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BeitragVerfasst: Montag 10. Mai 2010, 19:42 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Udo hat geschrieben:
Interessant finde ich die Formulierung über die Parkers: "...und bei allem, was sie taten, aber auch bei allem, was sie litten, war Eitelkeit im Spiel". Das ist psychologisch eine interessante Beobachtung, musste ich erst mal drüber nachgrübeln.


Ich denke, das ist die zentrale Aussage über diese Charaktere, damit kann man die zwei Kapitel sehr gut zusammenfassen. Letztendlich haben die drei einfach nichts anderes zu tun, als sich Krankheiten einzubilden - und der angenehme Nebeneffekt ist, dass man dadurch auch noch (mehr oder weniger begrenzte) Aufmerksamkeit bekommt.
Die Komponente des "nichts zu tun haben" wird ja mehrmals betont, zumindest der Hang zum "Müßiggang". Besonders Arthur scheint einfach nichts mit sich anzufangen zu wissen.

Arthur finde ich übrigens ganz köstlich beschrieben, wie er sich ein Stück Butter in den Mund schiebt, wenn seine Schwestern nicht hinschauen ... ;D

Größter Minuspunkt ist für mich immernoch Charlotte. Sie hat bisher noch keine Funktion, die über ihre Beobachterrolle hinausgeht. Wir erfahren nichts über ihren Charakter, ihre Gefühle, ihre Interessen - nur solange sie mit den anderen Personen zu tun haben. Und all ihre beurteilenden, gedanklichen Kommentare könnte auch der Erzähler machen, zum Plot trägt sie eigentlich nichts bei (abgesehen davon, dass sie als Gesprächspartnerin fungiert und die anderen dadurch "sprechen" lässt).
In den ersten Kapiteln war das o.k., aber mittlerweile sollte sie auch mal die Bühne betreten, finde ich.


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Montag 10. Mai 2010, 19:42 


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BeitragVerfasst: Montag 10. Mai 2010, 22:09 
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Begeistertes Missionierungsopfer
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Jaaa, Arthur ist ein Schlawiner! Tut so als ob... und hintergeht seine Schwestern! :wink: :fies_sei:

Charlotte could hardly contain herself as she saw him watching his sisters while he scrupulously scraped off almost as much butter as he put on, and then seizing an odd moment for adding a great dab just before it went into his mouth. :fies_sei:
Arthur betont , dass er an rheumatism leidet, aber er hat das rechte Mittelchen:
The more wine I drink -- in moderation -- the better I am. I am always best of an evening.


Charlotte beobachtet bisher eher, als dass sie etwas sagt, das stimmt .
Aber ich finde , sie hat den "Durchblick" - im Gegensatz zu anderen, und das macht sie mir sympathisch! :ja: Sie wartet noch ab. Sie bräuchte einen Gegenpart! :D Und da ist ja leider niemand in Sicht. :nein:

(Bei mir ist es auch Kapitel 10 , in Sanditon online noch Chapter 9. )

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BeitragVerfasst: Dienstag 11. Mai 2010, 22:00 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Julia hat geschrieben:
Größter Minuspunkt ist für mich immernoch Charlotte. Sie hat bisher noch keine Funktion, die über ihre Beobachterrolle hinausgeht. Wir erfahren nichts über ihren Charakter, ihre Gefühle, ihre Interessen - nur solange sie mit den anderen Personen zu tun haben. Und all ihre beurteilenden, gedanklichen Kommentare könnte auch der Erzähler machen, zum Plot trägt sie eigentlich nichts bei (abgesehen davon, dass sie als Gesprächspartnerin fungiert und die anderen dadurch "sprechen" lässt).
In den ersten Kapiteln war das o.k., aber mittlerweile sollte sie auch mal die Bühne betreten, finde ich.


miranda hat geschrieben:
Charlotte beobachtet bisher eher, als dass sie etwas sagt, das stimmt .
Aber ich finde , sie hat den "Durchblick" - im Gegensatz zu anderen, und das macht sie mir sympathisch! :ja:


Ich finde es auch nicht uninteressant, wie man Charlotte langsam dadurch kennenlernt, wie sie auf Leute und Situationen reagiert. Sie scheint ja fast ein wenig zu perfekt zu sein: Vor allem vernünftig, sehr vernünftig, aber offenbar auch mit sicherem Instinkt dafür, was sich gehört, und dabei "natürlich".

Wenn man aber bedenkt, dass JA mal gesagt hat, dass sie perfekte Figuren öde findet.... Also ich frage mich da auch schon, wie die Story sich noch hätte entwickeln sollen. Es kann ja nicht sein, dass Charlotte noch ewig beobachtet. Aber wie kriegt man sie rein in die Geschichte? Wenn JA zu lange damit wartet, könnte es komisch werden, also nicht mehr recht klappen. Ich will ja nicht unken, aber mit den "Watsons" hat es auch nicht richtig funktioniert....


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BeitragVerfasst: Donnerstag 13. Mai 2010, 15:01 
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Austenexperte
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Kapitel 10 in der Graweübersetzung
Diana Parker läßt sich in ihrem Elan nicht lange von Schuldgefühlen für das Kuddelmuddel bremsen, welches sie mit ihrem Aktionismus mitverursacht hat. Wir sehen sie schon wieder umhereilen. Mrs Griffith und die drei ihr anvertrauten jungen Damen werden uns vorgestellt. Und sie mieten das beste Haus am Platz.

Wobei ich finde, das JA Miss Lambe nur sehr vage skizziert, sie bleibt noch etwas verschwommen, das läßt Raum für Vermutungen und macht sie interessant.
Über die Misses Beaufort ( schon der Name ist doch eine Anspielung :fies_sei: ) läßt sie uns weniger im unklaren, die werden mit wenigen Sätzen so treffend charakterisiert, daß man sie in ihrer Oberflächligkeit förmlich vor sich sieht :D
Zitat:
...sie waren zugleich sehr gebildet und sehr unwissend...
wunderbar, so treffend skizziert :top:
Herrlich auch, wie Lady Denham ins Leere läuft in dem Bemühen, die Milch ihrer Eselinnen anzupreisen. Ob Sir Edward besser weggekommen wäre in JA's Plänen :?: ich wage es zu bezweifeln. Ich glaube nicht, daß sie ihm einen "großen Fang" zugedacht hätte. Dazu scheint mir die Figur zu verschroben angelegt.

Elanor

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BeitragVerfasst: Donnerstag 13. Mai 2010, 18:39 
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Jetzt bin ich leicht verwirrt: Ich habe auch die Grawe-Übersetzung - bei mir ist das Kap 11... Welche Ausgabe hast Du denn?


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BeitragVerfasst: Donnerstag 13. Mai 2010, 21:24 
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Austenexperte
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Udo hat geschrieben:
Jetzt bin ich leicht verwirrt: Ich habe auch die Grawe-Übersetzung - bei mir ist das Kap 11... Welche Ausgabe hast Du denn?

Oh da hab ich doch am Nachmittag glatt geschlafen, ich meine natürlich das elfte Kapitel :gnade:

Elanor

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BeitragVerfasst: Freitag 14. Mai 2010, 16:09 
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Grawe scheint tatsächlich viel besser zu übersetzen, den Ton von Jane Austen besser zu treffen als die anderen Übersetzer. Das wird im Falle von Sanditon deutlich, nach den Beispielen, die wir bisher verglichen haben.

Zuu schade, dass wir nie erfahren werden, wie z.B. Miss Lambe sich hätte entwickeln sollen.

seventeen
half mulatto
chilly
and tender


Das klingt doch vielversprechend! Und dazu noch wohlhabend! Solch eine Heldin gab es noch nie bei Jane Austen! :ja:

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BeitragVerfasst: Freitag 14. Mai 2010, 18:27 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Ich finde ja, Miss Lambes Name in Kombination mit ihrem Reichtum deutet auf eine Erfüllung von Sir Edwards Entführungsphantasien hin, er sieht sich ja zumindest als zweiten Lovelace. :wink: Irgendwo meine ich auch mal gelesen zu haben, dass JA sowas in der Art geplant hat. Oder wars nur ebenso eine Vermutung in der Grawe-Biographie?


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BeitragVerfasst: Sonntag 16. Mai 2010, 21:27 
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Ich wüsste nicht, dass JA sich irgendwo über Sanditon bzw. ihre Pläne mit den Figuren geäußert hat. Schade eigentlich...
Hab mal bei Jon Spence rumgelesen. Er schreibt in "Geliebte Jane", dass das wirklich Neue an Sanditon im Vergleich zu den anderen Romanen sei, dass der Körper hier eine so wichtige Rolle spielt (und nicht mehr vor allem wie bisher Vernunft und Gefühl). Ist ja klar, wie schon mal erwähnt, dass das in einem Kurort mit Kurgästen oder an Kurgästen extrem interessierten Figuren so sein muss, von daher ist Mr Spences Beobachtung nicht so bahnbrechend. Aber er bringt einige Beispiele. Und geht über das Hypochondrische hinaus. Er nennt etwa Sir Edwards flammende (und peinliche) Rede für die männliche Leidenschaft, bzw. im Grunde für die männliche sexuelle Potenz. Auch die Miss Beaufort seien sich ihrer Rolle als "Sexualobjekte" voll bewusst - und hätten Spaß daran. Zwar räumt Spence ein, dass Sexualität, oder besser Erotik, bei JA öfter vorkommt, aber nicht in dieser so eindeutig körperlichen Form - sozusagen. Ich weiß noch nicht, was ich davon halte.


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BeitragVerfasst: Montag 17. Mai 2010, 16:37 
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Nun, The Miss Beauforts zeigen sich schon sehr bewusst am Fenster ! :wink:

long before they had suited themselves with an instrument or with drawing paper, they had, by the frequence of their appearance at the low windows upstairs in order to close the blinds, or open the blinds, to arrange a flower pot on the balcony, or look at nothing through a telescope, attracted many an eye upwards and made many a gazer gaze again

Allein dieser gesamte Satz ist für mich ein Grund, Sanditon zu schätzen! :ja:
besonders: made many a gazer gaze again :top:
Und - wie gut man sich das Verhalten der beiden Misses vorstellen kann :fies_sei:

Sogar Arthur ist bereit, den Damen zuliebe einen Umweg zu machen:
half a quarter of a mile round about and added two steps to the ascent of the hill. :D Er wird doch wohl nicht gesunden in Sanditon? :lach:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 19. Mai 2010, 18:43 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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12. Kapitel, das letzte Austen-Kapitel (hier endet zumindest meine Ausgabe)

Mrs Parker und Charlotte besuchen Lady Denham. Mr Parker und Diana wollen sie mit Geldbitten an die Dame beauftragen, was gerade nocheinmal abgewendet wird. Charlotte sieht Miss Brereton und Sir Edward innig auf einer Bank sitzen und zieht ihre eigenen Schlüsse.

Was für eine fiese Stelle, um abzubrechen - jetzt, wo sich endlich was entwickelt! Jetzt bin ich doch gespannt, was daraus weiter gesponnen wurde. Liest überhaupt jemand weiter? Und wenn ja, welche Ausgabe?


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BeitragVerfasst: Mittwoch 19. Mai 2010, 20:11 
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Interessant finde ich Mr. Parkers Bemerkung:
"Ich bin eigentlich nicht für Geldsammlungen zu wohltätigen Zwecken an einem Ort wie dem unsrigen. Es ist so eine Art Steuer für alle, die herkommen."
Klar möchte er Kurgäste und Touristen nicht mit Sammlungen behelligen, weil das ja impliziert, dass es im schönen Sanditon auch Leute gibt, denen es schlecht gibt. Außerdem möchte vielleicht nicht jeder im Urlaub um Geld angegangen werden. Aber man könnte die Sammlung doch auf die Einheimischen beschränken? Muss ja also gar kein Gast mitbekommen.

Die ganze Stelle ist sehr heiter, finde ich. Wobei ich mich frage, ob Diana tatsächlich meint, für Mary wäre es gar kein Problem, Lady Denham um Geld anzugehen - oder ob sie einfach nur die Gelegenheit nutzen will, ohne selbst in eine unangenehme Lage zu kommen, schnell noch was zu arrangieren. Sie sagt ja, die Lady sei großzügig - tatsächlich müsste sie aber doch wissen, genauso wie Mr. Parker, dass das gar nicht so ist...

Gestolpert bin ich über den Mann, "der nach dem letzten Gerichtstag in York gehängt wurde". Ich frage mich, ob dies das einzige Mal ist, dass bei JA sowas wie Todesstrafe und gar "Aufhängen" direkt angesprochen wird. Das sind ja eigentlich Dinge, die natürlich passiert sind, aber bei JA doch meist ausgeblendet werden. Spontan fällt mir nur wieder Colonel Brandons Eliza ein, die im Gefängnis (?) oder im Armenhaus umgekommen ist. Und der Soldat, der in P&P ausgepeitscht wird.

@ Julia wg. weiterlesen: Ich bin auch neugierig geworden, würde bei einer Fortsetzung des Groupreads aber wohl eher nur mitlesen (muss mir erst noch das Buch besorgen...).


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BeitragVerfasst: Donnerstag 20. Mai 2010, 13:24 
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Was mir in diesem letzten Kapitel wieder aufgefallen ist - wie schon zuvor bei der Szene, in der die Miss Breretons am Fenster posieren: wie anschaulich JA Szenen beschreibt:

Charlotte......... caught a glimpse over the pales of something white and womanish in the field on the other side......

Miss Brereton seated, apparently very composedly, and Sir Edward Denham by her side. They were sitting so near each other and appeared so closely engaged in gentle conversation that Charlotte instantly felt she had nothing to do but to step back again and say not a word. privacy was certainly their object.....

Das kommt mir wie eine Regieanweisung vor, sei es für ein Theaterstück - oder gar ein Filmdrehbuch. :fies_sei:

Schade, dass wir Sidney Parker nicht näher kennenlernen werden, seine Beschreibung ist doch recht vielversprechend:
about seven or eight and twenty, very good-looking, with a decided air of ease and fashion and a lively countenance
:top:
Zuu schade, dass wir nicht wissen, wie die Geschichte weitergehen sollte. :/

Sollten wir nicht in der nächsten Zeit eher eine Art Zwischenbilanz machen?
Denn was nun in den Büchern folgt, ist ja eher fanfiction, oder?
Ich werd dann auch eher nur mitlesen.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 20. Mai 2010, 17:43 
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-->Das mit der Zwischenbilanz ist eine gute Idee :top:

aber erstmal zum 12. Kapitel,

Lady Denham wird immer interessanter, sie versucht scheinbar Einiges, um nicht Gastgeberin sein zu müssen, aber Mrs. Parker ist zwar still und unauffällig, erreicht aber mit einer ihr eigenen Beharrlichkeit auch ihre Ziele.
Miss Diana Parker wird mal wieder Klasse dargestellt, ich glaube, die wäre ein Segen für jede unterfinanzierte gemeinnützige Einrichtung als "Sponsoreneintreiberin" :held:
sie überfordert ihre Schwägerin maßlos ohne es zu merken :fies_sei:
Ja, ich finde es auch schade, daß wir Sidney Parker nur knapp skizziert kennenlernen. Aber er hat echtes Potential, leider werden seine Freunde, die er erwartet, nur erwähnt und uns nicht mehr vorgestellt.

Miranda hat geschrieben:
Aber Was mir in diesem letzten Kapitel wieder aufgefallen ist - wie schon zuvor bei der Szene, in der die Miss Breretons am Fenster posieren: wie anschaulich JA Szenen beschreibt:
Du meinst sicher die Misses Beaufort ;-)
Die Beschreibungen sind echt gut, und leider ist das eine der letzten. Ich find auch schön, wie sie den Salon in Sanditon House beschreibt und die Platzierung der Bilder der Exmänner der Lady :fies_sei:

Ich wäre auch für's Weiterlesen zu haben, falls sich genug für das Mitlesen entscheiden, damit ein einigermaßen lebhafter Austausch zustande kommt.
Elanor

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BeitragVerfasst: Donnerstag 20. Mai 2010, 18:28 
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Hui, sorry.... :embarrassed: Natürlich meine ich die Misses Beaufort. :ja:

Der letzte original Satz in Sanditon zeigt wieder den ironischen Ton von JA - da hat Elanor ja schon daruf hingewiesen:

.......over the mantelpiece, caught the eye immediately, was the picture of Sir Henry Denham; and that one among many miniatures in another part of the room, little conspicuous, represented Mr. Hollis. poor Mr. Hollis! lt was impossible not to feel him hardly used: to be obliged to stand back in his own house and see the best place by the fire constantly occupied by Sir Henry Denham.


Nur gut dass Mr Hollis das nicht mehr mitbekommt. :fies_sei:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 20. Mai 2010, 22:17 
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Miranda hat geschrieben:
Schade, dass wir Sidney Parker nicht näher kennenlernen werden, seine Beschreibung ist doch recht vielversprechend:

Ich finde ja, dass Sidney verdächtig gut rüberkommt. Nicht nur äußerlich. Er ist ja anscheinend auch sehr aufmerksam, redet höflich mit Charlotte, schenkt auch der kleinen Mary Beachtung, und, man glaubt es kaum, lässt sogar seinen armen Kutscher in dem schicken Wagen fahren, während er männlich herb auf dem Bock sitzt. Also, wie schon mal erwähnt: Ich wäre mir nicht soo sicher, dass Sidney nicht doch ein Filou ist. Er ist zu perfekt.


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BeitragVerfasst: Freitag 21. Mai 2010, 07:44 
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Ja, ich hab auch leichte Zweifel bekommen: Besonders bei der Charakterisierung "fashionable" - da sollten bei einer JA-Figur ja eigentlich die Alarmglocken schrillen. Zumindest bisher ...


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BeitragVerfasst: Freitag 21. Mai 2010, 09:55 
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Könnte gut sein, Julia und Udo - zumal das Wort decided in dem Zusammenhang benutzt wird. :fies_sei:

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BeitragVerfasst: Freitag 21. Mai 2010, 13:50 
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Julia hat geschrieben:
Ja, ich hab auch leichte Zweifel bekommen: Besonders bei der Charakterisierung "fashionable" - da sollten bei einer JA-Figur ja eigentlich die Alarmglocken schrillen. Zumindest bisher ...

Das mag sein, aber im Gegensatz zu den bisherigen "fashionable Boys" hat Sidney doch eine positive Schilderung durch seine Familie, denn als wirklich schwarzes Schaf wird er ja durch Mr. Parker nicht geschildert. Eher als Hansdampf in allen Gassen, wahrscheinlich eine Familienähnlichkeit :D
Dagegen erscheinen die "bösen W's" doch sehr plötzlich und uneingeführt im Geschehen und können vom Leser nicht näher erkannt werden, da auch die handelnden Personen keine Möglichkeit haben, wirklich Erkundigungen einzuziehen. (Mr. Bennet zu inaktiv, um nicht zu sagen faul und was ist schon eine Aussage Sir John Middletons wert :rolleyes: ) Frank Churchill ist vielleicht eher von der Personeneinführung zu vergleichen, aber hier würde ich annehmen, daß sich JA nicht in der gleichen Weise wiederholen würde, sonst wäre Sidney womöglich mit Miss Brereton verlobt, ich glaub diese Plot ist zu durchsichtig. Oder?

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BeitragVerfasst: Freitag 21. Mai 2010, 16:44 
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Elanor hat geschrieben:
Das mag sein, aber im Gegensatz zu den bisherigen "fashionable Boys" hat Sidney doch eine positive Schilderung durch seine Familie, denn als wirklich schwarzes Schaf wird er ja durch Mr. Parker nicht geschildert. Eher als Hansdampf in allen Gassen, wahrscheinlich eine Familienähnlichkeit :D (...) Frank Churchill ist vielleicht eher von der Personeneinführung zu vergleichen, aber hier würde ich annehmen, daß sich JA nicht in der gleichen Weise wiederholen würde, sonst wäre Sidney womöglich mit Miss Brereton verlobt, ich glaub diese Plot ist zu durchsichtig. Oder?


Dass die Parkers ihren geliebten Sidney durch die rosarote Brille sehen und ihn - zumal einer Fremden gegenüber - entsprechend positiv schildern, ist aber ja nicht verwunderlich, deshalb würde ich die Qualität dieser Quelle doch arg bezweifeln. :wink:
Den Vergleich mit Frank Churchill finde ich sehr gut. An ihn und seine Jane Fairfax musste ich kurz denken, als ich von Charlottes Einsicht las, "... dass es unendlich schwierig für ein Liebespaar sein musste, einen verschwiegenen Ort für seine Stelldicheins zu finden." Auf den Vergleich Sidney-Frank bin ich dabei nicht gekommen, aber er gefällt mir. Allerdings spricht der Vergleich doch vielleicht erst recht dafür, dass Sidney böse enden könnte: Denn wenn, wie Du meinst (und das glaube ich auch), JA sich nicht wiederholen wollte, dann sollte sich Sidney sehr von Frank abheben - und Frank war doch im Grunde gar nicht so böse, sondern eigentlich ein verliebter Guter auf zweifelhaften Wegen, weshalb er den Maßstäben eines Mr. Knightley nicht gerecht wurde - aber wer kann das schon?
Und noch ein Argument: Nehmen wir an, dass das Buch ursprünglich nicht zufällig "Zwei Brüder" heißen sollte. Dann könnte es doch sein, dass JA sich auch mal von dem üblichen Schema lösen wollte, derzufolge eigentlich die gute Charlotte den schlimmstenfalls etwas oberflächlichen Sidney zivilisieren und einsammeln müsste. Vielleicht bleibt Charlotte die Beobachterin und es geht am Ende mal nicht um eine Liebesgeschichte, sondern um ein besonderes Bruderverhältnis (was ja nicht ausschließt, dass sich hier und da ein paar Paare finden). Jedenfalls müssten wir dann nicht (vorschnell?) annehmen, dass Sidney unser künftiger Darcy ist.


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BeitragVerfasst: Freitag 21. Mai 2010, 21:46 
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Udo hat geschrieben:
Allerdings spricht der Vergleich doch vielleicht erst recht dafür, dass Sidney böse enden könnte: Denn wenn, wie Du meinst (und das glaube ich auch), JA sich nicht wiederholen wollte, dann sollte sich Sidney sehr von Frank abheben - und Frank war doch im Grunde gar nicht so böse, sondern eigentlich ein verliebter Guter auf zweifelhaften Wegen, weshalb er den Maßstäben eines Mr. Knightley nicht gerecht wurde - aber wer kann das schon?

Hm, vielleicht bin ich ja durch das "Fanfiction-Ende" der Geschichte doch unbewußt vorgeprägt, aber ich kann mir nicht so richtig vorstellen, daß JA den Leser so auf's Glatteis führen wollte.
Mr. Parker beschreibt Sidney ja nicht unbedingt total positiv aus seiner Sicht, vielleicht möchte er verhindern, daß sich sein junger Gast ein zu positives Bild von ihm macht, allerdings erfahren wir als Leser+ Charlotte ja doch eine ganze Menge über ihn durch die beiläufige Art, wie Mr. Parker ihn schildert (siehe 4. Kapitel auf der Fahrt nach Sanditon)
Ich denk schon, er sollte eine wichtige, aber keine negative Rolle spielen. Welche, werden wir ja leider nicht erfahren :heul:
Wenn es um zwei Brüder geht, wie der geplante Romantitel suggeriert, dann könnte man ja auch auf die Idee kommen, das Arthur sein phlegmatisches Wesen überwindet und Charlotte täglich den Toast zu bereiten, das Ziel seiner Wünsche wird :fies_sei:

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BeitragVerfasst: Samstag 22. Mai 2010, 09:40 
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Frank Churchill scheint mir (zumindest angesichts des dürftigen Buchmaterials) auch noch am nähsten an der Charakterisierung von Sidney Parker dran zu sein. Kein eindeutig "schlechter" Charakter, nur eben ein bißchen zu lebhaft, ein bißchen zu unüberlegt, ein bißchen zu fesch. Aber nicht schlecht. Insofern ist die Möglichkeit zur Besserung (durch welche Dame oder welches Ereignis auch immer) ja quasi schon mitgegeben.

Ich sehe am ehesten Charlotte als einen Gegenpart für ihn - vielleicht aber auch nur, weil sie bisher noch keinen hat.

Und, ja: Meiner Meinung nach entfernt sich JA hier auch von ihrem bisher "üblichen" Schema, und der klassische "courtship plot" steht nicht so sehr im Vordergrund. Gerade das wäre ja auch so interessant an dem Buch gewesen. :nein:


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BeitragVerfasst: Samstag 22. Mai 2010, 12:32 
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Elanor hat geschrieben:
Hm, vielleicht bin ich ja durch das "Fanfiction-Ende" der Geschichte doch unbewußt vorgeprägt, aber ich kann mir nicht so richtig vorstellen, daß JA den Leser so auf's Glatteis führen wollte.

Ich schätze, es gibt kein Buch von JA, in dem wir als Leser nach 12 Kapiteln immer noch derart im Dunkeln tappen, wie sich die Geschichte entwickeln wird - von daher könnte es ihr durchaus darum gegangen sein, uns kräftig auf´s Glatteis zu führen. :wink: Oder aber sie hat selbst nicht so recht gewusst, worauf das hinauslaufen soll...

Was das typische Schema betrifft: Eine große Ausnahme, wenngleich unveröffentlicht zu ihrer Zeit, gibt es ja - Lady Susan. Da wird sich zwar auch gekriegt, aber das ist halt nicht das zentrale Thema. (Ich glaube übrigens nicht, dass es in JAs Büchern vor allem ums finale Kuscheln geht, aber die Liebesgeschichten bilden doch ein einigermaßen festes Gerüst für die Handlungen, scheint mir.)


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BeitragVerfasst: Samstag 22. Mai 2010, 12:36 
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Udo hat geschrieben:
Ich glaube übrigens nicht, dass es in JAs Büchern vor allem ums finale Kuscheln geht, aber die Liebesgeschichten bilden doch ein einigermaßen festes Gerüst für die Handlungen, scheint mir.


So meinte ich es auch. Das "Zueinanderfinden" ist eine Art Rahmenhandlung für verschiedene Themen. Und diese Rahmenhandlung fehlt in "Sanditon" zumindest in den ersten 12 Kapiteln.


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BeitragVerfasst: Samstag 22. Mai 2010, 12:40 
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Julia hat geschrieben:
So meinte ich es auch. Das "Zueinanderfinden" ist eine Art Rahmenhandlung für verschiedene Themen. Und diese Rahmenhandlung fehlt in "Sanditon" zumindest in den ersten 12 Kapiteln.

Das war nicht als Widerspruch zu Dir gemeint. Ich wollte das, weil ich die Liebesgeschichte so oft erwähnt habe, nur mal klarstellen, damit kein Missverständnis entsteht. :wink:


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BeitragVerfasst: Montag 24. Mai 2010, 09:00 
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Eine Kleinigkeit ist mir noch aufgefallen: Dass Charlotte sich "eines ungünstigen Eindrucks von Clara nicht erwehren" konnte. Das ist ja nur eine kleine Stelle, die auch gleich relativiert wird, aber mit Blick auf Charlottes tadellos vernünftigen Charakter habe ich beim Lesen doch gedacht, dass Clara möglicherweise doch nicht ganz sauber ist. Es ist bei JA doch öfter mal so, glaube ich, dass sich die nicht ganz koscheren Charaktere durch Kleinigkeiten "verraten". Also vielleicht ist sie schon ein bisschen eine Erbschleicherin? Oder will sich einen Mann angeln?


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BeitragVerfasst: Donnerstag 27. Mai 2010, 20:20 
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Mir scheint, uns fällt zum 12. Kapitel nichts mehr ein... :wink:
Dann wäre wohl die vorgeschlagene Zwischenbilanz dran. Da fang ich mal eben an (ich hoffe, das wirkt jetzt nicht zu drängelig).

Also ich finde das Fragment sehr gut. Und finde es natürlich wie alle hier extrem schade, dass wir nie erfahren werden, wie JA es enden lassen wollte. Allerdings bin ich mir, wie erwähnt, auch noch nicht absolut sicher, dass JA die Story wirklich überzeugend hätte weiterspinnen können - oder anders: Ich könnte mir vorstellen, dass sie bei der Überarbeitung noch einiges geändert hätte. Vor allem an Charlotte, bzw. ihrer Rolle im Buch. Ansonsten hat Sanditon sicher das Zeug zu einem tollen JA-Roman, der von der Tonlage wohl am ehesten in der Nähe von Emma anzusiedeln wäre, vermute ich.


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BeitragVerfasst: Samstag 29. Mai 2010, 13:48 
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Ich gehe auch davon aus, daß JA bestimmt noch einiges verändert hätte, wenn sie Sanditon zu Ende geschrieben hätte.
Trotzdem finde ich es erstaunlich, wie gut gezeichnet eigentlich alle wichtigen Figuren jetzt schon sind. Ausnahme für mich ist vorallem Charlotte. Wir erfahren zwar oft ihre Gedanken, aber über sie selbst bis jetzt relativ wenig, weil sie kaum in Aktion zu erleben ist. Gut es mag schwierig sein als Gast einer Familie wie der Parkers überhaupt in Aktion zu treten, die haben Aktion für mindestens noch zwei Familien übrig :fies_sei: :wink: Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß sie in dieser Beobachterrolle bleiben sollte. Anne Elliot ist am Anfang auch eher hin und her geschoben, die Entwicklung für sie geht auch erst in der Mitte des Romans richtig los. Ich denke JA wollte sie schon als weibliche Heldin, ob es zum bis jetzt bei JA üblichen Heiratsende gekommen wäre :?: einerseits sicher, aber mir kommt gerade ein etwas ketzerischer Gedanke:
Könnte Charlotte, die bis jetzt ja vor allem durch ihre Beobachtungsgabe glänzt, nicht eine Art Alter Ego sein, die am Ende der Handlung einen ganz anderen Weg, den ins Schriftstellerdasein beschreitet? Wäre das eine Option? Oder ist das zu sehr von heutiger Perspektive her gesehen?
Was mich noch beschäftigt ist die Frage ob mit "die zwei Brüder" Arthur und Sidney gemeint sind oder Mr. Parker und einer der anderen? Das hätte ja für den Handlungsstrang sicher Konsequenzen. Mit den beiden Unverheirateten wäre sicher wieder der "Heiratsmarkt" ein großes Hauptthema.
Ich finde jedenfalls, daß es sicher noch sehr amüsant hätte werden können und bin jedesmal aufs neue begeistert, wie toll JA mit wenigen Worten Figuren charakterisiert. In diesen wenigen Kapiteln sind schon so viele wunderbare Sätze und Stellen, ich denke es hätte ein großes Buch werden können, wenn ihr noch mehr Zeit vergönnt gewesen wäre.

Elanor

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Claudette Colbert

sadly enough, this is more than true in our times


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BeitragVerfasst: Samstag 29. Mai 2010, 16:45 
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Hieß es nicht "The Brothers" - also alle drei wären gemeint? :gruebel:
Was mir an Sanditon angenehm aufgefallen ist, sind die zahlreichen Dialoge bzw. auch Monologe.
Bei Mansfield Park gab es doch seitenweise Texte ohne wörtliche Rede. Dadurch wirkt Sanditon für mich lebendiger. Auch ~leichter~ im Ton.
Dass Charlotte mehr in der beobachtenden Rolle zu sehen ist, liegt vielleicht daran, dass sie eine Art Außenseiterin ist? Sie gehört zu keiner der Familien an der See, und durch (gute) Erziehung wartet sie erst einmal ab?
Ihre Gedankengänge sind ja durchaus stimmig! :top:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 3. Juni 2010, 20:36 
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Austenexperte
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Es scheint ja an weiteren Zusammenfassungswilligen zu mangeln :heul:

Gibt es eigentlich noch Interessenten an einem weiterführenden Groupread der Sanditon- Vollendung von M. Dobbs?

Ich würde schon mitmachen, wenn sich mindestens 3 oder 4 weitere Mitleser finden.

Elanor

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