So, der erste Brief ist gelesen (naja, ehrlich gesagt das ganze Buch...):

Der Brief kündigt in wohlgesetzten Worten die bevorstehende Ankunft Lady Susans bei ihrem Schwager an. Ein bißchen gestelzt, aber na gut, ist eben eine andere Zeit. Aber dann kommen die letzten beiden Sätze: "Wie Du siehst, gehe ich davon aus, daß mir die Aufnahme in Churchill nicht verweigert wird. Es würde mich in der Tat sehr schmerzen zu erfahren, daß Ihr mich nicht bei Euch aufnehmen könnt." Das ist eigentlich eine Drohung, eine - ohnehin wenig wahrscheinliche - Absage, wird unmöglich gemacht. Aber wenn man dann den ganzen Brief nochmal liest, dann klingt er einfach nur noch schleimig und einschmeichelnd. Da ist von "reizender Retraite" (was immer das ist) und "lieben Kinderchen" (Würg!!) die Rede. Das stellt sich jemand als leidend und mißverstanden dar, hat aber gleichzeitig genug Pfeffer um klar zu machen, daß hier nach ihrer Pfeife zu tanzen ist. Vielversprechender erster Brief, vielversprechende Dame.

Ja, das denke ich auch. Und ich bin auch mal gespannt wie es weitergeht (hab brav erstmal nur den 1. Brief gelesen).

Magdalena

_________________
Thursday, du darfst nie vergessen, dass unser Denken, sei es nun religiös, philosophisch oder wissenschaftlich, ebensolchen Moden unterliegt wie unser Musikgeschmack und unsere Kleidung. Es ist wie mit den Rockbands. Die Veränderungen dauern nur etwas länger.

Jasper Fforde - In einem anderen Buch

Sorry, dass ich euch bisher im Stich gelassen habe!
Ich habe von 9:00 bis 18:00 Praktikum in einer Buchhandlung und bisher noch keine Zeit überhaupt den ersten Brief zu lesen!
Immerhin habe ich einen unheimlich lahmen PC mit Internetzugang in der Bibliothek entdeckt, sodass ich vielleicht morgen in der Mittagspause erst einen Brief lesen und dann anschließend in der letzten halben Stunde etwas dazu schreiben kann!
Wenn nicht, vielleicht erst abends, mal sehen!

Soweit ich mich erinnern kann, schleimt sich Lady Susan im ersten Brief erst ein, um dann im zweiten Brief ihre andere Seite zu zeigen! Und zwar ihre wahre Seite!
Mal wieder ganz typisch Jane Austen!

Alethea

_________________
Es ist besser den Mund zu halten und dumm zu erscheinen, als ihn zu öffnen und jeden Zweifel zu zerstreuen.
(Verfasser (mir) unbekannt --- Angelika meint, es sei Mark Twain... )

Zum 1. Brief:
Am Anfang betont sie ja, eingeladen zu sein (vom Bruder) und auch wie begehrt sie bei ihren jetzigen Gastgebern ist (My kind friends here are most affectionately urgent with me to prolong my stay, but their hospitable and cheerful dispositions lead them too much into society for my present situation and state of mind;...) Ich würde sagen, die Dame beklagt sich darüber, nicht genügend Beachtung bzw Rücksichtnahme zu erfahren so nach dem Motto: Ich bin der Nabel der Welt, alles hat sich um mich zu drehen! Und da ihr das wohl nicht so recht gefällt, sucht sie Alternativen.
Retirement ist der Ruhestand, die Pensionierung
ich nehme an -delightful retirement- wurde mit -reizender Retraite-übersetzt

_________________
One Ring To Find Them...

@ Concaela
du hast recht. Lady Susan bezeugt wohl ihre Vornehmheit dadurch, dass sie vereinzelt französische Wörter benutzt. "Retraite" heißt auch im französischen "Ruhestand, Rentner oder Rückzug".

Caro

_________________
Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit

Lady Susan schreibt : "delightful retirement" die französische Variante stammt aus der deutschen Übersetzung.

_________________
One Ring To Find Them...

Sorry, dann hab ich das falsch verstanden. Ist ja doof, daß in einer deutschen Übersetzung eine französiche Redewendung benützt wird, die da nix verloren hat. Siehste, und schon kanns missverstanden werden ...
Ich glaub, ich les auch nur noch im Original ...

Caro

PS: Entweder die Übersetzerin wollte zeigen, daß sie auch Französisch beherrscht, oder sie wollte einen eigenen Touch in die Übersetzung bringen

_________________
Grüsse, Caro

Avatar: Amelia Darcy (1754-1784)

Für 1 Jahr säe einen Samen, für 10 Jahre pflanze einen Baum, für 100 Jahre erziehe einen Menschen. chin. Weisheit

Nee! Das war damals auch bei JA bei vornehmen Damen so üblich, französische Wendungen einzustreuen! (Bin erst kürzlich beim Lesen von einem von JAs Romane drauf gestoßen... kann mich nur nicht erinnern, wo... Irgendeine von JAs affektierten Gören vermutlich...vielleicht Caroline Bingley?) Dein Schluss war also wirklich nicht so weit hergeholt! Und zu Lady Susan würde es auf alle Fälle passen, auch wenn's JA nicht geschrieben hat!

Alethea

_________________
Es ist besser den Mund zu halten und dumm zu erscheinen, als ihn zu öffnen und jeden Zweifel zu zerstreuen.
(Verfasser (mir) unbekannt --- Angelika meint, es sei Mark Twain... )

Jane Austen streute ja selbst auch französische Wendungen in ihren Briefen ein...
Aber stimmt schon, bei ihren Charakteren deutet das immer auf eine gewisse Affektiertheit hin.
Schwierig, den ersten Brief so gesondert zu betrachten, denn das gesamte Ausmaß, bzw. was davon zu halten ist, wird ja erst im nächsten klar.

2. Brief

Lady Susan schreibt an ihre Freundin Mrs Johnson und der Inhalt des ersten Briefes erscheint in einem anderen Licht.
Innerhalb weniger Wochen hat sie die gesamte Gastfamilie durcheinandergebracht. Den Herrn des Hauses (Mr. Manwaring) seiner Frau entfremdet und den Vereher (Sir James) seiner Tochter für ihre eigene gesichert.
Notgedrungen also, ist der im ersten Brief so herzlich beschriebene Besuch bei ihrem Schwager.
Lady Susan's Tochter Frederica wehrt sich gegen den unliebsamen Verehrer, Lady Susan's Plan ist, sie in London in einem Pensionat unterzubringen, bis sie "vernünftig wird". (Das erinnert mich an Fanny Price und Portsmouth....)

Ich habe ein ganz tolles Hörbuch von "Lady Susan", besonders die Sprecherin der Hauptrolle ist super... So bleiben einzelne Sätze ganz fest im Kopf, z.B. in diesem Brief "Charles Vernon is my aversion" oder "Frederica, who was born to be the torment of my life".

Die Sprache ist sehr stark und kontrastiert. Großer Unterschied zu den späteren Romanen! Aber das liegt natürlich auch am Charakter von Lady Susan. Bis jetzt haben wir ja noch niemanden außer ihr gehört.

Bei diesen ersten Briefen von Lady Susan verwendet Jane Austen schon ihren späteren Trick: Personen werden von anderen eingeführt und irgendwann darauf enttarnen sie sich selbst...
Habe ich das nicht schon vor ein paar Tagen geschrieben?
Wenn ja, tut's mir Leid! :gnade:

Ich werde heute Abend die ersten drei Briefe gründlich nachlesen! Bin bisher noch nicht dazu gekommen...stöhn! Und dann schreibe ich etwas ausführlicheres dazu!

Alethea

_________________
Es ist besser den Mund zu halten und dumm zu erscheinen, als ihn zu öffnen und jeden Zweifel zu zerstreuen.
(Verfasser (mir) unbekannt --- Angelika meint, es sei Mark Twain... )

Hallo Julia,
welches Hörbuch ist das? Ich komme momentan nicht so recht zum Lesen, da wäre ein Hörbuch gerade richtig
Ich bin froh, dass es hier nicht so rasend schnell vorrangeht. Da läßt sich das Versäumte am Wochenende aufholen.

Zum 2. Brief

Diese berechnend niederträchtige Art ist beeindruckend! Selbstgefällig und ohne Unrechtsbewußtsein.

Das könnte auch aus der heutigenZeit stammen. Diese Grundeinstellung wird in bestimmten Wirtschaftskreisen leider immer stärker.
Wenn wir uns die Ereignisse der letzten Tage ansehen...
(Vorstandsgehälter/Siemens-BenQ usw...)

Da ich das Buch noch nicht kenne, hoffe ich, dass die Lady mit ihren Plänen gehörig auf die Nase fällt.

Bitte keine Spoiler

_________________
One Ring To Find Them...

Ich finde die Geschichte auch wahnsinnig zeitgemäß (aber eigentlich gilt das ja für alle JA-Romane), Jane Austen hat da echt den Finger auf eine bestimmte Stelle im menschlichen Charakter gelegt, die einfach nie "alt" wird.
Und, ohne jetzt spoilern zu wollen: Lady Susan ist mir unterm Strich doch sympathischer als alle anderen, die in dem Roman auftauchen. Und das ist das Erstaunlichste daran.

Das Hörbuch hab ich mal bei audible.de runtergeladen.

Zu Brief 1

Ist euch auch aufgefallen, dass Lady Susan es offenbar bisher ewig noch nicht für nötig erachtet hat, ihren Bruder und seine Familie zu besuchen --- und nur jetzt, da sie (wie man ja im ersten Brief noch nicht weiß!) bei den Manwarings nicht bleiben kann, notgedrungen sie besuchen kommt?

Lady Susan schreibt, dass sie endlich ihre Schwägerin kennen lernen möchte und auch endlich ihre Nichten und Neffen sehen will --- was ja bedeutet, dass Mrs Vernon in der Zwischenzeit schon etliche Kinder hat bekommen müssen! Und mehr als ein Kind pro Jahr schafften die nicht einmal damals!

Alethea

_________________
Es ist besser den Mund zu halten und dumm zu erscheinen, als ihn zu öffnen und jeden Zweifel zu zerstreuen.
(Verfasser (mir) unbekannt --- Angelika meint, es sei Mark Twain... )

Zu Brief 2

Im zweiten Brief zeigt sich die wahre Lady Susan hinter der süßlich-freundlichen Maske: In Wirklichkeit hat sie für ihren "dear brother" nur die größte Abneigung ("aversion")! Zudem bezeichnet sie ihre eigenen Tochter als Dummkopf und spricht sehr verächtlich über sie...

Nett auch gemacht, wie Lady Susan eingeführt wird: Sie hat bei den Manwarings als Flirt einen Familienkrieg heraufbeschworen und absolutes Chaos angerichtet! Das ist ein dezenter Vorausblick auf den Weitergang der Handlung...

Alethea

_________________
Es ist besser den Mund zu halten und dumm zu erscheinen, als ihn zu öffnen und jeden Zweifel zu zerstreuen.
(Verfasser (mir) unbekannt --- Angelika meint, es sei Mark Twain... )

Zu Brief 3

Mrs Vernon wird als sehr verständige Frau eingeführt: Sie spürt bereits in Lady Susans Brief deren Falschheit, während ihr Mann sich trotz seiner Erfahrungen mit seiner Schwester erweichen und um den Finger wickeln lässt. Sie berichtet ihrer Freundin (??), was sie von der bevorstehenden Ankunft Lady Susans und ihrer Person selbst hält. Zum ersten Mal wird Lady Susan also von außen betrachtet und erscheint nicht gerade in einem positiven Licht!

Alethea

_________________
Es ist besser den Mund zu halten und dumm zu erscheinen, als ihn zu öffnen und jeden Zweifel zu zerstreuen.
(Verfasser (mir) unbekannt --- Angelika meint, es sei Mark Twain... )

Den 3. Brief schreibt Mrs. Vernon an ihre Mutter.

Ich bin gespannt, wie sich die Charaktere der Personen weiterentwickeln. Mir ist Lady Susan momentan nicht sonderlich sympathisch.
Wobei es mit den tiefen Gefühlen der Herren ja auch nicht sonderlich weit her sein kann, wenn sie so leicht das Lager wechseln.

Den 4. Brief
schreibt der Bruder von Mrs. Vernon, in dem das Verhalten und die Machenschaften von Lady Susan näher beschrieben werden. Allerdings nicht aus eigener Erfahrung, sondern nach den Berichten eines Nachbarn des Bruders.

_________________
One Ring To Find Them...

Ja, und der liebe Reginald ist schon gespannt, Lady Susan kennen zu lernen --- eine Dame fortgeschrittenen Alters, die es schafft, zwei Männern den Kopf zu verdrehen!

Natürlich ist er selbst da völlig außer Gefahr! Er hat nur schlechtes über sie gehört und sie ist natürlich eine schreckliche Frauensperson...

Wenn der Ärmste wüsste...

Alethea

_________________
Es ist besser den Mund zu halten und dumm zu erscheinen, als ihn zu öffnen und jeden Zweifel zu zerstreuen.
(Verfasser (mir) unbekannt --- Angelika meint, es sei Mark Twain... )

Im 5. Brief ist Lady Susan bereits im Haus ihres Bruders und schreibt von dort aus an ihre Freundin Mrs. Johnson. Obwohl sie sich alle Mühe gibt, zu gefallen, scheint Mrs. Vernon ihr nicht wohlgesonnen zu sein, was Lady Susan etwas wundert, schließlich hat sie ja nur versucht die Ehe zwischen ihr und ihrem Schwager zu verhindern, was ihr ja sowieso nicht gelungen ist.

Im 6. Brief hören wir Mrs. Vernon's Sicht der Dinge. Sie schreibt an ihren Bruder. Sie ist beeindruckt von ihrer Schönheit und ihrer Liebenswürdigkeit, auch wenn ihr trotzdem noch klar ist, was in Wirklichkeit dahintersteckt. Sie lässt sich nicht einwickeln.

Sorry, Leute, ich lag die letzte Woche flach, hab was am Rücken (Zerrung vermutlich oder Hexenschuss) und langsam kann ich mich wieder bewegen. Jetzt versuche ich schnell wieder Anschluss zu bekommen. Ganz liebe Grüße, Tina

_________________

Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
Clemens Bittlinger

@ Julia
Hallo Julia,
welche Sprecherin ist das? Ich habe mehrere Lady Susan Hörbücher gefunden.
Die Seite habe ich mir gleich als Link gespeichert. Da sind ja ganz tolle Sachen zu finden. Jetzt muß ich mir doch glatt einen neuen MP3 Player kaufen, meiner hat nur 128 MB, da paßt nicht viel drauf!! Das reicht gerade mal um ein paar Dateien von hier nach da zu schaufeln.

Die Lady scheint ja die Liebenswürdigkeit und der Edelmut in Person zu sein, nur glaubt ihr das leider nicht jeder ; bzw Jeder schon eher, aber nicht Jede!!!

_________________
One Ring To Find Them...

Sorry, das hätte ich auch gleich schreiben können. Es ist dieses Hörbuch. Harriet Walter ist die Fanny Dashwood aus S&S95. Und sie spricht die unterscheidlichen Gesichter von Lady Susan sehr gut, finde ich.



Ja! Das habe ich mir auch schon gedacht. Die Frauen in dem Buch sind ihr gegenüber wesentlich klarsichtiger. Und die Männer rotieren nur so um ihren kleinen Finger.
(Kann man das verallgemeinern? Zumindest um die Forums-Herren hier zur Beteiligung zu animieren? )

Brief 7

Lady Susan schreibt an Mrs. Johnson.

Sie schreibt von ihren Absichten ihrer Tochter das Leben möglichst schwer zu machen, sodass diese dann doch Sir James Antrag annehmen wird. Außerdem schreibt sie von Mrs. Vernons Bruder. Diesen beschreibt sie als gutaussehend und sobald sie ihn richtig "erzogen" hat als netten Flirt.

Lady Susan ist mir immer noch nicht besonders sympatisch. Sie scheint mir ziemlich heuchlerisch. Also wie sie sich anderen gegenüber verhält und was sie hinterrücks ihrer Freundin schreibt könnte kaum gegenteiliger sein.


[schild=12 fontcolor=000000 shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1 nxu=87959978nx19033]Magdalena[/schild]

_________________
Thursday, du darfst nie vergessen, dass unser Denken, sei es nun religiös, philosophisch oder wissenschaftlich, ebensolchen Moden unterliegt wie unser Musikgeschmack und unsere Kleidung. Es ist wie mit den Rockbands. Die Veränderungen dauern nur etwas länger.

Jasper Fforde - In einem anderen Buch

netter Versuch... Kuckst Du hier: Lady Susan (Susan Vernon)

Bruki

_________________
"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)

Aber es ist leider sehr häufig so, dass das, was die Menschen sagen oder schreiben ganz anders ist als das, was sie letztendlich wirklich tun. Leider. Offenbar wollen diese Menschen sich besser darstellen als sie sind?
Tina

_________________

Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
Clemens Bittlinger

Nun, Tina, wer unter den Menschen - außer den zutiefst christlichen und den psychisch kranken - will das nicht?

Und am Ende: warum sollen wir beide, die wir dergleichen durchschauen, es in unserer unendlichen Gutmütigkeit nicht hinnehmen?!

Bruki

_________________
"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)

Na klar, bei einer Tasse heißem Tee und einem prasselndem Kaminfeuer!
Tina

_________________

Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
Clemens Bittlinger

Genau.... oder eine Topf schönen heißem Glühwein und P&P95...

Bruki

_________________
"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)

Sag mal Bruki, so oft wie Du hier P&P 95 mit einem Topf Glühwein genießt, müßtest Du doch den ganzen Film mitsprechen können (und eine beträchtlich rote Nase haben)


Lady Susan Brief 8

Mrs Vernon schreibt an ihre Mutter und legt dar weshalb sie Reginald nicht so bald zurückerwarten dürfen. Die Lady hat es geschafft den lieben Reginald zu umgarnen. Interessanterweise nicht durch Koketterie, sondern indem sie ihn mit seinem kecken Verhalten und seinen Vertraulichkeiten ( siehe Brief 7) hat abblitzen lassen. Wohldurchdacht, denn er fällt tatsächlich drauf rein. Sie schafft es ihren wahren Charakter ihm gegenüber völlig zu verbergen. Für mich sind das reine Machtspielchen, die sie perfekt beherrscht. Ich würde mir wünschen, sie würde auf einen ebensolchen Gegenspieler treffen, der gleichermaßen skupellos ist. Das gäbe ein Hauen und Stechen (kennt jemand ein Buch in dem es so abläuft? Mir fällt gerade keins ein, außer "Gefährliche Liebschaften", aber da zieht er ja auch den Kürzeren, oder?)

_________________
One Ring To Find Them...

Da zieht sie mehr als den Kürzeren. Ich will hoffen, dass JA besser mit der Lady umgeht als das Leben mit der Dame in Gefährliche Liebschaften. Ihr "Gegenspieler" ist tot und sie selbst gesellschaftlich ruiniert, was für die gleichbedeutend mit einem Todesurteil ist.
Tina

_________________

Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
Clemens Bittlinger