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BeitragVerfasst: Mittwoch 16. Juli 2014, 09:33 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Gern geschehen :wink: Traut sich niemand, weiter zu machen? Eingentlich wären wir ja schon seit Samstag bei

Kapitel 17

Elizabeth erzählt Jane von Wickhams Geschichte. Mr Bingley und seine Schwestern laden zum Ball auf Netherfield und Elizabeth darf sich auf Mr Collins als Tanzpartner freuen.


__________________________________________________________

Sehr interessant finde ich, dass sich hier nicht nur Jane von Wickhams "liebenswürdigem Äußeren" ("it was not in her nature to question the veracity of a young man of such amiable appearance as Wickham") zu einem unerschütterlich positiven Urteil über seine Ehrlichkeit verleiten lässt, sondern auch Elizabeth: "(...) there was truth in his looks."

Das spricht nicht gerade für ihren scharfen Verstand, lässt sie sogar oberflächlich erscheinen. Passt jedenfalls - wie so vieles - zum ursprünglichen Titel "First Impressions".


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mittwoch 16. Juli 2014, 09:33 


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BeitragVerfasst: Donnerstag 17. Juli 2014, 19:39 
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Austenexperte
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Julia hat geschrieben:
Sehr interessant finde ich, dass sich hier nicht nur Jane von Wickhams "liebenswürdigem Äußeren" ("it was not in her nature to question the veracity of a young man of such amiable appearance as Wickham") zu einem unerschütterlich positiven Urteil über seine Ehrlichkeit verleiten lässt, sondern auch Elizabeth: "(...) there was truth in his looks."

Das spricht nicht gerade für ihren scharfen Verstand, lässt sie sogar oberflächlich erscheinen. Passt jedenfalls - wie so vieles - zum ursprünglichen Titel "First Impressions".

Zumindestens zeigt es klar und deutlich, daß sie weit weniger unvoreingenommen urteilt, als sie selbst von sich denkt. Sie ist mitnichten der genaue Beobachter, für den sie sich hält. Das jemand wahrhaftig aussieht, heißt ja nicht, daß er es auch ist, sollte sie wissen, wenn sie Leute genau beobachtet.
Immerhin bemerkt sie inzwischen, wohin Mr. Collins strebt und welche Rolle ihr dabei zugedacht ist :thud: Ganz abhanden gekommen ist ihr Verstand doch nicht aber Collins hat sie ja auch nicht so geschnitten. Es ist schon treffend beobachtet von JA, daß jemand der in irgendeiner Weise so geschnitten wurde, das eben doch nicht so einfach wegsteckt und danach ganz unvoreingenommen urteilt. So funktionieren Menschen nicht von allein und ohne bewusstes Nachdenken. (hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt)

Elanor

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BeitragVerfasst: Sonntag 20. Juli 2014, 12:30 
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Kapitel 18

Der Ball in Netherfield. Elizabeth tanzt mit Darcy, was ihre Abneidung nicht mildert. Anschließend schämt sie sich praktisch für ihre gesamte Familie (außer Jane), die sich unmöglich benimmt.

-----------------


Austen macht das schon ganz geschickt, bzw. sehr plausibel: Man kann durchaus den Eindruck gewinnen, dass Elizabeth schon mehr oder weniger verliebt ist in Wickham. Jedenfalls deute ich den Satz so, in dem es heißt, dass sie sich besonders ausgehfein gemacht hat und in "bester Stimmung" auf "die verbleibenden Geheimnisse seines Herzens" vorbereitet sei. Das erklärt ja sicher auch zum großen Teil, warum sie in ihren Urteilen so fehlgeleitet ist. Andererseits steht es nicht sooo deutlich im Text, dass man es später für unglaubwürdig hält, wenn sie ihre Gefühlslage bezüglich Wickham klarstellt.

Mir fällt bei dem Ball ein, wie enorm wichtig so ein Ball als gesellschaftliches Ereignis gewesen sein muss. Ich vermute, ein Ball auf Netherfield, dem prächtigsten Anwesen der Gegend (glaube ich, denn von größeren ist keine Rede), war das großartigste Event des Jahres. Das erklärt vielleicht auch ein wenig, warum alle so aufgeregt sind - und sich einige so daneben benehmen?


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BeitragVerfasst: Montag 21. Juli 2014, 17:56 
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Austenbegeistert
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Ich glaube beinahe, dass die Bennets (außer Jane und Elisabeth) einfach "von Natur aus" dazu neigen, sich daneben zu benehmen. Da brauchte es gar keiner Aufregung mehr.

-----------------------------------------------------------

Die Aufforderung Darcys zum Tanz kommt völlig unerwartet und mehr oder weniger automatisiert und ohne zu überlegen wiligt Lizzy ein. Erst danach wird ihr klar, was sich abgespielt hat. Nachdem dann Charlotte ihr gut zusprechen will mit Ihrer Annahme, wahrscheinlich finde sie Darcy ganz nett, platzt es aus Elisabeth heraus:

Das wäre das größte Unglück. Einen Mann nett zu finden, den man um jeden Preis hassen möchte!

So ist es klar, dass Elisabeth vor lauter Voreingenommenheit Darcy gar keine Chance geben will und wird.


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BeitragVerfasst: Dienstag 22. Juli 2014, 21:49 
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MiRiBo hat geschrieben:
Ich glaube beinahe, dass die Bennets (außer Jane und Elisabeth) einfach "von Natur aus" dazu neigen, sich daneben zu benehmen. Da brauchte es gar keiner Aufregung mehr.

Ja, außer Jane und Elizabeth benehmen sich ja alle aus der Familie zumindestens gewöhnungsbedürftig. Obwohl Elizabeth sich am Anfang auch ziemlich Mühe geben muss, um höflich zu sein. Aber sie reflektiert ihr Verhalten wenigstens, im Gegensatz zu ihrer Mutter z.B.
MiRiBo hat geschrieben:
Das wäre das größte Unglück. Einen Mann nett zu finden, den man um jeden Preis hassen möchte!

So ist es klar, dass Elisabeth vor lauter Voreingenommenheit Darcy gar keine Chance geben will und wird.

Sieht man ja auch daran, daß sie ein Gespräch mit ihm anfängt, in der Hoffnung, ihn damit zu nerven.
Es ist schon so eine Sache mit diesem Gespräch während des Tanzes. Jedesmal, wenn ich es lese, fällt mir wieder was Neues auf. Elizabeth will ihn ja nicht wirklich verstehen, man merkt eigentlich die ganze Zeit, wie verletzt sie immer noch ist, von seiner ersten Ablehnung. Und all das, was sie von Wickham über Darcy gehört hat, hält das ja schön am Brodeln. Darcy gibt sich alle Mühe ihr zu gefallen und sie alle Mühe ihm nicht zu gefallen; hoffnungslos, oder?
Eigentlich entlarvt sie sich in ihrer Voreingenommenheit ja auch selbst bei ihrer Unterhaltung mit Jane: Bingleys Meinung wird als voreingenommen abgelehnt, da er sein Wissen nur aus einer Quelle, also Mr. Darcy hat, daß sie selbst auch nur eine quelle, also Wickham hat, sieht sie nicht.
Ist wirklich ein sehr interessantes Kapitel, finde ich.

Elanor

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BeitragVerfasst: Mittwoch 23. Juli 2014, 06:19 
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Austenbegeistert
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Ein anderer Teil (der so mühsame Beginn) des Gesprächs während des Tanzes amüsiert mich immer besonders, nämlich dort wo es um die Konventionen solcher Unterhaltungen, ihrer Inhalte und Abläufe (Größe des Saales, Anzahl der Paare etc.), also im Grunde den small talk geht, den JA hier jedenfalls in meinen Augen kritisiert. Das wird so ad absurdum geführt, indem einer der Gesprächspartner dem anderen schon vorher sagt, was er zu sagen und später zu erwidern hat.

In Northanger A. gibt es eine ganz ähnliche Szene zwischen Chatherine und Henry Tilney, und ich schließe daraus, dass sich Jane Austen über diese Konventionen lustig machen möchte.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 23. Juli 2014, 20:35 
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Elanor hat geschrieben:
Darcy gibt sich alle Mühe ihr zu gefallen und sie alle Mühe ihm nicht zu gefallen; hoffnungslos, oder?

Das umschreibt diese Situation perfekt. :top: Er versucht ja schon seit ihrem Besuch auf Netherfield, bei ihr Eindruck zu schinden. Allerdings hat er keine Ahnung, dass es verlorene Liebesmüh' ist, weil alles, was er macht, von Elizabeth im negativen Licht gesehen wird. Sie glaubt ja immer noch felsenfest, dass er sie für "allenfalls passabel" hält. Und jetzt buhlt er plötzlich um sie, das verwirrt. Aber weil sie ihm einerseits die Ungezogenheit des ersten Balles nicht verzeiht ( da ist sie aber auch stur) und auch zusätzlich die angeblich schlimme Behandlung Wickhams kennt, kann sein Verhalten nur negativ sein. Das Bild von ihm in ihrem Kopf hat sich quasi einzementiert. Darcy ist arrogant und behandelt andere Menschen von oben herab. Sie hat alle seine Bemerkungen in diese Richtung gedeutet. Als er zu ihr sagt, dass, wenn wer seine gute Meinung ein Mal verloren hat, sie nicht mehr wiederbekommt, ergibt das ein weiteres Puzzleteil. Er hatte ja angeblich auch beim ersten Ball keine gute Meinung von ihr und wenn er, seiner eigenen Aussage nach, seine Meinung dann auch nicht ändert, wieso sollte er sie plötzlich nett finden?
Warum er sie dann allerdings unerwartet zum Tanz auffordert, kann sie sich auch nicht wirklich erklären. An das Naheliegendste denkt sie nicht, selbst nicht, als Charlotte sie darauf aufmerksam macht. Weil es in ihrem Kopf ja nicht sein kann, dass er sie vor allen anderen Damen bevorzugt und mit ihr tanzt, weil er einfach nur nett sein will.

Amüsant ist allerdings, dass der sonst so wortgewandte Mr. Darcy beim Tanzen dann erst mal die Zähne nicht auseinander bekommt. Es muss schon auffallend sein, wenn ein Paar schweigend tanzt, weil man sonst vermutlich zumindest eine leichte Konversation betrieb. Ein Tanz war doch ziemlich die einzige Möglichkeit, ohne Aufpasser mal ein paar Worte miteinander zu wechseln.

Grüße
Kerstin

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BeitragVerfasst: Mittwoch 23. Juli 2014, 21:40 
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Kerstin hat geschrieben:
Amüsant ist allerdings, dass der sonst so wortgewandte Mr. Darcy beim Tanzen dann erst mal die Zähne nicht auseinander bekommt. Es muss schon auffallend sein, wenn ein Paar schweigend tanzt, weil man sonst vermutlich zumindest eine leichte Konversation betrieb. Ein Tanz war doch ziemlich die einzige Möglichkeit, ohne Aufpasser mal ein paar Worte miteinander zu wechseln.

Sicher nicht nur ich finde die Szene ja auch sehr gelungen, eben weil sie das vertrackte der Situation wunderbar beschreibt :top: Wenn man sich dann vielleicht noch die Tanzszene aus Mansfield Park ins Gedächtnis ruft, wo Edmund froh ist, mal nicht "Reden zu müssen" und jeder überzeugt ist, das Cousin und Cousine nichts übers normale Familiäre hinaus empfinden, dann wirkt das doch noch interessanter.
Andrew Davis hat ja gemeint, diese Szene würde ziemlich "knistern"; im Film vielleicht obwohl ich das persönlich nicht so sehe, aber im Buch kann ich davon nicht wirklich was entdecken, nicht mal wenn ich :brille: so mache :wink: eben weil die Kiste so verfahren ist.

Elanor

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BeitragVerfasst: Donnerstag 24. Juli 2014, 11:51 
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Elanor hat geschrieben:
Andrew Davis hat ja gemeint, diese Szene würde ziemlich "knistern"

Ich finde, es knistert auch im Buch. Allerdings nicht in Bezug auf das übliche Flirten. Elizabeth versucht Darcy eindeutig zu provozieren, allerdings bleibt sie noch halbwegs im charmanten Bereich. Und nach ein paar Startschwierigkeiten schafft er es, ihr ein wenig Kontra zu geben. Es ist schließlich das erste Mal, dass sich die zwei miteinander direkt unterhalten, ohne das andere Personen bei diesem Gespräch dabei sind.
Er möchte bei ihr Punkte sammeln und sie ihn ein wenig herausfordern. Hätte sie nicht eine solche Abneigung gegen ihn, wäre das eindeutig ein Flirt. Da er keine Ahnung hat, wie sie ihn sieht, wird er es auch für Flirten halten. Bislang hat sie ihn in Gesprächen immer ein wenig hochgenommen und anscheinend gefällt ihm das. :)
Grüße
Kerstin

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BeitragVerfasst: Donnerstag 24. Juli 2014, 17:00 
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Kerstin hat geschrieben:
Elanor hat geschrieben:
Andrew Davis hat ja gemeint, diese Szene würde ziemlich "knistern"

Ich finde, es knistert auch im Buch. Allerdings nicht in Bezug auf das übliche Flirten. Elizabeth versucht Darcy eindeutig zu provozieren, allerdings bleibt sie noch halbwegs im charmanten Bereich. Und nach ein paar Startschwierigkeiten schafft er es, ihr ein wenig Kontra zu geben. Es ist schließlich das erste Mal, dass sich die zwei miteinander direkt unterhalten, ohne das andere Personen bei diesem Gespräch dabei sind.
Er möchte bei ihr Punkte sammeln und sie ihn ein wenig herausfordern. Hätte sie nicht eine solche Abneigung gegen ihn, wäre das eindeutig ein Flirt. Da er keine Ahnung hat, wie sie ihn sieht, wird er es auch für Flirten halten. Bislang hat sie ihn in Gesprächen immer ein wenig hochgenommen und anscheinend gefällt ihm das. :)
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Stimmt natürlich, ich habe es wahrscheinlich zu sehr aus Elizabeths Sicht gesehen, von seiner Seite aus betrachtet sieht es wirklich etwas anders aus.

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BeitragVerfasst: Freitag 25. Juli 2014, 12:48 
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Ich glaube, wir sind eigentlich schon bei...

Kapitel 19

Elizabeths erster Heiratsantrag. Von Mr. Collins. Der aber nicht erhört wird.


Also manchmal denke ich, Mr. Collins wird unterschätzt. Ich finde es schon bewundernswert, mit wie viel Beharrlichkeit und Überzeugungskraft er versucht, Elizabeth ein Ja abzuringen. Er ist offenkundig ein Mann mit gesundem Selbstbewusstsein. Und seine Analyse der Situation, in der sich Elizabeth befindet, ist im Grunde vollkommen richtig. Das hätte Charlotte ihr auch erklären können.
Was Elizabeth hier macht, ist hochgradig fahrlässig, unverantwortlich und ungezogen. Es muss ihr klar sein, wie wichtig es für die Familie ist, dass die Töchter verheiratet werden - und dann auch noch mit dem Erben von Longbourn! Das hat geradezu existenzielle Bedeutung für die Familie. Ungehorsam ist es zudem gegenüber ihrer Mutter, weil sie wissen muss, dass die die Ehe unbedingt will. Es ist sicher kein Zufall, dass manche Leser zu Austens Zeit regelrecht empört waren, wie frech sich Elizabeth hier verhält. Heute mag das ja modern wirken. Damals war das unverschämt.


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BeitragVerfasst: Freitag 25. Juli 2014, 13:02 
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Austenbegeistert
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Udo hat geschrieben:
Was Elizabeth hier macht, ist hochgradig fahrlässig, unverantwortlich und ungezogen. Es muss ihr klar sein, wie wichtig es für die Familie ist, dass die Töchter verheiratet werden - und dann auch noch mit dem Erben von Longbourn! Das hat geradezu existenzielle Bedeutung für die Familie.


Unbedingt! Und umso erstaunlicher ist dann eigentlich die Reaktion ihres Vaters. Man würde doch erwarten, dass er auch das (materielle) Wohlergehen seiner Angehörigen im Auge hat. Stattdesen kümmert ihn in erster Linie, ob seine Lizzy glücklich wird!

Oder kann man ihm boshafter Weise unterstellen, dass er sich sagt: Was solls, ich bin dann eh tot?


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BeitragVerfasst: Samstag 26. Juli 2014, 10:17 
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In diesem Zusammenhang fällt mir auch immer auf, dass Elizabeth Collins Antrag kommen sieht, aber in keinem Augenblick in Erwägung zieht, diesen um ihrer Familie willen anzunehmen oder auch nur den Hauch von Gewissensbissen oder Zweifel zu haben, ob ihr Verhalten gerechtfertigt ist. Ich denke, wenn Jane in ihrer Situation gewesen wäre, hätte diese schlaflose Nächte gehabt, unabhängig davon, wie ihre Entscheidung ausgefallen wäre.


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BeitragVerfasst: Samstag 26. Juli 2014, 11:57 
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Udo hat geschrieben:
Elizabeths erster Heiratsantrag. Von Mr. Collins. Der aber nicht erhört wird.

Also manchmal denke ich, Mr. Collins wird unterschätzt. Ich finde es schon bewundernswert, mit wie viel Beharrlichkeit und Überzeugungskraft er versucht, Elizabeth ein Ja abzuringen. Er ist offenkundig ein Mann mit gesundem Selbstbewusstsein. Und seine Analyse der Situation, in der sich Elizabeth befindet, ist im Grunde vollkommen richtig. Das hätte Charlotte ihr auch erklären können.
Was Elizabeth hier macht, ist hochgradig fahrlässig, unverantwortlich und ungezogen. Es muss ihr klar sein, wie wichtig es für die Familie ist, dass die Töchter verheiratet werden - und dann auch noch mit dem Erben von Longbourn! Das hat geradezu existenzielle Bedeutung für die Familie. Ungehorsam ist es zudem gegenüber ihrer Mutter, weil sie wissen muss, dass die die Ehe unbedingt will. Es ist sicher kein Zufall, dass manche Leser zu Austens Zeit regelrecht empört waren, wie frech sich Elizabeth hier verhält. Heute mag das ja modern wirken. Damals war das unverschämt.

Deine Ausführungen sind absolut richtig. Und dass dieses Verhalten damals bei vielen nicht gerade Begeisterungsstürme auslöste ist wohl klar. Wir hatten ja auch schon über Charlottes vernünftiges Verhalten im Vergleich zu Elizabeth diskutiert. (ist schon eine Weile her) Auf jeden Fall dürfte JA damit eine Diskussion ausgelöst haben, wie weit Rücksichtnahme und Gehorsam der Familie gegenüber gehen müssen.
Wir hatten ja auch schon darüber spekuliert, daß Collins zwar keine Zierde von Mann aber doch durchaus ertragbar ist. Die Frage ist doch meines Erachtens: Kann ich einen Mann erhören, den ich nicht Ernst nehmen und achten kann? Und muß ich das um der Anderen willen?
Was ist das für eine Mutter, die nicht nach den Neigungen ihrer Töchter geht, sie hätte ja auch Mary vorschlagen können, es sollte doch auch ihr ersichtlich gewesen sein, dass die Beiden am Besten zueinander gepasst hätten. Sicher hätte sie auch Mary dem guten Mr. Collins schmackhaft machen können. Der wollte ja eigentlich bloß überhaupt heiraten und musste in irgendeine Richtung ermuntert werden.
Erstaunlicherweise macht er sich ja erst dann Gedanken, ob seine Wahl richtig ist, als es fast zu spät ist (auch wenn das schon K. 20 ist, aber es passt mit hierher). Wenn man seine Begründungen fürs Heiraten hört, er macht sich schon Gedanken darüber, aber er versteht nicht wirklich seine Gedanken in annehmbare Form zu bringen. ;D Eine Predigt von ihm wäre sicher eine interessante Erfahrung ;D
Zurück zur Frage, muss ich um der Familie willen einen heiraten, den ich nicht achten kann? Diese Frage musste sich damals sicher ab und zu jemand stellen, und nicht jede hatte einen Vater im Rücken der die Frage so wie Lizzy beantwortet hat. Unter der Berücksichtigung der Folgen, die Collins ja auch aufzeigt, hätte es ja auch eine ziemlich trostlose Zukunft werden können.
Glücklicherweise brauchte ich mir diese Frage nicht zu stellen, aber wenn man bedenkt, wie sehr schon Kleinigkeiten im täglichen Miteinander nerven können, kann ich mir nicht vorstellen eine "Witzfigur" ertragen zu müssen.

Übrigens ich finde nicht das er ein gesundes Selbstbewusstsein hat, eher ein Übersteigertes, seine Reaktion auf Elizabeths Antworten legen das nahe. Wenn er auf ein einziges Nein nicht reagiert, kann man das noch verstehen aber beständiges Ignorieren Anderer ist nicht wirklich mein Verständnis von gesundem Selbstbewusstsein.

Elanor

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BeitragVerfasst: Samstag 26. Juli 2014, 14:47 
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MiRiBo hat geschrieben:
Udo hat geschrieben:
Was Elizabeth hier macht, ist hochgradig fahrlässig, unverantwortlich und ungezogen. Es muss ihr klar sein, wie wichtig es für die Familie ist, dass die Töchter verheiratet werden - und dann auch noch mit dem Erben von Longbourn! Das hat geradezu existenzielle Bedeutung für die Familie.


Unbedingt! Und umso erstaunlicher ist dann eigentlich die Reaktion ihres Vaters. Man würde doch erwarten, dass er auch das (materielle) Wohlergehen seiner Angehörigen im Auge hat. Stattdesen kümmert ihn in erster Linie, ob seine Lizzy glücklich wird!

Oder kann man ihm boshafter Weise unterstellen, dass er sich sagt: Was solls, ich bin dann eh tot?

Ich denke eher, er hat das Bild seiner eigenen Ehe vor Augen. Die war zwar keine Zweckgemeinschaft, aber wie es ausgeht, wenn man sich in der Partnerwahl irrt, darf er seit über 20 Jahren erleben. Und das möchte er seiner Lieblingstochter dann doch nicht zumuten, zumal er Mr. Collins ja sehr schnell aus aufgeblasenen Schwätzer entlarvt hat. Mir überrascht es nicht, dass er Elizabeth dann voll unterstützt, da er außerdem damit auch noch seine Frau ärgern kann, was ja eine seiner liebsten Tätigkeiten ist.
Es ist ja einerseits sehr löblich, dass Mr. Collins sich eine Frau aus der Familie Bennet aussuchen wollte, aber er hat so überhaupt keinen Maßstab angelegt, welche Frau denn überhaupt zu ihm passt. Vielleicht wäre Jane die bessere Wahl gewesen, aber die ist ja schon vergeben. Mary ist sicher eine Option, aber an die hat er überhaupt nicht gedacht.
Grüße
Kerstin

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BeitragVerfasst: Sonntag 27. Juli 2014, 12:05 
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Kerstin hat geschrieben:
Mary ist sicher eine Option, aber an die hat er überhaupt nicht gedacht.


Das könnte auch daran liegen, dass sie ja nicht sonderlich hübsch sein soll - jedenfalls im Vergleich zu ihren Schwestern.
@Elanor: Ja, es könnte schon sein, dass sein Selbstbewusstsein kein sehr gesundes ist. Oder zumindest auf falschen Selbsteinschätzungen beruht. Bei Mr. Collins wird hier vielleicht noch eine Variante von falschem Stolz deutlich, da er sich ja offenkundig viel darauf einbildet, was er so erreicht hat im Leben. Was dies betrifft, also den Stolz auf sein Lebenswerk, ist er durchaus verwandt mit Mr. Darcy. Es kommt nur darauf an, wie hoch man die Latte hängt. Auf seinem Level kann Mr. Collins schon ein wenig stolz sein, durch seinen Charakter wird diese Form von Stolz allerdings sehr karikiert. Wobei ich auch finde, dass Mr. Darcys Stolz auf seine Bibliothek z.B. einigermaßen verulkt wird. Vielleicht findet Austen, dass Stolz auf Materielles nicht so wichtig ist, dass es vielmehr auf den Charakter ankommt? Dann wären Mr. Collins und Mr. Darcy zwei Beispiele dafür, wobei der eine die Chance hat, sich zum Besseren zu entwickeln, der andere ist hoffnungslos.

Und natürlich ist es nicht nett, jemandem einen Antrag zu machen, ohne sie auch nur ansatzweise zu lobpreisen. Dieses rationale Aufzählen von Argumenten ist nicht sehr romantisch, das will ich wohl zugeben. Und klar: Gerade indem Mr. Collins so glasklar analysiert, warum Elizabeth ihm für sein Angebot auf den Knien danken müsste, wird ihre Ablehnung nicht nur frecher, sondern auch mutiger, selbstbewusster, charakterstärker. Aber sie zeigt auch, wie unbedacht sie manchmal handelt und urteilt. Ich denke auch wie Mrs. Tilney, dass Jane sich mehr den Kopf zerbrochen hätte, was sie nur tun sollte, wenn sie den Antrag bekommen hätte.


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BeitragVerfasst: Sonntag 27. Juli 2014, 12:40 
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Eigentlich ist sie ja sehr vernünftig. Sie sagt ihm, dass er nun mal nicht derjenige ist, der sie glücklich machen könnte und genauso verhält es sich umgekehrt. Sie passen einfach nicht zueinander und es würde sicher keiner sehr glückliche Ehe werden. Wobei Elizabeth vermutlich unglücklicher wäre, denn sie wäre ständig damit konfrontiert, mit einem aufgeblasenen Schwätzer verheiratet zu sein, bei dem sie sich vermutlich genauso oft fremdschämt wie bei ihrer Mutter und einigen ihrer Schwestern. sie scheint mir nicht der Mensch zu sein, der das auf die Dauer sanftmütig erträgt,
Er würde es vielleicht nicht mal merken, weil er ausgesprochen "betriebsblind" ist. Eine Frau an seiner Seite und mit seinen Aussichten MUSS doch einfach glücklich sein! :)
Deshalb finde ich auch Mr. Bennet nicht so unvernünftig. Er hatte vermutlich nicht direkt bemerkt, dass seine Auserwählte einen beschränkten Horizont hat, sondern ist auf ein nettes Gesicht hereingefallen. Das Ergebnis ist eine doch recht zynische Haltung und sicher auch nicht besonders erstrebenswert.

Grüße
Kerstin

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BeitragVerfasst: Montag 28. Juli 2014, 21:52 
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Ich denke, Elizabeth ist in dieser Phase des Buches auf jeden Fall keine Grüblerin. Sie lässt es einfach auf sich zukommen. Vielleicht hofft sie auch, daß diese spezielle Situation nicht eintreten wird, weil sie es vermeiden kann, mit Collins allein zu sein :/
Vorher überlegen, wäre wohl besser gewesen, aber hätte es genutzt, eine überlegte Ablehnung hätte er doch auch nicht als solche erkannt :D Die einzige sinnvolle Variante wäre doch wohl gewesen, über ihren Vater darauf hinzuwirken, daß es gar nicht zu einem Antrag an sie selbst kommt?
Kerstin hat geschrieben:
Er würde es vielleicht nicht mal merken, weil er ausgesprochen "betriebsblind" ist. Eine Frau an seiner Seite und mit seinen Aussichten MUSS doch einfach glücklich sein!

Dieser Ansicht bin ich auch. Daß sich jemand an seiner Seite nicht wohlfühlen könnte, kann er sich nicht vorstellen. Daß Lady Catherine seine Wahl nicht gut heißen könnte allerdings schon. Und daß würde ihn dann schon unglücklich machen ;D

Elanor

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BeitragVerfasst: Dienstag 29. Juli 2014, 09:14 
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Elanor hat geschrieben:
Dieser Ansicht bin ich auch. Daß sich jemand an seiner Seite nicht wohlfühlen könnte, kann er sich nicht vorstellen. Daß Lady Catherine seine Wahl nicht gut heißen könnte allerdings schon. Und daß würde ihn dann schon unglücklich machen ;D

Elanor

Lady Catherine würde Elizabeth sicher nicht aktzeptieren. ( Ohne jetzt mal vorzugreifen. ;) ) Sie ist zu selbstbewußt für eine bescheidene Pfarrersfrau. Jane wäre da sicher die bessere Wahl, sie "fügt" sich eher.
Grüße
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BeitragVerfasst: Freitag 1. August 2014, 15:45 
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Immerhin sind wir nun schon bei Kapitel 20 angelangt:

Mr. Collins erfährt, daß seine Hoffnungen bezüglich Lizzy doch nicht so rosig sind und Lizzy wird vor eine sehr schwierige Entscheidung gestellt :wink:

Eigentlich kann man dieses und das Kapitel davor ja kaum trennen. Was mir eben beim Lesen noch in den Sinn kam: Woher hat Mr. Collins eigentlich diese irrige Annahme, daß junge Damen erstmal geziert nein sagen, um dann doch freudig zuzustimmen?
Gab es damals solch bemerkenswert von sich eingenommene Damen, die das riskierten, eventuell doch nicht ein zweites Mal gefragt zu werden oder woher hat JA diese Wendung?
Ansonsten gibt es ja viel salbungsvolles Gerede seitens Mr. Collins und Charlotte taucht auf. Da sie nichts verpassen will, hört sie ja auch das Gespräch zwischen Mr. Collins und Mrs. Bennet, ob sie da schon drüber nachdenkt, sich Mr. Collins selbst zu sichern?

Elanor

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Das folgende Zitat liegt nun schon einige Zeit zurück, aber ich hab jetzt erst was dazu gefunden...

Udo hat geschrieben:
Ich hatte, glaube ich, schon mal irgendwo hier erwähnt, dass ich mal gelesen habe, in England sei die Formulierung "einen Collins schreiben" eine bekannte Wendung für schwülstige Briefe. Habe aber noch niemanden gefunden, der mir das bestätigen konnte.


...es wird von Christian Grawe in der Einleitung seiner Biographie "Darling Jane" so gesagt. Es sind aber keine weiteren Fundstellen dazu angegeben.


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BeitragVerfasst: Samstag 2. August 2014, 17:57 
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MiRiBo hat geschrieben:
...es wird von Christian Grawe in der Einleitung seiner Biographie "Darling Jane" so gesagt. Es sind aber keine weiteren Fundstellen dazu angegeben.

Genau! Da hab ich es auch gelesen. Und seither nie wieder was dazu gefunden.

Elanor hat geschrieben:
Gab es damals solch bemerkenswert von sich eingenommene Damen, die das riskierten, eventuell doch nicht ein zweites Mal gefragt zu werden oder woher hat JA diese Wendung?


Bei mir heißt es in den Anmerkungen, dass Benimmbücher für Frauen empfahlen, Frauen sollten zurückhaltend sein und Männer nicht zu Anträgen ermutigen. Auch war es wohl ein Zeichen weiblicher Tugend, auf einen Antrag bescheiden und zurückhaltend zu reagieren, selbst dann, wenn man unbedingt Ja sagen wollte. Aber es sei keineswegs empfohlen worden, Anträge erst mal abzulehnen, um zu betonen, wie tugendhaft man sei. Den Unsinn hat sich also Mr. Collins wohl selbst ausgedacht.

Interessant finde ich, dass Mrs. Bennet hier auch, wie Mr. Collins, absolut überzeugt ist, dass Elizabeth den Antrag angenommen haben muss. Das zeigt nicht nur eine gewissen Geistesverwandtschaft zwischen den beiden, sondern auch, dass beiden klar ist, wie unbedingt erstrebenswert diese Ehe unter ökonomischen Gesichtspunkten ist.


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BeitragVerfasst: Dienstag 5. August 2014, 11:51 
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Zitat:
Genau! Da hab ich es auch gelesen. Und seither nie wieder was dazu gefunden


Man muss nur suchen :wink: :

Writing the bread-and-butter letter

Collins


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BeitragVerfasst: Mittwoch 6. August 2014, 16:01 
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meli hat geschrieben:

Schön, daß du was dazu gefunden hast :applaus:

Ich glaube, wir sollten mal zu Kapitel 21 übergehen. Mr. Collins übergeht Elizabeth demonstrativ und sie ist dankbar, daß Charlotte Lukas ihm ihre Aufmerksamkeit widmet. Jane bekommt Post von Caroline Bingley und die beiden Schwestern disputieren über den Inhalt des Briefes.

Ich finde ja, daß das Gespräch der beiden Schwestern wirklich interessant ist. Gibt es wirklich Menschen, die so unvoreingenommen positiv über ihre Mitmenschen denken wie Jane? Ich kann es mir fast nicht vorstellen, es wirkt ja schon parodistisch überspitzt wie sehr unvoreingenommen Jane denkt.
Spoiler: anzeigen
(ähnlich der Bemerkung die Mr Bennet später nach der Verlobung macht, daß die Beiden beständig ihr Einkommen überziehen werden)
Selbst Elizabeths Zuspitzung: sie müsse entscheiden ob sie lieber unglücklich sein will oder mit der Ablehnung durch die Schwestern leben, verdeutlicht das. Elizabeth schätzt Caroline B. da realer ein, auch wenn sie sehr voreingenommen ihr gegenüber ist und grundsätzlich nichts aus ihrem Munde gelten lässt. Allerdings irrt sie über Mr. Bingleys mögliche Eigeninitiative. Er selbst schätzte sich da besser ein. Wie wir ja schon weiter vorn bermerkt hatten, ist es mit Elizabeth Einschätzung Anderer ja doch nicht so weit her, selbst wenn sie eine gute Beobachterin ist.
Sie ist ja auch vollkommen im Unklaren über Charlotte Lukas' Pläne, obwohl sie durch deren eigene Aussagen da genügend Hinweise hatte. Wahrscheinlich war sie einfach nur froh, so glimpflich davongekommen zu sein. (wäre ich wohl auch, deshalb halte ich Tom Hollander auch für eine totale Fehlbesetzung, der wirkt viel zu niedlich tollpatschig in der Rolle, den müßte man ja schon aus Mitleid erhören :D )
Hat eigentlich einer von Euch beim ersten Lesen geahnt, was Miss Lukas "im Schilde führt" ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube ich war damals doch recht überrascht.
Hat mich JA auch aufs Glatteis geführt, ich weis noch, ich dachte wirklich, jetzt könnte er sich doch Mary zuwenden :rolleyes: Die Hinweise, die man beim wiederlesen findet, habe ich damals nicht so beachtet :/
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[During the 1960s] I think there was more sex in those old films than in all that thrashing around today. I'm tired of sex scenes.
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BeitragVerfasst: Samstag 9. August 2014, 13:57 
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@Meli: Danke für die Recherche! Dann stimmt das also doch. Sehr interessant.


Elanor hat geschrieben:
Sie ist ja auch vollkommen im Unklaren über Charlotte Lukas' Pläne, obwohl sie durch deren eigene Aussagen da genügend Hinweise hatte.


Nicht nur das. Sie ist ja auch wie vor den Kopf gestoßen, als sie erfährt, dass Charlotte Mr. Collins tatsächlich heiraten will. Offensichtlich hat sie ihre beste Freundin falsch eingeschätzt, bzw. kannte sie nicht so gut, wie man denken sollte.

Damit sind wir ja auch direkt in
Kapitel 22

Charlotte angelt sich Mr. Collins, Elizabeth kann es kaum fassen.

Ich habe Charlottes Erklärung immer mit viel Sympathie gelesen. Wobei das eher eine Mischung ist zwischen Mitleid und Verständnis. In den Anmerkungen meiner Ausgabe heißt es, dass die Familie Lucas aus den Eltern sowie vier Töchtern und drei Söhnen bestand. Selbst wenn Geld dagewesen wäre, hätten die Kinder pro Kopf also kaum was bekommen. Und Charlotte ist 27, damit so gut wie raus aus dem heiratsfähigen Alter. Sie sieht ihre Situation glasklar, ihr droht ein ziemlich unangenehmes Schicksal - und sie zieht daraus die Konsequenz, dass sie handeln muss, bevor es endgültig zu spät ist. Und da sie sich keinen Mann angelt, der für eine andere Frau vorgesehen war, also niemandem jemanden wegnimmt, tut sie nichts Böses. Man könnte höchstens überlegen, ob sie sich unfair gegenüber Mr. Collins verhält. Der ist zwar eine Witzfigur, aber hat er nicht auch ein gewisses Anrecht auf eine Frau, die ihn wirklich liebt? Charlotte spielt ihm etwas vor - das ist ein Punkt, den man ihr sicher vorwerfen kann. Und da kann man auch nicht einfach sagen, Mr. Collins habe es nicht besser verdient, immerhin war eine Ehe damals eine Entscheidung für den Rest des Lebens, jedenfalls in der Regel. Es ist für beide ein Glück, dass sich zeigen wird, dass sie ein gangbares Arrangement finden, mit dem beide offenbar leben können. Ansonsten müsste man Charlotte vorhalten, dass sie hier nicht nur sehr berechnend vorgeht, sondern auch nicht nur ihr, sondern auch sein Lebensglück aufs Spiel setzt.
Aber wir sind hier ja in einer Komödie, daher muss man an die Handlungen der Figuren sicher nicht immer höchste Maßstäbe anlegen.
Interessant finde ich dieses Kapitel, weil man einiges über Austens Ehekonzept erfährt. Sie hat ja selbst an einigen Stellen (Bücher und Briefe) betont, dass für Frauen ihres Standes eine Ehe oft der einzige Schutz vor Armut ist. Zugleich betont sie aber durchweg, dass man heiraten nur darf, wenn man den Partner auch liebt. Hier kommt einmal mehr hinzu, dass sie auch verlangt, dass die Partner intellektuell halbwegs auf einer Höhe sind. Auch wenn das hier Elizabeths Ansprüche sind, kann man vermutlich davon ausgehen, dass Austen das auch so sieht. Sonst kommen Ehen wie die von Mr. und Mrs. Bennet heraus: Mit Liebe, ohne Verstand.


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BeitragVerfasst: Samstag 9. August 2014, 14:40 
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Udo hat geschrieben:
Damit sind wir ja auch direkt in
Kapitel 22

Charlotte angelt sich Mr. Collins, Elizabeth kann es kaum fassen.

Ich habe Charlottes Erklärung immer mit viel Sympathie gelesen. Wobei das eher eine Mischung ist zwischen Mitleid und Verständnis. In den Anmerkungen meiner Ausgabe heißt es, dass die Familie Lucas aus den Eltern sowie vier Töchtern und drei Söhnen bestand. Selbst wenn Geld dagewesen wäre, hätten die Kinder pro Kopf also kaum was bekommen. Und Charlotte ist 27, damit so gut wie raus aus dem heiratsfähigen Alter. Sie sieht ihre Situation glasklar, ihr droht ein ziemlich unangenehmes Schicksal - und sie zieht daraus die Konsequenz, dass sie handeln muss, bevor es endgültig zu spät ist. Und da sie sich keinen Mann angelt, der für eine andere Frau vorgesehen war, also niemandem jemanden wegnimmt, tut sie nichts Böses. Man könnte höchstens überlegen, ob sie sich unfair gegenüber Mr. Collins verhält. Der ist zwar eine Witzfigur, aber hat er nicht auch ein gewisses Anrecht auf eine Frau, die ihn wirklich liebt? Charlotte spielt ihm etwas vor - das ist ein Punkt, den man ihr sicher vorwerfen kann. Und da kann man auch nicht einfach sagen, Mr. Collins habe es nicht besser verdient, immerhin war eine Ehe damals eine Entscheidung für den Rest des Lebens, jedenfalls in der Regel. Es ist für beide ein Glück, dass sich zeigen wird, dass sie ein gangbares Arrangement finden, mit dem beide offenbar leben können. Ansonsten müsste man Charlotte vorhalten, dass sie hier nicht nur sehr berechnend vorgeht, sondern auch nicht nur ihr, sondern auch sein Lebensglück aufs Spiel setzt.
Aber wir sind hier ja in einer Komödie, daher muss man an die Handlungen der Figuren sicher nicht immer höchste Maßstäbe anlegen.

Ich finde deine Ausführungen zu Charlotte und ihren Motiven sehr interessant. Besonders die Bewertung ihres Verhaltens. Irgendwie denkt man ja bei Mr Collins automatisch, selbst Schuld, wer sich soooo albern benimmt, verdient nichts anderes. Ich frage mich aber: Geht er denn überhaupt mit solchen Erwartungen an den Start, die du ihm hier unterstellst? Er will ein gemütliches Heim, alles was zu seiner Bequemlichkeit beiträgt. er möchte sich gut fühlen, und vor Allem, bei Lady Catherine Anerkennung finden. Diese Dinge sind ihm wichtig. Eine Frau die ihn wirklich liebt und achtet, ich glaub nicht recht, das das auf seiner Agenda ganz oben steht.

Elanor

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BeitragVerfasst: Samstag 9. August 2014, 16:22 
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Elanor hat geschrieben:
Ich frage mich aber: Geht er denn überhaupt mit solchen Erwartungen an den Start, die du ihm hier unterstellst? Er will ein gemütliches Heim, alles was zu seiner Bequemlichkeit beiträgt. er möchte sich gut fühlen, und vor Allem, bei Lady Catherine Anerkennung finden. Diese Dinge sind ihm wichtig. Eine Frau die ihn wirklich liebt und achtet, ich glaub nicht recht, das das auf seiner Agenda ganz oben steht.


Schwierige Frage. Er verhält sich offenkundig so, dass er im Auftrag von Lady Catherine eine Frau sucht, die genau das macht, was Du beschreibst - und den Ansprüchen von Lady Catherine genügt. So gesehen bekommt er, was er haben will und vielleicht auch verdient. Würde man ihn jedoch fragen, ob er eine Frau haben will, die ihn liebt, würde er garantiert Ja sagen! Er wirkt ja so albern, weil er sich offenkundig tatsächlich einbildet, die jeweils auserwählte Frau zu lieben - und unbedingt überzeugt ist, sie müsse ihn auch sofort (oder zumindest etwa später) lieben. Die Vorstellung, dass man erst mal heiraten sollte, die Liebe komme dann schon noch irgendwann von allein, war damals ja durchaus verbreitet (bzw. eigentlich war es wohl zweckrationales Wunschdenken...).
Und dann: Hat jemand weniger Anrecht/Anspruch auf ein glückliches Leben, nur weil er nicht in der Lage ist, zu erkennen, was ein glückliches Leben ist, bzw. wie man es zuwege bringt? Charlotte ist ihm weit überlegen, ihr muss völlig klar sein, was sie da tut.
Aber wie gesagt: Mr. Collins ist eine Witzfigur, man muss sich hier im Roman wohl keine Gedanken darum machen, was er verdient oder nicht. Hoch interessant ist er in Bezug auf Charlotte aber insofern, als ihr Verhältnis zu ihm sehr viel über sie aussagt - und sie ist sicher keine Witzfigur (allerdings wird sie es im Verlauf des Romans etwas mehr, was vielleicht eine Art Strafe dafür ist, dass sie sich hier allzu rational entscheidet).

Um auf eins meiner Lieblingsthemen zurückzukommen: Diese Szene, in der Charlotte Elizabeth ihre Beweggründe erklärt, ist eine der gesellschaftskritischsten Stellen im Buch, denke ich. Hier wird eine volle Breitseite abgefeuert auf das Unrecht, dass viele Frauen kaum gesellschaftliche Entwicklungschancen hatten, stattdessen darauf angewiesen waren, geheiratet zu werden - und sei es vom letzten Depp, Hauptsache, er hat etwas Geld.
In dem Zusammenhang kann man ja auch noch mal einen Blick auf Jane Austens Leben werfen: Unverheiratet und deshalb lange auf die Gnade (oder Liebe) ihrer Brüder angewiesen, bis sie sich selbst ein Einkommen erschreiben konnte.


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BeitragVerfasst: Samstag 9. August 2014, 16:40 
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Udo hat geschrieben:
Um auf eins meiner Lieblingsthemen zurückzukommen: Diese Szene, in der Charlotte Elizabeth ihre Beweggründe erklärt, ist eine der gesellschaftskritischsten Stellen im Buch, denke ich. Hier wird eine volle Breitseite abgefeuert auf das Unrecht, dass viele Frauen kaum gesellschaftliche Entwicklungschancen hatten, stattdessen darauf angewiesen waren, geheiratet zu werden - und sei es vom letzten Depp, Hauptsache, er hat etwas Geld.
In dem Zusammenhang kann man ja auch noch mal einen Blick auf Jane Austens Leben werfen: Unverheiratet und deshalb lange auf die Gnade (oder Liebe) ihrer Brüder angewiesen, bis sie sich selbst ein Einkommen erschreiben konnte.

Das ist wirklich eine sehr wichtige Stelle. Ich habe es jetzt nicht mehr so ganz parat, war eigentlich der junge Mann, der JA einen Antrag gemacht hatte, annehmbar? Oder hat sie wirklich wegen ihrer "Schreiberei" abgelehnt?
(schreibe das extra in Anführungszeichen, weil es wohl eher die Meinung der weiteren Umgebung damals war, eben weil junge Damen zu heiraten hatten)
Sollte wohl mal wieder eine Biografie lesen :rolleyes:
Aber diese Abhängigkeit damals wahr bei ihr auch immer wieder Thema, sie die Dashwood- Schwestern. Obwohl sie da eher die Nachlässigkeit mancher Verwandter karikiert.

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BeitragVerfasst: Samstag 9. August 2014, 16:55 
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Der Mann war durchaus annehmbar. Er war vermögend (bzw. würde es werden) und seine Familie war mit den Austens befreundet, sie lebten ursprünglich nicht weit voneinander entfernt. Jane Austen hätte seinen Antrag nicht zunächst angenommen, wenn er gar nicht annehmbar gewesen wäre. Warum sie am nächsten Morgen doch abgelehnt hat (ganz schön gemein), ist meines Wissens nicht überliefert. Sie wird ihn wohl nicht geliebt haben - vielleicht ist ihr über Nacht eingefallen, dass Liebe ihr eigentlich wichtig war für eine Ehe... Oder er hatte andere Defizite, ich glaube, er war ein wenig linkisch oder so?
Interessanterweise war sie damals auch 27 oder so, so alt wie Charlotte. Vielleicht hat sie sich ebenso wie Charlotte überlegt, dass das ihre letzte Chance sein könnte? Und ist dann doch davor zurückgezuckt, eine Ehe ohne Liebe zu beginnen.
Die andere Interpretation kenne ich auch: Sie habe sich bewusst für die Literatur entschieden, vor allem gegen das Kinderkriegen, was damals ja besonders gefährlich war. Schön wärs. Aber meines Wissens gibt es auch dafür keine Belege. Am Ende raten wir also nur. Oder kennt jemand eine Belegstelle?


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BeitragVerfasst: Samstag 16. August 2014, 11:44 
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