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BeitragVerfasst: Mittwoch 31. Januar 2007, 09:12 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Tina hat geschrieben:
Es ging dabei um den Zeitpunkt VOR der Abfahrt von Mary und Henry. Ab da sehe ich den guten auch mit anderen Augen.

Na siehste ... :D

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Verfasst: Mittwoch 31. Januar 2007, 09:12 


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BeitragVerfasst: Mittwoch 31. Januar 2007, 09:25 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Und dennoch sehe ich nach wie vor Henry nicht so schlecht. Was, wenn du in einer viel zu früh geschlossenen, unglücklichen Ehe stecken würdest, ohne Hoffnung auf Änderung? Und da kommt dann dein Prince charming, den du schon lange liebst, wirklich liebst. Und wie ich des öfteren sage, haben sich die Menschen nicht wirklich verändert (mal von Technik, Kultur und Religion abgesehen). Und es hat immer Leute gegeben und wird sie wohl auch immer geben, die aus ihrem starren Korsett von Zwängen ausbrechen. Sie hätte ja nicht mitgehen müssen :wink: Aber klar, nett war das von Henry nicht. Das meinte ich ja auch mit dem Ausspruch aus dem Roman, die eigene Hölle zu wählen. Und irgendwie tat das Henry. Ich kann mir nicht helfen, er tut mir einfach leid.

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Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
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BeitragVerfasst: Mittwoch 31. Januar 2007, 09:54 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Ach Tina ... :) Henry hat nicht die Hölle gewählt, sondern eben bewußt seinen Hormonen Vorrang eingeräumt. Du kannst dich darauf verlassen, daß er zumindest anfangs eine Menge Spaß hatte ...

Ich hätte ja nix gesagt, wenn er sich ernsthaft einer anderen Frau zugewandt hätte, in der löblichen Absicht sie zu heiraten. Nur war dem halt leider nicht so. Er verbindet sich ausgerechnet mit Maria, einer inzwischen verheirateten Frau, mit der er obendrein bereits heiß geflirtet hatte und nicht nur das ... :D

Natürlich war auch Maria beteiligt und ich sehe sie durchaus als Negativ-Beispiel. Beide haben sich absichtlich und bewußt in diese Affäre eingelassen, und nichts getan, um einigermaßen unbeschadet wieder rauszukommen. Im Gegenteil. Aber das mindert eben Henrys Anteil an dieser Geschichte keineswegs.

Henry tut dir vermutlich nur deshalb leid, weil du Fanny nicht magst und an seine hehren Gefühle glaubst. Für dich steht seine Liebe über allem, denke ich, und du verzeihst Fanny einfach nicht, daß sie seine vermeintliche Liebe ablehnte. Man kann die Liebe aber nun mal nicht zwingen und Fannys Gründe ihn abzulehnen sind durchaus verständlich ...

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BeitragVerfasst: Mittwoch 31. Januar 2007, 12:57 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Ich habe schon mehrmals geschrieben, dass man durchaus keine Liebe erzwingen kann. Das wäre wohl zuviel des Guten. Mir ging Fannys Empörung gegen den Strich. Sie schaut, wie ich finde, teilweise doch sehr auf die anderen Menschen herab, auch wenn sie das natürlich heftig bestreiten würde. Das ist einer der Punkte, die mich an Fanny stören. Und das hat nichts mit Henry zu tun, dessen Fehler ich durchaus sehe. Ich glorifiziere ihn durchaus nicht, aber das sagte ich auch mehrmals. Und das mit der Hölle wählen war in Bezug auf den Roman, von dem ich dir geschrieben habe. Da passte der Vergleich durchaus. Und das ist auch keine Beschönigung für ein Verhalten, das ich durchaus nicht für richtig halte, was ich auch mehrmals schon geschrieben habe. Aber egal, da kommen wir nun mal auf keinen grünen Zweig.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 31. Januar 2007, 13:50 
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BeitragVerfasst: Mittwoch 31. Januar 2007, 14:52 
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Austenexperte
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Was? Nanu? Plötzlich Ruhe hier?

Also wenn wir mal der wohlwollenden Ansicht sind, daß Henry sich in Fanny oder ihr Kleid (das Kind hat doch hoffentlich mehr als eins?) verguckt hat und ihr deshalb den Heiratsantrag macht, stellt sich für mich aber immer noch die Frage, warum er dann mit einer anderen auf und davon ist. Das mag ja heutzutage gang und gebe sein, damals wars aber ein Skandal, der beide, aber besonders die Frau ins gesellschaftliche Abseits beförderte. Dessen war sich Maria vielleicht bewußt, vielleicht wollte sie auch nur von ihrem sterbenslangweiligen Ehemann weg, aber was ist von einem angeblich frisch verliebten jungen Mann zu halten, der, als er seine Liebste nicht überreden kann, sich sofort eine andere greift und dann noch nicht mal bereit ist, die Ehre seiner Geliebten durch eine Heirat mit ihr wenigstens halbwegs wieder herzustellen?

Der Kerl mag einen Charme wie Mousse au chocolat haben, aber menschlich gesehen ist er eine einzige Katastrophe. Spielt er nicht auch anfangs die beiden Schwestern Bertram gegeneinander aus? Auch nicht ganz die feine Art.

Ich neige ja zu der Ansicht, daß sich Fanny und Henry verdient hätten. Heißa, das wäre bestimmt ein lustiges Eheleben geworden.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 31. Januar 2007, 15:01 
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Ulli hat geschrieben:
Der Kerl mag einen Charme wie Mousse au chocolat haben ....

Du meinst reinlegen und geniessen ...? :lach:

Ulli hat geschrieben:
Ich neige ja zu der Ansicht, daß sich Fanny und Henry verdient hätten. Heißa, das wäre bestimmt ein lustiges Eheleben geworden.

Du meinst, der Gutste hätte Fanny mal so richtig zur Weißglut getrieben, ihren verborgenen Vulkan zum Ausbruch gebracht ...? :D

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BeitragVerfasst: Mittwoch 31. Januar 2007, 15:10 
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Austenexperte
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Also Caro, ich hoffe, ich rege Dich jetzt nicht zu irgendwelchen unzüchtigen Mousse-Verwertungen an :fies_sei: und es dann wieder heißt, ich wäre schuld!!!

Ich meinte eigentlich mehr, daß nur wenige Menschen dem Mousse widerstehen können und das vielleicht eher irgendwelche miesepetrigen Kallorienzähler sind. Ergo die meisten Menschen Henry so auf den ersten und zweiten Blick charmant finden, skeptischere Menschen aber eher hinter die Fassade schauen könnten.

Mein Mitgefühl ist in dieser Hinsicht bei Henry :aetsch: .Fanny wird ihm entweder Moralpredigten halten oder still, aber das ganz laut, leidend ihn zermürben.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 31. Januar 2007, 15:19 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Ulli hat geschrieben:
Also Caro, ich hoffe, ich rege Dich jetzt nicht zu irgendwelchen unzüchtigen Mousse-Verwertungen an :fies_sei: und es dann wieder heißt, ich wäre schuld!!!.

:prust: Wo du das sagst ... :rofl: Gab es Mousse damals schon?

Ulli hat geschrieben:
Mein Mitgefühl ist in dieser Hinsicht bei Henry :aetsch: .Fanny wird ihm entweder Moralpredigten halten oder still, aber das ganz laut, leidend ihn zermürben.

Ich tippe eher auf "still, aber das ganz laut, leidend ihn zermürben".

Hat der Kerle doch eigentlich Glück gehabt ... :lach:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 31. Januar 2007, 20:49 
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Austenexperte

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Caro hat geschrieben:
@meli

Was würde sich für dich ändern, wenn du das Buch noch einmal mit den ersten Augen lesen könntest?


Leider weiß ich jetzt ja, dass Henry sich nicht ändern wird. Aber wenn ich das Buch noch einmal zum ersten Mal lesen könnte, dann könnte ja wieder die Chance bestehen, dass er sich ändert.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 31. Januar 2007, 21:20 
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Austenexperte

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Caro hat geschrieben:
Nun ja, er könnte sich ändern. Tut es aber nicht. Er könnte sich verlieben, behauptet sogar verliebt zu sein, steigt aber mit einer anderen ins Bett ...

Ich weiß nicht, ich kann nix positives an ihm sehen. Er mag ja ein Charmebolzen sein, ein Homme `a femmes, aber das finde ich nun mal nicht grundsätzlich positiv, wenn andere Eigenschaften fehlen. Daß er es versteht die Leute zu unterhalten, ist ganz nett und war ja wohl Kennzeichen eines Gentleman, aber ich finde nix an ihm, was ihn als Mensch besonders auszeichnet. Ich meine jetzt Eigenschaften wie Verständnis, Güte, Einfühlungsvermögen, Hilfsbereitschaft, Ehrenhaftigkeit, Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit, etc.pp ...

Aber die Beschreibung von Somerset ist Klasse!


Kann ein schlechter Mensch sich nicht ändern? Vielleicht ist das ja die Botschaft von Jane Austen. Mary und Henry hatten die Chance sich zu ändern, aber sie haben es nicht geschafft. Beide scheinen die o.g. Eigenschaft zu besitzen, nur Fanny merkt das es im wahrsten Sinne nur so scheint. Und die anderen fallen darauf herein und merken fast zu spät (Maria merkt es sogar zu spät), dass der Schein trügt.

Das Buch "Books and you" ist wirklich sehr empfehlenswert.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 31. Januar 2007, 22:22 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Das würde ich nun nicht so sagen. Oft schon wurde geschrieben, dass das tolle an JA's Figuren die Menschlichkeit ist. Keiner ist nur böse oder gut. Jeder hat beides in sich. Mal mehr, mal weniger. Auch ein Massenmörder kann ein liebevoller Familienvater und Ehemann sein. Das ist gar nicht so einfach. Und ich hüte mich immer davor zu sagen, dass sich keiner ändern kann. Der Mensch hat seinen freien Willen, er kann wählen und sich immer wieder neu entscheiden. Auch von einem falschen Weg umkehren, Buße tun, seine Fehler erkennen. Wie schlimm und absolut hoffnunglos wäre die Welt, wenn wir uns nicht ändern könnten! Ne, dass kann und will ich nicht so sehen.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 31. Januar 2007, 23:09 
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Austenfrischling

Registriert: Mittwoch 31. Januar 2007, 18:39
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Hallo, ich bin die Neue! ;-)

Ich bin derzeit dabei, Jane Austen neu zu entdecken. Diesmal fiel mir bei Emma und Mansfield Park vor allem auf, daß Jane Austen ja eigentlich eine Moralistin ist - und keineswegs die Schreiberin von seichten Liebesromanen, als die sie gerne gesehen wird von jenen, die sich noch nie die Mühe gemacht haben, sie zu lesen.

Meine Lesart von Henry Crawford ist, daß er ein verwöhnter, wenig gefestigter Charakter ist, durchaus mit guten Anlagen, aber der anstelle von moralischen Prinzipien nur Hormone hat. *g* Ok, Jane Austen hat das gewählter ausgedrückt.

Wenn Henry / Fanny und Mary / Edmund zusammengekommen wären, wäre es am Anfang sicher ganz schön gewesen, aber langfristig hätten Fanny und Edmund jeweils einen sehr hohen Preis zahlen müssen, und zwanzig Jahre später ihre Entscheidung bereut.
Es wäre aber mit Sicherheit sehr interessant gewesen, die Entwicklung Fannys zu verfolgen, wenn sie in der Londoner Gesellschaft gelebt hätte. (Dazu fällt mir jetzt Margaret Hale ein, der ebendiese Gesellschaft ja irgendwann zu oberflächlich wird)

Renate

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"Had I ever learned, I would be a true proficient!" Lady Catherine de Bourgh


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BeitragVerfasst: Donnerstag 1. Februar 2007, 09:18 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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@meli
meli hat geschrieben:
Kann ein schlechter Mensch sich nicht ändern? Vielleicht ist das ja die Botschaft von Jane Austen. Mary und Henry hatten die Chance sich zu ändern, aber sie haben es nicht geschafft. Beide scheinen die o.g. Eigenschaft zu besitzen, nur Fanny merkt das es im wahrsten Sinne nur so scheint. Und die anderen fallen darauf herein und merken fast zu spät (Maria merkt es sogar zu spät), dass der Schein trügt.

Das Buch "Books and you" ist wirklich sehr empfehlenswert.


Ich denke mal, da geht es auch um die Definition des "Schlechten".
Es gibt Mängel, die man ändern kann, aber auch Charkterfehler, wo es fast unmöglich ist. Ein Mensch der grundsätzlich flatterhaft und untreu ist, kann es nicht "lernen" treu zu sein. Er wird es bestenfalls versuchen, mit sich ringen, wie man sagt. Die Erfahrung zeigt halt leider, daß ein Mann, der einmal untreu war, das meistens immer wieder tut. Dabei unterstell ich gar nicht mal böse Absicht. Manche können nicht anders. Es gibt Frauen, die damit leben können, ich kann es nicht.

Ähnlich ist es mit Aggressionen, Suchtproblemen etc., die nur sehr schwer in den Griff zu kriegen sind. Es bedarf schon eines enormen Willens einer grundsätzlich labilen Person, um sich davon zu befreien und die meisten schaffen es eben, leider, nicht, wie ich aus leidvoller Erfahrung weiß. Ich wünschte, ich könnte in dieser Hinsicht, wie manch andere, an die Kraft der Liebe glauben, aber all deine Liebe hilft nix, wenn der Mensch nicht zu einer Änderung bereit ist, wenn der Wunsch nicht aus seinem tiefsten Herzen kommt und sein alles beherrschender Gedanke wird ...


@afirthionado

Erst einmal Herzlich Willkommen, Renate !!!

Ich seh es genauso, wie du. Die ersten Paarungen waren charakterlich einfach nicht geeignet. Es hätte nichts Gutes gebracht, wären daraus Ehen entstanden. Mary hätte Edmund betrogen, Henry Fanny, von anderen Problemen ganz zu schweigen ...
Nein, Jane hat ganz bewußt am Ende immer die richtigen zueinander geführt ... :ja: :) ;D

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Zuletzt geändert von Caro am Donnerstag 1. Februar 2007, 09:40, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 1. Februar 2007, 09:33 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Auf die Gefahr hin, gleich gesteinigt zu werden: mir würde MARY als Ehefrau von Edmund leid tun! Sorry, aber dieser Langweiler, der Edmund für mich nun mal ist, könnte Mary gar nicht glücklich machen, das müsste er sich schon sehr umändern.
Und du hast sicher Recht Caro, dass bei diesen Fällen die meisten es eben nicht schaffen sich zu ändern. Es gibt aber Gott sei Dank auch einige Ausnahmen dieser Regel. Wem es wirklich ernst ist mit der Sache, in der er sich ändern will und sich voll und ganz dafür einsetzt und dann noch Unterstützung vom Partner und /oder Freunden bekommt, der kann es auch schaffen. Das das kein leichter Weg ist, ist klar. So ist es mit allen Sachen, um die es geht. Du SELBST musst es wollen, dich davon zu lösen. Und dieser Weg ist schwer genug. Aber wenn du es willst, mit aller Kraft und von ganzen Herzen für dich selbst willst und nicht für einen geliebten Partner, kannst du es auch schaffen. Davon kann mich keiner abbringen. Und ist das nicht, auch wenn OT, die Botschaft aus dem neuen Film mit Will Smith?

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BeitragVerfasst: Donnerstag 1. Februar 2007, 09:42 
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@Tina
dazu sag ich nur eins: Stille Wasser sind tief, und wer weiß, ob da nicht ein verborgener Vulkan schlummert ... :D
Wäre Edmund so langweilig gewesen, wie er dir erscheint, hätte sich Mary Crawford bestimmt keinen Pfifferling um ihn geschert ... :wink:

Nachtrag: Jetzt hast du aber selbst geschrieben: wenn derjenige will.
Henrys Wille zur Änderung war eben nicht groß genug und seine schlechten Eigenschaften behielten die Oberhand. Henry hat bewiesen, daß er zwar mit sich ringt, aber auf lange Sicht eben nicht durchhält ...

Einen grundsätzlichen schwachen, flatterhaften und wankelmütigen Charakter kann nix auf der Welt in einen "starken" verwandeln. Ich denke, daß Jane Austen sich dessen bewußt war, und Henry genauso beschrieben hat .... :)

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BeitragVerfasst: Donnerstag 1. Februar 2007, 10:11 
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Und da sind wir halt unterschiedlicher Auffassung, was Edmund anbelangt. :D Nein, da hast du leider Recht. Aber das konnte Fanny zu DEM Zeitpunkt nun wirklich nicht riechen und ahnen. Hätte sie sich da ein "Beispiel" an Edmund genommen und Henry gewählt, wer weiß, wie die Dinge sich entwickelt hätten... aber das wäre eine völlig andere Geschichte geworden. Aber es spricht natürlich nicht für Henry, so schnell seine Bemühungen beendet zu haben. Auf der anderen Seite hat gerade seine Hartnäckigkeit Fanny verärgert. Ihr wäre es lieber gewesen, er hätte sich nicht weiter um sie bemüht. Nicht jeder macht nach so einer Abfuhr weiter in seinen Bemühungen, das spricht doch schon für einiges Durchhaltevermögen. Aber das ist spekulativ. Und das größte Durchhaltevermögen kann er nicht haben, da muss ich dir Recht geben. Er ist halt nicht Darcy! Deshalb ist ja auch Darcy nach wie vor mein "Held" und nicht Henry! :ja:

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Zuletzt geändert von Tina am Donnerstag 1. Februar 2007, 12:09, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 1. Februar 2007, 10:16 
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Tina hat geschrieben:
Deshalb ist ja auch Darcy nach wie vor mein "Held" und nicht Henry! :ja:


Gott sei Dank! Ich hatte schon befürchtet ... Na ja, du hast Henry aber auch verteidigt, meine Herren ...:D
Schade, daß wir hier keinen Medaillien-Smilie haben. ... :zustimm: :biggthumpup:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 1. Februar 2007, 10:47 
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BeitragVerfasst: Donnerstag 1. Februar 2007, 15:26 
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Ach ja, um bei den Spekulationen zu bleiben:
Eine Maria-Henry-Ehe hätte interessant werden können. Ich schätz mal, da wären einige Bone-China-Teile durch die Gegend geflogen ... :D

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BeitragVerfasst: Donnerstag 1. Februar 2007, 15:51 
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Da hätte ich mir nun weniger Sorgen ums Porzellan, als um die arme Maria gemacht. Die war ja dummerweise verliebt, hätte wohl einiges an Herzblut gelassen und wäre schließlich eine vertrocknete Mistbiene geworden.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 1. Februar 2007, 15:57 
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Ulli hat geschrieben:
Da hätte ich mir nun weniger Sorgen ums Porzellan, als um die arme Maria gemacht. Die war ja dummerweise verliebt, hätte wohl einiges an Herzblut gelassen und wäre schließlich eine vertrocknete Mistbiene geworden.

Nun ja, das hat sie ja nu ohne Ehe auch. Mit ihm wär' es ihr besser gegangen. Sie wären halt nach der Zeit der Leidenschaft getrennte Wege gegangen bzw. hätten sich dann beide Geliebte genommen ...

Ich denke, sie hätte ihm zumindest temperamentvoll Kontra gegeben, was für den Leser sehr vergnüglich hätte werden können ... :wink:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 1. Februar 2007, 16:51 
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Caro hat geschrieben:
Mit ihm wär' es ihr besser gegangen. Sie wären halt nach der Zeit der Leidenschaft getrennte Wege gegangen bzw. hätten sich dann beide Geliebte genommen ...



Aber sie wäre immerhin verheiratet gewesen. So isse ja nu bloß seine abgelegte Geliebte und ohne jegliche gesellschaftliche Reputation.


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BeitragVerfasst: Freitag 2. Februar 2007, 08:57 
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Was tat mir Henry leid, als er Fanny besucht hat. Sie konnte einwandfrei sehen, dass er sich ändert, sogar sie ihn vielleicht auch falsch eingeschätzt hatte. Da fragt er sie um Rat. Und was meint sie so von oben herab? (Grob gesagt, so aus dem Gedächtnis raus.) Hören sie, was ihr Herz ihnen sagt. Na toll! Ich bin mir sicher, hätte Edmund sie um Rat gefragt, wäre sie fast geplatzt vor Glück und hätte bestimmt nicht so eine , sorry, dämliche Antwort gegeben.
Und ich finde ebenfalls, sie hätte ihm klar zu verstehen geben müssen, dass sie sich niemals in ihn würde verlieben können. Sie hätte ja nicht von Edmund sprechen müssen. Aber Henry hätte Klarheit gehabt, dass außer freundschaftlichen Gefühlen nichts für ihn drinnen war.
Zumindest Henry tat mir da sehr leid. Sogar Fanny wusste, dass Henry nicht mehr lange um sie werben würde, so wie sie ihn kosequent abgelehnt hatte. (Lizzy wiederum hatte Darcy ja permanent irgendwie Signale gegeben, nicht nur im 2005 er Film, wie ich finde auch im Roman! Irgendwie war es schon länger klar, was sich zwischen ihnen anbahnen würde :-) )Jedenfalls eher als bei Fanny, die ja NIE solche Zeichen gezeigt hätte.
und ich frage mich gerade, was Henry eigentlich Maria und Julia jeweils gesagt hatte, dass sie meinten, darauf bauen zu können? :gruebel: Öffentlich geworben hat er doch nur um Fanny, oder?

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Tina hat geschrieben:
... und ich frage mich gerade, was Henry eigentlich Maria und Julia jeweils gesagt hatte, dass sie meinten, darauf bauen zu können? :gruebel: Öffentlich geworben hat er doch nur um Fanny, oder?

Du meinst "offiziell" an Stelle von "öffentlich"?

Ansonsten kann ich nur raten, mal das Buch zu lesen und sich alle Stellen anzustreichen, wo Crawford um Maria und Julia herumscharwenzelt - und wo Julias und Marias Gedanken dazu geschrieben stehen... Ich denke - u.a. an den Ausflug nach Sotherton - in der Kapelle, wo er Maria anbaggert und später im Park, wo er sich mit Maria "in die Büsche schlägt"... bei den Theaterproben, wo es selbst dem begriffsstutzigen Rushworth auffällt, dass da was läuft...

Ich weiß nicht, was man heute tun muss, um einer jungen Dame Interesse zu signalisieren? ... Damals reichte es normalerweise aus, ihr nach 15 Minuten Konversation tief in die Augen zu schauen und ihre Hand zu drücken... und wenn sie dann in Ohnmacht fiel, wussten alle Umstehenden bescheid (hilfsweise reichte es auch, das Taschentuch fallenzulassen) :wink:

Bruki :cool:

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"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)


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Starting a new game ...? :D

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Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


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BeitragVerfasst: Freitag 2. Februar 2007, 09:50 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
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Tina hat geschrieben:
Was tat mir Henry leid, als er Fanny besucht hat. Sie konnte einwandfrei sehen, dass er sich ändert, sogar sie ihn vielleicht auch falsch eingeschätzt hatte. Da fragt er sie um Rat. Und was meint sie so von oben herab? (Grob gesagt, so aus dem Gedächtnis raus.) Hören sie, was ihr Herz ihnen sagt. Na toll! Ich bin mir sicher, hätte Edmund sie um Rat gefragt, wäre sie fast geplatzt vor Glück und hätte bestimmt nicht so eine , sorry, dämliche Antwort gegeben
.

Tja, das kann man mal wieder so oder so sehen. :wink: In meinen Augen fragt Henry Fanny nicht um Rat, sondern weiß sehr genau, was richtig ist. Er möchte sie nur gerne für seine Belange interessieren und irgendeine Art von Verbindlichkeit zwischen ihm und ihr herstellen. Fanny spürt das (und ich meine mich auch zu erinnern, dass das in der entsprechenden Szene so oder so ähnlich steht) und verweigert ihre Meinung.

Sehr ähnlich ist da auch die eine Szene in Mansfield nach dem Antrag und als Edmund wieder da ist. Ich glaube, die Szene wird halb aus Edmunds Blickwinkel beschrieben (er verschanzt sich hinter seiner Zeitung um Fanny zum Sprechen zu zwingen). Crawford dringt da auch ewig auf Fanny ein, um eine Erklärung für eine kleine Bemerkung ihrerseits zu bekommen, die Fanny dann schließlich auch gibt.

Denn:

Zitat:
Und ich finde ebenfalls, sie hätte ihm klar zu verstehen geben müssen, dass sie sich niemals in ihn würde verlieben können. Sie hätte ja nicht von Edmund sprechen müssen. Aber Henry hätte Klarheit gehabt, dass außer freundschaftlichen Gefühlen nichts für ihn drinnen war.


... genau das war ihr ja aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Zum einen hat sie seine Gefühle für sie überhaupt nicht ernst genommen (zu dem Zeitpunkt), und zum anderen finde ich diese Taktik - auch wenn ich mich anders verhalten würde - zumindest nachvollziehbar: Sie wollte den Boden für Henry quasi "austrocknen". Keine Luft ranlassen. Ihn und das "Problem" seiner Aufmerksamkeiten einfach ignorieren und ausblenden, in der Hoffnung, ihn so am ehesten davon abzubringen.
Zum anderen kann ich mir nicht vorstellen, dass sich ein so vehementer Mann wie Henry von einem "Ich liebe Sie nicht und werde sie nie lieben" abbringen lässt, so wie Du Dir das vorstellst. Sein ganzes Verhalten zeigt doch, dass er ein "Nein" gar nicht gewohnt ist. Dass es die Möglichkeit eines "Nein" von einer Frau für ihn gar nicht gibt. Das wird an so vielen Stellen im Buch angedeutet, dass ich mir sicher bin, dass auch Fanny sich dessen bewusst war.
So ein Satz hätte ihn erst recht angestachelt. Und Fanny wäre einem darauf folgenden Gespräch gar nicht gewachsen gewesen, emotional. Sie knickt ja diesbezügich schon bei den kleinsten Kleinigkeiten ein.

Zitat:
... und ich frage mich gerade, was Henry eigentlich Maria und Julia jeweils gesagt hatte, dass sie meinten, darauf bauen zu können?


Meinst Du das ernst?? :lol: Zumindest mit Maria gibt es doch haufenweise Szenen im Buch, wo wir sie sogar beide direkt sprechen hören. Und wie Bruki schon sagte, und wie Du sicher auch aus eigener Erfahrung weißt: Dazu braucht es ohnehin nicht viel!! Ich erinnere an den schönen Satz, der in "Pride and Prejudice" vorkommt:
"Frauen neigen dazu, männliche Aufmerksamkeiten überzubewerten." - "Und Männer sorgen dafür, dass das so bleibt."


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BeitragVerfasst: Freitag 2. Februar 2007, 10:12 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Registriert: Donnerstag 29. Juni 2006, 18:47
Beiträge: 6322
In Abrede wollte ich das auch gar nicht stellen, was Henry mit Maria und Julia tat. Es hätte mich halt mal interessiert, wie JA so eine Unterhaltung gestaltet hätte, was sie Henry in den Mund gelegt hätte. Vielleicht verstehst du mich jetzt besser, Julia? So einfach aus Neugier raus.
Und Edmund war bei dem Besuch von Henry bei Fanny's Familie doch gar nicht dabei. Diesen Besuch habe ich gemeint. Und es war sicher zu spüren, dass er versuchte, an die Interessen von Fanny zu stoßen. Aber genauso offensichtlich war, sogar für Fanny, dass Henry durchaus mitbekommen hatte, dass es ihr gesundheitlich nicht gut ging. Sogar Fanny sieht einen Wandel in seinem Wesen. Und in dieser Situation bleibe ich bei meiner Meinung, Fanny hätte Edmund, hätte ER sie um Rat gefragt, mit Sicherheit nicht so im Regen hätte stehen lassen wie sie es gezielt bei Henry tat. Von daher denke ich, hätte sie bei diesen Besuchen durchaus die Möglichkeit gehabt, Klartext zu sprechen. Oder ist das so ein Ding der Unmöglichkeit? Meinst du, dass Fanny dass bereits in dieser Klarheit versucht hat bei Henry? Er es nur nicht annimmen will?

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Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
Clemens Bittlinger


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BeitragVerfasst: Freitag 2. Februar 2007, 10:58 
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Archivarius

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Tina hat geschrieben:
... Meinst du, dass Fanny dass bereits in dieser Klarheit versucht hat bei Henry? Er es nur nicht annehmen will?

Genau, er benimmt sich wie ein Stalker: Egal was sie auch vorbringen würde, er sähe darin nur einen Anlass, sie weiter mit seinen unerwünschten Avancen zu belästigen...

Und sie will sich auch nicht weiter in seine Spielchen hereinziehen lassen, denn wie das ausgeht, wenn sie ihm (oder seiner Schwester) traut, hat sie ja in der Halsbandaffäre schmerzlich am eigenen Leibe erfahren müssen...

Bruki :cool:

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"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)


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BeitragVerfasst: Freitag 2. Februar 2007, 11:12 
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Austenexperte

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richtiger Name: Julia
Bruki hat geschrieben:
Tina hat geschrieben:
... Meinst du, dass Fanny dass bereits in dieser Klarheit versucht hat bei Henry? Er es nur nicht annehmen will?

Genau, er benimmt sich wie ein Stalker: Egal was sie auch vorbringen würde, er sähe darin nur einen Anlass, sie weiter mit seinen unerwünschten Avancen zu belästigen...

Und sie will sich auch nicht weiter in seine Spielchen hereinziehen lassen, denn wie das ausgeht, wenn sie ihm (oder seiner Schwester) traut, hat sie ja in der Halsbandaffäre schmerzlich am eigenen Leibe erfahren müssen...

Bruki :cool:


du magst wohl die französische Geschichte lieber Bruki *g*. Aber ich denke, für Fanny war es eine Lehre niemals wieder von jemanden Ketten anzunehmen... außer von Edmund *g*

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