Caro hat geschrieben:
Julia hat geschrieben:
Meinst Du das trifft auf das besprochene Bild oder die Situation zu?
Es käme darauf an, Wo das Bild hängen würde.
Geht es eher um eine Alltagssituation oder um eine "Ahnengalerie"? Will man das Bild verschenken und an Wen usw.
So ein Bild hing man sich zu Hause in den Salon. Egal, ob man es verschenkte oder nicht. Und so, wie sie gemalt ist, war das für eine Ahnengalerie gedacht. Genau wie man sich auch Miniaturen anfertigen ließ. Heute geht man halt zum Fotografen und läßt ein nettes Foto für die Oma machen.
Ich rede doch nicht von "abgetragener" Kleidung. Es geht darum, dass die Mode schon mal ein wenig länger brauchte, um sich durchzusetzen. Vor allem auf dem Lande. Das ist doch auch noch heute so, was jetzt in Berlin total trendy ist, wird bei mir zu Hause vermutlich eher zu Kopfschütteln führen. Sowas trägt man vielleicht in zwei Jahren, wenn es in der Hauptstadt schon out ist.
Das sieht man doch schon bei den Portraits aus der Zeit, manche Damen tragen noch die englische Mode mit gepudertem Haar und bei anderen rutscht die Taille schon hoch und die Haare sind Natur pur!
Es war zu der Zeit kurz vor 1790 in England ohnehin etwas komplizierter. Am Hofe trug man noch quasi barocke Mode, so lange George III regierte. Der Rest des Volkes trug "englische" Mode, die sich vom französischen Rokoko stark unterschied. Die Kleidung war eher "ländlich", die Herren hatten schon die Vorläufer von Anzügen an statt Justaucorps und die Damen trugen wesentlich praktischere Kleider als die schicken Französinnen. Die Haare wurden auch nicht turmhoch frisiert. Einfach mal "The Duchess" mit Keira Knightley ansehen, die Kostüme sind großartig und ziemlich authentisch!