50. KapitelDas Schlusskapitel, das wir ausgerechnet am Todestag von Jane Austen beginnen. Hier werden die letzten Fäden zusammengeführt. Und wir erfahren, wie es den Romanfiguren künftig ergehen wird. Natürlich leben Elinor und Edward in großer Glückseligkeit (nur eine etwas bessere Weide für die Kühe fehlt zum perfekten Glück...), Marianne heiratet ohne Liebe den Obersten (ein Affront gegen die Romantik!), lernt ihn dann aber natürlich doch noch heiß und innig zu lieben. Ich hatte vergessen (mal wieder), dass es so lange dauert, bis die beiden heiraten, Marianne ist am Ende ja schon 19, Brandon geht stramm auf die 40 zu, da helfen bald auch keine Wollwesten mehr...
Wir hatten es darüber ja schon gestern im Chat: Interessant finde ich, dass die "Bösen" allesamt am Ende reich sind, wenngleich nicht glücklich. Lucy wird bescheinigt, dass sie ein Musterbeispiel dafür sei, wie erfolgreich man sein kann, wenn man allein seine egoistischen Ziele verfolgt - allerdings auf Kosten ihres Gewissens, weshalb sie wohl kaum in den Himmel kommen wird (soweit ich weiß, glaubte Austen allerdings auch nicht an die Hölle).
Und der Oberschurke Willoughby? Er kommt, für mein Empfinden, erstaunlich glimpflich davon. Er bereut seine Fehler, führt aber durchaus ein "amüsantes" Leben, zumal seine Frau nicht immer schlechte Laune hat. Es stimmt schon, wie im Chat gestern gesagt wurde, dass das halt so ist, wie im richtigen Leben: die Bösen werden nicht immer bestraft. Trotzdem erstaunt es mich ein wenig, da viele weniger schlimme Missetäter bei Austen schlimmer wegkommen. Ich denke, Austen hat sich auch ein wenig in Willoughby verguckt...