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BeitragVerfasst: Donnerstag 17. August 2006, 09:20 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Julia hat geschrieben:
Ich mach mal weiter mit Kapitel 6:
(das, was Alethea als Kapitel 4 beschrieben hat, ist ja eigentlich Kapitel 5)

:oops: Du hast Recht! Hab' mich wohl vertippt, sorry!

Julia hat geschrieben:
In Kapitel 7 treffen die beiden Mädchen auf James Morland und John Thorpe, ihre jeweiligen Brüder.

Nun muss ich aber etwas einwerfen: Sind wir heute nicht erst bei Kapitel 6 angelangt? :?: Ich meine, mir kann es egal sein, denn ich kenne das Buch schon --- aber ich denke da an die Erstleser... :wink:
Am Samstag war das erste Kapitel dran, also müsste doch heute (Do) das 6. Kapitel an der Reihe sein, oder? Oder irre ich mich mal wieder, wie so häufig, im Wochentag? :lach:

Julia hat geschrieben:

Auch sie ist bemüht, zum Gespräch beizutragen, aber läuft gegen eine Wand:
"Udolpho! Oh, Lord! Not I; I never read novels; I have something else to do."
Immerhin weiß er "Tom Jones" zu schätzen... :wink:

Witzig finde ich bei dem Gespräch mit dem großspurigen John Thorpe, dass er zwar angeblich niemals Romane liest, doch immerhin eine ganze Menge kennt! :lach: Damit verweist JA ja wiederum auf das 5.Kapitel, als sie das damals übliche Verhalten gegenüber Romanen beschrieb... :wink:

---------------------------

Doch ich will jetzt nicht vorgreifen, sondern noch etwas zu Kapitel 6 sagen! Vieles deckt sich zwar mit dem, was Julia geschrieben hat, doch ich will es trotzdem noch loswerden...

Das 6. Kapitel dient ja vor allem der Charakterisierung Isabellas --- und zwar aus ihrem eigenen Mund!

Ich finde Isabella einfach nur schrecklich affig! Sie denkt und spricht in Ausrufezeichen und alles, was sie sagt, ist maßlos übertrieben!
„I have been waiting for you at least this age!“ und vier Zeilen weiter “These ten ages at least!” (dabei waren es genau fünf Minuten!); “I have a hundred things to say to you”; “it looked very showery, and that would have thrown me into agonies!”; “the prettiest hat you can imagine”; “my dearest Catherine”; “Dear creature”; “Miss Andrews, a sweet girl, one of the sweetest creatures of the world”; “the sweetest cloak you can conceive”; “beautiful as an angel”; “an amazing horrid book”; “amazingly impertinent”; “amazingly glad”; “I am dying to show…” usw. usw.
Ich weiß nicht, wie es euch ergeht, aber mir geht ihr Getue unheimlich auf die Nerven! :tot:

Und das Schlimmste daran ist, dass Catherine dieses Gehabe von ihrer Freundin binnen weniger Tage in Ansätzen übernimmt: „I am delighted with the book! I should like to spend my whole life in reading it. I assure you, if it had not been to meet you, I would not have come away from it for all the world.”

Es ist von JA auch sehr geschickt gemacht, dass man während des gesamten Gespräches Isabellas schrille Stimme im Ohr hat, während das bei Catherine eigentlich nicht der Fall ist! Zumindest mir erging es so! Dabei schreibt JA kein einziges Mal im ganzen Kapitel „cried Isabella“, obwohl es bestens passen würde…Allein durch die vielen Ausrufe und das, was Isabella sagt, wird dieser Eindruck vermittelt… :lach:

Jane Austen macht sich ja selbst über die beiden lustig, als sie schreibt:
„The following conversation, which took place between the two friends in the Pump-room one morning, after an acquaintance of eight or nine days, is gives as a specimen of their very warm attachment, and of the delicacy, discretion, originality of thought, and literary taste which marked the reasonableness of that attachment.” (Kap. 6) :biggrin:
Da ist doch jedes Wort ein kleiner, aber scharfer Biss! :schnapp:

Ich finde es auch sehr schön herausgearbeitet, wie Isabella durch ihr eigenes Geschwätz ihre Oberflächlichkeit enthüllt: Sie, deren Natur es angeblich nicht ist, einen Menschen nur halb zu lieben, deren Zuneigung immer „excessively strong“ ist, findet zunächst, dass eine Miss Andrews „a sweet girl, one of the sweetest girls of the world“, und „beautiful as an angel“ ist --- und sie kann nicht verstehen, warum sie von den Männern nicht bewundert wird --- zwei Minuten später schon schreibt sie über dieselbe junge Dame: „...you [Catherine] have so much animation, which is exactly what Miss Andrews wants, for I must confess there is something amazingly insipid about her.“ Sie hat ihre Meinung schnell zu Catherines Gunsten geändert, um ihr Honig ums Maul schmieren zu können… :lach: Und im nächsten Kapitel erfährt man auch den Grund! :biggrin:

Was ich auch sehr auffällig fand, war, dass Catherine nur ungern mit ihrer lieben, neuen Freundin über Henry Tilney spricht! Sie wird rot, als Isabella die Rede auf ihn bringt, lässt sich nur wage über die Art von Männern aus, die ihr gefallen („I have never much thought about it. Something between both, I think“), und wechselt relativ rasch wieder das Thema zu „Udolpho“, wobei sie sicherlich das Buch nicht mehr interessiert als Henry! :nein: Wahrscheinlich spürt sie instinktiv, dass Welten zwischen den beiden Menschen liegen, die sie momentan am meisten beschäftigen… :wink:

Außerdem will ich noch anmerken, dass Isabellas Abneigung für „Charles Grandison“ auch zeigen könnte, dass sie nicht gerade Jane Austens Liebling war --- denn soweit mir bekannt ist, mochte JA selbst diesen Roman äußerst gerne… :smile:

Es wird doch höchste Zeit, dass Catherine in bessere Gesellschaft kommt und ein ordentliches und vernünftigeres Mädchen zur Freundin bekommt…!!!! :wink:

Alethea :flower:

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Verfasst: Donnerstag 17. August 2006, 09:20 


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BeitragVerfasst: Donnerstag 17. August 2006, 09:37 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Bei meinen Erläuterungen steht, dass hier schon von JA aufgezeigt wird, wie oberflächlich John eigentlich ist, da er die Kernaussage des Romans lasch und im Grunde völlig daneben erzählt, als würde es sich um ein anderes Buch mit wesentlich oberflächlicherem Inhalt handeln.
Und James will gleich wissen wie es seiner Schwester geht, sie unterhalten sich über wichtige Dinge, wie ich finde. Während bei den beiden anderen Geschwistern mir das völlig fehlt.
Und auch diese freche kleine Lüge, um zu erreichen, dass Catherine wortbrüchig gegenüber Henry und Eleanor wird und mit ihnen den Ausflug unternimmt, spricht ein deutliches Zeugnis über seinen Charakter aus. Und Isabellas, die es ja mitmacht. Unsere Catherine lernt aber schnell, sich zu wehren, nicht mehr übertölpeln zu lassen. Aber was für Diskussionen und Wortgefechte muss sie über sich ergehen lassen! Da fangen Isabella und John bereits an, wie sonstwas zu klammern. Da sind sie mir richtig unangenehm geworden. Im Gegensatz zu Henry und Eleanor, die ich viel mehr leiden kann.
Tina

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BeitragVerfasst: Donnerstag 17. August 2006, 09:44 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Offenbar hänge ich wohl doch etwas hintendran mit Lesen... :gruebel: Sind wir wirklich schon beim siebten Kapitel??? :confused:

Naja, ist ja auch eigentlich egal!

Alethea :flower:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 17. August 2006, 10:02 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Da du den Stoff schon kennst, mit Sicherheit! :wink:
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BeitragVerfasst: Donnerstag 17. August 2006, 10:58 
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Julia hat geschrieben:
Ja, das bestimmt. Es wird ja nicht nur "Udolpho" persifliert, sondern auch der sentimentale Frauenroman der damaligen Zeit (Fanny Burney, Maria Edgeworth, ...). ...

Wir wollen mal nicht gleich das Kind mit dem Bade auskippen :rolleyes: :wink: Dass Jane Austen große Stücke auf Fanny Burney und Maria Edgeworth hielt, hat sie uns gerade in ihrer Lobeshymne über die Romane "Cecilia", "Camilla" und "Belinda" im 5. Kapitel versichert (alle dieser als gutes Beispiel angeführten Romane sind von den beiden genannten Schriftstellerinnen)...

... und etwas später wird sie uns noch an einem Gegenbeispiel darlegen, dass Hohlköpfe wie John Thorpe verächtlich über Fanny Burney alias Mdm. d'Ablay reden (das ist die Schriftstellerin, die einen Ausländer geheiratet hat und deren Roman deswegen von diesem Blockhead als nicht lesenswert eingestuft wird... John Thorpe wird in der Personendatenbank der Rep. of Pemberley übrigens als "The empty-headed and boastful brother of Isabella Thorpe" geführt :D )

Also, nix gegen Fanny Burney und Maria Edgeworth sagen, die hat Jane Austen bestimmt nicht verkackeiern wollen... sonst wäre ihre Eloge auf den Roman im 5. Kapitel nicht ernst gemeint gewesen... :eek:

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 17. August 2006, 11:09 
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Alethea hat geschrieben:
Witzig finde ich bei dem Gespräch mit dem großspurigen John Thorpe, dass er zwar angeblich niemals Romane liest, doch immerhin eine ganze Menge kennt! :lach: Damit verweist JA ja wiederum auf das 5. Kapitel, als sie das damals übliche Verhalten gegenüber Romanen beschrieb... :wink: ...

Und auch hier plustert sich John Thorpe mit seinem "soliden Halbwissen" gegenüber der armen Catherine nur wieder mal auf... :wink: Wie mich meine Übersetzerin in einer Anmerkung zu der "alter Mann - Schaukel - Latein lernen"-Tirade John Thorpes aufgeklärt hat, kommen diese Sachen in den ersten 3 Kapiteln des Buches vor, so dass man anmerken kann, er hat den Roman gar nicht gelesen, sondern nur die ersten paar Kapitel...

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 17. August 2006, 11:43 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Oder im Eiltempo den Roman überflogen um Mitreden zu können. Das Wesentliche geht dabei natürlich verloren... :wink:
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BeitragVerfasst: Donnerstag 17. August 2006, 16:09 
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John Thorpe ist so ein richtig typischer Prahler! Er spricht nur von sich, will immer Recht haben, hat absolut kein Einfühlungsvermögen und ist ein krasser Gegensatz zu Henry Tilney. Schon wie Jane Austen ihn beschreibt; herrlich!
"He was a stout young man of middling height, who, with a plain face and ungraceful form, seemed fearful of being too handsome unless he wore the dress of a groom, and too much like a gentleman unless he were easy where he ought to be civil, and impudent where he might be allowed to be easy."

Mit anderen Worten: Er benimmt sich UNMÖGLICH!!! :biggrin:

Dazu trägt natürlich noch sein Wortschatz bei! Jeder dritte Satz beginnt mit einem "D---", was soviel heißt wie "Damn", also "verdammt", wie wohl jedem klar sein dürfte! Heutzutage geht einem ein solches Wort (oder gar schlimmere!) wie selbstverständlich über die Lippen, doch damals war das vermutlich eher schockierend und ein Zeichen für schlechte Erziehung! :lach:

Alethea :flower:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 17. August 2006, 17:29 
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Das Jane Austen Maria Egdeworth sehr schätzte habe ich vorhin auch gerade in Maletzkes Biographie gelesen: Sie schrieb ihrer Nicht, die auch Romane zu schreiben versuchte folgendes:

" Für mich steht nun fest, dass ich keine anderen Romane mag außer denen von Miss Edgeworth, Dir & mir" :wink:


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BeitragVerfasst: Donnerstag 17. August 2006, 21:35 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Zitat:
Und auch diese freche kleine Lüge, um zu erreichen, dass Catherine wortbrüchig gegenüber Henry und Eleanor wird und mit ihnen den Ausflug unternimmt, spricht ein deutliches Zeugnis über seinen Charakter aus.


Moment, jetzt greifst Du aber vor... das kommt doch erst viel später. :wink:

Sorry, wenn ich mit Kapitel 7 zu voreilig war... Kapitel 6 erschien mir so kurz.

Bruki hat geschrieben:
Julia hat geschrieben:
Ja, das bestimmt. Es wird ja nicht nur "Udolpho" persifliert, sondern auch der sentimentale Frauenroman der damaligen Zeit (Fanny Burney, Maria Edgeworth, ...). ...

Wir wollen mal nicht gleich das Kind mit dem Bade auskippen :rolleyes: :wink: Dass Jane Austen große Stücke auf Fanny Burney und Maria Edgeworth hielt, hat sie uns gerade in ihrer Lobeshymne über die Romane "Cecilia", "Camilla" und "Belinda" im 5. Kapitel versichert (...) sonst wäre ihre Eloge auf den Roman im 5. Kapitel nicht ernst gemeint gewesen... :eek:


Ich sehe da keinen Widerspruch. Jane Austen hat ja auch den "Udolpho" gerne gelesen, und trotzdem macht sie sich über das Buch und das Genre lustig. Und es gibt unzählige Witze/ironische Anspielungen über "Camilla" und "Belinda" u.ä. in den Briefen...
Wie hier schon jemand geschrieben hat: um etwas wirklich gut persiflieren zu können, muss man es gut kennen und auch mögen. Etwas "niederzumachen" (was JA bei aller Satire ja gar nicht tut), was einen gar nicht interessiert hat doch gar keinen Reiz. Und funktioniert auch nicht.


Zuletzt geändert von Julia am Donnerstag 17. August 2006, 22:09, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 17. August 2006, 22:00 
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Und ich hab als gerätselt, was John Thorpe wohl ständig von sich gegeben haben mag. Auf das D Wort bin ich jetzt gar nicht gekommen. Aber wenn das so ist, war es schon ziemlich unflätig für die damalige Zeit.
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BeitragVerfasst: Donnerstag 17. August 2006, 22:11 
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Naja, heute macht man sicher auch keinen besseren Eindruck, wenn man in jedem Satz "verf***", "Scheiß-xxx" oder ähnliches sagt. :wink:


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BeitragVerfasst: Donnerstag 17. August 2006, 22:18 
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Da könntest du Recht haben. :wink:
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BeitragVerfasst: Freitag 18. August 2006, 07:02 
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Julia hat geschrieben:
... Etwas "niederzumachen" (was JA bei aller Satire ja gar nicht tut), was einen gar nicht interessiert, hat doch gar keinen Reiz. Und funktioniert auch nicht.

Hallo Julia,

Du hast was Don-Quichotehaftes an Dir: Musst scheinbar immer gegen Windmühlen anrennen :rofl: ... Von "Niedermachen" war die Rede nicht... Ich habe lediglich Deine Aussage, Jane Austen habe in NA auch die Romane Burneys und Edgeworth' persiflieren wollen, bezweifelt.

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Freitag 18. August 2006, 07:17 
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Archivarius

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Tina hat geschrieben:
Und ich hab als gerätselt, was John Thorpe wohl ständig von sich gegeben haben mag. Auf das D Wort bin ich jetzt gar nicht gekommen. Aber wenn das so ist, war es schon ziemlich unflätig für die damalige Zeit.

Das wird in der deutschen Übersetzung von Agricola auch abgekürzt... Ich hätte zu gerne gewusst, ob John Thorpe in Jane Austens Vorstellung "verdammt" oder "verd..." sagt. :lach:

John Thorpe ist nebenbei auch noch ein ziemlicher Hohlkopf: Erst lässt er sich von seinem "Freund" beim Kauf des Gigs über den Tisch ziehen (der kostet ihn ohne Pferd 50 Guineas, und später kommt so ganz nebenbei raus, das er zusammen mit Pferd nur 60 wert ist), und beim Prahlen ist er auch nicht besonders geschickt: Erst behauptet er steif und fest die Entfernung wäre 25 Meilen (wenn es darum geht, wie schnell sein Pferd angeblich ist) - und ein paar Minuten später sind es plötzlich nur noch 23 Meilen (als er Catherine zu einer Ausfahrt überreden will)...

Das Catherine nicht auf den Kopf gefallen ist, stellt sich heraus, als sie eigentlich diesen "Freund" ihres Bruders unerträglich findet, und nur weil er sie "den ganzen Abend im Voraus" als Tanzpartnerin engagierte und sie angeblich gegenüber seiner Schwerster Isabella als "außergewöhnlich prächtiges Mädchen" titulierte, verhindert, dass sie das ihrem Bruder gegenüber zugibt :D . Catherines Bruder scheint in Bezug auf Isabella und John Thorpe eine ähnliche Naivität und Gutgläubigkeit an den Tag zu legen wie Catherine?

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Freitag 18. August 2006, 07:30 
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Da könntest du Recht haben, Bruki. Nur bekommen wir nicht gerade viele Informationen über seinen Aufenthalt bei Familie Thorpe, außer der, dass Isabella ihn wohl da bereits sehr "mochte" und von ihm begeistert war. Mit der Gig das prahlt John, wo er sozusagen mit Cahterine alleine ist. Ob James das auch erzählt bekommt, weiß ich nicht. Auch nicht, was er alles mt Isabella während ihrer Treffen "unter sich" spricht, was sie ihm von ihrem Bruder erzählt, was er bereits alles mit ihm unternommen hat. Aber da er nichts gegen die sich anbahnende engere Freundschaft hat, scheint er John Thorpe wohl sehr zu mögen. Von daher gesehen kannst du natürlich Recht haben, da ja selbst Catherine relativ schnell merkt, wie es um John bestellt ist. Ist James evtl. sogar gutgläubiger als seine Schwester? Evtl. weil er es Isabellas wegen auch nicht sehen will?
Und Catherine stellt ja auch relativ schnell fest, wie schlecht es ist, sich für den Abend im voraus zu binden (Tanzpartner). Schon da wäre ich Henry Tilney bereits viel lieber gewesen. Umso besser kann sie John Thorpe kennenlernen um noch mehr gegen ihn eingenommen zu werden?
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BeitragVerfasst: Freitag 18. August 2006, 07:39 
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Bruki hat geschrieben:
Julia hat geschrieben:
... Etwas "niederzumachen" (was JA bei aller Satire ja gar nicht tut), was einen gar nicht interessiert, hat doch gar keinen Reiz. Und funktioniert auch nicht.

Von "Niedermachen" war die Rede nicht... Ich habe lediglich Deine Aussage, Jane Austen habe in NA auch die Romane Burneys und Edgeworth' persiflieren wollen, bezweifelt.


Vielleicht nicht speziell die Romane dieser beiden Autorinnen (die kenne ich zuwenig, um da Textbeispiele nennen zu können), wohl aber das Genre ansich. Und "niedermachen" steht nicht umsonst in Anführungszeichen... Deine Reaktion klang ja so entsetzt, als hätte ich das Jane Austen tatsächlich unterstellt. :wink: :wink:


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BeitragVerfasst: Freitag 18. August 2006, 07:54 
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Das Genre an sich? Meinst du damit allgemein das Genre der Autorinnen? Das verteidigt sie doch wohl eher meiner Meinung nach. Meinst du eine Klassifizierung betr. der Schauerromane wie Udolpho? So ganz kann ich dir da nicht folgen :juggle:
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BeitragVerfasst: Freitag 18. August 2006, 08:21 
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Tina hat geschrieben:
... Und Catherine stellt ja auch relativ schnell fest, wie schlecht es ist, sich für den Abend im voraus zu binden (Tanzpartner). Schon da wäre ich Henry Tilney bereits viel lieber gewesen. Umso besser kann sie John Thorpe kennenlernen um noch mehr gegen ihn eingenommen zu werden? ...

Ja, der 3. Tanzabend ist für Catherine bezüglich einer Vertiefung der Bekanntschaft mit Henry Tilney und seiner Schwester eine ziemliche Katastrophe... was der patenten Catherine jedoch nicht den Appetit verschlägt oder den Schlaf raubt... - ein gar nicht heldisches Verhalten, sollte man meinen :wink: ...

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Freitag 18. August 2006, 08:36 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Tina hat geschrieben:
Das Genre an sich? Meinst du damit allgemein das Genre der Autorinnen? Das verteidigt sie doch wohl eher meiner Meinung nach. Meinst du eine Klassifizierung betr. der Schauerromane wie Udolpho? So ganz kann ich dir da nicht folgen :juggle:
Tina


In diesem Fall ging es um das Genre der sentimentalen Frauenromane (als Beispiele hatte ich Burney und Edgeworth genannt, es gab aber noch viele mehr, die heute noch weniger bekannt sind als diese beiden). Dieses und die Schauerromane à la "Udolpho" spielen ja eine Rolle in "Northanger Abbey".


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BeitragVerfasst: Freitag 18. August 2006, 09:31 
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Aber die sentimentalen fand ich durchaus nicht persifliert. Durch die persönlichen Äußerungen von JA hatte ich aus den Eindruck, dass sie sich selber dazu zählt und deshalb auch ihren Stand verteidigt?
Tina

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Da muss ich Julia recht geben. Ich sehe das auch so. Die zahlreichen Anspielungen auf die damals populären sentimentalen Frauenromane zeigen dass JA sie gut gekannt hat und sie hat sie ja (siehe das Zitat an ihre Nichte) auch gemocht. Das widerspricht nicht der Tatsache, dass sie eine Satire daraus oder zumindest über die Genre sentimentaler Frauenroman und Schauerroman macht. Sie spielt eben mit den Stilmitteln, besonders mit denen des Schauerromans und zeigt dem Leser, welche Wirkung diese Romane haben können!
Diese Frage wurde übrigens auch bei mir im Seminar diskutiert :wink:


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BeitragVerfasst: Freitag 18. August 2006, 09:54 
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Und zu welchem Schluss seid ihr dazu gekommen?
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BeitragVerfasst: Freitag 18. August 2006, 10:43 
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Zu genau diesem, den Julia und ich auch vertreten ;-)


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BeitragVerfasst: Freitag 18. August 2006, 10:51 
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Macht ja eigentlich auch am meisten Sinn.
Ich bin mal gespannt, wie sich das noch fortsetzt im Roman.
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julemaus hat geschrieben:
Da muss ich Julia recht geben. Ich sehe das auch so. Die zahlreichen Anspielungen auf die damals populären sentimentalen Frauenromane zeigen dass JA sie gut gekannt hat und sie hat sie ja (siehe das Zitat an ihre Nichte) auch gemocht. Das widerspricht nicht der Tatsache, dass sie eine Satire daraus oder zumindest über die Genre sentimentaler Frauenroman und Schauerroman macht. Sie spielt eben mit den Stilmitteln, besonders mit denen des Schauerromans und zeigt dem Leser, welche Wirkung diese Romane haben können!
Diese Frage wurde übrigens auch bei mir im Seminar diskutiert :wink:


Meine Nachwortschreiberin und Übersetzerin hält Burney und Edgeworth - zumindest die oben genannten Werke - nicht für sentimental... Ich kenne von Edgeworth nur "Meine hochwohlgeborene Herrschaft" (Castle Rackrent) - und das ist definitiv nicht sentimental, sondern recht lebendig und realistisch... Und Jane Austen hat die genannten wohl auch nicht unter sentimental eingeordnet, wie jemand oben gepostet hat...

Leider kenne ich die drei Romane ("Camilla", "Cecilia" und "Belinda") nicht, wer kennt die? Kann jemand Auskunft aus erster Hand dazu geben?

Bruki :cool:

PS: Zu "Belinda" steht bei Amazon diese Synopsis:

In these two volumes published in 1801 and 1795, respectively, Edgeworth pokes fun at London upper crust. In addition to their humor, these volumes are noteworthy for their early feminist leanings. ...
The only edition to use the 1802 text, this lively comedy challenges the conventions of courtship, examines questions of female independence, and exposes the limits of domesticity. The text used in this edition also confronts the difficult and fascinating issues of racism and mixed marriage, which Edgeworth toned down in later editions. ...


... das klingt nicht sehr sentimental, jedenfalls nicht für mich... :wink:

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"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)


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BeitragVerfasst: Freitag 18. August 2006, 12:27 
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Tina hat geschrieben:
Das Genre an sich? Meinst du damit allgemein das Genre der Autorinnen? Das verteidigt sie doch wohl eher meiner Meinung nach. Meinst du eine Klassifizierung betr. der Schauerromane wie Udolpho? So ganz kann ich dir da nicht folgen :juggle:


Nun ja, Schauerroman hin oder her --- den kann man getrost auch zu den sentimentalen Frauenromanen zählen! Nur gewann man das Mitleid des Leser eben dadurch, dass die armen, unschuldigen, bildschönen Frauenzimmer von unheimlichen, tyrannischen Kerlen wie Mönchen, italienischen Gentlemen oder anderen düsteren Männergestalten unterdrückt wurden! Das steigerte das ganze noch: Da wurde nicht länger nur durch Zwang verheiratet, da mussten die armen Mädchen auch noch Geistern, Mord, Saufgelagen und ähnlichen Dingen mutig ins Gesicht schauen!

Außerdem bezieht sie ja auch Schauerromane wie Udolpho in die Stelle mit ein, als sie sich, glaube ich im vierten Kapitel, über Romane auslässt! Sie zählt sich dazu und wettert auf diejenigen, die selbst Romane (und keine Poesie, Epen oder sonstiges) schreiben und über andere Romane die Nase rümpfen! Nur ragt eben der Schauerroman als Gattung aus den anderen hervor, weil er den Bereich des Realen verlässt (Zwangsheiraten, unglückliche Liebe, tyrannische Väter...), und noch die Ebene es Irrealen mit einschließt! Weswegen sich JA ja besonders über diese Gattung lustig macht!

Bruki hat geschrieben:
Das wird in der deutschen Übersetzung von Agricola auch abgekürzt... Ich hätte zu gerne gewusst, ob John Thorpe in Jane Austens Vorstellung "verdammt" oder "verd..." sagt. :lach:


Ich bin sicher, in JAs Vorstellung sagte er laut und deutlich "verdammt". Doch es schickte sich eben nicht, das auch aufs Papier zu bannen und eine Andeutung genügte! :lach: In meiner Übersetzung (die ja nicht gut ist, weil Passagen fehlen :boese:) wird das Wort übrigens jedesmal ausgeschrieben!

Alethea :flower:

P.S.: Ich glaube, Naivität liegt in der Familie Morland begraben! James ist ja noch weniger kritisch als Catherine! Wie kann man sich nur mit einem Typen wie John Thorpe abgeben, der immer nur besserwisserisch ist und sich über dein finanzielles Vermögen lustig macht (sorry, kommt erst später!)? Und Isabella durchschaut er ja auch nicht! Er beschreibt sie, soweit ich nicht irre, als "amiable", "sensible", "unaffectionate"---- das ich nicht lache!!! :rofl:

PPS.: John Thorpe entblöst seine Hohlköpfigkeit und charakterisiert sich wieder allein durch sein eigenes Reden! Wie zuvor bei Isabella, Catherine und Henry! :ja:

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BeitragVerfasst: Freitag 18. August 2006, 14:07 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Bruki hat geschrieben:
Meine Nachwortschreiberin und Übersetzerin hält Burney und Edgeworth - zumindest die oben genannten Werke - nicht für sentimental... Ich kenne von Edgeworth nur "Meine hochwohlgeborene Herrschaft" (Castle Rackrent) - und das ist definitiv nicht sentimental, sondern recht lebendig und realistisch... Und Jane Austen hat die genannten wohl auch nicht unter sentimental eingeordnet, wie jemand oben gepostet hat...


Burney und Edgeworth tauchen ja auch gar nicht auf der Liste auf, die Isabella an Schauerromanen vorliest. :nein:
Die sind von so namhaften Autoren wie Lawrence Flammenberg, (The Necromancer...) Francis Lathom (The Midnight Bell), Eleanor Sleat (The Orphan of the Rhine), Eliza Parsons (The Castle of Wolfenbach, Mysterious Warnings) und einem anonymen Autor (Clermont --- dort stand nur: by a Person of Quality... :wink:) :rofl: Also, was mich betrifft, ich habe weder von den Titeln noch von den Autoren jemals etwas gehört... :biggrin:

Leider kenne ich nichts von Burney oder Edgeworth --- doch vielleicht lese ich mal etwas von ihnen, wer weiß? :gruebel:

Alethea :flower:

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BeitragVerfasst: Freitag 18. August 2006, 17:03 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Wenn es gut geschrieben ist, warum nicht? Ich bin auch schon am überlegen, welchem Werk ich meine Aufmerksamkeit widmen werde.
Tina

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Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
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BeitragVerfasst: Freitag 18. August 2006, 17:39 
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Meine Metzler Literaturgeschichte ordnet Burney definitv zu den sentimentalen Frauenromanen und ebenso Christian Grawe im Nachwort zu Northanger Abbey.


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