Das Problem war vor allem, dass man eine Kutsche bzw. Pferde, die die Kutsche ziehen, überhaupt mal besitzen musste!
Denn deren Unterhalt war ganz schön teuer und musste sich auch lohnen.
Es gab unterschiedlichste Kutschentypen, von denen manche in Jane Austens Romanen Erwähnung finden. Abhängig von deren Form war auch, wie viele Pferde sie zogen, denn je mehr Pferdestärken (PS
) vorne an der Kutsche zogen, desto schneller konnte man eine Strecke zurücklegen.
Für längere Reisen gab es zunächst einmal die
Postkutschen, die von (vermutl.) 4-6 Pferden gezogen wurde, und die man entweder vorher mieten, oder in die man einfach an gewissen Poststationen wahllos zusteigen konnte. Für junge Damen war letzteres natürlich gefährlich und unschicklich (daher ist es auch eine solche Schande, als Catherine Morland am Ende des Romans allein mit einer solchen Postkutsche reisen muss!) Die zwei verschiedenen Typen hatten bestimmte Namen, die mir jedoch entfallen sind.
Für kürzere Strecken gab es die
Chariots --- praktische, großräumige Kutschen zum Transport von etwa 4 Personen (innerhalb der Kutsche). Da reichten oft schon 2 Pferde aus. Ich glaube, in "Emma" (mit G. Paltrow) macht Mr Elton Emma in einem solchen Chariot seinen Heiratsantrag.
Ich habe irgendwann mal gelesen, dass Mr Austen (Janes Vater) einige Jahre lang einen Chariot besaß, damit seine Frau und seine Töchter (gerade im heiratsfähigen Alter) zu Gesellschaften fahren konnten. Er hat ihn dann aber bald verkauft, weil es finanziell zu kostspielig wurde.
Dann gab es (wohl auch eher für kürzere Strecken)
Gigs --- "leichte", offene Zweiräderwagen, die meist nur von einem Pferd gezogen wurden. John Thorpe prahlt in "Northanger Abbey" mit seinem topmodischen Gig herum.
Und nicht zu vergessen die zahlreichen, großräumigen Kutschen, die sich für Landpartien so hervorragend eigneten ---
Barouche ---
Landauer, (Mrs Elton wird ja nicht müde, davon zu schwärmen), und wie sie alle heißen!
Mehr fallen mir nicht mehr ein...
Ich habe mir mal dieses Buch ausgeliehen, das ich sehr empfehlen kann:
Kutschen Europas des 19. und 20. Jahrhunderts
Und das sieht auch sehr vielversprechend aus:
Kutschen