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 Betreff des Beitrags: Re: Kapitel 14
BeitragVerfasst: Samstag 26. August 2006, 11:58 
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Archivarius

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Alethea hat geschrieben:
Kontrastierung der Intelligenz der Tilneys und der Dummheit der Thorpes...

Das ist mir jetzt auch aufgefallen, scheinbar gibt es hier von Kapitel zu Kapitel ein Kontarstprogramm der Familie und Pärchen: Einerseits die Morelands und die Tilneys - andererseits die Thorpes (und Mrs. Allen?)... und dann der Liebespaare: Henry Tilney und Catherine Morland gegen James Moreland und Isabella Thorpe... Und bald werden sich auch noch synchron die Störer der Zweisamkeit dazugesellen - einer ist ja schon da: John Thorpe... vom andern war schon die Rede und bald wird er leibhaftig auf der Bildfläche erscheinen... :eek:

Alethea hat geschrieben:
... Zu Henrys Überheblichkeit, die ich ja bereits bei Henrys und Catherines erstem Gespräch ansprach (und von Bruki zurückgewiesen wurde... :lach:) ...
... zu recht, meine Liebe, zu recht! :ja:
Alethea hat geschrieben:
... brauche ich ja nichts mehr zu sagen! ...
... :nein: Aber sie kann's nicht lassen:
Alethea hat geschrieben:
... Also wenn das nicht überheblich ist, dann weiß ich auch nicht :rolleyes:
... :rofl:
Alethea hat geschrieben:
... Trotzdem mag ich Henry ...
Nun ja, wer kann solch einem Henry schon widerstehen ...
Alethea hat geschrieben:
... Betrachtet man nur einmal die Dame, die ihn selbst erfunden und von der er seinen Geist und Witz überhaupt erst bekommen hat... :biggrin:
... oder solch einer Lady?! :love:

Bruki :cool:

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"There’s no one to touch Jane when you’re in a tight place. Gawd bless ’er, whoever she was."
(Rudyard Kipling, The Janeites)


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Verfasst: Samstag 26. August 2006, 11:58 


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BeitragVerfasst: Samstag 26. August 2006, 13:52 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Ich würde eher sagen, dass JA jetzt bereits damit anfängt, das eine Pärchen in einem etwas anderen Licht zu beleuchten, obwohl sie doch den Segen der Familie erhalten haben. Wenn bereits Catherine sich anfängt, Sorgen zu machen, sollte doch wohl klar sein, dass da etwas "im Busch ist". Und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es da lediglich um die lange Wartezeit von ca. 2 Jahren geht.
Tina

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Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg, Schritte wagen im Vertraun das letztlich ER mich trägt, Schritte wagen weil im Aufbruch ich nur sehen kann, für mein Leben gibt es einen Plan.
Clemens Bittlinger


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BeitragVerfasst: Samstag 26. August 2006, 14:13 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Registriert: Mittwoch 14. Juni 2006, 20:11
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Bruki hat geschrieben:
Alethea hat geschrieben:
... Tja, habe ... stattdessen die Preise von Federkern- und Weichschaummatratzen im Kopf gewältzt... :biggrin: ...

Unbedingst Federkern! ... beim Bett darf man nicht sparen. Es ist schließlich der Ort, in dem wir uns am längsten aufhalten... :D

Ist das der erste eigene Haushalt, den Du auszustatten hast? Was für ein Abenteuer!


Ja, ist er! Aber meine Mutter greift mir und meiner Zwillingsschwester (wir ziehen nämlich zusammen!) unter die Arme! Bisher ist es nur etwas stressig, doch das wird schon klappen! Wir haben so ziemlich alles zusammen...

Bezüglich Betten: Weichschaummatratzen sind momentan der absolute Hit (und auch kostspieliger!) Wir haben nun zwei gekauft. Im Gegensatz zu Federkernmatratzen sinkt immer nur der Teil des Körpers ein, der weiter heraus steht (wie z.B. unvermeidlich der Popo... :wink:), sodass man einen besseren Liegekomfort hat! Wir haben es ausprobiert und es stimmt!

Doch nun zurück zum Groupread! :biggrin: Wir schweifen vom Thema ab!

Alethea :flower:

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Es ist besser den Mund zu halten und dumm zu erscheinen, als ihn zu öffnen und jeden Zweifel zu zerstreuen.
(Verfasser (mir) unbekannt --- Angelika meint, es sei Mark Twain... :biggrin: )


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 Betreff des Beitrags: Re: Kapitel 14
BeitragVerfasst: Samstag 26. August 2006, 14:59 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Registriert: Mittwoch 14. Juni 2006, 20:11
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Bruki hat geschrieben:
Alethea hat geschrieben:
Kontrastierung der Intelligenz der Tilneys und der Dummheit der Thorpes...

Das ist mir jetzt auch aufgefallen...

Schön, dass du mir zur Abwechslung auch mal zustimmst... :rofl: :clown: :wink:
Bruki hat geschrieben:
Alethea hat geschrieben:
... Zu Henrys Überheblichkeit, die ich ja bereits bei Henrys und Catherines erstem Gespräch ansprach (und von Bruki zurückgewiesen wurde... :lach:) ...
... zu recht, meine Liebe, zu recht! :ja:

Zu Unrecht, mein Lieber, zu Unrecht! :nein: Ich dachte mir, dass du das sagen würdest! :biggrin: Männer davon zu überzeugen, dass sie nicht die einzigen Intelligenzbestien dieser Erde sind, ist ein wahrlich hartes Unterfangen... :lach: :clown: :rofl:
Bruki hat geschrieben:
Alethea hat geschrieben:
... Trotzdem mag ich Henry ...
Nun ja, wer kann solch einem Henry schon widerstehen

Ich sagte ja schon: Sollte ich jemals einem Henry oder einem Darcy begegnen, werde ich das auf der Stelle hier posten!!! :hearts:
Bruki hat geschrieben:
... oder solch einer Lady?! :love:

Da stimme ich dir aus vollem Herzen zu! :n2:

Alethea :flower:

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 Betreff des Beitrags: Kapitel 15
BeitragVerfasst: Samstag 26. August 2006, 16:02 
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Kapitel 15

Zusammenfassung:
Am Tag nach dem Spaziergang mit den Tilneys erhält Catherine einen Brief von Isabella, in dem diese sie bittet, sie so schnell wie möglich aufzusuchen. Die ahnungsvolle Catherine folgt ihrem Wunsch nur zu gerne und erfährt dort die frohe Botschaft, dass Isabella und ihr Bruder James verlobt sind. James Morland begibt sich noch am gleichen Tag nach Fullerton, um die Einwilligung seines Vaters einzuholen. Am nächsten Tag erhalten die Mädchen einen Brief, dass Mr Morland sen. die Verlobung billigt --- James verspricht, noch einmal zu schreiben und bezüglich Einkommen etc. genaueres zu berichten. Bevor Catherine sich auf den Heimweg begibt, erhält sie eine Art Heiratsantrag von John Thorpe (der für 14 Tage nach London fährt), den sie jedoch nicht als solchen erkennt ihn unbewusst und ahnungslos sogar in seinen Gefühlen ermutigt. Als sie den Allens die Neuigkeit verkündet, sind diese keineswegs überrascht.

Isabella und die Heldinnen der Schauerromane

Sehr elementar erscheint mir folgende Passage in diesem Kapitel:

“[…]Was mich betrifft, so wünschte ich nur, dass unsere Verhältnisse vertauscht wären. Hätte ich Millionen zur Verfügung, wäre ich die Herrin der Welt, so würde ich keinen anderen nehmen als deinen Bruder.“ (Isabella)
Dieses reizende Empfindung, die sich sowohl durch Vernunft als durch Neuheit auszeichnete, erinnerte Catherine in angenehmster Weise an all die Heldinnen ihrer Bekanntschaft; und sie fand, dass ihre Freundin niemals entzückender ausgesehen hatte, während sie diesen großartigen Gedanken äußerte.


Isabella war diejenige, die Catherine zum ersten Mal mit Romanen in Berührung brachte (zuhause las man ja nur „Grandison“, etwas moderneres kam nicht in die Tüte :wink:) und sie wird auch im Verlauf der Geschichte damit Unheil anrichten (ohne zuviel verraten zu wollen :biggrin:). Dass ihr Ausruf bei Catherine die Erinnerung an fiktive Heldinnen erweckt, könnte doch ein diskreter Hinweis von Jane Austen sein, was die wahre Natur von Isabellas Gefühlen betrifft… :pfeif:

Alethea :flower:

P.S.:
Tina hat geschrieben:
Ich würde eher sagen, dass JA jetzt bereits damit anfängt, das eine Pärchen in einem etwas anderen Licht zu beleuchten, obwohl sie doch den Segen der Familie erhalten haben. Wenn bereits Catherine sich anfängt, Sorgen zu machen, sollte doch wohl klar sein, dass da etwas "im Busch ist". Und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es da lediglich um die lange Wartezeit von ca. 2 Jahren geht.


Ich glaube, du bist schon ein Kapitel zu weit, Tina! :lach: :wink:

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BeitragVerfasst: Samstag 26. August 2006, 16:08 
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Tina hat geschrieben:
Da fand ich goldig, wie Catherine Eleanor nach der anderen Tänzerin von Henry fragt, und ob sie "pretty" ist. So richtig schön wie eine Katze um den heißen Brei rum wink Ob da Eleanor nicht auch gemerkt hat, dass Catherine durchaus Interesse an ihrem Bruder hat?


Ja! Das ist wirklich süß! Jane Austen schreibt ja auch, dass sich die beiden trennen, wobei Eleanor Tilney tiefe Einblicke in Catherines Gefühlsleben gewonnen hat, während Catherine völlig ahnungslos ist, dass sie ihr dazu Gelegenheit gab... :wink:

Alethea :flower:

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BeitragVerfasst: Samstag 26. August 2006, 16:59 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Das kommt dadurch, dass die englische Ausgabe, die ich lese. Die ist, wie es damals üblich war, in 2 Teile unterteilt. Der erste geht bis Kapitel XV und dann geht es mit Kapitel 1 vom 2. Teil weiter. Das habe ich als Kapitel 15 gelesen. Und jetzt bin ich etwas verwirrt. Sind die Kapitel unterschiedlich eingeteilt?
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Clemens Bittlinger


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BeitragVerfasst: Samstag 26. August 2006, 19:30 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Bei mir beginnt das 15. Kapitel folgendermaßen: Early the next day, a note from Isabella, speaking peace and tenderness in every line, and entreating the immediate presence of her friend on a matter of the utmost importance, hastened Catherine, in the happiest state of confidence and curiosity, to Edgar’s Buildings.

Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es da eine andere Einteilung geben kann... :nein:

Alethea :flower:

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BeitragVerfasst: Sonntag 27. August 2006, 00:19 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Stimmt. So fängt es an. Dann bin ich mal wieder zu schnell vorgeprescht, sorry.
Aber goldig ist es dennoch, wie sie versucht Eleanor auszufragen. Das war echt typisch Catherine!
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 Betreff des Beitrags: Re: Kapitel 14
BeitragVerfasst: Sonntag 27. August 2006, 09:57 
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Archivarius

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Alethea hat geschrieben:
...
Bruki hat geschrieben:
Alethea hat geschrieben:
... Zu Henrys Überheblichkeit, die ich ja bereits bei Henrys und Catherines erstem Gespräch ansprach (und von Bruki zurückgewiesen wurde... :lach:) ...
... zu recht, meine Liebe, zu recht! :ja:

Zu Unrecht, mein Lieber, zu Unrecht! :nein: Ich dachte mir, dass du das sagen würdest! :biggrin: Männer davon zu überzeugen, dass sie nicht die einzigen Intelligenzbestien dieser Erde sind, ist ein wahrlich hartes Unterfangen... :lach: :clown: :rofl: ...

Na ja, wenn Du auch immer nur die Hälfte Deines Verstandes einsetzt... :rofl:

Aber mal im Ernst, wenn's auch schwerfällt :wink: : Dieser Gegensatz von ungebildeten Frauen und verständigen Männern zieht sich doch regelrecht durch Jane Austens Werke: Von NA (die Allens) über S&S (die Palmers), P&P (die Bennets) bis hin zu MP (Sir und Lady Bertram) und Persuasion (die Musgroves)... Das kann doch kein Zufall sein, dass Jane Austen überall ihre These von der unglücklichen, weil geistig ungleichen Partnerschaft zu illustrieren sucht...

Der witzige Henry ist ein gebildeter und sensibler Menschenkenner und Salonplauderer, seine Frozzeleien stoßen weder bei Jane Austen noch bei seiner ihm in bezug auf Witz (und wie wir später sehen werden: Standhaftigkeit) ebenbürtigen Schwester auf wütende Ablehnung... Das ist der tändelnde Ton, wie ihn Jane Austen sicher auch um sich verbreiten konnte - und der evtl. damals in kultivierten Kreisen üblich war... Elizabeth Bennet setzte dergleichen, "den ganzen Saal begeisternde Aphorismen" auf der anderen Seite des Salons ebensogern ein wie unser Henry Tilney in NA...

Bruki :cool:

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 Betreff des Beitrags: Re: Kapitel 15
BeitragVerfasst: Sonntag 27. August 2006, 10:14 
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Archivarius

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Alethea hat geschrieben:
... Sehr elementar erscheint mir folgende Passage in diesem Kapitel:
“[…]Was mich betrifft, so wünschte ich nur, dass unsere Verhältnisse vertauscht wären. Hätte ich Millionen zur Verfügung, wäre ich die Herrin der Welt, so würde ich keinen anderen nehmen als deinen Bruder.“ (Isabella) ... ...

Jep, jetzt kommt langsam aber deutlich das Geld ins Spiel... Und richtig putzig wird es, wenn James Brief mit den finanziellen Regelungen seiner Ehe mit Isabella eintrifft, und die Thorpes einen Schlangentanz um die arme, verwirrte Catherine aufführen, der Fanny-und-John-Dashwoodsches Format hat...

Das ist noch so eine Analogie der Verhältnisse in den beiden Liebespaaren... :lach:

Ab jetzt immer schön den General im Auge behalten, und sich nicht von der Sicht der naiven Chatherine auf den gloriosen Papa ihres unfehlbaren Helden beeindrucken lassen: Jane Austen beginnt mit dem Gespräch des Generals Tilney mit John Thorpe im Theater ein Mysterienspektakel einzufädeln, das vom Feinsten ist... :eek:

Bruki :cool:

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 Betreff des Beitrags: Dumme Frauen in JAs Romanen
BeitragVerfasst: Sonntag 27. August 2006, 11:47 
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Administratorin im Ruhestand und Tom-Lefroy-Expertin
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Registriert: Mittwoch 14. Juni 2006, 20:11
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Bruki hat geschrieben:
Aber mal im Ernst, wenn's auch schwerfällt :wink: : Dieser Gegensatz von ungebildeten Frauen und verständigen Männern zieht sich doch regelrecht durch Jane Austens Werke: Von NA (die Allens) über S&S (die Palmers), P&P (die Bennets) bis hin zu MP (Sir und Lady Bertram) und Persuasion (die Musgroves)... Das kann doch kein Zufall sein, dass Jane Austen überall ihre These von der unglücklichen, weil geistig ungleichen Partnerschaft zu illustrieren sucht...


Jane Austen hatte ganz eindeutig Spaß daran, sich über dumme Frauen lustig zu machen --- :lach: --- da finden sich immer wieder nette Zitate aus ihren Briefen! :ja:

Und mit großer Sicherheit sind ihr auch ständig solche Paare im wirklichen Leben untergekommen! Die Mädchen von damals wurden ja meist richtig kurzgehalten --- mehr als Hausarbeit, Nähen, Putzen, hübsch auszusehen und eine gute Partie zu machen wurde von ihnen ja nicht verlangt! Wie sollten sie da ihren Verstand schulen und später als Ehefrauen ein wenig mehr Witz und Geist zeigen, wenn von Anfang an alles ein bisschen anspruchsvollere Gedankengut von ihnen ferngehalten wurde?? Jane Austen hatte großes Glück, dass in ihrer Familie da anders gedacht wurde! :ja:

Die Jungen dagegen wurden meist alle aufs College gegeben, 2 Jahre lang auf die Grand Tour durch Europa geschickt (z.B. James und Edward Austen!), privat unterrichtet etc. Doch heute wie damals gab es auch unter den Männer Nieten und Dummköpfe (siehe John Thorpe, Mr Rushworth...), während dagegen selbst bei im Grunde normal intelligenten Frauen so gut wie immer der Eindruck haften blieb, dass sie von nichts eine Ahnung hatten (wie auch?)

Alethea :flower:

PS.: Ich bleibe nach wie vor beharrlich: Henry Tilney behandelt Catherine und Frauen im allgemeinen mit (liebenswürdig gemeinter) Überheblichkeit! :n2: Ich will ja nicht sagen, dass er nicht allen Grund dazu hat, doch überheblich ist es schon, selbst objektiv gesehen! :wink:

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 Betreff des Beitrags: Kapitel 16
BeitragVerfasst: Sonntag 27. August 2006, 11:53 
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Registriert: Mittwoch 14. Juni 2006, 20:11
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Kapitel 16

Zusammenfassung:
Catherine fühlt sich beim Dinner mit den Tilneys äußerst unbehaglich, obwohl sie sich nicht erklären kann, warum! General Tilney ist ausgewählt höflich zu ihr und überschüttet sie mit Komplimenten, während sich Henry und Eleanor (im Gegensatz zu ihrem Spaziergang) stumm und ungesellig verhalten.
Catherine lernt nun auch den zweiten Tilney-Sohn kennen: Frederick. Zu Catherines großem Erstaunen beginnt Isabella auf dem abendlichen Ball --- obwohl sie geschworen hatte, mit niemandem zu tanzen, weil ihr geliebter James noch in Fullerton ist --- mit Frederick Tilney zu flirten und zu tanzen.

-------------

In diesem Kapitel wird deutlich, dass Catherine doch so etwas wie Einfühlungsvermögen besitzt...instinktiv spürt sie die angespannte Stimmung bei den Tilneys und grübelt sogleich darüber nach, woran das liegen könnte! Sie ist nur noch nicht so weit, dass sie sich ein bisschen weiterwagt und tiefer blickt --- sie sozusagen zwischen Fassade und dem, was sich dahinter verbirgt, unterscheiden kann!! :rolleyes:

Das gleiche auch bei Isabella! Catherine sieht zuallererst einmal das Gute im Menschen und kommt nicht auf den Gedanken, dass sich hinter der liebreizenden oder liebenswürdigen (in General Tilneys Fall) Fassade auch Abgründe auftun können! :rofl: An sich ja ein reizender Zug von ihr (ich neige übrigens leider auch aus Gutmütigkeit und optimistischer Veranlagung dazu, einem Menschen erst einmal Vertrauen entgegenzubringen, was mich leider oft auf die Nase fallen lässt! :sad:), doch gepaart mit ihrer sonstigen Unkenntnis von so ziemlich allem, auch recht "gefährlich"... :naja:

Alethea :flower:

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 Betreff des Beitrags: Re: Dumme Frauen in JAs Romanen
BeitragVerfasst: Sonntag 27. August 2006, 14:19 
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Archivarius

Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2005, 08:04
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Alethea hat geschrieben:
Die Mädchen von damals wurden ja meist richtig kurzgehalten --- mehr als Hausarbeit, Nähen, Putzen, hübsch auszusehen und eine gute Partie zu machen wurde von ihnen ja nicht verlangt! Wie sollten sie da ihren Verstand schulen und später als Ehefrauen ein wenig mehr Witz und Geist zeigen, wenn von Anfang an alles ein bisschen anspruchsvollere Gedankengut von ihnen ferngehalten wurde?? Jane Austen hatte großes Glück, dass in ihrer Familie da anders gedacht wurde! :ja:

Die Jungen dagegen wurden meist alle aufs College gegeben, 2 Jahre lang auf die Grand Tour durch Europa geschickt (z.B. James und Edward Austen!), privat unterrichtet etc. Doch heute wie damals gab es auch unter den Männer Nieten und Dummköpfe (siehe John Thorpe, Mr Rushworth...), während dagegen selbst bei im Grunde normal intelligenten Frauen so gut wie immer der Eindruck haften blieb, dass sie von nichts eine Ahnung hatten (wie auch?) ...

... so nun sind wir doch noch bei Curd Goetz angekommen: Ist Dummheit nun angeboren oder kann man sie per Ansteckung erwerben?

Wenn Du die diskutierten Passagen in NA genau liest, wirst Du feststellen, dass es immer um eine Minderheit, sowohl der Frauen als auch der Männer geht, denen Jane Austen Verstand und Bildung zubilligt...

Beides ist für sie vorranging keine Frage der Veranlagung, sondern muss erworben werden - durch das einzelne Individuum... Und welche Rolle dabei die Umgebung, beispielhaftes Verhalten und gute Vorbilder spielen, steht außer Frage... aber letztendlich, ist jeder selbst für sein Verhalten, sein Tun und Lassen, sowie seine Anstrengungen, sich zu verbessern, verantwortlich - wie Lydia oder Maria Bertram oder Emma Woodhouse...

Dass dabei die Männer immer etwas besser aussehen als die Frauen, kann ich nicht erkennen... Und sicher gibt es in Jane Austens Welt auch keine Überhänge an dummen Frauen oder klugen Männern...

Rein statistisch mag es ja so sein, dass Männer damals durchschnittlich mehr Bildung hatten als die Frauen, aber wie Tom Jones mal so treffend bemerkte: Jemand der keine Schule besuchte und klug ist, macht ein bessers Bild, als jemand der auf dem College war und ein Trottel ist...

... aber wie gesagt: Ist Dummheit angeboren oder kann man sie erwerben?

Alethea hat geschrieben:
... PS.: Ich bleibe nach wie vor beharrlich: Henry Tilney behandelt Catherine und Frauen im allgemeinen mit (liebenswürdig gemeinter) Überheblichkeit! :n2: Ich will ja nicht sagen, dass er nicht allen Grund dazu hat, doch überheblich ist es schon, selbst objektiv gesehen! :wink:

Pöh, wenn Du die andere Hälfte nicht einsetzen willst, musst Du eben in Deiner Verblendung beharren... :beleidigt:

Bruki :cool:

PS: "Ich will ja nicht sagen, dass er nicht allen Grund dazu hat, doch überheblich ist es schon, selbst objektiv gesehen!" - Für diesen Satz gehörst Du aufs Rad geflochten, selbst objektiv gesehen! :yau:

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BeitragVerfasst: Sonntag 27. August 2006, 18:43 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Registriert: Donnerstag 29. Juni 2006, 18:47
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Ich gehe jetzt noch mal auf das angespannte Dinner bei den Tilneys zurück. Ich habe mich beim ersten Lesen toal gewundert und hab mich gefragt, was denn da los gewesen sein könnte. Henry und Eleanor muss etwas wirklich auf der Seele gelegen haben. Und dann noch der auffallend zu sehr um das Wohl von Catherine besorgte General. Ich hab mich als gefragt, was er wohl haben könnte. Ob er evtl. die kleine Catherine für sich einspannen wollte. Doch zu welchem Zweck? Da war mein Mißtrauen geweckt, was den General anbelangt. Ich hoffte auf Henry und Eleanor, dass sie nicht zulassen würden, dass Catherine etwas passieren würde.
Und dann noch die immer offensichtlich werdende Falschheit von Isabella, wie sie erst Catherine (wohl um ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen) für ihre Zwecke einzuspannen versucht, damit Henrys Bruder sie in Ruhe lässt und dann einträchtig mit eben diesem Bruder tanzt und flirtet. Da hätte es doch wirklich bei Catherine deutlich Klick machen sollen. Da sah ich bereits Isabella wie Lucy Edward gegen dessen Bruder "eintauschen". Für James sieht es nun wirklich nicht gut aus!
Tina

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 Betreff des Beitrags: Mini-Liebeserklärung von Henry
BeitragVerfasst: Sonntag 27. August 2006, 18:54 
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Registriert: Mittwoch 14. Juni 2006, 20:11
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Habt ihr es gemerkt???? :love: Im 16. Kapitel gibt Henry ganz kurz seine wahren Gefühle für Catherine preis! Catherine durchschaut ihn zwar nicht wirklich, aber seine Bemerkung stürzt sie doch immerhin in tiefe Verlegenheit und lässt sie nachdenklich werden… :clown:

„Bitte sagen Sie mir, was Sie meinen.“ (Catherine)
„Soll ich wirklich? Wünschen Sie es in der Tat? Aber Sie sind sich nicht der Konsequenzen bewusst; es wird Sie in tiefe Verlegenheit stürzen und ganz sicherlich eine Unstimmigkeit zwischen uns hervorrufen.“ (Henry)
„Nein, nein; es wird weder das eine noch das andere geschehen; ich habe keine Angst.“
„Nun denn, Ich meinte nur, dass Sie mich dadurch, dass Sie den Wunsch meines Bruder mit Miss Thorpe zu tanzen allein seiner Liebenswürdigkeit zuschrieben, davon überzeugten, dass Sie selbst dem Rest der Welt an Liebenswürdigkeit weit überlegen sind.“
Catherine wehrte errötend ab und die Prophezeiungen des Herrn traten ein. Es war jedoch etwas in seinen Worten, was ihre Verwirrung wieder aufwog; und dieses Etwas nahm ihre Gedanken für eine so lange Zeit völlig in Anspruch, dass sie vergaß zu sprechen oder zuzuhören, ja sogar beinahe vergaß, wo sie sich befand;[…]


:clown: :happy: :rofl: :schaf: :pfeif: :biggrin: :wink:

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 Betreff des Beitrags: Re: Dumme Frauen in JAs Romanen
BeitragVerfasst: Sonntag 27. August 2006, 19:02 
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Registriert: Mittwoch 14. Juni 2006, 20:11
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Bruki hat geschrieben:
Dass dabei die Männer immer etwas besser aussehen als die Frauen, kann ich nicht erkennen... Und sicher gibt es in Jane Austens Welt auch keine Überhänge an dummen Frauen oder klugen Männern...

Hast du nicht selbst gesagt: Dieser Gegensatz von ungebildeten Frauen und verständigen Männern zieht sich doch regelrecht durch Jane Austens Werke: Von NA (die Allens) über S&S (die Palmers), P&P (die Bennets) bis hin zu MP (Sir und Lady Bertram) und Persuasion (die Musgroves)... Das kann doch kein Zufall sein, dass Jane Austen überall ihre These von der unglücklichen, weil geistig ungleichen Partnerschaft zu illustrieren sucht...???? Also für mich schneiden da eindeutig die Frauen schlechter ab! :tanz:

Bruki hat geschrieben:
...aber wie Tom Jones mal so treffend bemerkte: Jemand der keine Schule besuchte und klug ist, macht ein bessers Bild, als jemand der auf dem College war und ein Trottel ist...

Ich sollte dringend mal "Tom Jones" lesen... :rofl: Nicht nur weil Tom Lefroy ein großer Verehrer von dem Roman war... :pfeif:

Bruki hat geschrieben:
Pöh, wenn Du die andere Hälfte nicht einsetzen willst, musst Du eben in Deiner Verblendung beharren... :beleidigt:

Wenn ich auch noch die andere Hälfte meines Verstandes einsetzen würde, dann wäre meine überschnittliche Intelligenz und Schlauheit ja gar nicht mehr zu ertragen... :rofl:

Tina hat geschrieben:
Ich gehe jetzt noch mal auf das angespannte Dinner bei den Tilneys zurück. Ich habe mich beim ersten Lesen toal gewundert und hab mich gefragt, was denn da los gewesen sein könnte. Henry und Eleanor muss etwas wirklich auf der Seele gelegen haben. Und dann noch der auffallend zu sehr um das Wohl von Catherine besorgte General. Ich hab mich als gefragt, was er wohl haben könnte. Ob er evtl. die kleine Catherine für sich einspannen wollte. Doch zu welchem Zweck? Da war mein Mißtrauen geweckt, was den General anbelangt. Ich hoffte auf Henry und Eleanor, dass sie nicht zulassen würden, dass Catherine etwas passieren würde.


Manchmal wünscht man sich wirklich, auch Catherine würde dieses gesunde Misstrauen, was sich bei dir ja sogleich geregt hat, besitzen... :lach:

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BeitragVerfasst: Sonntag 27. August 2006, 19:50 
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Archivarius

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Alethea hat geschrieben:
Bruki hat geschrieben:
Dass dabei die Männer immer etwas besser aussehen als die Frauen, kann ich nicht erkennen... Und sicher gibt es in Jane Austens Welt auch keine Überhänge an dummen Frauen oder klugen Männern...

Hast du nicht selbst gesagt: Dieser Gegensatz von ungebildeten Frauen und verständigen Männern zieht sich doch regelrecht durch Jane Austens Werke: Von NA (die Allens) über S&S (die Palmers), P&P (die Bennets) bis hin zu MP (Sir und Lady Bertram) und Persuasion (die Musgroves)... Das kann doch kein Zufall sein, dass Jane Austen überall ihre These von der unglücklichen, weil geistig ungleichen Partnerschaft zu illustrieren sucht...???? Also für mich schneiden da eindeutig die Frauen schlechter ab! :tanz: ...

Nun ja, denn lass uns doch mal die Gegenrechnung aufmachen: Wo sitzen denn die dummen, eitlen und albernen Männer in Jane Austens Werken? Fangen wir bei NA an... Da wären gleich auf Anhieb John Thorpe und Captain Tilney... Hm, in S&S? Klar: Robert Ferrars ist ein guter Kandidat auf den Thron... na, und so weiter und so fort... über Emmas Rev. Philip Elton bis hin zu Sir Elliot in Persuasion... Ich wette auf jedes albernde Frauenzimmer kommt in Jane Austens Universum ein ebensolches Mannsbild... :tanz:

Alethea hat geschrieben:
... Ich sollte dringend mal "Tom Jones" lesen... :rofl: Nicht nur weil Tom Lefroy ein großer Verehrer von dem Roman war... :pfeif: ...

Dazu ist es nie zu spät... :lach:

Alethea hat geschrieben:
Bruki hat geschrieben:
Pöh, wenn Du die andere Hälfte nicht einsetzen willst, musst Du eben in Deiner Verblendung beharren... :beleidigt:

Wenn ich auch noch die andere Hälfte meines Verstandes einsetzen würde, dann wäre meine überschnittliche Intelligenz und Schlauheit ja gar nicht mehr zu ertragen... :rofl: ...

Ei der Daus, ist es möglich, dass Du nun mit Henry Tilneys / Jane Austens Ansichten über die Frauen ganz vollständig übereinstimmst? - Und jetzt ist Dir auch klar, dass es seinerseits keineswegs herablassend ist, wenn er Catherine mit seiner ganzen Konversationskunst und all seiner Liebe beehrt? ... Und obwohl Du nur so wenig von Deinem Verstand eingesetzt hast, bist Du doch darauf gekommen... :bravo: :win :rofl:

Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Montag 28. August 2006, 11:36 
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Alethea, von wegen meinem Misstrauen hast du schon recht. Aber ob ich davon ein gesundes Maß besitze? Manchmal habe ich davon einfach zu viel. Aber wenn du so oft schon von anderen Menschen enttäuscht worden bist, wirst du einfach misstrauisch und nimmst nicht gleich alles für bare Münze. Und manchmal habe ich sowas wie einen innenren Kompass, der warnend ausschlägt. Sei es im wahren Leben, beim Lesen, beim Spielen oder wo auch immer. Und meist liege ich damit richtig.
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 Betreff des Beitrags: Re: Dumme Frauen in JAs Romanen
BeitragVerfasst: Montag 28. August 2006, 11:52 
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Bruki hat geschrieben:
Nun ja, denn lass uns doch mal die Gegenrechnung aufmachen: Wo sitzen denn die dummen, eitlen und albernen Männer in Jane Austens Werken? Fangen wir bei NA an... Da wären gleich auf Anhieb John Thorpe und Captain Tilney... Hm, in S&S? Klar: Robert Ferrars ist ein guter Kandidat auf den Thron... na, und so weiter und so fort... über Emmas Rev. Philip Elton bis hin zu Sir Elliot in Persuasion... Ich wette auf jedes albernde Frauenzimmer kommt in Jane Austens Universum ein ebensolches Mannsbild... :tanz:

Gut, okay!!! Ich gebe mich geschlagen...du hast mich restlos überzeugt! :lach: :flehan: :n178:

Bruki hat geschrieben:
Ei der Daus, ist es möglich, dass Du nun mit Henry Tilneys / Jane Austens Ansichten über die Frauen ganz vollständig übereinstimmst? - Und jetzt ist Dir auch klar, dass es seinerseits keineswegs herablassend ist, wenn er Catherine mit seiner ganzen Konversationskunst und all seiner Liebe beehrt? ... Und obwohl Du nur so wenig von Deinem Verstand eingesetzt hast, bist Du doch darauf gekommen... :bravo: :win :rofl:

Jaja! :clown: Siehst du mal! :freude:
Aber mein lieber Bruki, was sagst du zu dieser Stelle aus dem 3. Kapitel:

“As far as I have had opportunity of judging, it appears to me that the usual style of letter–writing among women is faultless, except in three particulars.”
“And what are they?”
“A general deficiency of subject, a total inattention to stops, and a very frequent ignorance of grammar.”


Findest du da auch eine Verteidigung für unseren armen Henry? Macht er sich da nicht doch ein klein wenig über Frauen lustig?

Tina hat geschrieben:
Alethea, von wegen meinem Misstrauen hast du schon recht. Aber ob ich davon ein gesundes Maß besitze? Manchmal habe ich davon einfach zu viel. Aber wenn du so oft schon von anderen Menschen enttäuscht worden bist, wirst du einfach misstrauisch und nimmst nicht gleich alles für bare Münze. Und manchmal habe ich sowas wie einen innenren Kompass, der warnend ausschlägt. Sei es im wahren Leben, beim Lesen, beim Spielen oder wo auch immer. Und meist liege ich damit richtig.

Ich finde so ein inneres Gefühl sehr wichtig! Ich wünschte manchmal, ich hätte ein wenig mehr davon, damit ich nicht ständig auf die Nase fliege! :sad: Und Catherine kann garantiert eine Portion Misstrauen gebrauchen! :lach:

Alethea :flower:

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 Betreff des Beitrags: Kapitel 17
BeitragVerfasst: Montag 28. August 2006, 11:55 
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Kapitel 17

Zusammenfassung:
Im 17. Kapitel erfährt die arme Catherine eine Berg- und Talfahrt der Gefühle! :wink:
Der sechswöchige Aufenthalt der Allens in Bath endet und stürzt Catherine in tiefe Verzweiflung. Die Vorstellung, Henry Tilney nie wieder zu sehen, ist wirklich grausam. Zu ihrer großen Freude jedoch beschließen die Allens, ihren Aufenthalt um vierzehn Tage zu verlängern und voller Begeisterung stürzt sie sogleich zu Eleanor Tilney um ihre die frohe Botschaft zu verkünden. Miss Tilney jedoch wartet mit einer Hiobsbotschaft auf: General Tilney hat am selben Morgen beschlossen, gegen Ende der Woche nach Hause zurückzukehren. Catherine stürzt erneut in ein tiefes Loch der Enttäuschung, als im gleichen Moment wiederum General Tilney durch die Tür tritt, sie äußerst schmeichelhaft komplimentiert und sie bittet, für einige Wochen seiner Tochter in Gloucestershire auf ihrem Landsitz Northanger Abbey Gesellschaft zu leisten. Catherine ist natürlich Feuer und Flamme, erhält die Erlaubnis ihrer Eltern und sieht sich bereits bei Kerzenschein auf Zinnen herumschleichen und Folterkammern inspizieren. :lach:


Catherines zwei große Leidenschaften
Süß finde ich folgende Passage in diesem Kapitel, in dem Jane Austen so deutlich klar macht, mit wie wenig Catherine eigentlich zufriedenzustellen ist:

Sie würde ihr Ehrengast sein, für Wochen unter dem selben Dach mit der Person verbringen, dessen Gesellschaft sie am meisten schätzte --- und, zusätzlich zu all dem Glück, dieses Dach würde das Dach einer Abtei sein! Ihre Liebe für altertümliche Gemäuer kam gleich nach ihrer Liebe für Henry Tilney --- und all den Raum in ihren Gedanken, den sein Bild freiließ, füllten Schlösser und Abteien aus.

Alethea :flower:

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BeitragVerfasst: Montag 28. August 2006, 11:56 
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Catherines naive Wunschvorstellungen

Auch wird im 17. Kapitel deutlich, mit welchen naiven Erwartungen sie an die Behausung einer modernen Familie aus dem 18. Jahrhundert herangeht:

Mit all den verschiedenen Möglichkeiten, die gegen sie standen, es könne ein Haus, eine Halle, ein Platz, ein Hof und ein Cottage sein, entpuppte sich Northanger Abbey als eine Abtei, uns sie würde ihre Bewohnerin sein. Ihre langen, feuchten Gänge, ihre engen Zellen und Klosterruinen würden in ihrer greifbaren Nähe sein, und sie konnte nicht ganz die Hoffnung unterdrücken, auf eine alte Legende oder die schmerzhaften Erinnerungen einer geplagten und schicksalsgeprüften Nonne zu stoßen.

Hier spielt Jane Austen wieder auf „Udolpho“ an! :clown: Ich gestatte mir, mich selbst zu zitieren… Ich habe ja bereits in meiner Übersetzung der Inhaltsangabe auf die Nonne am Schluss des Romans hingewiesen und wiederhole mich hier einfach nochmal für alle diejenigen, die sich nicht mehr erinnern:

Zitat:
Als Emily einige Wochen lang, um sich von ihrer Trennung von Valancourt, die sie doch ziemlich mitnimmt, zu erholen, im Kloster in der Nähe des Schlosses verbringt, macht sie die Bekanntschaft von Schwester Agnes, einer Nonne, die wahnsinnig ist, doch hin und wieder klare Momente hat. Die sterbende Nonne enthüllt Emily schließlich, dass sie eigentlich die totgeglaubte Lady Laurentini ist. Sie erzählt Emily, dass sie unsterblich in den Marquis de Villeroi verliebt war, der sie jedoch in ihrem Schloss „Udolpho“ zurückließ, um stattdessen Emilys Tante zu heiraten. Lady Laurentini folgte ihm nach Frankreich (und verschwand daher auf mysteriöse Art und Weise aus „Udolpho“!), erweckte in ihm seine früheren Gefühle für sie und brachte ihn dazu, seine Frau zu vergiften. Der Marquis heiratete sie trotzdem nicht, sondern nahm sich das Leben (soweit ich mich erinnern kann). Aufgrund ihres quälenden Gewissens wurde Lady Laurentini wahnsinnig, trat in das Kloster ein und vermachte der Familie der Marchioness all ihr Vermögen.


Catherine durchlöchert natürlich Eleanor mit Fragen, doch die Ärmste könnte vermutlich mit gleichen Erfolg auch gegen eine Wand reden, denn Catherine hat bei sich eh schon eine genaue Vorstellung von Northanger Abbey:

Ihre eifrigen Fragen an Miss Tilney waren zahlreich; doch so viele Gedankens schossen ihr durch den Kopf, dass sie, nachdem all ihre Fragen beantwortet worden waren, sogar noch überzeugter davon war, dass Northanger Abbey einst zur Zeit der Reformation ein reiches Kloster gewesen, dass es bei seiner Schließung in die Hände eines Vorfahren der Tilneys gefallen war, dass ein großer Teil des alten Gemäuers noch immer bewohnt wurde, während der Rest verfallen war, und dass es sich tief in einem Tal verborgen hielt, abgeschirmt von Norden und Westen durch wogende Eichenwälder.

Was in dieser Passage nun Fakten und was Wunschvorstellungen von Catherine sind, wird nicht ganz klar. Die Geschichte des Gebäudes könnte ja stimmen, doch das mit dem zerfallenen Rest… :gruebel: Zumindest bezüglich der im Wald verborgenen Lage wird man ja bald Klarheit bekommen! :biggrin:

Alethea :flower:

P.S.: Dieser letzte Teil, den ich übersetzt habe, fehlt übrigens in meiner Übersetzung von INSEL vollkommen! :motz: Dabei ist er doch wirklich wesentlich!!! Ich könnte dieser dämlichen Rauchenberger fünffach den Hals herumdrehen, dass sie Jane Austens Text so verschändelt hat! :tot:

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BeitragVerfasst: Montag 28. August 2006, 16:39 
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Stimmt, Alethea! Darin zeigt sich so perfekt die Traumwelt, die sich Cahterine aufgebaut hat. Mir fiel es auch nicht leicht zu unterscheiden, was genau nun Eleanor ihr erzählt und was sich Catherine, bedingt durch ihre Wunschvorstellungen aus Udolpho und Konsorten gebildet hat.
Da muss sogar ihre neue beste Freundin in den Hintergrund treten. Ich bin mir sicher, dass sich sonst Catherine mehr Sorgen um Isabella und ihren neuen Verehrer machen würde.
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BeitragVerfasst: Montag 28. August 2006, 17:19 
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Och nö ne? Das kann doch nicht sein. Da ist man kaum mal 14 Tage nicht da und schon legt ihr hier ein Tempo vor... Ich hatte ehrlich gesagt gehoffte (und auch damit gerechnet), dass ein Groupread von NA etwas zäher verläuft :boese:. Aber 300 Beiträge allein in diesem Thread lese ich nicht nachträglich, never. Vielleicht komme ich ja auch so rein. Ich habe das Buch im Urlaub in einem Rutsch gelesen. Und ich mochte es wieder ein bißchen mehr als die Male zuvor. Es ist so herrlich bösartig-ironisch, wie kein anderes ihrer Bücher ist.

So, nun könnt ihr weiter in den Detail kramen :tot:

Gruß

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BeitragVerfasst: Montag 28. August 2006, 19:24 
Willkommen, Sonja. Hast du dich im Urlaub gut erholt?

Ich erhole mit z.Zt. mit Kapitel 14 (bin etwas hintendran) :wink:. Northanger Abbey liest sich weg wie nix, Catherine ist eine liebenswürdige Heldin. Und die anfangs gemachten "Bemerkungen" JA´s über ihre künftige Romanheldin finde ich bezaubernd.


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BeitragVerfasst: Montag 28. August 2006, 19:53 
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Mensch, vier Tage nicht da, und all die interessanten Diskussionen finden ohne mich statt. ;(
Euer Glück, dass es jetzt zu spät ist nochmal detailliert meinen Senf dazuzugeben. :wink:

Aber noch was eher allgemeines zu

Henry Tilney / Männer bei Jane Austen (zu Kapitel 14)

Ih empfinde Henry Tilney nicht als überheblich, auch nicht wohlwollend überheblich. Seine ganzen Kommentare bei dem Spaziergang sind doch sehr sehr ironisch und neckend gemeint, wie man an Eleonor's Reaktion sieht - sie ist die Scherze gewohnt und rollt nur mit den Augen, weil sie weiß, dass Widerspruch und Aufregung genau das ist was sie der Provokateur Henry erhofft.
Henry macht sich einen Spaß mit Catherine, mehr nicht. Ich habe nicht das Gefühl, dass seine Äußerungen wirklich sein Frauenbild widerspiegeln.

Was die Stelle betrifft, über deren Sinn ihr gerätselt habt: Die Grawe-Übersetzung trifft den Kern (und um den gehts ja) am besten, auch wenn sie vielleicht nicht wortwörtlich richtig ist.
Jane Austen gibt in diesem Abschnitt doch sehr sehr subtil und sarkastisch das zurück, was sie ein paar Sätze vorher Henry in den Mund gelegt hat: Der größte Teil der Männer bevorzugt Dummheit, aber es gibt doch auch einige, die schon mit Ignoranz (im Sinn von: Unwissenheit) zufrieden sind. (meine vereinfachte Zusammenfassung ... "desiring anything more than" heißt "wünschen sich nicht mehr als" nicht "... nichts mehr", wie es so oft sinnverfälschend übersetzt wird. Der Witz, die entscheidende Ironie in diesem Satz ist ja, dass "bloße Unwissenheit" gegenüber "natürliche Dummheit" als Nachteil bzw. minderwertig dargestellt wird)

Dumme, ungebildete Frauen, gehen bei Jane Austen immer mit Männern einher, die sie trotzdem oder gerade deswegen geheiratet haben: Mr. Allen, Mr. Bennet, Mr. Musgrove, Mr. Palmer, Sir Thomas, ...
Ich würde deshalb nicht sagen, dass die Frauen bei Jane Austen allgemein schlechter abschneiden - die Brautwahl spricht ja auch nicht gerade für die jeweiligen Herren. Und ich denke, darauf spielt Jane Austen an, in diesem Abschnitt. Henry scheint sich einzureihen in diesen Reigen, zumindest deutet Jane Austen es leise an:
Delighted with her progress, and fearful of wearying her with too much wisdom at once, Henry suffered the subject to decline, and by an easy transition from a piece of rocky fragment and the withered oak which he had placed near its summit, to oaks in general, to forests, the enclosure of them, waste lands, crown lands and government, he shortly found himself arrived at politics; and from politics, it was an easy step to silence.
("Erfreut über ihre Fortschritte und vorsichtig, sie nicht mit zuviel Wissen auf einmal zu belasten (...)" bzw. "(...) landete er auf einmal bei der Politik und von Politk war es nur ein kleiner Schritt zum Schweigen")

Jetzt wo ich obiges geschrieben habe muss ich den Anfang meines Beitrags gleich wieder revidieren. "Moralisch einwandfrei" ist Henry nicht, sollte man diesen Anspruch an einen Helden haben. Aber er gehört zumindest zu der von JA erwähnten "aufgeklärten Minderheit", die auch schon mit Unwissenheit zufrieden sind. Mehr kann man von einem realistischen Roman vielleicht auch nicht erwarten. :wink:


Zuletzt geändert von Julia am Montag 28. August 2006, 21:50, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Montag 28. August 2006, 21:41 
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Wenn ich an Mr. Palmer denke, der bei seiner schönen, aber dummen Frau aufgegeben hat und sich in sich selbst zurück gezogen hat, sehe schon Unterschiede zu Henry. Bei Catherine ist ja Interesse und Lernfähgikeit durchaus vorhanden, was Henry offensichtlich fördern möchte. Und da sehe ich den Unterschied. Mr. Palmer tut nichts als seine Frau zu verspotten und klein zu halten und auszuschließen. Irgendwo sehe ich zwar bei den Paarungen von JA Parallelen, aber auch deutliche Unterschiede.
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BeitragVerfasst: Montag 28. August 2006, 21:49 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Ja, mehr wollte ich auch gar nicht sagen: Parallelen. Im weitesten Sinn.
Zu einem Mr Palmer fehlt da natürlich noch einiges. :wink:


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BeitragVerfasst: Dienstag 29. August 2006, 07:30 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Und auch von Catherine zu Mrs. Palmer! Da liegen doch nun wirklich Welten dazwischen! :wink: Catherine ist nicht so albern und strohdumm wie Mrs. Palmer.
So ist jede Paarung bei JA wieder anders, auch wenn ähnliche Tendenzen durchaus vorhanden sind. Sie hat auch nichts von der für Emma so anziehenden Naivität einer Harriet Smith! :) Was immer sie auch alles in ihr gesehen haben will, was ja niemand anders in ihr sah. Da ist Catherine doch wohltuend anders!
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BeitragVerfasst: Dienstag 29. August 2006, 08:07 
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Julia hat geschrieben:
... "Erfreut über ihre Fortschritte und vorsichtig, sie nicht mit zuviel Wissen auf einmal zu belasten (...)" bzw. "(...) landete er auf einmal bei der Politik und von Politk war es nur ein kleiner Schritt zum Schweigen" ...

Och Pöh: Ich behaupte, das ist blanke Ironie - reinste Jane Austen'sche Vergackeierung... Henry sabbelt dozierend wie ein Professor, kommt vom Hütchen aufs Stöckchen... und endet wie immer, wenn Männer sich verquasseln, bei der Politik (oder dem Militär :wink: )... Er schlägt einfach nur Rad vor Catherine, das ist alles... und Catherine, möcht ich wetten, ist eitel Bewunderung ob seiner Klugheit und verfällt immer mehr in unsterblicher Liebe zu ihm... :D

Bruki :cool:

PS: "anything" hat meiner Meinung weder mit "nicht" noch mit "nichts" zu tun, sondern mit "etwas / irgendwas"... sonst hätte Jane Austen "nothing" eingesetzt... :eek:

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