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BeitragVerfasst: Montag 4. August 2008, 15:31 
Caro hat geschrieben:
Einfach indem er selbst, als Typ präsenter ist, sich auch mal an Gesprächen beteiligt, nicht nur im Hintergrund den stillen Beobachter und den hilfreichen Geist gibt. Indem er Marianne z.B. seltene Noten beschafft, oder der Familie, wobei jeder weiss, dass Marianne sooo gern spielt; oder die Familie ins theater einlädt, irgendetwas, was Marianne zeigen könnte, dass er besonders ist.
Das könnte er natürlich machen. Aber dann wäre er nicht Brandon. Und es wäre ein Aufdringlichsein, seine Absichten würden erkennbar, und er würde noch entschiedener abgelehnt (weil er zu diesem Zeitpunkt noch nicht erwählt ist).
Zitat:
Zudem wusste er genug von Willoughby, dass er gewisse Warnungen hätte aussprechen können und sein Bild in der Gesellschaft hätte "geraderücken" können.
... und sich damit unbeliebt gemacht.

Zitat:

(bei Lizzy sehe ich ihr "Ich würde Sie niiieee heiraten" auch sehr differnziert …). Das heisst, Er hätte sie eben doch von sich überzeugen könne.
Nein. SIE hat ihre Ansicht geändert.

Ich interpretiere einiges in deinem Posting so, dass du den weiblichen Charakteren keine freie Entscheidung lässt, zu wählen. Sie müssen sich für jemanden entscheiden, weil er so gut/reich/großzügig/sonstwas ist. :wink:


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Montag 4. August 2008, 15:31 


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BeitragVerfasst: Montag 4. August 2008, 16:06 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
Beiträge: 6713
Wohnort: Bayern
Hazel hat geschrieben:
Ich interpretiere einiges in deinem Posting so, dass du den weiblichen Charakteren keine freie Entscheidung lässt, zu wählen. Sie müssen sich für jemanden entscheiden, weil er so gut/reich/großzügig/sonstwas ist. :wink:


Wenn du es so sehen willst ... :D
Aber ja, sollte man sich nicht für den Besten entscheiden? Dabei aber bitte aus freien Stücken! I
Ich dachte immer, die Evolution hat es extra so eingerichtet, schliesslich sollen sich die Besten (Gene) durchsetzen ...? Ist nicht all die innere Chemie, das Gehirn und das "jemanden riechen können" genau dafür angelegt? :gruebel: :wink: Ist es nicht auch das, was Marianne lernen muss oder soll, dass sie die falschen Prioritäten hatte ?

Würde man sich willentlich für den Falschen, für Leid und das Schlechte entscheiden, wenn man ein bisserl sein Gehirn benutzt? Nach dem Motto, der Andere wäre zwar viel besser, aber ich steh grad auf Liebeskummer? Was konnte W. schon bieten, ausser äusserem Glanz, der schnell vergangen wäre, hätte sie genauer hingeschaut? Mehr als Katzengold ist W. nicht, nie gewesen. :wink:

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Zuletzt geändert von Julia am Montag 4. August 2008, 21:02, insgesamt 2-mal geändert.
Schachtelzitate entsorgt ... Bitte nur das zitieren, auf das Ihr Euch bezieht, sonst wirds wahnsinnig unübersichtlich und ermüdend zu lesen. Danke! // Julia


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BeitragVerfasst: Montag 4. August 2008, 19:42 
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Amüsantes Boardmitglied und Reisetrulla
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Registriert: Mittwoch 17. Mai 2006, 21:35
Beiträge: 2141
Wohnort: NRW
Caro hat geschrieben:
Würde man sich willentlich für den Falschen, für Leid und das Schlechte entscheiden, wenn man ein bisserl sein Gehirn benutzt?


Ich glaube, das ist ja das "Problem" beim Verliebsein: man benutzt sein Gehirn dann nicht unbedingt. :D Jedenfalls gibt es darüber sogar wissenschaftliche Abhandlungen, dass Verliebte zum Teil "unzurechnungsfähig" sind.

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Welch triste Epoche, in der es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil!
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BeitragVerfasst: Montag 4. August 2008, 20:04 
@ Caro:
Diese Argumentation ist nicht nachvollziehbar.


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BeitragVerfasst: Montag 4. August 2008, 20:42 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 15:07
Beiträge: 3093
Caro hat geschrieben:
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie JA es schafft einen Charkter zum Helden zu stylisieren, obwohl wir kaum etwas über ihn erfahren. (...) Er selbst, sein Innerstes bleibt verborgen. Und doch nimmt er uns für sich ein, wir stehen sofort auf seiner Seite. Ich hätte mir, abseits seiner Gefühle zu Marianne, doch auch mehr Präsenz gewünscht. Eine Präsenz, die allerdings auch Mariannes Meinung von ihm hätte ändern können.


Ich glaube, Julia hatte schon darauf hingewiesen, dass die Charakterisierung der Personen in diesem Buch nicht immer optimal gelungen ist... Du hast sicher recht, Caro, dass Brandon blass bleibt. Ebenso wie Edward und ebenso wie die Beziehung zwischen Edward und Elinor unvermittelt wirkt. Trotzdem hätte ich keinen Roman lesen mögen, in dem zwei Männer um eine Frau buhlen - und so sind JAs Romane ja auch nicht angelegt, oder? Ich glaube wirklich, dass es die bewusste Entscheidung von JA ist, sowas nicht zu schreiben. Also kann Brandon nichts dafür, dass er so ist, wie er ist. :wink: Aber gut, wir können uns natürlich wünschen, dass er anders wäre. Ich wünsche ihn mir nicht anders.

Zitat:
*edit*Nachtrag: Interessanterweise tritt Willoughby durchaus in einen Wettbewerb, denn er versucht Brandon in Marainnes Augen, und in denen ihrer Familie herabzusetzen. Aus welchem Grund sollte er das tun, wenn er sich Mariannes nicht vergewissern will oder muss? W. sieht seine Stellung also durchaus nicht als sooo sicher an!


Zu einem Wettbewerb gehört ein Gegner. Willoughby glaubt wohl kaum, dass Brandon bei Marianne eine Gefahr für ihn ist. Er setzt ihn herab wg. der Vorgeschichte mit Eliza, schätze ich.

Zitat:
Es stimmt schon, dieser Wandel zu Brandon kommt dann zu schnell, davon erfahren wir gar nichts. Er ist natürlich verständlich, denn Brandon verkörpert einen der Helden, aber dennoch ist dieser Wandel nicht greifbar. Was brachte Marianne zum Umdenken, abgesehen von der Familie? Vor allem ist mir im Rückblick die totale Ablehnung Brandons und dann diese Liebe zu spannend, um sie mit ein paar Sätzen abzuhandeln.


So schnell kommt der Wandel zu Brandon doch gar nicht. Ich hab noch mal nachgeschlagen: Wenn ich das richtig lese, braucht Marianne zwei Jahre, um sich für eine Heirat mit Brandon zu entscheiden. Aber es stimmt, wie die Annäherung geschieht, erfahren wir nicht groß. Das könnte spannend sein. Aber wenn es nur noch darum geht, wie sich zwei, ohne große äußere Widerstände überwinden zu müssen, näherkommen, dann ist das wohl auch kein Thema, das JA sonderlich interessiert. Ich bin mir da aber durchaus nicht sicher: Kommt sowas in einem ihrer Romane vor?

Zitat:
Ein ängstlicher, supervorsichtiger Typ, der seine Gefühle nicht preisgibt und stets im Hintergrund bleibt, wird sich wohl kaum als Soldat seine Sporen verdienen und wird in jedem Fall der erste sein, der auf dem Schlachtfeld liegen bleibt.


Ja, aber das meinte ich nicht ganz. Mir ging es darum, dass man im Kampf oder ich sage mal lieber allgemein im Leben mutig sein kann, auch wenn man im Umgang mit Frauen eher schüchtern ist. Wobei ich zugeben muss, dass ich kein Beispiel dafür kenne. Jedenfalls glaube ich nicht, dass alle schüchternen Männer Feiglinge sind. :wink:

Zitat:
Udo hat geschrieben:
Die "Guten" sind Gentlemen, wissen stets, was der Anstand verlangt, haben ihre Gefühle (zu) sehr unter Kontrolle.

Das heisst also, unsere Helden tun stets das Richtige und sind also "perfekt"? Wenn sie das wären, müssten sie also nicht an sich arbeiten, sondern nur die Heldin?


Nein, das heißt es sicher nicht. Sie verhalten sich möglichst pflichtbewusst, anständig und vernünftig - das heißt nicht, dass sie nicht unaufmerksam, zu wenig selbstkritisch, stolz und überheblich sein können. Und es heißt vor allem nicht, dass sie im Umgang mit ihren Gefühlen keine Defizite haben können. Den echten männlichen Helden gibt es in S&S ja eigentlich nicht, Brandon ist kein Knightley oder Darcy, auch wenn er als Typ ähnlich angelegt ist. Bei Darcy sieht man aber schon ganz gut, dass er sich tüchtig entwickeln muss, bevor er "reif" für Lizzy ist.

Zitat:
Willoughby stellt alle in den Schatten, okay? Aber müssen sich die anderen Gentlemen das Gefallen lassen, müssen Sie auch noch willig zur Seite treten, nach dem Motto "Hier kommt der König"? Sind es nicht die anderen, die ihm den Glanz verleihen, und nicht er selber, der wie ein Stern strahlt? Kann das "Böse" so sehr strahlen, dass man ihm willig klein beigibt? Ich will es nicht hoffen, denn welche Chance hätte das Gute dann? :gruebel:


Na ja, den Glanz verleiht ihm in allererster Linie Marianne, würde ich sagen. Brandon tritt nur zurück, weil Marianne so offenkundig begeistert ist von W. Würde W. Brandon zum Beispiel in geschäftlichen Dingen so in die Quere kommen, also etwa Geschäftspartner gegen ihn aufbringen - ich denke, dann hätte Brandon sehr schnell entschieden was unternommen.


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BeitragVerfasst: Dienstag 5. August 2008, 08:34 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Registriert: Mittwoch 28. Juni 2006, 11:57
Beiträge: 6713
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@Udo
Nein, ich meinte es anders. Mir fehlt Mariannes Wandlung in dem Buch, also die Beschreibung, wie es geschah. Im Buch ist es zu unvermittelt, mit ein, zwei Sätzen abgehandelt, nicht in Mariannes Leben. :)

Und wegen Eliza, Brandon wußte scheints nicht, dass sie mit W. schlief, zumindest sagt er das, und W. behauptet ja bezüglich Eliza auch, manches nicht gewusst zu haben. Warum sollte er Brandon also ihretwegen herabsetzen? Das Duell stand ja noch in weiter Ferne. Da sieht Brandon es übrigens als notwendig, ihre Ehre zu verteidigen, so wie er Mariannes Ehre verteidigt hätte, wäre sie in einer ähnlichen Situation gewesen. Das meine ich, er reagiert nicht im vorhinein, sondern hinterher ...

Es ist für mich nachvollziehbarer, dass Willoughby ihn als Kontrahenten empfindet, weil er sich ihm unterlegen fühlt finanziell, charakterlich usw. :wink:

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Zuletzt geändert von Caro am Mittwoch 6. August 2008, 07:59, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Dienstag 5. August 2008, 20:22 
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Administrator und Captain a.D. of HMS Groupread
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Registriert: Mittwoch 9. April 2008, 15:07
Beiträge: 3093
Caro hat geschrieben:
Nein, ich meinte es anders. Mir fehlt Mariannes Wandlung in dem Buch, also die Beschreibung, wie es geschah. Im Buch ist es zu unvermittelt, mit ein, zwei Sätzen abgehandelt, nicht in Mariannes Leben. :)


Zumindest ein wenig erfahren wir ja doch. Zunächst ist es ja bemerkenswerter Weise so, dass Brandon sich praktisch auf den ersten Blick in Marianne verliebt - das sagt doch ein wenig über seinen Typ aus. Vielleicht wird Marianne das irgendwann auch bewusst - ganz am Ende. Auf jeden Fall ist sie ihm sehr dankbar für seine Hilfe in großer Not. Er zeigt sich als wahrer Freund. Dann dürfte sie mit ihrer romantischen Seele auch sehr berührt haben, dass auch er eine sehr wild-romantische Vergangenheit hat. Damit ist doch schon mal der Boden bereitet für mehr. Zwei Jahre hatten sie dann noch Zeit, ihre Freundschaft zu vertiefen. Und selbst dann, schreibt JA, heiratet sie ihn noch nicht aus Liebe, sondern aus Freundschaft und Pflichtgefühl. Aber dann, kommt die Liebe doch noch, und zwar richtig, weil Marianne eben nichts halb machen kann (ob das allerdings überzeugend ist, kann man schon hinterfragen, mich stört es nicht).


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