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BeitragVerfasst: Montag 20. Februar 2006, 01:27 
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Piratensüchtige Administratorin, ebenfalls Seriensuchti mit Mittelalterpräferenz und spätes Girlie
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Hey, ausgerechnet DIESE Scarlett Pimpernell Verfilmung kenne ich sogar!
Leider erinnere ich mich nur vage daran, sie im TV gesehen zu haben, aber sie war recht nett! ;) Immerhin reizte sie mich dazu, mal das Buch zu lesen! :D
Grüße,
Kerstin

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"I think that we like those kind of entertainment just to have the opportunity to become a child again during 42 minutes."


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Verfasst: Montag 20. Februar 2006, 01:27 


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BeitragVerfasst: Dienstag 21. Februar 2006, 13:56 
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Austenexperte
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Hazel hat geschrieben:
In Wiedersehen in Howards End gibt es auch viele bekannte Gesichter: Emma Thompson (Sinn und Sinnlichkeit), Prunella Scales (Emma), Anne Lambton (Picknick am Valentinstag, Kontrakt des Zeichners), Anthony Hopkins, Helena Bonham-Carter (Zimmer mit Aussicht), Crispin Bonham-Carter, Simon Callow ( Vier Hochzeiten und ein Todesfall). Der Film wird leider so selten im Fernsehen ausgestrahlt, dass man auf DVD zurückgreifen muss. Bei ebaygibt´s ihn gerade etwas günstiger als sonst.


Die Merchant-Ivory-Verfilmungen finde ich allgemein sehr gelungen! "Zimmer mit Aussucht" ist besonders schön.. :love:

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BeitragVerfasst: Dienstag 21. Februar 2006, 15:08 
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Austenexperte
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Und "Maurice" erst....Als Buch wie als Film unter meinen Top Ten.

Auch ein sehr schöner Kostümfilm aus der Mantel-und-Degen-Ecke ist "Lagardere", eine franz. TV-Verfilmung des Romans von Paul Feval aus den späten 90zigern. Spielt Anfang des 18. Jht und bietet wunderbare Fechtszenen, sehr charmante Schauspieler und sehenswerte Dekolltes. Wobei die Herrenkostüme hier interessanter sind als die der Damen, diese sind zwar aus sehr edlen Stoffen, aber wie man Ärmel befestigt, haben die Schneider in diesem Film scheinbar nicht gewußt. Bei den Herren kann man so richtig schön sehen, was für ein Kerl da im Kostüm steckt.

Habe den Film innerhalb eines Monats viermal gesehen und hätte am liebsten gleich zum Degen gegriffen, aber ich habe leider nur Schwerter zur Verfügung.

Und als eiserner Verfechter der konkurrenzlosen Schönheit der englischen Sprache (am liebsten mit schottischen oder nordenglischem Aktzent) muß ich sagen, daß die französische Sprache durchaus angenehm und musikalisch klingen kann.


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BeitragVerfasst: Dienstag 21. Februar 2006, 17:15 
Cassandra hat geschrieben:
Die Merchant-Ivory-Verfilmungen finde ich allgemein sehr gelungen! "Zimmer mit Aussucht" ist besonders schön.. :love:

Zimmer mit Aussicht wurde auch einige Male im Fernsehen ausgestrahlt, da konnte man ihn aufnehmen. Als Wiedersehen in Howards End kam, habe ich ein altes Band überspielt, und dieses hat leider dieser wiederholten Belastung nicht standgehalten :D . Kein Ton, Sprünge und Grieseln. Aber man konnte noch sehen, wie gut Emma Thompson in dem Film ausgesehen hat. Die günstigen Filme bei Ebay sind übrigens weg, es waren ihrer fünf.


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BeitragVerfasst: Dienstag 21. Februar 2006, 17:44 
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Austenexperte
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Ich hab beide Filme auf DVD.. :D (Aber leider sind bei mir nur die deutschen Tonspuren drauf und die Bildqualität ist auch nicht die Beste.. :( )

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BeitragVerfasst: Freitag 24. Februar 2006, 19:28 
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Ulli hat geschrieben:
Und als eiserner Verfechter der konkurrenzlosen Schönheit der englischen Sprache (am liebsten mit schottischen oder nordenglischem Akzent)


:bindafür: :bindafür: :ja:

Hab mir letzte Woch zur Feier des Tages Bleak House und The Virgin Queen bestellt, wollte jetzt richtig loslegen, und stelle fest, das Nichts Da ist... Geduld ist wirklich nichts für ungeduldige Menschen... :/

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BeitragVerfasst: Samstag 25. Februar 2006, 11:17 
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Austenexperte
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kennt jemand von euch die Vefilmung von "the golden bowl"? ich kannte von Henry James bislang nur "the wings of the dove", "Portrait of a lady" und "Washington Square".
Aber da Jeremy Northam mitspielt, überlege ich mir schon länger die DVD zu kaufen...:juggle: aber ich fand H. James bislang immer ein bißchen anstrengend.
gibt es das Buch auf deutsch?

@Johanna: wenn du die beiden Filme dann mal irgendwann gesehen hast :wink: wäre es nett, wenn du ein paar Sätze über sie schreibst.... :devot
besonders zum letzteren, über den ich gar nichts weiß, der aber auch schon auf meinem Wunschzettel steht :)

noch was, kennt jemand diese Serie: Teil 1 und Teil 2 (The Irish R.M) ?
und diese (Berkeley Square )
sowie diese (The Buccaneers)
Miniserie?

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„Das Rationale am Menschen sind seine Einsichten, das Irrationale, daß er nicht danach handelt.“
Friedrich Dürrenmatt

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BeitragVerfasst: Montag 27. Februar 2006, 12:23 
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... ja den "goldenen Bowl" hab ich letzten auf DVD gesehen...

... und gestern "Jude" (nachdem ich von einer gewissen Person nachdrücklich darauf hingewiesen wurde, mir den unbedingt mal anzusehen :eek: )... Vorher hab ich mir aber sicherheitshalber "Engel und Insekten" (nach Byatt) angeschaut, denn letztens war ich 3 Tage lag schwer depressiv, nachdem ich "Tess" (mit Justine Waddel :love: ) sah... Bei Hardy kann man einfach nicht anders... Obwohl ich ja wusste, wie's ausgeht... :tot:

Na ja... Aber "Jude" war lang nicht so schön-schlimm wie "Tess", obwohl da Kate Winslet mitspielte und eigentlich am Ende hinreißend schön hätte sterben können... So konnte man nur den erhängten Sohn und ihre beiden erstickten Babys ansehen... der Rest wurde uns gnädigerweise erspart - und bei Jude mit einem kleinen Hustenanfall lediglich angedeutet... Aber ihre Darstellung des Wandels von der kecken, kämpferischen zur schwer depressiven, gebrochenen Sue Bridehead war schon verstörend mitanzusehen... Obwohl ich sagen muss, dass mir schon beim Lesen des Buches damals der tiefere Sinn dieses Zusammenbruchs nicht so recht einleuchten wollte. Ich komme aus einen atheistischen Elternhaus und religiöse Zwänge haben ich immer eher mit Voltairescher Skepsis gesehen als mit wirklichem Verständnis nachvollziehen gekonnt... Also, waren mir der plötzliche Zusammenbruch der Sue immer ein Rätsel geblieben... Doch es war eine andere Zeit und offenbar war es für die Viktorianer wichtig, die "richtige" Religion - oder Moral - zu haben / oder vorzuspiegeln? Wer versucht, "in der Wahrheit zu leben" hatte es schon immer schwer in unserer von Opportunisten bevölkerten kleinen Welt :wink: ... Ansonsten kam das Hardysche Skandalbuch gut in dem Film wieder (mal abgesehen davon, dass die Vorführung diverser sexueller Freiheiten oder die Umgehung religiöser Eheriten vor der Kopulation heute ja schon lange nicht mehr skandalös erscheinen :eek: )...

Der für eine Hardy-Roman-Verfilmung geradezu optimistisch-kämpferische Schluss ist ja nicht das gewesen, was Hardy gedichtet hat... Da kam Arabella weit weniger glimpflich davon...

Aber bei "Tess" hieß es ja auch nur im Abspann "... wurde verurteilt und erhängt" ... Gibt es eigentlich einen Hardy-Roman, wo die Protagonisten am Ende nicht sterben?

Bruki

PS: "Jude" ist vielleicht eher ein Frauenfilm? Ich meine wegen Christopher Eccleston?! - ich kenn mich da nicht so aus... :wink:

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BeitragVerfasst: Montag 27. Februar 2006, 13:16 
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@Bruki
Wenn man in diese Richtung geht, ist es doch eher ein Männerfilm angesichts der Reize von Ms. Winslet, die mich seinerzeit umgehauen hat. Diesmal keine Alabasterschönheit, sondern eine junge frische Maid (zumindest am Anfang).

An Hardy habe ich mich immer noch nicht rangetraut, ich brauche zwar nicht unbedingt ein Happy End, aber gar zu depressiv soll es denn auch nicht sein. Gibt es in seinen Büchern irgendwann mal auch etwas zu lachen? Mit so ein paar Lachern läßt sich ja auch die größte Tragödie (als Leser) schultern.

@simone1512
Ich meine mich zu erinnern, daß Northam hier hinter einem Vollbart versteckt wird. Die Besetzung ist prominent mit Nick Nolte, Kate Winslet und Uma Thurman. Ansonsten ist mir der Film als gut, aber nicht wirklich bemerkenswert in Erinnerung. Schöne Bilder, schöne Menschen (na gut, Nolte vielleicht weniger), aber ein Spur unspannend.


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BeitragVerfasst: Montag 27. Februar 2006, 14:41 
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simone1512 hat geschrieben:
noch was, kennt jemand diese Serie: Teil 1 und Teil 2 (The Irish R.M) ?
und diese (Berkeley Square )
sowie diese (The Buccaneers)
Miniserie?


Von den Buccaneers habe ich positives gehört. Ist eine Edith Wharton-Verfilmung, oder? Ich habe gerade "House of mirth" von ihr fertig gelesen und war sehr begeistert davon. Jetzt muss ich mir nur noch irgendwie die Verfilmung mit Gillian Anderson organisieren.. :rolleyes: Die anderen beiden Verfilmungen sagen mir leider nichts. :nein:

Ulli hat geschrieben:
@simone1512
Ich meine mich zu erinnern, daß Northam hier hinter einem Vollbart versteckt wird. Die Besetzung ist prominent mit Nick Nolte, Kate Winslet und Uma Thurman. Ansonsten ist mir der Film als gut, aber nicht wirklich bemerkenswert in Erinnerung. Schöne Bilder, schöne Menschen (na gut, Nolte vielleicht weniger), aber ein Spur unspannend.


Dem kann ich nur zustimmen: Nett zu gucken, aber nicht weltbewegend. :wink:

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Zuletzt geändert von Cassandra am Mittwoch 15. März 2006, 12:19, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Montag 27. Februar 2006, 20:35 
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Ich hab hier gerade noch was in meinem Notizbuch gefunden. Das passt zwar nicht so recht zum Thread, aber es geht um Thomas Hardy:

Ich bin nun in den Schatten, den sehr bedeutsamen Schatten des großen Schriftstellers getreten, der über jenem Teil Englands aufragt, von dem hier die Rede ist. Wir erinnern uns, daß Hardy der erste war, der es unternahm, das Siegel zu lösen, das die Mittelklasse der viktorianischen Zeit auf die Pandorabüchse des Sexuellen gedrückt hatte. Dabei ist es von nicht geringem Interesse (und gewiß höchst paradox), daß er das Siegel seines eigenen Geschlechtslebens und das seiner unmittelbaren Vorfahren fanatisch schützte. Natürlich war das - und wird es sein - sein Recht, das ihm niemand streitig machen kann. Aber wenige literarische Geheimnisse sind so wohl bewahrt worden. Dieses wurde erst in den fünfziger Jahren unseres Jahrhunderts enthüllt. Dieses Geheimnis zusammen mit der Realität, wie ich sie hinsichtlich des Landlebens im viktorianischen England zu schildern versuchte, gibt die Antwort auf Edmund Gosses berühmten Vorwurf: „Was hat die Vorsehung Mr. Hardy getan, daß er über dem Ackerland von Wessex aufsteht und die Faust gegen seinen Schöpfer ballt?“ Mit ebensoviel Berechtigung hätte er fragen können, weshalb die Atriden ihre bronzenen Fäuste gegen den Himmel von Mykene ballten.

Es ist hier nicht der Ort, tiefer in die Schatten um Egdon Heath einzudringen. Aber es steht endgültig fest, daß Hardy 1867 als Siebenundzwanzigjähriger von seinen Architekturstudien in London nach Dorset zurückkehrte und sich dort unsterblich in seine sechzehnjährige Kusine Tryphena verliebte. Sie feierten Verlobung. Fünf Jahre später wurde, zum fassungslosen Erstaunen aller, die Verlobung gelöst. Es ist nun zwar nicht absolut erwiesen, aber ziemlich sicher, daß die Auflösung deshalb erfolgte, weil Hardy auf ein sehr unheimliches Geheimnis seiner Familiengeschichte stieß: Tryphena war nicht seine Kusine, sondern die uneheliche Tochter seiner unehelichen Halbschwester. Zahllose Gedichte Hardys geben dafür einen Hinweis: „At the wicked gate, She did not turn, Her immortality“ und viele andere. Bewiesen ist, daß es mütterlicherseits in der Familie kurz vorher mehrere Unregelmäßigkeiten gegeben hat. Hardy selbst wurde fünf Monate vor der Trauung seiner Eltern geboren. Pietätvolle Gemüter haben manchmal behauptet, die Verlobung sei aus Standesrücksichten in die Brüche gegangen - er, der aufstrebende junge Meister, konnte sich nicht an ein einfaches Dorsetmädchen binden. Wahr ist, daß er im Jahr 1874 über seinen Stand die entsetzlich gefühllose Lavinia Gifford heiratete. Aber Tryphena war eine außergewöhnliche junge Dame: mit zwanzig wurde sie Leiterin einer Schule in Plymouth, nachdem sie als fünftbeste die Lehrerbildungsanstalt in London verlassen hatte. Man kann daher schwerlich bestreiten, daß irgendein schreckliches Familiengeheimnis sie zwang, sich zu trennen. Einesteils war es natürlich ein segensreiches Geheimnis, denn nie hat ein anderer englischer Genius sich so einer Muse gewidmet, sich so einer einzigen Muse verpflichtet. Daher haben wir seine größten Liebeselegien. Daher haben wir Sue Bridehead und Tess, in denen wir Tryphena im Geist sehen; „Jude the Obscure“ enthält in Hardys eigenhändigem Vorwort eine stillschweigende Widmung an sie: „Der Plan wurde 1890 gefaßt... gewisse Umstände wurden mir durch den Tod einer Frau nahegebracht. ...“ Tryphena, die einen anderen geheiratet hatte, starb 1890.

Diese Spannung also - zwischen Sinnenlust und Verzicht, unauslöschlicher Erinnerung und unaustilgbarer Verdrängung, lyrischer Hingabe und tragischem Pflichtbewußtsein, zwischen schmutzigen Fakten und ihrer edlen Verwendung - spornte einen der größten Schriftsteller jener Zeit an und erklärt ihn zugleich. Darüber hinaus prägt sie das Zeitalter als solches. ....


Das ist aus "Die Geliebte des französischen Leutnants" das ich schon mehrfach erwähnte...

Scheinbar wusste Thoms Hardy genau worüber er in seinen Büchern schrieb...

Bruki

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BeitragVerfasst: Dienstag 28. Februar 2006, 13:22 
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Ulli hat geschrieben:
An Hardy habe ich mich immer noch nicht rangetraut, ich brauche zwar nicht unbedingt ein Happy End, aber gar zu depressiv soll es denn auch nicht sein. Gibt es in seinen Büchern irgendwann mal auch etwas zu lachen? Mit so ein paar Lachern läßt sich ja auch die größte Tragödie (als Leser) schultern.


Also da kann ich dir wirklich nur "Far from the Madding Crowd" (Am grünen Rand der Welt) empfehlen, vielleicht sein einziges Buch mit "Happy End"?!
Ich habe es vor kurzem gelesen und mir hat es so gut gefallen, dass ich mir jetzt auch "The Return of the Native" (auf verschlungenen Pfaden) und "A Pair of Blue Eyes" (blaue Augen) vornehmen will.... (allerdings kenne ich beide nicht, weiß also nicht ob sie auch tragisch enden, lass mich überraschen :wink: )
nach Humor musst du zwar auch hier länger suchen :lupe: und dramatisch und düster ist es auch wie alle seine Bücher, aber der Schluss hat doch etwas warmherziges und versöhnliches; wenn auch in meinen Augen kein klassisches "Happy End". :wink:
An Hardy gefällt mir, das seine Geschichten so trivial wirken, er es aber versteht den Leser zu fesseln, er beschreibt Abgründe vor einer scheinheiligen ländlichen Kulisse, aber seine Grundeinstellung ist nicht restlos pessimistisch.

Ok, Ende des Hardy- Exkurses [schild=11 fontcolor=000000 shadowcolor=EE82EE shieldshadow=1 nxu=87959978nx19033]gehört ja eigentlich nicht hier rein[/schild]

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BeitragVerfasst: Dienstag 28. Februar 2006, 14:04 
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ich weiß jetzt auch nicht genau in welchen Thread ich das folgende einordnen soll, deshalb nochmal hier :wink:
kennt jemand von euch das Buch "The Other Boleyn Girl" von Philippa Gregory?; ist ja schon einmal verfilmt worden, jetzt wird es anscheinend erneut verfilmt mit Keira Knightley....(siehe hier)

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BeitragVerfasst: Dienstag 28. Februar 2006, 14:12 
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Klingt irgendwie merkwürdig, denn der Darsteller von Heinreich VIII hat 2003 schon einmal einen Film gleichen Titels gedreht, damals mit Jodhi May als Anne Boleyn.


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BeitragVerfasst: Dienstag 28. Februar 2006, 14:15 
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@Simone1512
Danke für den Tipp, dann kommt "Am grünen Rand der Welt" auf meine Liste !


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BeitragVerfasst: Dienstag 28. Februar 2006, 15:30 
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Boleyn? Ist das nicht die ohne Kopf? :D
Ja, okay, blöder Scherz, die arme Frau konnte ja auch nichts dafür, dass sie geköpft wurde. Hat sie sich sicher nicht ausgesucht. :lach:
Habe über die mal ein Buch von Victoria Holt gelesen, aber naja ich mag HappyEnds und eine geköpfte Hauptdarstellerin widerspricht für mich einem guten Ende. :lach: ;D

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BeitragVerfasst: Dienstag 28. Februar 2006, 19:57 
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Ulli hat geschrieben:
@Simone1512
Danke für den Tipp, dann kommt "Am grünen Rand der Welt" auf meine Liste !

Sehr lesenswert!

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Menschen treten in unser Leben und begleiten uns eine Weile. Einige bleiben für immer, denn sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen.


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BeitragVerfasst: Dienstag 28. Februar 2006, 20:54 
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Schöne BBC-Verfilmungen? Da fällt mir doch was ein. :wink:

Hab mir mit meiner neuen Stolz & Voruteil DVD auch noch die BBC-Reihe Shakespeare Retold gegönnt. Sollte vielleicht anmerken, dass die nur auf Englisch ist und nicht mal englische Untertitel hat.
Ok, auf der DVD befinden sich 4 moderne Versionen von Shakespeares Werken (Taming of the Shrew, Midsummer Nights Dream, Much Ado about Nothing und Macbeth). Ich geb ehrlich zu, dass ich mir die DVD in erster Linie gekauft habe, um Richard Armitage (N&S John Thornton) in Macbeth zu sehen. Aber jetzt bin ich sogar mehr davon überzeugt, das Taming of the Shrew und Much Ado about Nothing einfach genial sind. :zustimm:
Wer Lust hat kann sich ja mal die BBC Seite anschauen

http://www.bbc.co.uk/drama/shakespeare/tvdramas.shtml

Shirley Henderson und Rufus Sewell sind einfach klasse. :bravo: Und erst Damian Lewis. :pfeif:

Hat vielleicht schon jemand was davon gesehen?

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BeitragVerfasst: Dienstag 28. Februar 2006, 22:49 
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Habe von "Shakespeare Retold" bisher nur Trailer im BBC gesehen, aber mein Bruder ist davon ganz begeistert. Er war ziemlich enttäuscht, dass ich mir die Serie nicht anschauen konnte; musste leider wieder nach Hause. Aber bald muß ich wieder hin, vielleicht habe ich dann Glück. :)


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BeitragVerfasst: Mittwoch 1. März 2006, 09:31 
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Milton lass hat geschrieben:
Schöne BBC-Verfilmungen? Da fällt mir doch was ein. :wink:

Hab mir mit meiner neuen Stolz & Voruteil DVD auch noch die BBC-Reihe Shakespeare Retold gegönnt.


Oh ja, das steht auch auf meiner Wunschliste! :wink: Zu schade, dass es solche Sachen nie zum Ausleihen gibt und man sie immer gleich kaufen muss, bevor man sie kennt.. :(
Sieht man denn viel von Richard Armitage? :pfeif: Hat er eine große Rolle in Macbeth?

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BeitragVerfasst: Mittwoch 1. März 2006, 20:11 
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@ Milton lass:
EEEK!! :eek:
Das hätte man mir ja auch mal früher mitteilen können, dass da auch Rufus Sewell und Damian Lewis zu bewundern sind!!!
Der eher kleine RA Part konnte mich bis jetzt noch nicht zum Kauf bewegen, aber jetzt muss ich doch gleich mal zu Amazon .... :ja: :bravo:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 1. März 2006, 22:24 
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Austenbegeistert
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Cassandra hat geschrieben:
Milton lass hat geschrieben:
Schöne BBC-Verfilmungen? Da fällt mir doch was ein. :wink:

Hab mir mit meiner neuen Stolz & Voruteil DVD auch noch die BBC-Reihe Shakespeare Retold gegönnt.


Oh ja, das steht auch auf meiner Wunschliste! :wink: Zu schade, dass es solche Sachen nie zum Ausleihen gibt und man sie immer gleich kaufen muss, bevor man sie kennt.. :(
Sieht man denn viel von Richard Armitage? :pfeif: Hat er eine große Rolle in Macbeth?


Nein, er hat nur eine kleine Nebenrolle. Wenn du einen richtigen Knüller mit Richard Armitage sehen willst (neben N&S :wink: ) kauf dir lieber "Sparkhouse"(ist eine moderne Version von Sturmhöhe/Wuthering Heights). Die DVD kommt Ende April bei uns raus.

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BeitragVerfasst: Mittwoch 1. März 2006, 22:40 
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Milton lass hat geschrieben:
Nein, er hat nur eine kleine Nebenrolle. Wenn du einen richtigen Knüller mit Richard Armitage sehen willst (neben N&S :wink: ) kauf dir lieber "Sparkhouse"(ist eine moderne Version von Sturmhöhe/Wuthering Heights). Die DVD kommt Ende April bei uns raus.


Sehr interessant! :pfeif:

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Milton lass hat geschrieben:
Nein, er hat nur eine kleine Nebenrolle. Wenn du einen richtigen Knüller mit Richard Armitage sehen willst (neben N&S :wink: ) kauf dir lieber "Sparkhouse"(ist eine moderne Version von Sturmhöhe/Wuthering Heights). Die DVD kommt Ende April bei uns raus.


Ach schade! Sparkhouse steht schon auf meiner Wunschliste! :D Obwohl Armitage dort wohl auch nur die "zweite Geige" spielt.. :/

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Milton lass hat geschrieben:
... Wenn du einen richtigen Knüller mit Richard Armitage sehen willst (neben N&S :wink: ) kauf dir lieber "Sparkhouse"(ist eine moderne Version von Sturmhöhe/Wuthering Heights). Die DVD kommt Ende April bei uns raus.


Ist das die Fastfood-Schnellimbiss-Verfilmung, von der Johanna mal berichtete?

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Bruki hat geschrieben:
Milton lass hat geschrieben:
... Wenn du einen richtigen Knüller mit Richard Armitage sehen willst (neben N&S :wink: ) kauf dir lieber "Sparkhouse"(ist eine moderne Version von Sturmhöhe/Wuthering Heights). Die DVD kommt Ende April bei uns raus.


Ist das die Fastfood-Schnellimbiss-Verfilmung, von der Johanna mal berichtete?

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Fastfood-Schnellimbiss-Verfilmung? Ich glaub nicht dass das die Version ist. Sparkhouse spielt in Yorkshire auf einer Farm/in einem Dorf. Also vom Setting her, eher wie im Buch.

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Milton lass hat geschrieben:
Aber jetzt bin ich sogar mehr davon überzeugt, das Taming of the Shrew und Much Ado about Nothing einfach genial sind. :zustimm:

Viel Lärm um nichts ist echt cool, den hat ne Freundin von mir. Wenn ich auch net sicher bin, ob das die BBC-Version davon ist. ich glaube das ist ein amerikanischer Film. ich weiß net :/
Ist die BBC-Version die Version, wo keanu Reeves den Bösen spielt? Die Version ist nämlich die, die ich kenne.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 2. März 2006, 11:24 
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@Becci
Du meinst die Kinoversion von Kenneth Brannagh mit eben diesem, Emma Thomspon, Kate Beckinsale etc.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 2. März 2006, 17:30 
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Cassandra hat geschrieben:
Milton lass hat geschrieben:
Nein, er hat nur eine kleine Nebenrolle. Wenn du einen richtigen Knüller mit Richard Armitage sehen willst (neben N&S :wink: ) kauf dir lieber "Sparkhouse"(ist eine moderne Version von Sturmhöhe/Wuthering Heights). Die DVD kommt Ende April bei uns raus.


Ach schade! Sparkhouse steht schon auf meiner Wunschliste! :D Obwohl Armitage dort wohl auch nur die "zweite Geige" spielt.. :/


Ja, das stimmt schon, aber ich glaube, es ist auch wegen der anderen Charaktere ganz interessant....
und naja... RA im "Blaumann" ist einfach der Traum meiner schlaflosen Nächte :thud: :thud: :pfeif:

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BeitragVerfasst: Freitag 3. März 2006, 12:30 
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Bruki hat geschrieben:
... und gestern "Jude" (nachdem ich von einer gewissen Person nachdrücklich darauf hingewiesen wurde, mir den unbedingt mal anzusehen :eek: )... Vorher hab ich mir aber sicherheitshalber "Engel und Insekten" (nach Byatt) angeschaut, denn letztens war ich 3 Tage lag schwer depressiv, nachdem ich "Tess" (mit Justine Waddel :love: ) sah... Bei Hardy kann man einfach nicht anders... Obwohl ich ja wusste, wie's ausgeht... :tot:

Na ja... Aber "Jude" war lang nicht so schön-schlimm wie "Tess", obwohl da Kate Winslet mitspielte und eigentlich am Ende hinreißend schön hätte sterben können... So konnte man nur den erhängten Sohn und ihre beiden erstickten Babys ansehen... der Rest wurde uns gnädigerweise erspart - und bei Jude mit einem kleinen Hustenanfall lediglich angedeutet... Aber ihre Darstellung des Wandels von der kecken, kämpferischen zur schwer depressiven, gebrochenen Sue Bridehead war schon verstörend mitanzusehen... Obwohl ich sagen muss, dass mir schon beim Lesen des Buches damals der tiefere Sinn dieses Zusammenbruchs nicht so recht einleuchten wollte. Ich komme aus einen atheistischen Elternhaus und religiöse Zwänge haben ich immer eher mit Voltairescher Skepsis gesehen als mit wirklichem Verständnis nachvollziehen gekonnt... Also, waren mir der plötzliche Zusammenbruch der Sue immer ein Rätsel geblieben... Doch es war eine andere Zeit und offenbar war es für die Viktorianer wichtig, die "richtige" Religion - oder Moral - zu haben / oder vorzuspiegeln? Wer versucht, "in der Wahrheit zu leben" hatte es schon immer schwer in unserer von Opportunisten bevölkerten kleinen Welt :wink: ... Ansonsten kam das Hardysche Skandalbuch gut in dem Film wieder (mal abgesehen davon, dass die Vorführung diverser sexueller Freiheiten oder die Umgehung religiöser Eheriten vor der Kopulation heute ja schon lange nicht mehr skandalös erscheinen :eek: )...

Der für eine Hardy-Roman-Verfilmung geradezu optimistisch-kämpferische Schluss ist ja nicht das gewesen, was Hardy gedichtet hat... Da kam Arabella weit weniger glimpflich davon...

Aber bei "Tess" hieß es ja auch nur im Abspann "... wurde verurteilt und erhängt" ... Gibt es eigentlich einen Hardy-Roman, wo die Protagonisten am Ende nicht sterben?

Bruki

PS: "Jude" ist vielleicht eher ein Frauenfilm? Ich meine wegen Christopher Eccleston?! - ich kenn mich da nicht so aus... :wink:


Also ich weiß wirklich nicht, was an diesem Schluss optimistisch kämpferisch ist?!?! Ich habe selten einen Lebenden gesehen, der so tot war und vor allem aussah (ohne Überspitzung). Da ist nicht nur ein bisschen Hüsteln und "a little trifeling cold people do not die of." Und dass Sue (und ja auch Jude) keinen Heldentot stirbt sondern weiteleben muss macht die Sache nur noch unerträglicher, wenn Du so willst. (Soviel mal zu dem Motto: "Es ist nicht wie im Film, da stirbt der Held zum Schluss, damit man nicht zu lange ohne ihn auskommen muss). Ich habe des finale Finale bei Tess noch nicht durch (kann da also noch keine Vergleiche ziehen), aber an Jude gefällt mir die rauhe, mitunter aber eben trotzdem versöhnliche Stimmung so gut. Das gibt allein schon die Beleuchtung herrlich wieder. Es wird nie süßlich märchenhaft in güldenes Abendlicht getaucht, es ist immer hartes Tageslicht. Wenn überhaupt mal die Sonne scheint. Und trotzdem kenne ich keine so symbolisch treffende gleichwertig befreiende Szene wie die Algenschlacht am Strand.

Und der Scriptautor hat eben doch noch ein paar sympatische, nicht so dick aufgetragene Humorpunkte miteingebastelt ("Do I irritate you?" - "No." - "Not even if I try to prove how much cleverer (?) than you I am?" - "You are." - "Don't say that." - "Why not?" - "Because it's not the sort of thing you should admit to." - Why not if its true?" [Eigentlich wollte ich jetzt nochmal den Wortlaut überprüfen und Ms. Winslets herrlich ratlosen Blick einfügen, aber ich hab doch glatt ins leere Regal gegriffen... :wink: ]).

Und noch schöner: Ich musste mich bei dem Film nicht unbedingt von dem attraktiven Hauptdarsteller mitreißen lassen, weil dass auch so funktioniert hat. Attraktiv im klassischen Sinne finde ich den eh nicht. Also nicht mit "Schmachtfaktor", oder wie auch immer man das ausdrücken mag. Obwohl er sicher weit charismatischer und männlicher wirkt als der Mann auf der Hülle der BBC-Verfilmung von JUDE

Und zu dem Zusammenbruch: Ich dachte immer der Sinn bestünde bei Hardy darin, dass es keinen Sinn gibt/hat? Und ich weiß auch nicht, was auf eine religiöse Begründung hindeutet? Die Religion - besser den Katechismus kann man hier doch auch als bloßes Ausdrucksmittel verstehen, oder? Ist das denn nicht sogar negativ behaftet dargestellt? Also Sue zunächst als freidenkerische junge Frau mit atheistischen Anleihen und zum Schluss gebrochen und frömmelnd?

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Zuletzt geändert von Johanna am Freitag 3. März 2006, 12:40, insgesamt 1-mal geändert.

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