Kapitel 10
Willoughby und die Dashwoods treffen sich "offiziell". Marianne ist nach wie vor ganz begeistert von ihm und gibt ihm alle Ermutigung, die er braucht, damit beide sehr schnell sehr vertraut miteinander werden. Elinor zieht Marianne etwas auf, wegen dieser Eile.
Willoughby ist nun täglicher Gast und "Hausfreund" der Dashwoods. Marianne und er ziehen über den Colonel her, der in seiner Art so ganz anders ist als sie.
***SPOILER***
Willoughby's Kommentar über ihn - he threatened me with rain when I wanted it to be fine - finde ich bemerkenswert, wenn man weiß, dass er sich kurz zuvor noch mit Eliza Brandon vergnügt hat... Und ich will auch nochmal auf das vermeintliche Wortspiel zurückkommen, was ich anderswo hier schon erwähnt habe - "she sprained her ankle" in der Doppelbedeutung von "sie wurde unehelich geschwängert". Ist/Wäre das nicht passend: Die eine schwängert er, die andere verstaucht sich den Fuß und er rettet sie?! Also zwei verschiedensinnige "verstauchte Knöchel" innerhalb kürzester Zeit... ***SPOILERENDE***
Kapitel 11
Marianne's und Willoughby's Beziehung vertieft sich weiter. Marianne ist überglücklich während Elinor noch niemanden gefunden hat, der sie über den Verlust von Norland und Edward hinwegtröstet. Sie und der Colonel immerhin sprechen öfter miteinander, in diesem Kapitel über Marianne und ihren Glauben an die erste als die einzig wahre Liebe. Colonel Brandon lässt durchblicken, dass er bereits schon einmal tragisch unglücklich verliebt war.
Kapitel 12
Marianne erzählt Elinor, dass Willoughby ihr ein Pferd geschenkt hat. Sie verschwendet keinen Gedanken daran, wie der Unterhalt dafür von ihrer Mutter aufgebracht werden soll und wie unschicklich es ist, dieses Geschenk überhaupt anzunehmen. Elinor überzeugt sie schließlich, es abzulehnen, auch weil sie meint, dass ihre Mutter wahrscheinlich aus lauter Gutherzigkeit über die hohen Unterhaltskosten hinwegsehen würde. (Ganz schön bezeichnend für Mrs Dashwoods Verantwortungsgefühl und Fähigkeit als Familienoberhaupt! Elinor ist schon wieder einmal die einzig Vernünftige in der Runde...)
Was ich die ersten Male immer überlesen habe, war der Name des Pferdes - Queen Mab. Als mir der Name an anderer Stelle begegnete, ging mir ein Licht auf...
"Queen Mab" ist eine Elfenkönigin, die schon seit dem frühen Mittelalter in englischen Sagen auftaucht. Das erste Mal "offiziell" dann bei Shakespeare (--> "Romeo und Julia"). Sie fährt einen Wagen, reitet über die Schlafenden hinweg und bringt ihnen die Träume. Das hier habe ich von sparknotes.com:
Zitat:
One of the most noteworthy aspects of Queen Mab’s ride is that the dreams she brings generally do not bring out the best sides of the dreamers, but instead serve to confirm them in whatever vices they are addicted to—for example, greed, violence, or lust.
(...)Queen Mab and her carriage do not merely symbolize the dreams of sleepers, they also symbolize the power of waking fantasies, daydreams, and desires.
Wie passend!
Weiterhin berichtet Margaret von ihrer Beobachtung, wie Marianne Willoughby eine Locke ihres Haares schenkt. Überhaupt wird die Kleine immer munterer und bringt noch dazu Elinor sehr in Verlegenheit, indem sie vor der Gesellschaft in Barton Park über "Mr. F." plaudert.