Literaturforum
Aktuelle Zeit: Donnerstag 28. März 2024, 23:08

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Forumsregeln


Die Forumsregeln lesen



Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 37 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2  Nächste
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Montag 14. Januar 2008, 17:22 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 23. August 2006, 12:50
Beiträge: 111
Wohnort: Neuhofen
richtiger Name: Silke
Ich hab das Buch noch nicht gelesen, aber hat sich der Tolstoi in seinem "Krieg und Frieden" auch so intensiv mit den Liebesbeziehungen beschäftigt oder ist das eine Dramatisierung von den Produzenten/Drehbuchautoren?
Naja, mir machts nicht aus, ich liebe solche Sachen ;D ..abeeer....das Ende ist doof...als geschädigte Jane Austen Leserin, die das Glück für alle Guten am Ende des Buches haben will, ist das eindeutig zu hart...

_________________
Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt.
Mark Twain


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Montag 14. Januar 2008, 17:22 


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Montag 14. Januar 2008, 19:36 
Offline
Piratensüchtige Administratorin, ebenfalls Seriensuchti mit Mittelalterpräferenz und spätes Girlie
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 18. Oktober 2005, 21:38
Beiträge: 6885
Wohnort: Wo die Messer und Schwerter herkommen
Ich habe nach anderthalb Folgen aufgegeben, ich finde diese Verfilmung unglaublich langweilig.
Die Chemie zwischen den Hauptdarstellern funktioniert nicht, er ist mir zu trübsinnig ( bitte nicht mit melancholisch verwechseln), sie ist zu blass... der Rest ist gestelzt.
Um es fies zu sagen, das ist mal wieder ein typischer Europudding, großes Gewese um einen Hauch von Nix.
Da bleibe ich doch lieber bei der Verfilmung mit Audrey Hepburn.
Das Buch habe ich bislang auch noch nie geschafft ( schwere Kost.. wie die Klitschkos schon sagten).
Grüße
Kerstin

_________________
Bild
"I think that we like those kind of entertainment just to have the opportunity to become a child again during 42 minutes."


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Freitag 27. Juni 2008, 19:26 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 25. Juni 2008, 16:30
Beiträge: 245
Die buchgetreuste Verfilmung war wohl die von 1968, bei der Sergej Bondraschuk Regie führte und auch den Pierre spielte.
Tolstoi war ein alter Soldat und das spiegelt sich vor allen den Schilderungen der Schlachten die in diesem Buch verständlicherweise großen Raum einnehmen ( Krieg!) .
Die Liebesgeschichte zwischen Natascha Rostowa und Fürst Andrej Bolkonski, wie auch ihre Beziehung zu Kuragin und Pierre stellen die eher die schmückende Rahmenhandlung dar.

Persönlich liebe ich die alte Hollywood Verfilmung mit Audrey Hepburn und Mel Ferrer.
Wen kann die Tanzscene im Palais kaltlassen. Natascha voller Angst von niemanden aufgefordert zu werden und dann die Stimme des Andrej: Möchten sie immer noch fliegen? Mel Ferrer steht am Fenster und siniert: Wenn sie sich zu mir umdreht und mir zulächelt wird sie meine Frau.

_________________
Allen ist das Denken erlaubt. Vielen bleibt es erspart.
Curt Goetz


Zuletzt geändert von Caroline Amalie am Donnerstag 14. August 2008, 13:36, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Samstag 28. Juni 2008, 23:53 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Donnerstag 18. Oktober 2007, 20:02
Beiträge: 114
Wohnort: Baden Württemberg
Die Hollywood Verfilmung gefällt mir auch am besten.Es ist nicht alles ganz so düster.

Welchen Film ich auch gern sehe ist "Anna Karenina " .In der verfilmung von 1935 spielt Greta Garbo die Hauptrolle der Anna,in der `48er Vivien Leigh und 1997 Sopie Marceau.Am besten gefallen mir die 48er und 97er Verfilmungen.Liegt vielleicht auch daran das ich diese beiden Schauspielerinen gerne sehe.Gerade Sophie Marceau find ich toll.
Was ich immer bei diesen Filmen find sie gehen eine Ewigkeit und wenn man es sich abends anschauen möchte ist man fast zu müde dafür. :zzz:

_________________
" Um ernst zu sein, genügt Dummheit, während zur Heiterkeit ein großer Verstand unerläßlich ist."

William Shakespeare


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Donnerstag 14. August 2008, 13:40 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 25. Juni 2008, 16:30
Beiträge: 245
Anne Elliot hat geschrieben:
Die Hollywood Verfilmung gefällt mir auch am besten.Es ist nicht alles ganz so düster.

Welchen Film ich auch gern sehe ist "Anna Karenina " .In der verfilmung von 1935 spielt Greta Garbo die Hauptrolle der Anna,in der `48er Vivien Leigh und 1997 Sopie Marceau.Am besten gefallen mir die 48er und 97er Verfilmungen.Liegt vielleicht auch daran das ich diese beiden Schauspielerinen gerne sehe.Gerade Sophie Marceau find ich toll.
Was ich immer bei diesen Filmen find sie gehen eine Ewigkeit und wenn man es sich abends anschauen möchte ist man fast zu müde dafür. :zzz:


Anna Karenina ist ein Sittengemälde. Theodor Fontane griff mit Effi Briest die gleiche Problematik auf.
Die Kunst der Heuchelei war eine Säule des viktorianischen Zeitalters.

_________________
Allen ist das Denken erlaubt. Vielen bleibt es erspart.
Curt Goetz


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Dienstag 19. August 2008, 19:39 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 19. August 2008, 19:00
Beiträge: 75
Wohnort: Petit Trianon, Versailles
Also gelesen habe ich "Krieg und Frieden" leider noch nicht, aber der Vierteiler hat mich neugierig gemacht. War wirklich sehr schön zu sehen, die Schauspieler haben mir auch fast alle gut gefallen. Das Ende fand ich persönlich auch sehr schön.

_________________
"It is a truth universally acknowledged, that a single man in possession of a good fortune, must be in want of a wife."


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 08:21 
Offline
Austenexperte

Registriert: Samstag 22. Oktober 2005, 21:38
Beiträge: 919
Trianon hat geschrieben:
Also gelesen habe ich "Krieg und Frieden" leider noch nicht, aber der Vierteiler hat mich neugierig gemacht. War wirklich sehr schön zu sehen, die Schauspieler haben mir auch fast alle gut gefallen. Das Ende fand ich persönlich auch sehr schön.


Kennst du schon die alte Verfilmung? Unbedingt anschauen. Ich habe in die Serie nur mal kurz reingeschaut und da gab es schon sehr viele Parallelen zu der alten Verfilmung.

Zitat:
Anna Karenina ist ein Sittengemälde. Theodor Fontane griff mit Effi Briest die gleiche Problematik auf.
Die Kunst der Heuchelei war eine Säule des viktorianischen Zeitalters.


Was haben "Effi Briest" und "Anna Karenina" mit dem viktorianischen Zeitalter zu tun?


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 08:44 
Offline
D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
Beiträge: 6713
Wohnort: Bayern
meli hat geschrieben:
Zitat:
Anna Karenina ist ein Sittengemälde. Theodor Fontane griff mit Effi Briest die gleiche Problematik auf.
Die Kunst der Heuchelei war eine Säule des viktorianischen Zeitalters.


Was haben "Effi Briest" und "Anna Karenina" mit dem viktorianischen Zeitalter zu tun?

Zumindest sind Fontane und Queen Victoria im gleichen Jahr geboren ... :wink: und ja, die Verurteilung Effis, durch ihren Mann, die Gesellschaft und sogar ihre Eltern trägt schon arg viktorianische Moralbegriffe.
Männer hatten natürlich ihre Mätressen, "untreue" Frauen aber wurden verfämt.
Erinnert auch stark an den scharlachroten Buchstaben, wo eine Frau wegen Untreue gebrandmarkt wird, obwohl sie doch denken musste, ihr Mann sei tot, zumindest aber verschollen.
Es ist ein teils unmenschlicher Anspruch, der an die Frauen gestellt wird, eine Weltanschauung, die den Männern alles erlaubt und den Frauen alles verbietet.

Edit:
Dabei darf man Stolz und Ehrbegriff der Männer nicht ausser Acht lassen. Nichts schlimmeres für einen Mann von Welt, einen Gentleman eben, als Hörner aufgesetzt zu kriegen, was andeuten lässt, er würde seine Frau nicht befriedigen. Umso lachhafter, als die Befriedigung der Gattin nicht wirklich eine Rolle spielte. Aber wie konnte es eine Frau wagen, seine männlichen Qualitäten in Zweifel zu ziehen, einen Anderen ihm vorzuziehen, wo er, der Gatte, doch ihr Herr und Meister war?! :wink:


Ausgerechnet die äusserlich prüde Viktoria, die sich zuhause jedoch mit Aktmalerei vergnügte, wie man weiss ... Gut, sie malte ihren Gatten (nur ihn?), dennoch verlangte sie von allen anderen Frauen Zurückhaltung.

_________________
:blume: Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


Zuletzt geändert von Caro am Mittwoch 20. August 2008, 10:05, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 09:59 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 25. Juni 2008, 16:30
Beiträge: 245
Zum besseren Verständnis:

Das vikorianische Zeitalter erstreckte sich im Zeitraum 1837 bis 1901. Namensgeberin war die gleichnamige Königin von England.
Diese Epoche zeichnet sich durch eine gewisse Doppelmoral aus. Im Zuge der instustriellen Revolution und den damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen wurde die Situation für Frauen nicht wirklich besser. Erst in den späten Jahren des 19.Jahrhunderts wurden gewisse Strukturen durchbrochen.
Fontane und auch Lev Tolstoi waren Kinder des viktorianischen Zeitalters. Ihnen war die Heuchelei ihrer Gesellschaftsschicht bestens vertraut. Die Tatsache das es trotz geradezu extremistischer Glaubensausübung eine unübersehbare Zahl von Prostituierten( in aller Regel aus den untersten Bevölkerungsschichten) gab ist diesbezüglich ein nicht zu übersehendes Indiz.

_________________
Allen ist das Denken erlaubt. Vielen bleibt es erspart.
Curt Goetz


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 10:05 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Donnerstag 18. Oktober 2007, 20:02
Beiträge: 114
Wohnort: Baden Württemberg
Den Scharlachroten Buchstaben hab ich schon 3 oder 4 mal gesehen und ich bin jedesmal wieder erschüttert
wie die Frauen unterdrückt wurden.Eine schande, die Männer durften in gewisse Bar´s gehen und waren hinter die größten Moralapostels. :nein:
Um noch mal auf Königin Viktoria zurück zukommen gab es da nicht einen Film wo ihr Mann gestorben ist und dann so eine Art Beschützer oder Diener bei ihr war.Ich glaube sie hatten sich sogar ineinander verliebt.Und ich meine es war Viktoria bin mir aber nicht sicher und weiß leider nicht mehr wie der Film hieß

_________________
" Um ernst zu sein, genügt Dummheit, während zur Heiterkeit ein großer Verstand unerläßlich ist."

William Shakespeare


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 10:13 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 25. Juni 2008, 16:30
Beiträge: 245
Anne Elliot hat geschrieben:
Den Scharlachroten Buchstaben hab ich schon 3 oder 4 mal gesehen und ich bin jedesmal wieder erschüttert
wie die Frauen unterdrückt wurden.Eine schande, die Männer durften in gewisse Bar´s gehen und waren hinter die größten Moralapostels. :nein:
Um noch mal auf Königin Viktoria zurück zukommen gab es da nicht einen Film wo ihr Mann gestorben ist und dann so eine Art Beschützer oder Diener bei ihr war.Ich glaube sie hatten sich sogar ineinander verliebt.Und ich meine es war Viktoria bin mir aber nicht sicher und weiß leider nicht mehr wie der Film hieß


Der Filmtitel lautet:
Ihre Majestät Mrs. Brown

und schildert ihre Beziehung zu John Brown, dem Diener ihres Mannes Albert. Nach seinem Tode begleitete John Brown die Königin 18 Jahre ununterbrochen, tagtäglich - was diversen Gerüchten Vorschub leistete.

_________________
Allen ist das Denken erlaubt. Vielen bleibt es erspart.
Curt Goetz


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 10:22 
Offline
D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
Beiträge: 6713
Wohnort: Bayern
Caroline Amalie hat geschrieben:
...Das vikorianische Zeitalter erstreckte sich im Zeitraum 1837 bis 1901. Namensgeberin war die gleichnamige Königin von England.
Diese Epoche zeichnet sich durch eine gewisse Doppelmoral aus. Im Zuge der instustriellen Revolution und den damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen wurde die Situation für Frauen nicht wirklich besser. Erst in den späten Jahren des 19.Jahrhunderts wurden gewisse Strukturen durchbrochen.

Interessant übrigens, dass der Begriff Chauvinismus, den wir heute für den männlichen Überlegenheitswahn gegenüber Frauen benützen, sich auch in dieser Zeit entwickelte, wobei die erste Defintion mehr dem übertriebenen Nationalismus und Patriotismus galt. Der Namensgeber war Nicolas Chauvin, ein französischer Soldat, der so sehr von der französischen Überlegenheit und der Napoeleons überzeugt war, dass er sich ganze 17x verwunden und ziemlich verstümmeln liess. Bereits 1831 gab es ein Lustspiel "La Cocarde Tricolor" das sich über seinen "Chauvinismus" lustig machte. :wink:

_________________
:blume: Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


Zuletzt geändert von Caro am Mittwoch 20. August 2008, 10:25, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 10:25 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 25. Juni 2008, 16:30
Beiträge: 245
Caro hat geschrieben:
Caroline Amalie hat geschrieben:
...Das vikorianische Zeitalter erstreckte sich im Zeitraum 1837 bis 1901. Namensgeberin war die gleichnamige Königin von England.
Diese Epoche zeichnet sich durch eine gewisse Doppelmoral aus. Im Zuge der instustriellen Revolution und den damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen wurde die Situation für Frauen nicht wirklich besser. Erst in den späten Jahren des 19.Jahrhunderts wurden gewisse Strukturen durchbrochen.

Interessant übrigens, dass der Begriff Chauvinismus, das wir heute für den männlichen Überlegenheitswahn gegenüber Frauen benützen, sich auch in dieser Zeit entwickelte, wobei die erste Defintion mehr dem übertriebenen Nationalismus und Patriotismus galt. Der Namensgeber war Nicolas Chauvin, ein französischer Soldat, der so sehr von der französischen Überlegenheit und der Napoeleons überzeugt war, dass er sich ganze 17x verwunden und ziemlich verstümmeln liess. Bereits 1831 gab es ein Lustspiel "La Cocarde Tricolor" das sich über seinen "Chauvinismus" lustig machte. :wink:


Anbei:

wir sind demzufolge beim Männerbild dieser Epochen angelangt. :D

_________________
Allen ist das Denken erlaubt. Vielen bleibt es erspart.
Curt Goetz


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 10:32 
Offline
D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
Beiträge: 6713
Wohnort: Bayern
Offtopic
Caroline Amalie hat geschrieben:
Anbei:
wir sind demzufolge beim Männerbild dieser Epochen angelangt. :D

Du meinst, wir müssen oder sollen den Thread wechseln? :lach:

Ich weiß, ich komm wieder vom Hundertsten ins Tausendste, aber irgendwie gehört auch alles zusammen und das Eine bedingt das Andere ... :)

Na ja, notfalls hol ich mir wieder einen "liebevollen" Rüffel von Julia wegen meiner ausufernden Beiträge ... ;D

_________________
:blume: Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 10:39 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 25. Juni 2008, 16:30
Beiträge: 245
Caro hat geschrieben:
Offtopic
Caroline Amalie hat geschrieben:
Anbei:
wir sind demzufolge beim Männerbild dieser Epochen angelangt. :D

Du meinst, wir müssen oder sollen den Thread wechseln? :lach:

Ich weiß, ich komm wieder vom Hundertsten ins Tausendste, aber irgendwie gehört auch alles zusammen und das Eine bedingt das Andere ... :)

Na ja, notfalls hol ich mir wieder einen "liebevollen" Rüffel von Julia wegen meiner ausufernden Beiträge ... ;D


Offtopic
Das würde mich arg wundern, zählen diese "ausufernden" Beiträge doch zu denen, die einem neben einem ironischen Augenaufschlag auch noch ein gehöriges Maß an historischen korrekten Tatsachen vermittelt. Austenlike halt. ;D

_________________
Allen ist das Denken erlaubt. Vielen bleibt es erspart.
Curt Goetz


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 10:41 
Offline
Austenexperte

Registriert: Samstag 22. Oktober 2005, 21:38
Beiträge: 919
Das Tolstoi und Fontane zur gleichen Zeit wie Queen Victoria lebten ist mir schon bewusst. :D

Zitat:
Fontane und auch Lev Tolstoi waren Kinder des viktorianischen Zeitalters.


Ich wusste gar nicht, dass Tolstoi und Fontane englischsprachige Autoren waren. :wink: (Fontane hat aber prima Reiseberichte über England und Schottland geschrieben! - sehr emfehlenswert!!!)
Es ist, glaube ich etwas weit hergeholt, wenn man Fontane/Tolstoi mit dem Viktorianischen Zeitalter vermischt.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 10:48 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 25. Juni 2008, 16:30
Beiträge: 245
meli hat geschrieben:
Das Tolstoi und Fontane zur gleichen Zeit wie Queen Victoria lebten ist mir schon bewusst. :D


Oh, dann habe ich diese deine Frage, wohl vollkommen falsch verstanden:
meli hat geschrieben:
Was haben "Effi Briest" und "Anna Karenina" mit dem viktorianischen Zeitalter zu tun?

meli hat geschrieben:
Fontane und auch Lev Tolstoi waren Kinder des viktorianischen Zeitalters.


Nun ja, das sagte ich bereits. Aber ich versteh das schon.
meli hat geschrieben:
Ich wusste gar nicht, dass Tolstoi und Fontane englischsprachige Autoren waren. :wink: (Fontane hat aber prima Reiseberichte über England und Schottland geschrieben! - sehr emfehlenswert!!!)

Davon war ja auch nicht die Rede.
meli hat geschrieben:

Es ist, glaube ich etwas weit hergeholt, wenn man Fontane/Tolstoi mit dem Viktorianischen Zeitalter vermischt.


Ach,
schau an, wenn man davon ausgeht das die Königin von England die dieser Epoche ihren Namen gab ( übrigens auch außerhalb von England) in den Armen ihres Enkels "Wilhelm II." starb spricht dafür das allein sie sich wie ein großer Schatten über Europa legte, zumindest über deren Herrscherhäuser und damit wurde durchaus auch eine Weltanschauung vermittelt.....europa, wenn nicht gar weltweit?

Moralvorstellungen und Geschlechterrollen bestimmen nun mal das geschriebene Wort vieler, wenn nicht der meisten Literaten.

Ob sie nun Tolstoi, Fontane oder Austen heißen mögen.

_________________
Allen ist das Denken erlaubt. Vielen bleibt es erspart.
Curt Goetz


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 11:07 
Offline
D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
Beiträge: 6713
Wohnort: Bayern
Zumal die liebe "Vicky" eindeutig deutsche Wurzeln hatte. :D
War ihre Mutter nicht eine derer von Sachsen-Coburg? Wobei sich das frühere Herzogtum und Königreich "Sachsen" ja auch im Begriff "Angelsachsen" spiegelt. Die Königs- und Fürstenhäuser sind quer durch Europa miteinander verwandt und verbandelt.

Und Literatur wurde damals schon hin und her übersetzt. :wink:

_________________
:blume: Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 11:23 
Offline
Austenexperte

Registriert: Samstag 22. Oktober 2005, 21:38
Beiträge: 919
Zitat:
Ach,
schau an, wenn man davon ausgeht das die Königin von England die dieser Epoche ihren Namen gab ( übrigens auch außerhalb von England) in den Armen ihres Enkels "Wilhelm II." starb spricht dafür das allein sie sich wie ein großer Schatten über Europa legte, zumindest über deren Herrscherhäuser und damit wurde durchaus auch eine Weltanschauung vermittelt.....europa, wenn nicht gar weltweit?


Es ist Fakt, dass Queen Victoria die Großmutter vieler damaliger Herrscher war, aber deshalb kann man trotzdem das viktorianische Zeitalter nicht nach Deutschland oder Russland transportieren. Ausserdem trägt das viktorianische Zeitalter den Namen der damaligen Herrscherin, aber sie hatte damit nicht so viel zu tun, da hatten die damaligen Premierminister und die Abgeordneten mehr zu sagen.
(Und den 1. Weltkrieg konnten die verwandtschaftlichen Beziehungen leider nicht verhindern. Und die Engländer/Briten konnten Wilhelm II. überhaupt nicht leiden, obwohl er der Lieblingsenkel ihrer Königin war. Sie wollten ihn nicht mal zum Mitglied eines englischen Yachtklubs machen, dass hat Wilhelm II. ihnen sehr übel genommen.)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 11:24 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 25. Juni 2008, 16:30
Beiträge: 245
Caro hat geschrieben:
Zumal die liebe "Vicky" eindeutig deutsche Wurzeln hatte. :D
War ihre Mutter nicht eine derer von Sachsen-Coburg? Wobei sich das frühere Herzogtum und Königreich "Sachsen" ja auch im Begriff "Angelsachsen" spiegelt. Die Königs- und Fürstenhäuser sind quer durch Europa miteinander verwandt und verbandelt.
Ihre Mutter war eine geborene Prinzessin von Sachsen-Coburg-Saalfeld.
Aber spiegelt sich da der Begriff "Angelsachsen"?

In ganz, ganz weitem Sinne.....sicher. :D
Caro hat geschrieben:
Und Literatur wurde damals schon hin und her übersetzt. :wink:


Ja, aus dem Grunde war Austen auch mit Goethe vertraut.
Oder sollte sie der deutschen Sprache mächtig gewesen sein? :D

_________________
Allen ist das Denken erlaubt. Vielen bleibt es erspart.
Curt Goetz


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 11:28 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 25. Juni 2008, 16:30
Beiträge: 245
meli hat geschrieben:


Es ist Fakt, dass Queen Victoria die Großmutter vieler damaliger Herrscher war, aber deshalb kann man trotzdem das viktorianische Zeitalter nicht nach Deutschland oder Russland transportieren. Ausserdem trägt das viktorianische Zeitalter den Namen der damaligen Herrscherin, aber sie hatte damit nicht so viel zu tun, da hatten die damaligen Premierminister und die Abgeordneten mehr zu sagen.
(Und den 1. Weltkrieg konnten die verwandtschaftlichen Beziehungen leider nicht verhindern. Und die Engländer/Briten konnten Wilhelm II. überhaupt nicht leiden, obwohl er der Lieblingsenkel ihrer Königin war. Sie wollten ihn nicht mal zum Mitglied eines englischen Yachtklubs machen, dass hat Wilhelm II. ihnen sehr übel genommen.)


Ja,ja schon Recht.
Trotzdem spricht man speziell wenn man Moralgeschichte und gesellschaftlichen Umbrüche dieser Zeit zum Thema hat, allgemein vom viktorianischen Zeitalter.
Wodurch dieses sich auszeichnete haben sowohl Caro als auch ích zu vermitteln versucht.
Dies ist scheint mißglückt.

_________________
Allen ist das Denken erlaubt. Vielen bleibt es erspart.
Curt Goetz


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 11:36 
Offline
D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
Beiträge: 6713
Wohnort: Bayern
Caroline Amalie hat geschrieben:
Caro hat geschrieben:
Und Literatur wurde damals schon hin und her übersetzt. :wink:

Ja, aus dem Grunde war Austen auch mit Goethe vertraut.
Oder sollte sie der deutschen Sprache mächtig gewesen sein? :D

Nun ja, Deutsch gehörte (wenn ich nicht irre! :D ) wohl auch zu den modernen, neuen Sprachen, die einer gebildeten Dame der höheren Schicht zumindest theoretisch geläufig sein sollten ...

Man weiß ja, wie weit Theorie und Praxis oft auseinanderdriften unsd selbst an den Königshöfen war es mit fremdsprachlichen Kenntnissen oft nicht zum Besten bestellt, weshalb bei Verhandlungen gerne Übersetzer dabei waren. :) Außer Französisch natürlich. Wir sagen zum Beispiel immer noch Trottoir, wenn wir Gehsteig meinen. ;D

_________________
:blume: Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 11:39 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 25. Juni 2008, 16:30
Beiträge: 245
Caro hat geschrieben:
Nun ja, Deutsch gehörte (ween ich nicht irre! :D ) wohl auch zu den modernen, neuen Sprachen, die einer gebildeten Dame der höheren Schicht zumindest theoretisch geläufig sein sollten ...


Gibt es Hinweise das Austen der deutschen Sprache mächtig war?
Französisch ist ja bekannt, aber Deutsch?
Caro hat geschrieben:
Man weiß ja, wie weit Theorie und Praxis oft auseinanderdriften unsd selbst an den Königshöfen war es mit fremdsprachlichen Kenntnissen oft nicht zum Besten bestellt, weshalb bei Verhandlungen gerne Übersetzer dabei waren. :) Außer Französisch natürlich. Wir sagen zum Beispiel immer noch Trottoir, wenn wir Gehsteig meinen. ;D


Außer am englischen Hof, da sprach man fast ausnahmslos Deutsch, Englisch eigentlich nur zu offziellen Anläßen.
Fanzösisch natürlich.

_________________
Allen ist das Denken erlaubt. Vielen bleibt es erspart.
Curt Goetz


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 11:50 
Offline
Austenexperte

Registriert: Samstag 22. Oktober 2005, 21:38
Beiträge: 919
Zitat:
Trotzdem spricht man speziell wenn man Moralgeschichte und gesellschaftlichen Umbrüche dieser Zeit zum Thema hat, allgemein vom viktorianischen Zeitalter.


Wo macht man das? Es würde mich sehr interessieren, habe nämlich bisher noch nichts davon gelesen.
(Ich finde es immer gut, wenn man Jane Austen als viktorianische Schriftstellerin bezeichnet.)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 11:57 
Offline
D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
Beiträge: 6713
Wohnort: Bayern
Offtopic
Caroline Amalie hat geschrieben:
Caro hat geschrieben:
Nun ja, Deutsch gehörte (ween ich nicht irre! :D ) wohl auch zu den modernen, neuen Sprachen, die einer gebildeten Dame der höheren Schicht zumindest theoretisch geläufig sein sollten ...


Gibt es Hinweise das Austen der deutschen Sprache mächtig war?
Französisch ist ja bekannt, aber Deutsch?


Zumindest erwähnt Caroline Bingley die "modernen Sprachen", deren Kenntnis Voraussetzung für Bildung sein soll, und Darcy stimmt dem zu.
Jane Austen fand es wohl eher lächerlich, denn sie lässt Lizzy sagen, sie kenne keine junge Dame die über all diese Kenntnisse und Eigenschaften verfüge, sich also im Kern "gebildet" schimpfen dürfe.

Soviel ich weiß gehörten zu den modernen Sprachen für eine Engländerin Französisch (Politisch), Italienisch (wegen der Opern) und Deutsch. Die Grand Tour von Janes Bruder führte ihn auch durch Deutschland, Julia hat im entsprechenden Thread darüber geschrieben. :)

_________________
:blume: Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 12:19 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 25. Juni 2008, 16:30
Beiträge: 245
meli hat geschrieben:
Zitat:
Trotzdem spricht man speziell wenn man Moralgeschichte und gesellschaftlichen Umbrüche dieser Zeit zum Thema hat, allgemein vom viktorianischen Zeitalter.


Wo macht man das? Es würde mich sehr interessieren, habe nämlich bisher noch nichts davon gelesen.
(Ich finde es immer gut, wenn man Jane Austen als viktorianische Schriftstellerin bezeichnet.)


Furchtbar traurig das sie keine war (Schriftstellerin ja, victorianisch nein) . :tot:

1837 zu Beginn der Vikorianischen Epoche war Jane Austen schon lange tot.

_________________
Allen ist das Denken erlaubt. Vielen bleibt es erspart.
Curt Goetz


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 13:28 
Offline
D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
Beiträge: 6713
Wohnort: Bayern
@meli
@Caroline Amalie
Wir haben alle Recht und Unrecht. Viktoria hatte wenig Einfluss auf die Regierungsgeschäfte und die Weltpolitik, und doch benannte man eine ganze Ära nach ihr:
Zitat:
Als Viktorianisches Zeitalter (auch Viktorianische Epoche, Viktorianische Ära) wird in der britischen Geschichte meist der lange Zeitabschnitt der Regierung Königin Victorias von 1837 bis 1901 bezeichnet. Einige Historiker versuchten, einen davon abweichenden Zeitabschnitt mit bestimmten Merkmalen des „Viktorianismus“ zu definieren, die Vorschläge dabei gehen jedoch weit auseinander. Während des Viktorianischen Zeitalters florierte Großbritanniens Wirtschaft. Das lag vor allem daran, dass die industrielle Revolution nun auch im Bergbau und Maschinenwesen ihre Folgen zeigte und Großbritannien lange Zeit einen technologischen Vorsprung sicherte. Vor allem der Ausbau des Eisenbahnnetzes hatte weitreichende Auswirkungen. Vom zunehmenden Wohlstand profitierte eine religiöse und moralisch gewissenhafte Mittelschicht.

Anders als die Bezeichnung „Viktorianisches Zeitalter“ nahe legt, hatte Victoria kaum politischen Einfluss. Die Innenpolitik des Viktorianischen Zeitalters konnte revolutionäre Umbrüche wie in anderen europäischen Staaten vermeiden. Durch Änderungen des Wahlrechts und der Verwaltungsstruktur erlangte eine breitere Masse politische Einflussnahme. In anderen Bereichen, insbesondere im Gesundheits- und Bildungswesen, kamen Reformen nur schleppend voran. Von 1845 bis 1848 litt Irland an der großen Hungersnot. In den 1870er Jahren begann die „Ära des Imperialismus“, in der Großbritannien im starken Wettbewerb mit anderen Kolonialmächten stand.



Zitat:
Viktorianismus
Königin Viktoria prägt eine Ära
Chronik Verlag

Mit ihrer fast 64-jährigen Regentschaft von 1837 bis 1901 prägte Königin Viktoria ihre Zeit so stark, dass man nach ihr gleich eine Epoche benannte: Das Viktorianische Zeitalter.

Typisch für diese Zeit sind ein geschlossenes, an den Moralprinzipien des Groß- und Kleinbürgertums ausgerichtetes Gesellschaftsbild sowie eine starke, nicht selten puritanisch gefärbte Religiösität. Hinzu kommen ein ungebrochener Fortschrittsglaube sowie eine gefühlsbetonte Verankerung der Monarchie im Volk.

Die ersten Jahrzehnte sind ferner durch einen anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung geprägt. Erst in den 1870er Jahren wird auch Großbritannien von den internationalen Konjunkturwellen erfasst. Zu dieser Zeit beginnt eine betont imperiale Außenpolitik. Der wichtigste Protagonist dieser Empire-Politik ist der konservative Politiker Benjamin Disraeli, 1868 und 1874 bis 1880 Premierminister. Er sichert England 1875 durch Aktienkauf maßgeblichen Einfluss auf den Suezkanal und veranlasst 1876 die Proklamation des Kaiserreichs Indien.
Die weltweite Machtausdehnung vertieft jedoch noch die Kluft zwischen Arm und Reich. Innenpolitisch sind diese Jahre geprägt von einer Blüte des Parlamentarismus und der Umgestaltung des Parteiensystems in Richtung auf moderne Wählerparteien. Die Wahlrechtsreformen von 1867 und 1884 fördern vor allem die Integration der Mittelschicht, erst später wird durch die Anerkennung der Gewerkschaftsbewegung und der Labour Party auch die Arbeiterschaft an den Staat herangeführt.


Edit:
Und noch eines ...
Zitat:
Die viktorianische Gesellschaft
Vielleicht liegt ein wesentlicher Grund für Viktorias Beliebtheit bei ihren Untertanen in dem Umstand, dass sie als Person so gar nicht in die rasante Entwicklung des 19. Jahrhunderts passen will. Viele Briten, darunter auch Intellektuelle aller politischen Richtungen, wünschen damals sich in selige vorindustrielle Zeiten zurück, als die Welt noch scheinbar geordnet und überschaubar war. Für sie verkörpert Viktoria genau diese Tradition. So wird die Familie in Zeiten stetigen Wandels die einzige verlässliche Konstante. Die Queen erweist sich als geradezu vorbildlicher Familienmensch. Oberflächlich gilt die Epoche als optimistisch und fortschrittsgläubig, doch ein Hang zur Melancholie, Puritanismus und Prüderie ist unverkennbar. Erfolg und gesellschaftlicher Aufstieg verlangen eine strikte Einhaltung gesellschaftlicher Konventionen. Nach außen hochanständig, entsteht hinter der bürgerlich-viktorianischen Fassade allerdings ein moralischer Sumpf aus Prostitution und Pornografie, in den auch gelegentlich Verwandte der Königin eintauchen. Die öffentliche Geißelung solcher Lebenslügen und Scheinheiligkeit bringt den Dichter Oscar Wilde gleich mehrfach ins Gefängnis.

_________________
:blume: Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


Zuletzt geändert von Caro am Mittwoch 20. August 2008, 14:06, insgesamt 4-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 13:35 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 25. Juni 2008, 16:30
Beiträge: 245
Caro hat geschrieben:
@meli
@Caroline Amalie
Wir haben alle Recht und Unrecht. Viktoria hatte wenig Einfluss auf die Regierungsgeschäfte und die Weltpolitik, und doch benannte man eine ganze Ära nach ihr:

Zitat:
Viktorianismus
Königin Viktoria prägt eine Ära
Chronik Verlag




:wink: :danke:

_________________
Allen ist das Denken erlaubt. Vielen bleibt es erspart.
Curt Goetz


Zuletzt geändert von Angelika am Mittwoch 27. August 2008, 19:12, insgesamt 1-mal geändert.
Schriftgröße repariert


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 13:46 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 19. August 2008, 19:00
Beiträge: 75
Wohnort: Petit Trianon, Versailles
meli hat geschrieben:
Kennst du schon die alte Verfilmung? Unbedingt anschauen. Ich habe in die Serie nur mal kurz reingeschaut und da gab es schon sehr viele Parallelen zu der alten Verfilmung.


Nein die kenne ich leider noch nicht, aber ich werde versuchen sie aufzutreiben

_________________
"It is a truth universally acknowledged, that a single man in possession of a good fortune, must be in want of a wife."


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Krieg und Frieden
BeitragVerfasst: Mittwoch 20. August 2008, 14:11 
Offline
Austenbegeistert
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 25. Juni 2008, 16:30
Beiträge: 245
Die Verfilmung von Serge Bondartschuk
Icestorm Entertainment GmbH, veröffentlicht am 16. August 2006. Gesamtlaufzeit mit Bonusmaterial 492 Minuten (vierteilig).
und
die 1956 Version von King Vidor mit Audrey Hephurn, Mel Ferrer und Henry Fonda. Erschienen bei Paramount Home Entertainment. Veröffentlicht 2003. Gesamtlaufzeit 208 Minuten.

Es gibt auch eine Version von Woody Allen:
Die letzte Nacht des Boris Gruschenko.

und
die Euro-Produktion von 2007

_________________
Allen ist das Denken erlaubt. Vielen bleibt es erspart.
Curt Goetz


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 37 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast


Ähnliche Beiträge

Krieg und Schmuggel zu Jane Austens Zeiten
Forum: Ihre Zeit
Autor: Anna M. Thane
Antworten: 11

Tags

Liebe, Literatur

Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group



Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Liebe, Uni, USA, Erde, Bücher

Impressum | Datenschutz