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BeitragVerfasst: Samstag 21. Januar 2006, 13:16 
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Austenbegeistert
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Registriert: Freitag 21. Oktober 2005, 12:20
Beiträge: 225
Kerstin hat geschrieben:
Tja Sonja, vermutlich wurdest du da mit mir in einen Topf geworfen.
Ich hatte folgendes geschrieben:
Zitat:
Und ich möchte hier mal eine dezente Warnung aussprechen. Kritik ist hier erwünscht, ihr könnt auch gerne sagen, was euch an Büchern nicht gefällt.
Aber sollte es hier zu beleidigenden Äußerungen kommen, werden diese kommentarlos gelöscht.
Und zwar ohne Diskussion.

Was in diesem Sinne auch in den Boardregeln steht.
Mir geht es nicht darum, Kritik zu unterdrücken. Ich hätte sie nur gerne sachlich und auf das Objekt bezogen.
Aussagen wie: "Ich halte alles Sequels für Mist und die Autoren werweißwohin geschickt!" halte ich für keine besonders sachliche Kritik.
Aber das mag man noch als Ausdruck persönlicher Meinung sehen.
Sollte es aber zu persönlich werden, finde ich, dass da eine Grenze zur Beleidigung überschritten wird.
Das ist hier bislang noch nicht geschehen, aber da ich Brukis Andeutungen las, hielt ich es für den richtigen Zeitpunkt, noch mal auf die Boardregeln hin zu weisen.
Grüße,
Kerstin


Entschuldige mal, aber ich werde mir den Schuh anziehen, denn ich möchte der Vermutung Ausdruck verleihen, das du explizit mich mit diesem Verweis anzusprechen gedachtest.
Meine Kritik an dem WERK der Dame Berger ist rein subjekt, ebenso wie etwaige Lobgesänge nicht von literaturwissenschaftlicher Objektivität geprägt sind.

Angesichts dieser Erkenntnis, wünsche ich mir das der liebe G`tt uns unseren Tunnelblick auf Dauer erhalten möge.

Allen einen guten Tag.


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Verfasst: Samstag 21. Januar 2006, 13:16 


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BeitragVerfasst: Samstag 21. Januar 2006, 13:41 
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Piratensüchtige Administratorin, ebenfalls Seriensuchti mit Mittelalterpräferenz und spätes Girlie
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Registriert: Dienstag 18. Oktober 2005, 21:38
Beiträge: 6885
Wohnort: Wo die Messer und Schwerter herkommen
Wenn du dir diesen Schuh anziehen möchtest, bitte.
Ich hatte es allerdings auf den Verlauf des gesamten Threads bezogen und meinen Hinweis an keine spezielle Person gerichtet.
Falls du diesen Satz meinst:
Zitat:
"Ich halte alles Sequels für Mist und die Autoren werweißwohin geschickt!"

Der bezog sich auch auf keinen speziellen Beitrag.
Grüße,
Kerstin

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"I think that we like those kind of entertainment just to have the opportunity to become a child again during 42 minutes."


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BeitragVerfasst: Samstag 21. Januar 2006, 17:44 
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fußballbegeisterte Administratorin im Ruhestand
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Registriert: Sonntag 23. Oktober 2005, 16:16
Beiträge: 1591
Wohnort: Berlinerin im tiefsten Sachsenlande
:eek: Also Catalina, warum du dir die Jacke anziehst, kann ich nicht nachvollziehen. Du hast das Buch gelesen und findest es Sch... Alles im grünen Bereich. Wenn du das auch noch etwas druckreif formulierst, dann würde ich deine Kritik gerne auf der Webseite benutzen. Wir haben nichts gegen kontroverse Meinungen, wir haben nur was dagegen, wenn es unsachlich oder beleidigend wird. Dies wird in diesem wie in den meisten Boards nicht geduldet. Und du hast auch nichts Beleidigendes geschrieben, insofern kann ich mich nur wundern...

Viele Grüße

Sonja

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Gruß Sonja
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein

Nach der EM ist vor der WM :aetsch:

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BeitragVerfasst: Samstag 21. Januar 2006, 20:14 
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Austenbegeistert
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Registriert: Freitag 21. Oktober 2005, 12:20
Beiträge: 225
Sonja hat geschrieben:
:eek: Also Catalina, warum du dir die Jacke anziehst, kann ich nicht nachvollziehen. Du hast das Buch gelesen und findest es Sch... Alles im grünen Bereich. Wenn du das auch noch etwas druckreif formulierst, dann würde ich deine Kritik gerne auf der Webseite benutzen. Wir haben nichts gegen kontroverse Meinungen, wir haben nur was dagegen, wenn es unsachlich oder beleidigend wird. Dies wird in diesem wie in den meisten Boards nicht geduldet. Und du hast auch nichts Beleidigendes geschrieben, insofern kann ich mich nur wundern...

Viele Grüße

Sonja



Eigentlich lehne ich es grundsätzlich ab mir Kleidungstücke anzuziehen, die mir offensichtlich nicht passen. Bei Schuhen ist das gelegentlich etwas anders. :Stilettorausch: :wink:

Wenn du dir den Threadverlauf genau betrachtest wirst du feststellen das Kerstins Antwort ziemlich unmittelbar nach meinem Post auftaucht.
Ich mag mimosenhaft erscheinen, oder auch sein. Es ist nur so das in mir just der Verdacht aufkeimte das mein Post diese Reaktion hervorgerufen haben könnte.

Wenn dem nicht so ist, gut. Dann habe ich mir geirrt.

Irren ist menschlich. Und nichts menschliches ist mir fremd.


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BeitragVerfasst: Freitag 23. Juni 2006, 17:54 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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:wink: Nachdem hier die Wogen hoch wogten, und schon seit fünf Monaten niemand mehr etwas geschrieben hat, will ich wieder zum eigentlichen Thema zurückkommen: nämlich den Büchern, die im Stil von Jane Austen geschrieben sind!

Ich finde zwar nicht wie Bruki (auch wenn der ja eigentlich nichts mehr hierzu schreiben wollte - vielleicht überlegt er sich's ja noch anders ;D ), dass die Schriftsteller bei Jane Austen klauen - Zitat:
Bruki hat geschrieben:
Ich finde es nämlich sehr frech, wenn sogenannte "Schriftsteller" sich ungeniert bei Jane Austen bedienen, um Kasse zu machen... Und was da in dem Buch zu Lucy Steele gesagt wurde, schien mir mit der echten Lucy (nämlich der von Jane Austen) nicht so viel zu tun gehabt zu haben... Doch jeder hat seine Vorlieben und meine liegen eindeutig nicht bei soclhen nachgemachten Jane Austens...

Meiner Ansicht nach sind die meistens einfach auch nur von Jane Austen begeistert!

Aber meine Erfahrung ist es, dass, und da stimme ich Bruki zu, diese Schriftsteller es einfach nicht schaffen, an Jane Austen heranzukommen, und an sich ist es eine Anmaßung, das zu versuchen...genauso wie Dickens nachzuahmen oder andere berühmte Schriftsteller!
Es gelingt ihnen nicht, die Charaktere gleich gut herauszuarbeiten, den gleichen Witz und den selben Humor zu verwenden usw.

Ich habe mal eine Fortsetzung von "Die Watsons" gelesen, keine Ahnung, wie der Titel war und von wem, aber ich fand es wirklich überhaupt nicht gelungen. Die Autorin hat sich noch mehrere andere Figuren ausgedacht, die im Vergleich zu Janes Charakteren einfach lasch sind! Die Schriftsteller tun damit Janes Werk nichts Gutes!
Ich selbst schreibe sehr gern und wage zu behaupten, auch einen einigermaßen guten Stil und ein ordentliches Portiönchen Fantasie zu haben, aber ich würde mich niemals mit Jane Austen messen wollen! :nein:

Alethea

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Es ist besser den Mund zu halten und dumm zu erscheinen, als ihn zu öffnen und jeden Zweifel zu zerstreuen.
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BeitragVerfasst: Freitag 23. Juni 2006, 20:59 
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Amüsantes Boardmitglied und Reisetrulla
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Die Fortsetzung von "Die Watsons" habe ich auch gelesen. Der Name des Verfassers wurde - soweit ich mich erinnere - nicht genannt, nur dass er ein glühender JA-Verehrer gewesen sei. Ich fand die Fortsetzung nicht richtig schlecht, aber an JA kommt sie auf keinen Fall ran. Ich frage mich nur, ob jemand, der nicht weiß, an welcher Stelle die Fassung von JA endet, merkt, ab wann da jemand anders am Werke war. Würde mich mal interessieren ... Vielleicht wagt jemand den Selbstversuch (ohne zu schummeln :wink: )


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BeitragVerfasst: Freitag 23. Juni 2006, 22:23 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Registriert: Mittwoch 14. Juni 2006, 20:11
Beiträge: 3007
Die Idee ist nicht schlecht! Wenn jemand das Buch freiwillig lesen möchte und Janes Romananfang noch nicht kennt... :wink:
Allerdings habe ich "Die Watsons" ein paar Wochen vorher gelesen, und soweit ich mich erinnern kann, setzt der/die Schriftsteller(in) nicht an der Stelle, an der Jane Austens Manuskript endet, an, (sodass Teil 1 von Jane ist und irgendwann unangekündigt in den fremden Teil übergeht), sondern schreibt unanbhängig davon irgendwann ein paar Tage nach dem Ball weiter!
Ich fand zwar das Ende romantisch (sie bekommt doch diesen Captain mit dem verletzten Arm oder so ähnlich), aber auf so Austen-untypische Art! Und auch der Schreibstil ist eben ganz anders! Den kann man nicht nachahmen!
Das Buch war an sich schön, aber ich finde, die Autorin/der Autor hätte einfach eigene Namen erfinden, die Handlung leicht verändern und es in diese Zeit verlegen sollen! Von der ursprünglichen Austen-Handlung war sowieso nicht mehr viel zu verspüren, nicht so wie bei "Miss Lucy Steele" oder "Jane Fairfax"...

Alethea :)

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BeitragVerfasst: Samstag 24. Juni 2006, 13:57 
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Archivarius

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Beiträge: 2744
Wohnort: Brandenburg
Hallo Alethea,

es ist für mich erfrischend, neue Ansichten zu den alten Themen zu hören. Also, sei nicht zurückhaltend oder befürchte nicht, mich zu langweilen oder zu erschrecken.... :wink:

Die Sache mit den „Schriftstellern“, die heute versuchen mit Jane Austens Namen Kasse zu machen, sehe ich so: Für mich ist ein Buch ein Produkt. Ein guter Roman ist wie ein gutes Werkzeug gemacht von einem Meister. Schriftsteller sind Handwerker. Nimm einmal an, ich wäre ein Messerschmied – ein mittelmäßiger – und ich würde auf meinen mehr schlechten als rechten Messern „Made in Solingen“ schreiben, um sie besser verkaufen zu können. Jeder ehrliche Handwerker würde mich verachten und die von mir geprellten Kunden würden mich vor dem Kadi schleppen. Und recht hätten sie... Wäre ich ein guter Handwerker und Meister der Messerschmiedekunst, signierte ich meine Messer mit „Made by Bruki“ und würde versuchen, meine eigenen Klingen besser und besser zu machen... und nicht schlechte Kopien erstklassiger Klingen produzieren...

Frau Berger ist für mich so eine Fälscherin von Messern. Wenn sie echte Menschen aus Fleisch und Blut in ihren Büchern produzieren könnte, wie Jane Austen es tat, würde sie sie „Janine Müller“ nennen und nicht „Lucy Steele“. Wenn sie Fännficktschän hätte schreiben wollen, würde sie diese - wie Becci und die anderen - in den einschlägigen Boards veröffentlichen und kein Geld dafür von ihren Kunden verlangen... Ich halte das, was sie und die anderen literarischen Aßgeier tun, für gewöhnliche Produktpiraterie, für Diebstahl: Sie eignet sich die gute Marke einer anderen Firma an und verkauft ihre eigenen minderwertigen Nachahmer darunter...

Und bitte: Jede/r kann das sehen wie er/sie will... Ich zwinge niemandem meiner Meinung zu sein... wegen meiner kann jede/r lesen, was er/sie mag... Ich wundere mich jedoch weiter über Leute, die ernsthaft über „Fortsetzungen“ von Jane Austens Romanen diskutieren und sich darüber aufhalten wie ähnlich oder (meist) wie mies die gemacht sind... Insgesamt lohnt es den Aufwand nicht, sich damit zu befassen. Und sei versichert: auch beim fünfzigsten Lesen von „Mansfield Park“ oder „Pride and Prejudice“ werde ich noch etwas neues, überraschendes, anrührendes entdecken, was meinen Verstand und mein Herz anspricht... Wer wird sich bei solchen Leckernbissen mit Zuckerwasser abspeisen lassen?

Bruki

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"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)


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BeitragVerfasst: Samstag 24. Juni 2006, 14:24 
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Austenexperte
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Wohnort: Marburg
Ich denke nicht, dass man es sich da so einfach machen kann. Schließlich erwartet niemand bei einemn Sequel ein Buch von Jane Austen. Es ist doch vielmehr so, dass die Schreiber durch Jane Austens Bücher angeregt wurden, selbst etwas in dieser Richtung zu schreiben. Es ist meiner Meinung nach jedenfalls nicht Betrug oder bloße Nachmacherei, sondern einfach eine Geschichte angelehnt an Austens Geschichte. Das Problem ist denke ich einfach, dass viele Leser etwas erwarten, was genau Austens Stil entspricht, was aber nie so sein wird, weil jeder Schreiber seinen eigenen Stil hat.
Und um zu deinem Beispiel zurückzukommen: Niemand schreibt Made by Solingen, sondern Sequels oder Fanfictions wären eher etwas in der Art wie "Made in the way of Solingen". Das ist ein Unterschied, und es ist ja nicht so, dass etwas nicht von mir ist, nur weil in meine Geschichte Personen einer anderen Geschichte einwebe. Ein Leser wird immer merken, inwieweit ich auch meine eigenen Ideen darin untergebracht habe und sehen, ob ich mein Handwerk beherrsche oder nicht. Das ist jedenfalls meine Meinungdazu.
Und es ist auch eine Herausforderung einerseits treu den ursprünglichen Personen und Handlungen zu bleiben und dennoch seine eigenen Ideen und Gedanken einzuweben. Man sollte daher net zu schnell sein mit So Beurteilungen wie: "Die Leute schreiben ja nur ab!" oder so...
Aber okay, will mich ja net streiten, das ist nur meine Meinung dazu.

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BeitragVerfasst: Samstag 24. Juni 2006, 16:54 
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Archivarius

Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 08:04
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Wohnort: Brandenburg
... ich glaub nicht, dass es der Ehrgeiz eines Schriftstellers sein sollte, zu schreiben wie jemand anders... und es wird so auch nciht sein, bei der Madame Berger... Sie will nur ein paar mehr verkaufen, indem sie den namen Jane Austens nutzt, anstatt eine mitreißende und interessante Geschichte z.B. aus ihrem Dorf und von heute zu verfassen...

Aber ich sollte wirklich nicht zu streng sein: Vielleicht verhungern ja auch nur ihrer Kinder und sie hat sich etwas Geld für Brot und Wasser erhofft, in dem sie ihren Roman mit fremden Federn schmückt... Die Welt ist so... und wer kein guter Schreiber ist, muss sehen wo er bleibt...

Bruki :cool:

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"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
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BeitragVerfasst: Samstag 24. Juni 2006, 22:24 
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Amüsantes Boardmitglied und Reisetrulla
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Bruki hat geschrieben:
Die Sache mit den „Schriftstellern“, die heute versuchen mit Jane Austens Namen Kasse zu machen, sehe ich so: Für mich ist ein Buch ein Produkt. Ein guter Roman ist wie ein gutes Werkzeug gemacht von einem Meister. Schriftsteller sind Handwerker. Nimm einmal an, ich wäre ein Messerschmied – ein mittelmäßiger – und ich würde auf meinen mehr schlechten als rechten Messern „Made in Solingen“ schreiben, um sie besser verkaufen zu können. Jeder ehrliche Handwerker würde mich verachten und die von mir geprellten Kunden würden mich vor dem Kadi schleppen. Und recht hätten sie... Wäre ich ein guter Handwerker und Meister der Messerschmiedekunst, signierte ich meine Messer mit „Made by Bruki“ und würde versuchen, meine eigenen Klingen besser und besser zu machen... und nicht schlechte Kopien erstklassiger Klingen produzieren...

Bruki


Ich finde, bei "Die Watsons" hast Du mit Deiner Meinung Recht, denn da ist als einzige Autorin JA genannt. Dass die Fortsetzung von einem JA-Fan geschrieben wurde, erfährt man erst im Innenteil des Buches (zumindest in der Fassung, die ich gelesen habe). Und wenn man die nicht vollendete Fassung von JA nicht kennt, weiß man gar nicht, wann die von dem Fan geschriebene Fortsetzung beginnt. Finde ich vom Verlag nicht in Ordnung.


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BeitragVerfasst: Samstag 24. Juni 2006, 22:28 
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Amüsantes Boardmitglied und Reisetrulla
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Alethea hat geschrieben:
Die Idee ist nicht schlecht! Wenn jemand das Buch freiwillig lesen möchte und Janes Romananfang noch nicht kennt... :wink:
Allerdings habe ich "Die Watsons" ein paar Wochen vorher gelesen, und soweit ich mich erinnern kann, setzt der/die Schriftsteller(in) nicht an der Stelle, an der Jane Austens Manuskript endet, an, (sodass Teil 1 von Jane ist und irgendwann unangekündigt in den fremden Teil übergeht), sondern schreibt unanbhängig davon irgendwann ein paar Tage nach dem Ball weiter!
Alethea :)


Der von JA geschriebene Teil endet mit einem abgeschlossenen Kapitel und der Schriftsteller fährt mit dem nächsten Kapitel fort (welche Kapitel das sind, schreibe ich lieber nicht, falls jemand den Selbstversuch wagt :wink: ) Und in der Version, die ich gelesen habe, ist nicht vermerkt, dass hier der JA-Text endet und dort der fortgeschriebene Text anfängt.


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BeitragVerfasst: Samstag 24. Juni 2006, 22:44 
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Amüsantes Boardmitglied und Reisetrulla
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Ich muss mich korrigieren: Im Nachwort ist erwähnt, mit welchem Kapitel der Text von JA endet (Ausgabe dtv). :denken:


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BeitragVerfasst: Sonntag 25. Juni 2006, 17:34 
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Ich persönlich neige inzwischen auch eher zu Brukis Meinung, die er, wie ich finde, sehr logisch erläutert und mich damit irgendwie überzeugt hat.

Ich denke zwar immer noch nicht, dass diese Schriftsteller wirklich bewusst und hinterhältig abschreiben, sondern eher, wie Becci es formulierte, aus Bewunderung Jane Austens Werk fortführen wollen, aber ihnen ist sicherlich klar, dass allein das Wort "Jane Austen" ein Kundenfänger ist - und da ist es dann eigentlich nur noch eine rechtliche Formsache, dass "nach Jane Austen" dabei steht!

Und, ich zitiere mich selbst:
Alethea hat geschrieben:
Es gelingt ihnen nicht, die Charaktere gleich gut herauszuarbeiten, den gleichen Witz und den selben Humor zu verwenden usw.

wenn es ihnen wenigstens gelingen würde, GUTE Sequels zu schreiben! Aber ich habe bisher keinen gelesen, der auch nur irgendwie annähernd an Jane Austen herangereicht hätte!

Dass es sich nicht lohnt, sich überhaupt mit diesen Sequels zu befassen, finde ich allerdings nicht richtig, Bruki! Denn zumindest EIN Gutes hat dieses im Grunde genommen ja wirklich sinnlose Diskutieren nämlich: Die Leute erkennen nach dem Lesen dieser schlechten Fortsetzungen noch deutlicher den Wert von Janes Originalen!!!

Ich finde aber auch, dass ein wirklich toller Schriftsteller in der Lage sein sollte, sich selbst Figuren "aus Fleisch und Blut" (wie Bruki das, glaube ich, formulierte) auszudenken, die zu eigenem Leben erwachen und die Leser begeistern! Das macht einen Schriftsteller ja schließlich aus! Wenn er dagegen in der Lage ist, BEIDES zu können, dann: Hut ab!!! :respekt:

Hier ist übrigens eine meiner (vielen!) Lieblingsstellen von Jane Austen - die wieder einmal beweist, wie unnachahmlich sie doch ist:

[…] Wir boten einer Schauspielertruppe unsere Dienste an und wurden angenommen. Unser Ensemble war recht klein, es bestand nur aus dem Schauspieldirektor, seiner Frau und uns beiden, doch das bedeutete, daß weniger Leute zu zahlen waren, und das einzig Unbequeme war die in Ermangelung an Akteuren geringe Zahl an Stücken, die wir aufführen konnten. Doch störten wir uns nicht an derlei Kleinigkeiten. Die Aufführung, für die wir am meisten Bewunderung ernteten, war „Macbeth“, in dem wir wahrhaft Großes leisteten. Der Schauspieldirektor selbst spielte den Banquo, seine Frau die Lady Macbeth, ich gab die drei Hexen und Philander alle anderen. Diese Tragödie war, um der Wahrheit die Ehre zu geben, nicht nur das beste, sondern auch das einzige Stück, das wir je zur Aufführung brachten. […]
(Aus: Jane Austens "Liebe und Freundschaft")

Liebe Grüße,
Alethea

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