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BeitragVerfasst: Mittwoch 6. September 2006, 07:34 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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So wie ich "Einfluss" gemeint habe, umfasst das alles: Aussehen, Charakter der Eltern, Heimatort, etc. Erziehung beginnt ja schon viel früher (durch Beobachtung und Nachahmung), nicht nach dem Motto "So, jetzt fangen wir mal an."

Zu Jane Austens Zeit setzte sich gerade die Überzeugung durch, der Mensch würde als leeres Gefäß auf die Welt kommen und "gefüllt" werden.
Solche Ideologien sind immer Extreme. Die Wenigsten glaub(t)en radikal an das Eine oder Andere. Die eigene Meinung ist immer beeinflusst von verschiedenen (auch persönlichen) Aspekten.
Deshalb denke ich, auch Jane Austens Ansichten waren eine Mischung aus vielem. Veränderung inbegriffen.


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Verfasst: Mittwoch 6. September 2006, 07:34 


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BeitragVerfasst: Mittwoch 6. September 2006, 07:58 
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Archivarius

Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 08:04
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Alethea hat geschrieben:
Bruki hat geschrieben:
Alethea hat geschrieben:
... Aber könnte nicht Darcys verächtliche Bemerkung "Every savage can dance", den JA ihm in den Mund legte, ein Hieb auf Johnsons Ansicht sein? :rofl: ...

Daran dachte ich nicht, eher an sein "alles menschliche Verhalten hat eine Tendez zum Bösen"...

Und ich dachte bei meiner Bemerkung bezüglich Darcy daran, dass eben Kultur (wozu ja auch Etikette, Tanz etc. für mich gehören...) nicht unbedingt einen Menschen verfeinern, verbessern, denn "jeder Wilde kann tanzen"... :wink: Ich kann das irgendwie schlecht erklären, aber vielleicht verstehst du ja, was ich meine? ...

Doch schon... doch Darcys Ansichten zur Kultur gibt das Gespräch in Netherfield über die "accomplished woman" besser wieder: Er hält die Äußerlichkeiten - wie Tanzen, Mode, Ton, Air -, auf die Miss Bingley vor allem abhebt, zwar für wichtig, aber die intensive Bildung des Geistes durch extensives Lesen von Büchern für ebenso wichtig, wenn nicht gar für wichtiger... Das relativiert etwas seine Anmerkung über die "hohe Kultiviertheit" des Tanzen, die er gegenüber Sir Lucas in Lucas Lodge machte...

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 6. September 2006, 08:22 
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Archivarius

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Julia hat geschrieben:
Ich finde, Jane Austen's Charakterentwicklung ist doch ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie an die Macht des Einflusses glaubt. Zumindest fällt mir spontan kein Charakter in ihren Romanen ein, der einfach nur schlecht und böse ist, ohne dass man Hinweise auf die Gründe in der Erziehung dafür findet. ... Sie thematisiert es zwar nicht explizit, aber ich zumindest lese heraus, dass sie ein Kind der Aufklärung (siehe Rousseau) war: Der Mensch wird durch Erziehung und äußere Einflüsse zu dem was er ist.

Rousseau ging ja davon aus, dass der Mensch von Natur aus gut sei und nur durch falsche "Erziehung" (die menschliche Gesellschaft) zu schlechtem Verhalten "verleitet" wurde... Wobei die Gegenmeinung darauf beruhte, dass der Mensch von Natur aus schlecht und nur duch die "mildernden" Einflüsse der Gesellschaft (Kirche, Schule, Staat) davon abgehalten werde, seinen wilden Gelüsten nachzugeben...

Der Erziehungsansatz scheint mir auch bei Jane Austen verbreitet zu sein... Mir schwebt da immer sofort Mary Crawford vor Augen herum, die - obwohl alle Anlagen zum Besseren vorhanden - durch ihren Vormund zu schlechtem Verhaltem verleitet wurde, ohne dass ihr jedoch die Verantwortung für ihre Taten von Jane Austen abgesprochen wird... Jane Austen scheint jedoch auch zu meinen, dass ein Charakter, der einmal etabliert ist, nicht mehr geändert werden kann... Was sie ja an dem Bruder Mary Crawfords vorexerziert...

Bei Catherine Morland scheint mir der "wilde Zustand", aus dem sie in ihrer Kindheit kommt, der Einfluss der Mutter und des Vaters auf ihre moralische Erziehung und die zeitweiligen schlechten Einflüsse Isabellas auf ihre romantische Ader, ihre Epiphanie in NA (beim Verlassen des Zimmers der verstorbenen Mrs. Tilney) und die nun folgenden Beweise für ihr gereiftes Wesen, die These vom "leeren Gefäß" nicht zu stützen... Jane Austen scheint anzunehmen, dass "Rohmaterial" vorhanden ist, das geformt und ausgebildet werden muss, und dass sich dann "im Sturm des Lebens" zu bewähren und zu kräftigen hat... um einen Charakter zu etablieren...

Ich glaube, bei LeFaye(?) steht, dass man damals sehr kleine Kinder (Babys) nicht als "echte" Menschen ansah, weswegen sie auch ohne weiteres aus der Familie zu "Aufbewahrung" bei einer Bauernfrau abgegeben wurden... Erst wenn die Kinder zu plappern anfingen, wurden ihnen menschliche Eigenschaften zugestanden und die leiblichen Eltern begannen sich mit ihnen zu befassen...

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 6. September 2006, 14:59 
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Bruki hat geschrieben:
Bei Catherine Morland scheint mir der "wilde Zustand", aus dem sie in ihrer Kindheit kommt, der Einfluss der Mutter und des Vaters auf ihre moralische Erziehung und die zeitweiligen schlechten Einflüsse Isabellas auf ihre romantische Ader, ihre Epiphanie in NA (beim Verlassen des Zimmers der verstorbenen Mrs. Tilney) und die nun folgenden Beweise für ihr gereiftes Wesen, die These vom "leeren Gefäß" nicht zu stützen... Jane Austen scheint anzunehmen, dass "Rohmaterial" vorhanden ist, das geformt und ausgebildet werden muss, und dass sich dann "im Sturm des Lebens" zu bewähren und zu kräftigen hat... um einen Charakter zu etablieren...


Du hast Recht! :ja: Das zeigt sich eigentlich schon bei all ihren Charakteren! Im Menschen ist etwas vorhanden, dass sich je nach Erziehung in die richtige oder falsche Richtung bewegen kann! Auch bei Henry Crawford zeigen sich durch seine Liebe zu Fanny auch gute Ansätze in seinem Charakter --- leider sind die nicht stark genug, um die schlechten zu besiegen...

Alethea :flower:

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 Betreff des Beitrags: Kapitel 26
BeitragVerfasst: Mittwoch 6. September 2006, 15:03 
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Kapitel 26

Im 26. Kapitel muss Henry für einige Tage in seine Gemeinde nach Woodston! Jedoch kündigt der General seinen Besuch mit den beiden Damen dort an und am Mittwoch unternehmen sie den Ausflug.
Catherine ist von Henrys Pfarrhaus begeistert, wagt aber das nicht allzu deutlich zu zeigen, worüber der General sich etwas ärgert. Der macht inzwischen deutliche Andeutungen...

------------

Schön finde ich hier die Stelle, als General Tilney den Tag ihres Besuches festlegt! Zunächst sagt er, es müsse kein genauer Termin festgelegt werden und dann schwallt er und schwallt er, bis er am Schluss eine absolut exakte Zeit mit Henry vereinbart: Am Mittwoch um Viertel vor Eins! :rofl:

“Well, well, we will take our chance some one of those days. There is no need to fix. You are not to put yourself at all out of your way. Whatever you may happen to have in the house will be enough. I think I can answer for the young ladies making allowance for a bachelor’s table. Let me see; Monday will be a busy day with you, we will not come on Monday; and Tuesday will be a busy one with me. I expect my surveyor from Brockham with his report in the morning; and afterwards I cannot in decency fail attending the club. I really could not face my acquaintance if I stayed away now; for, as I am known to be in the country, it would be taken exceedingly amiss; and it is a rule with me, Miss Morland, never to give offence to any of my neighbours, if a small sacrifice of time and attention can prevent it. They are a set of very worthy men. They have half a buck from Northanger twice a year; and I dine with them whenever I can. Tuesday, therefore, we may say is out of the question. But on Wednesday, I think, Henry, you may expect us; and we shall be with you early, that we may have time to look about us. Two hours and three quarters will carry us to Woodston, I suppose; we shall be in the carriage by ten; so, about a quarter before one on Wednesday, you may look for us.”

Alethea :flower:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 6. September 2006, 16:10 
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Langsam frage ich mich, ob den guten General evtl. Geldsorgen plagen könnten, dass er so offensichtlich die in seinen Augen gut situierte Catherien an Henry verkupoeln will?
Tina

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Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
Clemens Bittlinger


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BeitragVerfasst: Mittwoch 6. September 2006, 21:06 
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Tina hat geschrieben:
Langsam frage ich mich, ob den guten General evtl. Geldsorgen plagen könnten, dass er so offensichtlich die in seinen Augen gut situierte Catherien an Henry verkupoeln will?


Interessante Theorie. Aber ich glaube, nicht unbedingt daran. (Wieviele Gewächshäuser hatte er nochmal?) Er scheint, einfach ziemlich geizig zu sein und will sich einen so "dicken Fisch" wie Catherine nicht entgehen lassen. :wink: Vielleicht ist er nicht ganz so reich, wie er immer tut, aber Geldsorgen würde ich ihm nicht anhängen...

Magdalena
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Thursday, du darfst nie vergessen, dass unser Denken, sei es nun religiös, philosophisch oder wissenschaftlich, ebensolchen Moden unterliegt wie unser Musikgeschmack und unsere Kleidung. Es ist wie mit den Rockbands. Die Veränderungen dauern nur etwas länger.

Jasper Fforde - In einem anderen Buch


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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. September 2006, 07:19 
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... auf jeden Fall ist sich Catherine schon klar, was sie will: Henry auf ewig ... und im Pfarrhaus Woodston wohnen! - Und mindestens einen Verbündeten unter den Tilneys hat sie in diesem Wollen: General Tilney... Jetzt heißt es nicht mehr: "Catherine war die einzige im Raum, die die Anspielungen des Generals nicht verstand." :D

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. September 2006, 08:13 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Bruki hat geschrieben:
... auf jeden Fall ist sich Catherine schon klar, was sie will: Henry auf ewig ... und im Pfarrhaus Woodston wohnen!


Wer will das nicht?!! :love:

Ich mach mal weiter mit Kapitel 27 - Zusammmenfassung:

Catherine erhält den längst fälligen Brief von Isabella, der alle noch rätselhaften Lücken in der Geschichte zwischen ihr, James und Captain Tilney füllt. Captain Tilney hat sie wohl eiskalt wieder fallengelassen und nun erinnert sie sich daran, dass sie doch James "liebt" und bittet Catherine um Hilfe.

Doch Catherine öffnet dieser Brief nur noch mehr die Augen und nach ein paar besorgten Bemerkungen, Isabella könne durch Captain Tilneys Flirterei ernstlich verletzt worden sein (was gleich wieder wegdisskutiert wird), lässt sie alles auf sich beruhen und beschließt, Isabella nicht mehr zu schreiben und die Freundschaft als beendet zu betrachten.

Sehr witzig finde ich die Stellen an denen Isabella sich so offensichtlich selbst widerspricht und dadurch, dass sie etwas verneint sich eigentlich erst wirklich verrät (das kommt in den Jugendwerken auch sehr oft vor), z.B. :"Many girls might have been taken in, for never were such attentions; but I knew the fickle sex too well." oder "I would not even look at him. He went into the Pump-room afterwards; but I would not have followed him for all the world."


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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. September 2006, 08:21 
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Tina hat geschrieben:
Langsam frage ich mich, ob den guten General evtl. Geldsorgen plagen könnten, dass er so offensichtlich die in seinen Augen gut situierte Catherien an Henry verkupoeln will?
Tina


Das lehren uns die Märchen wie auch das Leben, daß es die Reichen und Mächtigen nach mehr Reichtum und mehr Macht verlangt.

Wir wissen offiziell doch gar nicht, daß Vater Tilney Cathrine als angebliche Erbin umschwärmt?

Es macht sich schlicht gut, wenn man vor anderen damit angeben, kann, daß der jüngere Sohn eine reiche Erbin heimgeführt hat. Welche Bedeutung all dies Tilney Senior beimißt, kann man dann gegen Ende des Buches nochmal aufs Schönste ersehen (Sorry, das Buch war zu spannend, ich mußte es gestern Nacht noch zu Ende lesen).

Seht es mir nach, wenn ich jetzt was schreibe, was irgendwo schon mal auftauchte, aber 12 Seiten zu lesen, war mir jetzt doch ein bißchen viel: Ich finde, daß dieses Buch eine wunderbare Coming-of-age-Geschichte ist. Cathrine ist zunächst naiv, nimmt das, was man sagt, für bare Münze; dann regen sich in ihr leise Zweifel ob des Verhaltens von Bruder Thorpe, später widersetzt sie sich eisern den Geschwistern Thorpe und ihrem geliebten Bruder, um ein Versprechen gegenüber Ms. Tilney zu halten und schließlich erkennt sie die Falschheit und Oberflächlichkeit Isabellas und auch ihre etwas überspannte Phantasie bekommt sie in den Griff.

Von einem herzensguten jungen Mädchen mit all der dazugehörigen Unbefangenheit und Naivität entwickelt sie in der Begegnung mit den Familien Thorpe und Tilney allmählich einen hinterfragenden Geist, der schließlich auch eine eigene Meinung vertritt und zu verteidigen weiß. Keine strahlende Schönheit, keine überragender Verstand, einfach ein nettes liebes Mädchen mit offenen Augen.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. September 2006, 11:24 
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Ulli hat geschrieben:
Von einem herzensguten jungen Mädchen mit all der dazugehörigen Unbefangenheit und Naivität entwickelt sie in der Begegnung mit den Familien Thorpe und Tilney allmählich einen hinterfragenden Geist, der schließlich auch eine eigene Meinung vertritt und zu verteidigen weiß. Keine strahlende Schönheit, keine überragender Verstand, einfach ein nettes liebes Mädchen mit offenen Augen.


Damit bringst du es auf den Punkt! Und Henry hat die verborgenen "Talente" seiner lieben Catherine von Anfang an erahnt und sie auf den richtigen Weg geführt! :love:
Dieses Thema wird ja in eigentlich allen Büchern von Jane Austen aufgegriffen! Im Laufe des Buches reifen die Heldinnen zu vernünftigen Frauen heran, die nicht nur ihrem Gefühl vertrauen (siehe Lizzie oder Emma, wo es besonders deutlich wird!)! Bei Catherine zeigt sich diese Wandlung besonders eindrucksvoll, und ganz neben bei hiebt Jane auch noch auf die Schauerromane ein... :rofl:

Alethea :flower:

PS: Schön, dich auf den letzten Seiten auch noch bei uns zu haben, Ulli!!!!

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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. September 2006, 11:35 
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Isabella ist wirklic ziemlich unverschämt oder nur einfach total blöd, dass sie sich mit diesem Ansinnen an Catherine wendet. Ihr müsste eigentlich klar sein, dass ihr James viel näher steht und ihre Bitte auf taube Ohren stoßen wird. Für die Zukunft dürfte das mit Sicherheit noch für einigen Zündstoff sorgen dürfen, aber das hängt von Frederick ab...
@ Ulli: Schön, dass du noch dazu gekommen bist!
Tina

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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. September 2006, 12:03 
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Tina hat geschrieben:
Isabella ist wirklic ziemlich unverschämt oder nur einfach total blöd, dass sie sich mit diesem Ansinnen an Catherine wendet. Ihr müsste eigentlich klar sein, dass ihr James viel näher steht und ihre Bitte auf taube Ohren stoßen wird.


So blöd ist sie eigentlich gar nicht! Denn nach dem Eindruck, den Catherine bei ihr hinterlassen hat, hätte Catherine vermutlich ohne den Einfluss Henrys, der sich ja erst so richtig kurz vor und dann vor allem nach der Abreise aus Bath bemerkbar machte, aber für Isabella nicht sichtbar war, schön brav alles geglaubt und vermittelt! Zumindest hatte Isabella allen Grund zu dieser Annahme!

Daher ist ja Catherine auch so beschämt und wütend, dass Isabella mit ihrem Brief zeigte, für wie dumm sie sie hielt, dass sie sie nur ausgenutzt hat etc.
Nur war das Catherine in Bath wirklich nicht bewusst! Sie hat ja auch immer versucht, Isabellas Verhalten zu rechtfertigen und vor Henry alles Frederick in die Schuhe zu schieben... Bis Henry sie von dieser Ansicht mal kuriert hat! :wink:

Alethea :flower:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. September 2006, 12:15 
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Ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, ob Henry sie auf diesen Weg geführt hat oder ob sie nicht durch die Begegnung mit ihm und seiner Schwester, durch beider Benehmen im Gegensatz zur Familie Thorpe einfach den Vergleich hatte, denn z. B. ihre Antipathie bzw. Skepsis gegenüber Thorpe entstand ja unabhängig von Tilney.

Wenn man jetzt mal Mr. Knightley außen vor läßt, waren die Männer bei Austen ja nicht solche, denen sich die Frauen "angepaßt" haben, waren nicht leuchtendes Vorbild, sondern die Frauen haben vielmehr durch den Umgang mit ihnen bzw. die Konflikte mit ihnen ihre Erfahrungen gemacht und sind an ihnen gereift.

Aber Henry muß natürlich relativ bald etwas an ihr gesehen haben, vielleicht ihre Ernsthaftigkeit und ihre Begeisterungsfähigkeit; weil sie ohne Falsch ist.

Isabelle wurde m. E. in der Aufzählung der penetrantesten Figuren Austens vernachlässigt. Die Szene irgendwo im 1. Drittel des Buches, als sie vor 2 jungen Männern, die sie angeblich "anmachen" fliehen will, indem sie ihnen folgt. Also nee. Obwohl, interessante Technik.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. September 2006, 15:06 
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Ulli hat geschrieben:
... (Sorry, das Buch war zu spannend, ich mußte es gestern Nacht noch zu Ende lesen). ...

Ging mir auch so... :D

Bruki

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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. September 2006, 15:21 
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Ulli hat geschrieben:
... Isabelle wurde m. E. in der Aufzählung der penetrantesten Figuren Austens vernachlässigt. Die Szene irgendwo im 1. Drittel des Buches, als sie vor 2 jungen Männern, die sie angeblich "anmachen" fliehen will, indem sie ihnen folgt. Also nee. Obwohl, interessante Technik.

Ich glaube, dieselbe Technik wendeten die Mädchen auch in meiner Teenagerzeit an... Außerdem gab es da noch die Masche, über die gemeinsame Freundin (resp. den Freund) mitzuteilen, dass man ganz schrecklich in einem verliebt sei... Das ist beinahe so gut, wie der direkte Weg, den Catherine bei Henry beschreitet... - In der Beziehung gibt es wohl nix neues unter der Sonne?! :wink:

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. September 2006, 15:30 
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Bruki hat geschrieben:
Ulli hat geschrieben:
... Isabelle wurde m. E. in der Aufzählung der penetrantesten Figuren Austens vernachlässigt. Die Szene irgendwo im 1. Drittel des Buches, als sie vor 2 jungen Männern, die sie angeblich "anmachen" fliehen will, indem sie ihnen folgt. Also nee. Obwohl, interessante Technik.

Ich glaube, dieselbe Technik wendeten die Mädchen auch in meiner Teenagerzeit an... Außerdem gab es da noch die Masche, über die gemeinsame Freundin (resp. den Freund) mitzuteilen, dass man ganz schrecklich in einem verliebt sei... Das ist beinahe so gut, wie der direkte Weg, den Catherine bei Henry beschreitet... - In der Beziehung gibt es wohl nix neues unter der Sonne?! :wink:

Bruki :cool:


Oh Gott, oh Gott! Wenn Du das so erzählst! Ich befürchte, bei uns lief das auch so ab! Da gab es irgendeine Geheimsprache so in der Art: Wenn ich Dir auf die Füße trete, heißt das, daß ich Dich toll find :pfeif: (oder mußte man an den Haaren ziehen?).
Man vergißt solche Jugendsünden dankenswerter Weise :oops:


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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. September 2006, 15:34 
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Zitat:
Ich glaube, dieselbe Technik wendeten die Mädchen auch in meiner Teenagerzeit an... Außerdem gab es da noch die Masche, über die gemeinsame Freundin (resp. den Freund) mitzuteilen, dass man ganz schrecklich in einem verliebt sei... Bruki


Oh, oh, oh, das haben wir doch nur im Kindergarten gemacht, bzw. in der Grundschule. Und außerdem haben die Jungs sich genauso doof oder raffiniert angestellt. War gar kein Unterschied.

Moment. Doch, die Jungs haben uns gern die Zöpfe abgeschnitten und haben dann gesagt "Das hab ich aus purer Freundschaft gemacht", oder "'s ist halt so über mich gekommen"

:blume: Caro

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Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit


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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. September 2006, 15:44 
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Caro hat geschrieben:
Zitat:
Ich glaube, dieselbe Technik wendeten die Mädchen auch in meiner Teenagerzeit an... Außerdem gab es da noch die Masche, über die gemeinsame Freundin (resp. den Freund) mitzuteilen, dass man ganz schrecklich in einem verliebt sei... Bruki


Oh, oh, oh, das haben wir doch nur im Kindergarten gemacht, bzw. in der Grundschule.

:blume: Caro


Also über diesen Reifegrad sind wir zu Schulzeiten nicht hinausgewachsen :ja: .


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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. September 2006, 16:42 
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Ulli hat geschrieben:
Wenn man jetzt mal Mr. Knightley außen vor läßt, waren die Männer bei Austen ja nicht solche, denen sich die Frauen "angepaßt" haben, waren nicht leuchtendes Vorbild, sondern die Frauen haben vielmehr durch den Umgang mit ihnen bzw. die Konflikte mit ihnen ihre Erfahrungen gemacht und sind an ihnen gereift.


Bei allen anderen Romanen, außer bei NA und Emma stimme ich dir zu! Doch gerade Henry Tilney und Mr Knightley sind meiner Ansicht nach die Herren in JAs Romanen, die die Damen auf den richtigen Weg führen...

Zum Beispiel stößt doch Henry Catherine darauf, dass die Bewunderung Fredericks für ihren Bruder nicht verletzend sein dürfte, wenn Isabella sich lediglich bewundern lassen würde und nicht kräftig mitmischte...vorher hatte Catherine nicht gewagt, Isabella eine böse Absicht zu unterstellen...
Oder die überzeugendste Stelle: “If I understand you rightly, you had formed a surmise of such horror as I have hardly words to — Dear Miss Morland, consider the dreadful nature of the suspicions you have entertained. What have you been judging from? Remember the country and the age in which we live. Remember that we are English, that we are Christians. Consult your own understanding, your own sense of the probable, your own observation of what is passing around you. Does our education prepare us for such atrocities? Do our laws connive at them? Could they be perpetrated without being known, in a country like this, where social and literary intercourse is on such a footing, where every man is surrounded by a neighbourhood of voluntary spies, and where roads and newspapers lay everything open? Dearest Miss Morland, what ideas have you been admitting?”
Wenn Henry ihr nicht den Kopf gewaschen hätte, wäre sie wohl nicht so schnell selbst auf den Gedanken gekommen, wie lächerlich ihre Überlegungen eigentlich waren...

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BeitragVerfasst: Donnerstag 7. September 2006, 20:26 
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
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^ Da wollte ich auch gerade einschreiten. :wink: Für mich ist Henry ganz klar der, der Catherine's Hirn zum Laufen gebracht hat, ob nun bewusst oder "nebenbei". Es häufen sich doch die Szenen und Sätze in dem Buch, in denen Catherine an seinen Lippen hängt, ihn bewundert, seine Meinung übernimmt. Ich denke auch, die besondere Ironie ist, dass dieser "Henry" genausogut ein "John Thorpe" hätte sein können, für Catherine. Zumindest eine zeitlang.


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BeitragVerfasst: Freitag 8. September 2006, 09:36 
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Julia hat geschrieben:
^ Da wollte ich auch gerade einschreiten. :wink: Für mich ist Henry ganz klar der, der Catherine's Hirn zum Laufen gebracht hat, ob nun bewusst oder "nebenbei". Es häufen sich doch die Szenen und Sätze in dem Buch, in denen Catherine an seinen Lippen hängt, ihn bewundert, seine Meinung übernimmt. Ich denke auch, die besondere Ironie ist, dass dieser "Henry" genausogut ein "John Thorpe" hätte sein können, für Catherine. Zumindest eine zeitlang.

Nicht zu vergessen die Zitate, wo Jane Austen darauf hinweist, dass Catherine sich von den guten Grundsätzen ihrer Eltern und den vernünftigen Erwägungen Mr. Allens leiten lässt... Henry ist diesbezüglich eben auch nicht der einzige Nabel der Welt für Catherine... sie hat schon ein wenig mehr natürlichen Charakter mitbekommen als nur das Henry-Groopie zu spielen... Die Einflüsse Isabellas und John Thorpes halten sich demgemäß in Grenzen - insbesondere nachdem sie deren Fragwürdigkeit erkennt (auch wenn sie die wahren Charaktere ihrer "Freunde" erst später als vielleicht Henry erkennt, hat sie doch keinen Anteil an deren Schlechtigkeit in ihrer eigenen Natur)...

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Kapitel 28

Im 28. Kapitel verlässt der General für einige Tage Northanger in Richtung Stadt, worüber die jungen Leute sehr erleichtert sind. Doch Henry muss sie bald darauf ebenfalls für einen Tag und Nacht in der Abtei alleine lassen, weil er gewisse Pflichten seiner Gemeinde gegenüber hat. Am Abend des Tages seiner Abreise kehrt überraschend der General zurück, aufgebracht und zornig, und wirft Catherine äußerst ungentlemanhaft und grob aus dem Haus --- die unangenehme Botschaft lässt er bezeichnenderweise durch die arme Eleanor überbringen...

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Wichtig in diesem Kapitel ist meiner Ansicht nach in Bezug auf Catherines "Reifung" im Laufe des Buches folgende Stelle:
At that moment Catherine thought she heard her step in the gallery, and listened for its continuance; but all was silent. Scarcely, however, had she convicted her fancy of error, when the noise of something moving close to her door made her start; it seemed as if someone was touching the very doorway — and in another moment a slight motion of the lock proved that some hand must be on it. She trembled a little at the idea of anyone’s approaching so cautiously; but resolving not to be again overcome by trivial appearances of alarm, or misled by a raised imagination, she stepped quietly forward, and opened the door. Eleanor, and only Eleanor, stood there.

Wie auch diese aus dem 26. Kapitel, die ich damals völlig vergessen habe zu erwähnen:
What was there to interest or amuse her? She was tired of the woods and the shrubberies — always so smooth and so dry; and the abbey in itself was no more to her now than any other house. The painful remembrance of the folly it had helped to nourish and perfect was the only emotion which could spring from a consideration of the building. What a revolution in her ideas! She, who had so longed to be in an abbey! Now, there was nothing so charming to her imagination as the unpretending comfort of a well–connected parsonage, something like Fullerton, but better: Fullerton had its faults, but Woodston probably had none.

Catherines Wandlung ist perfekt, würde ich sagen: Sie hat gelernt, ihren Verstand zu benutzen und in der Realität ihr Glück zu finden (nämlich bei Henry in Fullerton, einem stinknormalen Pfarrhaus! :love:

Bruki hat geschrieben:
Ulli hat geschrieben:
Ulli hat folgendes geschrieben:
... (Sorry, das Buch war zu spannend, ich mußte es gestern Nacht noch zu Ende lesen). ...


Ging mir auch so... :biggrin:

Bruki


Und mir ging es gestern Abend um 1 Uhr auch so! :biggrin:

Alethea :flower:

PS: Sorry, dass ich in letzter Zeit nur noch die englischen Zitate bringe, aber wenn ich nur noch um 1 Uhr morgens Zeit zum Lesen finden kann, ist das doch schon sehr bedenklich! :rofl: :clown: :eek:

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Es ist besser den Mund zu halten und dumm zu erscheinen, als ihn zu öffnen und jeden Zweifel zu zerstreuen.
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 Betreff des Beitrags: Re: Kapitel 28
BeitragVerfasst: Freitag 8. September 2006, 13:54 
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 08:04
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Alethea hat geschrieben:
... Sorry, dass ich in letzter Zeit nur noch die englischen Zitate bringe, aber wenn ich nur noch um 1 Uhr morgens Zeit zum Lesen finden kann, ist das doch schon sehr bedenklich! :rofl: :clown: :eek:

Das solltest Du mal untersuchen lassen! :ja: :aetsch:

Bruki :cool:

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 Betreff des Beitrags: Re: Kapitel 28
BeitragVerfasst: Freitag 8. September 2006, 13:58 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Registriert: Mittwoch 14. Juni 2006, 20:11
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Bruki hat geschrieben:
Alethea hat geschrieben:
... Sorry, dass ich in letzter Zeit nur noch die englischen Zitate bringe, aber wenn ich nur noch um 1 Uhr morgens Zeit zum Lesen finden kann, ist das doch schon sehr bedenklich! :rofl: :clown: :eek:

Das solltest Du mal untersuchen lassen! :ja: :aetsch:

Bruki :cool:


Ich weiß echt nicht, wie das werden soll, wenn erst das Semester angefangen hat... :tot: :rolleyes: :spot: :motz: :wall: :seufz:

Alethea :flower:

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Freitag 8. September 2006, 16:13 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Ich denke auch, dass das gute "Beispiel" der Geschwister Tilney (Henry und Eleanor) sehr anschaulich für Catherine gewesen ist. Die langsam gewachsene Freundschaft, die ernsthaften, aber auch ironischen Unterhaltungen, ihrer Interessen für die (damals) moderne Malerei. Ich denke, es ist diese Freundschaft, die Catherine so äußerst gut bekommen ist. Und dann natürlich die dringend notwendig gewordene Kopfwäsche durch Henry. Sie war nämlich auf dem besten Weg, vollständig in ihren Traum (oder sogar Wahn???) Welten zu versinken und alles für bahre Münze zu nehmen, was sie aus diesen Schauerromanen "wusste", und wohl auch noch für den Schwarzwald und ähnliche Regionen aus Selbstschutz (?) für möglich hält. Da hat der gute Henry sehr viel Ähnlichkeiten mit Mr. Knightley.
Und jetzt hat also auch der Genral seine "Maske" fallen lassen, wenn auch auf eine sehr harte Art und Weise, die für unsere Catherine mehr als beleidigend ist. Im Grunde behandelt er sie, als hätte sie ein Verbrechen begangen. Dabei erfahren wir ja alle, dass er den Lügen eines John Thorpe mehr glaubte als seinen eigenen Erlebnissen und Beobachtungen mit Catherine. Das ist wie ein Schlag ins Gesicht. Er behnandelt sie wie eine Aussätzige, oder wie eine Verbrecherin. Sehr menschenfreundliches Verhalten, dass er da an den Tag legt. Offenbar haben Eleanor und Henry in ihrer Art wohl mehr von der Mutter vererbt bekommen?
Tina

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 Betreff des Beitrags: Kapitel 29
BeitragVerfasst: Freitag 8. September 2006, 18:50 
In Kapitel 29 fährt Catherine alleine in der Postkutsche nach Hause zurück. Sie sehnt sich gar nicht danach, dort anzukommen, denn niemand erwartet sie unangemeldet zurück. Außerdem drücken sie schwere Zweifel, was sie wohl gemacht haben könnte, um den General zu erzürnen.

Da ist auch wieder so eine Stelle, wo JA über ihre "Heldin" schreibt: Die Rückkehr der Heldin am Ende ihrer Laufbahn in ihr heimatliches Dorf [...] mit der ganzen Würde einer Gräfin [...]. Sie ziert das Ende jedes Buches [...]

Ich lasse meine Heldin in Einsamkeit und Schande nach Hause kommen. [...] Geschwind soll also der Kutscher unter den Blicken von Sonntagsspaziergängern durchs Dorf fahren, und eilig soll sie aussteigen.

Aber so betrübt Catherines Gemüt [...], denen zu Hause bereitete sie damit eine nicht alltägliche Freude;...


Da war wieder eine Beschreibung ganz nach meinem Geschmack. JA hatte schon was drauf.

Den General kann ich nicht leiden. Er hat sich schändlich benommen. Ich weiß auch noch nicht, wie das Buch ausgeht.


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BeitragVerfasst: Freitag 8. September 2006, 19:05 
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Wieder mal die besondere Austen-Ironie, dass Catherine zu Recht ein schlechtes Gefühl dem General gegenüber hatte. Sie hatte allen Grund, nur wusste sie (bis jetzt) nicht, warum.
Letztendlich hat sich der General genauso schändlich benommen, wie die Schufte in Catherine's Romanen. Nur eben lebensnäher.


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BeitragVerfasst: Freitag 8. September 2006, 19:37 
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Julia hat geschrieben:
Wieder mal die besondere Austen-Ironie, dass Catherine zu Recht ein schlechtes Gefühl dem General gegenüber hatte. Sie hatte allen Grund, nur wusste sie (bis jetzt) nicht, warum.
Letztendlich hat sich der General genauso schändlich benommen, wie die Schufte in Catherine's Romanen. Nur eben lebensnäher.

Ich weiß nicht, ich glaube, das ist kein Ironietrüffel, den Du da erschnüffelt haben willst... Catherine hat einfach ein gesundes Empfinden für Gut und Gerecht, und dieser Zeiger hat beim General angeschlagen... Ganz im Ernst und ohne Witz... Ansonsten gilt das von der bodenständigen Mutter Morland gesagte: "Was für ein Glück waren so stetig wohlwollende Freunde wie Mr. und Mrs. Allen; und wie außerordentlich wenig bedeutete die geringschätzige oder unfreundliche Behandlung durch flüchtige Bekannte wie die Tilneys." - Und wenn das nicht anschlug, hatte man ja immer noch eine gutbestückte Bibliothek mit dem "Mirror" im Haus, der jeglichen "Geist der Unzufriedenheit" bei einem jungen Mädchen zu kurieren in der Lage war... :D

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Freitag 8. September 2006, 19:41 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Zitat:
Ansonsten gilt das von der bodenständigen Mutter Morland gesagte: "Was für ein Glück waren so stetig wohlwollende Freunde wie Mr. und Mrs. Allen; und wie außerordentlich wenig bedeutete die geringschätzige oder unfreundliche Behandlung durch flüchtige Bekannte wie die Tilneys."


:lol: Meinst Du das ernst?

Dieser Kommentar zeigt zwar Mutter Morlands Bodenständigkeit, aber nicht unbedingt ihren Scharfsinn.
Was entscheidet den über den "Wert" einer Freundschaft: die Dauer oder die Tiefe??
Catherine hat von den Tilney-Geschwistern menschlich sicher mehr profitiert als von der albernen Mrs Allen und dem desinteressierten Mr. Allen. Wie wohlwollend sie auch immer sein mögen.


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