Udo hat geschrieben:
Dass ausgerechnet MP der "erste moderne Roman" sein soll, soweit ich das verstanden habe (die Untertitel mochte mein Player nicht abspielen...), hat mich gewundert, wurde ja auch nicht groß begründet.
Naja, das war ja auch nur
eine (noch dazu 60 Jahre alte) akademische Perspektive, die als Beispiel dafür gebracht wurde, wie sich die Wahrnehmung von Jane Austen gewandelt hat. Bzw. wie man begann, sich ernsthaft mit ihren Romanen als Texten (losgelöst vom "Dear Aunt Jane"-Kult des späteren 19. Jahrhunderts) auseinanderzusetzen.
Und um zu beurteilen, ob MP nun der "erste moderne Roman" sein soll, müsste man wahrscheinlich erstmal definieren was einen "modernen Roman" ausmacht.
Auch dazu gibts wahrscheinlich höchst unterschiedliche Meinungen. Der Ton und die Thematik der späteren Romane, also MP, Emma und Persuason ist aber so oder so spürbar anders im Vergleich zu P&P und S&S (und Northanger Abbey), finde ich.
Zitat:
Die WK1-Geschichte fand ich auch interessant, aber ehrlich gesagt kann ich sie nicht recht glauben - klingt irgendwie nach Mythos. Hab davon auch noch nie gehört.
Bzgl. des Ersten Weltkriegs wurde Austens Gewicht vielleicht ein wenig überstrapaziert? Die Soldaten werden sicher auch noch was anderes gelesen haben.
Immerhin stammt aber erwähnter Reginald Farrer aus diesem militärischen Umfeld. Und auch Rudyard Kiplings "The Janeites" spielt im Schützengraben. So völlig aus der Luft gegriffen scheint es also nicht zu sein, das Austens Bücher dort eine Rolle spielten.