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BeitragVerfasst: Montag 28. November 2005, 16:34 
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Austenbegeistert
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Ich würde gern noch mal im Thema ein bisschen zurückgehen: Als Anne dem langen Spaziergang zugestimmt und später erfahren hatte, dass Cap. W. sich auch daran beteiligt, bereute sie (wenn ich micht recht erinnere) ihre getroffene Entscheidung, nahm sie aber nicht zurück, um nicht wankelmütig zu erscheinen, was ich auch sehr logisch finde. Als dann die gemeinsame Fahrt über 2 Tage nach Lyme anstand, hatte sie keine Bedenken.
Das wundert mich ein wenig. Zwar hatte sie den Spaziergang gut überstanden, aber gleich 2 volle Tage mitansehen zu müssen, wie Cap. W. eine andere vorzieht? Ahnt sie hier vielleicht schon unbewußt, dass sie evtl. noch Chancen hat?

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Verfasst: Montag 28. November 2005, 16:34 


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BeitragVerfasst: Montag 28. November 2005, 19:30 
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Nochmal zum Kopf aufs Pflaster: Ja es steht nicht so da, aber ich habs einfach mal angenommen, vielleicht sind die Füße weggerutscht, und dann ist sie seitlich übergekippt, und mit dem Kopf aufgeschlagen, wie auch immer....Hab aufgrund der Diagnose auf den Hergang geschlossen.

Hagazussa:
Code:
Ahnt sie hier vielleicht schon unbewußt, dass sie evtl. noch Chancen hat?


Könnte schon sein. Immerhin glaubt sie ja zu erkennen das Wentworth in keine der beiden Ms. Musgrove verliebt ist. Die "Kutschenaktion" hat sie bestimmt auch zum Nachdenken gebracht.
Allerdings empfindet sie in Lyme ja plötzlich die Förmlichkeit des Capt. als nicht mehr so störend....
Vielleicht hat ihr das Meer und die Umgebung wirklich so viel Abwechslung geboten, das sie nicht mehr so viel daran dachte. (Julia!)

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Anscheinend lebe ich in einem Zustand tiefer Hypnose, und jedes Mal, wenn ich eine Postkarte abschicke, könnte ich Euphorie als Absender angeben.....Helene Hanff


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BeitragVerfasst: Montag 28. November 2005, 19:51 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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interessanter gedanke. vielleicht überwiegt aber auch die neugier, neue plätze zu sehen alles andere?! anne iist ja noch nicht viel herumgekommen.

@bruki: ich glaube, das kommt in irgendeiner verfilmung vor. p&p95??

wegen dem sturz: ich denke, wir sehen sowas heute gelassener, weil wir wissen, dass es für unfälle solcher art meistens hilfe gibt und letztendlich alles "halb so wild" ist. die ärzte haben auf fast alles eine antwort - das gibt ein gefühl von sicherheit.
zu jane austens zeit gab es diese sicherheit nicht. ein arzt konnte kaum mehr sagen, als ob der patient stirbt oder nicht (etwas drastisch ausgedrückt). insofern konnte man symptome sicher auch nicht so gut deuten wie wir heute, wo ja fast jeder mit medizinischem halbwissen um sich wirft.
da sieht ein so ein sturz dann schon mal drastischer aus als er vielleicht in der "realität" war. für jane austen, für wentworth, anne und die anderen sowieso.

die angaben zu louisas krankheitsverlauf sind so vage, dass sie alles mögliche bedeuten können, denke ich. auch ein "she breathed not" muss man nicht überbewerten, es sah in dem moment für die umstehenden vielleicht einfach so aus, als wäre sie tot. darum geht es ja. um den schock und wie jeder einzelne darauf reagiert. dass anne die einzige ist, die die nerven behält.
vielleicht weil sie die einzige ist, die keine engeres interesse an louisa hat? sie nicht emotional involviert ist? (wilde spekulation)


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BeitragVerfasst: Montag 28. November 2005, 21:57 
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Ein Arzt hätte sie erst mal zur Ader gelassen! ;)
Medizinisch gesehen war man nun wirklich nicht sehr weit.
Janes "kleine Erkältung" war ja auch ohne Aspirin und andere Schnupfenmittel schlimmer.
Ohne eine halbwegs vernünftige ärztliche Diagnose, die uns heute zur Verfügung steht, dürfte es schwierig sein, zu sagen, was Louise hatte.
Aber auch heute ist es nicht so ungewöhnlich, dass ein kleiner Sturz zu einer heftigen Verletzung führen kann.

Da man in ausgelassener Stimmung war und auch die "vernünftigen Worte" der anderen nicht gewirkt haben, war der Schock über den Sturz umso größer.
Grüße,
Kerstin

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BeitragVerfasst: Montag 28. November 2005, 22:38 
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Austenbegeistert
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ok ok...

bin ja schon ruhig.
Trotzdem bin ich der Meinung: Die Medizin im 19.Jhd war bestimmt schon weit, vielleicht nicht so weit, dass man Röntgen macht-kam erst 1895. Naja egal...

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BeitragVerfasst: Montag 28. November 2005, 23:11 
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Jo.. mit was denn? Es gab Mikroskope. Ärzte hatten noch immer einen sagenhaften schlechten Ruf als Scharlatane und man ging lieber zum Apotheker, wenn man etwas hatte.
Die wirklich großen Schritte in der Medizin sind alle erst später gemacht worden.
Und auf diesem Wissensstand ist auch das Buch.. das Mädchen ist gefallen, verlor das Bewußtsein ( vielleicht atmete sie auch nur noch flach und die Herrschaften haben das übersehen) und sie war krank.
Ob jetzt das Aufhebens nötig war, das kann man nicht sagen.
Sie war sicher nicht "eingebildet" krank wie Annes Schwester.
Grüße,
Kerstin

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BeitragVerfasst: Dienstag 29. November 2005, 19:03 
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Wie weit die Diagnostik damals auch fortgeschritten sein mag, JA wollte uns ja lediglich darauf hinweisen, das es auch schon mal daneben gehen kann, wenn man immer seinen Kopf durchsetzt ( im wahrsten Sinne ;D ), und gar nicht auf den gutgemeinten Rat anderer hören mag! ( Das Glück ist ein Vogerl....)
Capt. Wentworth ist ihr jedenfalls auf den Leim gegangen!

JA hatte bestimmt nicht DAS Medizinische Wissen ( woher auch ), war in dem Fall auch nicht relevant. Aber wenn man sich näher mit der Materie befaßt ( Deeda ) hat man auch ganz anderen Bezug dazu, und macht sich so seine Gedanken. ( Ich fand´s ganz interessant. )

@Julia: Ja - wilde Spekulation!! :mrgreen: Aber auch ganz schön interessant!! Warum sollte Anne nicht auf Louisa eifersüchtig sein? Immerhin ist er der Mann den sie liebt. Vielleicht war es ihr selbst gar nicht so bewußt.

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BeitragVerfasst: Dienstag 29. November 2005, 21:35 
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Austenbegeistert
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Ich werd mir sowas in Zukunft verkneifen, hier kriegt man gleich was an den Kopf geworfen...

ich kann mir nicht vorstellen, dass Anne auf L. eifersüchtig ist, sie ist zu nüchtern und reflektiert so oft über ihre Gefühle- denk ich- das wär doch sonst ziemlich bald rausgekommen, und ich könnt mir so eine Eifersuchts-"Attacke" bei ihr gar nicht vorstellen, bei einer Mary ja..

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BeitragVerfasst: Dienstag 29. November 2005, 22:35 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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^wieso an den kopf geworfen? mir ist kein harscher kommentar aufgefallen, der direkt an dich gerichtet war?! ich denke, hier sind unterschiedliche ansätze sicher erwünscht. :wink:

ich denke auch nicht, dass anne direkt eifersüchtig ist. aber sie ist weder schwester, bruder noch bewunderer (wenn das wentworth überhaupt ist) von ihr. eher eine außenstehende, eben mit einem kühlen kopf in dieser situation.


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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. November 2005, 08:54 
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Deeda hat geschrieben:
Ich werd mir sowas in Zukunft verkneifen, hier kriegt man gleich was an den Kopf geworfen...


Oh, nein, bloß nicht, Deeda,

die haben hier doch alle keine Ahnung von medizinischen Fragen. Lass Dich nur nicht von den ach so "fachkundigen" Einwänden verblüffen: Mark Twain hat mal auf eine diesbezüglichen Kritik an seiner Unkenntnis gewitzelt, er höre zum ersten Mal, dass man, um eine Zeitung zu redigieren, irgendwelche Kenntnisse benötige... - Je weniger man weiß, desto besser kann man doch herumspekulieren... und darauf kommt es am Ende doch eigentlich an! :ja: :rolleyes:

Ich glaube zum Beispiel, dass zu Jane Austens Zeiten die Menschen mehr praktische Erfahrungen mit Krankheiten hatten als der Durchschnittsbürger heute. Warum? Heute hustet das Kind und die Mutti ruft den Notdienst... Wen rief Jane Austens Mutter? - Die griff zu den bewährten von Mutter auf Tochter, von Vater auf Sohn überlieferten Heilmitteln... Damals wurde der Apotheker erst gerufen, wenn die Hausmittel (also die Heilmethoden, die jeder Zuhause anwenden konnte) nicht mehr halfen... und der Arzt, wenn's ans Sterben ging... Außerdem spielten sich damals die Krankheitsfälle im Haus ab, man hatte ja keine Krankenhäuser wie wir heute... Frauen wie Jane Austen pflegten ihre Kranken selbst ... nicht die Krankenschwester... Als Jane starb, saß ihre Schwester am Bett, nicht eine "professionelle" Hilfpflegerin mit 1-Euro-Job...

Und wenn wir heute die Nase rümpfen über die "unwissenschaftlichen" Heilmethoden der damaligen Ärzte, so frage ich mich immer, was man wohl in 200 Jahren von unseren Medizinern denken mag...

Bruki

PS: Hat nicht Edmund Jenner selbst Jane Austen in Bath(?) gegen Pocken geimpft?

PPS: Im Roman "W&D" (speilt in den 1820ger Jahren) ist schon ein Arzt der "Held" der Geschichte... Und auch in "Middelmarch" spielt ein solcher ebenfalls eine große Rolle... Ich denke, die medizinische Kunst hat zu Jane Austens Lebzeiten große Fortschritte gemacht... Und Ärzte wurden von hilflosen Witzfiguren - wie sie noch Fielding in "Tom Jones" schilderte - langsam zu den "Göttern in Weiß" wie sie Ende des 19. Jh. das Bild der Medizin in der Öffentlichkeit bestimmten...

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"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)


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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. November 2005, 13:33 
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Ich habe hier niemandem was "an den Kopf geworfen".
Nur fand ich es ein wenig merkwürdig, aus der Beschreibung des Unfalls abzuleiten, dass der ja wohl "nicht so schlimm" war.
Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht viel über Medizin, schalte aber an und an meinen Verstand ein und finde einen Bemerkung wie:

Zitat:
die haben hier doch alle keine Ahnung von medizinischen Fragen. Lass Dich nur nicht von den ach so "fachkundigen" Einwänden verblüffen
ziemlich unverschämt.

Die wichtigen medizinischen Errungenschaften kamen nun mal erst nach Jane Austens Tod. Abgesehen von der Pockenimpfung von Edward Jenner, die 1796 das erste Mal durchgeführt wurde.

Man hatte herzlich wenig Ahnung von Hygiene, kannte keine Mittel für eine schmerzfreie OP, denn es gab keine Anesthesie und Antibiotika waren auch noch nicht vorhanden.
Ich bin froh, in einem Zeitalter zu leben, wo man nicht nur auf Aderlaß und Laudanum zurückgreifen kann, sondern wo ich im Notfall Medikamente und Ärzte finde, die mir helfen.
Und Jane Austen wäre eventuell nicht schon mit kaum 40 gestorben, weil ihre Krankheit u.U. heilbar gewesen wäre. Und selbst wenn es kein Mittel gegeben hätte... heute gibt es auch eine Schmerzmittelbehandlung, die wenigstens einen endlosen, schmerzvollen Todeskampf abmildern kann.
Das war jetzt mal völlig OT..
Ob jetzt nun Louisa wirklich ernsthaft verletzt war... man kann nur spekulieren.
Aber ein Sturz aus 2 m Höhe reicht durchaus für eine schlimme Verletzung..
Ihr sollte vielleicht mal den Sportteil eurer Zeitung lesen. Hat jemand gelesen, dass am Wochenende ein Basketballspieler knapp an einer Querschnittslähmung vorbeischrammte, der NUR von einem Mitspieler umgerannt wurde?

So, und jetzt wäre es schön, wenn es doch wieder um Persuasion ginge...

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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. November 2005, 17:41 
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Austenbegeistert
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Kerstin hat geschrieben:

Zitat:
die haben hier doch alle keine Ahnung von medizinischen Fragen. Lass Dich nur nicht von den ach so "fachkundigen" Einwänden verblüffen
ziemlich unverschämt.



WER soll das gesagt haben? Ich hab das nicht gesagt... Naja, wie auch immer..

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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. November 2005, 17:43 
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Austenbegeistert
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Bruki hat geschrieben:
Deeda hat geschrieben:
Ich werd mir sowas in Zukunft verkneifen, hier kriegt man gleich was an den Kopf geworfen...


Oh, nein, bloß nicht, Deeda,

die haben hier doch alle keine Ahnung von medizinischen Fragen. Lass Dich nur nicht von den ach so "fachkundigen" Einwänden verblüffen


Ach du hast das gesagt...
Naja, ich bin nicht bewandert in Medizingeschichte, aber sobald ich das bin, werd ich hier wieder drauf zurückkommen- ganz bestimmt...

JA kann auch Fehler machen. *duck*

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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. November 2005, 21:10 
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So, und jetzt wäre es schön, wenn es doch wieder um Persuasion ginge...


Nun denn....

Kap. 13: zurück in Kellynch.

Lady Russell empfindet Schadenfreude darüber, das Capt. Wentworth nun Louisa bevorzugen zu scheint, früher hingegen hatte er den Wert einer Anne Elliot erkannt.

Möchte mal wissen warum sie Wentworth wirklich soo wenig mag. Ja, es wurden Unerschrockenheit, Leichtsinn, zu viel Selbstvertrauen,....angeführt. Aber nachdem sich diese Eigenschaften Jahre später als "harmlos", um nicht zu sagen durchaus positiv herausgestellt haben, kann man seine Meinung schon mal ein bißchen überdenke, finde ich.

Sie müßte wenigstens vor Anne Anflüge eines schlechten Gewissens haben, immerhin hat Wentworth Karriere gemacht, und alles wäre gut gegangen. Sie muß doch sehen das Anne nicht glücklich ist, und sie weiß auch ganz bestimmt den Grund dafür.
Sie wäre ja nicht mal zum jetzigen Zeitpunkt mit der Verbindung einverstanden, obwohl für beide ein gutsituiertes Leben mäglich wäre.
Ob Anne´s Mutter ihr damals den selben Rat gegeben hätte?
Schließlich war Anne ihrer Mutter sehr ähnlich - auch gefühlsmäßig.

"Wer hat je davon gehört, daß ein verliebter junger Mann seiner Angebeteten den Hals statt das Herz bricht. Finden Sie nicht, Miss Elliot? Er sollte sich lieber den eigenen Kopf zerbrechen als den anderer."
[schild=11 fontcolor=00008B shadowcolor=C0C0C0 shieldshadow=1 nxu=87959978nx19033]ein Hoch auf Admiral Croft![/schild]

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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. November 2005, 22:23 
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Eifersucht?
Nicht, dass Lady Russell jetzt irgendwelche Interessen an Anne hätte, aber sie war, nachdem deren Mutter gestorben ist, die wichtigste Person in ihrem Leben.
Von ihren Schwestern und ihrem Vater hatte Anne ja nicht viel und so war Lady Russell eine Vertraute und eine Art Mutterersatz. ( Hat Lady Russell eigentlich Kinder? Ich meine nicht, oder?)
Und dann kommt so ein junger Schnösel ohne Aussichten und verdreht ihrem "Mädchen" den Kopf. Er hat sogar so weit Einfluss, dass sie ihren vertrauten Kreis und ihre "Mutter" verläßt. Und das kann Lady Russell vielleicht nicht ertragen.
Das Anne einfach auch einen anderen Menschen in ihr Leben läßt.
Und wie wehrt man sich dagegen am Besten? Man macht den anderen madig, streut Misstrauen und Zweifel und läßt dieses Gift dann langsam wirken.
Grüße,
Kerstin

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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. November 2005, 22:49 
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Es wird nicht erwähnt das sie keine Kinder hat, aber auch nicht das Gegenteil - ich geh auch davon aus das sie kinderlos ist, sonst würden die schon mal erwähnt worden sein.

Das wirft ein sehr schlechtes Licht auf Lady Russell. Sie ist eindeutig einer der Charaktere bei denen man nie weiß ob man sie mögen soll oder nicht.
( wie z. B: Mary Crawfort )
Einerseits Anne so sehr zugetan, andererseits nur darauf bedacht ihre eigenen Vorstellungen durchzusetzen. ( Charles Musgrove & Mr. Elliot der jüngerer )

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Grundsätzlich ist sie sicher eine Gute. Die arme Anne wäre in ihrem Heim total untergegangen, wenn sich niemand um sie gekümmert hätte.
Mit so einer selbstsüchtigen Bagage, was hätte aus Anne werden sollen?
Mit Lady Russell hatte sie zumindest jemanden, mit dem sie reden konnte, der sie anhört, in der Lage ist, auch mit ihrem Vater umzugehen und sich auch mal für Annes Belange interessiert.
Dummerweise wildert Wentworth dann in ihrem Revier, denn er interessiert sich ja auch für Annes Gedanken und ihre Belange. ;)
Grüße,
Kerstin

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BeitragVerfasst: Donnerstag 1. Dezember 2005, 00:44 
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Claudia hat geschrieben:
[i]"Wer hat je davon gehört, daß ein verliebter junger Mann seiner Angebeteten den Hals statt das Herz bricht. Finden Sie nicht, Miss Elliot? Er sollte sich lieber den eigenen Kopf zerbrechen als den anderer."


das nenn ich ja mal eine freie übersetzung!! :eek: von wem ist die?

ich hab "persuasion" gar nicht auf deutsch, aber im orginal heißt es "this is breaking the head and giving a plaister, truly" ein witz über eine englisches sprichwort - die wunde verursachen, um für die heilung verantwortlich sein zu können. ("plaister" ist ein pflaster, bzw. ein verband)


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BeitragVerfasst: Donnerstag 1. Dezember 2005, 10:43 
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Ich würde, genau wie Kerstin, auf Eifersucht tippen. Die Liebe zu einem Kind und sei es ein Ersatzkind wie Anne, kann schon ungewöhnliche Blüten treiben. Lady Russell hält einen Seemann nicht gut genug für ihren Schützling, ein angehender Baron, wie Mr. Elliot jr. klingt da schon besser.
In ihrem planenden Überschwang lässt sie dabei aber die Gefühle Anne´s sowie die Charaktere der "Anwärter" völlig ausser acht. Lady R. ist zwar nicht ganz so schlimm wie Anne´s Vater oder die Schwestern in bezug auf Standesdünkel, aber sie hat sie definitiv.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 1. Dezember 2005, 12:06 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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noch eine bemerkung zu dem sturz, die vielleicht untergeht bei all den medizinischen diskussionen.
für mich war der immer ein gegenpart zu dem ersten sturz, dem von mary's sohn. da ist es auch anne, die sich kümmert.
sie steckt zurück, damit alle anderen keine unannehmlichkeiten haben. sie nimmt den unfall als anlass/vorwand, um sich von wentworth fernzuhalten.
jetzt organisiert sie, trifft entscheidungen, nimmt aktiv teil am geschehen, ist viel souveräner.

ich habe zu anfang immer gedacht, anne wäre eine heldin, die keine so große veränderung durchmacht wie die anderen, kein definitiver lernprozess. aber ich denke schon.
sie kommt immer mehr aus sich heraus, es gibt viel mehr dialog, gesprochene rede von ihr. zu anfang "hört" man sie immer nur indirekt.
in bath wird das dann besonders auffällig. zum schluss ist es sogar sie, die aktiv auf wentworth zugeht und ihn letztendlich indirekt ermutigt, seinen antrag zu wiederholen.
am anfang der geschichte wäre das undenkbar (was ihre persönlichkeit betrifft).


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BeitragVerfasst: Donnerstag 1. Dezember 2005, 15:04 
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Claudia hat geschrieben:

Das wirft ein sehr schlechtes Licht auf Lady Russell. Sie ist eindeutig einer der Charaktere bei denen man nie weiß ob man sie mögen soll oder nicht.
( wie z. B: Mary Crawfort )
Einerseits Anne so sehr zugetan, andererseits nur darauf bedacht ihre eigenen Vorstellungen durchzusetzen. ( Charles Musgrove & Mr. Elliot der jüngerer )


Das Gefühl hab ich auch immer wieder beim Lesen. Wenn sie Anne so zugetan ist, wie es der Anschein ist, wär sie doch etwas sensitiver, wenn es um den Cap. geht.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 1. Dezember 2005, 15:19 
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Ich sehe Eifersucht - auch wenn man sie nicht vollständig ausschließen kann - nicht als entscheidenden Motor für Lady Russels Handeln.

Lady Russel liebt Anne, vielleicht ist diese die Tochter, die sie nie hatte, auf jeden Fall möchte sie für Anne nur das Beste, gerade angesichts der katastrophalen Familie.

Da kommt nun ein junger Mann, angenehm in Aussehen und Umgang, gewiß. Aber er hat kein eigenes Vermögen, keine gesellschaftlichen Beziehungen, auf deren Grundlage damit zu rechnen ist, daß er zu Vermögen kommt. Die Startposition für ihn ist also nicht die beste. Das Risiko besteht, daß die Familie (irgendwann wird es auch Kinder zu versorgen geben) stets in sehr bescheidenen Verhältnissen leben wird. Zudem ist sein Beruf riskant: Zwar besteht die Chance auf Prisen, aber ebenso die Chance auf Tod oder auch Verletzung, die ihm einen Broterwerb künftig schwierig oder gar unmöglich machen könnte. Dies zur wirtschaftlichen Situation.

Später ist diese deutlich besser. Allerdings wird ein Charles Musgrove ein Gut erben oder ein Mr. Elliot sogar einen Titel, die gesellschaftliche Position ist gesichert. Dies kommt der standesbewußten Lady Russel deutlich mehr entgegen.

Aber jetzt kommt der andere Zweifel von Lady Russel zum Tragen: Der Mann, der einmal Anne Eliot liebte, scheint gegen die Bewunderung der gutherzigen, aber recht oberflächlichen Mädchen Musgrove nicht gefeit zu sein. Ergo ist er Anne nicht würdig.

So zweifelhaft uns der Rat von Lady Musgrove auch vorkommt, ich glaube nicht, daß sie diesen Rat aus egoistischen Gründen erteilt hat - schließlich hat sie einen großen Freundeskreis - sondern vor allem, weil sie es gut mit Anne meinte.

Nur hat sie diesen Rat eben erteilt, weil sie von ihren eigenen Vorstellungen von Glück ausging. Sie ist nicht blind gegen die Fehler von Sir Walter, aber Vermögen und gesellschaftliches Ansehen hält sie für unerläßlich. Mit dieser Vorstellung dürfte sie aber ein Kind ihrer Zeit sein.

Sie ist zweifellos keine uneingeschränkt positive Figur, ihr Rat hat Anne für Jahre unglücklich gemacht. Aber irgendwo im Board hat jemand schon ganz richtig die Verbindung zu Mansfield Park hergestellt: Dort hat eine junge Frau gegen den Rat der Familie den jungen Mann geheiratet, den sie liebte, obwohl er nach Ansicht der Familie arm war. Nun nimmt das Kinderkriegen kein Ende, die Liebe ist irgendwann im Alltagsstreß verloren gegangen. Da scheint der Rat von Lady Russel dann doch zumindest verständlich.

@Julia
Habe ich bislang noch gar nicht aus diesem Blickwinkel betrachtet, aber Du hast Recht. Sie muß nicht wie die anderen Heldinnen eine moralische Läuterung durchmachen, ihr abweisendes Verhalten zu den Mitmenschen überdenken. Aber sie verändert sich zweifellos, allerdings aus einem inneren Antrieb, da ist kein Darcy oder Knightley, der ihr auf die Füße tritt. Und um den Mann ihrer Träume zu bekommen, ist sie schließlich sogar richtig energisch.


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@ Ulli:

genauso, wie du Lady Russel beschreibst, sehe ich sie auch. Ich kann ihre Beweggründe gut verstehen. Und kann sie daher überhaupt nicht verurteilen. Anne tut dies auch nicht, obwohl sie selbst so einen Rat nicht geben würde. Sie hat nur das Beste gewollt und meist auch erreicht. Nur in diesem einen Fall hat sie falsch gelegen. Aber wie Ulli schon ausführt: es hätte eben ganz leicht auch anders kommen können. Und dann hätte Lady Russel eben doch recht behalten. Es lag ja nicht nur in Captn. Wentworth Macht, für sein Fortkommen zu sorgen.

Ich mag Lady Russel; eine ganz starke Persönlichkeit. Und mir fällt keine reife Dame bei JA ein (außer Mrs. Croft ebenda), die so eine gute Figur macht. Die anderen haben doch alle mehr oder weniger einen Sprung in der Schüssel, um's mal salopp zu formulieren (gut, bis auf Mrs Gardiner)

Gruß

Sonja

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Gruß Sonja
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein

Nach der EM ist vor der WM :aetsch:

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Zitat:
Julia: das nenn ich ja mal eine freie übersetzung!! von wem ist die?

Das ist die Grawe Übersetzung - ich fand´s sehr originell! ( auch wenn er es ein bißchen Sinn entstellt hat.)

Anne macht auf alle Fälle eine Wandlung durch. Das erst Mal so richtig aufgefallen ist mir das in Kap. 14. Mary und Charles sprechen über Capt. Benwicks vorhandene oder auch nicht vorhandene Vorlieben...

"Annes gute Laune wurde jedenfalls durch das, was sie hörte, nicht beeinträchtigt. Sie gestand kühn, daß sie sich geschmeichelt fühlte, und fuhr in ihren Erkundigungen fort."

Da bemerke ich zum ersten Mal, das Anne auch Humor besitzt. Trotz aller Umstände.

NOchmal zu Lady Russell. Ich kann ihren damaligen RAt auch sehr gut nachvollziehen, nur finde ich das sie ihn doch nochmal überdenken könnte. Sie hört Anne über Wentworth sprechen, und weiß sicher das es ihr sehr schwer fällt. Sie könnte sie ja auch fragen wie die beiden miteinander umgegangen sind. ( Es könnte ja auch sein das Anne nichts mehr für ihn empfindet. ) Ob es schwierig für sie war. Aber sie schweigt das Thema lieber Tod. UNd warum? Weil sie Wentworth nicht mag.

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BeitragVerfasst: Donnerstag 1. Dezember 2005, 21:58 
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Julia hat geschrieben:
Claudia hat geschrieben:
[i]"Wer hat je davon gehört, daß ein verliebter junger Mann seiner Angebeteten den Hals statt das Herz bricht. Finden Sie nicht, Miss Elliot? Er sollte sich lieber den eigenen Kopf zerbrechen als den anderer."


das nenn ich ja mal eine freie übersetzung!! :eek: von wem ist die?

ich hab "persuasion" gar nicht auf deutsch, aber im orginal heißt es "this is breaking the head and giving a plaister, truly" ein witz über eine englisches sprichwort - die wunde verursachen, um für die heilung verantwortlich sein zu können. ("plaister" ist ein pflaster, bzw. ein verband)


Eben, wenn es ein Stichwort ist, kann man das selten eins zu eins ins deutsche übersetzen und ich find, die deutsche Übersetzung witzig. Obwohl nicht der gleiche Sinn dabei herauskommt.

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In dieser lustigen Unterhaltung über Benwick, kommt auch Lady Russel wieder ganz gut weg - sie ist hier sehr sympathisch. Naja eigentlich kommen alle außer meiner geliebten Mary gut weg. Bei Benwick merkt man schon das er ein wenig wankelmütig ist.

Kap 15: Bath

Ich kann Anne sehr gut verstehen. Ich wohne auch nicht gerade gerne in der Stadt - bin eine Landpomeranze.
Sir Walter kann den ganzen Tag seine Eitelkeit befriedigen, hier hat er auch mehr Publikum dazu, was ihn ja anscheinend sehr freut. Überhaupt beurteilt er die Charaktere der Menschen nur nach dem Äußeren. Sehr genial! Wenn er meint sich mit einem Mann irgendwo blicken lassen zu können, heißt das soviel wie: ein fähiger Mann!
Wenn ich eine Schwester wie Elisabeth hätte, wäre ich bestimmt schon verzweifelt.

Was haben Leute davon ihre Visitenkarte bei völlig fremden Leuten abzugeben? Sowie es am Camden Place an der Tagesordnung ist.
Verspricht man sich davon eine Einladung, oder nähere Bekanntschaft?

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BeitragVerfasst: Samstag 3. Dezember 2005, 01:07 
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Zitat:
Claudia: Was haben Leute davon ihre Visitenkarte bei völlig fremden Leuten abzugeben? Sowie es am Camden Place an der Tagesordnung ist.
Verspricht man sich davon eine Einladung, oder nähere Bekanntschaft?

Das hat wohl was mit den verzwickten Regeln der Etikette zu tun.
Man gab seine Karte ab, um mit den Leuten in Bekanntschaft treten zu dürfen. ;)
Eine Beschreibung wie das mit den Karten ging, findet man hier
Grüße,
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BeitragVerfasst: Samstag 3. Dezember 2005, 13:06 
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Ich dachte, dass man das tut, um zu zeigen, dass man sich der Pflichten bewusst ist und quasi seinen Job getan hat, in dem den anderen besucht hat- Pech für diesen, wenn er nicht da war. Damals war es ja anscheinend nicht üblich, sich VORHER anzumelden, dass man vorbei kommen würde, oder? Heute ist das ja eher der Fall, aber ich fänd es nett, wenn mir wer seine Karte hinterlassen würd *g*

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BeitragVerfasst: Samstag 3. Dezember 2005, 14:11 
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Ich hatte es so verstanden, dass die Karte eben diese Anmeldung ist.
Also nicht, Pflicht getan, weil Karte da, sondern man gab seine Karte ab, damit der Besuchte entscheiden konnte, ob er denn antwortet.
Zitat:
The card was conveyed to the mistress of the house, who would then decide whether or not to receive the caller. If the mistress was 'not at home', it was a rejection of the visitor.

Der Kartengeber gab seine Karte ab und wenn die Dame des Hauses nicht empfangen wollte, war sie "nicht da".
Zitat:
For a first call, one was wise to simply leave the card without inquiring as to whether or not the mistress was at home. She would then take the next step.

Gab man erstmals seine Karte ab ( was ja im Buch wohl gemeint ist), dann hatte man den ersten Schritt gemacht, um mit den Leuten in Kontakt zu treten. Die entschieden dann, ob sie den Kontakt ausbauen oder lieber gar nicht erst entstehen lassen wollten.
Zitat:
A newcomer waited until she received cards from neighbors. It was then good manners to call on those neighbors who left cards.

Eine "Neue" wartete, bis sie Karten von ihren Nachbarn bekam und besuchte dann die, welche Karten abgegeben hatten.
Natürlich waren die Karten auch dafür da, dass man allen Bescheid sagte, dass man jetzt in der Stadt weilt.
Zitat:
A call should be returned with a call, a card with a card, within one week, or at the most, ten days.
Ein Besuch wurde mit einem Besuch, eine Karte mit einer Gegenkarte beantwortet.. innerhalb einer Woche bis höchstens 10 Tage.
Naja, in Zeiten ohne Telefon sicher eine sinnvolle Sache, aber die Regeln sind ziemlich verwirrend... ;)
Grüße,
Kerstin

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BeitragVerfasst: Samstag 3. Dezember 2005, 21:32 
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Na ganz schön kompliziert die Kartensache. Und auch ganz schön anstrengend finde ich. Da mußte man ja höllisch aufpassen nicht einen Faux pas zu begehen. Wen wollte ( sollte ) man kennenlernen und wen nicht....wem mußte man seine Karte vorbeibringen, damit derjenige sich nicht übergangen fühlt....
Da soll nochmal jemand behaupten die Damen hatten damals nichts zu tun :wink:

Wir lernen Mr. Elliot näher kennen. Und eigentlich auch mögen. ( Und wenn sogar Sir Walter sich jederzeit, und überall mit ihm blicken lassen würde, muß das Empfehlung genug für uns darstellen :D )

Die ganze Familie, außer Anne, ist darauf erpicht mit den neuen, gesellschaftlich sehr gut gestellten, aber charakterlich nicht sehr überzeugenden, Verwandten am Laura Place, nach schweren Versäumnissen in der Vergangenheit, wieder in Kontakt zu treten.
Aus Sicht der Familie durchaus nachvollziehbar. Aber Anne kann kein Vergnügen daraus erlangen, einfach nur des gesellschaftlichen Ansehens wegen, mit jemandem nähere Bekanntschaft zu schließen. Alles was sie sich davon verspricht sind langweilige, heuchlerische Abendgesellschaften. Nicht gerade sehr verführerisch....

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