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BeitragVerfasst: Donnerstag 11. März 2010, 10:53 
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Austenexperte

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Der Titel hat was mit "Väter und Söhne" (1862) von Turgenew zu tun. Leider weiß ich nicht mehr wieso und weshalb. Muß ich mal nachlesen. :)


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Donnerstag 11. März 2010, 10:53 


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BeitragVerfasst: Sonntag 14. März 2010, 16:44 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Udo hat geschrieben:
Warum heißt das Buch "Frauen und Töchter"? Werden damit Mrs. Gibson und ihre beiden Töchter bezeichnet? Oder geht es um Töchter, die Frauen werden bzw. sind? Den Titel finde ich merkwürdig.


Ich finde ihn eigentlich ganz passend, denn es geht ja um Mutter- und Tochterrollen bzw. -beziehungen: Molly und ihre Mutter, Molly und Mrs Hamley, Molly und Mrs Gibson, Molly und Squire Hamley. Oder sogar Molly und Lady Harriet. Cynthia und ihre Mutter natürlich. Mrs Osborne Hamley, die ja wiederum auch als "Tochter" angenommen wird vom Squire.

Besonders der Gegensatz zwischen Mollys und Cynthias Rollen als "Töchter" ist doch ein großes Thema in dem Buch. Und die "Ehefrauen" in ihren Beziehungen und Rollen gg. ihren Ehemännern: Mrs Hamley und Mrs Gibson.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 17. März 2010, 09:10 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Dann wäre vielleicht "Mütter und Töchter" besser gewesen? Zumal wenn es tatsächlich eine Anspielung auf "Väter und Söhne" ist. Dass es speziell um das Verhältnis der Töchter zu ihren Elternteilen und untereinander geht, leuchtet mir ein. Mich irritiert vor allem das "Frauen" im Titel. Ist jetzt aber auch kein soo großes Problem... :wink:


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BeitragVerfasst: Samstag 20. März 2010, 19:17 
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Christian Grawe stellt übrigens die Frage, ob Gaskell nicht literarisch gesehen die legitime Nachfolgerin von Jane Austen gewesen wäre, bzw. ob Jane Austen wohl in Gaskell die Nachfolgerin ihres "Romantons" gesehen hätte. Leider führt er das nicht aus, interessant finde ich es auf jeden Fall. Ich finde ja Austen deutlich besser als Gaskell, aber dass Gaskell in der Tradition von Austen steht, kann man wohl sagen, schätze ich. Und zumindest in North & South hat sie das Genre ein wenig um die Dimension der sozialen Wirklichkeit jenseits des häuslichen Lebens erweitert (die ja außer in Mansfield Park bei JA kaum vorkommt). Für "Frauen und Töchter" gilt das allerdings ja nicht.


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BeitragVerfasst: Samstag 20. März 2010, 21:05 
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Austenexperte
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Udo hat geschrieben:
Und zumindest in North & South hat sie das Genre ein wenig um die Dimension der sozialen Wirklichkeit jenseits des häuslichen Lebens erweitert (die ja außer in Mansfield Park bei JA kaum vorkommt). Für "Frauen und Töchter" gilt das allerdings ja nicht.


N%S hab ich noch nicht gelesen, da kann ich also nichts dazu sagen.
Aber ich habe bei W&D zumindest den Eindruck, wenn es so kommt, wie alle vermuten: Molly und Roger werden ein Paar :bussi , daß sich Molly doch sehr positiv entwickeln wird, sie nimmt den Anteil an seiner Arbeit, den Cynthia immer vermissen ließ, und ich denke, falls er nochmal auf eine Reise gehen würde, würde sie sich nicht davon abbringen lassen, mitzureisen. Eine idealere Gefährtin kann Roger nicht finden (daß wußten wir als Leser ja von Anfang an :ja: ) Und daß Molly sich zu einer energischen jungen Dame entwickelt hat, zeigt sich besonders nach der Nachricht von Osbornes Tod. Ich denke, wenn Gaskell den Roman hätte zu Ende schreiben können, wäre der Ausblick nach vorn sicher ein für damalige Verhältnisse fortschrittliches Verhalten von Molly und Roger gewesen.
Denn ihr Thema war ja nicht nur das Abbilden der althergebrachten Verhältnisse, siehe Cranford, sondern ja auch der Umbruch zum Industriezeitalter besonders auch dargestellt durch das Vordringen der Eisenbahn und durch die Beschreibung der Probleme in N&S,

Elanor

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[During the 1960s] I think there was more sex in those old films than in all that thrashing around today. I'm tired of sex scenes.
Claudette Colbert

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BeitragVerfasst: Donnerstag 25. März 2010, 19:40 
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Austenbegeistert
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Elanor hat geschrieben:
Aber ich habe bei W&D zumindest den Eindruck, wenn es so kommt, wie alle vermuten: Molly und Roger werden ein Paar :bussi , daß sich Molly doch sehr positiv entwickeln wird, sie nimmt den Anteil an seiner Arbeit, den Cynthia immer vermissen ließ, und ich denke, falls er nochmal auf eine Reise gehen würde, würde sie sich nicht davon abbringen lassen, mitzureisen....


Meine Ausgabe der Wordsworth Classics von W&D hat nach dem Schlusskapitel noch ein paar Seiten abschließender Bermerkungen der Herausgeberin des viktorianischen "Cornhill Magazins", in dem W&D damals häppchenweise erschien. Sie gibt dort zusammengefaßt wieder, was E. Gaskell wohl als weiteren Handlungsverlauf geplant hatte ("we have repeated, in this brief note, all that is known of her designs of the story, which would have been completed in another chapter"). Molly und Roger heiraten und führen eine glückliche Ehe. Roger wird Professor an einer großen wissenschaftlichen Institution und ist nicht auf das kleine Erbe angewiesen, das an Osbornes Sohn geht. Der Squire ist glücklich und der Einzige, der leidet ist Mr. Gibson, der so oft es möglich ist zu Molly nach London eilt, um sich von seiner Frau zu erholen. ;D


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BeitragVerfasst: Freitag 26. März 2010, 09:43 
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Austenexperte

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Zitat:
Und zumindest in North & South hat sie das Genre ein wenig um die Dimension der sozialen Wirklichkeit jenseits des häuslichen Lebens erweitert (die ja außer in Mansfield Park bei JA kaum vorkommt). Für "Frauen und Töchter" gilt das allerdings ja nicht.



Die Problematik mit dem Landadel und den "Neureichen" ist doch sehr gut beschrieben in W&D. Und gehört das zum häuslichen Leben? Und nicht nur in N&S hat sie sich mit der "sozialen Wirklichkeit" beschäftigt. Und JA hat sich doch nicht nur mit dem häuslichen Leben beschäftigt.
:niwi:
(Deshalb gehen mir die Groupreads manchmal ganz schön auf die Nerven, weil es da immer (zumindest meistens) um das häusliche Leben geht...)


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BeitragVerfasst: Samstag 27. März 2010, 10:18 
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meli hat geschrieben:
Die Problematik mit dem Landadel und den "Neureichen" ist doch sehr gut beschrieben in W&D. Und gehört das zum häuslichen Leben? Und nicht nur in N&S hat sie sich mit der "sozialen Wirklichkeit" beschäftigt. Und JA hat sich doch nicht nur mit dem häuslichen Leben beschäftigt.


Sorry, mir war schon klar, dass die Formulierung "häusliches Leben" zu kurz gegriffen war. Natürlich geht es bei JA um viel mehr, gerade Unterschiede zwischen den sozialen Schichten werden bei ihr ja sehr genau beobachtet und z.T. wie indirekt auch immer kritisiert. Dazu passt dann tatsächlich auch W&D, weshalb man ja vielleicht wirklich sagen kann, dass Gaskell die Tradition von Austen fortführt. Ich weiß es nicht.
Was ich meinte, war nur, dass Gaskell sich weitergehender als Austen mit sozial wirklich schwachen gesellschaftlichen Gruppen befasst - zumindest in N&S sehen wir doch mal die Arbeiterklasse in Aktion. Bei Austen tauchen verarmte alte Menschen auf, denen man aus sozialer Verantwortung helfen muss, sie dienen also nicht zuletzt als Mittel dazu, die positiven Seiten der Helden zu illustrieren. Dann gibt es Diener, Kutscher, Köche, Pächter und als Höhepunkt die Familie von Fanny Price, die jedoch auch wieder eher verarmt ist, obwohl sie sich immerhin sogar Personal leisten kann. Ich glaube, bei JA wird nur ein einziges Mal eine Fabrik erwähnt - als touristisches Reiseziel von Elizabeth Bennet nebst Onkel und Tante in P&P. Oder?

Zitat:
(Deshalb gehen mir die Groupreads manchmal ganz schön auf die Nerven, weil es da immer (zumindest meistens) um das häusliche Leben geht...)

Das könntest Du ändern! Ich bin dabei. :wink:


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BeitragVerfasst: Samstag 27. März 2010, 11:08 
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Austenexperte

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Zitat:
Was ich meinte, war nur, dass Gaskell sich weitergehender als Austen mit sozial wirklich schwachen gesellschaftlichen Gruppen befasst - zumindest in N&S sehen wir doch mal die Arbeiterklasse in Aktion. Bei Austen tauchen verarmte alte Menschen auf, denen man aus sozialer Verantwortung helfen muss, sie dienen also nicht zuletzt als Mittel dazu, die positiven Seiten der Helden zu illustrieren. Dann gibt es Diener, Kutscher, Köche, Pächter und als Höhepunkt die Familie von Fanny Price, die jedoch auch wieder eher verarmt ist, obwohl sie sich immerhin sogar Personal leisten kann. Ich glaube, bei JA wird nur ein einziges Mal eine Fabrik erwähnt - als touristisches Reiseziel von Elizabeth Bennet nebst Onkel und Tante in P&P. Oder?


Erinnert mich ein wenig an Charlotte Bronte :wink: : "...Und was fand ich? Das exakte, daguerrotyoierte Poträt eines alltäglichen Gesichts: einen sorgfältigen eingezäunten, hochkultivierten Garten mit sauberen Rändern und zarten Blumen, aber keine frische Luft, keinen blauen Hügel, keinen klaren Bach. ..." (Brief vom 12.1.1848 CB an G.H. Lewes)
Es ist manchmal alles ein wenig zu sehr sauber bei JA. Und aus dieser Perspektive betrachtet ähnelt W&D schon sehr den Romanen von JA.



Zitat:
Das könntest Du ändern! Ich bin dabei. :wink:


Wir können es ja mal ausprobieren. :wink:


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BeitragVerfasst: Samstag 27. März 2010, 15:14 
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Austenexperte
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meli hat geschrieben:
Es ist manchmal alles ein wenig zu sehr sauber bei JA. Und aus dieser Perspektive betrachtet ähnelt W&D schon sehr den Romanen von JA.


Ich habe mich manchmal gefragt, was genau ich an mancher Erzählung nicht mag. Wahrscheinlich steckt ein Teil der Begründung in diesem Sachverhalt. Oft sind mir Storys zu sehr überladen mit einzelnen Dingen, die die "armen" Hauptpersonen alle durchleben, erdulden, erleiden und was auch immer müssen. Wenn man sich dann sein eigenes Leben anschaut, erscheint das alles übertrieben, weil total zugerfrachtet. So ist das reale Leben in den seltensten Fällen, es besteht meist aus viel mehr Alltag, als einem Romanplott gut tut. Die Kunst ist halt, wie verdichte ich normales Leben, ohne daß die Bodenhaftung verloren geht und ohne zu sehr zu langweilen.

Das ist mit ein Grund, das ich JAs Romane so mag, sie kann das und ich finde auch Gaskell gelingt das im Großen und Ganzen recht gut.

Und irgendwie mag ich gerade das "Saubere" andere wühlen genug im Schmutz oder wie sie selbst in MP schreibt:

Let other pens dwell on guilt and misery

Elanor

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BeitragVerfasst: Samstag 27. März 2010, 21:34 
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Elanor hat geschrieben:
Oft sind mir Storys zu sehr überladen mit einzelnen Dingen, die die "armen" Hauptpersonen alle durchleben, erdulden, erleiden und was auch immer müssen.

Dann hältst Du sicher nicht viel von John Irving, oder? :wink:

Zitat:
Und irgendwie mag ich gerade das "Saubere" andere wühlen genug im Schmutz

Dabei gibt es Leute, die meinen, bei Austen gehe es hoch her: Junge Mädchen werden verführt (P&P), manche geschändet (S&S), Helden duellieren sich (S&S), böse Menschen lügen und betrügen, mutmaßlich werden Ehefrauen um die Ecke gebracht (NA), junge Liebende werden brutal zur Trennung gezwungen (Persuasion), manche Paare führen ganze Dörfer hinters Licht (Emma), in denen ehrgeizige Frauen unschuldige andere Frauen zur Ehe zwingen wollen (Emma), böse Zigeuner bedrohen Leib und Leben zarter Damen (Emma), Erbschleicher umgarnen gutwillige Gutsbesitzer (P&P), Soldaten werden fast zu Tode gepeitscht, möglicherweise wegen Sodomie (P&P), Männer und Frauen heiraten gemeinerweise nur des Geldes wegen (eigentlich alle Bücher), allerliebste Heldinnen werden beinahe zu schrecklich bösen Taten verführt (MP), die Kirche wird allzuoft verächtlich gemacht (vor allem MP), edle Damen werden schmählich um ihr Erbe betrogen, auf das sie fast in Armut zugrunde gehen (S&S) und in vielen Büchern wimmelt es nur so von obszönen Anspielungen (frag mal Julia :wink: ).
He Elanor, ist das Deine Vorstellung von einer sauberen Welt? ;D Verglichen damit geht es bei Gaskell wirklich gesittet zu...


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BeitragVerfasst: Samstag 27. März 2010, 21:48 
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Austenexperte
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Wohnort: Sachsen
Udo hat geschrieben:
Dann hältst Du sicher nicht viel von John Irving, oder? :wink:


Ich habe noch nichts von ihm gelesen, deswegen kann ich das nicht sagen :fies_sei:
Udo hat geschrieben:
Dabei gibt es Leute, die meinen, bei Austen gehe es hoch her: Junge Mädchen werden verführt (P&P), manche geschändet (S&S), Helden duellieren sich (S&S), böse Menschen lügen und betrügen, mutmaßlich werden Ehefrauen um die Ecke gebracht (NA), junge Liebende werden brutal zur Trennung gezwungen (Persuasion), manche Paare führen ganze Dörfer hinters Licht (Emma), in denen ehrgeizige Frauen unschuldige andere Frauen zur Ehe zwingen wollen (Emma), böse Zigeuner bedrohen Leib und Leben zarter Damen (Emma), Erbschleicher umgarnen gutwillige Gutsbesitzer (P&P), Soldaten werden fast zu Tode gepeitscht, möglicherweise wegen Sodomie (P&P), Männer und Frauen heiraten gemeinerweise nur des Geldes wegen (eigentlich alle Bücher), allerliebste Heldinnen werden beinahe zu schrecklich bösen Taten verführt (MP), die Kirche wird allzuoft verächtlich gemacht (vor allem MP), edle Damen werden schmählich um ihr Erbe betrogen, auf das sie fast in Armut zugrunde gehen (S&S) und in vielen Büchern wimmelt es nur so von obszönen Anspielungen (frag mal Julia :wink: ).
He Elanor, ist das Deine Vorstellung von einer sauberen Welt? ;D Verglichen damit geht es bei Gaskell wirklich gesittet zu...

Nette Zusammenfassung :D
Natürlich kommt all das vor, aber es ist ja auch die Art und Weise, wie JA etwas beschreibt. Sie hätte ja auch richtig im Schmutz wühlen können, oder Willoughbys Verführerdasein ausführlich schildern, aber es kommt eben nur in ein paar "Nebensätzen" vor. Gab es hier nicht einen Aufschrei über die Eingangsszene in der neuen S&S- Verfilmung?

P.S. Leider komme ich nicht mal Ansatzweise an die Ironie deiner Antwort heran. Aber ich wußte sie zu würdigen und war beim Lesen sehr amüsiert.
Elanor

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BeitragVerfasst: Sonntag 28. März 2010, 18:14 
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Elanor hat geschrieben:
Natürlich kommt all das vor, aber es ist ja auch die Art und Weise, wie JA etwas beschreibt.


Da hast Du natürlich recht. Was mir dabei noch mal auffällt, ist, dass Gaskell ja wohl deshalb "harmloser" ist als Austen, weil sie halt in der viktorianischen Zeit geschrieben hat: alles sittenstrenger usw. Das erklärt meine "Enttäuschung", als sich herausstellt, dass zwischen Cynthia und Mr. Preston im Grunde nix gewesen ist. Sein schreckliches Verbrechen besteht eigentlich nur darin, ihr ihre Briefe nicht wiedergeben zu wollen - und nicht aufhören zu wollen, sie zu lieben. Wenn man JA-geschult gleich einen Willoughby oder Wickham vor Augen hat, muss ma ja erwarten, dass er sie mindestens unter Androhung von Gewalt zum Verlöbnis gezwungen haben muss - oder ihr Schlimmeres angetan haben könnte.


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BeitragVerfasst: Montag 27. Juni 2011, 21:23 
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Ich poste das mal hier, hoffe, hier passt es am Besten.

Ich habe jetzt das BBC Hörspiel zu Ende gehört. Ich fand es recht gut, besonders Angela Pleasence (Lady Bertram in der 83er Verfilmung) als Mrs. Gibbson ragt aus der guten Sprecherriege heraus. Sie bringt dieses selbstsüchtige Benehmen, was sie durch allerlei Floskeln erklärt sehr gut rüber. Das Hörspiel endet da, wo auch das Buch endet, es gibt kein dazuerfundenes Ende, wie in der Verfilmung, macht aber fast nichts. Ich fands von der Umsetzung her gut, zum Schluß bin ich sogar trotz Feierabend noch im Auto sizten geblieben, um weiterzuhören :top:

Elanor

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BeitragVerfasst: Donnerstag 5. April 2012, 11:16 
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Austenbegeistert
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Ich hänge mich hier auch noch dran, um Euch von dem Hörbuch "Wives and Daughters narrated by Josephine Bailey" vorzuschwärmen. Es ist wirklich mehr als nur einfach vorgelesen, sie bringt die Charaktere einfach wunderbar heraus. Der polternde Squire Hamley und die honigsüß-falsche Mrs. Gibson. Die sich ihrer Stärken so wenig bewusste Molly und die sich ihrer Schwächen voll bewusste Cynthia. Ich habe es gestern abend zuende gehört und heute erstmal diesen Thread aufgesucht.

Meine andere Favoritin bei den Hörbuchlesungen ist Juliet Stevenson, von ihr habe ich mir North and South und Mary Barton angehört und ich finde es insbesondere im Vergleich faszinierend, wie unterschiedlich man so eine Vorlage wiedergeben kann. Beim Hören von Wives and Daughters hatte ich manchmal so einen Gedankenblitz, wie anders JS wohl diese oder jene Stelle gelesen hätte.

Ich entwickele eine Sucht nach englischen Hörbüchern, aber ich denke, da gibt es Schlimmeres :)

Xtiane

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Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.

Samuel Becket


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BeitragVerfasst: Donnerstag 5. April 2012, 13:31 
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Zitat:
Ich entwickele eine Sucht nach englischen Hörbüchern, aber ich denke, da gibt es Schlimmeres


Kann ich nachvollziehen :wink: Falls du dort noch nicht unterwegs bist
BBC Radio 4extra ist da absolut empfehlenswert siehe hier
Ab und zu gibt es da auch Jane Austen. Letztens gabs auch mal ein Wives & Daughters Hörspiel bei Interesse schreib mir eine Mail und die Agatha Christie Mysterys sind absolut klasse, und und und ....

Viel Spaß

Elanor

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BeitragVerfasst: Dienstag 10. April 2012, 13:01 
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Austenbegeistert
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Registriert: Donnerstag 3. Februar 2011, 11:54
Beiträge: 63
Vielen Dank für den Tipp! Da war ich bislang noch nicht unterwegs und ich werde es von nun an verfolgen, was sich da so tut.

LG Xtiane

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Samuel Becket


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