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BeitragVerfasst: Dienstag 14. März 2006, 19:36 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Concaela hat geschrieben:
Hat sie alles so genau überlegt und abgewogen wie wir ihr unterstellen? Oder hat sie nicht auch einfach mal drauflos geschrieben und die Geschichte war trotzdem stimmig? Ich sehe sie vor meinem geistigen Auge bequem in einem Sessel sitzen und sich fragen: "Das habe ich tatsächlich gemeint?"


oh, ich hab ganz vergessen, dass jane austen ja nur zwischen marmeladekochen und besuchemachen heimlich und für sich ein bißchen rumgekritzelt hat, um ihre familie zu unterhalten. also hast du mit deiner vermutung wahrscheinlich recht.

:roll:


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Verfasst: Dienstag 14. März 2006, 19:36 


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BeitragVerfasst: Mittwoch 15. März 2006, 00:05 
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@concaela
Ich frag´ mich das auch manchmal, ob wir hier nicht zuviel in Sachen reininterpretieren, ( das machen wir ganz bestimmt!!! :wink: ), aber so wird man öfters auf andere Denkweisen aufmerksam, und es macht einfach Spaß das zu lesen, na jedenfalls hab´ ich Spaß daran. :ja:

Zitat:
Oder hat sie nicht auch einfach mal drauflos geschrieben und die Geschichte war trotzdem stimmig?


Klar hat sie das!
Aber sie hat auch ganz bestimmt ziemlich lang herum getüftelt, bis das alles so schon zusammen gepasst hat, wie wir es jetzt in Händen halten dürfen.
So Sachen wie dieser Ausspruch von Charlotte, wo sie Elisabeth darauf hinweist, das Jane Mr. Bingley gegenüber doch offener ihre Gefühle zeigen sollte. Das hat sie ganz bestimmt nachträglich eingebaut, um Mr. Darcy einen Grund zu geben ( und dadurch in einem besseren Licht da zu stehen ), sich gegen Jane auszusprechen, und nicht alles auf ihre unmögliche Familie schieben zu müssen.
Mir sind beim Lesen noch ein paar Sachen aufgefallen, die mir aber grade nicht einfallen wollen,....naja, vielleicht kommt´s ja noch.
Diese Geschichte ist so perplex, und gut durchdacht, das da ganz schön viel Arbeit dahinter steckt.

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Anscheinend lebe ich in einem Zustand tiefer Hypnose, und jedes Mal, wenn ich eine Postkarte abschicke, könnte ich Euphorie als Absender angeben.....Helene Hanff


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BeitragVerfasst: Mittwoch 15. März 2006, 14:59 
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@ julia

Das ist genau der Ton, den ich in Diskussionen nicht so mag. Ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass ich JA unterstellen würde nur so nebenher zu "schreibseln". Für mich kommt dieses

oh, ich hab ganz vergessen, dass jane austen ja nur zwischen marmeladekochen und besuchemachen heimlich und für sich ein bißchen rumgekritzelt hat, um ihre familie zu unterhalten. also hast du mit deiner vermutung wahrscheinlich recht.

ziemlich überheblich rüber. So nach dem Motto: Du kannst sagen was Du willst, ich weiß es sowieso besser.

Gruß
Concaela

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One Ring To Find Them...


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BeitragVerfasst: Mittwoch 15. März 2006, 18:46 
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Nu mal langsam. Ich denke auch, in manche Geschichten interpretieren wir zu viel hinein.
Die meisten sind der Ansicht, dass Darcy seine Hochzeit nicht schon plante, als er Wickham und Lydia in London suchte. Wir wissen natürlich nicht, ob JA auch so geplant hat, aber es erscheint uns doch logisch, dass niemand eine Hochzeit plant, wenn noch diverse Widerstände zu überwinden sind.
Vor allem, wenn man die Braut noch gar nicht gefragt hat.

Der ominöse Spaziergang mit der minutiösen Planung halte ich auch für übertrieben.
Eher ist es doch wohl so, dass Darcy die günstige Gelegenheit beim Schopfe ergriff, genau wie Elizabeth, die endlich in einem ruhigen Moment Darcy ihren Dank mitteilen wollte.
Das ZUFÄLLIG alle spazieren gehen wollten, dann ZUFÄLLIG Jane und Bingley sich absonderten und ZUFÄLLIG Kitty auch noch zu den Lucas' wollte... das sind mir selbst für eine clevere Schriftstellerin zu viele Zufälle.
Grüße,
Kerstin

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BeitragVerfasst: Mittwoch 15. März 2006, 19:07 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Concaela hat geschrieben:
@ julia

Das ist genau der Ton, den ich in Diskussionen nicht so mag. (...) ziemlich überheblich rüber. So nach dem Motto: Du kannst sagen was Du willst, ich weiß es sowieso besser.


bitte entschuldige, überheblich sollte es wirklich nicht wirken und "alles besser" weiß ich schon gar nicht.
mich ärgern allerdings genau diese einwürfe immer sehr in solchen, diesen diskussionen. es tötet einfach jedes gespräch ab, wenn einer mit einem kommentar wie "naja, wir machen uns wahrscheinlich mehr gedanken als der künstler/autor/... selbst". wenn man so an die sache geht, kann man es ja gleich ganz bleiben lassen.
und wenn es in dieser hinsicht um jane austen geht, die sowieso ständig banalisiert wird (nicht hier, nicht von uns, aber fast überall sonst), reagiere ich allergisch.
sorry, wenn ich mich dabei im ton vergriffen haben sollte.


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BeitragVerfasst: Freitag 17. März 2006, 12:17 
Julia hat geschrieben:
oh, ich hab ganz vergessen, dass jane austen ja nur zwischen marmeladekochen und besuchemachen heimlich und für sich ein bißchen rumgekritzelt hat, um ihre familie zu unterhalten. also hast du mit deiner vermutung wahrscheinlich recht.


Das klingt auch nicht nach typisch nach Julia.
Es wirkt auf mich eher gefrustet.

Bist du noch da, Julia?

Hazel


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BeitragVerfasst: Freitag 17. März 2006, 12:28 
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Hazel hat geschrieben:
Bist du noch da, Julia?

Ist überhaupt jemand noch da? Ich habe zwar die letzten Tage nicht weitergelesen aus Zeitgründen, aber dass hier anscheinend keiner mehr was äußern möchte, ist etwas strange. Wo habt ihr euch alle versteckt? :wink:

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BeitragVerfasst: Freitag 17. März 2006, 13:03 
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Tschuldigung, ich war erst etwas im Stress und dann krank. :(
Daher hatte ich auch nicht mehr alles so genau verfolgt. Und die Diskussion drehte sich ja leider völlig im Kreise.
Aber ab jetzt wollen wir mal weiterdiskutieren! ;)
Grüße,
Kerstin

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BeitragVerfasst: Freitag 17. März 2006, 13:13 
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Kerstin hat geschrieben:
Nu mal langsam. ... Das ZUFÄLLIG alle spazieren gehen wollten, dann ZUFÄLLIG Jane und Bingley sich absonderten und ZUFÄLLIG Kitty auch noch zu den Lucas' wollte... das sind mir selbst für eine clevere Schriftstellerin zu viele Zufälle. ...


Genau, Kerstin,

danke, dass Du dieses Thema angeschnitten hast... Das geht mir nämlich schon seit Tagen im Kopf herum... Und da bin ich genau Deiner Meinung: das sind einfach für eine clevere Schriftstellerin zuviele Zufälle...

Ja, die Zufälle, die häufen sich wirklich im 2. Teil des Romans... Da ist "zufällig" Mr. Gardiner beruflich verhindert, den Lake-Distrikt zu bereisen - also geht es "zufällig" zu den "beauties of Matlock, Chatsworth, Dovedale or the Peak... no farther northwards than Derbyshire"...

Und wieder "zufällig" kommt man bei der Besichtigung Pemberleys Mr. Darcy in die Quere, der "zufällig" einen Tag früher als seine Reisegesellschaft dort eintrifft (stell Dir mal vor, er wäre einen Tag später gekommen oder Elizabeth hätte von seiner Ankunft gewusst)... Und "zufällig" entfleucht Lydia gerade zur selben Zeit - nicht früher nicht später - mit Wickham...

Ebenso "zufällig" werden die Briefe Janes mit der schrecklichen Nachricht fehlgeleitet, so dass Elizabeth noch die Gelegenheit bekommt auf Pemberley Georgiana kennenzulernen (Wären die Briefe pünktlich angekommen, was wäre aus dem Roman geworden?)... "Zufällig" ist Mr. Darcy anwesend, als die Briefe schließlich doch ankommen, und so hat er Gelegenheit die geheimzuhaltende Familien-Schande der Bennets zu erfahren...

Doch "zufällig" ist Mr. Darcy genau "der rechte Mann am rechten Ort" (er ist so ziemlich der einzige in England, der Wickham finden kann)...

Und "zufällig" sind die Hursts und Miss Bingley nach Scarborough gereist ("aus dem Weg geräumt", möchte man meinen :wink: ), so dass Bingley, dem "zufällig" der Sinn nach einem Jagdvergnügen steht (da hat doch wer dran gedreht, möchte ich wetten :wink: ), nicht zusammen mit seinen Verwandten an die Küste reist, sondern mit Mr. Darcy, der "zufällig" nichts besseres zu tun hat, nach Netherfield fährt, wo die beiden "zufällig" unmittelbar nach der Abreise des Skandalpaares Wickham/Lydia ankommen (stell Dir mal vor, die beiden Kumpels wären in Longbourn in Lydia und Wickham reingelaufen... was für ein grauslicher Gedanke :wink: )...

Na ja, und dann hat Mr. Darcy plötzlich "zufällig" was in London zu erledigen... er reist ab und zur selben Zeit erfährt Lady de Bourgh "zufällig" von seiner bevorstehenden Verlobung mit Elizabeth (stell Dir mal vor, die vergnatzte Tante wäre in ein Kaffeekränzchen der Bennets mit Mr. Bingley und ihrem Neffen reingeplatzt :wink: )...

So viele Zufälle... Zu viele?

Obwohl... Naja, Kitty könnte, nachdem ihr Lydia abhanden kam und die anderen ihrer Schwestern ihn nicht halb soviel Vergnügen bereitet haben werden, eine gewisse "Anhänglichkeit" zu Maria entwickelt haben (beide Mädchen haben - laut Jane Austen - Gemeinsamkeiten, die einer Freundschaft durchaus förderlich sein könnten :wink: )... Also, keinesfalls so abwegig, dass Kitty öfter mal zu einem Schwätzchen unter Gleichgesinnten den Lucasses rübersprang...

Man könnte natürlich auch die ordnende Hand des Schicksals (oder von sonstwem :eek: ) dahinter vermuten... :wink:

Bruki

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BeitragVerfasst: Freitag 17. März 2006, 13:38 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Bruki, worauf willst Du hinaus?! Natürlich ist die ganze Handlung konstruiert, es ist ja auch ein Roman und keine Dokumentation. Unser Gespräch drehte sich doch darum, ob es menschlich gesehen plausibel ist.

Hazel hat geschrieben:
Julia hat geschrieben:
oh, ich hab ganz vergessen, dass jane austen ja nur zwischen marmeladekochen und besuchemachen heimlich und für sich ein bißchen rumgekritzelt hat, um ihre familie zu unterhalten. also hast du mit deiner vermutung wahrscheinlich recht.


Das klingt auch nicht nach typisch nach Julia.
Es wirkt auf mich eher gefrustet.
Bist du noch da, Julia?


Ja... :wink:
Du hast recht - ich war/bin etwas genervt oder eher: ermüdet vom Ausgang(?) dieses Group Reads bzw. der Diskussion auf den letzten Seiten.
Das richtet sich jetzt nicht gegen einzelne Personen/Meinungen, war/ist nur so ein Gefühl.

Wir sind doch jetzt ohnehin durch mit dem Buch, denke ich, oder kommt noch was?!
Alle heiraten - Ende gut, alles gut. :wink: Wir könnten natürlich auch nochmal dieses Interview mit der Psychologin aus der BRIGITTE rausholen und deren Argument, der Roman handele in Wahrheit von einer gebrochenen Frau, die all ihren Geist, ihre Intelligenz und ihre Freiheit einer Ehe opfert. :rolleyes: :wink: *hihi*


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BeitragVerfasst: Freitag 17. März 2006, 13:49 
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Archivarius

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Julia hat geschrieben:
Bruki, worauf willst Du hinaus?! Natürlich ist die ganze Handlung konstruiert, es ist ja auch ein Roman und keine Dokumentation. Unser Gespräch drehte sich doch darum, ob es menschlich gesehen plausibel ist.


Genau darauf wollte ich nicht hinaus: Die Handlung ist schlüssig und nicht "konstruiert"... Warum sollte eine so geniale Schriftstellerin und Plotmacherin wie Jane Austen auf unwahrscheinliche Zufälle zurückgreifen müssen?

Ebenso wie bei den Charakteren geht es auch bei der Handlung um Plausibilität - oder wie Jane Austen es nannte: Natur und Wahrscheinlichkeit... Warum also sollte ein rationaler und selbstbewusster Mann wie Mr. Darcy den ersten und zweiten Schritt gehen und den dritten (schlüssig-folgenden) nicht ebenso planen und zielbewusst in Angriff nehmen können wie die vorhergehenden?

Bruki

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BeitragVerfasst: Freitag 17. März 2006, 13:54 
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Ehm, ich verstehe jetzt auch nicht, worauf du hinauswillst...
Es ist ebenso Zufall, dass Mr. Darcy seine Tante just zu dem Zeitpunkt besucht, als Elizabeth ihre Freundin in Hunsford beglückt.
Zitat:
Man könnte natürlich auch die ordnende Hand des Schicksals (oder von sonstwem ) dahinter vermuten...

So sollte es wohl auch sein oder vermutest du da ettliche Geniestreiche von Jane Austen?

Ich hatte den Eindruck, du hälst das Meiste von Darcy eingefädelt, aber dann wäre der Mann ein Hellseher und da Jane Austen nun wirklich nichts spirtuelles in ihren Romanen beschreibt, denke ich, dass das eher abwegig ist.

Aber wie gesagt, wir drehen uns im Kreise.

Elizabeth hat nunmehr eingesehen, dass Mr. Darcy mitnichten der arrogante Snob ist, für den sie ihn anfangs hielt. Mr. Darcy mußte feststellen, dass das Gefühl, ein nobler Mann zu sein, nicht immer gleichzusetzen ist mit dem wirklichen Verhalten eines noblen Mannes und um das Herz einer Dame zu erobern doch etwas mehr gehört, als sie durch den Raum hinweg anzustarren. ;)
Erstaunlich ist, wie schwer es Mr. Bennet fällt, seine Tochter an Mr. Darcy zu geben. Sehr schön finde ich den Satz:
[...]"Ich hätte dich keinem Unwürdigen geben können, meine Lizzy!"[...]
Grüße,
Kerstin

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BeitragVerfasst: Freitag 17. März 2006, 13:58 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Dein Pech, Bruki, dass es hier noch jemanden gibt, der es nicht lassen kann, und gern das "letzte" Wort hat. :wink:

Bruki hat geschrieben:
Warum also sollte ein rationaler und selbstbewusster Mann wie Mr. Darcy den ersten und zweiten Schritt gehen und den dritten (schlüssig-folgenden) nicht ebenso planen und zielbewusst in Angriff nehmen können wie die vorhergehenden?


Diese Argumentation ist sehr logisch, wenn man sich Deine gesamte Konstruktion dieses Aspekts zu eigen macht. Nachdem ich Dich aber schon an dem Punkt verlassen habe, an dem Darcy angeblich die Hochzeit vorbereitet, bevor er der betreffenden Frau den Antrag gemacht hat, ist der Rest, wie Du ihn darlegst für mich eben NICHT schlüssig.
Aber lebe damit und werde glücklich. :wink:


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BeitragVerfasst: Freitag 17. März 2006, 14:11 
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Zitat:
Aber lebe damit und werde glücklich.


Amen! ;D

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BeitragVerfasst: Samstag 18. März 2006, 11:21 
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Julia hat geschrieben:
... Diese Argumentation ist sehr logisch, wenn man sich Deine gesamte Konstruktion dieses Aspekts zu eigen macht. Nachdem ich Dich aber schon an dem Punkt verlassen habe, an dem Darcy angeblich die Hochzeit vorbereitet, bevor er der betreffenden Frau den Antrag gemacht hat, ist der Rest, wie Du ihn darlegst für mich eben NICHT schlüssig. ...


Och, wenn das alles ist, was euch noch stört, diese These kann ich leicht fallen lassen...

Obwohl es für mich sehr nett war, mir vorzustellen, wie Mr. Darcy nach London fährt und dort einen schönen Verlobungsring und eine hübsche kleine Kette mit einem Topasanhänger für Elizabeth kauft... :ja: Aber ich seh schon, ihr seit für Romantik nicht zu haben, also lassen wir das... :nein:

Bruki :cool:

Julia hat geschrieben:
Dein Pech, Bruki, dass es hier noch jemanden gibt, der es nicht lassen kann, und gern das "letzte" Wort hat. ...


Ich wusste nicht, dass es hier darum geht, das letzte Wort zu haben... Aber wenn es Dir so wichtig ist, das Schlusswort zu haben, bitte, nur los... :eek:

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Ehrlich, Bruki, auch wenn es dein Bild von Romantik zerstört, ein Mann, der einfach eine Hochzeit plant, ohne die Braut zu fragen.. ohne vorher ihren Vater um Erlaubnis gefragt zu haben... der ist nicht romantisch, der ist blöd.

Ich würde es dann für ein abgekartetes Spiel halten und wäre als Braut ein wenig beleidigt. Aber vermutlich gehen mein Sinn für Romantik und deiner doch etwas mehr auseinander.
Grüße,
Kerstin

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BeitragVerfasst: Samstag 18. März 2006, 14:17 
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Bruki hat geschrieben:
Obwohl es für mich sehr nett war, mir vorzustellen, wie Mr. Darcy nach London fährt und dort einen schönen Verlobungsring und eine hübsche kleine Kette mit einem Topasanhänger für Elizabeth kauft... :ja: Aber ich seh schon, ihr seit für Romantik nicht zu haben, also lassen wir das... :nein:

Naja, das ist aber was anderes als die Hochzeit planen, nicht? Und nach meinem Romantikverständnis ist der Ring ein altes Familienerbstück und Mr. Darcy schleppt ihn seit seinem fehlgeschlagenen Antrag immer mit sich rum, in der verzweifelten Hoffnung ihn irgendwann seiner geliebten Elisabeth an den Finger zu stecken. :kuss: Ja, ich weiß, dass ist nun sehr kitschig, aber so bin ich halt!!! :love:

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BeitragVerfasst: Sonntag 19. März 2006, 21:04 
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Da Julia sich scheinbar zu keinen “letzten Worten” aufraffen kann :wink:, lasst mich an ihrer Stelle noch ein paar Kommentare aus ihrer oben erwähnten kommentierten P&P-Ausgabe bringen (leider hat Julia uns ja, etwas “hängengelassen” und sich mit Kommentaren “rargemacht”)...

Die letzten drei Kapitel des Annotated P&P-Buches sind regelrecht gespickt mit Anmerkungen... (leider) alles in Englisch (vielleicht findet sich ja eine hilfreiche Seele, die das für uns übersetzt?)...

Textstelle (Band III, Kap. 16):
“I can no longer help thanking you für your unexampled kindness to my poor sister. Ever since I have known it, I have been most anxious to acknowledgeto you how gratefully I feel it. Were it known to the rest ofmy family, I should not have merely my own gratitude to express.”
“I am sorry, exceedingly sorry,” replied Darcy, in a tone of surprise and emotion, “that you have ever been informed of what may, in a mistaken light, have given you uneasiness. I did not think Mrs. Gardiner was so little to be trusted.”


Kommentar zu Mr. Darcys Abneigung, seinen Anteil an der Rettung Lydias bekanntzumachen:
Darcy has already shown how much he wishes to keep Elizabeth from leaming of his assistance to Lydia, für which purpose he extracted strict promises of secrecy from the Gardiners and from Wickham and Lydia. Now he indicates the reason: fear of making her uneasy. What he probably feared most was that she would interpret his actions as an attempt to make her feel obliged to marry hirn in return; he may even have feared that she would actually feel such an obligation. Many in this society would consider themselves, or someone like Elizabeth, to be under such an obligation in this case: in one of Jane Austen's favorite novels, Fanny Bumey's Camilla, the heroine is considered by her sisters to be morally obliged to marry a man, even though she does not wish to, after he gives critical financial assistance to her brother. Darcy, of course, would not want Elizabeth to be made uncomfortable in this way, nor to resent hirn because ofwhat she might believe was manipulation on his part. Finally, as much as he wishes Elizabeth to marry hirn, he does not want her to do so out of a sense of obligation.

Textstelle (Band III, Kap. 16):
Elizabeth coloured and laughed as she replied, "Yes, you know enough ofmy frankness to believe me capable ofthat. After abusing you so abominably to your face, I could have no scruple in abusing you to all your relations."
"What did you gay ofme, that I did not deserve? For, though your accusations were ill-founded, formed on mistaken premises, my behaviour to you at the time, had merited the severest reproof. It was unpardonable. I cannot think of it without abhorrence."
"We will not quarrel for the greater share of blame annexed to that evening," said Elizabeth. "The conduct of neither, if strictly examined, will be irreproachable; but since then, we have both, I hope, improved in civility."


Kommentar zur unterschiedlichen Sicht der beiden auf ihre "Fehler" in der Vergangenheit:
Both Darcy and Elizabeth are admitting their past wrongs, but they do so in different manners. She is more likely to look on it calmly and laugh about it. He, who has always tried to be so scrupulous in acting rightly and has prided himself on his success, is more severe, unable to think lightheartedly about occasions when he failed in that endeavor. He also is inclined to reproach only himself, rather than to call them both at fault as she does. Thus, even as both have genuinely changed in important respects, they continue to display certain characteristic traits.

Textstelle (Band III, Kap. 16):
"When I wrote that letter," replied Darcy, "I believed myself perfectly calm and cool, but I am since convinced that it was written in a dreadful bitterness of spirit."
"The letter, perhaps, began in bitterness, but it did not end so. The adieu is charity itself. But think no more of the letter. The feelings of the person who wrote, and the person who received it, are now so widely different from what they were then, that every unpleasant circumstance attending it, ought to be forgotten. You must leam same of my philosophy. Think only of the past as its remembrance gives you pleasure."


Kommentar zum unterschiedlichen Umgang der beiden mit ihren "Fehlern":
Elizabeth's stated philosophy here stands in contradiction to her own earlier behavior, when she engaged in many painful reflections on her mistakes and faulty conduct. Her change to a more lighthearted perspective could reflect her happier condition now that Darcy had proposed; in other words, she, like many people, is only inclined to reproach herself für errors while she is actually suffering their ill effects. It is also possible she is simply responding to Darcy: she sees him inclined to dwell, more than she thinks he should, on his own errors, and she wishes to divert his thoughts from that. If so, her action would form an early example of the "ease and liveliness" she has already identified as a principal benefit she could impart to Darcy in the event of their union.

Und nun noch ein paar Anmerkungen zum Gespräch mit ihrem Vater (Band III, Kap. 17):
"I do, I do like him," she replied, with tears in her eyes, "I love him. Indeed he has no improper pride.19 He is perfectly amiable. You do not know what he really is; then pray do not pain rne by speaking of him in such terms."
"Lizzy," said her father, "I have given him my consent. He is the kind of man, indeed, to whom I should never dare refuse any thing, which he condescended to ask. I now give it to you, if you are resolved on having him. But let me advise you to think better of it. I know your disposition, Lizzy. I know that you could be neither happy nor respectable, unless you truly esteemed your husband; unless you looked up to him as a superior.21 Your lively talents would place you in the greatest danger in an une qual marriage. You could scarcely escape discredit and misery. My child, let me not have the grief of seeing you unable to respect your partner in life.22 You know not what you are about."


Kommentare zum "Stolz", zur "untergeordneten Rolle" der Frau in der Ehe und Mr. Bennets ernsthaften Befürchtungen, die "ungleiche Ehe" der beiden könnte scheitern:
19. no improper pride: Elizabeth' s choice of words is significant. At earlier points she bad questioned whether any degree of pride could be good or justified. She has now accepted some of Darcy's defense of pride - even as he has come to acknowledge the excessive and unjustified nature of the pride he actually did have.

21. A statement that is in line with this society's ideal of ultimate male primacy in marriage. Elizabeth does not directly respond to the statement, so it is impossible to know her view (or Jane Austen's view, forthat matter). This lack of a rebuttal could signal that she, even with her clear desire für a man who will respect her and be willing to be teased by her, accepts this prevailing ideal, or it could result simply from her cancern with more immediate matters during this conversation.

22. The most poignant words Mr. Bennet utters. Their poignancy is only increased by their contrast with his usual cynicism. He clearly is thinking of himself and his own tragic mistake in choosing a marriage partner. He is too indolent and too resigned to try to correct any of the damage in his own case, but, temporarily abandoning his customary sarcasm and banter, he expresses a fervent wish that his favorite child avoid the same error. His fervor may be increased by his knowledge that she, as a woman and thus the one who would be legally and socially weaker under prevailing marital arrangements, could suffer even more from a bad partner than he has.

Und noch - off topic - zwei letzte Anmerkungen zum weiteren Fortkommen Kittys und Marys:
According to a later memoir by her nephew, Jane Austen did reveal her vision of the future rates of Kitty and Mary: "Kitty Bennet was satisfactorily married to a clergyman near Pemberly, while Mary obtained nothing higher than one of her uncle Philips's clerks, and was content to be considered a star in the society of Meryton."

... und wie Jane Austen ihre Heldinnen Jane und Elizabeth “sah”:
In listing the future situations and actions of the various characters, Jane Austen ends up saying little about the actual relationship of Elizabeth and Darcy. It is possible that she considered that the whole story bad already given the reader a strang sense of what their marriage would be like. Jane Austen does, however, give one hint of her thoughts on the subject in the letter ..., that describes her search für pictures on public display that resemble Jane and Elizabeth. She laments that she could find none that matched her idea of "Mrs. D." [i.e. Elizabeth]. Speaking as if her characters were real people, she concludes, "I can only imagine that Mr. D. prizes any picture of her too much to like it should be exposed to the public eye. I can imagine he would have that sort of feeling -- that mixture of love, pride, and delicacy." (May 24, 1813).

Bruki :cool:

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Im Grunde steht das drin, was wir hier auch schon gesagt haben.
Darcy möchte nicht, dass Elizabeth von irgendwem erfährt, dass er Lydia gerettet hat, damit sie ihn nicht aus purer Dankbarkeit heiratet.
Er wollte sie nicht in eine missliche Situation bringen.

Darcy und Elizabeth geben dann beide zu, dass sie Fehler gemacht haben. Sie nimmt es eher von der heiteren Seite, während er mit gewohntem Ernst daran geht.
Sie leidet auch weniger unter ihren Fehlern, weil sie nur dann damit Probleme hat, wenn sie ihr Schwierigkeiten bereiten. Aber da er ihr ja jetzt einen Antrag gemacht hat, ist es natürlich nicht mehr so tragisch.

Im Gespräch mit ihrem Vater gibt sie zu, dass es verschiedene Arten von Stolz gibt. Darcy hat keinen "falschen" Stolz.
Diese negative Einstellung über Mr. Bennet, dass er durch seine missliche Ehe keine positive Einstellung über die Ehe im allgemeinen hat, teile ich jetzt nicht so ganz.
Jane hat er sein Einverständnis ohne so viele Gedanken gegeben, ich glaube eher, dass er den Verlust seiner Lieblingstochter nicht so gut verkraftet.
Elizabeth war immer was besonderes für ihn und darum darf sie auch nur jemanden heiraten, der es wert ist.
Grüße,
Kerstin

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