Caro hat geschrieben:
Na ja, wirklichen Profit zieht sie aus der Verbindung nicht. Ihr Gatte ist vom Goodwill der Ladyschaft abhängig und ihr eigener Vater wurde zum Ritter geschlagen. Ist nicht viel, aber immerhin ein Titel, der ihnen Zugang zum Hof ermöglicht.
Für Collins ist es auch kein Verlust, schliesslich hätte ihn bei Lizzy auch keine Mitgift erwartet.
Was mir dabei auffällt: Bei den Bennets fiel ihm ja gleich die Hübscheste ins Auge, dann die Zweite ... und Charlotte muss ja eher unterdurchschnittlich sein, wenn man Mrs. Bennets Ausführungen glauben kann, die sie ja öffentlich damit beleidigt. Wie hat Charlotte den Guten nur dazu gebracht ihr einen Antrag zu machen?
Bezüglich Longbourn könnte Mr. Bennet theoretisch immer noch einen späten Sohn mit einer zweiten Frau zeugen, dass heisst die Übrnahme des Gutes ist zwar wahrscheinlich, aber nicht sicher, vor allem könnte ja sogar Collins vor Bennet versterben. Seuchen gab es ja genügend ...
Wenn schon keine Reichtümer zu erwarten sind, dann doch den Versuchsballon starten, die "Schönste" abzugreifen.Vielleicht war er sich seiner Defizite bewußt, auch wenn er sie nicht öffentlich einzustehen bereit gewesen wäre.
Er hatte die Wahl.
Dessen war er sich bewußt.
Erstaunlich ist eher der Umstand das die verbliebenen Bennet Mädchen sich wohl nicht mit Charlotte Lucas messen konnten. Intellektuell jedenfalls nicht.
Austen beschreibt stets den IST-Zustand.
Für sie war der Plot glasklar - Collins als vermeindlicher Erbe, fleischgewordene Bedrohung.
Außerdem hält sich das Sterben in ihren Bücher ja doch eher im Rahmen. Verstorbene sind dem Leser nur namentlich bekannt ( Anne Elliot Mutter z.B) nie aber deren Charakter, bzw. bleibt dem Leser das Sterben erspart.