Habe mir die Verfilmung jetzt noch mal angesehen, nachdem ich sie im Sommer wohl im Kino gesehen haben muss. Mein erster Eindruck war nicht übermäßig positiv, soweit ich mich erinnere, aber auch nicht ganz negativ. Einiges schien mir etwas zu albern, obwohl ich sonst meist finde, dass Austens Humor zu kurz kommt. Manches war auch nur seltsam, etwa das Nasenbluten am Ende....? Und leider mochte ich Anya Taylor-Joy als Emma nicht - das macht es schwer, die ganze Verfilmung zu mögen. Inzwischen hab ich die ausgezeichnete Serie "Damengambit" gesehen, in der Taylor-Joy mir sehr gut gefallen hat. Also zweite Chance für Emma...
Richtig gut finde ich sie immer noch nicht. Insbesondere ist mir aufgefallen, wie fast nervig ich die Filmmusik finde: Einerseits eine Musik für einen Klamaukfilm, andererseits Traditionals oder was das war, die irgendwie gar nicht passen. Die Besetzung ist eigentlich gut, aber dann auch wieder nicht: Es fehlen "Anker-Figuren", die Halt geben könnten, neben Emma hätte das Mr. Knightley sein können, von dem wohl sein Nackedei-Auftritt nicht ganz so in Erinnerung bleiben wird wie jener im nassen Hemd von Mr. Firth... Aber ich hab mich gefreut, einige Bekannte erkannt zu haben.
Was mir diesmal positiv aufgefallen ist: Die Farben sind nahezu perfekt, also die ganze Inszenierung der Räume, sogar die Abstimmung der Wandfarben auf die Kostümfarben schien mir zum Teil bewusst gewählt. Das hat mir sehr gut gefallen. Ob die Kostüme korrekt waren, kann ich nicht beurteilen, aber schick sahen sie auch aus.
Also: Die Musik komplett austauschen, den Grad der Albernheit etwas reduzieren, dann würde ich den Film wohl ganz okay finden. Ein innovativer Beitrag zu den Austen-Verfilmungen ist es aber auch dann natürlich nicht. Für den Bedarf empfehle ich immer noch "Clueless"....
Emma hatte übrigens vielleicht auch ungute Karten, weil ich kurz davor noch mal "Stolz und Vorurteil" in der 2005er-Fassung gesehen habe. Also Joe Wright kann wirklich gut Filme machen.....
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