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BeitragVerfasst: Freitag 28. Oktober 2005, 08:13 
cercal hat geschrieben:
Mag sein, daß eine derartige Frau in der damaligen Zeit das Ideal darstellte, aber ich finde sie einfach nur langweilig.


Also als Ideal sehe ich Fanny auch nicht.


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Verfasst: Freitag 28. Oktober 2005, 08:13 


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BeitragVerfasst: Freitag 28. Oktober 2005, 12:27 
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Glückspilz
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Ich muss jetzt mal Sonja ein wenig beispringen: Auch ich empfinde Fannys Unbeirrbarkeit zuweilen ganz schön arrogant. :eek: :/ :D Manchmal (gerade dann, wenn Edmund und Mary diskutieren!) würde ich sie mal gerne packen, sie schütteln und ihr sagen, dass sie sich doch auch mal in andere Menschen reinversetzen soll, um sie besser zu verstehen (Mary C. hatte ja auch ziemlich unter ihrem Onkel zu leiden; in den Gesprächen hat sie wirklich gute Argumente, die von Fanny z.T. einfach so übergangen werden)...

An anderen Stellen habe ich Mitleid mit ihr (wenn sie von ihrem Onkel bezüglich Henrys ins Gewissen geredet bekommt), wieder woanders kann ich sie schon wieder nicht so gut verstehen (z.B. als Henry nach Portsmouth kommt).

Mein Verhältnis zu Fanny ist also zwiespältig... mal sehen, was ich sage, wenn ich mit dem Buch fertig bin.
Gruß, Benjamin


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BeitragVerfasst: Freitag 28. Oktober 2005, 21:09 
Kapitel 46: Mrs Rushworth brennt mit Mr Crawford durch. Edmund holt Fanny und Susan nach Mansfield Park.

Kapitel 47: Edmund erzählt Fanny von seiner letzten begegnung mit Miss Crawford.


Es gibt ein Kapitel ziemlich weit vorne, wo Mary Crawford eine Zeitlang ziemlich positiv geschildert wird. Und als ich mich an eine positive Mary gewöhnt hatte, da ließ JA Mary wieder etwas Negatives sagen/tun. Das hat mich sehr geärgert, ich fühlte mich von JA auf den Arm genommen. Zuerst überzeugt sie mich von EINEM und dann sagt sie, es ist GANZ ANDERS.
(Ich sollte vielleicht die Stelle heraussuchen. Der Thread aus dem alten Board mit den Kapitelbeschreibungen ist wahrscheinlich ganz verloren, oder?)


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BeitragVerfasst: Freitag 28. Oktober 2005, 21:27 
EINE Beschreibung von Mr. Rushworth:

"Mr. Rushworth ließ sich immer von seinem letzten Gesprächspartner leiten, von der Person, die ihn überzeugen und mundtot machen konnte." Zitat: JA

Für mich hat dieser Mr. Rushworth große Ähnlichkeit mit dem Burschen, dem JA mal ein Versprechen gegeben hat.

Und - ich habe MP 99 noch mal angesehen, und die Änderungen zwischen Film und Buch bemerkt. Also, Fanny trägt eindeutig Züge von JA. Interessant. Aber die Buch-Fanny ist das nicht.

Hazel


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BeitragVerfasst: Samstag 29. Oktober 2005, 11:07 
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Archivarius

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[center]@Sonja: „Fanny ist ... arrogant und aufgeblasen. ... Fanny tut nur so. Fanny ist eine moralinsaure, überhebliche Spaßbremse, der es gelingt Edmund ... das hochanständig-moralisch einwandfreie Kätzchen vorzuspielen.“[/center]

Au weia, Sonja, weiche von mir Satanas!!! (leider fehlt mir Schlumelines kreuzschwingendes Emoticon, also denkt euch das hier jetzt mal an dieser Stelle eingesetzt)

Arrogant, aufgeblasen, moralinsauer, überheblich, heimtückisch und verschlagen? ... Oh weh ... Diese Fanny scheint für Dich ja die ungekrönte Königin des Schurken-Threads zu sein.

Ich stehe jetzt mit offenem Mund und staune... Aber die Diskussion, die Sonja hier vom Zaun brechen will, ist schon geführt worden: „Einige ... Leute denken sich Fanny Price als eine Art Fußabtreter ...“ – Und Ashton Dennis, von dem diese Anmerkung zu den vielen zeitgenössischen Fanny-Price-Hassern stammt, vermutet über deren Motive folgendes: „Vielleicht können sie keine Menschen würdigen, die ein Innenleben haben, das sie nicht so ohne weiteres mit anderen teilen. Fanny Price ist weder gewitzt noch ist sie nur geschäftig, um geschäftig zu sein. Sie ist still und nachdenklich. Ich denke, einige Leute regen sich darüber auf, dass sie nicht das Funkeln einer Elizabeth Bennet hat... doch stattdessen verbreitet Fanny eine besondere Würde um sich. Und in einer Epoche, wo Oberflächlichkeit befördert und bewundert wird, ist Fannys Aufrichtigkeit unfassbar.“

Und da ich es nicht besser als Ashton Dennis formulieren kann, schweige ich jetzt und überlasse ihm das Wort: „Viele Leser hassen Fanny Price. Ich war überrascht, das feststellen zu müssen. – ... Ich denke, der Grund ist folgender: Wenn Fanny die Crawfords in solch einer absoluten Art beurteilen kann, dann kann sie auch sehr gut über die Leser in derselben Weise urteilen. Und sie haben Recht damit, diese Leser, die sie hassen, – ihr wisst das: Sie haben viel zu befürchten von einer Fanny Price – oder einer Jane Austen. Diese Leser müssen sich also Gründe ausdenken, um Fanny Price zu schlecht machen zu können, weil sie nicht in der Lage sind, ihre Verurteilung mit Bezügen auf den Text Jane Austens zu rechtfertigen. Ich habe den Verdacht, dass viele Leser unserer Zeit so kompromissbereit sind, so auf Toleranz gegenüber den Crawfords – oder schlimmeres – getrimmt, dass sie Fanny als eine Bedrohung empfinden.“

Und wer sich jetzt mit Ashton Dennis und Mansfield Park befassen möchte, so wie Jane Austen es geschrieben hat, – hier ist eine deutsche Übersetzung (und der englischsprachige Originaltext (Teil 1, Teil 2 und Teil3) des Mansfield-Park-Essays Ashton Dennis’).

Noch eine Anmerkung zu Crawford: Sonja meinte, sie „nehme Crawford ab, dass er sich bemühen wollte. Er ist kein starker Charakter und wird deshalb schwach.“ – Ja, diesen Meinung bin ich auch. Crawford ist ein jämmerlicher Schwächling und Gernegroß, ein Schmarotzer und Salonheld... Und ganz sicher „wollte er sich bemühen“... Ich behaupte sogar, er hat fest daran geglaubt, dass er ein besserer Mensch werden und sein könnte, als er Fanny vorgeschwafelt hat, was er alles für seine armen Pächter tun würde... Das ist ja gerade eines seiner Hauptmerkmale: Er kann sich so in eine Vorstellung hineinphantasieren, dass er schon meint, damit die ganze Arbeit getan zu haben... Aber noch mal deutlich gesagt: Windbeutel bestehen hauptsächlich aus heißer Luft! Richtige Männer, wie Fitzwilliam Darcy, Captain Wentworth oder Colonel Brandon – und – ja auch Reverend Edmund Bertram –, besitzen Sense and Sensibility, sie besitzen Tatkraft und Einfühlungsvermögen... Alles das, was einem Crawford fehlt, um ein richtiger Mann sein zu können...

Bruki

PS: Bzgl. Ashton-Dennis.org bin ich wieder optimistisch: Seit ein paar Tagen ist die Adresse wieder im Internet. Ein gewisser John Brewer ;) hat die URL scheinbar verlängern lassen. Ein Link auf www.ashton-dennis.org führte mich gestern auf eine „Baustelle“ von Yahoo.com... Ich hoffe nun, dass die seit ein paar Wochen verschwundene Site „The Voices of Men In Praise of Jane Austen“ bald wieder im Internet sein wird (und ich Plan B fallen lassen kann)...

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(Rudyard Kipling, The Janeites)


Zuletzt geändert von Bruki am Samstag 29. Oktober 2005, 16:13, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Samstag 29. Oktober 2005, 11:25 
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Archivarius

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[center]„Was wollte der/die Autor/in uns damit sagen?“[/center]

– Ha, meine Lieblingsfrage im Deutschunterricht! Immer wenn die kam, war das Werk mir verlitten (oder heißt es verleidet?)... Zum Glück haben wir Jane Austen nie im Unterricht „durchgenommen“... ;D So konnte ich die wunderbare Welt ihrer Romane ohne einzwängende pädagogische Korsetts auf eigene Faust entdecken... Und Gott sei gedankt, dass ich ein Deutscher bin, so wurde mir von meinen Deutschlehrern lediglich der Fontane ausgetrieben, den ich wegen der Behandlung der „Effi Briest“ im Literaturfolterunterricht bis heute nicht wieder anfassen konnte, ohne heftige Magenschmerzen zu empfinden... :tot:

Aber zu Thema: Was wollte Jane Austen uns eigentlich mit diesen vielen vielen Worten, die sie auf Papier brachte, und – wie einige meinen – dabei verschwendete, sagen? :wink:

Ich denke nach ihren ersten 3 großen Romanen hat sie nach der 6 jährigen schöpferischen(?) Pause mit „Mansfield Park“ eine neue, reifere Art des Schreibens für sich entwickelt... „Mansfield Park“ ist viel mehr als eine Liebes-Geschichte, es ist ein Entwicklungsroman, in dem die „Nebenrollen“ eine viel stärkere Bedeutung gewinnen als in S&S oder P&P... Wie später in „Emma“ wird die Handlung auf einen Ort fokussiert – sogar noch stärker als in „Emma“: Die gesamte Geschichte wird eigentlich aus der Sicht der verstoßenen Außenseiterin Fanny Price erzählt... Ich glaube, Jane Austen hat einen Roman über die „Menschwerdung“ geschrieben: Was passiert, wenn ein 11 jähriges, von ihrer Familie verstoßenes, kleines, in sich gekehrtes Mädchen in ein Haus versetzt wird, das alle Annehmlichkeiten und kulturellen Errungenschaften bietet, und man sie dort sich selbst überlässt? Wie wird sie mit den Potentialen umgehen, wird sie unter dem Druck der Verhältnisse zerbrechen (wie Lady Bertram) oder den Verlockungen erliegen (wie Maria und Julia Bertram), wird sie eine harte, missgünstige Intrigantin (wie Tante Norris), wird sie ein unzuverlässiger Freigeist (wie Mary Crawford)? – Ich denke, „Mansfield Park“ ist Jane Austens „großer Entwicklungsroman“, in dem sie uns ihr Bild einer „idealen“ menschlichen Gesellschaft zeigt... und da Jane Austen eine Realistin war, erspart sie uns nicht die Kenntnisnahme der manigfaltigen Gefahren, die so einer zerbrechlichen Gemeinschaft drohen: Die hartherzigen, moralisch verkommenen Crawford-Geschwister, die eitle Verblendung Sir Bertrams, der grenzenlose Egoismus der Tante Norris, die selbstsüchtige Maria Bertram... Diese zerstörerischen Mächte sind so gewaltig, dass das auf scheinbar so starken Pfeilern stehende Haus Mansfield Park zu zerfallen scheint... Die Rettung und die Zukunft Mansfield Parks hängt am Ende nur von der lieben guten wunderbaren kleinen traurigen stillen Fanny Price ab, deren Toleranz, Anteilnahme und Zuneigung die „bösen bedrohlichen Mächten“ überwinden können... wofür ich Jane Austen herzlich danke, denn im wahren Leben siegen oft genug die Crawfords... :wink:

Ich will nun doch noch einmal Ashton Dennis zitieren, der das Was-wollte-sie uns-damit-sagen? in seinem Mansfield-Park-Essay auf den Punkt brachte:

Im Schlusskapitel sinniert Sir Thomas über die Fehler nach, die er bei der Erziehung seiner Töchter gemacht hatte. Er bereute, dass er mit ihnen nicht offener umgegangen war, so dass sie bei ihrer Bildung und Erziehung nicht ständig unter dem Einfluss der sie verwöhnenden Tante gestanden hätten. Und an dieser Stelle schrieb Jane Austen den entscheidenden Satz des Romans:

„Diesbezüglich war die Unterweisung allen Ernstes schlecht gewesen. Aber so schlimm das war, spürte [Sir Thomas] doch allmählich, dass es nicht der gröbste Fehler in seinem Erziehungsplan gewesen war. Ihnen musste etwas gefehlt haben; sonst hätte ihm die Zeit vieles von seiner schlechten Wirkung genommen. Er fürchtete, dass es an etwas Grundsätzlichem, einer treibenden Kraft gefehlt hatte; dass [seine Töchter] nie ordentlich dazu angehalten worden waren, ihre Neigungen und Temperamente durch jenes Pflichtgefühl zu beherrschen, auf das es allein ankommt. Theoretisch waren sie im rechten Glauben unterwiesen worden, aber niemand hatte von ihnen verlangt, ihn täglich zu praktizieren. Dass sie durch ihre Eleganz und ihre Talente hervorstachen, was das erklärte Ziel ihrer Jugend gewesen war, konnte in dieser Hinsicht keinen förderlichen Einfluss, keine sittliche Wirkung auf das Gemüt haben. Er hatte sie zu anständigen Menschen machen wollen, doch seine Sorge hatte dem Verstand und Benehmen gegolten, nicht dem Charakter. Und von der Notwendigkeit der Selbstverleugnung und Demut hatten sie, fürchtete er, nie ein Sterbenswort gehört, aus dem sie Nutzen ziehen konnten.“ [Band 3, Kapitel 17]

Das liest sich wie eine Analyse des 20. Jahrhunderts, oder?

... und des 21. auch... :rolleyes:

Bruki

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BeitragVerfasst: Samstag 29. Oktober 2005, 13:58 
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Danke, Bruki, für diesen Text!

Das mit dem Entwicklungsroman kam in einem der alten Postings schon mal vor (von Julia?) - und seitdem habe ich beim Lesen drauf geachtet. Irgendwo wurde auch gesagt, dass Fanny sich nicht verändert hätte. Das ist meiner Empfindung nach nicht ganz falsch: Sie wird zwar erwachsener (zumindest ein bisschen) - manchmal sagt sie sogar ihre eigene Meinung - , grundsätzlich sitzt sie aber im ganzen Roman in der Gegend herum und wartet darauf, dass es besser wird - wartet also auf eine "Erlösung" von außerhalb. Nur wenn sie dazu gezwungen wird, kann man sie zu aktiver Gestaltung ihres eigenen Lebens bringen (als Beispiel: Das Gespräch mit Henry Crawford in Sir Thomas´ Arbeitszimmer). In der Philosophie nannte man das "vita contemplativa", was der "vita activa" entgegenstand. Ich finde, Fanny ist ein kontemplativer Mensch, und das macht sie zu so einem "schwierigen" Menschen. Wie gesagt - ich bin noch nicht ganz fertig mit ihr.

Andere Personen im Buch verändern - entwickeln - sich aber: Ich denke z.B. an Henry C. (wenn auch die Veränderung vielleicht nur kurzfristig und oberflächlich war), in gewisser Weise auch Sir Thomas und Edmund. Was meint ihr?
Gruß, Benjamin


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Och nee Bruki, du mit deinen Monsterpostings. Sorry, aber ich lese sowas nicht, ich bin blond. Das muss auch alles etwas kürzer zu fassen sein.

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Gruß Sonja
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Sonja hat geschrieben:
Och nee Bruki, du mit deinen Monsterpostings. Sorry, aber ich lese sowas nicht, ich bin blond. Das muss auch alles etwas kürzer zu fassen sein.

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Na gut: Was wollte Jane Austen uns sagen?

Krieg's selber raus...

Bruki,*prust* ... Blond ... ich wusste es ... :lach:

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Na gut, Bruki, du hast es nicht anders gewollt. :bash:

Ich mag blond sein, aber du bist ein Schwätzer. Und das weiß ich auch schon seit einiger Zeit.

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Sonja hat geschrieben:
Ich mag blond sein, aber du bist ein Schwätzer. Und das weiß ich auch schon seit einiger Zeit.


Allerdings ist es ungleich schwerer Sonjas Haarfarbe herauszufinden als Brukis Schwätzertum... :eek: :nixweiss: [schild=1 fontcolor=000000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1 nxu=87959978nx19033]Männer im Forum[/schild]


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Och Benjamin, das hat nix mit Männer zu tun; dich würd ich nie als Schwätzer bezeichnen. Du hast, glaub ich, auch noch nie Doppel-Postings produziert.:n34:

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 Betreff des Beitrags: Letztes Kapitel
BeitragVerfasst: Sonntag 30. Oktober 2005, 17:18 
Bruki hat geschrieben:
„Diesbezüglich war die Unterweisung allen Ernstes schlecht gewesen. Aber so schlimm das war, spürte [Sir Thomas] doch allmählich, dass es nicht der gröbste Fehler in seinem Erziehungsplan gewesen war. Ihnen musste etwas gefehlt haben; sonst hätte ihm die Zeit vieles von seiner schlechten Wirkung genommen. Er fürchtete, dass es an etwas Grundsätzlichem, einer treibenden Kraft gefehlt hatte; dass [seine Töchter] nie ordentlich dazu angehalten worden waren, ihre Neigungen und Temperamente durch jenes Pflichtgefühl zu beherrschen, auf das es allein ankommt. Theoretisch waren sie im rechten Glauben unterwiesen worden, aber niemand hatte von ihnen verlangt, ihn täglich zu praktizieren.


Ja, es wäre wichtig gewesen, dass Maria und Julia das, was sie theoretisch lernten, auch praktisch hätten umsetzen können, mit Begleitung eines verantwortungsvollen Erwachsenen. Da wäre Lady Bertram gefragt gewesen.


Aber abgesehen von diesem Eingeständnis Sir Thomas` fand ich das letzte Kapitel nichtssagend. Habt ihr noch mehr "herausgelesen"? Denn damit wären wir fertig mit der Lektüre.


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BeitragVerfasst: Dienstag 1. November 2005, 00:25 
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Zitat:
Also Johanna, das war jetzt aber mal wieder gar nicht nett ausgedrückt


OUCH!!! Ehrlich...

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BeitragVerfasst: Dienstag 1. November 2005, 08:11 
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Johanna hat geschrieben:
Zitat:
Also Johanna, das war jetzt aber mal wieder gar nicht nett ausgedrückt


OUCH!!! Ehrlich...


Aha, alles klar... :juggle:

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Dienstag 1. November 2005, 23:21 
Ich weiß auch nicht, was ich von dem Buch halten soll.

Sich wie Ashton Dennis ein Bild zu machen, und "Mansfield Park" aufzuschlüsseln, wäre eine Möglichkeit, das Buch zu verstehen. Aber diese Arbeit!

Immerhin sind mir diesmal seine Ausführungen verständlicher und nachvollziehbarer. Danke für die Übersetzung, Bruki. Auf englisch hätte ich´s nie gelesen.

Hazel


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BeitragVerfasst: Mittwoch 2. November 2005, 08:18 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Hazel hat geschrieben:
Kapitel 46: Mrs Rushworth brennt mit Mr Crawford durch. Edmund holt Fanny und Susan nach Mansfield Park.

Kapitel 47: Edmund erzählt Fanny von seiner letzten begegnung mit Miss Crawford.



diese letzten kapitel finde ich wahnsinnig anstrengend. edmund ist nur am palavern und jammern und fanny lauscht gebannt. :roll:
wenn mich einer von den beiden wirklich nervt, dann wohl am schluss des buches.
und ich finde es auch ziemlich grausam von jane austen, fanny als "notlösung" hinzustellen, wenn edmund sie dann letztendlich heiratet. ein kapitel mehr hätte sicher verhindert, dass das so einen bitteren beigeschmack hat.

Zitat:
kaum hatte er aufgehört, mary crawford nachzutrauern (...) da begann er sich zu fragen, ob eine ganz andere art von frau es nicht vielleicht ebenso gut täte


oder war das gerade absicht um fannys passivität zu unterstreichen?

und, bezüglich der spekulation, ob fanny am ende nicht doch henry geheiratet hätte, gibt es im letzten kapitel ja eine eideutige aussage der autorin:

Zitat:
hätte er ernstgemeinte ausdauer bewiesen, wäre fanny innerhalb einer überschaubaren zeit nach edmunds heirat mit mary bestimmt seine belohnung geworden - und zwar eine ihm freiwillig zufallende belohnung


hat mal jemand behauptet jane austen wäre eine romantikerin?? ... :lol:


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BeitragVerfasst: Mittwoch 2. November 2005, 10:08 
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Archivarius

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Natürlich hast Du recht, Julia, aber das trifft doch auf jeden Jane-Austen-Roman zu: Immer sind sie viel zu kurz... hätte ihre Autorin doch nur noch mehr geschrieben...Ich finde, dass sie ins letzte Kapitel noch locker einen weiteren Roman gesteckt hat... Anfang des 48. tritt sie uns übrigens wieder als Schriftstellerin direkt gegenüber (in NA macht so was auch... und sonst – glaub ich – in keinem weiteren ihrer Romane)... Die Zeit übrigens, die sie Edmund zubilligt („Ich nenne hier bewusst keine Daten...“), erinnert mich an „Lady Susan“, wo die junge Jane noch ganz genau weiß, wie lange sich ein unglücklicher Liebhaber zu grämen habe, ehe es ihm, nach den Regeln der Schicklichkeit und des romantischen Liebesromans erlaubt ist, sich einer neuen Liebe zuzuwenden.

Und ich stelle mir die Szene sehr witzig vor, wo Edmund mitten in seinen Liepesklagen und seinem Lamento über die Unmöglichkeit „jemals wieder einer solchen Frau (wie Mary Crawford) zu begegnen“, „unvermittelt in den Sinn“ kommt, „ob nicht Fanny selbst mit all ihrem Lächeln und ihrem ganzen Wesen ihm ebenso lieb und wichtig werden könnte“. Das muss direkt auf Jane Austens trockenem Humor gewachsen sein...

Hier werden übrigens noch mal die schwesterlichen und ehelichen Gefühle miteinander in Beziehung gesetzt – wie am Anfang des Romans, wo Lady Bertram ihre ehelichen zugunsten der schwesterlichen eine Augenblick zurückstellt. Bei Edmund und Fanny werden am Ende die innigen schwesterlichen Empfindungen Fannys die „hinlängliche Grundlage für eheliche Liebe“...

Vielleicht können wir diese Anmerkung Jane Austens auch in der Diskussion um Emma und Knightley, und deren Feststellung, sie wären schließlich nicht Bruder und Schwester, gebrauchen?

Bruki

PS: In „Lady Susan“ sind es übrigens 12 Monate, die Jane Austen dem unglücklichen Liebhaber zubilligt... Normalerweise, bescheidet sie uns in ihrem Briefroman, würden auch 3 Monate ausreichen, aber „Reginalds Gefühle waren nicht weniger beständig als lebhaft“, und man musste ihm Zeit lassen, sich „in Abscheu über die Frauen im allgemeinen zu ergehen“... Zum Glück ist Fanny Price eine duldsame und nachsichtige junge Dame, und keine spitzzüngige Elizabeth Bennet, denn sonst wäre wohl aus der Heirat von Fanny und Edmund nie was geworden – fürchte ich... :wink:

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 Betreff des Beitrags: Mansfield Park
BeitragVerfasst: Donnerstag 10. November 2005, 21:46 
Ich war zwar enttäuscht, dass Fannys und Edmunds Happy End so kurz abgehandelt wurde. Aber ich bin zufrieden, dass Fanny ihren gewünschten Lebenspartner bekommen hat. Andere (wie Mary Crawford) haben das ja nicht, zumindest nicht im Verlauf dieser Geschichte. Fanny ist wohl eher die Hauptprotagonistin als die Heldin. Im großen und ganzen hat mir das Buch schon gefallen.

Ich frage mich, ob Jane Austen Fanny mochte. Ich glaube nicht.

Jane Austen mochte Emma. Die wiederum mag ich nicht . Mir fällt jetzt ein, dass in EMMA meine heimliche Favoritin Jane Fairfax war.

Und vermutlich ist es so, dass in Mansfield Park Mary Crawford die Favoritin von manch einem Leser ist.

Danke für´s mitlesen und mitdiskutieren. Haben alle bis zum Ende durchgehalten? :ja: :ja: :ja:


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BeitragVerfasst: Donnerstag 10. November 2005, 21:51 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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aber immer doch! hab das buch schon unzählige male gelesen... :)

interessante frage, ob jane austen fanny mochte. als romanheldin sicher schon, immerhin behandelt sie sie sehr sensibel. aber im wirklichen leben, wäre sie vielleicht nur opfer zwei oder drei spitzer sätze in einem ihrer briefe an cassandra geworden. :wink:


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BeitragVerfasst: Donnerstag 10. November 2005, 23:19 
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Austenexperte

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Ich kann mir nicht vorstellen, das Jane Austen Fanny nicht mochte. Und ist Fanny wirklich so passiv? (Stille Wasser sind tief!!!) Sie setzt sich doch mehrmals durch (gegen das Theaterspielen, gegen ihren Onkel, gegen Crawford usw.) Ich finde, man sollte auch mal den ruhigeren Menschen mehr Beachtung schenken. (Vielleicht hat das die gute Jane auch bezweckt).

Die "nette" Mary Crawford ist keineswegs meine Favoritin. Sie ist doch richtig unsympathisch. Ständig denkt sie nur an sich und ihre Vorteile. Schlimmer ist da nur Mrs. Norris.


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BeitragVerfasst: Freitag 11. November 2005, 19:13 
@Julia: was du über Fanny und Jane Austen geschrieben hast, kann ich mir so auch gut vorstellen. I agree with you ;D.

@meli: ruhige Menschen mögen manchmal gar nicht so viel Beachtung, aber sie wollen bestimmt auch nicht (immer) übersehen werden. Ich finde es gut, dass mal jemand für sie eingetreten ist :top:.

Hazel


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BeitragVerfasst: Freitag 11. November 2005, 19:33 
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Archivarius

Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 08:04
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Ach Hazel,

Du bist angelic wie Jane Bennet... :rolleyes:

Hallo Meli,

You are all goodness and kindness, ma'am. As always. :supercool:

Bruki

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BeitragVerfasst: Sonntag 13. November 2005, 18:00 
Bruki hat geschrieben:
Ach Hazel, Du bist angelic wie Jane Bennet... :rolleyes:



Ein bißchen etwas von einem Jane-Austen-Charakter hat doch jeder von uns ;D.


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BeitragVerfasst: Dienstag 15. November 2005, 16:07 
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Puh, auch ich habe durchgehalten...
Und schlussendlich muss ich zum Entsetzen aller (wahrscheinlich) sagen: Mary Crawford ist immer noch meine Lieblingsfigur in MP, auch wenn Fanny mir gegen Ende hin ab und zu sympathischer wurde. :eek: :eek: :eek:
Und Henry Crawford kann ich auch nicht so von Herzen verdammen, wie es zum Beispiel Bruki kann (ich weiß auch nicht, ob ich ihn dafür beneiden soll... :wink: ). Nur Mrs. Norris war schon immer auf meiner "Abschussliste"... :D - immerhin eine typische Reaktion... :)

Seeehr gewonnen hat im Laufe des Romans bei mir Sir Thomas. Vor allem seine Einsicht am Ende hat mich sehr für ihn eingenommen... :) - er wirkt dadurch sehr echt (weil er seine Fehler eingestehen und zugeben kann - wie häufig passiert das nicht! Und was kann dann alles passieren...).

Auch ich bedanke mich bei allen Mit-Diskutierern - es hat wirklich großen Spaß gemacht, mit euch über das Buch zu plaudern, Interessantes zu erfahren, Meinungen zu überdenken und sich neue zu bilden!!! :top: [schild=4 fontcolor=000000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1 nxu=87959978nx19033]DANKE!!!!![/schild]
Gruß, Benjamin

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BeitragVerfasst: Dienstag 15. November 2005, 22:45 
Benjamin hat geschrieben:
Seeehr gewonnen hat im Laufe des Romans bei mir Sir Thomas. Vor allem seine Einsicht am Ende hat mich sehr für ihn eingenommen... :) Gruß, Benjamin


Ja, die Gestaltung von Sir Thomas fand ich auch sehr geglückt. :gut:

Hazel


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BeitragVerfasst: Montag 9. Januar 2006, 23:24 
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Austenfan
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Ich denke ähnlich wie Sonja über Fanny. Der Anfang des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die Heldin erst als Kind zu erleben hilft dabei, sich später in ihre Persönlichkeit hinein zuversetzen. Das ist ähnlich wie bei Jane Eyre, wobei die spätere Fanny eher an Agnes Grey erinnert. Aber Fanny ist kein sympathischer Charakter. Sie spielt vor der Welt das reine brave Lämmchen - sie wird benachteiligt, ja, aber was kann man schon mit einem Mädchen anfangen, welches sich andauernd hinter einer unbeweglichen Fassade versteckt. Meiner Meinung nach ist Fanny auch nicht schüchtern - wenn sie wollte, könnte sie mitdiskutieren - ihre Meinung öffentlich verteidigen - das wäre dann wenigstens ehrlich, aber so spielt sie ihrer Umwelt etwas vor - sie gönnt Mary nicht ein zukünftiges Glück mit Edward - sie gibt Crawford keine Chance (dessen Charakter ihrem in Wirklichkeit gar nicht so unähnlich ist, die beiden wären ein passendes Paar gewesen - wäre Fanny nur nicht so geduldig und Henry so ungeduldig gewesen..) ...

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BeitragVerfasst: Dienstag 10. Januar 2006, 22:46 
amy hat geschrieben:
Aber Fanny ist kein sympathischer Charakter. Sie spielt vor der Welt das reine brave Lämmchen - sie wird benachteiligt, ja, aber was kann man schon mit einem Mädchen anfangen, welches sich andauernd hinter einer unbeweglichen Fassade versteckt.


Ich finde nicht, dass Fanny das brave Lämmchen spielt. Sie WAR folgsam und arbeitsam. Es blieb ihr auch nichts anderes übrig, weil von Anfang an ein Unterschied zwischen ihr und den Bertram-Töchtern gemacht wurde.

Zitat:
Meiner Meinung nach ist Fanny auch nicht schüchtern - wenn sie wollte, könnte sie mitdiskutieren


Ich glaube nicht, dass Fanny diskutieren kann. Sie sagt vielleicht grade mal ihre Meinung (gegenüber Menschen, denen sie vertraut). Das einzige Mal, wo ich Fanny aus sich herausgehen sah, ist die Stelle im Buch, wo sie über Blumen schwärmt (gegenüber Mary Crawford, glaube ich).


Zitat:
sie gönnt Mary nicht ein zukünftiges Glück mit Edward

EDMUND nicht Edward (Edward agiert in Sense & Sensibility)
Edmund und Mary haben - jeder für sich selbst - entschieden. Da hat Fanny nicht mitgeredet.
Zitat:

- sie gibt Crawford keine Chance

Henry Crawford wollte ein Loch in Fanny Price´s kleines Herz machen, er wollte sie in sich verliebt machen, ohne dass er sie selbst liebte. Die ABSICHT ist es, die da für mich zählt. Und Henry hatte eine schlechte Absicht.

Willkommen an Board, amy. Und nichts für ungut, dass ich dir gleich dagegenrede.

Hazel


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BeitragVerfasst: Mittwoch 11. Januar 2006, 07:48 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 20:13
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ich finde es auch nicht weiter verwerflich, wenn man einer frau, in die der eigene herzensmensch verliebt ist, diesen nicht gönnt. :wink: das ist doch menschlich.

und: herzlich willkommen, amy!


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BeitragVerfasst: Mittwoch 11. Januar 2006, 08:25 
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fußballbegeisterte Administratorin im Ruhestand
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Beiträge: 1591
Wohnort: Berlinerin im tiefsten Sachsenlande
Liebste Hazel,

da muss ich nun aber gleich mal Amy beispringen.;)

Zitat:
Henry Crawford wollte ein Loch in Fanny Price´s kleines Herz machen, er wollte sie in sich verliebt machen, ohne dass er sie selbst liebte. Die ABSICHT ist es, die da für mich zählt. Und Henry hatte eine schlechte Absicht.

Du bleibst mit deiner Argumentation in der Mitte stecken. Sicher war Crawfords Absicht zuerst eine schlechte. Die Betonung liegt aber auf zuerst. Du hörst aber da auf. Dann hat er sich doch gegen seinen Willen in Fanny verliebt (warum bloß :nixweiss:) Und seine Absichten veränderten sich, und zwar grundlegend. Dass er ein zu schwacher Mensch war, um sein Ziel am Ende mit ausreichender Beharrlichkeit zu verfolgen, haben wir alles schon weiter oben diskutiert. Und da brauchst du auch nicht meiner Meinung zu sein, aber diese halbwahren Argumente von dir kann ich so auch nicht stehen lassen.

Zitat:
Ich finde nicht, dass Fanny das brave Lämmchen spielt. Sie WAR folgsam und arbeitsam. Es blieb ihr auch nichts anderes übrig, weil von Anfang an ein Unterschied zwischen ihr und den Bertram-Töchtern gemacht wurde.

Und auch das sehe ich anders. Sie spielt das Lämmchen nur. Sie buckelt vor Autoritäten und hetzt hinter Leuten her, bei denen sie meint, sich das erlauben zu können. Kein besonders liebenswerter Charakterzug. Nie ein böses Wort über oder gar zu Aunt Norris. Dabei gibt die ihr sicher weitaus mehr Anlass als Mary.

Zitat:
Edmund und Mary haben - jeder für sich selbst - entschieden. Da hat Fanny nicht mitgeredet.

Ja, deine Aussage steht für mich in keinen Widerspruch zu Amys Aussage. Jemanden etwas nicht gönnen und sich aktiv einmischen sind zwei Paar Schuhe. Und ich gehe noch weiter. Auf ihre passive Art hat sie sich wohl mit eingemischt. Nicht sehr massiv, aber immerhin. Sie hat keine Gelegenheit ausgelassen, Mary in Edmunds (die Verwechslung mit Edward passiert mir übrigens auch öfter, was sicher nicht nur an der Ähnlichkeit der Namen liegt) Augen herabzusetzen. Mehr hat am Ende auch Caroline Bingley nicht getan (gar nicht tun können).

Und jetzt noch @Julia:
Zitat:
ich finde es auch nicht weiter verwerflich, wenn man einer frau, in die der eigene herzensmensch verliebt ist, diesen nicht gönnt. das ist doch menschlich.

Zutiefst menschlich... und der beste Beweis dafür, dass Fanny eben doch nur ein fehlerhafter Mensch und kein Engel ist, der über alle menschliche Fehler erhaben ist.

Viele Grüße

Sonja

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Gruß Sonja
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein

Nach der EM ist vor der WM :aetsch:

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