dann werd' ich mal anfangen.
Also
Kapitel 1 bis 3
Mary Gibson wird vorgestellt, darf zum ersten Mal mit zu einem bedeutenden Ereignis in Cumnor Towers, zur ortsansässigen "Ersten Gesellschaft", was nicht ganz so abläuft wie erwartet. Der Ort Hollingford mit seinen Bewohnern, Doktor Gibson, Molly's Vater, und viele andere Personen der Handlung werden eingeführt.____________________________________________________________
Das erste Kapitel fängt für mich jedenfalls, sehr schön an. Ich liebe solche langsam dahinplätschernden Anfänge, die mir etwas von der Stimmung vermitteln, aber gleichzeitig schon etwas über die beteiligten Personen erzählen. (Das erste Kapitel habe ich in Englisch begonnen, fand das aber sehr mühselig und bin dann am nächsten Tag, als das bestellte Buch dann da war, auf Deutsch umgestiegen. Und war sehr überrascht, wieviel von Sinn und Stimmung ich trotzdem mitbekommen hab
)
Es werden ja sehr viele Personen eingeführt in den ersten drei Kapiteln, von denen sicher nicht alle gleich bedeutend sein werden. Neben
Molly Gibson, die ja die eindeutige Hauptfigur ist, scheinen mir besonders die Damen von Cumnor Towers interessant, wobei ja
Lady Cuxhaven die Verständnisvollste zu sein scheint. Ich nehme an, daß
Mrs. Kirkpatrick noch eine größere Rolle spielen wird, da sie doch etwas intensiver vorgestellt wird. Mal abwarten. Das dritte Kapitel erinnert mich in seiner beschaulichen Art etwas an "Cranford" und "Dr. Harrisons Confessions"
Was mich aus heutiger Sicht entsetzt, aber damals ja wohl allgemeine Auffassung gewesen ist, ist die Einstellung des
Vaters zum Wissenserwerb seiner Tochter
Zitat:
Bringen Sie Molly nicht zuviel bei; sie muß nähen, lesen, schreiben und rechnen können, aber ich will, daß sie ein Kind bleibt,...im übrigen bin ich mir nicht sicher, ob Lesen und Schreiben notwendig sind
Will er nur, daß Molly genug Zeit zum spielen hat oder steckt da eher die Haltung dahinter, das Nähen und Rechnen für eine Frau reicht, um mit kindlichem Gemüt, leicht lenkbar durchs Leben (und damit an einen passenden Mann) zu kommen ???
Interessant, daß die Gouvernante auf den schönen Namen, Miss Eyre hört, eine Anspielung auf die Brontë's?
Ansonsten gefällt mir das Verhältnis zwischen Vater und Tochter ganz gut, Molly scheint ihrem sehr reservierten Vater ja als Einzige ein paar Gefühlsregungen entlocken zu können.
So, jetzt hab ich aber erstmal genug geschrieben und will auch noch andere zu Wort kommen lassen.
Elanor