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 Betreff des Beitrags: Elizabeth Gaskell
BeitragVerfasst: Mittwoch 2. November 2005, 16:31 
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Archivarius

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... wer "Wives and Daughters" kennt oder "Cranford" und über "North and South" diskutieren will, ist hier richtig...

Aber aufgepasst, es soll hier vor allem um die Bücher gehen... Wer über die Filme reden will, gehe in den Filme-Thread zu den Gaskell-Verfilmungen...

Bruki

PS Im alten Board ging es ja etwas durcheinander, da wurden die Bücher und Filme zum Thema in einem Thread besprochen, der dann auch rechtschaffend lang wurde... :rolleyes: Hier ist der alte Thread im Archiv und die "verlorenen Seiten" sowie der Bücher-Thread über Gaskells Romane im Archiv des JAF Board.

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(Rudyard Kipling, The Janeites)


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Verfasst: Mittwoch 2. November 2005, 16:31 


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BeitragVerfasst: Mittwoch 2. November 2005, 17:22 
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Austenbegeistert
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Ich hatte noch einige Fragen zu N&S, aber leider hab ich die mir nicht aufgeschrieben. :( und jetzt kann mich nicht mehr erinnern, in meinem Kopf schwirren zur Zeit nur Krankheiten und ihre Medikation rum :(
Ich vergesse allzu shcnell, was ich gelesen.

Ich weiß nur: Das Buch fand ich unglaublich schön! :love: Umso mehr freu ich mich dann auf W&S


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BeitragVerfasst: Mittwoch 2. November 2005, 17:31 
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Archivarius

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Hallo Carla,

Wo kann man eine deutsche Ausgabe von "Frauen und Töchter" bekommen?

Der einzige Verlag, der im Sommer noch eine lieferbare Ausgabe hatte, war der Manesse-Verlag... Das ist aber eine etwas teurere Ledergebundene Ausgabe (so 50 Euro rum). - Die wird jedoch nicht bei Amazon gelistet... Aber bei den einschlägigen Suchmaschinen (Book-Butler o.ä.) im Web konnte man im Sommer diese Jahres das Buch noch finden und bestellen... Ich habs damals bei "Lehmanns Online-Shop" (info@lehmanns.de) bestellt...

Du kannst Dich wegen der Nachfrage auch direkt hierher wenden:
DEUTSCHE VERLAGS-ANSTALT GMBH
Daniela Krotz
Vertrieb
Königinstraße 9, 80539 München
Telefon: 089-45 55 44 02, Telefax: 089-45 55 41 11
Email: daniela.krotz@dva.de
Homepage: www.dva.de

Oder auf der Website von dva - von dort rechts den Manesse-Verlag anklicken und in der Online-Recherche nach dem Buch suchen...

Bruki

PS: Eine Anfrage beim Manesse-Verlag im Sommer ergab, dass der Manesse-Verlag damals (noch?) keine Nachauflage der kostengünstigeren Leinengebundenen Ausgabe (für ca 25 Euro) plante... Aber Du solltest trotzdem mal anrufen oder mailen, weil "Nachfrage schafft Angebot"... :wink:

PPS: Die ledergebundene Ausgabe mit Goldschnitt ist natürlich auch eine sehr schöne Sache, besonders als Geschenk! :ja:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 2. November 2005, 22:42 
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Austenbegeistert
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Ich hab der Dame mal eine Mail geschrieben...

~~~~~~


Was anderes, was ist mit den anderen Romanen von Gaskell, sowie Ruth und Mary Barton ? Hat die wer schon gelesen?

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BeitragVerfasst: Donnerstag 3. November 2005, 11:10 
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Austenbegeistert

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Vielen vielen Dank Bruki!

Ich werde dann doch auch mal ne Anfrage an die liebe Frau Krotz losschicken, kann ja nicht schaden ;D

Finde es wirklich traurig, dass man so schwer an Übersetzungen solcher Bücher kommt, ganz zu schweigen davon, dass es N&S gar nicht als deutsche Ausgabe gibt. Es hat nunmal nicht jeder ausreichende Englischkenntnisse. Wobei ich ansonsten schon zum Lesen des Orginals rate!

@Deeda
Ich habe "nur" N&S und W&D gelesen. Mein nächster Gaskell wird wohl Cranford sein. Mir hat ja W&D noch besser als N&S gefallen - ich spreche jetzt nur von den Büchern. Ich finde es ein noch ausgereifteres Buch bezüglich der wunderbaren Beschreibung der vielfälltigen Charaktere. Der "mangelnde" sozial bzw. gesellschaftskritische Hintergrund stört mich gar nicht, finde es angenehm, dass in W&D nicht so ausführlich gestorben wird... Deswegen drücke ich mich noch vor Mary Barton.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 3. November 2005, 13:36 
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Austenbegeistert
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Fr.Krotzs Mail an mich:
Zitat:
Sehr geehrter Frau Diyani,
eine Nachauflage von "Frauen und Töchter" ist in nächster Zeit nicht vorgesehen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
MANESSE VERLAG
Vertrieb
Daniela Krotz


Tja....

@ Carla, geht es bei Mary Barton denn so sehr ums sterben? Irgendwann werd ich den Roman auch noch lesen!

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My Karma Ran Over Your Dogma (anonym)


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BeitragVerfasst: Donnerstag 3. November 2005, 15:03 
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Austenbegeistert

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Bei mir auch:

Zitat:
eine Nachauflage in nächster Zeit (in den nächsten zwei Jahren) ist nicht vorgesehen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
MANESSE VERLAG
Vertrieb
Daniela Krotz


Wir habens immerhin versucht...

Leider kann ich auch nach stundenlangem Gesuche immer noch kein Exemplar auftun. Lehmanns.de (oder so ähnlich) hat es noch auf der hompage stehn, aber es gibt wohl kein Exemplar mehr :nein:
Jetzt heisst es warten, bis sich mal irgend jemand von seinem Buch trennt und ich es gebraucht erstehen kann...

@Deeda: Habe N&S gemeint, Mary Barton hab ich noch nicht gelesen, aber der Inhaltsangabe zur Folge hat das bedeutend mehr mit den Folgen der beginnenden Industrialisierung zu tun.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 3. November 2005, 22:35 
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Austenbegeistert
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hab mir gard den ersten teil von N&S auf dvd reingezogen. hach ich liebe den film! :oops:

könnte mich aber nicht entscheiden, welche gaskell-verfilmung (N&S oder W&D) ich besser finde.

schade, dass MANESSE das buch W&D nicht neu auflegt! aber vielleicht kommt es ja in 3 jahren?! man soll die hoffnung ja nicht aufgeben! :nein:

hab noch ne frage zum film N&S:

ist mir gard beim schauen aufgefallen: szene, wo mr. thornton abends bei maggie zum tee vorbeischaut und seine vergangenheit erzählt. da kommt am anfang der szene mrs. hale ins zimmer und spricht über ihren neu dekorierten raum. darauf antwortet thornton irgendetwas in richtung, dass er froh ist, dass "we have past muster" . versteh ich nicht ganz. ist das nicht eine beleidigung, weil doch die wände der hales gerade mit "muster"-tapeten beklebt sind?! :gruebel:

glg Lilly


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BeitragVerfasst: Donnerstag 3. November 2005, 22:47 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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von denen, die ich bisher gelesen habe (w&d, n&s, cranford und ein paar erzählungen, z.b. cousin phillis) hat mir eigentlich nur "wives and daughters" wirklich gefallen.
n&s empfand ich als zu weitschweifig, cranford richtig bieder, brav und altbacken (schlimm!) und die erzählungen... nun ja.

"wives and daughters" war ihr letztes buch, oder?? das kann ich immer wieder lesen, echt schön. (und: bei dem ganzen jane eyre/fanny price-wahn... ich finde molly gibson und fanny price sind sich viel ähnlicher.)


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BeitragVerfasst: Donnerstag 3. November 2005, 22:54 
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Austenbegeistert
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Julia hat geschrieben:
bei dem ganzen jane eyre/fanny price-wahn... ich finde molly gibson und fanny price sind sich viel ähnlicher.


stimmt eigentlich! wobei mir molly noch sympatischer ist. sie sitzt nicht ganz so brav in der ecke.

von den büchern her gefällt mir W&D auch besser. vielleicht auch weil ichs auf deutsch lesen konnte und mich nicht durchs englische N&S kämpfen musste :P . bei N&S fand ich die szenen mit higgins und den arbeitrn einfach anstrengend zu lesen. das waren immer wieder durststrecken.

dafür hat N&S aber ein richtiges ende! wie hätte mrs. gaskell wohl W&D beendet?! der film zeigt ja eine schöne alternative!


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BeitragVerfasst: Donnerstag 3. November 2005, 23:00 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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ach, ich finde das ende eigentlich gerade schön so. so offen und doch hoffnungsvoll und ahnungsvoll, wie es ausgehen würde.
wie wird das denn in der verfilmung "gelöst"??


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BeitragVerfasst: Freitag 4. November 2005, 07:50 
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Julia hat geschrieben:
von denen, die ich bisher gelesen habe (w&d, n&s, cranford und ein paar erzählungen, z.b. cousin phillis) hat mir eigentlich nur "wives and daughters" wirklich gefallen.
n&s empfand ich als zu weitschweifig, cranford richtig bieder, brav und altbacken (schlimm!) und die erzählungen... nun ja.


Wie schade, ich war gerade halb entschlossen, es mal zu probieren. Aber das klingt nicht sehr verlockend. Und es gibt ja nur Cranford auf deutsch. Nee, ich glaub, dann lass ich es erstmal.

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BeitragVerfasst: Freitag 4. November 2005, 08:49 
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Austenbegeistert

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Zitat:
ach, ich finde das ende eigentlich gerade schön so. so offen und doch hoffnungsvoll und ahnungsvoll, wie es ausgehen würde.
wie wird das denn in der verfilmung "gelöst"??


Darf ich das Ende hier eigentlich verraten?
Naja, ich machs mal einfach:
Also, nach der "Verabschiedungsszene" (= winken am Fenster und so) steigt Roger zwar in die Kutsche, reist aber nicht ab. Molly läuft hinter im her, sieht enttäuscht die abfahrende Kutsche, aber, welch Überraschung, Roger ist noch da! Sie stehen im strömenden Regen und es kommt wie es kommen muss... Am Ende reisen beide nach Afrika und in der Schlussszene laufen sie zusammen auf so nem Hügel der Sonne entgegen... Naja... Ich fand den Film ja etwas enttäuschend im Vergleich zum Buch, auch das Ende.

Julia, du fandest Cranford also nicht gut? Ich hab mir gedacht, das ginge noch am ehesten in Richtung W&D? Ist wohl nicht so?


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BeitragVerfasst: Freitag 4. November 2005, 09:11 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Carla hat geschrieben:
Julia, du fandest Cranford also nicht gut? Ich hab mir gedacht, das ginge noch am ehesten in Richtung W&D? Ist wohl nicht so?


nein gar nicht. es spielt zwar auch in einer dorfgemeinschaft, aber die protagonistinnen sind ältere damen; die höhepunkte sind teekränzchen, bei denen über jahre zurückliegende ereignisse spekuliert wird und welches der sicherste weil am wenigsten dunkle heimweg ist.
das alles wäre ja zu verkraften, wenn es entsprechend orginell und geistreich erzählt würde. aber pustekuchen.
ich fand es zumindest ziemlich fad.


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BeitragVerfasst: Freitag 4. November 2005, 09:20 
Julia hat geschrieben:
...die protagonistinnen sind ältere damen; die höhepunkte sind teekränzchen, bei denen über jahre zurückliegende ereignisse spekuliert wird und welches der sicherste weil am wenigsten dunkle heimweg ist...


Wenn die Protagonisten nicht mehr ganz so jung sind, wäre es vielleicht etwas für mich ... Immer diese Liebesgeschichten der ganz Jungen, die sich am Ende kriegen - aus dem Alter bin ich allmählich raus ... Mal sehen, ob "Cranford" in der Bibliothek zu haben ist.


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BeitragVerfasst: Freitag 4. November 2005, 11:13 
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Austenbegeistert

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Ich bin einem schicken Teekränzchen nicht so abgeneigt :wink:
Viel mehr irritiert mich dass Julia meint es sei nicht orginell und geistreich erzählt und gerade das ist es was W&D wohl aus ausmacht.

Aber Hazel, falls du Cranford liest, las uns doch bitte deine Meinung wissen, ja?!


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BeitragVerfasst: Freitag 4. November 2005, 15:34 
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Archivarius

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„Cranford“ war auch mein Einstieg in Gaskells Romane... Es war das einzige Buch, was auf Deutsch zu bekommen war... Ich hatte vorher schon ein wenig in ihren Erzählungen herumgeblättert und fand die nun nicht so bedeutend... Ein Vorurteil, was möglicherweise der Tatsache geschuldet war, dass ich mir aus ihren Erzählungen und Novellen kein wirkliches Bild von der Autorin machen konnte. Hm, ich meine, die Geschichten sind so verschieden: eine kommt daher wie eine mittelalterliche Geschichte, die an Hawthorne erinnert, mit Scheiterhaufen, Hexen, einem Haufen fanatischer Puritaner... eine andere dagegen wie ein moderne Reportage über die Wollerzeugung auf dem Lande... eine dritte wiederum wie eine sprudelnde Burleske, die auch ein Mark Twain erdacht haben könnte... oder eine weitere als eine vom tiefen christlichen Glauben durchdrungene Geschichte über die Entsagung, wie es George Eliot auch nicht besser hinbekommen haben mag...

Ihre „Sozialdramen“ kenne ich gar nicht, da sind Schlumeline und Johanna eher die „Kennerinnen“...

Aber „Cranford“ als Einstieg in Gaskells Werke kann ich nur empfehlen... Ich halte zwar viel von Julia, ihre tiefen Kenntnisse der englischen Literatur – besonders der Werke Jane Austens – kann man nur neidlos anerkennen, aber manchmal urteilt sie wie ein intellektueller Snob, vergisst das Herz und versucht, mit ihren Anmerkungen den ganzen Saal in Erstaunen zu setzen und formuliert dabei Verdikte, die als geflügeltes Wort der Nachwelt überliefert werden könnten (*hihihi* - eine Anspielung :rolleyes:)... Doch bei „Cranford“ irrt sie sich... Der besondere Humor Elizabeth Gaskells kommt in der Geschichtensammlung um die Bewohner einer englischen Kleinstadt wunderschön heraus: Die „Kuh in Flanellwäsche“ oder „der arme Peter“... oder den abendlichen Blick unters Bett – bzw. warum man lieber nicht darunter schauen sollte und stattdessen ein so wunderbarer Kniff erfunden wurde, um einen unter dem Bett versteckten Mörder zu entlarven... Ach, und die beiden übereinandergesetzten Hauben... ;D Wunderbar, herrlich... Nun ja, am Ende muss jeder selbst sehen, was er liest und was nicht...

Als Einstieg in „W&D“ taugt „Cranford“ sowieso: Man kann den „Haubenalarm“ der beiden Miss Brownings und die „Lady-Harriet-eilt-Molly-zur-Hilfe“-Aufregung in Hollingford erst so recht würdigen, wenn man das Gegenstück und den Vorläufer zu Hollingfort „Cranford“ kennt... Und falls man nach „Cranford“ keine Lust auf mehr Gaskell hat, was ich jedoch für unwahrscheinlich halte, kann man sich die Mühe, das viel dickere Buch „W&D“ zu lesen, ersparen...

NB: Jane Austen hat sich an solchen Cranford-/Hollingford-Leuten auch schon versucht, als sie ihre Miss Bates schuf... Und Elizabeth Gaskell hat dieses Thema mit der ihr eigenen – weniger schneidenden – Art von Humor wunderbar ausgearbeitet... Es lohnt also schon, diese beiden Darstellungen von „alten Jungfern“ zweier genialer Schriftstellerinnen zu vergleichen... :wink:

Bruki

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BeitragVerfasst: Freitag 4. November 2005, 20:43 
Irgendwie bin ich bei der amazon-Suche statt bei Cranford doch wieder bei Wives and Daughters gelandet und habe zwei interessante Ausgaben gefunden:
Compagnion Editon to the Exxon Mobil Masterpiece Theatre Presentation

und diese

Ich vermute, dass in der erstgenannten Bilder der TV-Produktion sind. Hat jemand zufällig diese Ausgabe?

Außerdem interessant:
Audiocassette, gelesen von Prunella Scales

Hazel


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BeitragVerfasst: Freitag 4. November 2005, 21:27 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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der galante bruki hat geschrieben:
Ich halte zwar viel von Julia, ihre tiefen Kenntnisse der englischen Literatur – besonders der Werke Jane Austens – kann man nur neidlos anerkennen, aber manchmal urteilt sie wie ein intellektueller Snob, vergisst das Herz und versucht, mit ihren Anmerkungen den ganzen Saal in Erstaunen zu setzen und formuliert dabei Verdikte, die als geflügeltes Wort der Nachwelt überliefert werden könnten (*hihihi* - eine Anspielung )... Doch bei „Cranford“ irrt sie sich...


:oops: :wink: das hast du ja geschickt verpackt...
ich hab doch nur gesagt, dass ich cranford im vergleich zu w&d äußerst schwach finde... mein geschmack.

oder anders gesagt: dass was ich an w&d mochte, habe ich in cranford nicht gefunden.


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BeitragVerfasst: Freitag 4. November 2005, 21:54 
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Archivarius

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Julia hat geschrieben:
..."der galante bruki"...


Ui, Julia, "galant" hat mich hier noch niemand genannt - obwohl: ich könnte mich dran gewöhnen... :ja:

Wenn Du das, was Dir an W&D gefallen hat, in "Cranford" nicht finden konntest, dann kann es also nicht das pittoreske Hollingford mit seinen Miss Brownings, Goodenough' und den TittelTattel gewesen sein?

Was hat Dir denn an W&D so gut gefallen? Und was genau an "Cranford" nicht?

Bruki, galant...

Falls Sonja das liest: ich möchte jetzt doch lieber "der galante Archivarius" genannt werden... :rolleyes:

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BeitragVerfasst: Samstag 5. November 2005, 08:56 
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Sonja liest das und war gerade drauf und dran aus dir den geheimen Archivarius zu machen. Aber O.K. dann eben der galante Archivarius; obwohl ich das ja fast ein klein wenig... ungewollt komisch finde :D . Denn als galant hätte ich Bruki nun auch nicht unbedingt bezeichnet. Bruki hat sicher sehr viele gute Eigenschaften, aber diese eine nun eben nicht unbedingt in besonderem Maße ;)

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Gruß Sonja
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BeitragVerfasst: Samstag 5. November 2005, 22:45 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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:lol: ich fühle mich geehrt... "galant" war ja (bisher) auch nur brukis spezielle antwort da oben, aber jetzt wo er diesen titel hat, wird er sich vielleicht auch in zukunft entsprechend verhalten?? :wink:

zu w&d: gute frage, WAS mir da eigentlich so gefallen hat. sicher zum einen die größere identifikationfläche mit jüngeren protagonisten und deren situationen.
aber auch die geschichte, bzw. der umstand DASS es eine (ziemlich weit entwickelte) geschichte mit verschiedenen personen, kreisen, etc. gab. cranford ist eher ein "kammerstück", also auch von der story her. das mag man jane austen vielleicht auch vorhalten, aber wie schon gesagt: meiner meinung nach kommt elisabeth gaskell nicht an deren sprachfertigkeit heran. und das machte es dann für mich letztendlich langweilig.

übrigens interessant, dass elisabeth gaskell eine enge freundin (und erste biografin) von charlotte bronte war. was die wohl zu den doch meist "zahmen" handlungsspielräumen gesagt hat?? war wohl nicht so verwerflich wie bei jane austen...


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BeitragVerfasst: Sonntag 6. November 2005, 13:47 
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Austenbegeistert
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hab im uni-bib-katalog ein interessantes buch entdeckt und mich gleich vormerken lassen, weils grad entliehen ist. es heißt:

"Rettenmaier, Anja
Die Rolle des Gentleman aus der Sicht von Autorinnen des 19. Jahrhunderts am Beispiel von Jane Austens Pride and Prejudice, Elizabeth Gaskells North and South und Charlotte Brontës Villette, 2001"

klingt interessant nicht? hoff ich kann bald drin blättern. kennt es vielleicht jemand?

glg Lilly


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BeitragVerfasst: Sonntag 6. November 2005, 13:50 
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Austenbegeistert
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oh, ich sehe gerade, dass das gar kein buch ist sondern eine magisterarbeit von 2001.

bin gespannt. kenne nur leider "villette" noch nicht. :rolleyes:


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BeitragVerfasst: Sonntag 6. November 2005, 15:09 
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Lilly hat geschrieben:
... "Rettenmaier, Anja
Die Rolle des Gentleman aus der Sicht von Autorinnen des 19. Jahrhunderts am Beispiel von Jane Austens Pride and Prejudice, Elizabeth Gaskells North and South und Charlotte Brontës Villette, 2001"...


Hallo Lilly,

da wird wohl Mr. Darcy bestens bei wegkommen, im Gegensatz zu den in den beiden anderen Büchern beschriebenen Gentlemen, meine ich...

Bruki

PS: Evtl. kannst Du uns ja mal im Thread "Ihre Zeit" oder so erhellen, was Frau Rettenmaier über Jane Austens Zeit entdeckt hat...

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BeitragVerfasst: Sonntag 6. November 2005, 17:16 
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Austenbegeistert
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Bruki hat geschrieben:
da wird wohl Mr. Darcy bestens bei wegkommen, im Gegensatz zu den in den beiden anderen Büchern beschriebenen Gentlemen, meine ich...

PS: Evtl. kannst Du uns ja mal im Thread "Ihre Zeit" oder so erhellen, was Frau Rettenmaier über Jane Austens Zeit entdeckt hat...


mach ich gern, wenn ich die arbeit durch gelesen habe. muss aber noch eine woche warten. erst dann wird sie voraussichtlich wieder in der bib zurückgegeben.

lohnt es sich denn "Villette" zu lesen? das kenne ich leider noch nicht.

glg Lilly


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BeitragVerfasst: Montag 7. November 2005, 15:05 
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Also, Lilly, bin auch sehr daran interessiert, was in dieser Magisterarbeit steht. :)

Übrigens, Bruki, ist Mr. Thornton im Buch bekanntlich ein ganz anderer als im Film. Und im Roman wird auch nochmal zwischen "man" und "gentleman" unterschieden.

Mr. Thorntons Meinung dazu (Chapter XX, "Men and Gentlemen"):
"I take it that 'gentleman' is a term that only describes a person in his relation to others; but when we speak of him as 'a man', we consider him not merely with reagrd to his fellow-men, but in relation to himself - to life - to time - to eternity. A castaway, lonely as Robinson Crusoe - a prisoner immured in a dungeon for life - nay, even a saint in Patmos, has his endurance, his strength, his faith, best described be being spoken of as 'a man'. I am rather weary of this word 'gentlemanly', which seems to me to be often inappropriately used, and often, too, with such exaggerated distortion of meaning, while the full simplicity of the noun 'man', and the adjective 'manly', is unacknowleged - that I am induced to class it with the cant of the day."

Ich interpretiere das so, dass ein "Gentleman" ein solcher nur der Geburt nach ist, ein "Mann" dagegen geht seinen Weg, hat seine Meinung, vertritt und verteidigt diese.

Das wird wohl eine interessante Diskussion, wenn Du die Magisterarbeit gelesen hast, Lilly. :wink:

"Villette" habe ich übrigens zweimal begonnen und immer wieder beiseite gelegt. Habe Anne Brontes "Agnes Grey" gelesen. Kurzinhalt: arme junge Frau sucht Anstellung als Gouvernante und findet große Liebe. Habe auch Charlotte Brontes "Der Professor" gelesen. Kurzinhalt: arme junge Frau sucht Anstellung als Gouvernante und findet große Liebe. Und "Villette" - arme junge Frau sucht Anstellung als Gouvernante und findet groé Liebe ... naja bin bloß bis zu Ihrer Überfahrt auf den Kontinent gekommen, dann sind mir irgendwie immer andere Bücher/Filme dazwischengekommen. :wink: :D

Gruß
schlumeline
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BeitragVerfasst: Montag 7. November 2005, 16:21 
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Au, da kenn ich auch eines - "Jane Eyre". Kurzinhalt: arme junge Frau sucht Anstellung als Gouvernante und findet große Liebe.

Mist, ich wollt doch hier nicht posten :stumm: Sorry, kleiner Rückfall :steinigung:

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BeitragVerfasst: Montag 7. November 2005, 16:27 
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Herlich Willkommen, Sonja, im Gaskell-Thread, der aus irgendeinem Grund gerade zueinem Bronte-Thread zu mutieren scheint... :juggle:

Bruki

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"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)


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BeitragVerfasst: Montag 7. November 2005, 16:32 
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fußballbegeisterte Administratorin im Ruhestand
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Registriert: Sonntag 23. Oktober 2005, 16:16
Beiträge: 1591
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Stimmt, ich hab auch gerade erst gemerkt, dass ich im Gaskell-Thread gelandet bin. Und hier hatte ich mir ja noch kein Schreibverbot auferlegt *Glück gehabt*

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Gruß Sonja
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein

Nach der EM ist vor der WM :aetsch:

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