Julia hat geschrieben:
Ich finde es ja generell interessant, was wir heute so als überlebenswerten Klassiker ansehen und was die Masse der Leute damals tatsächlich gelesen hat. Nämlich eher Radcliffe als Austen.
Aber ein Klassiker wird doch vor allem dadurch zum Klassiker, dass er bis heute gelesen wird (oder durch überragende künstlerische Qualität, dann muss er auch nicht mehr gelesen werden
). Wir finden ihn also nicht "überlebenswert", sondern er ist es offensichtlich. Bei Udolpho scheint es so gewesen zu sein, dass er den Zeitgeschmack vor 200 Jahren perfekt getroffen hat, deshalb war er erfolgreich. Zeitgeschmack ändert sich, dann vergisst man Bücher. Dass das für JA nicht gilt, ist schon bemerkenswert. Sie hat offenbar Themen aufgegriffen, die irgendwie zeitlos sind - und sie in hoher literarischer Qualität verarbeitet.
Interessant fände ich, in welchen Stüchzahlen Udolpho noch verkauft wird. Vielleicht ist es ein Nischenprodukt für Gelehrte und Studenten? Ich erinnere mich, dass Du an anderer Stelle erwähnt hast, das Buch sei etwas zäh...