Julia hat geschrieben:
Alethea: Warum schreibst Du nicht einfach über etwas, was Du aus eigener Erfahrung kennst? Alles andere wirkt viel zu schnell und viel zu oft künstlich und konstruiert und ist es wahrscheinlich auch......Jane Austen selbst hat an ihre literarisch ambitionierte Nichte Fanny Knight, die ihr Manuskripte zu lesen schickte, geschrieben, sie wünschte, sie selbst hätte in ihrer Jugendzeit mehr gelesen als geschrieben.
Du hast Recht! Man sollte wirklich immer nur über Dinge schreiben, von denen man zumindest etwas versteht!
Das Dumme beim Bücherschreiben ist eben nur, dass man etwas Besonderes schreiben möchte, etwas Außergewöhnliches, was auf dem Büchermarkt noch nicht da gewesen ist (und in meinen eigenen Erfahrungen muss ich leider vergeblich nach besonders außergewöhnlichen Ereignissen suchen...
), damit man auch irgendeine Aussicht darauf hat, vielleicht von einem Verlag ins Programm aufgenommen zu werden - gerade, wenn man noch nie veröffentlich hat! Da geht es natürlich mit viel Glück zu! Aber es ist eine verdammte Arbeit, ein Buch zu schreiben, es klaut einem unheimlich viel Zeit und es macht auch nicht immer nur Spaß!!!
Ich bin gerade dabei, eines meiner Bücher (mit dem ich keinen Erfolg hatte - was mich heute nach ein paar Jahren auch nicht wundert, denn so außergewöhnlich gut war es wirklich nicht!) einfach selbst per Hand zu binden! Es ist eine Heidenarbeit, aber es sieht ebenso gut aus, als hätte ich es irgendwo verlegt, mit Hardcover, Lesebändchen, Fadenheftung und allem drum und dran! Denn irgendwie möchte man seine ~ 200 Seiten nicht immer nur als Stapel DINA4 Blätter bei sich auf dem Schreibtisch liegen haben, sondern einfach als gebundenes Buch! Und das kann ich auch ganz leicht so haben - damit bin ich, zumindest bei meinen älteren Geschichten/Büchern völlig zufrieden... Ich war noch klein, als ich sie geschrieben habe...was erwarte ich da eigentlich???
Was Jane Austen betrifft, so werde ich die Briefe an Fanny im Original lesen, sobald ich eine Minute Zeit dafür finde! "Jane Austen's Letters" steht bei mir im Regal!
Janes Tipp ist sicherlich sehr nützlich, ich habe aber festgestellt, dass sich Stil und Ausdrucksvermögen auch durch kontinuierliches Schreiben verbessern! Leider werden die Bücher auf dem Weg dorthin nicht perfekt, aber immer besser! Sogar innerhalb der Geschichte, die ich vorhin bezüglich Binden erwähnt habe, habe ich beim Korrekturlesen vor dem Ausdrucken im DINA5-Format festgestellt, wie es mir immer besser gefiel! Am Anfang war's noch holprig, am Schluss richtig spannend...
Und irgendwann in seinem Leben ist man wohl (hoffentlich) auch mal an dem Punkt angelangt, an dem man richtig gut schreibt - wenn man denn Talent dafür hat! Aber ob ich Talent zum Schreiben habe, das lasse ich lieber andere beurteilen!!!
Liebe Grüße,
Alethea