das "Vergnügen" daran teilzuhaben und ihre Gedanken sind wirklich nie die engelshaftesten.. !!

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"My good opinion once lost is lost for ever." (Mr.Darcy)


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BeitragVerfasst: Freitag 24. März 2006, 14:24 
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Ich befürchte, ich muß MP nochmal lesen :heul:
Die Spanne geht hier von Tränen der Bewunderung biszur triefgreifenden Abneigung. Das will (zum 3. Mal - oh weh -) überprüft sein.
Adieu S&S. Hallo MP.


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BeitragVerfasst: Freitag 24. März 2006, 15:02 
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Oh wie schön - diese Disskusion!!!!
Endlich erfahre ich mal , dass es noch mehr Liebhaber von MP gibt und auch Fanny einige auserlesene Fans gefunden hat.
Ich liebe Fanny Für mich ist sie kein bißchen naiv oder dröge ( es stand zwar hier irgendwo " tröge" aber ich denke wir meinen das gleiche)!
Ihr Verhalten im ganzen Roman spricht doch Bände für ihre geistige Überlegenheit und für eine realistische Einschätzung ihrer Lebenssituation.
Als angenommenes Mündel hätte sie doch nie die Möglichkeiten einer Emma oder Lizzy oder sonst irgend einer selbstbewußten Heroine gehabt, aber das wurde weiter oben ja schon gepostet......!
Also meinetwegen können wir hier noch tagelang über MP weiter machen....
Grüße an alle!!! ( auch an die, welche Fanny nicht mögen ;D )


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BeitragVerfasst: Freitag 24. März 2006, 15:07 
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Wohnort: Cuxhaven
Mir ist gerade noch was eingefallen:
:gruebel:
Wir können ja auch einen " hemmungslosen Fanny Price Schwärmerinnen Thread " aufmachen!!! :jump:


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:D


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 Betreff des Beitrags: Dafür!!!!!
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Austenfan
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:bindafür:
oh ja... ich will einen Schwärmerinnen-Thread!



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