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BeitragVerfasst: Montag 26. März 2012, 18:02 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Zitat:
Mir fällt in Kap 32 besonders auf, wie böse JA ist. Marianne leidet - und indem JA beschreibt, wie Sir John, Mrs Palmer, Lady Middleton und auch Mrs Jennings im Grunde gutwillig (alle sind empört) reagieren, macht sie sie zugleich gnadenlos nieder. Das ist natürlich lustig, aber irgendwie stolpere ich diesmal darüber, ist mir ein wenig zu viel Bissigkeit an dieser Stelle.


Fast würde ich diese leichte Kritik jetzt zurücknehmen, denn heute bin ich auf diese Kritik aus dem Jahr 1897 gestoßen, geschrieben von Eduard Engel:

"... und doch hinterläßt jeder ihrer Romane ein Geführ der Unbefriedigung, fast der Bitterkeit. Ihr fehlt die Liebe für ihre Menschen! Es schmeckt alles nach jener säuerlichen Stimmung, die aus so vielen Romanen unverheirateter, gealterter weiblicher Schriftsteller bekannt ist. Die eigene innere Unbefriedigung erzeugt nur zu oft, und so bei Jane Austen, eine Art ironischer Überhebung und Schadenfreude, eine altjüngferliche Neigung, die Lächerlichkeiten und kleinen Erbärmlichkeiten der Menschen zu entblößen. In ihren Romanen, am meisten in Pride and Prejudice, schwelgt sie in der Darstellung menschlicher Albernheit, und zwar mit einer so lebensechten, jeder Übertreibung fernen Künstlerschaft, daß - Einem übel und traurig zu Sinn wird."

Das war übrigens offenbar eine nicht seltene Einschätzung (männlicher) Kritiker: Die alte Dame (hier mal negativ gemeint) kam nicht über ihren Gartenzaun hinaus, erlebte nichts, liebte keinen Mann, wurde von keinem Mann geliebt, und schrieb sich ihren Frust in bösen Romanen von der Seele. Gut, dass die Literaturkritik inzwischen Fortschritte gemacht hat... :wink: Und wenn ich es jetzt so recht bedenke, ziehe ich meine Kritik tatsächlich zurück und lach mich nur noch schlapp, wie JA Sir John und Co. hier vorführt. :D


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Verfasst: Montag 26. März 2012, 18:02 


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BeitragVerfasst: Montag 26. März 2012, 19:50 
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Piratensüchtige Administratorin, ebenfalls Seriensuchti mit Mittelalterpräferenz und spätes Girlie
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Im Gegensatz zu einigen viktorianischen Schriftstellern/innen ist Jane Austen doch eher milde mit der Charakterisierung ihrer Randfiguren. Sie haben Marotten, aber sie sind nicht so abgedreht, dass man sich nicht Menschen im realen Leben so vorstellen kann. Ihrem Sir John ist man mit Sicherheit auch schon mal begegnet. Daher kann ich die Kritik nicht ganz nachvollziehen. Vielleicht missfiel einfach ihre direkte Art, solche Marotten zu beschreiben. Die Viktorianer neigten ja zu einer gewissen Blumigkeit! :D

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BeitragVerfasst: Dienstag 27. März 2012, 08:00 
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Austenexperte

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Zitat:
"... und doch hinterläßt jeder ihrer Romane ein Geführ der Unbefriedigung, fast der Bitterkeit. Ihr fehlt die Liebe für ihre Menschen! Es schmeckt alles nach jener säuerlichen Stimmung, die aus so vielen Romanen unverheirateter, gealterter weiblicher Schriftsteller bekannt ist. Die eigene innere Unbefriedigung erzeugt nur zu oft, und so bei Jane Austen, eine Art ironischer Überhebung und Schadenfreude, eine altjüngferliche Neigung, die Lächerlichkeiten und kleinen Erbärmlichkeiten der Menschen zu entblößen. In ihren Romanen, am meisten in Pride and Prejudice, schwelgt sie in der Darstellung menschlicher Albernheit, und zwar mit einer so lebensechten, jeder Übertreibung fernen Künstlerschaft, daß - Einem übel und traurig zu Sinn wird."


Quelle?
(Ist immer ganz hilfreich, wenn man ein Zitat einordnen möchte. :wink: )


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BeitragVerfasst: Dienstag 27. März 2012, 08:24 
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Na ja, ist doch klar dass Eduard Engel motzt. Immerhin fühlte er sich rund 70 Jahre später gemüssigt ihre Werke zu lesen und zu kritisieren. Und im Gegensatz zu ihr ist er heute vergessen. Na klar, ein Mann der behauptet eine "unbefriedigte" Frau könne nicht schreiben. Hier winkt doch der angebliche Penisneid!

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BeitragVerfasst: Dienstag 27. März 2012, 22:12 
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@meli: Die Quelle ist Liselotte Glage, Pride & Prejudice, Text und Geschichte

Caro hat geschrieben:
Na ja, ist doch klar dass Eduard Engel motzt. Immerhin fühlte er sich rund 70 Jahre später gemüssigt ihre Werke zu lesen und zu kritisieren. Und im Gegensatz zu ihr ist er heute vergessen. Na klar, ein Mann der behauptet eine "unbefriedigte" Frau könne nicht schreiben. Hier winkt doch der angebliche Penisneid!


Wobei ich mir nicht so sicher bin, ob er hier wirklich die "unbefriedigte Frau" meint. Sowas hätte ein halbwegs angesehener Literaturkritiker damals wohl kaum geschrieben. "Innere Unbefriedigung" dürfte hier was Anderes meinen, vermute ich mal.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 28. März 2012, 08:15 
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Udo hat geschrieben:
@meli: Die Quelle ist Liselotte Glage, Pride & Prejudice, Text und Geschichte

Caro hat geschrieben:
Na ja, ist doch klar dass Eduard Engel motzt. Immerhin fühlte er sich rund 70 Jahre später gemüssigt ihre Werke zu lesen und zu kritisieren. Und im Gegensatz zu ihr ist er heute vergessen. Na klar, ein Mann der behauptet eine "unbefriedigte" Frau könne nicht schreiben. Hier winkt doch der angebliche Penisneid!


Wobei ich mir nicht so sicher bin, ob er hier wirklich die "unbefriedigte Frau" meint. Sowas hätte ein halbwegs angesehener Literaturkritiker damals wohl kaum geschrieben. "Innere Unbefriedigung" dürfte hier was Anderes meinen, vermute ich mal.

Das liegt aber daran, dass man zur damaligen Zeit "Befriedigung" nicht als körperlich ansah. Dennoch bezeichnet er ihren Schreibstil im weiteren als "altjüngferliche Neigung" die kleinen Erbärmlichkeiten des Menschen zu entblössen und darin zu übertreiben. Das gipfelt doch in seiner Überzeugung, eine unverheirate Frau, und damit eine Jungfer oder vielmehr "Jungfrau" von der man ja im Guten ausging, wäre boshaft, weil ihr etwas abgeht. Wie hätte er argumentiert, wenn Jane verheiratet gewesen wäre?

Im übrigen sagt man ihm nach wohlwollender Kritiker Fonanes gewesen zu sein und damit die Vervielfältigung dessen Werken vorangetrieben zu haben. Und er soll Zola und Poe unterstützt haben.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 28. März 2012, 10:22 
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Caro hat geschrieben:
Wie hätte er argumentiert, wenn Jane verheiratet gewesen wäre?

Gar nicht, weil sie dann keine Bücher geschrieben hätte. Man muss die viktorianische Einstellung sehen, da war das höchste Ziel einer Frau, zu heiraten, eine gute Ehefrau zu sein und möglichst zahlreiche, wohlerzogene Kinder zu produzieren. Eine Frau, die unverheiratet blieb, hatte somit ihr Lebensziel verfehlt. Und so lange ist es ja noch nicht her, dass sich dieses Bild gewandelt hat.
Mich würde eher interessieren, was er über die Bronte-Schwestern geschrieben hat. In seinem Buch über englische Literatur kommen die Damen nämlich auch vor.
Grüße
Kerstin

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BeitragVerfasst: Mittwoch 28. März 2012, 12:57 
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Kerstin hat geschrieben:
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Caro hat geschrieben:
Wie hätte er argumentiert, wenn Jane verheiratet gewesen wäre?

Gar nicht, weil sie dann keine Bücher geschrieben hätte. Man muss die viktorianische Einstellung sehen, da war das höchste Ziel einer Frau, zu heiraten, eine gute Ehefrau zu sein und möglichst zahlreiche, wohlerzogene Kinder zu produzieren. Eine Frau, die unverheiratet blieb, hatte somit ihr Lebensziel verfehlt. Und so lange ist es ja noch nicht her, dass sich dieses Bild gewandelt hat.
Mich würde eher interessieren, was er über die Bronte-Schwestern geschrieben hat. In seinem Buch über englische Literatur kommen die Damen nämlich auch vor.
Grüße
Kerstin

Wenn es offtopic ist, vielleicht verschieben?

Das stimmt nicht so ganz. Es gab einige verheiratete Autorinnen, eine der bekanntesten sicher Madame de Stael, die erst öffentlich publizierte, als sie bereits 2 Jahre verheiratet war. Bei uns sehr bemerkt war sicher "Del'Allemagne" übersetzt als "Über Deutschland und die Deutschen".

Aber mag sein, dass Engel so argumentierte, weil er glaubte, eine Frau die ihr sogenanntes Lebensziel verfehlt hatte, müsse natürlich "unbefriedigt", also unzufrieden sein und vor allem Männer verunglimpfen, weil sie vermeintlich verschmäht wurde. Auf den Gedanken, dass manche, und vor allem Jane, sich der Ehe entzog, kam er wohl nicht. Dabei lässt Jane ja auch Lizzie zweimal die Ehe ablehnen.

*Nachtrag*
Auch Olympe de Gouges, war als Tochter einer Wäscherin in ihrer Kindheit und Jugend des Lesens und Schreibens nicht mächtig und wurde sehr früh verheiratet. Erst verhältnismässig spät avancierte sie zur Schriftstellerin und Frauenrechtlerin.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 28. März 2012, 16:18 
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Austenexperte

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Zitat:
Gar nicht, weil sie dann keine Bücher geschrieben hätte. Man muss die viktorianische Einstellung sehen, da war das höchste Ziel einer Frau, zu heiraten, eine gute Ehefrau zu sein und möglichst zahlreiche, wohlerzogene Kinder zu produzieren.


Jane Austen viktorianisch? Es gab auch Frauen die schriftstellerisch tätig waren, obwohl sie verheiratet waren oder mit einem Mann zusammen lebten. (wie auch Caro schon schrieb). Über George Eliot äußert sich Herr Engel sehr positiv in seinem o.a. Werk über die englische Literatur.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 28. März 2012, 19:28 
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meli hat geschrieben:
Zitat:
Gar nicht, weil sie dann keine Bücher geschrieben hätte. Man muss die viktorianische Einstellung sehen, da war das höchste Ziel einer Frau, zu heiraten, eine gute Ehefrau zu sein und möglichst zahlreiche, wohlerzogene Kinder zu produzieren.


Jane Austen viktorianisch? Es gab auch Frauen die schriftstellerisch tätig waren, obwohl sie verheiratet waren oder mit einem Mann zusammen lebten. (wie auch Caro schon schrieb). Über George Eliot äußert sich Herr Engel sehr positiv in seinem o.a. Werk über die englische Literatur.

Herr Engels lebte 70 Jahre nach Jane Austen, darauf bezog sich mein Viktorianisch, wobei vermutlich Wilhelminisch besser gewesen wäre. Herr Engels ist ja kein Engländer. Im Grunde geht es mir aber um die Einstellung, in der es für Frauen halt einfach als höchstes Glück zu gelten hatte, einen Mann zu finden und Ehefrau zu werden.
Wie gesagt, ich fände es interessant, wie er sich über die anderen Schriftstellerinnen äußert, als Vergleich.
Thematisch sind die Bücher von Jane Austen und George Eliot sehr weit auseinander. Die Damen bei George Eliot entsprechen vielleicht einfach mehr dem Geschmack der Zeit als die selbstbewussten Damen von Jane Austen.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 28. März 2012, 21:18 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Sicher ist das, was Herr Engel da von sich gibt, grob frauenfeindlich. Ich bezweifle nur, dass es hier um sowas wie "Penisneid" geht. Mir scheint wie Kerstin, dass sich Engel völlig leiten lässt von den viktorianischen (oder wilhelminischen) Vorstellungen davon, wie eine Frau glücklich zu leben hat - und wer nicht so lebte, musste wohl verbittert und griesgrämig sein. Aber natürlich kann man diese Vorstellung auf die andere zurückführen, darüber kann man schwerlich streiten, schätze ich. Da spielt es dann auch keine Rolle mehr, ob Engel das bewusst war oder genau so gemeint hat.
Das Beispiel Engel zeigt mir den manchmal doch begrenzten Nutzen mehr oder weniger psychologisierender Interpretationen. Austen hat Sir John hier und anderswo im Buch bestimmt nicht veralbert, weil sie unverheiratet war. Aber warum macht sie es dann? Hat das eine sozialkritische Komponente, weil sie reiche und zugleich sehr dekatente und grenzdebile Menschen vorführt (so, wie sie es auffallend oft tut)? Oder hat sie einfach Spaß daran, kuriose Gestalten durch den Kakao zu ziehen - quasi sinnfrei? Oder hat das eine bestimmte, vielleicht sogar notwendige Funktion für die Handlung? Braucht Austen Deppen, um die Helden besonders positiv abzuheben?


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BeitragVerfasst: Donnerstag 29. März 2012, 08:23 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Udo hat geschrieben:
...
Das Beispiel Engel zeigt mir den manchmal doch begrenzten Nutzen mehr oder weniger psychologisierender Interpretationen. Austen hat Sir John hier und anderswo im Buch bestimmt nicht veralbert, weil sie unverheiratet war. Aber warum macht sie es dann? Hat das eine sozialkritische Komponente, weil sie reiche und zugleich sehr dekatente und grenzdebile Menschen vorführt (so, wie sie es auffallend oft tut)? Oder hat sie einfach Spaß daran, kuriose Gestalten durch den Kakao zu ziehen - quasi sinnfrei? Oder hat das eine bestimmte, vielleicht sogar notwendige Funktion für die Handlung? Braucht Austen Deppen, um die Helden besonders positiv abzuheben?

Du kannst auch das wieder umdrehen. Wollte sie nicht heiraten, weil sie fand, es gäbe in ihrem Umfeld nur Deppen, mit denen sie nicht den Rest ihres Lebens verbringen wollte, und hat sie genau diese Deppen nachgezeichnet?
Ihre Charaktere bestechen ja im Gegenteil durch ihre Alltagstauglichkeit, bzw. den Wiedererkennungswert. Ich zumindest kenne einige, auf die ihre Beschreibungen genau so oder ähnlich umzusetzen wären. Wohlbemerkt ungeachtet des Geschlechtes.

Und ja, was für einen Sinn hätte es z.B. Lizzie einen Antrag ablehnen zu lassen, wenn die spätere Wahl dann auf den gleichen Schlag Mann fallen würde? :gruebel: Wobei ich nicht wirklich finden kann, dass sie überzeichnet sind. Collinses, also "Arschkriecher", "Schleimspurer", usw. gibt es wie Sand am Meer, Wickhams (Spieler, Faulenzer, Bonvivants, über ihre Verhältnisse Lebende, etcpp.) auch. Selbst Mr. Bennet macht keine Ausnahme. Ich kenne einige Mrs. Bennets, Janes, Lydias, Emmas, Mariannes, um nur einige zu nennen auch.

*Nachtrag*
Die Frage der scheinbaren Überzeichnung der Charaktere, in gewissem Sinne Parodie, würde sich vermutlich gar nicht stellen, wenn Jane, was ich nachgerade liebe, nicht bei der Darstellung gewisse prägnante Merkmale verwendet hätte, sich aber mehr oder weniger überflüssige Details sparen würde. Das führt eben dazu, dass sich jeder selbst ein Bild macht, andererseits die Darstellung in ihren Wesensgrundsätzen sehr, nennen wir es dominant wirkt. Hätte Jane die Charaktere jedoch in allen Einzelheiten, wie Vorlieben, Abneigungen, auch Aussehen etcpp dargelegt, wären oder erschienen die Charaktere zwar "normaler", weil breiter gefächert, wären für mich aber eher gleichförmig, diffus und austauschbar, weil sie sich untereinander eben nicht so deutlich kennzeichnen und absetzen würden. Wisst ihr, was ich meine? :gruebel:

Zumal um den Faden weiterzuspinnen, je mehr Details über die Charaktere bekannt sind, umso mehr kann man sich darin wiederfinden und umdo "näher" sind sie dem Leser als Gesamtpaket, was naturbdingt auch dazu führen würde, dass die Antihelden allzu menschlich wären und nicht so deutlich in der Ausprägung ihrer Stellung. Anders gesagt, ein Collins z.B. oder ein Wickham könnten einem dann eventuell sogar leid tun. Und das ist nicht gewollt. Speziell bei Willoughby und Crawford sind die Charakterzeichnungen so perfekt, dass man sie anfangs für "tolle Kerle" hält.

Im Übrigen kann man auch argumentieren diese Überzeichnungen träfen nicht nur Kleinadlige, Esquires sondern auch Kirchenmänner und natürlich die Gattinnen derselben. Käme man auf die Idee, sie mache die Damen der Gesellschaft zu Idiotinnen, Nervenbündeln, oberflächlichen Hüllen, usw. weil sie verbittert ist und ihnen ihre Stellung oder den Status einer Gattin nicht gönnt?

Desweiteren könnten wir auch darüber diskutieren, warum die Schwestern Bennet einzigartig sind, bzw. eine jede einen ganz eigenen Charakter verkörpert, selbst Kitty die Lydia scheinbar fast gleicht und insofern dann auch überzeichnet sind, um sie eben in ihrer Einzigartigkeit darzulegen. Aber vielfache Eltern wissen es, jedes Kind, und hat man ein Dutzend, ist anders als die Anderen. Welche Geschichten hätten sich ergeben, hätte man die Schwestern sich mehr gleichen lassen, Jane nicht als die Sanfte, Schöne hervorgehoben, Lizzie nicht als die Kluge, Spritzige, Mary nicht als die Mittlere, die verzweifelt versucht sich von den Anderen abzuheben, hervorzutun und darin kläglich scheitert, usw?

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BeitragVerfasst: Donnerstag 29. März 2012, 21:15 
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Caro hat geschrieben:
Zumal um den Faden weiterzuspinnen, je mehr Details über die Charaktere bekannt sind, umso mehr kann man sich darin wiederfinden und umso "näher" sind sie dem Leser als Gesamtpaket, was naturbedingt auch dazu führen würde, dass die Antihelden allzu menschlich wären und nicht so deutlich in der Ausprägung ihrer Stellung. Anders gesagt, ein Collins z.B. oder ein Wickham könnten einem dann eventuell sogar leid tun. Und das ist nicht gewollt. Speziell bei Willoughby und Crawford sind die Charakterzeichnungen so perfekt, dass man sie anfangs für "tolle Kerle" hält.

Das wäre ja auch ungünstig, wenn der Leser schon sofort eine Ahnung hätte, daß mit denen was nicht stimmt. Zumindest bei Willoughby bin ich am Anfang beim ersten Lesen auch reingefallen, auch wenn ich nicht alles an ihm sympatisch fand. Doch schien er echt zu sein, Crawford war mir sowieso unsympatisch, den hätte ich nie für einen tollen Kerl gehalten, aber das ist ja sowieso Geschmackssache.
Aber die Nebenfiguren sind schon wichtig, auch für Erklärungen des Verhaltens anderer Figuren. Zum Beispiel sind ja auch die wenigen Dinge, die man über die Brüder von Charlotte Lukas erfährt, bezeichnend genug, sich vorstellen zu können, daß sie eine ältere unverheiratete Schwester als eher lästig empfinden würden. Was Charlottes Wahl doch etwas verständlicher macht. Die so unterschiedliche Darstellung der einzelnen Schwestern find ich auch sehr gelungen. Da kommt mir zum Bespiel die Charakterisierung der Musgrove- Schwestern etwas kurz, die werden fast immer im Doppelpack dargestellt.
Aber eines scheint mir doch sehr klar, je nach Bedeutung der Nebenfiguren, werden sie auch dargestellt. Je wichtiger sie sind, umso mehr werden sie charakterisiert, wenn sie nur kurz auftauchen, bleiben sie recht blass. Z.B. die Lukas- Brüder oder selbst Anne de Bourgh im Gegensatz zu z.B. Sir William Lukas oder Sir John Middleton, Anne Steele oder Elizabeth Elliot.

Elanor
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BeitragVerfasst: Freitag 30. März 2012, 08:05 
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@Udo
Zu deinem "Vorwurf" der positiven Überzeichnung der Helden und der Schilderung der Nebencharaktere und/oder Antihelden als Deppen, glaube ich, dass Jane gar nicht anders handeln konnte.

Wir haben zwei Heldinnen, Lizzie und Emma, die vergleichsweise modern und selbstbestimmt einen Heiratsantrag ablehnen und vor allem ohne um Bedenkzeit zu bitten und ohne Rücksprache mit der Familie, respektive dem Familienoberhaupt Heiratsanträge ablehnen. Dafür hatte ein damaliger Leser wohl nur Verständnis, wenn es sich nachgerade um Deppen handelte. Selbst bei Lizzie und Collins, wo dann Charlotte anmerkt, Lizzie habe kein Recht sie zu verurteilen, weil sie einen Mann heiratet, den Lizzie eben wegen seiner Unzulänglichkeiten ablehnte, wo sich also die Meinung umdreht in "natürlich kann niemand verlangen so einen Deppen zu heiraten". Dass Mrs. Bennet das nicht so sieht liegt darin, dass sie selbst einfach gestrickt ist, nur an ihre eigene Versorgung denkt, sich bewusst ist, dass wohl nicht viele Männer bei ihren Töchtern Schlangestehen werden und zuletzt sie Lizzie auch nicht besonders mag.

Lizzie hat hier nur das Glück, dass ihr Vater sie liebt, der Collins auch nicht mag und vor allem Lizzie eine Ehe nach seinem Schema ersparen will. Wäre dem nicht so, wäre Lizzie vielleicht zur Ehe gezwungen worden, selbst mit einem Deppen.


Elanor hat geschrieben:
...
Aber eines scheint mir doch sehr klar, je nach Bedeutung der Nebenfiguren, werden sie auch dargestellt. Je wichtiger sie sind, umso mehr werden sie charakterisiert, wenn sie nur kurz auftauchen, bleiben sie recht blass. Z.B. die Lukas- Brüder oder selbst Anne de Bourgh im Gegensatz zu z.B. Sir William Lukas oder Sir John Middleton, Anne Steele oder Elizabeth Elliot.
Sagen wir so, die einen werden kurz erwähnt, andere Nebenfiguren füllen Kapitel. Was ich meinte war jedoch die Charakterisierung, bzw. Bandbreite des Charakters. Jane Austen beschränkt sich überwiegend auf dominante Wesenszüge um einen Charakter, wie ich finde, treffend zu beschreiben. Ich benötige hier nicht mehr Details, um mir ein Bild zu machen. Für manchen Leser mag sich darin aber eine Überzeichnung finden, weil Jane hier in der Charakterisierung keinen Ausgleich bietet. Für mich wird eine Charakter nicht "kräftiger" oder farbiger, je häufiger er vorkommt, oder je genauer er beschrieben ist, sonder je klarer die Zeichnung/Ausprägung ist. Ich brauche nicht jedes einzelne Steinchen des Mosaiks, um mir ein Bild zumachen, es muss nicht vollständig sein. Ganz im Gegenteil, was fehlt fülle ich mit meiner Vorstellungskraft, und Jane Austen lässt mir den Raum bereits beim Lesen ihre Charaktere zu den meinen zu machen, und um weiter zu gehen, ihre Nebencharaktere kann man wunderbar z.B. für Fanfictions und Weiterführungen verwenden, gerade weil so viel Spielraum zur Entwicklung bleibt. Wie langweilig hingegen, wenn Autoren mehrere Seiten und Kapitel benötigen, um ihren Charakteren Leben einzuhauchen und mir ein Bild im Stile des Pointilismus aufdrängen, das ich nur von weitem ertragen kann. Allzu viele Details und langatmige Ausführungen machen mich mürbe und müde.

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BeitragVerfasst: Freitag 30. März 2012, 12:02 
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Caro hat geschrieben:
Ich benötige hier nicht mehr Details, um mir ein Bild zu machen. Für manchen Leser mag sich darin aber eine Überzeichnung finden, weil Jane hier in der Charakterisierung keinen Ausgleich bietet. Für mich wird eine Charakter nicht "kräftiger" oder farbiger, je häufiger er vorkommt, oder je genauer er beschrieben ist, sonder je klarer die Zeichnung/Ausprägung ist.

Ich hatte dich eigentlich genau so verstanden und sehe das auch ähnlich. Ich brauche nicht eine seitenlange Beschreibung, um mir Figuren vorzustellen. Trotzdem fällt mir auf, daß JA relativ "ökonomisch" mit dem einführen von Figuren umgeht. Das ist das, was ich meine, die die es gibt, werden gebraucht. Je mehr, um so plastischer werden sie in der Vorstellung, einfach weil JA es schafft, sie auch in einem Nebensatz weiter zu charakterisieren, so daß uns oft sofort Ähnlichkeiten zu Leuten auffallen, die wir kennen. Welche, die nur einmal kurz auftauchen, sind zwar auch beschrieben, aber eben deutlich weniger. Hab ich das jetzt klarer ausgedrückt? Nimm die Zahnstocheretuiszene. Wunderbar, jedem ist sofort klar, was für ein Snob der beschriebene Herr ist, aber es ist eine vorgezogene Einführung von Robert Ferrars. Einfach so irgendeinen Snob zu beschreiben, der nie wieder vorkommt wäre sicher auch lustig gewesen, hätte aber dem Vorankommen des Plots nicht sonderlich gedient. Und es ist klar, daß bei der Einführung es sich schon um eine etwas wichtigere Nebenfigur handelt :ja:

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BeitragVerfasst: Freitag 30. März 2012, 12:52 
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Elanor hat geschrieben:
Ich hatte dich eigentlich genau so verstanden und sehe das auch ähnlich. Ich brauche nicht eine seitenlange Beschreibung, um mir Figuren vorzustellen. Trotzdem fällt mir auf, daß JA relativ "ökonomisch" mit dem einführen von Figuren umgeht. Das ist das, was ich meine, die die es gibt, werden gebraucht. Je mehr, um so plastischer werden sie in der Vorstellung, einfach weil JA es schafft, sie auch in einem Nebensatz weiter zu charakterisieren, so daß uns oft sofort Ähnlichkeiten zu Leuten auffallen, die wir kennen. Welche, die nur einmal kurz auftauchen, sind zwar auch beschrieben, aber eben deutlich weniger. Hab ich das jetzt klarer ausgedrückt? Nimm die Zahnstocheretuiszene. Wunderbar, jedem ist sofort klar, was für ein Snob der beschriebene Herr ist, aber es ist eine vorgezogene Einführung von Robert Ferrars. Einfach so irgendeinen Snob zu beschreiben, der nie wieder vorkommt wäre sicher auch lustig gewesen, hätte aber dem Vorankommen des Plots nicht sonderlich gedient. Und es ist klar, daß bei der Einführung es sich schon um eine etwas wichtigere Nebenfigur handelt :ja:

Okay. :wink:
Natürlich gibt es Details, die Jane Austen weglässt, weil sie diese für unnötig oder unwichtig erachtet, auch wenn ich sie interessant gefunden hätte. Zum Beispiel ob es noch Darcys gibt, oder auch mehr Fitzwilliams (außer dem Onkel Earl/Lord und den Cousins, wobei hier nur klar ist es gibt den älteren Erben und den jüngeren Colonel) und ob Darcy mit ihnen aufgewachsen ist, wie es teilweise sogar üblich war (also dass man monate- und jahrelang bei Verwandten lebte, wo die möglichen Erben gemeinsam auf ihre Aufgabe in der Gesellschaft vorbereitet wurden), was einen angeblichen Hochmut und damit seinen Stolz begünstigt und verstärkt hätte.

Andererseits hätte das nun wieder die Geschichte verändert, oder sogar unlogisch gemacht. Beispiel: Es ist nun ausgerechnet die Tante, die Lizzie selbst zur Rede stellt. Wenn, dann hätten die Familienoberhäupter interveniert, also der Earl (entweder Onkel, oder Cousin) mütterlicherseits, wohl eher aber von väterlicher Seite. Am denkbar einfachsten ist es, diese nicht zu erwähnen, gar nicht erst ins Spiel zu bringen und die Entscheidung für Lizzie und damit eine Mesalliance (weshalb Darcy trotz der Liebe eben mit sich ringt) ihm selbst zu überlassen. Lady Catherine hat keine reelle Chance eine Verlobung und/oder Heirat zu verhindern, versucht es hier nur mit weiblicher Tücke, denn gäbe es die Vereinbarung wirklich, hätte sie sich nicht an Lizzie gewandt, sondern direkt an Darcy oder Mr. Bennet, vielmehr wäre ein männlicher Verwandter aus ihrer Linie, oder den de Bourghs dafür eingetreten.

Und die nicht so wichtigen Figuren, wie du sagst, erfüllen eben doch alle ihren eigenen Zweck für die Geschichte, und sei es als Gegenpol, wie zum Beispiel Freundin Charlotte, der hier eine wichtige Rolle eingeräumt wird, einmal als Freundin und indem dargelegt wird, dass nicht jede Frau einen charakterlich unwürdigen Mann ablehnt, wenn Status und Stellung der ihren entsprechen, und ihr Wunsch nach Sicherheit größer ist, als ihr Stolz oder ihre Würde. Mag Lizzie das für sich anders sehen, aber es steht ihr tatsächlich nicht an die Freundin dafür geringzuschätzen. Auch wenn wir später einen kleinen Einblick in Charlottes Alltag erhaschen, der für uns eher unerfreulich ist, in dem Charlotte es sich jedoch mit ihren Mitteln ganz gut eingerichtet hat. Kleiner Seitenhieb dabei: Charlotte hat ihren Salon, wenn es ihr zuviel wird, so wie Mr. Bennet seine Bibliothek. :D

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Vielleicht kann man relativ neutral/wertfrei feststellen, dass JA in der Regel nur ihren Hauptfiguren die Chance gibt, sich zu entwickeln, während die Nebenfiguren eher eindimensional bleiben? Mr. Collins bleibt immer ein Trottel. Selbst die Antihelden, also wichtige Romanfiguren, geraten wie z.B. Crawford oder Willoughby nur zeitweise ins Schwanken, am Ende sind sie wieder sie selbst, also negative Figuren. Es scheint, dass manche Figuren nach heutigen Maßstäben nicht sehr differenziert oder vielschichtig dargestellt werden. Aber das muss ja auch nicht sein, Austen wollte das offensichtlich gar nicht - und Qualität und Erfolg ihrer Romane geben ihr ja dabei auch irgendwie recht.


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