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BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2009, 20:45 
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Piratensüchtige Administratorin, ebenfalls Seriensuchti mit Mittelalterpräferenz und spätes Girlie
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Damit sie ihn am Ende nicht aus Dankbarkeit heiratet. So nach dem Motto "das schulde ich ihm wohl".

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Montag 18. Mai 2009, 20:45 


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BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2009, 21:44 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Was in der Ansicht der damaligen Gesellschaft auch gar nicht so abwegig war. Man sieht ja zum Beispiel auch in "Sense & Sensibility" wie vergleichsweise "harmloses" Verhalten, das Umfeld felsenfest von einer Verlobung überzeugt. Auch Captain Wentworth fühlt sich Louisa gegenüber verpflichtet sie zu heiraten, nachdem er mitbekommt, wie alle über die beiden reden/denken. Die Gardiners lassen Darcys Eingreifen auch nur zu, weil sie sicher sind, dass zwischen den beiden eine Art Einverständnis herrscht. Wie hätte es ausgesehen, wenn ein mit der Familie völlig unverbundener Bekannter sich in der Größenordnung "einmischt" - finanziell und generell!

In Fanny Burneys etwa zeitgleich enstandener "Camilla" wird die Heldin von ihren Schwestern als moralisch verpflicht angesehen, den (für sie ablehnenswerten) Mann zu heiraten, der ihrem Bruder aus einer schwierigen finanziellen Klemme geholfen hat.
Ich denke, Darcys (positiver) Stolz ist hier ebenfalls wieder im Spiel - er möchte Elizabeth aus freien Stücken für sich gewinnen, nicht weil sie sich ihm gegenüber verpflichtet fühlt gar Gefühl hat, er würde sie zu Dankbarkeit manipulieren wollen.


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BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2009, 22:35 
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Austenbegeistert
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Udo hat geschrieben:
Warum eigentlich wollte Mr. Darcy partout vermeiden, dass Lizzy von seinen guten Taten erfährt? Dass sie ihm dafür dankbar sein würde, war doch klar. Und dass das ihm nicht schaden würde, eigentlich auch...


Ich hab mir immer gedacht, dass Darcy vermeiden wollte, dass sie oder auch ihre Familie sich ihm gegenüber in irgend einer Weise verpflichtet fühlt. (und ein wenig auch, weil er nicht wollte, dass sie ihre Meinung ihm gegenüber nun nur aus Dankbarkeit änderte)...wobei zweiteres wohl eine zu romantische Vorstellung wäre. ^^ Ich denke es wird wohl eher der erste Grund sein.
Jedenfalls sind das die einzigen Gründe, die mir dazu einfallen.


(Edit: Da habe ich wohl eine Seite vergessen und es gab einige die deutlich schneller waren. ;) Ich vergesse immer wieder, dass dieses Forum einem die seite mit dem ersten ungelesenen Beitrag anzeigt...und nicht dem letzten, wenn einige dazu gekommen sind. ^^)

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BeitragVerfasst: Montag 18. Mai 2009, 23:24 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Das klingt plausibel. Wahrscheinlich habt ihr recht, wenn das damals so war. Nur: Es muss ihm ja klar gewesen sein, dass seine Beteiligung rauskommt, eben weil die Gardiners sich nur darauf eingelassen haben, weil sie eine engere Verbindung zwischen ihm und Lizzy bereits vermutet haben. Und selbst wenn nicht: Um bei Julias Beispiel S&S zu bleiben - ihm muss auch klar gewesen sein, dass sein enormes Engagement in jedem Fall dazu führt, dass die Leute sich was denken und dass dies Druck auf Lizzy ausüben könnte.
Ich bin mir nicht sicher, ob es mit Stolz zu tun hat. Klar will er nicht, dass sie ihn nur aus Dankbarkeit mag (obwohl hier schon mal jemand geschrieben hat, es spreche nichts dagegen, sich aus Dankbarkeit in jemanden zu verlieben). Aber sein Handeln ist eigentlich schon weitgehend irrational, scheint mir. Die Suche, das große finanzielle Engagement - es steht in keinem Verhältnis zu seiner "Schuld" (er hat gar keine besondere, schließlich hat er Lizzy ja immerhin gewarnt). Meine These ist: Er ist im Grunde hin und bemäntelt nur notdürftig mit rationalen Erwägungen, was er tut, weil sein Gefühl ihn dazu drängt. Das ist übrigens sehr romantisch. :kreuz:


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BeitragVerfasst: Dienstag 19. Mai 2009, 07:09 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Udo hat geschrieben:
Warum eigentlich wollte Mr. Darcy partout vermeiden, dass Lizzy von seinen guten Taten erfährt? Dass sie ihm dafür dankbar sein würde, war doch klar. Und dass das ihm nicht schaden würde, eigentlich auch...

Nach dem Motto: Adel verpflichtet. Güte und Selbstlosigkeit verliert ihren Wert, wenn man sich damit "brüstet". Darcy wollte eben nicht, dass sein Einsatz bekannt wird. Gerade Lizzy gegenüber. Er wollte eben auch keine blosse Dankbarkeit und schon gar keine Fanny-Litaneien. :wink:
Nichts schlimmer, als eine vor Dankbarkeit triefende und lamentierende Mrs. Bennet, die Darcy damit in der Öffentlichkeit beschämt. :fies_sei:

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BeitragVerfasst: Dienstag 19. Mai 2009, 20:05 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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60. Kapitel

Elizabeth und Darcy klären noch einige Details ihrer Beziehung. Schriftlich wird die gute Nachricht verbreitet. Die Reaktionen verschiedener Personen werden geschildert.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 20. Mai 2009, 16:38 
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Begeistertes Missionierungsopfer
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Das ist aber sehr profan ausgedrückt, Udo. :wink: ....klären Details.... :lach:


Lizzie findet zu ihrem wahren Selbst zurück: ELIZABETH'S spirits soon rising to playfulness again Sie neckt ihren Darcy, wie es Verliebte tun, und auch sonst zeigt JA mal wieder, wie gut sie sich in ihre Heldinnen hineinversetzen kann. :ja:
Verliebte wollen wissen, wann und warum sich der Auserwählte verliebt hat. :love:
Und genau wie wir es ja schon in den vorherigen Kapiteln vermutet haben - Darcy liebt sie for the liveliness of your mind, und er war : sick of civility, of deference, of officious attention. You were disgusted with the women who were always speaking, and looking, and thinking for your approbation alone. I roused, and interested you, because I was so unlike them, das sieht Lizzie ganz richtig. :ja:

Nun können sie auch endlich wieder miteinander reden, da steckt so viel Liebe zueinander im Dialog, da verzeih ich auch glatt das Schweigen beim eigentlichen 2. Antrag. :ja:

Richtig gut hat mir auch der Brief von Mr Bennet an Mr Collins gefallen:
I must trouble you once more for congratulations. Elizabeth will soon be the wife of Mr. Darcy. Console Lady Catherine as well as you can. But, if I were you, I would stand by the nephew. He has more to give.

Wegen solcher Sätze liebe ich P&P!! :top:

Schade, dass Mr Bennet keine adäquate Ehefrau hat - aber dann hätte es auch keine Lizzie gegeben! :angel:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 20. Mai 2009, 17:21 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Aber eigentlich ist es doch auch eher profan, was jetzt noch passiert, oder? :wink:

Lustig und richtig böse finde ich Lizzys Satz über Lady de Bourgh:
"Lady Catherine war also von unendlichem Nutzen, und darüber sollte sie froh sein, denn sie macht sich gern nützlich."

Und zum ersten Mal (glaube ich jedenfalls) nennt Darcy seine Liebste mit Vornamen: Elizabeth - das ist wohl der Höhepunkt der Intimität in diesem Buch, oder? ;D


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BeitragVerfasst: Mittwoch 20. Mai 2009, 21:15 
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Nein - das war doch tatsächlich schon im Kapitel (58) des 2. Antrags so:

der Spruch ist Kult: dearest, loveliest Elizabeth! :love:

Der Satz hinsichtlich Darcys Tante ist auch so was, weshalb P&P mein liebster Roman von JA ist! :top:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 20. Mai 2009, 21:39 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Ich finde der Dialog hier ist sehr charakteristisch, wahrscheinlich auch für die Zukunft: Elizabeth unterhält sich eher selbst mit ihren lockeren Sprüchen und Darcy bleibt trocken und geradeheraus. Mal ganz salopp ausgedrückt ...


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BeitragVerfasst: Mittwoch 20. Mai 2009, 22:45 
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Begeistertes Missionierungsopfer
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NEIN, Julia, das siehst Du ganz falsch :wink:

Lizzie wird sich ihren Darcy schon so backen wie es richtig ist. :lach:
Hat sie ja gesagt - er muss noch lernen, über sich selbst zu lachen!
Und das schafft sie!! Bin ich sicher! :ja:

Und DANN erst werden sie eine gleichberechtigte Beziehung haben. :) Mit viel Spaß an der Sache und ..an sich. :fies_sei:

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BeitragVerfasst: Mittwoch 20. Mai 2009, 22:57 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Miranda hat geschrieben:
Nein - das war doch tatsächlich schon im Kapitel (58) des 2. Antrags so:
der Spruch ist Kult: dearest, loveliest Elizabeth!


Ups, übersehen... Der Spruch ist schon Kult? Wirklich?
Ich hoffe für die beiden auch, dass Lizzy sich nicht die nächsten 70 Jahre mit sich selbst amüsieren muss - und dabei am laufenden Meter Georgiana schockiert. Und wenn man bedenkt, wie sehr sich Mr. Darcy in diesen wenigen Monaten schon verändert hat, dann besteht doch immerhin Hoffnung.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 21. Mai 2009, 12:56 
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Emsige Missionarin für Jane Austen
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Elizabeth: "... warum hast du dir dabei den Anschein gegeben, als ob ich dir gleichgültig wäre?"
Mr. Darcy: "Weil du so ernst und schweigsam warst und mich überhaupt nicht ermutigt hast."
Dabei muss ich doch gleich an die Aussage der guten Charlotte in Kapitel 6 denken: "...nur wenige von uns bringen es fertig, sich ohne deutliche Zeichen von Gegenliebe richtig zu verlieben." Okay, der Vergleich hinkt etwas, denn natürlich ist Mr. Darcy auch ohne ein deutliches Zeichen von Gegenliebe richtig in Elizabeth verliebt. Aber es zeigt schön, dass man doch ein wenig Ermutigung benötigt, um Liebe dem anderen gegenüber eingestehen zu können.
Diese präzise Beobachtungsgabe ist es vor allem, weshalb ich Jane Austen so mag. Ich fühle mich von ihr verstanden. :ja:

Elizabeth: "Aber du hättest doch häufiger mit mir sprechen können, als du zum Essen kamst."
Mr. Darcy: "Wenn ich weniger verliebt gewesen wäre, vielleicht."
Verliebtsein beflügelt also nicht nur, es hemmt auch.

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"To read ist to translate, for no two person's experiences are the same."
(W. H. Auden)

"Lesen heißt übersetzen, denn keine zwei Menschen teilen die gleichen Erfahrungen."


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BeitragVerfasst: Donnerstag 21. Mai 2009, 13:29 
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Amadea hat geschrieben:
Elizabeth: "... warum hast du dir dabei den Anschein gegeben, als ob ich dir gleichgültig wäre?"
Mr. Darcy: "Weil du so ernst und schweigsam warst und mich überhaupt nicht ermutigt hast."

Elizabeth: "Aber du hättest doch häufiger mit mir sprechen können, als du zum Essen kamst."
Mr. Darcy: "Wenn ich weniger verliebt gewesen wäre, vielleicht."
Verliebtsein beflügelt also nicht nur, es hemmt auch.

Er wollte sich halt nicht noch mal eine Abfuhr holen und da sie sich nicht traute, ihm ein Signal zu senden, weil er seinerseits wohl auch kein entsprechendes Signal gab, wären sie wohl nie zusammen gekommen, wenn Jane und Bingley sich nicht "total zufällig" abgeseilt hätten und Kitty die Gelegenheit nutzte, sich zu verdünnisieren. ;)

Es ist das Ergebnis von den Situationen vorher. ER hat ihr Verhalten ja anfangs falsch interpretiert, sonst hätte er ihr den ersten Antrag nicht gemacht. Genauso wie SIE geglaubt hat, er fände sie besonders abstoßend, bis er ihr den Antrag machte.
Somit waren beide hinreichend beim Interpretieren der Gefühle des anderen verwirrt und als es dann ernst wurde, waren beide unsicher.

Ich fürchte, Darcy wird nicht "wie Elizabeth" light, bright and sparkeling. Das wäre auch nicht gut. Aber es wird ihm sicher guttun, wenn man ihn nicht immer toternst nimmt.
Grüße
Kerstin

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BeitragVerfasst: Donnerstag 21. Mai 2009, 14:43 
Miranda hat geschrieben:
NEIN
Lizzie wird sich ihren Darcy schon so backen wie es richtig ist. :lach:
Hat sie ja gesagt - er muss noch lernen, über sich selbst zu lachen!
Und das schafft sie!! Bin ich sicher! :ja:

Und DANN erst werden sie eine gleichberechtigte Beziehung haben. :) Mit viel Spaß an der Sache und ..an sich. :fies_sei:
Wie schön, dass jemand den wahren Charakter der beiden Helden erkennt. :wink: Wobei das mit dem "den Anderen verändern" ja so eine Sache ist...


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BeitragVerfasst: Donnerstag 21. Mai 2009, 17:39 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Ich glaube nicht, dass JAs Intention war, das Lizzy sich Darcy erst noch zurechtzupfen muss oder sollte. Eher hofft sie ja, dass sich die beiden gegenseitig beeinflussen, "verbessern" wenn man so will. Und das sollte eigentlich in jeder guten Beziehung - welcher Art auch immer - der Fall sein: Bereicherung.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 21. Mai 2009, 23:23 
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Begeistertes Missionierungsopfer
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Amadea hat geschrieben:

Elizabeth: "Aber du hättest doch häufiger mit mir sprechen können, als du zum Essen kamst."
Mr. Darcy: "Wenn ich weniger verliebt gewesen wäre, vielleicht."
Verliebtsein beflügelt also nicht nur, es hemmt auch.


"If I loved you less, I might be able to talk about it more." - Das ist aus EMMA , und klingt doch sehr ähnlich! :smilingplanet:

Gibt es ähnliche Aussagen eigentlich auch in anderen Romanen von JA?
Verschlägt es Liebenden - bzw. verliebten Männern die Sprache? :wink:

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BeitragVerfasst: Freitag 22. Mai 2009, 17:33 
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Nun ja ( auch wenn es OT ist).. Edward Ferrars ist ja auch nicht grade ein Schwätzer! :lol:
Und Captain Wentworth muß auf einen Brief und vergessene Handschuhe zurückgreifen, um endlich sein Anliegen loszuwerden.
Man könnte also schon sagen, dass einige ihrer Helden etwas wortkarg werden. ;)
Grüße
Kerstin

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BeitragVerfasst: Samstag 23. Mai 2009, 14:51 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Kapitel 61

Friede, Freude, Eierkuchen. Alle von denen wir es schon längst gewusst haben, heiraten und auch die restliche Belegschaft wird entsprechend "versorgt". Abspann.


:)


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BeitragVerfasst: Samstag 23. Mai 2009, 17:29 
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Austenbegeistert
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Na so Friede, Freude, Eierkuchen ist ja nun doch nicht!
Die Bingleys halten es gerade mal noch ein Jahr auf Netherfield aus, bevor sie vor der Verwandschaft flüchten. Papa Bennet flüchtet auch immer öfter mal nach Pemberley, Lydia schreibt den ersten Bettelbrief und mit Darcys weiterer Verwandschaft herrscht erstmal Eiszeit...

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BeitragVerfasst: Samstag 23. Mai 2009, 17:39 
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Zitat:
und mit Darcys weiterer Verwandschaft herrscht erstmal Eiszeit...

Ich denke, dass können Darcy und Elizabeth gut verkraften. ;D

Ob Lydia es schafft, sich ihre Ehe über die Jahre hinweg "schön zu reden"? Immer im festen Glauben, den besten Ehemann von allen gefunden zu haben?

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BeitragVerfasst: Samstag 23. Mai 2009, 23:04 
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Boah, Julia, man merkt echt, dass P&P nicht so Dein Lieblingsroman ist! :fies_sei:
*Friede Freude Eierkuchen*??? .....

Aber ich bin da ja eisern, auch als noch immer Austen-Novizin!

Allein dieser erste Satz des letzten Kapitels:

HAPPY for all her maternal feelings was the day on which Mrs. Bennet got rid of her two most deserving daughters. :top: :top: :top:

Wie kann man sich nur solch einen genialen Satz einfallen lassen? :)
Ist doch fast wie der erste des Romans? :wink:


Nix mit FFE! :aetsch:

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BeitragVerfasst: Sonntag 24. Mai 2009, 07:21 
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Ich habe das doch bewusst provokativ formuliert ... :wink: Natürlich werden hier die Fäden nochmal schön abschließend verknotet und jeder kommt nochmal charakterkonform zu Wort. Aber ein bißchen langweilig finde ich diese letzten Kapitel bei JA generell schon.


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BeitragVerfasst: Sonntag 24. Mai 2009, 09:16 
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Ich finde auch, dass es hier eher weniger interessant darum geht, die Geschichte halt abzuschließen. Das geht jetzt ratzfatz. Bemerkenswert ist daran allerdings schon, dass JA anders als vielleicht viele andere Schriftsteller das letzte Kapitel benutzt, um noch mal allen kräftig eins mitzugeben. Schon der letzte Satz des vorherigen Kapitels war ja nicht nett: Lizzy ist froh, die ganze Bagage bald endlich los zu sein...
Gab es nicht mal ne Diskussion um schöne Schlüsse? JA ist darin echt nicht die Meisterin. ;D Andererseits passt es so, wie sie es macht, auch ganz gut zur Geschichte.


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BeitragVerfasst: Sonntag 24. Mai 2009, 11:19 
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Austenbegeistert
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Vieleicht hätte JA P&P so enden lassen sollen, wie es bei der 2005er Verfilmung gemacht wurde und den Rest der Fantasie des Lesers überlassen. Dieser letzte Satz von Donald Sutherland als Mr. Bennet und dann Schluss. Finde ich immer noch genial und deutlich besser als das Ende der 95er Verfilmung. Aber wenn ich mich an die letzten Kapitel anderer englische Romane aus dem 19. Jahrhundert so zurückerinnere, dann waren solche, die Zeit nach der eigentlichen Haupthandlung kurz zusammenfassenden Schlusskapitel wohl üblich. Anscheinend fühlten sich Autoren und Leser ohne solche Hinweise auf die Zukunft der Figuren nicht richtig wohl.

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BeitragVerfasst: Sonntag 24. Mai 2009, 12:54 
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Offensichtlich gibt es nicht wenige Leser, die mit dem Ende nicht zufrieden sind, warum sonst sollte es unzählige Fan-Fictions geben, die die Geschichte weiterspinnen? :wink:
Mir gefällt das letzte Kapitel allerdings außerordentlich gut, gerade weil JA sich irgendwie über ihre "Kinder" mokiert. :ja:
Udo hat geschrieben:
Andererseits passt es so, wie sie es macht, auch ganz gut zur Geschichte.

Genau! :top:



@ Armin
Die Amerikaner haben wohl ein völlig anderes Ende von 2005 gesehen. Ihnen reicht die Phantasie nicht. :lach:




Weiß jemand, ob das Ende in der frühen Fassung von First Impressions anders war?

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BeitragVerfasst: Sonntag 24. Mai 2009, 14:48 
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Über die frühe Fassung weiß man gar nichts, außer dass sie in Briefform verfasst war - und selbst darüber sind sich die Literaturhistoriker nicht einig.

Ich denke auch, dass diese Art Schlusskapitel damals üblich war, zumindest behandeln die Zeitgenossen das ganz ähnlich. Vermutlich mit dem Hintergrund, dass britische Romanschriftsteller zu der Zeit noch stark meinten, einen moralisch-bildenden Anspruch verfolgen zu müssen, um ihnen überhaupt den Hauch einer Daseinsberechtigung zu verschaffen (- das ganze Genre war ja dort bis weit ins 19. Jahrhundert ein echtes Stiefkind). Jane Austen sieht das zwar weit weniger eng als ihre Zeitgenossen, aber sie ist ja trotzdem in ihrer Zeit verhaftet.


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BeitragVerfasst: Sonntag 24. Mai 2009, 17:42 
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Dass Jane und Lizzy künftig 30 Meilen voneinander entfernt wohnen, findet JA offenbar wenig. Entspricht das nicht in etwa einer Kutschfahrt von zwei Stunden? So wenig scheint mir das nicht zu sein...

Natürlich möchte man am Ende des Buches gerne kurz wissen, wie es den Figuren künftig ergeht. So wie wir es ja auch interessant finden, an anderer Stelle zu erfahren, wen Mary und Kitty heiraten werden. Aber hier hat das für mich fast den Anschein, als würde JA noch mal kurz die Leute aburteilen (meinst Du das mit moralisch-bildend, Julia?). Irgendwie ist das ja auch durch den Stilbruch gekennzeichnet: Bisher haben wir die ganze Geschichte immer aus der Sicht von Lizzy gelesen, mit Einsprengseln von JA, jetzt (im vorherigen Kapitel gings schon los damit) spricht die Autorin allein aus der allwissenden Perspektive.


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BeitragVerfasst: Dienstag 26. Mai 2009, 14:40 
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Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
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Udo hat geschrieben:
Dass Jane und Lizzy künftig 30 Meilen voneinander entfernt wohnen, findet JA offenbar wenig. Entspricht das nicht in etwa einer Kutschfahrt von zwei Stunden? So wenig scheint mir das nicht zu sein...

Na ja. Gerade das entspricht einer gewissen Nähe. Erinnerst Du dich noch an das Gespräch in Hunsford, das Darcy mit Lizzy zwecks Entfernungen führt? Abgesehen davon, dass es tagelange Reisen zu Freunden gab, bei denen man sich nicht nur wochen-, sondern sogar monatelang aufhielt. Darcys-Bingleys-und irgendein -Borough im Norden, dazwischen London.

Erstaunlich ist hier wirklich der alte Bennet. Erst ein Couch-Potatoe, der nicht einmal dazu zu bewegen ist nach London oder an einen IN-Seehafen zu fahren und dann halten ihn keine zehn Pferde davon ab Pemberley zu frequentieren. Ein Indiz, dass es zwischen Lizzy und Darcy wirklich gut läuft. Für Mr. Bennet also die Erholung pur. :D

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Zuletzt geändert von Caro am Mittwoch 27. Mai 2009, 07:18, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Dienstag 26. Mai 2009, 20:22 
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Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 15:07
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Caro hat geschrieben:
Na ja. Gerade das entspricht einer gewissen Nähe. Erinnerst Du dich noch an das Gespräch in Hunsford, das Darcy mit Lizzy zwecks Entfernungen führt?


Ging es da nicht um 50 Meilen? Und fand nicht Darcy das nah, Lizzy aber eher weit?

Beim zweiten/dritten Lesen des Buches ist mir noch mal aufgefallen, dass P&P doch eigentlich der Roman von JA ist, der am ehesten die Bezeichnung "Liebesroman" verdient - bzw. bei dem man am ehesten der Versuchung erliegen kann, ihn so zu bezeichnen. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum er am populärsten ist, schätze ich. Aber es ist ja schon so, wenn ich mich nicht irre, dass in keinem ihrer 6 Romane die Liebesgeschichte so im Vordergrund steht, oder? Das Thema wird mit dem ersten Satz des Romans glasklar festgelegt und dann geht es schnurstracks tatsächlich vor allem darum, wie sich Lizzy und Darcy erst nicht und dann doch mögen - mal von diversen Nebenstorys abgesehen. Und viele romantische Elemente sind auch drin. Also ich kann schon verstehen, dass viele Leute den Roman vielleicht erst mal als reinen "Liebesroman" (miss)interpretieren.


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Forum: Filmversionen: Technische Details und Unterschiede
Autor: Alethea
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