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 Betreff des Beitrags: Samuel Pepy´s Tagebuch
BeitragVerfasst: Montag 2. Januar 2006, 00:13 
Zitat:
"Mylord erzählte mir die Geschichte, wie der Herzog von York die Tochter des Lordkanzlers geschwängert hat und sie jetzt heiraten soll, der König will es so, er aber nicht. Mylords Vater hatte dafür einen Ausspruch: Wer eine Frau schwängert und sie dann heiratet, dem geht es wie jemand, der in seinen Hut scheißt und ihn anschließend aufsetzt." - Samuel Pepys - 07.10.1660


Das ist ja ein seltsamer Vergleich: ein Mann, der eine von ihm geschwängerte Frau heiratet = (ist gleich) ein Mann, der in seinen Hut sch... und ihn anschließend aufsetzt.

Meine Frage: Wer sch... schon in seinen Hut!?

Pepy´s hat das alles wohl aufschrieben, um damit fertig zu werden. Gutes wie Schlechtes. Das hier zählt für mich zu "Schlechtes".


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Montag 2. Januar 2006, 00:13 


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 Betreff des Beitrags: Re: Samuel Pepy´s Tagebuch
BeitragVerfasst: Montag 2. Januar 2006, 00:32 
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Hazel hat geschrieben:
Meine Frage: Wer sch... schon in seinen Hut!?

Eben! Wer tut das schon. Das wollte er wohl damit ausdrücken.

Ja, ich kann auch nicht alles nachvollziehen, was er da so geschrieben hat. Männer! :roll:

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BeitragVerfasst: Montag 2. Januar 2006, 01:13 
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Mhm, grob gesagt könnte man es so formulieren:
Welcher Mann ist schon so dumm, seine eigene Scheiße wegzumachen?
Das Mädchen kann ja irgendwen heiraten, der sich dann um den "Scheiß" kümmert.
Der "Besitzer" des Hutes weiß ja, dass er reingeschissen hat. Warum sollte er dann so dumm sein, ihn aufzusetzen?
Es offenbart allerdings auch ein ziemlich eigenwilliges Frauenbild.... :/
Grüße,
Kerstin

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BeitragVerfasst: Montag 2. Januar 2006, 11:37 
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Na spitze, eigentlich wollte ich nach Ablauf eines Pepys-Jahres von Zitaten selbst mal einen Thread eröffnen und Bruki den Gefallen tun... :boese:

Eigentlich wollte ich heut auch gar nicht mehr online, und euch mit diesem schönen Zitat zur Frauenfreundlichkeit 2 Wochen alleine lassen. Hätte in Ansätzen ja schon mal als Anregung geklappt. Aber das ist halt erst die Spitze des Eisberges. Dass die Männer es da mit den (Ehe-)Frauen nicht so verbissen gesehen hatten wurde ja schon deutlich als Pepys sich über die neuen Schuhe seiner Frau geärgert hat, weil die drückten und er wegen seiner Frau halt langsamer gehen musste...

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BeitragVerfasst: Montag 2. Januar 2006, 22:41 
Kerstin hat geschrieben:
Mhm, grob gesagt könnte man es so formulieren:
Welcher Mann ist schon so dumm, seine eigene Scheiße wegzumachen?
Das Mädchen kann ja irgendwen heiraten, der sich dann um den "Scheiß" kümmert.
Der "Besitzer" des Hutes weiß ja, dass er reingeschissen hat. Warum sollte er dann so dumm sein, ihn aufzusetzen?
Es offenbart allerdings auch ein ziemlich eigenwilliges Frauenbild.... :/
Grüße,
Kerstin


Ach, JETZT verstehe ich! Trotzdem ist es frauenverachtend, oder?


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BeitragVerfasst: Montag 2. Januar 2006, 22:47 
Johanna hat geschrieben:
Na spitze, eigentlich wollte ich nach Ablauf eines Pepys-Jahres von Zitaten selbst mal einen Thread eröffnen und Bruki den Gefallen tun... :boese:


Hast aber nicht kundgetan, dass du Brukis Wunsch entsprechen wolltest. :angel:

Trotzdem:

:empoerung:

Hazel


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BeitragVerfasst: Dienstag 3. Januar 2006, 00:01 
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Hazel hat geschrieben:
Johanna hat geschrieben:
Na spitze, eigentlich wollte ich nach Ablauf eines Pepys-Jahres von Zitaten selbst mal einen Thread eröffnen und Bruki den Gefallen tun... :boese:


Hast aber nicht kundgetan, dass du Brukis Wunsch entsprechen wolltest. :angel:

Trotzdem:

:empoerung:

Hazel

:lach: Genau.... da würde ich mal sagen.. dumm gelaufen! :P

Zitat:
Ach, JETZT verstehe ich! Trotzdem ist es frauenverachtend, oder?
Ja, so kann man es auch sagen. Es verrät so einiges über das Frauenbild dieser Zeit. :/

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BeitragVerfasst: Dienstag 3. Januar 2006, 11:27 
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Kerstin hat geschrieben:
... Ja, so kann man es auch sagen. Es verrät so einiges über das Frauenbild dieser Zeit. :/


Na ja, der gute alte Pepys war schon ein Frauenversteher und -checker reinsten Wassers... zum Glück(?) gibt es solche Männer heute nur noch in der Comedy... :ja:

Obwohl das mit dem "in den Hut scheißen" auch schon bei Shakespeare vorkam: In "Viel Lärm um nichts" ist der arme alte Leonato ganz aus dem Häuschen, als er während der Heirats-Zeremonie in der Kirche hören muss, dass Claudio Hero nicht heiraten will, und vermutet als erstes, Claudio hätte die arme Hero vorehelich "ihre unerfahrne Jugend" "erkannt" und würde sich nun weigern dieses "gefallene Mädchen" zu heiraten... Und nach "erwiesener" Buhlschaft rast Leonato wie ein Berserker über seine Tochter, ob der "in ihr Blut geprägten Schuld"...

Jungfräulichkeit war damals ein hohes Gut...

Aber, wie gesagt, Pepys war schon 'ne Marke... :lach: Immer hinter jedem Rock her dessen er habhaft werden konnte, aber wehe seine Frau wurde frech, da rutschte ihm schon mal die Hand aus... :nein: Doch kann man ihm mindestens schon zugute halten, dass sein Puritanismus ihm deswegen die herrlichsten Gewissenbisse bescherte und ihn abends auf das zerknirschteste auf die Knie sinken liess, um seinen Gott um Gnade und Vergebung anzuflehen... :tot: Also, so einfach hatte der arme Pepys es auch nicht immer... Vielleicht kann ja Johanna mal das schöne Teil bringen, wo seine Frau ihn mit dem glühenden Feuerhaken aus dem Schlafzimmer jagt? :rolleyes:

Bruki

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BeitragVerfasst: Freitag 13. Januar 2006, 19:33 
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Gemach gemach. SOweit sind wir noch nicht. AUsserdem hab ich mir überlegt, ob ich mal den Part bringe, in dem eine seiner "Huren" ihn (auf Knien?!?!) um Unterstützung ihres bettelarmen Mannes anbettelt, er mit ihr im Gegenzug wieder "machen konnte, was ich wollte", in Gedanken die Olle und ihren Ollen zum Teufel schickt und es als Frechheit empfindet, dass sie überhaupt fragt...

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BeitragVerfasst: Samstag 14. Januar 2006, 00:16 
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Mhm, mich wundert so langsam nicht, dass manche Frauen ihren Männern sehr gerne Pilzgerichte serviert haben..... persönlich liebevoll gesammelt... :rolleyes:

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BeitragVerfasst: Samstag 14. Januar 2006, 13:14 
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... och, ich denke, es ist schon eine Entwicklung zu sehen: 100 Jahre später bringt Sam. Johnson zwar noch den Spruch von den "auf den Hinterbeinen tanzenden Pudeln", aber er hat schon einige schrifstellerinnen und gelehrte Damen in seiner Entourage...

Er schleppt auch schon mal nächtens eigenhändig ein auf der Straße hingefallenes Mädchen auf seinem Rücken nach Hause... und als er bei Lichte besehen feststellt, dass sie in mehr als einer Hinsicht gefallen ist, behandelt er sie sehr ehrerbietig, schenkt ihr etwas Geld und verabschiedet sich höflich von ihr... anstatt sie in tugendhafter Empörung von sich zu weisen...

Bruki

PS: Glaubst Du heute wären noch viele Mädchen in der Lage in einem Wald Pilze für ein Pilzgericht zu finden? Oder zählen die Fertiggerichtmischungen im Tiefkühler des Supermarkes als Äquivalent? :lach:

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BeitragVerfasst: Samstag 14. Januar 2006, 13:25 
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Die Frau von heute schaut CSI und bildet sich fort... und dann überlegt sie sich eine subtilere Methode als Pilze..... :rolleyes:

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BeitragVerfasst: Samstag 14. Januar 2006, 14:56 
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Ausserdem ist das Einfachste und Wirksamste jawohl, sich auf die Suche nach Waldchampigons zumachen, und diese dann mit Knollenblätterpilzen zuverwechseln und sie dem Angetrauten mit stolzem Lächeln zu servieren. Dass kann ja nun jeder... :rolleyes: ;D :tot:

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BeitragVerfasst: Samstag 14. Januar 2006, 15:39 
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Man kann auch ganz einfach Bärlauch mit Maiglöckchenblättern verwechseln... :pfeif:

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BeitragVerfasst: Samstag 14. Januar 2006, 16:27 
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Das gibt doch höchstens n verkrümmten Magen inklusive Durchfall, oder? Und an wem dann die große Wäsche hängen bleibt, dürfte klar sein...

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BeitragVerfasst: Samstag 14. Januar 2006, 17:40 
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Maiglöckchen enthalten ein Herzgift. Leider wird es wohl nicht zu mehr als Unwohlsein reichen, von daher sollte man dann lieber Herbstzeitlose nehmen, die sind eindeutig giftiger.
Oder einfach mal einen lecker Schaschlikspieß machen, mit einem Ästchen, was man aus seinem Oleander schnitt...

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BeitragVerfasst: Samstag 14. Januar 2006, 18:30 
Nun hört mir bloß mit dem Morden auf! :wink:

Sonst kommt noch irgendeiner auf Ideen...


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BeitragVerfasst: Samstag 14. Januar 2006, 19:34 
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Kerstin hat geschrieben:
Die Frau von heute schaut CSI und bildet sich fort... und dann überlegt sie sich eine subtilere Methode als Pilze..... :rolleyes:


...sind deshalb hier soviele CSI-Fänninnen? :wink:

Bruki

PS: Falls jetzt jemand auf dumme Gedanken kommen sollte: Ich koche für mich selber und esse nur Sachen, die ein Gesicht hatten! Ha! :cool:

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BeitragVerfasst: Samstag 14. Januar 2006, 19:43 
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Na, man könnte auch die Wurst mit dem Bärchengesicht vergiften. Oder das Spanferkel, je nach dem.


Hast Du noch ein paar Steine, die Du der geneigten Mordsköchin in den Weg legen möchtes`t? Die aus dem Weg zu räumen oder zu umgehen macht Spass.

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BeitragVerfasst: Samstag 14. Januar 2006, 21:52 
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Johanna hat geschrieben:
...Hast Du noch ein paar Steine, die Du der geneigten Mordsköchin in den Weg legen möchtest? Die aus dem Weg zu räumen oder zu umgehen macht Spass.


Hallo Johanna,

ich bin ja nicht so naiv wie Samuel Pepys... Mir kann niemand weißmachen, dass, als die Holländischen Kriegsschiffe die Themse raufsegelten und die Werften in Schutt und Asche legten, der Beutel mit seinem Gold runterfiel, ein Loch hatte und sich so ein Teil des Inhaltes in Luft auflöste... :rolleyes:

Bruki

PS: ...ich lasse keinen in meine Küche rein... :juggle:

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BeitragVerfasst: Samstag 14. Januar 2006, 23:16 
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Jahaha. Aber das Fleisch muss ja irgendwie in deine Küche kommen, oder? Schlachtest du selbst?? Dann müßte das Viehzeug in die Schlachtküche kommen. Oder brütest du die auch selbst aus??? Denke nicht. Man sieht sich an der Fleischertheke... Leute die in pinken Badekappen und abgeschnittenen grünen Gummistiefeln wehrlosen Tieren mit Motorsägen auf den Leib rücken und das dann hinter vorgezogenem Vorhang an der violett beleuchteten Theken dem Kunden präsentieren wären mir ja von Natur aus suspekt.

Und komm mir jetzt nicht damit, dass du Vegetarier bist. Auch Obststandinhaber müssen keine weiße Weste haben. Denk an mich, wenn nicht mehr das altebekannte Gesicht hinter der Kasse des Standes deines Vertrauens steht.

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BeitragVerfasst: Samstag 21. Januar 2006, 12:21 
@ Johanna: Die Aussagen Pepys in deinen Signaturen sind weitaus witziger und interessanter als das gesamte Tagebuch selbst.

Darf ich einige dieser Aussagen zum Nachlesen und Diskutieren
hier im Board speichern? Oder möchtest du das selber tun?

Viele Grüße, Hazel


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BeitragVerfasst: Freitag 27. Januar 2006, 23:01 
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Na, ich stelle meinetwegen bei Gelegenheit alle bisher geschriebenen oder im Buch markierten rein. Morgen oder so.

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 Betreff des Beitrags: Im Jahre des Herrn 1660 - Volume I
BeitragVerfasst: Sonntag 29. Januar 2006, 15:02 
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"Man hält mich für reich, dabei bin ich ziemlich arm." - Prolog

"Dann ging ich zum Temple, um mit Mr. Calthropp über 69 Pfund zu sprechen, die er meinem Herrn schuldet; er war aber nicht da, sondern verreist. Dann ging ich zu Mr. Crew und borgte mir 10 Pfund von Mr. Andrew für meinen persönlichen Bedarf, und dann in mein Büro, wo es nichts zu tun gab." - 02. Januar

"Es schneite den ganzen Morgen und war sehr kalt, und meine Nase war vor Kälte ganz geschwollen. [...] Nach Hause und ins Bett, aber Schmerzen in der Nase, die sehr geschwollen ist." - 04. Januar
"[...] ging selbst mit meiner Laterne zu Mr. Fage, um ihn wegen meiner Nase zu konsultieren. Er sagte mir, dass es lediglich die Kälte sei." - 05. Januar


"Zu Hause nahm ich die Frau und die Laterne mit zu Vetter Stradwick." - 06. Januar

"Konnte vor lauter Hundegebäll in der Nachbarschaft mehrere Stunden nicht schlafen; nahm gegen Morgen ein Abführmittel und blieb den ganzen <tag zu Hause." - 15. Januar

"Nachmittags zur Kirche, wo Mr. Herring eine langweilige, dürftige Predigt hielt. Heute zum ersten Mal Schuhschnallen getragen." - 22. Januar

"Dann holte ich meine Frau ab, ärgerte mich über ihre neuen Überschuhe, weil sie drückten und ich deshalb langsam gehen mußte." - 24. Januar

"Unter dem Kinn ein Pickel, der mir sehr zu schaffen macht. - 08 Februar

"Im Bett heftiger Wortwechsel mit meiner Frau, weil ich erklärte, ich würde den Hu8nd, den sie von ihrem Bruder geschenkt bekommen hat, zum Fenster hinauswerfen, wenn er noch einmal ins Haus pißt." - 12. Februar

"Nahm mir am nächsten Morgen vor, die ganze Woche keine starken Sachen zu trinken, weil ich davon im Bett schwitze und ganz durcheinander gerate." - 09. März

"Zu Mylord, wo schon unendlich viele Bittschriften an ihn und mich eingegangen sind. Ärgerte mich, weil Mylord mir seine auch noch gab." - 14. März

"Ein Schreiben von Mr. Blackburne an mich, adressiert an S. Pepys, Esquire, worauf ich, weiß Gott, mächtig stolz bin. Mit dem Kapitän Austern gegessen. Anschließend in der Predigt eingeschlafen, Gott verzeih's." - 25. März

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 Betreff des Beitrags: Im Jahre des Herrn 1660 - Volume II
BeitragVerfasst: Sonntag 29. Januar 2006, 15:50 
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"Der Leutnant und ich schauten mit dem Fernglas nach den Frauen, die sich an Bord vorüberfahrender Schiffe befanden und recht ansehnlich waren." - 08. April

"Hatte heute nacht einen seltsamen Traum, dass ich mcih bepinkelte, was ich auch tat. Wachte nass und frierend auf, hatte große Schmerzen beim Wasserlassen, was mich sehr melancholisch stimmte." - 28. Mai

"Zu Bett. (Als ich ins Bett ging, kam der Kapitän an Bord, schwer angeschlagen; er erzählte mir am nächsten Morgen, daß er mit dem Vizeadmiral und dem Konteradmiral den ganzen Tag getrunken habe.)" - 01. Juni

"Heute Morgen wurde die Proklamation des Königs gegen das Trinken, Fluchen und gegen Ausschweifungen den Schiffsbesatzungen verlesen, alle waren sehr einverstanden damit." - 04. Juni

"Ungefähr 3 Uhr Morgens begannen die Matrosen das Deck zu scheuern; das Wasser lief direkt in meinen Mund, wovon ich aufwachte. Ich zog meinen Rock an und schlief gegen den Tisch gelehnt weiter." - 07. Juni

"Nachmittags in die Kapelle Heinrichs VII., wo ich die Predigt anhörte, die meiste Zeit aber (Gott verzeih' mir) damit verbrachte, Mrs. Buller zu betrachten." - 15. Juli

"In Geschäften zu Mylord. Während wir noch reden, kommt jemand von Hichinbrooke mit einem halben Bock. Da er schon ein wenig roch, schenkte Mylord ihn mir [...]." - 18. Juli

"Erzählte mir die Geschichte, wie der Herzog von York die Tochter des Lordkanzlers geschwängert hat und sie jetzt heiraten soll, der König will es so, er aber nicht. Mylords Vater hatte dafür einen Ausspruch: wer eine Frau schwängert und sie dann heiratet, dem geht es wie jemand, der in seinen Hut scheißt und ihn anschließend aufsetzt." - 07. Oktober

"Als Mr. Sheply die geladenen Pistolen für Mylord in die Halfter steckte, ging eine los, aber Gott war gnädig, die Mündung war nach unten gerichtet, so daß nichts passierte, ich glaube, ich habe nir in größerer Lebensgefahr geschwebt." - 23. Oktober

"Prinzessin Heriette ist sehr hübsch, aber längst nicht so, wie ich sie mir vorgestellt habe - die Frisur mit Korkenzieherlocken über den Ohren stand ihr überhaupt nicht. Meine Frau, wie sie mit ihren zwei oder drei Schönheitspflästerchen und hübsch angezogen in ihrer Nähe stand, erschien mir viel schöner. Danach besorgte ich eine Kutsche für meine Frau und mich."

"Stellte morgens fest, das aus dem Nachbarhaus, in dem Mr. Davies wohnt, große Mengen Abwasser in meine Diele fliessen, unter der Trennwand." - 29. November

"Heute nachmittag kam ein seltsamer Lord zu Sir W. Batten. Wir konnten ihn nicht loswerden und machten ihn betrunken." - 27. Dezember

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BeitragVerfasst: Montag 6. März 2006, 23:33 
Habe mir erlaubt, Johannas aktuelle Signatur zu klauen.

"Während ich auf meinem Platz saß, drehte sich eine Dame um und spuckte mich aus Versehen an; da sie sehr hübsch war, regte ich mich nicht weiter darüber auf."." -Samuel Pepys - 28.01.1661
"Den ganzen Tag Abführmittel genommen, und, Gott verzeih's, mehrere französische Romanzen gelesen." - Samuel Pepys - 19.01.1661

Der Mann scheint ein Lebemann zu sein. "da sie sehr hübsch war, regte ich mich nicht weiter darüber auf" - hmpf, gerade den Hübschen, die sich gerne auf ihr Aussehen verlassen ... dieser Samuel Pepys ließ sich wohl gerne blenden :wink: .

Wofür hat er Abführmittel genommen?

Danke, Johanna, für´s posten der Signaturen. So geballt wusste ich dann doch nicht, wo anfangen.


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BeitragVerfasst: Freitag 10. März 2006, 21:39 
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Wofür nimmt man Abführmittel?!? :rolleyes:

Mir ist beim Lesen nur aufgefallen, dass die alle dauernd Abführmittel geschluckt haben. Keine Ahnung, ob das Essen dauernd so schwer im Magen lag. Kenn mich mit der Speisekarte von damals und ihren Folgen nicht so aus. Anfangs fand ichs noch lustig, dann hielt ich alle für essgestört und dann war ich ratlos... :rolleyes:

Ich denke, Pepys war ziemlich zerrissen zwischen seinen Lebemann Tendenzen und dem gerade erst abgestreiften puritanischen Selbstgeißellungszwang. Wenn er ständig schreibt, nicht mehr Trinken zu wollen, meint er das nicht nur so, er versucht es wirklich über Jahre hinweg (Wobei ich mir nicht recht vorstellen kann, wie er wenigstens ohne Bier auskommen will, weil das damals Grundnahrungsmittel [a.u. weil eher ne Mischung aus Müsli und Saft/Pudding Brühe und Alk] war und garantiert gesünder als das geläufige "Trinkwasser" - zumal in einer Metropole wie London). Wenn man so einen kleinen Einblick in die Stadtarcheologie bekommt, dann weiß man, dass die Leute schlauerweise ihre Brunnen direkt neben die Fäkaliengruben gestellt haben. Oder die Brunnen wurden nach 30 Jahren Nutzung (und damit Unbrauchbarwerdung) als solche weiterverwendet. Von dem Fluß/der Themse als Ab- und Trinkwasserquelle will ich erst garnicht sprechen. Bähähh. Jedenfalls hat Samuel P. später sogar genau ein Jahr lang auf sein geliebtes Theater verzichtet, als er merkte, dass die Besuche doch unschöne Ausmaße annahmen und ihn von anständiger Arbeit abhielten usw. Das war mit Regierungsantritt des flamboyanten (Hurra, welch ein Fremdwort :wink: ) Charles II und seiner sinnlichen Lebensweise nach dem - ich möchte fast schon sagen - Terrorregime der asketischen Puritaner ein komisches Widerstreiten im Geiste!

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BeitragVerfasst: Sonntag 12. März 2006, 15:09 
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welche Ausgabe ist eigentlich empfehlenswert? Habe bei Amazon zwei von Reclam, Eichborn und dem Insel Verlag gefunden. Mir gefällt diese am besten, kenn mich aber nicht aus, ob es gekürzte Versionen gibt, bzw. schlecht übersetzte.....

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The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid. -HenryTilney
„Das Rationale am Menschen sind seine Einsichten, das Irrationale, daß er nicht danach handelt.“
Friedrich Dürrenmatt

What is written without effort
is in general read without pleasure-
Samuel Johnson.


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... ich denke, es gibt kaum eine Gesamtausgabe der Tagebücher... Normalerweise sind nur gekürzte Fassungen im Umlauf (das Original ist, glaub ich, so 1,5 Meter breit im Regal)...

Damals hatte man viel Zeit und viel zu berichten, heute ist die Zeit knapp und es passiert wenig in unserem Leben, scheint mir?! :ja:

Bruki

PS: Meine ist vom Insel-Verlag (1980), so knapp 600 Seiten dick... das Original soll 3100 Seiten umfassen... - Mit andern vergleichen kann ich's nicht, denn ich kenne nur diese Version...

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Bruki hat geschrieben:
... ich denke, es gibt kaum eine Gesamtausgabe der Tagebücher...


Ich hab grad mal bei Amazon geschaut, weil Ihr mich neugierig gemacht habt. Es gibt eine Gesamtausgabe (11 Bände), auf Englisch.
Versuche mich jetzt allerdings doch erstmal an der gekürzten, einbändigen für den Anfang... :wink:


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