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 Betreff des Beitrags: Longbourn
BeitragVerfasst: Montag 11. Februar 2013, 08:38 
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Austenbegeistert
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heißt ein neues Buch, in dem PP aus der Perspektive der Dienschaft beschrieben wird, wohl angereichert um eine Liebesgeschichte zwischeneinem neu eingestellten Diener und einem Hausmädchen der Bennets.

Die Buch und Filmrechte haben sich wohl verkauft wie geschnitten Brot ... :)

Die Autorin, Jo Baker, wird damit zitiert, ihr sei bei wiederholter Lektüre der Bücher von Jane Austen bewusst geworden, dass sie selbst nicht etwa auf dem Ball getanzt hätte, sondern vielmehr im Haushalt der Bennets beschäftigt gewesen wäre, weil genau dies eben die Tradition in ihrer Familie gewesen sei.

Ich finde das interessant, weil ich mir schon als Kind immer mal gewünscht habe, andere Zeiten persönlich mitzuerleben und erst später realisierte, dass ich mir dies immer für eine bestimmte Perspektive gewünscht habe, aber dass es daneben jede Menge Lebensumstände gab, die mitzuerleben so gar nicht erstrebenswert ist. Um den seligen Mr. Pamuk aus Downton Abbey zu zitieren: "I do dream of a simpler world, as long as we can keep our trains and our dentistry."

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Samuel Becket


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Verfasst: Montag 11. Februar 2013, 08:38 


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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Montag 11. Februar 2013, 22:50 
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Austenexperte
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Xtiane hat geschrieben:
heißt ein neues Buch, in dem PP aus der Perspektive der Dienschaft beschrieben wird, wohl angereichert um eine Liebesgeschichte zwischeneinem neu eingestellten Diener und einem Hausmädchen der Bennets.

Die Buch und Filmrechte haben sich wohl verkauft wie geschnitten Brot ... :)

Die Autorin, Jo Baker, wird damit zitiert, ihr sei bei wiederholter Lektüre der Bücher von Jane Austen bewusst geworden, dass sie selbst nicht etwa auf dem Ball getanzt hätte, sondern vielmehr im Haushalt der Bennets beschäftigt gewesen wäre, weil genau dies eben die Tradition in ihrer Familie gewesen sei.

Ich finde das interessant, weil ich mir schon als Kind immer mal gewünscht habe, andere Zeiten persönlich mitzuerleben und erst später realisierte, dass ich mir dies immer für eine bestimmte Perspektive gewünscht habe, aber dass es daneben jede Menge Lebensumstände gab, die mitzuerleben so gar nicht erstrebenswert ist. Um den seligen Mr. Pamuk aus Downton Abbey zu zitieren: "I do dream of a simpler world, as long as we can keep our trains and our dentistry."

Genau das, was die Autorin da beschreibt, ist mir auch schon durch den Kopf gegangen. Meine Vorfahren stammen auch nicht gerade aus dem deutschen Äquivalent der Gentry, ich wäre wohl auch eher froh gewesen, als Köchin bei den Bennets unterzukommen. In den Merryton Assembly Rooms das Tanzbein zu schwingen, wäre wohl eher ein unerfüllbarer Traum gewesen.
Und wir hätten heutzutage Mr. Pamuks Aufzählung wohl noch einige Annehmlichkeiten hinzuzufügen.

Elanor

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[During the 1960s] I think there was more sex in those old films than in all that thrashing around today. I'm tired of sex scenes.
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sadly enough, this is more than true in our times


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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Mittwoch 13. Februar 2013, 16:28 
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Klingt nach einem Buch für mich! Das kommt gleich auf die Liste!

Die Überlegung, dass wenn ich damals gelebt hätte, ich wohl einen Ballsaal nur beim Aufräumen von innen gesehen hätte, hab ich mir auch schon gemacht. Wirklich zu schade, aber leider wahr! Naja, vielleicht hätte ich mich ja hochheiraten können oder reiche Verwandte hätten mich bei sich aufgenommen :ja: :lach:

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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Mittwoch 13. Februar 2013, 17:38 
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Austenexperte
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Miss Hamilton hat geschrieben:
Klingt nach einem Buch für mich! Das kommt gleich auf die Liste!

Du hast aber noch etwas Zeit, deinen Stapel zu vermindern, hab gerade gelesen, daß es erst am 15. Oktober rauskommt (da kommt es ja sogar zu meinem Geburtstag zu spät. Und die Übersetzung wird wohl noch länger dauern :/
Ein bischen später hätten sie das ruhig ankündigen können, naja marketingtechnisch ist das wohl so ganz clever, kurz nach dem 200jährigen Erscheinen von Longbourn in der Literatur :fies_sei:

Elanor
Lesen werden es sowieso vorangig Austenfans :wink:

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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Donnerstag 14. Februar 2013, 11:34 
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Na wunderbar, das geht ja noch ein ganzes Weilchen :tongue: Aber stimmt, dann kann ich meinen Stapel bis dahin... regulieren... denn "vermindern" wäre schon etwas zu optimistisch, der wächst und wächst :mrgreen:

Stimmt, wird wohl kaum Leser geben, die nicht über P&P dazu kommen. Wobei es sicher noch interessant wäre, auf diese Weise zu JA zu finden. Ist ja ähnlich, wie wenn man erst eine Verfilmung sieht und dann die Bücher liest.

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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Mittwoch 10. September 2014, 08:21 
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Das Buch ist jetzt auf dt. erschienen, siehe Amazon.


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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Mittwoch 10. September 2014, 20:03 
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Und der Verlag hat auch schon eine Mail an uns geschrieben ( allerdings eine Rundmail, nichts persönliches. ;) ) Wenn jemand das Buch gelesen hat, wäre ich sehr an einer Rezension interessiert!
Grüße
Kerstin

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"I think that we like those kind of entertainment just to have the opportunity to become a child again during 42 minutes."


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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Donnerstag 18. September 2014, 17:56 
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Austenbegeistert
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Hier kann man ein englischsprachiges Interview des Jane Austen enters Bath mit der Autorin Jo Backer sehen.

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http://www.annamthane.de - ein deutschsprachiger Blog über England, Romantik, Abenteuer und Geschichte

http://www.regency-explorer.net
Reiseführer zu Regency-Zielen – Tipps zum Schreiben eines Regency-Romans – Historisches Insiderwissen - in englischer Sprache


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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Donnerstag 4. Dezember 2014, 21:20 
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Habe es jetzt durch. Wen es interessiert, der kann meinen Eindruck in der längeren Fassung hier lesen. Die kurze Fassung: Ich fand die Idee anfangs nicht schlecht, sie trägt das Buch aber nicht über 460 Seiten. Wer S&V kennt, hat hier und da seinen Spaß, wenn er sich freuen kann, dass er die Andeutungen über das Geschehen "oben" im Haus richtig deuten kann, während das Personal "unten" öfter mal ratlos ist, bzw. erst später erfährt, was da passiert ist. Und Baker erzählt auch sehr viel über Alltagsarbeiten damals, vom Kochen und Putzen bis zum Zähne schleifen und Seifen machen - interessant, aber mir war es zu viel davon. Beide Aspekte können, finde ich, nicht recht übertünchen, dass die Handlung "unten" ziemlich lahm ist - bis sie dann nach etwa der ersten Hälfte des Buches übermäßig auf Touren kommt, da gibt es dann Sex und Krieg und Mord und solche Sachen.... Nicht gefallen hat mir zudem, dass Baker im Grunde die Plotidee von SuV platt übernimmt, nur dass die handelnden Figuren halt Angestellte sind: Da gibt es auch das nette Mädchen und den abweisenden Jungen, der mit der Zeit echt gewinnt. Und den eher zwielichtigen Typen, der das Mädchen umgarnt...
Na ja, ich fand, dass Baker viel zu viel von Austen kopiert bzw. versucht, am Erfolg des großen Romans billig zu partizipieren. Lesen kann man das, sicher wird es auch verfilmt, aber mir hat es am Ende nicht gefallen.
Hat es sonst schon jemand gelesen?


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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Samstag 6. Dezember 2014, 22:13 
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Austenexperte
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Lieber Udo,
habe nach deiner Rezension nicht wirklich Lust bekommen, das Buch zu Lesen, obwohl ich die Ausgangsidee schon interessant fand und eigentlich durchaus überlegt hatte, es zu lesen. Bis jetzt war es mir aber noch nicht begegnet und so kann ich mir das Geld wohl sparen :/ und die Zeit auch, gibt genügend andere schöne Bücher :)

Elanor

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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Montag 8. Dezember 2014, 11:11 
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Schwer zu sagen, man liest so ein Buch ja immer aus ganz subjektiver Sicht. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass man es liest - und sich einfach nur freut, mal wieder in die Longbourn-Welt einzutauchen. Da kann man auch über einiges hinwegsehen, was vielleicht auch gar nicht so schlimm ist, wie mir es nun vorkam. Mein Tipp: Nicht kaufen, schenken lassen. Weihnachten ist nah....


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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Freitag 13. Februar 2015, 22:40 
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Austenbegeistert
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Also bei mir lag das Buch unter dem Weihnachtsbaum und ich muss sagen, dass mir die Idee als solche besser gefiel als letztlich die Ausführung. Es ist jetzt schon ein paar Wochen her, dass ich es gelesen habe und ich stelle fest, dass nicht besonders viel hängen geblieben ist. Nur dass ich irgendwie fand, es hatte Längen und irgendwie auch seltsame Wechsel der Erzählperspektive, wenn ich mich recht entsinne.

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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Samstag 14. Februar 2015, 17:09 
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Austenfrischling
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Mal wieder eine kleine, irrelevante Anmerkung aus der Sicht der Historikerin, die hier auf die Genealogie schaut ...

In einem meiner Textchen habe ich mal geschrieben:

"Heute kenne ich zumindest dem Namen nach weit über tausend Menschen, die die Vorfahren
meiner Kinder sind. Ein buntes Kaleidoskop europäischer Geschichte fokussiert sich in meinen
Kindern. Deutsche, Franzosen, Italiener, Polen, Österreicher, Balten und Skandinavier sind darunter
ebenso vertreten wie Arbeiter und Beamte, Mörder und Seehelden, Bauern und Bergleute, Barone
und Tagelöhner, Soldaten, Händler, Hochstapler, Maler, Fleischer, Musiker, Böttcher ... "

Jetzt Mathematik / Statistik:

1. In einer Zeit, in der 98% der Bevölkerung einer Region Bauern waren, waren 98% meiner Vorfahren aus dieser Region .. na? Bauern!

2. Jeder Mensch hat 2 Eltern, 4 Großeltern, 8 Urgroßeltern ... vor 800 Jahren hatte jeder von uns rein rechnerisch mehr Vorfahren, als Menschen die Erde bevölkerten. Und da kann man Indianer, Aborigines etc noch streichen. Also, rein statistisch, und das ist ein beliebter Genealogen-Sport das nachzuweisen, ist jeder von uns ein direkter Nachkomme von Kaiser Karl dem Großen (747/748 - 814).

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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Samstag 14. Februar 2015, 20:57 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Lilian Day hat geschrieben:
... vor 800 Jahren hatte jeder von uns rein rechnerisch mehr Vorfahren, als Menschen die Erde bevölkerten.


Den Satz verstehe ich nicht?!


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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Sonntag 15. Februar 2015, 00:01 
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Und mir ist der Zusammenhang mit Longbourn nicht ganz klar....


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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Sonntag 15. Februar 2015, 11:49 
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Austenfrischling
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Julia hat geschrieben:
Den Satz verstehe ich nicht?!


Bei einer Generationenfolge von 25 Jahren sind 800 Jahre = 32 Generationen. Jeder Mensch hat 2 Eltern, damit steigt die Anzahl der Vorfahren exponentiell und liegt nach 32 Generationen bei damit 2 hoch 32 und das sind 429.4967.296 Vorfahren. Selbst heute gibt es nur etwas um die 10 Milliiarden Menschen, nicht knapp 430 ...

Ergo ist jeder von uns rein Rechnerisch mehrfach Nachkomme von zum Beispiel Karl dem Großen ... Literarisch wäre dazu Rilkes "Reigen" zu empfehlen.

Und, Udo, jeder hätte, bei gleichgeblieben gesellschaftlich Verhältnissen, eine geringe aber reale Chance, zur kaiserlichen Familie zu gehören. Und eine sehr große, zur "Unterschicht" zu gehören. Und darum ging es ja unter anderem in diesem Thread.

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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Sonntag 15. Februar 2015, 12:24 
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Ah, verstehe. Du meinst, dass unsere Vorfahren wohl eher wie Sarah gelebt hätten.

Dieses Rechenbeispiel ist hier noch etwas besser erklärt. Erinnert mich an die Weizenkornlegende aus der Schachwelt - am Ende gibt es rechnerisch unendlich viele Zugmöglichkeiten, die mit der Realität des Spiels allerdings zu 99,9 Prozent (das ist jetzt glatt geraten!) nichts zu tun haben dürften, weil sie einfach im Sinne des Spiels sinnlos sind.


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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Sonntag 15. Februar 2015, 15:17 
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Austenfrischling
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Schöner Link. "Unsere Vorfahren" sind nunmal nicht nur einer sondern viele. Und von den vielen waren x % das, y % jenes. Man kann, wenn die Individuen nicht personalisiert sind (Uropa Willi war Schmied oder sowas ...) nur von Wahrscheinlichkeiten ausgehen. Oder anders: Wenn Du Deinen Vorfahren nur richtig auswählst, war der eben Kaiser Karl. Aber nicht nur bei Dir, sondern bei jedem von uns. Wir alle waren bei richtiger Auswahl Karl der Große ODER leibeigener Bauer oder sonstwas. Die Wahrscheinlichkeiten sind für jeden von uns in etwa gleich, wenn man nur lange genug (mehr Vorfahren als Menschen) zurückgeht. Vor "nur" 100 Jahren sah das anders aus, da die Anzahl der Vorfahren eines jeden Einzelnen zu gering war, um daraus statistische Ableitungen zu treffen.

Gerade für England im 19. Jahrhundert gibt es dazu gute Arbeiten über "Heiratskreise", speziell unter Kirchenleuten. Das gilt aber eben auch nur für eine Hand voll Generationen ... Statistisch wenig aussagefähig.

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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Sonntag 15. Februar 2015, 23:19 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Danke für die Erklärung! :)


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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Dienstag 17. Februar 2015, 12:48 
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Zitat:
Bei einer Generationenfolge von 25 Jahren sind 800 Jahre = 32 Generationen. Jeder Mensch hat 2 Eltern, damit steigt die Anzahl der Vorfahren exponentiell und liegt nach 32 Generationen bei damit 2 hoch 32 und das sind 429.4967.296 Vorfahren. Selbst heute gibt es nur etwas um die 10 Milliiarden Menschen, nicht knapp 430 ...


Naja, so richtig ist das aber nicht, weil es ja schließlich auch Heiraten zwischen Cousin und Cousine oder andere verwandtschaftliche Heiraten gab und das reduziert dann ja die Vorfahren (Ahnenschwund).

Zitat:
"Ergo ist jeder von uns rein Rechnerisch mehrfach Nachkomme von zum Beispiel Karl dem Großen ... "


Ahnenforschung ist schon eine spannende Sache. Leider gibt es immer wieder Lücken und die kann man schwer schliessen, besonders wenn es sprachliche Barrieren gibt. In unserer Vorfahrenliste gibt es eine Lücke, wo man nicht so genau herausfinden kann, woher eine Vorfahrin stammt (sie kommt wohl aus den Niederlanden und musste im 16. Jahrhundert von dort fliehen. Vermutlich (nach dem Namen zu urteilen) war sie wohl eine einfache Adlige und wenn die Vermutung stimmt, dann würde es auch eine Verbindung zu den Stuarts geben, aber auch dann wären wir dadurch keine Nachfahren von Karl dem Großen, sondern "nur" von Karl Martell. Aber das ist alles nur reine Spekulation.


Zuletzt geändert von meli am Donnerstag 19. Februar 2015, 19:08, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Dienstag 17. Februar 2015, 16:03 
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Austenfrischling
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meli hat geschrieben:
Naja, so richtig ist das aber nicht, weil es ja schließlich auch Heiraten zwischen Cousin und Cousine oder andere verwandtschaftliche Heiraten gab und das reduziert dann ja die Vorfahren (Ahnenschwund).

"Ergo ist jeder von uns rein Rechnerisch mehrfach Nachkomme von zum Beispiel Karl dem Großen ... "

Vielleicht schaust Du nochmal in Udos schönen Link. Der Ersteller kann das vielleicht verständlicher erklären als ich. Und ich kann mich ihm (dem Ersteller) da nur anschließen: Es ist ziemlich egal, ob ich und Du und jeder hier 10000 Mal Nachkomme von Karl dem Großen ist oder nur 2000 Mal ...


meli hat geschrieben:
Ahnenforschung ist schon eine spannende Sache. Leider gibt es immer wieder Lücken und die kann man schwer schliessen, besonders wenn es sprachliche Barrieren gibt. In unserer Vorfahrenliste gibt es eine Lücke, wo man nicht so genau herausfinden kann, woher eine Vorfahrin stammt (sie kommt wohl aus den Niederlanden und musste im 16. Jahrhundert von dort fliehen. Vermutlich (nach dem Namen zu urteilen) war sie wohl eine einfache Adlige und wenn die Vermutung stimmt, dann würde es auch eine Verbindung zu den Stuarts geben, aber auch dann wären wir dadurch keine Nachfahren von Karl dem Großen, sondern "nur" von Karl Martell. Aber das ist alles nur reine Spekulation.


Auch hier wieder ein in meinen Augen ein Denkfehler. Du bist nicht "nur" Nachkomme von Karl Martell, auch wenn Du das vielleicht beweisen könntest, sondern auch (und mit statistisch belegbarer Sicherheit) von Karl dem Großen. Wie auch von Karl Martell, der ja nochmal 2 oder 3 Generationen eher zu Buche schlägt und die Anzahl unser aller Vorfahren zu der Zeit dann nicht wie oben genannt rund 430 Milliarden sondern dann gleich mal 860 Milliarden oder 1.720 Billionen ist. Und da ist es dann ziemlich egal, ob wir (um bei den obigen Zahlen zu bleiben) inklusive Ahnenschwund 40000 oder nur 2000 Mal Nachkommen von Karl Martell sind ;)

Ansonsten zur theoretischen Unterfütterung: Siehe "Gaußsche Glockenkurve" ...

Zu Deiner speziellen Vorfahrin: Woran machst Du das "einfache Adelige" fest?

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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Dienstag 17. Februar 2015, 22:53 
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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Donnerstag 19. Februar 2015, 19:43 
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Zitat:
Auch hier wieder ein in meinen Augen ein Denkfehler. Du bist nicht "nur" Nachkomme von Karl Martell, auch wenn Du das vielleicht beweisen könntest, sondern auch (und mit statistisch belegbarer Sicherheit) von Karl dem Großen. Wie auch von Karl Martell, der ja nochmal 2 oder 3 Generationen eher zu Buche schlägt und die Anzahl unser aller Vorfahren zu der Zeit dann nicht wie oben genannt rund 430 Milliarden sondern dann gleich mal 860 Milliarden oder 1.720 Billionen ist. Und da ist es dann ziemlich egal, ob wir (um bei den obigen Zahlen zu bleiben) inklusive Ahnenschwund 40000 oder nur 2000 Mal Nachkommen von Karl Martell sind ;)


Das mag ja sein, dass das alles ziemlich egal ist, aber interessant ist schon, wenn man es nachweisen kann/könnte. :wink: Und nebenbei erweitert man seine Geschichtskenntnisse und lernt viele neue entfernte Verwandte kennen.

"Zu Deiner speziellen Vorfahrin: Woran machst Du das "einfache Adelige" fest?"

Weil sie den Zusatz "von" getragen hat und "nur" einen Landschreiber geheiratet hat.


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 Betreff des Beitrags: Re: Longbourn
BeitragVerfasst: Freitag 20. Februar 2015, 16:16 
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"von" in niederländischen oder in "deutschen" Dokumenten?

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