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BeitragVerfasst: Freitag 25. Juli 2008, 14:08 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Erstaunlich fand ich speziell auch bei diesem Roman, wieviel auch finanzielle Macht, JA hier den Frauen überträgt. Gerade weil hier so viel vom Geld haben oder brauchen die Rede ist. Sei es Mrs. Smith, von deren Goodwill Willoughby anhängt, oder Mrs. Ferrars. Selbst bei den John Dashwoods entscheidet letztlich Fanny, was mit dem Geld gemacht wird. Ich finde diesen Aspekt interessant, eben weil üblicherweise Frauen von Männern abhängig waren.
Es muss Jane Austen Spaß gemacht haben die Macht wenigstens in ihrem Roman in die Hände von Frauen zu legen, wobei es mir lieber gewesen, es wäre gerechter verteilt gewesen. :D

Jaa, ist schon gut, ich weiß ja, das hätte eine völlig andere Geschichte ergeben, aber man wird ja wohl noch träumen dürfen ... :wink:

Dass Brandon hier kaum Raum eingenommen hat, finde ich auch schade, aber es liegt wohl daran, dass es bei JA nicht wirklich um Liebesgeschichten geht, auch wenn die Liebe oder Ehe ein stetes Ziel darstellt, sondern es geht ihr hauptsächlich um erkenntnisse, auch Selbsterkenntnisse, Erfahrungen und die Arbeit an sich selbst. Hier ebenso, wie in ihren anderen Werken. Was für meinen Geschmack tatsächlich etwas zu kurz gekommen ist, ist Elinor, nachdem sie hier für den Verstand steht. Oder wollte uns Jane Austen an ihrem Charakter "nur" darlegen, dass ein treues, bemühtes und vernunftbegabtes Herz schlußendlich immer siegt, also die Liebe erringt?
Daß die Vernunft (Edward) am Ende immer Wege findet, sich zu erfüllen?

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Verfasst: Freitag 25. Juli 2008, 14:08 


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BeitragVerfasst: Montag 28. Juli 2008, 08:23 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Caro hat geschrieben:
Es muss Jane Austen Spaß gemacht haben die Macht wenigstens in ihrem Roman in die Hände von Frauen zu legen, wobei es mir lieber gewesen, es wäre gerechter verteilt gewesen. :D


Wobei die Hauptpersonen ja hier auffällig machtlos sind, was das betrifft ...

Dem ist nur noch hinzuzufügen, dass die Frauen (bei JA und vielleicht auch sonst) mit ihrem gegebenen Einfluss auch nicht besser/verantwortungsvoller/menschlicher umgehen als die Männer. :wink: Abgesehen vielleicht von Mrs Smith, die Willoughby zu Recht den Geldhahn zudreht.


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BeitragVerfasst: Montag 28. Juli 2008, 11:21 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Julia hat geschrieben:
Caro hat geschrieben:
Es muss Jane Austen Spaß gemacht haben die Macht wenigstens in ihrem Roman in die Hände von Frauen zu legen, wobei es mir lieber gewesen, es wäre gerechter verteilt gewesen. :D


Wobei die Hauptpersonen ja hier auffällig machtlos sind, was das betrifft ...

Dem ist nur noch hinzuzufügen, dass die Frauen (bei JA und vielleicht auch sonst) mit ihrem gegebenen Einfluss auch nicht besser/verantwortungsvoller/menschlicher umgehen als die Männer. :wink: Abgesehen vielleicht von Mrs Smith, die Willoughby zu Recht den Geldhahn zudreht.


Ja, stimmt. Es ist auffallend, dass die finanzielle Macht nur "Nebencharakteren" zufällt, auch wenn sie dadurch das Geschehen maßgeblich beeinflussen. Die Art wie JA die Frauen mit ihrem Einfluss umgehen lässt, könnte uns darauf schliessen lassen, dass Jane Frauen nicht geeigneter findet als Männer, damit umzugehen, oder sogar dass sie dies unnötig findet? Im anderen Fall hätte sie, rein theoretisch natürlich, z.B. an Elinor beweisen können, dass es wunderbar funktioniert. Aber nein, auch die vernünftige Elinor wird durch das Jammertal geschickt ... :)

@Udo
Sorry, hatte vorher nicht so viel Zeit. :wink:

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BeitragVerfasst: Montag 28. Juli 2008, 13:23 
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Caro hat geschrieben:
Die Art wie JA die Frauen mit ihrem Einfluss umgehen lässt, könnte uns darauf schliessen lassen, dass Jane Frauen nicht geeigneter findet als Männer, damit umzugehen, oder sogar dass sie dies unnötig findet? Im anderen Fall hätte sie, rein theoretisch natürlich, z.B. an Elinor beweisen können, dass es wunderbar funktioniert. Aber nein, auch die vernünftige Elinor wird durch das Jammertal geschickt ...


Gerade wollte ich finden, dass das ein interessantes Thema ist: Frauenbild in JAs Romanen. Von mir aus gerne auch Männerbild. ABER: Natürlich gab es hier dazu schon längst einen Thread, war ja klar....
(Obwohl der, den ich gerade auf die Schnelle gefunden habe, so richtig ergiebig nicht gewesen zu sein scheint...)


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BeitragVerfasst: Montag 28. Juli 2008, 13:48 
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Na komm, wir können gerne damit anfangen, vielleicht steigt ja noch jemand ein ... :bindafür: :D

Leider hat ja meine Diskussion des Frauenbildes im Wandel der Zeiten keine sehr rege Beteiligung ausgelöst. Aber wie gesagt, wir können auch die Herren der Schöpfung näher beleuchten. :D

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BeitragVerfasst: Montag 28. Juli 2008, 20:20 
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Wenn ich hier so durch die Bereiche streife, habe ich den Eindruck, dass das Thema schon immer mal wieder nach vorne kommt. Aber offenbar reicht es nicht recht für einen eigenständigen Threat (obwohl ich Brukis und Julias "Debatte" durchaus heiter fand :wink: ). Oder habe ich was übersehen? Jedenfalls schätze ich, dass man das Thema wohl am besten direkt am Text beackert - das zwingt die Teilnehmer auch nicht dazu, praktisch alle Bücher drauf zu haben (ich z.B. könnte kaum eine Stelle benennen, die mir unter diesem besonderen Gesichtspunkt aufgefallen wäre). Also sollten wir vielleicht auf den nächsten Groupread warten, Caro?


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BeitragVerfasst: Dienstag 29. Juli 2008, 06:38 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Udo hat geschrieben:
... (obwohl ich Brukis und Julias "Debatte" durchaus heiter fand :wink: ) ...


Welche (von den vielen :roll:) denn? :wink:

Also ich bin mit dem Thema durch ... ich finde es schwierig, dieses Thema schriftlich zu diskutieren - man kommt sehr schnell in irgendeiner "Ecke" oder Schublade an und bleibt dann da. Kommt natürlich auch stark auf den jeweiligen Diskussionspartner an. :wink:


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BeitragVerfasst: Dienstag 29. Juli 2008, 07:40 
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Udo, du meinst also Brandon, Edward, John Dashwood usw. sind nicht sehr ergiebig?

Wenn ich es richtig bedenke fällt mir auf, dass sie alle, zumindest in jungen Jahren nicht sehr stark sind. Selbst Brandon nicht, der vor der Flucht mit seiner Liebsten überrascht wird und sich dann scheinbar anstandsalos dreinschickt und seine Liebste den Bruder heiraten lässt, wie es die Familie (des Geldes wegen) vorgesehen hat. Das ist allerdings die einzige Schwäche, die ich an ihm sehe. Gut, er sagt später, er habe sich nicht vorstellen können, dass es für Eliza sooo schlimm werden würde. Fragt sich, wie er dann gehandelt hätte. Es gab also Möglichkeiten?

Der einzige, der wirklich selbstbestimmt lebt ist auch der Schurke. Nämlich Willoughby. Gut, er tanzt an, wenn Tantchen ruft, aber er tut das, weil er sich etwas davon verspricht, weil er ja ein Erbe erwartet und vielleicht weitere Unterstützung. Er tut das nicht aus Familiensinn.

Edward steht zu seiner Verlobung, auch gegen die Familie, aber erst, als ihm keine Wahl mehr bleibt.

Und John Dashwood? Egal ob seine Versprechen ehrlich, oder halbherzig sind, er richtet sich jedenfalls nach seiner Fanny, und zwar in allen Lebenslagen.

Ich beginne mich zu fragen, ob wir Stärke und Schwäche heute anders sehen, als man es zu JAs Zeit betrachtet hat. Mit Sicherheit spielte auch der Respekt vor den Eltern und deren Entscheidungen eine andere Rolle als heute. Man setzte sich, auch als junger Mann, wohl nicht einfach darüber hinweg.
Zum anderen mag sein, dass man sich, wie die Bennets oder hier die Palmers, eben so einrichtete, dass man das Leben gemeinsam fristen konnte, ohne sich an die Gurgel gehen zu müssen. Man machte einfach das Beste aus der lebenslangen Gemeinschaft, zu der man gezwungen war. Es gab Scheidungen, natürlich, aber es warf doch ein schales Licht auf beide Partner und das bis ins zwanzigste Jahrhundert.

Kann es ein, dass ich mit JAs "Männern" zu streng bin? Konnten sie ebensowenig wie die Frauen einfach ihren Weg gehen, selbst wenn sie oberflächlich gesehen, alle Möglichkeiten hatten? :gruebel:

Jane Austen jedenfalls sieht den Gentleman ihrer Zeit und auch ihren jeweiligen Helden eben nicht als den Ritter, der die Frau aus dem Übel erlöst und aus dem Staub holt. Er ist also nicht der Prinz, auf dem Pferd, sondern hat selbst zu kämpfen. Selbst Brandon, der den Dashwoods hilfreich zur Seite steht, ist mehr der Freund als der Retter.

Kommt es daher, dass man Jane Austen, gerade zu Lebenszeit, zu wenig Leidenschaft und Romantik vorwarf? Vermisste man bei ihr die heeren Ziele und Bilder einer idealisten Romantik? Nun Romantikerin in diesem Sinne war sie keine, sie schuf gerade auch in S&S ihre Helden, eigentlich alle Männer-und Frauengestalten, so wie sie im Leben waren, wie sie sie erlebt hatte.

Selbst Elinor, die ein Vorbild sein sollte (war sie ihr Vorbild?), war kein Engel auf dem Podest, keine anbetungswürdige Phantasiegestalt; nicht romantisiert und idealisiert, sondern Elinor erscheint natürlich, wie aus Fleisch und Blut, bodenständig.

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Zuletzt geändert von Caro am Dienstag 29. Juli 2008, 08:24, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Dienstag 29. Juli 2008, 08:18 
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Caro hat geschrieben:
Na ja, du meinst also Brandon, Edward, John Dashwood usw. sind nicht sehr ergiebig? Wenn ich es richtig bedenke fällt mir auf, dass sie alle, zumindest in jungen Jahren nicht sehr stark sind.

Ich beginne mich zu fragen, ob wir Stärke und Schwäche heute anders sehen, als man es zu JAs Zeit betrachtet hat. Mit Sicherheit spielte auch der Respekt vor den Eltern und deren Entscheidungen eine andere Rolle als heute. Man setzte sich, auch als junger Mann, wohl nicht einfach darüber hinweg.
Zum anderen mag sein, dass man sich, wie die Bennets oder hier die Palmers, eben so einrichtete, dass man das Leben gemeinsam fristen konnte, ohne sich an die Gurgel gehen zu müssen. Man machte einfach das Beste aus der lebenslangen Gemeinschaft, zu der man gezwungen war. Es gab Scheidungen, natürlich, aber es warf doch ein schales Licht auf beide Partner und das bis ins zwanzigste Jahrhundert.

Kann es ein, dass ich mit JAs "Männern" zu streng bin? Konnten sie ebensowenig wie die Frauen einfach ihren Weg gehen, selbst wenn sie oberflächlich gesehen, alle Möglichkeiten hatten? :gruebel:


Zu den Männern gibt es ja auch schon einen Extra-Bereich, wo über Vor- und Nachteile der einzelnen "Helden" diskutiert wurde. Habe ich gestern Abend entdeckt. Und der war gar nicht so unergiebig - obwohl kurz.
Du hast ja eine sehr enge Auswahl getroffen, Caro, nämlich nur S&S (wahrscheinlich, weil wir hier im Groupread sind :wink: ). Und da ist Brandon schon ziemlich stark, trotz seines Verhaltens in der Jugend. Auch Edward (ich bleibe dabei...) verhält sich im Grunde einwandfrei. Willoughby ist nicht stark, weil er von niederen Motiven getrieben wird.
Stärken und Schwächen haben sich vielleicht nicht verändert, aber natürlich, wie Du schreibst, die Bedeutung familiärer und gesellschaftlicher Bindungen (was wohl auch mit Mobilität zu tun hat). Vielleicht ist es also schwieriger (oder leichter?) geworden, "stark" zu sein? Unterm Strich, das wurde hier ja schon hier und da erwähnt, hatten die Männer sicher bessere Möglichkeiten.


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BeitragVerfasst: Dienstag 29. Juli 2008, 14:52 
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Aber heisst "stark sein" nicht, sich gegen die Anderen durchsetzen, den eigenen Weg gehen, auch gegen Widerstände? Und das sowohl im positiven, als auch negativen Sinn? Durchsetzungsfähigkeit und Stärke fragt per se nicht nach der Richtigkeit und Moral von Entscheidungen, sondern ob sie gefällt und durchgezogen werden.
Andererseits bezeichnet man es, zumindest heutzutage, auch als Stärke Fehler zuzugeben und entsprechend zu handeln.

Ob eine Entscheidung "falsch" ist, liegt dann wieder im Auge des Betrachters.
Bezeichnenderweise betrachten wir Willoughbys Entscheidung fürs Geld und gegen die Liebe als falsch, während Marianne sie richtig findet, obwohl sie leidet. Ihr ist bewusst, dass es dierichtige Entscheidung für IHN war. Er hätte ohne das Geld nicht leben können, hätte ihr später seine Liebe vorgeworfen, sich wie ein Löwe im Käfig gebärdet ...
Hier war Marianne erstaunlich stark und reif, verlor die unrealistische Romantik aus den Augen. Eine Liebe in "Armut" hat ja nun auch nichts romantisches, wobei man Wert und Inhalt einer Armut in der Gentry natürlich mit anderen Masstäben misst, als bei einer Hutmacherin oder Wäscherin.

Andererseits durfte Mariannes erste Liebe ja nicht gutgehen, weil es die "falsche" Liebe war. Die Erfüllung dieser ersten Liebe hätte ihr auf lange Sicht mehr Leid gebracht, als der Kummer ihn so bald an eine Andere zu verlieren.

Die Frage ist, wieviel erwartet man, dass die Liebe ertragen kann oder muss. Wie hat Jane Austen das gesehen?

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BeitragVerfasst: Dienstag 29. Juli 2008, 19:31 
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Caro hat geschrieben:
(...) dass sie alle, zumindest in jungen Jahren nicht sehr stark sind. Selbst Brandon nicht, der vor der Flucht mit seiner Liebsten überrascht wird und sich dann scheinbar anstandsalos dreinschickt und seine Liebste den Bruder heiraten lässt, wie es die Familie (des Geldes wegen) vorgesehen hat. Das ist allerdings die einzige Schwäche, die ich an ihm sehe. Gut, er sagt später, er habe sich nicht vorstellen können, dass es für Eliza sooo schlimm werden würde. Fragt sich, wie er dann gehandelt hätte. Es gab also Möglichkeiten?


Klar, die beiden waren doch kurz davor nach Schottland durchzubrennen! Die Kammerzofe hat sie verraten.
Ich finde, dass geht bei Brandons gesetzter Art immer etwas unter ...


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BeitragVerfasst: Dienstag 29. Juli 2008, 20:26 
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Caro hat geschrieben:
Aber heisst "stark sein" nicht, sich gegen die Anderen durchsetzen, den eigenen Weg gehen, auch gegen Widerstände? Und das sowohl im positiven, als auch negativen Sinn? Durchsetzungsfähigkeit und Stärke fragt per se nicht nach der Richtigkeit und Moral von Entscheidungen, sondern ob sie gefällt und durchgezogen werden.
Andererseits bezeichnet man es, zumindest heutzutage, auch als Stärke Fehler zuzugeben und entsprechend zu handeln.
Ob eine Entscheidung "falsch" ist, liegt dann wieder im Auge des Betrachters.


Ich habe "Stärke" hier tatsächlich anders bestimmt. Egoistisch und rücksichtslos zu sein, ist für mich nicht Stärke. Aber es stimmt, dass ich dabei schon gewisse Wertmaßstäbe voraussetze. Stark sein heißt für mich in diesem Zusammenhang, dass man allen Widrigkeiten zum Trotz in der Lage ist, sich anständig zu verhalten, sein Handeln von Maximen leiten zu lassen, die Grundlage einer allgemeinen Gesellschaftsordnung sein könnten - um hier mal eben den alten Kant aus der Kiste zu holen. Ja, klingt irgendwie antiquiert, sozusagen idealistisch :D . Aber dann wäre es eben keine Stärke, die vom Standpunkt des Betrachters abhängt, sondern eine, die sich an anderen Maßstäben messen lassen muss. Brandon hat diese Stärke, Edward doch auch. Willoughby dagegen ist ein Getriebener, er ist schwach, weil er seine Wünsche nicht unter Kontrolle hat - tatsächlich gibt er ja zu, einen großen Fehler gemacht zu haben, als er Marianne aufgab.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. Juli 2008, 07:54 
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Julia hat geschrieben:
Caro hat geschrieben:
(...) dass sie alle, zumindest in jungen Jahren nicht sehr stark sind. Selbst Brandon nicht, der vor der Flucht mit seiner Liebsten überrascht wird und sich dann scheinbar anstandsalos dreinschickt und seine Liebste den Bruder heiraten lässt, wie es die Familie (des Geldes wegen) vorgesehen hat. Das ist allerdings die einzige Schwäche, die ich an ihm sehe. Gut, er sagt später, er habe sich nicht vorstellen können, dass es für Eliza sooo schlimm werden würde. Fragt sich, wie er dann gehandelt hätte. Es gab also Möglichkeiten?


Klar, die beiden waren doch kurz davor nach Schottland durchzubrennen! Die Kammerzofe hat sie verraten.
Ich finde, dass geht bei Brandons gesetzter Art immer etwas unter ...

Ja, aber es scheint als habe er sich nach dem Verrat erstaunlich schnell gefügt, klein beigegeben. Was er ja später bedauert, als er Eliza wiederfindet. Er selbst findet also, er hätte mehr kämpfen können, ihr zur Seite stehen sollen und fühlt sich dann auch für deren Tochter in einer Art verantwortlich, dass man ihn sogar für den Vater hält.
Wobei er natürlich auch eine besonders fürsorgliche Art hat. :)

Hat nicht jemand geschrieben, dass Brandon einfach zusieht, ein stiller Beobachter ist, obwohl er Marianne liebt? Gut, Marianne will ihn anfangs nicht, aber sollte man nicht meinen, dass ein Soldat um seine Liebe kämpft?
Brandon kämpft und ergreift seine Chance erst, als der Widersacher sich selbst aus dem Weg geräumt hat.

Ist es seine gesetzte Art, wie du sagst, die mehr Tatkraft verhindert, obwohl er immer der Erste ist, wenn Freunde seiner Hilfe bedürfen?

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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. Juli 2008, 08:29 
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Caro hat geschrieben:
Hat nicht jemand geschrieben, dass Brandon einfach zusieht, ein stiller Beobachter ist, obwohl er Marianne liebt? Gut, Marianne will ihn anfangs nicht, aber sollte man nicht meinen, dass ein Soldat um seine Liebe kämpft?
Brandon kämpft und ergreift seine Chance erst, als der Widersacher sich selbst aus dem Weg geräumt hat.


Was hätte er denn sonst tun sollen? Liebe kann man nicht erzwingen, ... ich habe sowieso nie verstanden, was "um die Liebe kämpfen" bedeuten soll.
Es zeugt auch von menschlicher Größe und Stärke, Dinge zu akzeptieren, die man nicht ändern kann. Gefühle sind nun mal unberechenbar.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. Juli 2008, 08:46 
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Natürlich kann man Liebe nicht erzwingen, aber Brandon könnte Marianne tatsächlich ein wenig mehr den Hof machen, versuchen sie von sich zu überzeugen. Aber genau das tut er, zumindest anfangs nicht. Willoughby betritt die Bühne und er tritt sozusagen ab, wird mehr zum Betrachter.

Hätte ich an seiner Stelle W. und M. einfach so ruhig zusehen können, vor allem wenn ich Ws Geist und Sinn gekannt hätte? :gruebel:
Er warnt nicht, sondern wartet ab und tritt immer erst dann in Aktion, wenn man seine Hilfe braucht.
Glasklar, man kann auf Brandon zählen, aber er braucht immer erst einen Grund, einen Anstoss um aus den Puschen zu kommen.
Hmm, weiss nicht, ob ich mich verständlich machen kann. :/

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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. Juli 2008, 10:12 
Caro hat geschrieben:
Natürlich kann man Liebe nicht erzwingen, aber Brandon könnte Marianne tatsächlich ein wenig mehr den Hof machen, versuchen sie von sich zu überzeugen.
... und damit erreichen, dass er ihr richtig lästig wird? Brandon hat ein Gespür dafür, was passt.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. Juli 2008, 11:42 
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Die Gefahr hätte natürlich bestanden, aber zu viel Zurückhaltung kann genauso kontraproduktiv sein, wie zu wenig.

Kennst du nicht die Gespräche nach Jahren, wenn es dann heisst:"Echt?! Du warst verkanllt in mich? Wenn ich DAS gewusst hätte! Hab ich gar nicht bemerkt."

Wobei bei uns heutzutage das " sich den Hof machen" ja nicht so zum Alltag gehört, wie damals. Es bedeutet ja eigentlich einen langsame Annäherung, das erste Zeigen von Interesse, und nicht unser heutiges "gleich" oder "gar nicht". :)

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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. Juli 2008, 17:38 
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Selbst Brandons dezente Werbeversuche sind Marianne aufgefallen und sie war genervt.. sonst hätte sie wohl kaum despektierliche Bemerkungen über sein Alter gemacht.
Grüße
Kerstin

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BeitragVerfasst: Donnerstag 31. Juli 2008, 07:33 
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Marianne war (glaube ich) eher genervt, weil sie alle mit Brandon verkuppeln wollten. Vor allem Mrs. Jennings, die ihr zuwider war. Also war sie gezwungen ihn madig zu machen, so wie man jemanden noch mehr "liebt" wenn die Eltern dagegen sind ...

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BeitragVerfasst: Donnerstag 31. Juli 2008, 10:55 
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Wohnort: Wo die Messer und Schwerter herkommen
Das schon, aber anscheinend war den anderen ( und sicher auch Marianne) sein Interesse an IHR aufgefallen, sonst hätte man sie nicht dezent verkuppeln wollen...
Elinor wäre ja auch noch frei gewesen, da man annehmen mußte, dass Edward sich nicht mit ihr verlobt hat.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 31. Juli 2008, 11:31 
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Kerstin hat geschrieben:
Das schon, aber anscheinend war den anderen ( und sicher auch Marianne) sein Interesse an IHR aufgefallen, sonst hätte man sie nicht dezent verkuppeln wollen...

Hmm, seeehr dezent ... :lach: :prust:

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BeitragVerfasst: Donnerstag 31. Juli 2008, 14:30 
Caro hat geschrieben:
Natürlich kann man Liebe nicht erzwingen, aber Brandon könnte Marianne tatsächlich ein wenig mehr den Hof machen, versuchen sie von sich zu überzeugen.


Caro hat geschrieben:
Marianne war (glaube ich) eher genervt, weil sie alle mit Brandon verkuppeln wollten...

Das ist doch „gehupft wie gesprungen“. Sie war nicht interessiert.


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BeitragVerfasst: Donnerstag 31. Juli 2008, 23:42 
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Hazel hat geschrieben:
Caro hat geschrieben:
Natürlich kann man Liebe nicht erzwingen, aber Brandon könnte Marianne tatsächlich ein wenig mehr den Hof machen, versuchen sie von sich zu überzeugen.
... und damit erreichen, dass er ihr richtig lästig wird? Brandon hat ein Gespür dafür, was passt.


Mir ist auch aufgefallen, dass Brandon sehr schnell die Segel streicht. Aber das passt doch zu seinem Charakter. Bei so viel Ungestüm seitens Mariannes dürfte er auch sofort erkannt haben, dass da vorerst nichts zu machen ist. Ich stell mir grad einen Balzwettbewerb zwischen ihm und Willoughby vor... Geht gar nicht, ist seiner auch unwürdig. Wenn er es getan hätte, und wohl "verloren" hätte, wäre das Thema Marianne möglicherweise für ihn (und sie) endgültig erledigt. Ist es nicht manchmal "strategisch" geschickter, nicht zu "kämpfen"? Das zeugt irgendwie auch von Größe oder Stärke.
(Ganz abgesehen davon: Wenn er "gewonnen" hätte, wäre das Buch mal wieder vorbei gewesen...)


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BeitragVerfasst: Freitag 1. August 2008, 08:32 
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Auf dem Schlachtfeld sicher, aber in der Liebe? In meinen Augen ist das Problem eher, dass zu schnell aufgegeben wird, dass man sich nicht traut, weil man sich vor einem Korb fürchtet usw, dass man vor lauter Angst das Falsche zu sagen, lieber ganz schweigt und deshalb bei dem/der Angebeteten völlig falsch rüberkommt.
Im übrigen ist Brandon Soldat und den Kampf in jeder Situation gewohnt.

Aber okay, die Geschmäcker sind verschieden.

Ich wundere mich nur, dass es bei JA keinen derartigen Kampf gibt. Darcy der in einem Brief Stellung bezieht und dann nichts ... Brandon der sich gewissermassen zurückzieht (auch schon bei seiner ersten Liebe)... Wentworth, der zur See geht. Jetzt mal abgesehen davon, dass es eine andere Story ergeben hätte, fällt mir auf, dass alle Helden bei JA seeehr zurückhaltend sind.

Das verwundert mich deshalb, weil zu JAs Zeit eben Balzen und der Kampf um die Frau, oder eine andere Trophae zum Alltag gehörten, ebenso wie den geschädigten Ruf und die Ehre einer Dame im Kampf "wiederherzustellen", auch wenn wir uns heutzutage fragen, was das Eine mit dem Anderen zu tun hat ... :wink:
Bei Brandon erwähnt sie es mit einem Satz, Elinor ist erschrocken/entsetzt und dann ist gut.

Es ist also ein Thema, mit dem sich JA ungern auseinandersetzt, oder für das sie keine Worte hat, weil sie als Frau das nicht kennt? :gruebel:

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BeitragVerfasst: Freitag 1. August 2008, 10:03 
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Caro hat geschrieben:
Ich wundere mich nur, dass es bei JA keinen derartigen Kampf gibt. Darcy der in einem Brief Stellung bezieht und dann nichts ... Brandon der sich gewissermassen zurückzieht (auch schon bei seiner ersten Liebe)... Wentworth, der zur See geht. Jetzt mal abgesehen davon, dass es eine andere Story ergeben hätte, fällt mir auf, dass alle Helden bei JA seeehr zurückhaltend sind.

Es ist also ein Thema, mit dem sich JA ungern auseinandersetzt, oder für das sie keine Worte hat, weil sie als Frau das nicht kennt? :gruebel:


Letzteres halte ich für Quatsch.
Darcy schreibt einen Brief und tut danach sehr wohl etwas. Er setzt sich mit seinem Charakter oder besser mit dem, was davon bei anderen ankommt, auseinander. Und er legt sich ins Zeug, damit die Geschichte mit Wickham und Lydia "ins Reine kommt".
Dass Brandon anfangs nicht "kämpft", weil er merkt, dass Marianne nur Augen für Willoughby hat, kann ich sehr gut nachvollziehen. Es wäre ja doch aussichtslos gewesen. Und später "kämpft" auch er sehr wohl.

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BeitragVerfasst: Freitag 1. August 2008, 12:38 
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Na ja, Darcy reist nach dem Brief sofort ab, unverrichteter Dinge. Es vergehen Monate bis er Lizzy wiedersieht, und auch das nicht aus eigenem Antrieb. Wäre Lizzy nicht zufällig mit den Gardiners auf Urlaub gewesen und Mrs. Gardiner aus Lambton, wäre nichts weiter geschehen und sie hätten sich nieee wieder gesehen, auch Bingley und Jane hätten nie geheiratet. Genau genommen bringen die Gardiners die beiden zusammen.
Ohne das hätte er Lydia nicht retten können, wovon er gar nicht wollte, dass Lizzy es erfährt. Schliesslich trug er auch seine Schuld, indem er Wichkams Verwerflichkeit verschwieg, statt ihn wegen versuchter Entführung einer Minderjährigen anzuklagen. Es war also das Mindeste das wieder in Ordnung zu bringen!


Ebenso wie übrigens auch Bingley leidet, aber doch keinen weiteren Kontakt zu Jane sucht. Auch er lässt sie einfach von seiner Liebe abbringen und scheint es hinzunehmen, dass ihn seine Liebste angeblich nicht will, bzw. nicht wirklich liebt.

Ich finde einfach, die Männer lassen sich bei JA allzu leicht ins Bockshorn jagen. Wir wissen ja auch nicht, wie leicht Wentworth abzog, als Anne die Verlobung auflöste. Er schien auch nicht "gekämpft" zu haben.
Aber das ist natürlich meine private Ansicht. :wink:

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BeitragVerfasst: Freitag 1. August 2008, 12:57 
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Wie stellst Du Dir dieses "Kämpfen" denn eigentlich konkret vor? Jetzt im Fall von Colonel Brandon, um mal beim Thread zu bleiben ... :wink:


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BeitragVerfasst: Freitag 1. August 2008, 20:08 
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Caro hat geschrieben:
Auf dem Schlachtfeld sicher, aber in der Liebe? In meinen Augen ist das Problem eher, dass zu schnell aufgegeben wird, dass man sich nicht traut, weil man sich vor einem Korb fürchtet usw, dass man vor lauter Angst das Falsche zu sagen, lieber ganz schweigt und deshalb bei dem/der Angebeteten völlig falsch rüberkommt.
Im übrigen ist Brandon Soldat und den Kampf in jeder Situation gewohnt.


Na ja, auf dem Schlachtfeld ist es sicher nicht allzu klug, nicht zu kämpfen - aus Versehen könnte man da glatt ums Leben kommen. Besser man verirrt sich dahin gar nicht erst... Aber diese Parallelen zwischen Krieg und Liebe helfen glaube ich auch nicht weiter. Dass Brandon Soldat ist, sagt jedenfalls nichts darüber aus, wie er sich gegenüber Frauen verhält oder verhalten sollte. Im Krieg ein großer Held, kann man doch bei Frauen trotzdem ein Mäuschen sein, oder?

Zitat:
Ich wundere mich nur, dass es bei JA keinen derartigen Kampf gibt.

Zitat:
Ich finde einfach, die Männer lassen sich bei JA allzu leicht ins Bockshorn jagen.


(Wer sich intensiv bemüht, ist Lucy, fällt mir gerade so ein.)

Die Männer machen das hier in S&S tatsächlich nicht sehr. Brandon nicht, Edward auch nicht. Willoughby auch nicht, der nimmt sich einfach, was er kriegen kann. Aber wundern tut mich das eigentlich nicht. Denn bei JA geht es doch eigentlich nirgendwo darum, dass zwei sich "kriegen", indem sie sich ständig umgarnen, schlawenzeln, Süßholz raspeln, bezirzen, lobhudeln, Wimpern klimpern, Ständchen bringen oder gar Fenster hochkraxeln. Wer das auch nur ansatzweise tut, ist stets ein eher negativer Charakter: Willoughby, Wickham, Mr. Collins... Die "Guten" sind Gentlemen, wissen stets, was der Anstand verlangt, haben ihre Gefühle (zu) sehr unter Kontrolle. Es geht doch darum, dass sich die Leute kriegen, obwohl ziemlich viel schief läuft, eben weil sie sich nicht offen erklären und indem sie lernen, sich entwickeln. Hast Du das nicht selbst kürzlich Selbsterkenntnis genannt, Caro?
Klar birgt das das Risiko, dass man aus Furcht nichts sagt und so nie zu seiner großen Liebe findet. Gut, dass JA die Feder schwingt.... :wink:


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BeitragVerfasst: Freitag 1. August 2008, 22:48 
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Zitat:
Im übrigen ist Brandon Soldat und den Kampf in jeder Situation gewohnt.

Was soll er denn machen? Willoughby über den Haufen schießen, sich Marianne schnappen, über seinen Sattel werfen und dann nach Gretna Green galoppieren?

Es ist schon ein Unterschied, ob du deinen Gegner umbringen oder heiraten willst ( zumindest in den meisten Fällen... hoffe ich... :rolleyes: )

Und ein intelligenter Soldat, der gerne am Leben bleiben will, der wirft sich nicht hemmungslos auf seinen Feind, sondern wägt vorher ab. Wenn der Kampf sinnlos erscheint, muß man dann kopflos auf den Gegner losrennen?
In Brandons Fall, wenn Marianne ihm zu verstehen gibt, dass sie kein Interesse hat und sich dann noch an einen anderen wendet, soll er da anfangen, herum zu balzen?
Welche Chancen hat er gegen den charmanten Willoughby? Keine.. Und da ist er zu klug, um sich lächerlich zu machen.

Wentworth war ein junger Mann, der große Träume hegte und dann hat ihn seine große Liebe enttäuscht, weil sie "vernünftig" sein wollte.
WO steht denn, dass er nicht gekämpft hat? Aber sie hat ihn abgewiesen, aus guten Gründen, zumindest aus ihrer Sicht.
Und sein Stolz hat es ihm verboten, sich dann weiter um sie zu bemühen. Ich kann das durchaus nachvollziehen.
Grüße
Kerstin

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BeitragVerfasst: Montag 4. August 2008, 12:03 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Julia hat geschrieben:
Wie stellst Du Dir dieses "Kämpfen" denn eigentlich konkret vor? Jetzt im Fall von Colonel Brandon, um mal beim Thread zu bleiben ... :wink:

Einfach indem er selbst, als Typ präsenter ist, sich auch mal an Gesprächen beteiligt, nicht nur im Hintergrund den stillen Beobachter und den hilfreichen Geist gibt. Indem er Marianne z.B. seltene Noten beschafft, oder der Familie, wobei jeder weiss, dass Marianne sooo gern spielt; oder die Familie ins theater einlädt, irgendetwas, was Marianne zeigen könnte, dass er besonders ist. (und jeder Mensch ist das, auf seine Art). Ja, "Geist" trifft es ganz gut. Du weißt, ich habe ein Faible für ihn, aber bei genauer Betrachtung ist er für mich, merkwürdigerweise, nicht wirklich greifbar.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie JA es schafft einen Charkter zum Helden zu stylisieren, obwohl wir kaum etwas über ihn erfahren. Seine frühere Liebesgeschichte, okay, wobei wir da auch nur einen kurzen Abriss mitbekommen, aber nicht wirklich was er fühlt und denkt. Wie erleben ihn selbst nicht wirklich, abgesehen von seinen Hilfestellungen; hören nur, was andere über ihn sagen. Er selbst, sein Innerstes bleibt verborgen. Und doch nimmt er uns für sich ein, wir stehen sofort auf seiner Seite. Ich hätte mir, abseits seiner Gefühle zu Marianne, doch auch mehr Präsenz gewünscht. Eine Präsenz, die allerdings auch Mariannes Meinung von ihm hätte ändern können.

Meine Güte, natürlich meine ich damit kein Stalking oder so was, kein Marianne auf die Pelle rücken und auch keinen Kampf im bildlichen Sinn, mit Waffen und Fäusten, aber einen Kampf bzw. vielmehr Wettbewerb der beiden Charaktere. Was sagt W, was sagt B. zu dem Thema. Wie handelt W., wie handelt B. mehr so in der Art. Nicht dieses W. spricht und handelt, und von B. ist sozusagen nichts mehr zu sehen oder zu hören. :/

*edit*Nachtrag: Interessanterweise tritt Willoughby durchaus in einen Wettbewerb, denn er versucht Brandon in Marainnes Augen, und in denen ihrer Familie herabzusetzen. Aus welchem Grund sollte er das tun, wenn er sich Mariannes nicht vergewissern will oder muss? W. sieht seine Stellung also durchaus nicht als sooo sicher an!

Zudem wusste er genug von Willoughby, dass er gewisse Warnungen hätte aussprechen können und sein Bild in der Gesellschaft hätte "geraderücken" können.
Es hätte nicht wirklich eine Änderung der Geschichte bedeuten müssen, denn Marianne hätte ohnehin nichts Schlechtes von ihrem Liebsten glauben mögen.

Es stimmt schon, dieser Wandel zu Brandon kommt dann zu schnell, davon erfahren wir gar nichts. Er ist natürlich verständlich, denn Brandon verkörpert einen der Helden, aber dennoch ist dieser Wandel nicht greifbar. Was brachte Marianne zum Umdenken, abgesehen von der Familie? Vor allem ist mir im Rückblick die totale Ablehnung Brandons und dann diese Liebe zu spannend, um sie mit ein paar Sätzen abzuhandeln. Wie gesagt, es geht mir hier nicht um die Liebesgeschichte an sich, sondern um die innere Wandung, die für mich hier etwas sphärisch wirkt, weil Brandon im Grunde eine Art "Geist" bleibt.

Ich bin wie gesagt erstaunt, wie Jane Austen es schafft, dass man sich ein komplettes Bild von einem Charakter macht, obwohl so vieles im Dunkeln bleibt. Wenn Brandon als Typ sich tatsächlich so sehr zurückhält und zurücknimmt, könnte das mit ein Grund für Marianne sein ihn abzulehnen. Hagestolz trifft es dann ganz gut, nämlich als "hager und stolz".

Udo hat geschrieben:
Na ja, auf dem Schlachtfeld ist es sicher nicht allzu klug, nicht zu kämpfen - aus Versehen könnte man da glatt ums Leben kommen. Besser man verirrt sich dahin gar nicht erst... Aber diese Parallelen zwischen Krieg und Liebe helfen glaube ich auch nicht weiter. Dass Brandon Soldat ist, sagt jedenfalls nichts darüber aus, wie er sich gegenüber Frauen verhält oder verhalten sollte. Im Krieg ein großer Held, kann man doch bei Frauen trotzdem ein Mäuschen sein, oder?

Oh, deine Erwähnung seiner "Strategie" brachte mich darauf. Kriegsstrategien und Liebesstrategien. Und der Spruch "Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt".
Strategien ähneln sich. Ein ängstlicher, supervorsichtiger Typ, der seine Gefühle nicht preisgibt und stets im Hintergrund bleibt, wird sich wohl kaum als Soldat seine Sporen verdienen und wird in jedem Fall der erste sein, der auf dem Schlachtfeld liegen bleibt.

Andererseits sehe ich es ähnlich wie Kerstin, manchmal ist es gerade im Kampf bzw. Krieg die bessere Strategie den Status Quo beizubehalten und damit den Feind zu zermürben und ihn im Ungewissen zu lassen, ihn im übrigen auch zu schwächen. Allerdings ist diese Strategie in Liebesdingen denkbar ungeeignet. Wenn mich jemand zu lange zappeln lässt, gehe ich still meiner Wege und sehe nicht zurück, ebenso wie ich meine Gefühle natürlich für mich behalte, wenn ich in Gefahr stehe, mir einen Korb einzuhandeln. Nichts destotrotz würde ich keinen Versuch unterlassen, mich von meiner besten Seite zu zeigen, den Angebeteten und eine mögliche Rivalin mit ihren eigenen Waffen zu schlagen, nach dem Motto "Dann halt nicht. Du weißt ja nicht, was gut ist".


Udo hat geschrieben:
Die "Guten" sind Gentlemen, wissen stets, was der Anstand verlangt, haben ihre Gefühle (zu) sehr unter Kontrolle. Es geht doch darum, dass sich die Leute kriegen, obwohl ziemlich viel schief läuft, eben weil sie sich nicht offen erklären und indem sie lernen, sich entwickeln. Hast Du das nicht selbst kürzlich Selbsterkenntnis genannt, Caro?
Klar birgt das das Risiko, dass man aus Furcht nichts sagt und so nie zu seiner großen Liebe findet. Gut, dass JA die Feder schwingt.... :wink:

Das heisst also, unsere Helden tun stets das Richtige und sind also "perfekt"? Wenn sie das wären, müssten sie also nicht an sich arbeiten, sondern nur die Heldin?

Ich finde einen gewissen Stolz auch wichtig, sich nicht im negativen anzubiedern, einer Frau direkt hinterherzulaufen, aber auch ein gesundes Selbstbewusstsein, dass sich einen auch Körbe einhandeln lässt und das nötige "laissez faire" sich davon nicht unterkriegen zu lassen. Die richtige Mischung macht's. Für mich schlägt der Zeiger halt zu sehr nach der einen Seite, aber wie gesagt, das ist Geschmackssache.


Kerstin hat geschrieben:
Und ein intelligenter Soldat, der gerne am Leben bleiben will, der wirft sich nicht hemmungslos auf seinen Feind, sondern wägt vorher ab. Wenn der Kampf sinnlos erscheint, muß man dann kopflos auf den Gegner losrennen?
In Brandons Fall, wenn Marianne ihm zu verstehen gibt, dass sie kein Interesse hat und sich dann noch an einen anderen wendet, soll er da anfangen, herum zu balzen?
Welche Chancen hat er gegen den charmanten Willoughby? Keine.. Und da ist er zu klug, um sich lächerlich zu machen.

Wentworth war ein junger Mann, der große Träume hegte und dann hat ihn seine große Liebe enttäuscht, weil sie "vernünftig" sein wollte.
WO steht denn, dass er nicht gekämpft hat? Aber sie hat ihn abgewiesen, aus guten Gründen, zumindest aus ihrer Sicht.
Und sein Stolz hat es ihm verboten, sich dann weiter um sie zu bemühen. Ich kann das durchaus nachvollziehen.

Das heisst also, Willoughby war sooo toll, dass alle geblendet waren? Brandon hatte nie eine Chance? Wie kommt es dann, dass Marianne sich doch in ihn verliebt, wenn er fernab jeder Diskussion steht? Wenn man jemanden nicht leiden kann, verliebt man sich doch nicht.? :gruebel: Vor allem Marianne nicht. (bei Lizzy sehe ich ihr "Ich würde Sie niiieee heiraten" auch sehr differnziert …). Das heisst, Er hätte sie eben doch von sich überzeugen könne. Ich möchte ja auch die Story, so wie sie ist, nicht verändern. Wie zuvor gesagt, ich finde ihn nur, dass er sofort zur seite tritt und klein beigibt, als Willoughby auftritt. Im Film sagt Sir Middleton etwas ähnliches wie "Nun müssen wir zurückstehen", als Willoughby zum Krankenbesuch kommt. Willoughby stellt alle in den Schatten, okay? Aber müssen sich die anderen Gentlemen das Gefallen lassen, müssen Sie auch noch willig zur Seite treten, nach dem Motto "Hier kommt der König"? Sind es nicht die anderen, die ihm den Glanz verleihen, und nicht er selber, der wie ein Stern strahlt? Kann das "Böse" so sehr strahlen, dass man ihm willig klein beigibt?
Ich will es nicht hoffen, denn welche Chance hätte das Gute dann? :gruebel:

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