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 Betreff des Beitrags: Theodor Fontane - Verfilmungen
BeitragVerfasst: Donnerstag 26. Februar 2009, 13:55 
Heute habe ich die Fassbinder-Verfilmung von Effi Briest gesehen, die Amadea empfohlen. Ich dachte mir, wenn, dann muss ich sie gleich jetzt, nach Neuverfilmung, sehen. Und meine Bedenken, ich könnte mich bei der Einschätzung der 2009-Verfilmung getäuscht haben, haben sich total zerstreut.

Die Fassbinder-Verfilmung ist toll. Anfangs wirkt sie zwar wie ein Kammerspiel, aber später will man keinen Satz mehr versäumen. Sie ist sehr dicht, als würde man das Buch lesen, oder ein Hörspiel hören und die Bilder wären eine Beigabe. Sie ist absolut empfehlenswert.

Jetzt interessieren mich die übrigen Verfilmungen natürlich auch, und ich liste sie der Vollständigkeit halber einmal auf:

Effi Briest (2009) mit Julia Jentsch
Effi Briest (1974) mit Hanna Schygulla (Fassbinder-Verfilmung)
Effi Briest (1970) mit Angelica Domröse (TV)
Rosen im Herbst (1955) mit Ruth Leuwerik
Der Schritt vom Wege (1939) mit Marianne Hoppe (Österreich)

Die 1970er Fernsehfilm wurde vor nicht allzu langer Zeit gezeigt. Das lässt hoffen, dass man die noch älteren Versionen auch einmal zu sehen bekommt.

Viele Grüße, Margitta


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Donnerstag 26. Februar 2009, 13:55 


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 Betreff des Beitrags: Re: Theodor Fontane - Verfilmungen
BeitragVerfasst: Montag 29. Juni 2009, 12:10 
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Fanfictionautorentraum
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Registriert: Mittwoch 29. August 2007, 15:47
Beiträge: 313
Also ich fand die Fassbinder-Verfilmung schrecklich! Wir mussten die heute im Deutschunterricht gucken ,da wir im nächsten Schuljahr den Roman lesen werden und ich dachte einfach nur so ne das kann ja wohl nicht sein.Vorallem wenn dann immer das Bild abstoppte ein teil vorgelesen wurd und die Figuren da einfach stocksteif sassen. Ich bin vor Langeweile echt fast gestorben :tot:

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"Once you've ruled out the impossible, whatever remains, however improbable, must be true"
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 Betreff des Beitrags: Re: Theodor Fontane - Verfilmungen
BeitragVerfasst: Montag 29. Juni 2009, 19:18 
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Emsige Missionarin für Jane Austen
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Registriert: Sonntag 15. Oktober 2006, 16:01
Beiträge: 1158
Milli hat geschrieben:
Wir mussten die heute im Deutschunterricht gucken ,da wir im nächsten Schuljahr den Roman lesen werden...
:eek: Welcher Deutschlehrer zeigt denn den Film vor dem Lesen des Buches? Ich bin perplex! :nein: Komische Entscheidung!

Also ich fand die Fassbinder-Verfilmung klasse. :top: Auch keineswegs langweilig. Seltsam, wie unterschiedlich das doch empfunden wird. Und das kann ja nicht an meinem nunmehr gesetzteren Alter liegen, denn ich hatte den Film auch damals im Deutschunterricht gesehen - selbstverständlich nachdem wir den Roman gelesen hatten. :D Allerdings hatten wir zuvor die Verfilmung mit Ruth Leuwerik ("Rosen im Herbst") geguckt. Vielleicht hättet Ihr das auch so handhaben sollen, dann hättet Ihr die Fassbinder-Verfilmung im Vergleich bestimmt auch um Längen besser gefunden.

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 Betreff des Beitrags: Re: Theodor Fontane - Verfilmungen
BeitragVerfasst: Montag 29. Juni 2009, 20:06 
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Registriert: Freitag 21. Juli 2006, 17:16
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richtiger Name: Nina
Amadea hat geschrieben:
:eek: Welcher Deutschlehrer zeigt denn den Film vor dem Lesen des Buches? Ich bin perplex! :nein: Komische Entscheidung!


Hehe, dabei behaupten hier doch einige immer wieder, dass es besser ist, erst den Film zu sehen. Man kann dann nicht enttäuscht werden ;D

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Diesen Beitrag widme ich Geralt


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 Betreff des Beitrags: Re: Theodor Fontane - Verfilmungen
BeitragVerfasst: Montag 29. Juni 2009, 20:29 
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Fanfictionautorentraum
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Registriert: Mittwoch 29. August 2007, 15:47
Beiträge: 313
Wir hatten jetzt vor den Ferien nichts zu tun deswegen meinte die dann gucken wir den Film!
Nachdem wir das Buch gelsen haben gucken wir dann warscheinlich die neue Verfilmung.

Da sieht man wie Meinungen auseinander gehen können Amadea. Mir ging auch Effie's Art ziemlich auf die Nerven .Ist die Romanfigur wirklich so naiv und (sorry) leicht dümmlich wie sie mir hier vorkam?

Mir gefiel einfach der Stil der Verfilmung nicht mit diesen eingelsenen Passagen und so aber ich denke mal da hat jeder einen anderen Geschmack

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 Betreff des Beitrags: Re: Theodor Fontane - Verfilmungen
BeitragVerfasst: Sonntag 3. Oktober 2010, 16:22 
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Austenfan

Registriert: Samstag 21. August 2010, 16:01
Beiträge: 29
Ich finde es eigentlich schade, dass von Fontane eigentlich nur "Effi Briest" mehrmals verfilmt wurde. Sicher, der Roman soll der einzige Publikumserfolg gewesen sein, denn Fontane je hatte, aber mir persönlich gefallen andere Bücher wesentlich besser.

Was die Verfilmungen betrifft, kenne ich nur die Verfilmung mit Ruth Leuwerik und die mit Julia Jentsch. Über die Verfilmung mit Hanna Schygulla habe ich sehr viel gelesen, ebenso über die Verfilmung mit Marianne Hoppe. Grundsätzlich habe ich den Eindruck, dass es eine adäquate Verfilmung bis heute nicht gibt.

Gewöhnlich unterscheide ich bei der Beurteilung einer Verfilmung zwischen dem Film als solchen und dem Film als Verfilmung. Da ich nicht zu jener Gruppe gehöre, die unter einer gelungenen Verfilmung unbedingt eine genaue Wiedergabe des Romans, sozusagen eine "Abfilmung" gelten lassen (ein Zugang, der übrigens vollkommen legitim ist), könnte ich der Verfilmung mit Julia Jentsch viel abgewinnen, die mit dem Roman insgesamt recht frei umgeht und sich auch einige Uminterpretationen erlaubt. Der Film ist für mich mit Blick auf Handlungsablauf und Akzentsetzung schlüssig, allerdings glaube ich nicht, dass er Fontane gefallen hätte und er ist wohl auch nichts für jene Leser/innen, die an einer freieren Umsetzung eines Romans grundsätzlich keine Freude oder kein Interesse haben.

Was "Rosen im Herbst" betrifft, ist mir die Verfilmung insgesamt etwas zu brav geraten. (Typisch 1950er-Jahre) Instetten kommt recht sympathisch rüber und warum Effi in einen Ehebruch hineinschlittert, ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar, auch wenn Krampus und Instetten vom Alter passend besetzt sind. (In der Verfilmung mit Marianne Hoppe wirkt Krampus nach den Fotos zu schließen eindeutig jünger, als er bei Fontane sein dürfte. Bei der Verfilmung mit Hanna Schygulla passt er nach den Fotos vielleicht vom Alter her, aber auch, wenn die Beziehung zwischen ihm und Effi keine wirkliche Liebesgeschichte ist, sollte es doch verständlich sein, warum er auf Frauen attraktiv wirkt.)

Als Hauptproblem dieser Verfilmung wird immer wieder das Alter von Leuwerik angeführt, allerdings habe ich den Eindruck, dass diese Problem auch auf die anderen Verfilmungen zutrifft und ich würde es darauf zurückführen, dass eine adäquate Besetzung der Figur der Effi recht schwierig sein dürfte, was vermutlich einerseits daran liegt, dass Effi eine Charakterrolle ist, also Fähigkeiten einer Schauspielerin erfordert, die eine gewisse Erfahrung voraussetzen, weswegen ein 17jähriges Mädchen mit der ganzen Rolle wohl überfordert sein dürfte. Andererseits, obwohl Effi nicht sehr alt wird (weswegen auch in keiner Verfilmung der Versuch unternommen wurde, die junge Effi und die Effi nach der Übersiedlung nach Berlin mit zwei verschiedenen Schauspielerinnen zu besetzen) ist es wohl nicht einfach eine Schauspielerin zu finden, der man optisch sowohl die blutjunge, kindliche Effi (die noch ein halbes Kind), als auch die etwas ältere und biologisch erwachsene (aber keineswegs wirklich erwachsene) Effi abnimmt.

Bei Leuwerik kommt hinzu, dass sie sehr damenhaft und vernünftig wirkt und daher ausgezeichnet auch optisch zu Imstetten (Bernhard Wicki) passt, die beiden eigentlich ein ideales Paar abgeben, was nun eindeutig der Romanvorlage widerspricht.

Bei Jentsch wäre es vermutlich besser gewesen, wenn sie ihr keine blonde Langhaarperücke zugemutet hätten, denn im Bonusmaterial der DVD (ohne Perücke) sieht sie viel jünger aus. Interessant auch, dass Effi in Filmen immer blond ist, was nämlich nicht dem Roman entspricht. Dort wird zwar nicht direkt geschrieben, welche Haarfarbe Effi hat, aber einige Hinweise gibt es, nach denen sie brünett sein dürfte.


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