Mariakaefer hat geschrieben:
und das stimmt natürlich, wenn man ein ganzes Buch durch mit verschiedenen Personen mitgelitten und mitgejubelt hat, will man halt auch wissen, ob sie wirklich auch für die nächsten Jahre glücklich sind. In einem Buch kann man das sehr schön und sehr einfach mit einigen schließenden Worten abrunden, in einem Film ist das sehr viel schwerer.
Es ist nicht so, dass ich mich danach sehnen würde, jetzt noch ewigst lange dem Glück der Paare zusehen zu müssen. Ganz und gar nicht. Das würde nur allzu schnell ins Kitschige abdriften.
Nein, was mich stört, mich regelrecht enttäuscht, ist etwas ganz anderes.
Da werden ja in jeder dieser Verfilmungen (und wie gesagt, mit wenigen Ausnahmen habe ich nicht das Geringste dagegen
), immer einige Szenen und zusätzliche Dialoge eingefügt die der reinen Fantasie des Drehbuchautors entspringen - so zum Beispiel, jetzt für mich gerade aktuell gesehen in der S&S 08 Verfilmung, das Duell zwischen Brandon und Willoughby. Aber wieso ist es denn noch keinem je in den Sinn gekommen zum Beispiel die Antragsszene von Brandon an Marianne zu thematisieren? Oder was hätte ich darum gegeben, einmal nur eine Verfilmung zu sehen, die den Dialog von Lady Catherine und Darcy gezeigt hätte, die diesem die Augen für Lizzys Gefühle für ihn öffneten? Von mir aus auch gerne nur in einer ganz kurzen Rückblende.
Und da soll mir keiner sagen, dies wäre eine Verstümmelung des Originals, denn was da jeweils alles sonst noch wild der erhöhten Dramatik, oder dem grösseren Seelenschmerz wegen an Originaltext und Verlauf der Geschichte geopfert wird, würde allemal einen, nur ein ganz klein wenig liebevolleren, sprich aufwendiger inszenierten Schluss zulassen.
Ich rede da, wie gesagt, nicht von einer halben Stunde romantischem Glücksgeseufze (auch wenn ich den Titel "romanikversessen" habe.
), mir geht es hier nur um etwas mehr liebe zum Detail, eben auch was das Glück der Betroffenen betrifft.
So hingegen kommen mir diese Schlussphasen einfach lieblos hingeworfen vor. Die Spannung ist vorbei, sie haben sich endlich gefunden, lassen wir Edward Ferrars noch ein paar Hühnern nachjagen auf dem Hof und dann ist endlich Schluss damit.
Klar kann man ein Happy End auch überstrapazieren. Aber wie gesagt, mir geht es nicht darum, wie sie die nächsten zehn Jahre weiter gelebt haben sondern eigentlich um die ganz kleinen Spannungspunkte
davor, wie z.B. eine Antragsszene oder auch ein Gespräch mit einem Vater, einer Tante (P&P) u.ä.m.
Deshalb gefiel mir auch die Emma Verfilmung mit KB so sehr. Durch die Verlobungsfeier auf Donwell Abby bekam das Happy End etwas von dem Glanz der meiner Meinung nach einfach zu einem geglückten Ende dazu gehört. Man hat so als Zuschauer auch emotional Zeit Abschied von den einem lieb gewordenen Figuren zu nehmen und die letzten losen Enden werden noch zusammengefügt. Ich weiss noch sehr genau, wie entspannt und befriedigt ich mich nach diesem Filmende fühlte. Nichts zuviel und nichts zuwenig. Einfach genau richtig.
Samrow hat geschrieben:
Vielleicht scheinen den Filmemachern diese abgekürzten Schlussszenen in einer Literaturverfilmung intellektueller zu sein als ein herzerweichendes, womöglich auch kitschig anmutendes Happy End?
Diesem Verdacht kann ich mich allerdings auch nicht erwehren.
Milli hat geschrieben:
Mir kommt das Ende bei vielen Filmen -genau so wie MJ es beschrieben hat-, einfach nur hingeklatscht vor. Ich finde es sehr schade ,denn der ganze Film bzw die ganze Geschichte arbeitet ja meistens auf das Ende hin,dass dann meistens auch noch mal einen Höhepunkt darstellt. Leider wird in vielen Fällen das heiß ersehnte (Happy) End, dann nur noch extrem kurz gezeigt als ob dafür keine Ideen oder keine Zeit mehr da gewesen wäre.
Generell finde ich meistens das Ende oder auch andere Schlüsselszenen ausbaufähig, daher bin ich auch ein großer Fan von FFs . Ich bin immer diejenige die sich dann auch immer fragt und jetzt was passiert jetzt nachdem (z.B) die beiden gefunden haben.
Genau so!