Meines Wissens sind das gar keine 5 Kapitel, sondern ein unaufgeteilter "Rohtext", der nur fuer die Vervollstaendigungen in Form gebracht wurde. Fuer JA liest es sich meiner Meinung nach sehr hoelzern und "wortreich" ... ich bin zumindest nie recht damit warm geworden. Man merkt irgendwie, dass sie es in keiner besonders guten Lebensphase geschrieben hat und mich persoenlich wundert es nicht, dass sie das Interesse daran verloren hat.

Aber ich kann mir zumindestens vorstellen, dass sie es in einer ähnlichen Form weitergeführt hätte, wenn sie denn irgendwann wieder die Kraft und die Lust gehabt hätte. Man könnte aber ja einfach mal drauf los spinnen,( basierend auf den ersten 4 Kapiteln) wie die vorhandenen Personen sich noch so weiter entwickeln könnten.

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... uns hilft kein Gott, uns're Welt zu erhalten...( Karat in "Der blaue Planet")

@Julia: Genau das hab ich auch gedacht. Sie war wohl relativ unglücklich in Bath, hat halbherzig versucht, was zu schreiben - und rausgekommen ist nichts wirklich Gutes. Sehr gestelzte Formulierungen. Und mit Emmas Charakter kann ich auch nicht so viel anfangen. Irgendwie liegt sie so zwischen Fanny und der anderen Emma, finde ich.
Ich habe die anonym fortgesetzte Ausgabe. Weiß jemand was zur Entstehungsgeschichte? Wann ist diese Fortsetzung erstmals erschienen, gibt es keinerlei Verdacht, wer der Autor/die Autorin ist? Ich finde, die Fortsetzung ist insofern gelungen, als sie den Ton und den Stil der ersten Kapitel (oder des ersten originalen Teils) tatsächlich einigermaßen gut beibehält. Aber was hilft das, wenn einem dieser Stil nicht so recht gefallen will?

@Katja: Meinst Du, wir sollten Fanfiction produzieren?

Na ganz so ausführlich nicht, aber vielleicht hat der eine oder andere ja eh schon eine Art Storyboard im Kopf ????

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Also mir gefällt das Fragment super. Ich finde es ist eine der
realistischten Geschichten. Die Sache dass sich mit dem Tod des Vaters
alles ändert - noch schlimmer als bei den Dashwoods (da war ja noch die
Mutter da, die zumindet einen jährlichen Beitrag bekommen haben).
Aber hier - abhängig von Robert oder Sam.

Ich bin froh - in der Hinsicht - heute zu leben und nicht in dieser Epoche.

Elisabeth und auch Robert sind klasse beschrieben und auch Margaret.

Was findet ihr?

Realistisch ist das schon. Als JA den Roman begann, 1804, drohte ihr ja exakt dieses Schicksal. Und als es sie dann mit dem Tod des Vaters Anfang 1805 tatsächlich ereilte, hatte sie wohl nach der Trauerzeit keine Lust mehr, dieses trübe Thema fortzusetzen, könnte ich mir vorstellen.
Bei der anonymen Fortsetzung ist mir aufgefallen, dass es nur so wimmelt von Motiven aus JA-Romanen. Oder hab ich mir das eingebildet?

....ich persönlich fand Mr. Howard und seine Schwester ein wenig zu " gut ". Bei Jane Austen selbst kommt ja eigentlich kein Charakter ohne eine kleine Macke aus. ( okay doch, Jane Bennet ist auch Miss Perfect).
Der Zusammmenhang mit Jane Austen's realem Leben und der Thematik des Fragments und der daraus resultierenden Ablehnung des weiteren Schreibens ist sehr einleuchtend und in meinen Augen sehr wahrscheinlich. Ist da eigentlich vorher schon mal jemand drauf gekommen ???

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Ja, dass sie das Fragment geschrieben hat, als es ihr selbst nicht gut ging, wird in der Sekliteratur irgendwo auch erwähnt. Dass der Tod ihres Vaters ihr die Lust an dem Buch genommen hat, ist natürlich nur spekuliert. Man sollte ja nicht zu schnell vom Leben eines Autors auf seine Bücher schließen - auch wenn es sehr verlockend ist...
Meines Wissens hat JA nirgendwo was dazu gesagt. Ich kenne aber die Briefe nicht, vielleicht steht da was?

Die von Udo erwaehnte Theorie ist mir auch in mehreren Biographien begegnet. Ich weiß nicht, wer oder was die Quelle ist, aber es war wohl geplant, Emmas Vater sehr bald sterben zu lassen - und das war um 1804/1805 wahrscheinlich einfach zu nah an der Realitaet. Die Geschichte faengt sehr trueb an und wuerde nur noch trueber werden ... wahrscheinlich nicht sehr verlockend oder einfach beizubehalten fuer eine Autorin, die sonst selbst Rueckschlaege mit einer gewissen ironischen Distanz beschreibt.

Dass Emmas Vater sterben soll (das wäre wohl der einzige Todesfall im Laufe eines JA-Romans gewesen, oder? Mr. Dashwood stirbt ja gleich am Anfang.), soll JA Cassandra erzählt haben, die es den schreibenden Nichten und Neffen berichtet haben soll.

Bin immer wieder erstaunt, was Ihr alles wisst! Sehr , sehr gut

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Ich hab mir gerade die Watsons als Fragment durchgelesen, kann also nur das von JA bewerten, was auch ganz gut ist ^^ Schade dass es plötzlich vorbei ist, es hat mir sehr gut gefallen. Vielleicht irgendwann mal eine Fortsetzung

Gerade lese ich Sanditon, die ewige Werbung eines Kurorts...*seufz*

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*Do you dance, Mr. Darcy?*

Passend zum Thread-Titel: Die Bodleian Library der Universität Oxford hat gestern das letzte Manuskript von JA das noch in Privatbesitz war für knapp 1 Mio. Pfund ersteigert, den dreifachen Schätzwert. Muss sich also zu lesen lohnen.

Hier gibts ein kurzes Video der BBC von der Auktion, und hier äußert sich die Bibliothek.

"Saved for the nation" - für eine Million Pfund... Woher bezieht eigentlich der National Heritage Memorial Fund (NHMF) seine Einnahmen? Sind da Steuergelder drin? Nicht, dass ich den Preis zu hoch fände, aber ein wenig erstaunt mich die Summe doch.

Davon kann man ausgehen. Dieser Fond erhält jedes Jahr 10 Mio. Pfund von der britischen Regierung, und woher hat die wohl ihr Geld? Inwieweit da allerdings Lotterieeinnahmen einfließen (über die National Lottery wird ja ein Großteil der Kulturangebote gefördert, u.a. auch viele Filmproduktionen), weiß ich nicht - aber ich nehme an, davon wird schon auch was aus diesem Topf dabeisein.