Amadea hat geschrieben:Gibt es vielleicht englische Untertitel for the hard of hearing auf der DVD? Es sieht mir ja eher nicht danach aus, aber vielleicht kann es mir jemand, der sie hat, definitiv beantworten?
Ich hab's getan. Ich habe mir endlich die S&S-Ausgabe bestellt, auf der auch "Miss Austen Regrets" drauf ist. Hoffentlich kommt er auch bald, ich freu mich schon so drauf!
Ich hab heute mitbekommen, dass die US-TV-Fassung (die ich gesehen habe), um ca. 3 Minuten gekürzt ist im Vergleich zur BBC-Fassung. Leider weiß ich nicht, ob das auch für die DVDs gilt. Was soll nur diese dämliche Kürzerei immer? Es fehlen wohl zwei, drei "richtige" Szenen, der Rest sind "nur" kleinere Einsprengsel. Trotzdem unverständlich.
Danke, Magdalena! Dann kann ich mir diese DVD ja getrost besorgen. Mir sind die Filme mit englischen Untertiteln halt lieber - sicherheitshalber.
Aber was soll eine Kürzung um 3 Minuten? Egal, ob im TV oder auf DVD. Das ist doch lächerlich. Macht ja mehr Arbeit, die 3 Minuten rauszufiltern, als den Film so zu übernehmen wie er ist. Ist mir völlig unverständlich.
Ich habe die DVD gestern bekommen und sie gleich angesehen. Mir hat der Film gut gefallen, er ist das, was ich rund nenne. Die Geschichte ist stimmig.
Ich wollte ein paar Eindrücke schreiben, und habe dann den Fehler gemacht, vorher zu lesen, was im Thread steht. Dann war's mit dem Ausdruck der eigenen Gedanken vorbei .
Aber - die Gefühle kommen sehr schön zum Ausdruck. Man kann sie gut nachvollziehen. Dabei denke ich an die Scherze bei Tisch, die Fannys erster Galan verunsichern; später dann Fannys Bedenken (wobei Bedenken ein zu starkes Wort ist), als er sich endlich erklärt hat. JA ist sehr überzeugend dargestellt. Die Begegnung mit dem jungen Arzt ist interessant . Nur Greta Scachi kam mir etwas zu alt für die Rolle vor.
Zu Reverend Brook Bridges, der häufig im Film vorkommt, habe ich etwas gefunden:
[Brook] Edward Bridges (der in MAR den Anschein erweckt, als wäre er an JA interessiert gewesen) war als Teenager von reichen Verwandten, den Knights, adoptiert worden. Seine Schwester Elizabeth Bridges heiratete Edward Austen im Jahre 1791, als JA 16 und Edward Bridges 12 waren.
Mit 26 bemühte EB sich um JA und in Jane Austen: A Familiy Record von Deidre LeFaye steht: es ist möglich, dass er Jane einen Antrag machte... ein Angebot, bei dem sie keine Mühe hatte, es höflich abzulehnen.
Edward Bridges verlobt sich im selben Jahr mit seiner Schwägerin Harriet Foote, die kränklich war (kommt auch in MAR gut heraus), sich in ihrer Erkrankung aber gut eingerichtet zu haben schien und Vorbild für Mary Muscrove (Persuasion) gewesen könnte.
Wer es gerne ausführlich und in Englisch nachlesen möchte, kann das hier. Gute Unterhaltung!
Der Film ist einfach nur schööön. Die Dialoge sind klasse und teilweise sooo witzig! Dass Jane Austen so ähnlich gewesen sein könnte, ist eine schöne Vorstellung. Olivia Williams spielt Jane wirklich stimmig und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie gemeinsam mit Fanny aus dem Gebüsch vorm Fenster die Herren im Haus beobachtet und kommentiert. Ich finde die Szene keineswegs unwahrscheinlich.
Außerdem mag ich die Szene, in der Jane mit dem Schreiben an "Persuasion" innehält, als Cassandra ins Zimmer kommt und Besteck auf einem Tisch ablegt. Die Szene verdeutlicht sehr schön Jane's Konzentration beim Schreiben, denn weder schaut sie zu Cassandra hin noch sagt sie etwas zu ihr. Sobald Cassandra den Raum wieder verlässt, versinkt Jane wieder in ihrem Roman und schreibt weiter.
Ist der Film eigentlich in Great Britain in den Kinos gelaufen, wenn schon nicht bei uns?
Amadea, schoen, dass Dir der Film auch gefallen hat! Der Humor war wirklich auffaellig (und gut/geistreich!), vorallem weil er bei den letzten Adaptionen irgendwie abhanden gekommen ist ...
Zu schade, dass der Film nicht (statt "Becoming Jane") im Kino lief ...
Julia hat geschrieben:Zu schade, dass der Film nicht (statt "Becoming Jane") im Kino lief ...
Ja, das ist wirklich bedauerlich. Bei Zuschauern, denen Jane Austen bis dato kein Begriff war, hätte "Miss Austen regrets" einen ganz anderen Eindruck hinterlassen als "Becoming Jane".
Jetzt habe ich den Film endlich auch gesehen. Und ich kann mich den anderen Kommentaren hier nur anschließen: Ein wirklich wunderbarer Film, schön, witzig - und irgendwie sehr traurig. Mit viel Liebe zum Detail, tollen Schauspielern (wie Hazel fand ich nur Cassandra nicht ganz optimal besetzt), schönen Bildern, guten Dialogen... Olivia Williams ist wirklich großartig als JA! Der Film nimmt es locker auf mit den besten JA-Romanverfilmungen. Ich bin wirklich schwer begeistert. Wobei ich mich frage, ob man auch, wenn man nichts über JAs Leben und wenig über ihre Bücher weiß, so viel Freude an ihm hat. Also: Ein unbedingtes Muss für jeden JA-Fan!!!
Habe mir den Film nun nach langer Zeit auch geholt und bin wie alle (?) begeistert. Er ist wirklich sehr gut und überzeugend gemacht. OW kommt meiner Vorstellung von JA sehr nahe. Ich als nicht-Brief-bewandert habe doch das ein oder andere Zitat als solches identifizieren können, was immer wieder schön ist Was ich ein wenig zu bemängeln habe ist, dass das ihre Krankheit irgendwie so schnell abgehandelt wurde. Einmal erste Anzeichen, dann eine besorgte Schwester und plötzlich ist 1820? Aber das liegt vielleicht auch einfach daran, dass der Film im Ganzen auch so schrecklich kurz war. Etwas weiteres ist halt auch, dass ich mir die Beziehung zu Cassandra anders vorgestellt habe. Aber MAR dreht sich halt nicht hauptsächlich um die schwesterliche Zuneigung der beiden, also liegt es wohl auch mehr daran. Was Cassandra am Ende sagt ("She was the sun of my life...") stammt auch aus einem Brief, oder? Irgendwie ist mir so. Das war jedenfalls sehr schön eingebracht.
Miss Hamilton hat geschrieben: Was Cassandra am Ende sagt ("She was the sun of my life...") stammt auch aus einem Brief, oder?
Ja, das stammt aus einem Brief an Fanny. Die ganze Stelle:
I have lost a treasure, such a sister, such a friend as never can have been surpassed. She was the sun of my life, the gilder of every pleasure, the soother of every sorrow; I had not a thought concealed from her, and it is as if I had lost a part of myself.
Ich habe den Film jetzt auch gesehen und ich kann mich dem allgemeinen Tenor hier im Thread nur anschließen, ein wirklich hervorragender Film! Einfach toll - er hat mir richtig gut gefallen! Die Besetzung passte hervorragend, natürlich war Olivia Williams als JA sehr gut, aber auch der Rest war sehr gut besetzt, mir hat im Übrigen auch Greta Scacchi als Cassandra sehr gut gefallen. Diese letzte Szene..... ahhhhh, wirklich toll umgesetzt!
Ich bin auch nicht briefbewandert (und im Übrigen auch nicht Geliebte-Jane-vorbelastet), aber das ein oder andere Zitat habe ich auch erkannt und dann hab ich mich gefreut. Es war wirklich schön, dass bei diesem schon sehr guten und stimmigen Drehbuch auf solche Details geachtet wurde - das zeigt doch, ass er von Liebhabern und nicht irgendwelchen (Hollywood-)Geldmachern gemacht wurde.
Die Bilder waren auch sehr toll! (Muss ich hier noch mal erwähnen) Es gab sehr viele "herbstliche" Bilder, ich würde jetzt mal darauf tippen, dass das daran liegt, dass JA ja auch nicht mehr die Frischste war Aber die Shots allgemein haben mir sehr gut gefallen, man hat sich Zeit gelassen und es war nicht "gehetzt" oder so. Auch hierfür:
Wie gesagt: Ich erzähle hier ja nichts neues, ein wirkliches Juwel in der Biopic-Geschichte
Den Film kann man übrigens derzeit für unter 5 Euro bei ebay ersteigern, incl. kostenlosem Versand. Wenn ich mehr Leute kennen würde, denen ich den Film schenken könnte, würde ich mich jetzt groß eindecken.
Zwar ist es schon ein wenig her, seit ihr hier über diesen Film geschwärmt habt, aber ich wollte mich auch noch ein wenig mitteilen.. Ich habe mir den Film zu Weihnachten gewünscht und ihn seither zweimal gesehen und war natürlich begeistert! Ich finde ihn ebenfalls um Längen besser als Becoming Jane, da dort JA nur angekratzt worden ist. Hier aber ist sie so ironisch und emanzipiert wie ich sie mir vorstelle. Ich glaube, dass sie gut getroffen ist, weil sie eben nie vollends den Mut und die Kraft verloren hat!
JaneEyre hat geschrieben:Zwar ist es schon ein wenig her, seit ihr hier über diesen Film geschwärmt habt, aber ich wollte mich auch noch ein wenig mitteilen..
Ich schätze die Meinungen anderer zu jeglichen Verfilmungen auch noch nach Jahren. Einfach, weil ich sie so gerne lese. Also immer her damit!
Ich habe bei diesem Film die Beobachtung gemacht, dass er und S&S von 1995 die beiden Filme sind, die auch bei Leuten, die keine großen JA-Fans sind, auf den größten Zuspruch stoßen. P&P 2005 fällt dagegen eher ab.
Udo hat geschrieben:Ich habe bei diesem Film die Beobachtung gemacht, dass er und S&S von 1995 die beiden Filme sind, die auch bei Leuten, die keine großen JA-Fans sind, auf den größten Zuspruch stoßen. P&P 2005 fällt dagegen eher ab.
Echt? Das hätte ich nicht gedacht! Ich finde es eher umgekehrt. Miss Austen Regrets ist doch vielmehr etwas für JA-Kenner wegen der ganzen Zitate aus den Briefen. Und den Film S&S von 1995 fand ich anfangs als Jane-Austen-Frischling(wie ich hier übrigens immernoch zu meinem Vergnügen genannt werde) ziemlich gewöhnungbedürftig; bis ich dann das Buch gelesen hatte und begeistert war von dem Drehbuch, das sich so nah ans Original hielt! Eingestiegen bin ich hingegen mit P&P 2005 und fand das Buch(ich schäme mich, es zuzugeben) im ersten Moment langweilig.. Da gefiel mir der Film um Längen besser, was sich jetzt natürlich geändert hat. Also, Udo, es tut mir leid, aber ich bin ganz anderer Meinung.
Da kann ich mich dir nur anschließen, auch ich habe erst den 2005er Film gesehen und dann den Roman gelesen, fand nicht so gravierende Änderungen und nach wie vor ist diese Verfilmung, nicht nur wegen Matthew, eine meiner absoluten Lieblingsverfilmungen. Und ich kenne einge, denen es genauso ergangen ist wie mir.
JaneEyre hat geschrieben:Miss Austen Regrets ist doch vielmehr etwas für JA-Kenner wegen der ganzen Zitate aus den Briefen.
Die man aber doch auch gut finden kann, wenn man die Quellen nicht kennt, oder? Ich finde den Film eigentlich sehr geeingnet für "Einsteiger", weil er nicht krampfhaft versucht, Romane und Leben in Übereinstimmung zu bringen (wie "Becoming Jane"), aber trotzdem die Grundstimmung der Romane (witzig, klug, gefühlvoll) sehr gelungen einfängt.
Und jetzt habe ich mit jemandem gesprochen, die erst P&P 2005 gesehen hat, dann Miss Austen regrets und danach P&P 95. Gelesen hat sie das Buch auch, aber vor ziemlich langer Zeit. Na ja: Miss Austen regrets fand sie sehr nett, P&P 05 sehr schön - und P&P 95 danach eher enttäuschend. Es ist vielleicht doch sehr davon abhängig, was man zuerst gesehen hat und wie gut man das Buch im Kopf hat. Hat man es nicht im Kopf, ist die die 05er natürlich toll gemacht und sehr schön, ein professioneller Kinofilm, bei dem einem nichts fehlt. Da ist die 95er natürlich ein Schock, so fürs TV gemacht halt. Wie eng sie am Buch ist, weiß man ja nicht immer. Die Freundin fand vor allem Mrs Bennet kaum zu ertragen, das habe den ganzen Film ruiniert. Die hat mich allerdings auch sehr genervt, aber nicht soo sehr.