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BeitragVerfasst: Freitag 23. November 2007, 14:21 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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flinders hat geschrieben:
Mir missfällt das Ende ebenfalls. Aber man kann sich auch fragen ob es nicht besser ist, nachdem das Herz endgültig gebrochen scheint und man wirklich in allem gescheitert ist, dass man lieber mit einem Schleier des Wahnsinns vor den Augen auf sein eigenes Ende wartet, oder man bewusst im Zustand der Verzweiflung weiter lebt. Der Roman ist gut so wie er ist.

Natürlich ist er gut, wie er ist. Es gibt nun einmal verschiedene Möglichkeiten mit dem eigenen Scheitern und den Unwegsamkeiten des Alltags umzugehen, und beides zu überwinden oder aber zu verzweifeln und dem Wahnsinn zu verfallen.
Nur mag sein, dass es daran liegt, dass ich wirklich zu stark bin ( :D ), aber eben dieses sich dem Wahn hingeben, als bequeme Lösung liegt mir nicht wirklich. Dass ein Charakter wie Myschkin vermutlich diesen Weg gehen muss, gar nicht anders kann, ist mir klar. Und natürlich die Ironie, dass der "Idiot", der von Anbeginn als solcher angesehen wird, letztlich erst durch sein Umfeld zu einem solchen gemacht wird.

flinders hat geschrieben:
Aber deine Idee mit Rogoschin gefällt mir gut. Vielleicht sollten wir ein neues Ende für diese Geschichte schreiben.

Fang schon mal an. :D Ich hab momentan zu viel andere Schreib-Projekte laufen. :wink: Und nein, diesmal kommt es nicht zu "Persuasion". :wall:

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Verfasst: Freitag 23. November 2007, 14:21 


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BeitragVerfasst: Freitag 23. November 2007, 15:24 
Na jedenfalls wünsche ich dir bei deinen anderen Schreibprojekten viel Spaß. Ich werde keine Versuche starten dich zu überreden.

Gruß
Flinders


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BeitragVerfasst: Freitag 23. November 2007, 15:51 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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BeitragVerfasst: Freitag 23. November 2007, 16:06 
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BeitragVerfasst: Freitag 23. November 2007, 16:09 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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flinders hat geschrieben:
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BeitragVerfasst: Freitag 23. November 2007, 16:12 
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BeitragVerfasst: Freitag 23. November 2007, 19:13 
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Austenkenner
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Naturgemäß muss ich mich ja mit jeder Menge russischer Literatur beschäftigen. :P Leider bin ich noch ein bisschen hinterher, da ich bisher hauptsächlich privat und zum Spaß gelesen habe. ;)

Mein ganzes Regal steht voller Solschenizyn, Puschkin, Tolstoi und Dostojewskij...

Von dem was ich bisher gelesen habe, kann ich aber nicht sagen, finde ich aber die meisten Autoren sehr unterschiedlich. Natürlich, russische Seele usw. ;) aber mir fallen die Unterschiede mehr auf, als die Gemeinsamkeiten.
Am liebsten mag ich bisher definitiv Gogol, "Der Mantel" ist eine unglaublich gute Geschichte.
Mit Puschkin kann ich bisher am wenigsten anfangen. Da hatte ich immer das Gefühl, dass es eine tolle Idee für eine Geschichte ist - und dann passiert nix. :P

Ich glaube, als nächstes packe ich den "Idioten" an, der steht ganz oben auf der Literaturliste. Obwohl mich "Die toten Seelen" mehr reizen würden...


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BeitragVerfasst: Montag 26. November 2007, 10:14 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Mal eine andere Frage:
Ich bin mir zwar nicht mehr sicher, wer die Story geschrieben hat, aber es gab doch eine Verfilmung über eine Zarentochter die das Massaker überlebt hat. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es sich hier um die Familie von Nikolaus oder Michael dem Zweiten gehandelt hat, wobei in der Realität in beiden Fällen Swerdlow an den Mordkomplotten beteiligt war.

Dabei ist in beiden Fällen überliefert, dass keiner die Anschläge überlebt hat. Weiß jemand, wie man auf die Idee kam, die jüngste Tochter (wahrscheinlich ging es doch um Nikolaus II) könne den Anschlag überlebt haben, und vor allem wer das Buch geschrieben hat?

Kann es sein, dass es sich bei dem Schriftsteller um einen verkappten Royalisten gehandelt hat, der sich wegen der späteren Zustände in Russland die Monarchie zurückwünschte?

Es gab ja diese Frau (Anne Anderson?), die behauptete eine russische Prinzessin zu sein. Aber ein illegitimes Kind wäre wohl kaum Prinzessin geworden und nicht in der Rangfolge. Was versprach man sich also davon?

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BeitragVerfasst: Montag 26. November 2007, 10:38 
Hallo Caro,

ich hoffe, du hattest ein angenehmes Wochenende. Die Geschichten über Anastasia sind nach meinem Empfinden nichts weiter als Geschichten. Es gibt keine Beweise für eine überlebende Person der Hinrichtung, Nur Spekulationen. Aber es ist eine interessante Geschichte. Für mich stellt sich die Frage, warum man hätte ein Familienmitglied verschonen sollen. Zugegebenermaßen würde es den größten Sinn machen, die jüngste Tochter dafür auszusuchen, doch wofür eigentlich? Jetzt hast du mich wieder angestachelt, nach Jahren mich diesem Thema wieder zu widmen. Herzliche Dank. :wink:

Flinders


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BeitragVerfasst: Montag 26. November 2007, 10:53 
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@flinders

:danke: Die Wochenenden sind mir heilig ... :)

Eben das ist die Frage. Was hätte es einer Anne Anderson gebracht, wäre sie nachträglich anerkannt worden? Was hätte es dem russischen Volk gebracht? Ein Mädchen bzw. eine Frau hätte ja wohl die politischen Vorgänge und die führende Rolle Lenins oder Stalins nicht mehr verhindert. :niwi: :nein:

Soviel ich weiß konnte das Gerücht weder bewiesen, noch 100%-igwiderlegt werden. Ca. 80 Jahre nach dem Anschlag wurden zwar die Gebeine ausgegraben, wo sie eiligst verscharrt worden waren, und es sollen alle getötet worden sein, aber sooo ganz sicher war es wohl auch nicht, sonst wäre es nicht so ein großes Thema gewesen und die Geschichte nicht verfilmt worden. Vor ein paar Jahren erst kam "Natascha" oder "Anastasia" als Kinder-Trickfilm ins Fernsehen.

Weißt du denn noch, Wer die Story geschrieben hat? Oder war es gar keine Literaturverfilmung?

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Zuletzt geändert von Caro am Montag 26. November 2007, 11:07, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Montag 26. November 2007, 10:59 
Charlaya hat geschrieben:
Von dem was ich bisher gelesen habe, kann ich aber nicht sagen, finde ich aber die meisten Autoren sehr unterschiedlich. Natürlich, russische Seele usw. ;) aber mir fallen die Unterschiede mehr auf, als die Gemeinsamkeiten.


Natürlich unterscheiden sich die russischen Auroren voneinander. Nur, vergleicht man die Art ihres Schreibens mit der Literatur anderer Kulturen, rücken sie dann doch aneinander. Jede Kultur hat eben ihre Art. Die amerikanischen Schriftsteller schreiben auch ganz anders als zum Beispiel die deutschen oder die spanischen Autoren. Aber das ist ja ganz normal. Die Art des Erzählens hat doch etwas mit Kultur und Mentalität zu tun, oder nicht?

Flinders


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BeitragVerfasst: Montag 26. November 2007, 11:01 
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@Charlaya
Charlaya hat geschrieben:
Mit Puschkin kann ich bisher am wenigsten anfangen. Da hatte ich immer das Gefühl, dass es eine tolle Idee für eine Geschichte ist - und dann passiert nix. :P
Wie meinst du das?
Charlaya hat geschrieben:
Ich glaube, als nächstes packe ich den "Idioten" an, der steht ganz oben auf der Literaturliste.

Bin gespannt, was du dazu sagst ... :ja: :)

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BeitragVerfasst: Montag 26. November 2007, 22:03 
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Caro hat geschrieben:
@Charlaya
Charlaya hat geschrieben:
Mit Puschkin kann ich bisher am wenigsten anfangen. Da hatte ich immer das Gefühl, dass es eine tolle Idee für eine Geschichte ist - und dann passiert nix. :P
Wie meinst du das?)

Ich kann es nicht genau erklären. Es ist nur so, dass ich mir bei Puschkin irgendwie immer am Anfang Hoffnung mache auf ausführliche und verworrene oder komplizierte oder spannende Geschichten und irgendwie kommt das dann immer nicht. Und dann finde ich ihn einfach nur langweilig. Das kann aber auch an mir liegen. :aetsch:


flinders hat geschrieben:
Natürlich unterscheiden sich die russischen Auroren voneinander. Nur, vergleicht man die Art ihres Schreibens mit der Literatur anderer Kulturen, rücken sie dann doch aneinander. Jede Kultur hat eben ihre Art. Die amerikanischen Schriftsteller schreiben auch ganz anders als zum Beispiel die deutschen oder die spanischen Autoren. Aber das ist ja ganz normal. Die Art des Erzählens hat doch etwas mit Kultur und Mentalität zu tun, oder nicht?

Flinders


Natürlich unterscheiden sie sich. ;) Ich bin einfach kein Fan von diesen Kategorisierungen. Solche Thesen lassen sich für mich auch nicht wirklich überzeugend belegen.
Es ist so, dass mir einfach mehr Gemeinsamkeiten mit anderen Autoren auffallen, nicht notgedrungen mit anderen russischen Schriftstellern. Dieses Verbindende der "russischen Seele" verliert sich für mich einfach mit näherer Betrachtung mehr und mehr. Gogol zum Beispiel erinnert mich viel mehr an Kafka, als an andere Russen, Solschenizyn kommt mir wie alles mögliche vor, aber am wenigsten typisch "russisch" etc.
Genauso finde ich, kann man die deutsche oder spanische Literatur nicht jeweils in einen Topf werfen! (Natürlich, wenn man spanische Bücher im Original oder sehr, sehr guten Übersetzungen liest, dann erscheint einem das als Deutsch-Muttersprachler verblüffend ähnlich, aber ich finde, da ist das Verbindende mehr der innersprachliche Aufbau, als eine tatsächliche stilistische oder thematische Ähnlichkeit). Gerade in früheren Epochen finde ich auch, wenn schon, Parallelen eher in zeitlicher und damit eher "ideeller" und/oder programmatischer Nähe.
Die "Art des Erzählens" hat definitiv etwas mit Kultur zu tun, aber auch wieder für mich eher zeitlich gesehen.
Sicher "Schuld und Sühne" ist schwer und umständlich, die "Buddenbrocks" aber nicht weniger, Gogol finde ich aber eher sehr spritzig etc. etc.

So, stop! Ich verliere mich immer wieder in solchen Diskussionen und komme immer wieder zu dem Schluß, dass ich mit Literaturvergleichen nicht einverstanden bin. :aetsch:


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BeitragVerfasst: Montag 26. November 2007, 22:53 
Hallo Charlaya,

ich kann dich gut verstehen. Es ist ein umfangreiches Thema. Vielleicht ungeeignet für ein Forum. Die von dir erwähnten zeitlichen Ähnlichkeiten der Literatur sind größer als die Ähnlichkeiten eingegrenzt in Staaten. Das stimmt schon. Aber zweifellos gibt es eine russische Literatur, wie auch eine Deutsche oder Spanische. Die "Breite Masse" in Deutschland hat aber doch gewisse falsche Vorurteile gegenüber der "Russischen Literatur". Das erfahre ich zumindest bei meinen persönlichen Umfragen. Anders sieht es bei der amerikanischen Literatur aus. Also muss doch etwas an der "Speziellen Art" der Schreibweise der russischen Autoren dran sein. Ich rede dabei nur von Klassikern. Wenn ich zum Beispiel Manns Zauberberg zum Vergleich heranziehe, finde ich in ihm eine etwas andere, eine weniger blumige Art des Ausdrucks. Auch zum Beispiel in Effi Briest. Natürlich spielt da auch wieder die spätere Zeit eine Rolle. Du hast mit Kafka absolut Recht. Wäre er ein Russe gewesen, würden wir es ihm anhand seiner Texte abnehmen. Vielleicht ist alles so umfangreich, dass an allem etwas dran ist.
Schuld und Sühne fand ich zum Beispiel auch düster aber weniger umständlich. Als äußerst umständlich und kopfschmerzend empfand ich "Aufzeichnungen aus dem Kellerloch" von Dostojewski. Da habe ich zum ersten Mal gedacht, dass Dostojewski sich entweder im Anfangsstadium geistiger Umnachtung befindet oder es einzig und allein für sich selbst geschrieben hat, auch wenn es als psychologische Hochleistung bezeichnet wurde. Du sagtest, dass du dir den "Idot" vornimmst. Dabei wünsche ich viel Spass. Es ist mein Lieblingsbuch.

Gruß Flinders


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BeitragVerfasst: Montag 3. Dezember 2007, 18:17 
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So, auch wenn der "Idiot" mich täglich vom Kaffeetisch grüßt ;) , habe ich mir jetzt doch erst mal, weil ich es grade zur Hand hatte, ein wunderbares Hörspiel von "Anna Karenina" zu Gemüte geführt. :) Fand ich erstens sehr schön gemacht, aber auch sehr interessant. Ich wollte das Buch schon seit Ewigkeiten lesen, und auch wenn es nicht auf meiner Literaturliste steht (von da winkt das etwas umfangreichere "Krieg und Frieden" ;) ), habe ich es jetzt mal als Einstieg benutzt.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 20. Dezember 2007, 23:21 
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Tach zusammen.

Den Schluß ändern - Ihr seid aber goldig.

"Versöhnung ist mitten im Streit und alles Getrennte findet sich wieder" (Hölderlin)

(vielleicht mal in die Richtung denken. Myschkin & Rogoschin als Doppelfigur.)

Grüße

Winnie


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BeitragVerfasst: Freitag 21. Dezember 2007, 12:12 
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@Winnie
Winnie hat geschrieben:
Den Schluß ändern - Ihr seid aber goldig.

Auch tach.
War doch nur Spass (russischen Sprach-Stil nachzuempfinden ist ziiemlich schwer, wobei mich gerade die Herausforderung daran tatsächlich reizen könnte :lach: ), obwohl doch tatsächliche viele Wege nach Rom führen und jede Entscheidung die Spur für eine eigene sprich andere Entwicklung legt. Will sagen, mit anderen Entscheidungen hätte man nie das gleiche Leben gehabt und da fast alle Geschichten und Romane auf ihre Art Lebenserzählungen sind, darf man doch seine Phantasie auf die Reise schicken lassen, oder nich?

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BeitragVerfasst: Freitag 21. Dezember 2007, 13:06 
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Zitat:
darf man doch seine Phantasie auf die Reise schicken lassen, oder nich?


Na klar. - Machen wir uns z.B. mal an eine Fortsetzung zum "Tod in Venedig". Aschenbach überlebt, die beiden kriegen sich, verbringen manche heiße Stunde auf dem Lidostrand ... und dann die Folgejahre, all der Zoff und das Elend ...

:tot:


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BeitragVerfasst: Freitag 21. Dezember 2007, 13:12 
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Winnie hat geschrieben:
Zitat:
darf man doch seine Phantasie auf die Reise schicken lassen, oder nich?

Na klar. - Machen wir uns z.B. mal an eine Fortsetzung zum "Tod in Venedig". Aschenbach überlebt, die beiden kriegen sich, verbringen manche heiße Stunde auf dem Lidostrand ... und dann die Folgejahre, all der Zoff und das Elend ... :tot:

Offtopic
Da muss ich passen. :) Zu morbiden Geschichten fällt mir nicht so viel ein, und ich persönlich finde den Tod in Venedig sehr morbide.
Zu "Fiesta" von Hemingway zum Beispiel würde mir auch nicht viel einfallen. Seine Charaktere, deren Situationen und Lebensgeschichten liegen weitab meiner Vorstellung, oder anders gesagt Faulpelze und Lebemänner (und deren weibliche Pendants) entscheiden fast immer gleich, nämlich ihre Lebenszeit zu vergeuden. :wink:

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Zuletzt geändert von Caro am Freitag 21. Dezember 2007, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Freitag 21. Dezember 2007, 14:25 
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Offtopic
Nachtrag: Dann schon eher Hamsuns "Pan", wobei es dem nicht zuzusetzen gibt. Seine Liebesgeschichten enden zwar tragisch, aber ein Sonderling wie Glahn, schon eher ein Waldmensch, ein Jäger und Einzelgänger, wird in seinen Spuren bleiben, wenig Möglichkeiten haben sich zu öffnen und mit der Gesellschaft und selbst der Geliebten so umzugehen, dass er aufgenommen und akzeptiert wird. Zwei Lieben, zu der verhaltensgestörten Edvarda und zu Eva, die mit dem Goldschmied verheiratet ist, können beide von Natur aus nicht in Harmonie und Glück enden, kein gutes Ende nehmen.

Würde man sich wünschen, dass eine der Lieben glücklich ist? Kaum, die Voraussetzungen sind einfach nicht gegeben.

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BeitragVerfasst: Montag 3. März 2008, 20:19 
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Austenfrischling
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Hallo!

Der Thread ist zwar schon ein paar Monate alt, aber ich antworte dennoch mal. :)

flinders hat geschrieben:
ganz speziell dir, damit du nach deinem Bibliotheksbesuch nicht einen neuen Kalten Krieg beginnst, empfehle ich "Weiße Nächte" von Dostojewski. Das ist ein sehr angenehmer Einstieg in die Welt der Nataschas und Dimitris. Du wirst nicht enttäuscht sein.

Findest du? Weiße Nächte war auch mein erster Kontakt mit der russischen Literatur und würde das ehrlich gesagt niemandem als erstes empfehlen, da ich es sehr schwierig fand. Insgesamt ist es sicherlich ein tolles Buch, was man Freunden russischer Literatur nur empfehlen kann, aber als erstling imo eher ungeeignet, da es auf mich recht unwirklich und surreal wirkte. Vielleicht liegt das aber auch nur an meiner Übersetzung? Hab die Ausgabe von Reclam.

Übrigens las ich vor dem Kauf in einer Amazon-Rezension, dass es die schönste Liebesgeschichte, die je geschrieben wurde sei. Fand ich nach dem Lesen eine sehr merkwürdige Aussage, da es eigentlich keine Liebesgeschichte in dem Sinne ist. Kenner des Buches wissen sicher worauf ich hinaus will. :)

Julia hat geschrieben:
Vielleicht habe ich bisher auch nur das "falsche" erwischt, aber ich habe allgemein ein Problem mit als sinnlos ausschweifend empfundenem Schreibstil, und ich glaube, der ist in der russischen Literatur schon pathologisch?! Das muss man mögen bzw. sich draufeinlassen, mich ermüdete das "Gelaber" bisher leider immer früher oder später (auch "Anna Karenina" hab ich nur bis zur Hälfte geschafft).

Oy :/ Nur zur Hälfte? Das ist so einer der Bücher wo ich wünschte es gäb die Blitzdinger aus Men In Black wirklich, damit ich den Inhalt des Romans vergessen und somit nochmal komplett neu lesen könnte. :wink: Es stimmt aber, dass in den Werken gerne mal ausufernde Gespräche stattfinden. Ich finde die hochspannend, aber ist wohl Geschmackssache.

Ulli hat geschrieben:
Muß allerdings auch dazusagen, daß ich 14-16 Jahre alt war, als ich meine russische Phase hatte. Insofern ist nicht auszuschließen, daß ich für Dostojewski schlicht zu jung war.

Ich kenne dich natürlich nicht und kann nicht beurteilen wie du in dem Alter drauf warst, aber generell würde ich keinem Minderjährigem unbedingt raten Dostojewski zu lesen. Ich habe Schuld und Sühne mit 19 gelesen (bin jetzt 20) und weiß, dass selbst ich sicher nicht alles verborgene in diesem Werk ausmachen konnte. Wobei man das sicher auch nicht beim ersten Mal muss, ich werde es in 10-20 Jahren nochmal lesen und dann bestimmt noch mal ganz neue Dinge drin entdecken. ;) Aber generell brauch man für solche Werke schon eine gewisse Reife um sie erfassen zu können, die kann man denke ich nicht mit 14-16 haben. Da sind normalerweise auch die Interessen komplett andere.


Empfehlen möchte ich übrigens auch noch "Wir" von Jewgenij Samjatin. Es gilt als Inspiration und Vorlage für Werke wie Orwells "1984" oder Huxleys "Schöne Neue Welt".


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BeitragVerfasst: Montag 25. August 2008, 15:01 
Nocturne hat geschrieben:

Übrigens las ich vor dem Kauf in einer Amazon-Rezension, dass es die schönste Liebesgeschichte, die je geschrieben wurde sei. Fand ich nach dem Lesen eine sehr merkwürdige Aussage, da es eigentlich keine Liebesgeschichte in dem Sinne ist. Kenner des Buches wissen sicher worauf ich hinaus will. :)


Nun sind wieder ein paar Monate vergangen und es ist Zeit zu antworten. Ich stimme da zu. Es ist keine Liebesgeschichte im Sinne unseres Verständnisses. Meine Empfehlung diese Zeilen als Einstieg in die russische Klassik zu wählen bezieht sich weniger auf den Inhalt als auf die Kürze der Geschichte. Und natürlich auf die Sprache. Man findet in vielen russischen Klassikern diese Art Euphorie der Liebe, auch wenn sie nicht immer real existiert, sondern oft eingebildet ist, aus einer bestimmten Siutation heraus entstanden. Ganz genau kann ich es nicht erklären. jedenfalls finde ich "Weiße Nächte" ein Lockmittel um dann danach sich Geschichten hinzugeben, wie zum Beispiel "Aufzeichnungen aus dem Kellerloch" oder anderem. Aber jeder empfindet gelesenes eben unterschiedlich. Ich bin ein Fan von russicher Literatur und mein Favorit ist "Der Idiot". Wobei das keine Beurteilung von Qualität ist, sondern meines Lesevergnügens.


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